DE3742491A1 - Detergenszusammensetzung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Detergenszusammensetzungen, insbesondere
phosphatfreie Detergenszusammensetzungen mit einem 2 : 1-Band
silicat als Detergensverbesserer (Waschmittelverstärker; nach
stehend als Builder bezeichnet).
Detergenszusammensetzungen können verschiedene Typen von Buil
dern zur Verstärkung der Waschwirkung der als Hauptbestandtei
le enthaltenen oberflächenaktiven Mittel enthalten.
Diese Builder verstärken entweder direkt oder indirekt die
Waschmittelwirkung durch verschiedene Effekte, beispielsweise
Löslichmachen der obenflächenaktivenMittel, Steigerung der
Wirkung der obenflächenaktiven Mittel, Adsorption von Flecken,
z. B. von Ölflecken, Hemmung der Hydrolyse des oberflächenak
tiven Mittels, Weichmachen von hartem Wasser und dergl. Als
derartige Builder werden bisher in starkem Umfang Builder auf
Phosphorbasis verwendet, z. B. Natriumpolyphosphat, Natriumtri
polyphosphat und dergl., jedoch wird die in diesen Buildern
auf Phosphorbasis enthaltene Phosphorsäure bzw. das Phosphat
(PO4) als eine Ursache für Schwierigkeiten mit der Eutrophi
sierung von Seen, Flüssen, anderen Binnengewässern, Sumpfge
bieten und dergl. angesehen, so daß ihre Anwendung in letzter
Zeit immer stärker eingeschränkt worden ist.
Unter diesen Umständen hat Zeolith eine zunehmende Beachtung
als Ersatzprodukt für Builder auf Phosphorbasis gefunden
(JP-PS 18 277/80, 18 479/80, 8 049/82 und 14 798/82 und JP-OS
85 494/86 und 97 398/86). Jdoch ist es bei Verwendung von Zeo
lith als Builder erforderlich, synthetische Zeolithe zu ver
wenden, deren Teilchengrößen und dergl. einer strengen Kon
trolle unterliegen müssen, um günstige Eigenschaften als
Builder zu erreichen. Dies führt unvermeidlicherweise zu einer
Verteuerung der Produkte. Da derartige Zeolithe bereits in
einer Atmosphäre von geringer Feuchtigkeit große Mengen an
Wassermolekülen adsorbieren, zeigen sie in einer Atmosphäre
von relativ hoher Feuchtigkeit praktisch keine Adsorptions
wirkung mehr. Da die Zeolithe ferner Kanäle von geringem
Durchmesser aufweisen, ist die Diffusion von Ionen gering. So
mit genügen diese Builder nicht voll den Anforderungen, d. h.,
eine hemmende Wirkung auf die Hydrolyse des oberflächenaktiven
Mittels, eine weichmachende Wirkung gegenüber hartem Wasser
und dergl.
Aufgabe der Erfindung ist es, Detergenszusammensetzungen bereit
zustellen, die einen Builder enthalten, der eine ausgezeichnete
waschmittelverbessernde Wirkung aufweist, z. B. eine Hemmwir
kung auf die Hydrolyse des oberflächenaktiven Mittels, eine
weichmachende Wirkung gegenüber hartem Wasser und dergl., und
der ferner billig herzustellen und sicher anzuwenden ist.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß Natrium(Na)-derivate
von 2 : 1-Bandsilicaten, wie Sepiolit, Palygorskit und dergl.,
ausgezeichnete Builder darstellen.
Die 2 : 1-Bandsilicate, wie Sepiolit, Palygorskit und dergl.,
besitzen eine ausgezeichnete Wasserabsorptionsfähigkeit und
eine ausgezeichnete Hemmwirkung gegenüber der Hydrolyse von
oberflächenaktiven Mitteln. Ferner adsorbieren sie verschiedene
organische Polymerisate sowie Wasser. Somit läßt sich mit
diesen Bandsilicaten eine waschmittelverbessernde Wirkung in
Abwesenheit von Zeolith erwarten. Jedoch besitzen die 2 : 1-
Bandsilicate praktisch kein Kationenaustauschvermögen, so daß
eine weichmachende Wirkung gegenüber hartem Wasser, was die
wichtigste Eigenschaft von Detergenszusammensetzungen darstellt
(insbsondere bei Buildern für Detergenszusammensetzungen zur
Verwendung an textilen Werkstoffen), nicht zu erwarten ist.
Ferner werden in Sepiolith und dergl. enthaltene Magnesium
ionen (Mg2+) sowie die in Dolomit und Calcit, die als Verun
reinigungen in 2 : 1-Bandsilicaten enthalten sind, vorliegenden
Calciumionen (Ca2+) und Magnesiumionen (Mg2+), in Wasser gelöst, was
zu einer Wasserhärtung führt. Aus diesen Gründen wurden diese
Bandsilicate zur Verwendung in Detergenszusammensetzungen als
ungeeignet angesehen und dementsprechend nicht eingesetzt,
obgleich sie die vorerwähnten günstigen Eigenschaften besitzen.
Die Erfinder haben die vorstehend erläuterten Schwierig
keiten eingehend untersucht. Dabei wurde festgestellt, daß
Natrium(Na)-derivate von Sepiolit, Palygorskit und dergl.,
in denen ein Teil der Magnesiumionen (Mg2+) in der Struktur
der 2 : 1-Bandsilicate durch Natriumionen (Na⁺) ersetzt ist,
eine weichmachende Wirkung gegenüber hartem Wasser (was, wie
bereits erwähnt, die wichtigste Wirkung des Builders darstellt)
besitzen, ohne daß die vorstehend erwähnten günstigen Eigen
schaften verlorengehen.
Die erfindungsgemäßen Detergenszusammensetzungen enthalten
demnach ein oberflächenaktives Mittel und als Builder ein Na
triumderivat eines 2 : 1-Bandsilicats.
Beim Natriumderivat des 2 : 1-Bandsilicats handelt es sich um
ein Derivat, in dem Magnesiumionen (Mg2+), Aluminiumionen
(Al3+) und dergl., die die waschmittelverstärkende Wirkung
hemmen und in 2 : 1-Bandsilicaten, wie Sepiolit, Palygorskit und
dergl., enthalten sind, durch Natriumionen (Na⁺) ersetzt sind.
Das 2 : 1-Bandsilicat (nachstehend auch kurz als Silicat bezeich
net) ist ein Silicat, das vorwiegend auf wasserhaltigem Ma
gnesiumsilicat, wasserhaltigem Aluminiumsilicat und dergl.
basiert und das auf der Oberfläche stark reaktive Hydroxyl
gruppen aufweist. Das Silicat ist aus Fasern mit einem Durch
messer von 0,005 bis 0,6 µm zusammengesetzt, in dem Kanäle mit
einem rechteckigen Querschnitt von etwa 1,0 bis 0,6 nm (10 bis
6 Å) parallel mit den Fasern verlaufen. Somit besteht ein Niveau
unterschied von etwa 1,0 nm (10 Å) auf der Oberfläche dieser
Fasern. Ferner ist beim Silicat gelegentlich ein Teil des Ma
gnesiums durch Aluminium, Eisen, Natrium, Nickel und dergl.
ersetzt.
Spezielle Beispiele für derartige Silicate sind Sepiolit, Xylo
til, Loughlinit und Falcondoit, die vorwiegend aus wasserhal
tigem Magnesiumsilicat bestehen; und Palygorskit und dergl.,
die vorwiegend aus wasserhaltigem Aluminiumsilicat bestehen.
Ferner fallen Silicate, die üblicherweise als Bergkork, Berg
holz, Bergleder, Meerschaum, Attapulgit und dergl., bezeich
net werden, unter diese Kategorie.
Das als Builder verwendete Natriumderivat von 2 : 1-Bandsili
caten läßt sich erhalten, indem man eine Natriumderivatbil
dung mit diesen Silicaten durchführt. Hinsichtlich des Ver
fahrens für diese Derivatbildung bestehen keine speziellen
Beschränkungen, sie kann jedoch erreicht werden, indem man
beispielsweise ein Silicat, wie Sepiolit, Palygorskit und
dergl., mit einer wäßrigen 0,1 bis 12 n Natriumhydroxidlö
sung im Temperaturbereich von 20 bis 150°C behandelt. Reak
tionsbedingungen, bei denen die Konzentration der wäßrigen
Natriumhydroxidlösung unter 0,1 n beträgt und die Behandlungs
temperatur unter 20°C liegt, sind für die Natriumaustausch
reaktion zu mild, so daß zu lange Behandlungszeiten erfor
derlich werden. Übersteigt andererseits die Konzentration der
Behandlungslösung 12 n, so verbleibt überschüssiges Natrium
hydroxid in der wäßrigen Lösung und es entsteht Natriumsili
cat, so daß ein Waschen mit Wasser und die Entfernung von
überschüssigem Natriumhydroxid erforderlich werden. Übersteigt
die Behandlungstemperatur 150°C, so kann es beim Silicat, wie
Sepiolit, Palygorskit und dergl., zu einer Umwandlung zu an
deren Silicaten kommen, beispielsweise zu Silicaten vom Smec
tittyp. Somit sind beide Bedingungen nicht bevorzugt. Beim
Loughlinit handelt es sich um ein Silicatmineral, das in der
Natur als Natriumderivat vorkommt und nicht der vorstehend be
schriebenen Behandlung bedarf. Es ist aber möglich, dessen Na
triumkonzentration durch die vorstehend beschriebene Behand
lung zu erhöhen, um eine besonders günstige waschmittelver
stärkende Wirkung zu erzielen.
Das als Builder verwendete Natriumderivat von 2 : 1-Bandsilica
ten weist vorzugsweise einen Natriumoxidgehalt (Na2O) von 0,7
bis 20 Gewichtsprozent auf. Bei einem Anteil von weniger als
0,7 Gewichtsprozent kann sich eine unzureichende waschmittel
verstärkende Wirkung, z. B. eine zu geringe weichmachende Wir
kung gegenüber hartem Wasser und dergl., ergeben, während Na
triumderivate mit einem Anteil von mehr als 20 Gewichtsprozent
schwierig herzustellen sind.
Die als Builder verwendeten Natriumderivate der vorstehend er
wähnten Silicate zeigen unabhängig von ihrem Durchmesser eine
ausgezeichnete waschmittelverstärkende Wirkung, insbesondere
eine weichmachende Wirkung gegenüber hartem Wasser. Vorzugsweise
ist aber im Hinblick auf andere Eigenschaften, wie Fleckenbildung
aufgrund von Festkleben an der Wäsche, Durchsichtigkeit der
Detergenslösung, Verhinderung von Ausfällungen in Abflußlei
tungen und dergl., die Faserlänge 10 µm oder weniger und der
Faserdurchmesser 1 µm oder weniger.
Das oberflächenaktive Mittel stellt den Hauptbestandteil der
Detergenszusammensetzungen dar. Überlicherweise werden natürliche
Fettseifen, anionische oberflächenaktive Mittel, kationische
oberflächenaktive Mittel, nicht-ionogene oberflächenaktive
Mittel und dergl. für Detergenszusammensetzungen entweder
allein oder im Gemisch aus zwei oder mehr dieser Bestandteile
verwendet. Spezielle Beispiele dafür sind geradkettige oder
verzweigte Alkylbenzolsulfonsäuresalze, Alkansulfonsäuresalze,
Alkylschwefelsäuresalze, Alkenylschwefelsäuresalze, Alkyläther
schwefelsäuresalze, Alkenylätherschwefelsäuresalze, Olefinsul
fonsäuresalze, Salze von höheren Fettsäuren, Salze von unge
sättigten Fettsäuren, Alkyläthercarbonsäureester, Polyoxy
äthylenalkyläther, Saccharosefettester, oberflächenaktive
Mittel vom Aminosäuretyp, oberflächenaktive Mittel vom Phos
phorsäureestertyp, amphotere oberflächenaktive Mittel vom Sul
fonsäuretyp, nicht-ionogene oberflächenaktive Mittel, ampho
täre oberflächenaktive Mittel vom Betaintyp und dergl.
Die Detergenszusammensetzungen der Erfindung sind aus dem vor
stehend beschriebenen oberflächenaktiven Mittel und dem Na
triumderivat eines 2 : 1-Bandsilicats als Builder zusammengesetzt.
Die Anteile des oberflächenaktiven Mittels und des als Builder
verwendeten Natriumderivats eines 2 : 1-Bandsilicats betragen
vorzugsweise jeweils 5 bis 50 Gewichtsprozent. Der Grund dafür,
warum der Anteil des Natriumderivat-Builders 5 bis 50 Gewichts
prozent beträgt, liegt darin, daß bei einem Anteil von weniger
als 5 Gewichtsprozent die Aufgaben des Builders, insbesondere
das Weichmachen von hartem Wasser, nicht ausreichend erfüllt
werden, während bei einem Anteil von mehr als 50 Gewichtsprozent
die Gefahr einer Abnahme der Waschmittelwirkung aufgrund der
relativen Verknappung des oberflächenaktiven Mittels sowie die
Gefahr einer Trübung und einer Fleckenbildung aufgrund eines
Festklebens an den textilen Werkstoffen besteht.
Die erfindungsgemäßen Detergenszusammensetzungen können ferner
verschiedene Additive enthalten, die üblicherweise in normalen
Detergenszusammensetzungen vorliegen.
Beispiele für derartige Additive sind: Alkalimittel, wie Al
kalisalze (z. B. Silicate, Carbonate, Sulfate und dergl.) und
organische Alkalimittel; Verfärbungsinhibitoren, wie Carboxy
methoxycellulose, Polyäthylenglykol, Polyvinylalkohol, Poly
vinylpyrrolidon und dergl.; optische Aufheller, wie fluores
zierende Farbstoffe; Pigmente; Aromastoffe; Bleichmittel, wie
Natriumpercarbonat, Natriumperborat, Natriumpersulfat, Wasser
stoffperoxidaddukte, Natriumchlorid-Wasserstoffperoxid-Addukte
und dergl.; löslichmachende Mittel, wie niedere Alkohole,
niedere Alkylbenzolsulfonsäuresalze, Glykole, Benzoesäuren,
Harnstoff und dergl.; Verfestigungsinhibitoren; Enzyme; Addi
tive zur Erzeugung eines perlenartigen Tons; Bleichaktiva
toren; Oxidationsinhibitoren und dergl.
Die erfindungsgemäßen Detergenszusammensetzungen können in
Form beliebiger Typen eingesetzt werden, beispielsweise in
Form von Pulvern, Tabletten, Flüssigkeiten und dergl. Da es
hinsichtlich des Herstellungsverfahrens, der Herstellungsbe
dingungen und dergl. keine speziellen Beschränkungen gibt,
können verschiedene herkömmliche Verfahren eingesetzt werden.
Nachstehend werden die Verfahren zur Herstellung der Detergens
zusammensetzungen kurz erläutert: Zunächst werden ein ober
flächenaktives Mittel und ein als Builder verwendetes Natrium
derivat eines 2 : 1-Bandsilicats unter Verwendung eines üblichen
Mischers mit einem Rührblatt in trockenem oder feuchtem Zustand
vermischt, wodurch man ein Ausgangsgemisch zur Herstellung des
Detergens erhält. Zur Herstellung von granulierten Detergens
zusammensetzungen werden verschiedene Pelletisierungs- und
Trocknungsverfahren angewandt. Beim Sprühtrocknungsverfahren
wird das Ausgangsgemisch in eine wäßrige Aufschlämmung über
geführt und die Aufschlämmung wird zur Herstellung von Granulat
in heiße Luft gesprüht und getrocknet, wonach das granulierte
Produkt je nach Bedarf mit verschiedenen Additiven versetzt
wird. Beim Pelletisieren kann zur Verhinderung der Verfestigung
des oberflächenaktiven Mittels oder der Additive durch Wasser
absorption das Natriumderivat des 2 : 1-Bandsilicats in Form ei
nes Überzugs auf die Oberflächen des oberflächenaktiven Mittels
und der Additive aufgebracht werden. In diesem Fall bedient man
sich eines zweistufigen Sprühtrocknungsverfahrens. Zur Her
stellung einer flüssigen Detergenszusammensetzung werden das
vorerwähnte Detergensausgangsmaterialgemisch und die Additive
vermischt und in einem Lösungsmittel, wie Wasser, geknetet und
sodann auf die gewünschte Konzentration eingeengt oder verdünnt.
Wenn das Natriumderivat des 2 : 1-Banssilicats keine ausreichende
Weichmacherwirkung auf Wasser aufgrund einer nicht ausreichenden
Natriumderivatbildung aufweist, ist es auch möglich, einen
Builder, wie Zeolith, Natriumpolyphosphat und dergl., zuzu
setzen.
Die Detergenszusammensetzungen der Erfindung enthalten einen
Builder mit hervorragenden waschmittelverstärkenden Wirkungen,
z. B. einer Hemmwirkung gegenüber der Hydrolyse des oberflächen
aktiven Mittels, einer weichmachenden Wirkung gegenüber dem
Wasser und dergl. Sie besitzen somit eine ausgezeichnete
Detergenswirkung.
Da es sich beim als Builder verwendeten Natriumderivat des
2 : 1-Bandsilicats in den Detergenszusammensetzungen um eine an
organische und billige Substanz handelt, ist es möglich, die
Detergenszusammensetzungen unter geringen Kosten und mit hoher
Sicherheit herzustellen.
Da die vorerwähnten Natriumderivat-Builder auch in einer Atmo
sphäre hoher Feuchtigkeit eine hervorragende Wasserabsorption
besitzen, weisen sie ein ausgezeichnetes Detergensverhalten auf.
Wie vorstehend beschrieben, besitzen die Detergenszusammen
setzungen der Erfindung die genannten Wirkungen. Der Mechanis
mus dafür ist noch nicht vollständig geklärt, man nimmt aber
folgendes an:
Das in den Detergenszusammensetzungen der Erfindung als Builder
verwendete Natriumderivat des 2 : 1-Bandsilicats weist am 2 : 1-
Bandsilicat Kanäle auf, an deren Oberfläche Natriumionen er
setzt und absorbiert werden. Der Durchmesser dieser Kanäle ist
2- bis 3mal so groß wie der von Zeolith. Außerdem sind die
se Kanäle gerade und weisen keine Verzweigungen oder Biegungen
wie im Fall von Zeolith auf. Aus diesem Grund können Wasser
moleküle und anorganische Ionen rasch auf die gleiche Weise
wie in flüssigem Wasser diffundieren. Ferner können im Gegen
satz zu einem Silicat, dem keine Natriumionen einverleibt wor
den sind, die Natriumionen des Natriumderivat-Builders sehr
leicht durch Calciumionen (Ca2+), Magnesiumionen (Mg2+), Eisen
ionen (Fe2+, Fe3+), Cobaltionen (Co2+), Nickelionen (Ni2+) und
dergl. ersetzt werden. Daher weist dieser Natriumderivat-
Builder eine ausgezeichnete waschverstärkende Wirkung, z. B.
eine weichmachende Wirkung gegenüber hartem Wasser, auf. Da
dieses Verhalten eine rasche Reaktion unabhängig von der Tem
peratur ermöglicht, ist die Wirkung auch beim Waschen bei
niederen Temperaturen gewährleistet.
Ferner zeigt das 2 : 1-Bandsilicat ein hervorragendes Feuchtig
keitsabsorptionsverhalten und besitzt außerdem die Eigenschaft,
daß es abrupt Wasser bei einer relativen Feuchtigkeit von
80 Prozent oder mehr absorbiert. Diese Eigenschaft bleibt auch
bei der Derivatbildung zu einem Natriumderivat erhalten. Dem
gegenüber absorbiert Zeolith große Mengen an Wassermolekülen
bei einer Feuchtigkeit von 10 Prozent oder weniger und kann
seine Wirkung in einem höheren Feuchtigkeitsbereich kaum ent
falten, in dem das oberflächenaktive Mittel einer Hydrolyse
unterliegen würde und das granulatförmige Detergens sich ver
festigen würde. Daher sind die Natriumderivat-Builder der Er
findung in ausreichender Weise zu einer Waschmittelverstärkung,
z. B. zu einer Hemmung der Hydrolyse, einer Hemmung der Ver
festigung und dergl., in der Lage. Da sie eine Absorption von
fleckenbildenden Komponenten bewirken, zeigen sie eine ausge
zeichnete Waschmittelwirkung aufgrund einer synergistischen
Wirkung mit dem waschmittelaktiven Agens.
Der Natriumderivat-Builder der Erfindung liegt in Form von
feinen Fasern vor, fällt in Wasser nicht leicht aus, kann
leicht mechanisch gebrochen werden, ist von geringer Härte
und unterliegt in äußerst schwach sauren wäßrigen Lösungen
einer Zersetzung zu Siliciumdioxid, so daß angenommen wird,
daß er einer Verstopfung von Abflußleitungen und einem Ab
rieb von Waschbehältern oder Schaufeln in Waschmaschinen ent
gegenwirken kann, zur Vermeidung von Schwierigkeiten mit der
Verschmutzung von Abwässern beiträgt und dergl.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher er
läutert.
10 g tonähnliches β-Sepiolit (türkisches Produkt) und 500 ml
wäßrige 3 n Natriumhydroxidlösung (NaOH) werden in ein Stahl
gefäß mit einem Fassungsvermögen von 1 Liter gegeben. Das Ge
fäß wird dicht verschlossen und 24 Stunden auf 60°C erwärmt.
Sodann wird das Produkt mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Man erhält ein Natriumderivat von Sepiolit (Na-Form von Sepio
lit) mit einem Gehalt von 8 Gewichtsprozent Natriumoxid (Na2O),
das aus faserförmigen Kristallen von etwa 2 µm Faserlänge und
etwa 1 µm Faserdurchmesser besteht. Die Gitterkonstante d
(110) dieser Na-Form von Sepiolit beträgt 12,6Å (1,26 nm). Es
wird bestätigt, daß Na⁺ mehr als im Ausgangssepiolit (12,3 Å)
(1,23 nm) um etwa 0,3 Å (0,03 nm) ersetzt worden ist. Ferner
beträgt der pH-Wert einer 5-prozentigen Suspension dieses Sepio
lits 10,1. Die Menge an bei 10°C ausgetauschtem Calcium be
trägt etwa 30 mg (CaO)/g in 30 Sekunden nach dem Vermischen,
verglichen mit 20 mg/g in Fall von synthetischem Zeolith für
Builder (Produkt der Mizusawa Kagaku Kogyo K.K., Natriumoxid
gehalt 17,5 Gewichtsprozent). Es ergeben sich ausgezeichnete
Austauscheigenschaften, selbst wenn der Na2O-Gehalt gering ist.
Ferner wird nach Erreichen des Gleichgewichts bei einer rela
tiven Feuchtigkeit von 40 Prozent ein Gewichtszuwachs von etwa
30 Prozent beobachtet, wenn das Produkt in eine relative Feuch
tigkeit von 95 Prozent gebracht wird. Demgegenüber beträgt bei
synthetischem Zeolith für Builder der Gewichtszuwachs unter den
gleichen Bedingungen nur etwa 5 Prozent. Es ist somit ersicht
lich, daß das als Builder verwendete Natriumderivat von Sepio
lit gemäß der Erfindung eine bessere weichmachende Wirkung
gegenüber Wasser und eine stärkere Hemmwirkung gegenüber hydro
lytischen Erscheinungen aufweist, als dies beim synthetischen
Zeolith für Builder der Fall ist.
20 Gewichtsteile dieses Sepiolits in der Na-Form werden mit 30
Gewichtsteilen eines geradkettigen Alkylbenzolsulfonsäuresalzes (LAS),
10 Gewichtsteilen Natriumsilicat, 3 Gewichtsteilen Natriumcar
bonat und 47 Gewichtsteilen Natriumsulfat vermischt. Die er
haltene Detergenszusammensetzung wird einem Detergenstest
unterworfen und mit herkömmlichen Detergentien mit einem Ge
halt an synthetischem Zeolith bzw. Natriumtripolyphosphat
(Produkt der Fa. Wako Junyaku K.K.) als Builder ver
glichen. Die erfindungsgemäße Detergenszusammensetzung weist
95 bis 98 Prozent der Wirkung auf, die sich ergibt, wenn Na
triumtripolyphosphat im Temperaturbereich von 5 bis 35°C zuge
setzt wird. Demgegenüber ergibt sich bei Zugabe von Zeolith
eine Detergenswirkung von 60 Prozent (5°C) bis 95 Prozent (35°C).
Natürliches Loughlinit (Sepiolit vom Na-Typ, türkisches Pro
dukt, Na2O-Gehalt 6,1 Gewichtsprozent) wird in trockenem Zu
stand unter Verwendung einer Al2O3-Kugelmühle zu einem Builder-
Pulver zermahlen. Dieses Pulver enthält 5 bis 10 Gewichtspro
zent natürlichen Zeolith (Analcime). Der pH-Wert einer Suspen
sion mit 5 Gewichtsprozent dieses Pulvers beträgt 10,0 und
das Calciumaustauschvermögen innerhalb von 30 Sekunden im Tem
peraturbereich von 5 bis 40°C war 24 mg (CaO)/g. Bei einer Verände
rung der relativen Feuchtigkeit von 40 auf 95 Prozent ergibt
sich ein Gewichtszuwachs von etwa 35 Prozent.
20 Gewichtsteile des Sepiolits in der Na-Form werden mit 30 Ge
wichtsteilen α-Olefinsulfonsäuresalz (AOS) und ähnlichen Addi
tiven wie in Beispiel 1 vermischt. Mit der erhaltenen Deter
genszusammensetzung wird ein Detergenstest durchgeführt. Es
zeigt sich, daß das Detergens direkt mit einem Natriumpoly
phosphat als Builder enthaltenden Produkt vergleichbar ist.
20 g natürliches Loughlinit, ähnlich dem von Beispiel 2, und eine wäßrige
2,0 n NaOH-Lösung werden in ein 1 Liter fassendes Stahlgefäß gegeben, 24
Stunden bei 80°C behandelt und mit Wasser gewaschen, bis der pH-Wert
der Waschflüssigkeit 10,5 beträgt. Man erhält ein Natriumderi
vat eines 2 : 1-Bandsilicats. Das erhaltene Pulver weist eine
Teilchenlänge von etwa 1 µm und einen Durchmesser von etwa
0,05 µm auf. Der Na2O-Gehalt beträgt 15 Gewichtsprozent. Das
Ca-Ionenaustauschvermögen in 30 Sekunden beträgt 55 mg (CaO)/g.
15 Gewichtsteile dieses Pulvers, 40 Gewichtsteile natürliches
Seifenpulver, 10 Gewichtsteile Natriumsilicat, 5 Gewichts
teile Natriumcarbonat und 35 Gewichtsteile Natriumsulfat wer
den vermischt. Die Detergenswirkung der erhaltenen Detergens
zusammensetzung ist etwas besser als die von Beispiel 2.
20 g Palygorskit (Attapulgit, Produkt aus den V.St.A.) und 200
ml 4 n wäßrige NaOH-Lösung werden in ein Gefäß mit Teflon
dichtung gegeben und 2 Tage bei 140°C behandelt. Das Produkt
wird mit Wasser gewaschen. Man erhält 2 Gewichtsprozent eines
Pulvers, bei dem es sich um das Natriumderivat eines 2 : 1-Band
silicats handelt. Dieses weist ebenfalls eine ausgezeichnete
waschmittelverstärkende Wirkung ähnlich wie das Natriumderi
vat von Sepiolit gemäß Beispiel 1 auf.
Claims (5)
1. Detergenszusammensetzung, enthaltend ein oberflächenaktives
Mittel und als Builder einNatriumderivat eines 2 : 1-Band
silicats.
2. Detergenszusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das 2 : 1-Bandsilicat unter Sepiolit, Palygorskit
und Loughlinit ausgewählt ist.
3. Detergenszusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Faserdurchmesser des 2 : 1-Bandsili
cats nicht mehr als 1 µm und die Faserlänge nicht mehr als
10 µm betragen.
4. Detergenszusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Natriumderivat des 2 : 1-
Bandsilicats 0,7 bis 20 Gewichtsprozent Natriumoxid ent
hält.
5. Detergenszusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Natriumderivats
des 2 : 1-Bandsilicats 5 bis 50 Gewichtsprozent beträgt.
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1986
- 1986-12-15 JP JP29857386A patent/JPS63150390A/ja active Pending
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1987
- 1987-12-15 DE DE19873742491 patent/DE3742491A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2005075617A1 (en) * | 2004-02-06 | 2005-08-18 | Unilever Plc | Improved detergent composition |
US7285521B2 (en) | 2004-02-06 | 2007-10-23 | Unilever Home & Personal Care Usa, Division Of Conopco, Inc. | Detergent composition comprising predominantly soap and palygorskite clay |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS63150390A (ja) | 1988-06-23 |
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