DE3742000A1 - Uv-aktivierte haertung von bestimmten siliconueberzuegen - Google Patents
Uv-aktivierte haertung von bestimmten siliconueberzuegenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die durch Ultraviolettlicht
aktivierte Härtung von bestimmten Siliconüberzügen.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die durch
Ultraviolettlicht aktivierte Härtung von platinkatalysierten,
additionsgehärteten Siliconüberzügen, die Dialkylacetylendicarboxylat-
Inhibitoren enthalten.
Silicon-Zubereitungen, welche durch Reaktion von ≡SiH-Gruppen
mit siliciumgebundenen olefinischen Gruppen in Gegenwart
eines Hydrosilationskatalysators härtbar sind, sind dem Fachmann
beispielsweise aus den US-PSen 28 13 218, 32 49 581 und
34 36 366 bekannt. Weil das Härten beim Mischen der vorerwähnten
Bestandteile beginnt, ist es übliche Praxis, additions
härtbare Zubereitungen in zwei Packungen vorzusehen, von denen
die eine das olefinische ungesättigte Polysiloxan und den
Hydrosilationskatalysator und die andere das Organohydrogen
polysiloxan-Vernetzungsmittel enthält.
Wenn es notwendig ist, die Topfzeit von additionshärtbaren
Organopolysiloxan-Zubereitungen zu verlängern oder eine Ein
komponenten-additionshärtbare Organopolysiloxan-Zubereitung
vorzusehen, kann ein Härtungsinhibitor darin enthalten sein.
Gewöhnlich sind Härtungsinhibitoren Verbindungen, welche bei
Umgebungstemperaturen langsam härten, jedoch das Härten bei
erhöhten Temperaturen nicht verzögern. Derartige Härtungsinhibitoren
sind Hitze-deaktivierte Härtungsinhibitoren, oder
sie sind ausreichend flüchtig, um aus den Beschichtungszubereitungen
bei erhöhter Temperatur ausgetrieben zu werden.
Besondere Hitze-deaktivierte Härtungsinhibitoren sind die
Dialkylacetylendicarboxylate. Diese Inhibitoren sind in der
US-PS 43 47 346 offenbart und durch die nachfolgende Formel
ROOCC≡CCOOR
beschrieben, worin R ein einwertiger Kohlenwasserstoffrest
ist.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, platinkatalysierte,
additionsgehärtete Silicon-Überzugszubereitungen zu
schaffen, welche Dialkylacetylendicarboxylat-Inhibitoren, die
durch Ultraviolettlicht härtbar sind, enthalten.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur Härtung von Dialkylacetylendicarboxylat-Inhibitoren
enthaltenen, platinkatalysierten, additionshärtbaren
Silicon-Überzugszubereitungen zu schaffen, welches die Stufe
der Einwirkung von ultraviolettem Licht auf die Überzugszubereitung
enthält.
Die vorliegende Erfindung schafft eine Dialkylacetylendicarboxylat-
Inhibitormittel enthaltende Silicon-Zubereitung, welche
zur Verzögerung einer platinmetallkatalysierten Additions
härtungshydrosilationsreaktion bei Raumtemperatur wirksam ist,
die jedoch bei Einwirkung von UV-Strahlung wirksam härtet und
hierdurch einen Silicon-Überzug bildet, der auf einem Substrat,
wie beispielsweise auf Papier, auf welches er aufgebracht ist,
fest haften wird, der jedoch das Substrat im wesentlichen nichthaftend
gegenüber Materialien, wie beispielsweise Haftkleber,
machen wird, die normalerweise daran haften würden.
Die Trennbeschichtungszubereitung der vorliegenden Erfindung
besteht aus:
- (a) einem Olefinorganopolysiloxan mit Struktureinheiten der Formel I und
- (b) einem Organohydrogenpolysiloxan mit Struktureinheiten der Formel II worin R einen organischen, durch eine C-Si-Bindung an Silicium gebundenen Rest bedeutet und aus der Gruppe bestehend aus einwertigen Kohlenwasserstoffresten, halogenierten einwertigen Kohlenwasserstoffresten und Cyanoalkylresten ausgewählt ist; gewöhnlich enthält R von 1 bis 30 Kohlenstoffatome, geradkettig oder verzweigtkettig, vorzugsweise von 1 bis 12 Kohlenstoffatome, und besonders bevorzugt 1 bis 8 Kohlenstoffatome; R′ ist ein durch eine C-Si-Bindung an Silicium gebundener olefinischer Kohlenwasserstoffrest und enthält gewöhnlich von 1 bis 20 aliphatische Kohlenstoffatome, gerad- oder verzweigtkettig, und bevorzugt 1 bis 12 Kohlenstoffatome, gebunden durch Mehrfachbindungen (z. B. Vinyl, Allyl, Methallyl, Butenyl, Pentenyl, Ethenyl und dergleichen); der Index a hat einen Wert von 0 bis 3, einschließlich, und bevorzugterweise von 0,5 bis etwa 2, einschließlich, der Index b hat einen Wert von 0,005 bis 2,0, einschließlich, und die Summe von a und b ist gleich einem Wert von 0,8 bis 3, einschließlich, worin die Trennbeschichtungszubreitung eine Flüssigkeit bei Raumtemperatur mit einer Viskosität von angenähert 0,025 bis 5 Pa.s (25 bis 5000 cP) und bevorzugterweise 0,3 bis 1 Pa.s (300 bis 1000 cP) bei 25°C ist,
- (c) einer ausreichenden Menge eines Platinmetall-Katalysators zur Herbeiführung der Coreaktion von (a) und (b) und
- (d) einer zur Inhibierung einer Additionshärtungshydrosilationsreaktion zwischen dem Olefinorganopolysiloxan und dem Organohydrogenpolysiloxan wirksamen Menge an Dial kylacetylendicarboxylat. Das Dicarboxylat hat die allgemeine Formel ROOCC≡CCOORworin R die gleiche Bedeutung wie oben besitzt und in einer Menge zur Inhibierung einer vorzeitigen Gelierung des katalysierten Coreaktionsprodukts von (a) und (b) zugegen ist, jedoch in einer Menge vorhanden ist, die nicht ausreicht, um ein Härten der Überzugszubereitung bei Einwirkung von Ultraviolett-Strahlung zu verhindern.
Die Zubereitung der vorliegenden Erfindung ist besonders gut
zur Nichthaftendmachung von Materialien gegenüber anderen, normalerweise
anhaftenden Materialien, wie beispielsweise Leim
und Klebstoffe, geeignet. Zusätzlich kann man die Zubereitung
direkt auf ein Substrat ohne die Notwendigkeit eines Lösungsmittels
aufbringen, wodurch all die Probleme vermieden werden,
die mit Beschichtungslösungsmitteln wie oben beschrieben, verbunden
sind.
Die Zubereitung ist ein Organopolysiloxan, hergestellt aus
mehreren Bestandteilen, welches haftet an und thermisch aushärtet
auf dem Substrat, auf welchem es als Schicht aufgetragen
ist, und welches das Substrat nichthaftend macht.
Die Struktureinheiten der obigen allgemeinen Formel I enthaltenden
Olefinorganopolysiloxane sollen in weitem Umfang flüssige,
für eine Beschichtung geeignete Organopolysiloxane mit
niedriger Viskosität umfassen, die bevorzugterweise, jedoch
nicht unbedingt erforderlich, frei von silanischem Wasserstoff
sind und eine olefinische Ungesättigtheit infolge von
Doppel- oder Dreifachbindungen zwischen zwei benachbarten aliphatischen
Kohlenstoffatomen enthalten. Unter den Resten, welche
durch die obige allgemeine Formel I wiedergegeben sind,
werden umfaßt Alkyl, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl, Butyl, Octyl, Dodecyl, und dergleichen; Cycloalkyl,
wie beispielsweise Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, und
dergleichen; Aryl, wie beispielsweise Phenyl, Naphthyl, Tolyl,
Xylyl, und dergleichen; Aralkyl, wie beispielsweise Benzyl,
Phenylethyl, Phenylpropyl, und dergleichen; halogenierte Derivate
der vorerwähnten Reste, einschließend Chlormethyl, Trifluormethyl,
Chlorpropyl, Chlorphenyl, Dibromphenyl, Tetrachlorphenyl,
Difluorphenyl, und dergleichen; und Cyanoalkyl,
wie beispielsweise β-Cyanoethyl, γ-Cyanopropyl, β-Cyanopropyl,
und dergleichen. Bevorzugterweise ist R Methyl. Darüber hinaus
soll die Formel I diejenigen Materialien einschließen, in welchen
R eine Mischung der vorerwähnten Reste ist.
Unter den von R′ in der obigen allgemeinen Formel I repräsentierten
Resten sind eingeschlossen Alkenyl, wie beispielsweise
Vinyl, Allyl, Methallyl, Butenyl, Pentenyl, und dergleichen;
und Alkinyl, wie beispielsweise Ethinyl, Propinyl, Butinyl,
Pentinyl, und dergleichen. Bevorzugterweise ist R′ Vinyl
oder Allyl und besonders bevorzugt ist R′ Vinyl.
Diese innerhalb des Rahmen der obigen allgemeinen Formel I
umfaßten Olefinorganopolysiloxane sind dem Fachmann bekannt
und insbesondere in den US-PSen 33 44 111 und 34 36 366 beschrieben.
In ähnlicher Weise ist ihre Herstellung und ihre
kommerzielle Verfügbarkeit ebenfalls bekannt.
Die von der vorliegenden Erfindung umfaßten Olefinorganopolysiloxane
können als Copolymere von
- (1) Siloxaneinheiten der nachfolgenden allgemeinen Formel IV gekennzeichnet werden, worin R und R′ die gleiche Bedeutung wie oben besitzen und der Index c einen Wert von 0 bis 2, einschließlich, aufweist und die Summe von c und d gleich einem Wert von 0,8 bis 3,0, einschließlich, ist, und
- (2) Organosiloxan-Einheiten der Strukturformel V worin R die gleiche Bedeutung wie oben besitzt und der Index n einen Wert von 0,8 bis 2,5, einschließlich, be sitzt.
Wo daher das hier verwendete Olefinorganopolysiloxan ein Copolymeres
der Einheiten innerhalb des Bereiches der allgemeinen
Formel IV ist mit einem Organopolysiloxan mit einer durch
schnittlichen Formel innerhalb des Bereiches der allgemeinen
Formel V, enthält das Copolymere gewöhnlich von 0,5 bis 99,5 Molprozent
der Einheiten der allgemeinen Formel IV, und von
0,5 bis 99,5 Molprozent der Einheiten innerhalb des Bereiches
der allgemeinen Formel V. Die Herstellung dieser Copolymeren
ist ebenfalls bekannt. Ein Hauptteil der Zubereitung ist typischerweise
ein mit Vinyl in der Kette abgebrochenes Polysiloxan
der nachfolgenden allgemeinen Formel
worin R ein von Ungesättigtheit freier einwertiger Kohlenwas
serstoffrest ist. Geeignete Reste für R umfassen beispielsweise
Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, und andere ähnliche
gesättigte Kohlenwasserstoffe, schließen jedoch gewöhnlich
nicht Phenylgruppen für Papiertrennzwecke ein. R′ ist ein
Kohlenwasserstoffrest mit Alkenyl-Ungesättigtheit. Typischerweise
repräsentiert R′ Vinylgruppen, kann jedoch auch allylische
oder Cycloalkenyl-ungesättigte Gruppen bedeuten. Die Indizes
x undy sind positive ganze Zahlen, so daß das mit Vinyl
in der Kette abgebrochene Polysiloxan bis zu angenähert
20 Gew.-% R′-Gruppen aufweist. Die Viskosität eines
derartigen Polysiloxans liegt im Bereich von angenähert 0,05
bis angenähert 100 Pa.s (angenähert 50 bis angenähert 100 000 cP)
bei 25°C. Bevorzugterweise hat das mit Vinyl in der Kette
abgebrochene Polysiloxan bis zu angenähert 20 Gew.-%
durch R′ repräsentierte Vinylgruppen und die Viskosität dieses
Polymeren liegt im Bereich von angenähert 0,3 bis angenähert
0,55 Pa.s (angenähert 300 bis angenähert 550 cP) bei
25°C. Das bevorzugte mit Vinyl in der Kette abgebrochene Polysiloxan
hat die nachfolgende allgemeine Formel
worin die Indizes x und y oben beschrieben wurden.
Von dem Fachmann auf dem Gebiete der Silicone wird Methylhy
drogen-Flüssigkeit oftmals als Vernetzungsmittel für addi
tionsgehärtete Silicon-Systeme eingesetzt. Besonders brauchbares
Vernetzungsmittel für die vorliegende Erfindung ist eine
mit Trimethyl in der Kette abgebrochene Polymethylhydrogen
siloxan-Flüssigkeit, die von angenähert 10% bis angenähert
100% SiH-Gruppen besitzt, mit einem Rest, der im wesentlichen
aus Dimethylsiloxy-Einheiten besteht und eine Viskosität
im Bereich von angenähert 0,025 bis angenähert 1 Pa.s (angenähert
25 bis angenähert 1000 cP) bei 25°C besitzt.
Die Organohydrogenpolysiloxane mit Struktureinheiten gemäß
der obigen allgemeinen Formel II sollen in weitem Umfang
flüssige Organopolysiloxane umfassen, die bevorzugterweise,
jedoch nicht unbedingt notwendigerweise, frei von olefinischer
Ungesättigtheit sind, die jedoch silanischen Wasserstoff
enthalten. Diese durch die allgemeine Formel II wiedergegebenen
Organohydrogenpolysiloxane sind dem Fachmann bekannt,
wie dies insbesondere aus den US-PSen 33 44 111 und
34 36 366 zu entnehmen ist.
Von den durch R in der obigen allgemeinen Formel II repräsentierten
Resten sind, ähnlich wie bei R in der obigen allgemeinen
Formel I, eingeschlossen Alkyl, wie beispielsweise Methyl,
Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Oxtyl, und dergleichen;
Cycloalkyl, wie beispielsweise Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl
und dergleichen; Aryl, wie beispielsweise Phenyl,
Naphthyl, Tolyl, Xylyl und dergleichen, Aralkyl, wie beispielsweise
Benzyl, Phenylethyl, Phenylpropyl und dergleichen;
halogenierte Derivate der obigen Reste, einschließend
Chlormethyl, Trifluormethyl, Chlorpropyl, Chlorphenyl, Dibromphenyl,
Tetrachlorphenyl, Difluorphenyl und dergleichen;
und Cyanoalkyl, wie beispielsweise β-Cyanoethyl, γ-Cyanopropyl,
β-Cyanopropyl und dergleichen. Ebenfalls innerhalb des
Bereiches der allgemeinen Formel II sollen diejenigen Mate
rialien sein, in welchen R eine Mischung der vorerwähnten
Reste bedeutet. Bevorzugterweise ist die R-Gruppe der allgemeinen
Formel II eine Methylgruppe.
Materialien, die spezifisch innerhalb der obigen allgemeinen
Formel II liegen, schließen 1,3-Dimethyldisiloxan, 1,1,3,3-
Tetramethyldisiloxan, als auch höhere Polymere ein, die bis
zu 100 000 oder mehr Siliciumatome pro Molekül enthalten.
Ebenfalls werden von dem Umfang der obigen allgemeinen Formel II
cyclische Materialien umfaßt, wie beispielsweise cyclische
Polymere von Methylhydrogensiloxan der nachfolgenden
Formel:
(CH₃SiHO) x
worin der Index x eine ganze Zahl mit einem Wert von 3 bis 10
oder höher ist. Insbesondere eingeschlossen ist Tetrame
thylcyclotetrasiloxan.
Die bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung
eingesetzten Organohydrogenpolysiloxane können auch als
Copolymere gekennzeichnet werden, die zumindest eine Einheit
pro Molekül der nachfolgenden allgemeinen Formel VI
enthalten, wobei die restlichen Siloxaneinheiten in dem Or
ganopolysiloxan innerhalb des Bereiches der obigen allgemeinen
Formel V liegen, worin R, c, d und n oben definiert sind.
Innerhalb des Bereiches der allgemeinen Formel VI liegen Siloxan
einheiten, wie beispielsweise Hydrogensiloxan-Einheiten
(H₂SiO)1,5, Methylhydrogensiloxan-Einheiten (HSiCH₃O), Dime
thylhydrogensiloxan-Einheiten und Dihydrogensiloxan-Einheiten
(H₂SiO). In diesen Copolymeren sind die Siloxaneinheiten
der allgemeinen Formeln V und VI in Anteilen vorhanden, um
ein Hydrogenpolysiloxan innerhalb des Bereichs der obigen
allgemeinen Formel II zu bilden. Im allgemeinen enthalten
diese Copolymeren von 0,5 bis 99,5 Molprozent der Siloxaneinheiten
der allgemeinen Formel V mit von 0,5 bis 99,5 Molprozent
der Siloxaneinheiten der allgemeinen Formel VI.
Für Trennbeschichtungszwecke wird es gewöhnlich bevorzugt,
daß der Organohydrogenpolysiloxan-Vernetzer im wesentlichen
eine mit Trimethyl in der Kette abgebrochene Methylhydrogen
polysiloxan-Flüssigkeit mit einer Viskosität von angenähert
0,01 bis 0,5 Pa.s (10 bis 500 cP) bei 25°C und einem Wasser
stoffgehalt von angenähert 0,1 bis 1,67 Gew.-%, ist.
Die in den Zubereitungen der vorliegenden Erfindung verwendeten
Edelmetallkatalysator-Komponente schließt alle bekannten
Platinmetall-Katalysatoren ein, die zur Katalyse der Reaktion
zwischen Silicium-gebundenen Wasserstoffgruppen und Silicium
gebundenen olefinischen Gruppen wirksam sind, und die in lösungsmittelfreien
Silicon-Polymeren frei mischbar sind. Diese
Materialien umfassen beispielsweise die Platin-Kohlenwasserstoff-
Komplexe, die in den US-PSen 31 59 601 und 31 59 662
gezeigt werden, als auch die Platin-Alkoholat-Katalysatoren,
die in der US-PS 32 20 972 beschrieben werden. Ferner sind
die Platin-Chlorid-Olefin-Komplexe, die in der US-PS 35 16 946
beschrieben werden, ebenfalls hier brauchbar.
Geringe Mengen von Dialkylacetylendicarboxylat-Inhibitor ermöglichen
eine außergewöhnlich lange katalysierte Topfzeit
ohne Schädigung des Härtungsverhaltens in einem lösungsmittelfreien
Papier-Trennsystem. Gewöhnlich liegt die wirksame Menge
an Inhibitor im Bereich von angenähert 0,05 bis angenähert
1,0 Gew.-%, und vorzugsweise von 0,1 bis 0,25 Gew.-%.
Die Verwendung des Inhibitors der vorliegenden
Erfindung führt zu einer adäquaten Topfzeit, jedoch härtet
die Zubereitung rasch zu einer schmier- und migrationsfreien,
nichthaftenden Oberfläche aus, wenn sie mit Ultraviolettlicht
gehärtet wird.
Dialkylacetylendicarboxylate entstehen durch eine Doppelver
esterungsreaktion von 2-Butindicarbonsäure mit zwei Äquivalenten
Alkohol, wie beispielsweise Methanol, Ethanol, Butanol,
Benzylalkohol, Allylalkohol, oder Mischungen derartiger Alkohole.
Derartige Reaktionen können wie folgt wiedergegeben
werden:
HOOCC≡CCOOH + 2 ROH → ROOCC≡CCOOR + 2 H₂O oder
HOOCC≡CCOOH + ROH + R′OH →ROOCC≡CCOOR′ + 2 H₂O
HOOCC≡CCOOH + ROH + R′OH →ROOCC≡CCOOR′ + 2 H₂O
Brauchbare, auf diese Weise hergestellte Diester schließen
Dimethylacetylendicarboxylat, Diethylacetylendicarboxylat,
Dibutylacetylendicarboxylat, Methylbutylacetylendicarboxylat,
Methylethylacetylendicarboxylat, etc., ein. Besonders brauchbar
für die praktische Durchführung der vorliegenden Erfindung
sind diejenigen Diester, bei denen R Methyl- oder Ethylgruppen
bedeutet.
Wirksame Gehalte an Dimethylacetylendicarboxylat sind in Silicon-
Flüssigkeiten ziemlich löslich, und die Verbindung ist
nicht übermäßig flüchtig, und hat einen Siedepunkt von über
200°C bei atmosphärischem Druck. Weiterhin ist Dimethylacetylendicarboxylat
kommerziell leicht verfügbar. Weiterhin sind
die Gesamtkosten signifikant herabgesetzt, da die Gesamtinhibitorkonzentration
in dem Dimethylacetylendicarboxylat-inhibierten
Polysiloxan ziemlich niedrig ist. Zusätzlich werden
die geringen Inhibitormengen des in der vorliegenden Erfindung
eingesetzten Dimethylacetylendicarboxylats im wesentlichen
vollständig innerhalb des vernetzten Polymeren eingeschlossen.
Daher ist freies Dimethylacetylendicarboxylat nicht vor
handen, nachdem die polymere Zubereitung gehärtet ist.
Dimethylacetylendicarboxylat wird ebenfalls auch wirksam die
platinkatalysierte Kondensationshärtungsreaktion für Polysiloxan-
Zubereitungen mit Silanol-Funktionalität, als auch die
Härtung für diejenigen Zubereitungen, welche sowohl Silanol-
und Vinyl-Funktionalität aufweisen, inhibieren. Ein Basis-
Polymeres für eine derartige Zubereitung kann beispielsweise
ein mit Silanol in der Kette abgebrochenes Polydiorganosiloxan
mit herausragenden Vinylgruppen entlang der Siloxankette
sein.
Die oben beschriebenen Bestandteile können in irgendeiner
Reihenfolge gemischt und zur Härtung der ultravioletten Bestrahlung
ausgesetzt werden. Der Fachmann auf diesem Gebiet
ist mit der Härtung durch ultraviolettes Licht vertraut und
leicht in der Lage, das richtige Spektrum, den Fluß und die
Belichtungszeit zur Erzielung der Härte zu bestimmen.
Ein bevorzugter Einsatz der oben beschriebenen Zubereitung
ist eine Trennbeschichtung auf einem Substrat. Die Zubereitung
wird gemischt, als dünner Film auf ein Substrat aufgebracht
und durch Einwirkung von ultraviolettem Licht gehärtet.
Das Substrat kann nicht-porös sein, d. h. es kann Glas,
Kunststoff, Metallfolie, etc. sein, jedoch ist es bevorzugterweise
porös, wie beispielsweise Papier und andere Faserma
terialien.
Zum besseren Verständnis der praktischen Durchführung der
vorliegenden Erfindung werden die nachfolgenden Beispiele
zur Erläuterung gegeben, jedoch sollen diese die Erfindung
in keiner Weise beschränken.
Eine 0,5 Pa.s (500 cP) mit Vinyl in der Kette abgebrochene
lineare Polydimethylsiloxan-Flüssigkeit wurde mit verschiedenen
Mengen eines Karstedt-Platinkatalysators und Dimethyl
acetylendicarboxylat (DIMAC) gemischt. In jeder der Zubereitungen
wurde innerhalb von 2 Minuten des Mischens eine intensive
orange-gelbe Farbe erzeugt. Die Tabelle I zeigt die Zubereitungen,
die miteinander gemischt wurden und ihre Gehalte.
Ein 0,4 Pa.s (400 cP) mit Vinyl in der Kette abgebrochenes
Dimethyl-Methylvinyl-lineares Silicon-Polymeres mit 3,7 Gew.-%
DVi-Einheiten wurde mit verschiedenen Mengen
eines Karstedt-Platinkatalysators und Dimethylacetylendicarboxylat
(DIMAC) gemischt. Innerhalb des Mischens von 2 Minuten
wurde in jeder der Zubereitungen eine intensive orange-
gelbe Farbe ausgebildet. Die Tabelle II zeigt die Zubereitungen,
die gemischt wurden und ihre Gehalte.
Jede der Zubereitungen 1 bis 6 wurde mit einem 0,35 Pa.s
(350 cP) linearen, mit Trimethylsiloxy in der Kette abgebrochenen
Poly(dimethyl-methylhydrogen)-siloxan mit 50 Gew.-%
DH-Einheiten, zugegen in einem Gewichtsverhältnis
von 9 zu 1, gemischt. Die erhaltenen Bad-Zubereitungen
1 bis 6 wurden auf Aluminium-Q-Platten, Polypropylen-Film
oder 40-/Ries-SCK-Papiersubstraten als Schicht aufgebracht.
Die beschichteten Substrate wurden in einem Ofen oder an der
Luft UV-Licht ausgesetzt, wie dies in der Tabelle III gezeigt
wird.
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß in den Basis-Polymeren
vorhandene -DVi-Einheiten die Härtung bezüglich zu MVi-
funktionellen Flüssigkeiten zu verlangsamen scheinen. Hohe
Pt-Konzentrationen steigern die Härtung nicht, so lange inhibitorische
Konzentrationen von DIMAC vorhanden sind.
Dieser Versuch soll bestätigen, daß ultraviolettes Licht ohne
thermische Unterstützung die Härtung von Pt/DIMAC-addi
tionsgehärteten Systemen auslöst. Eine Ultraviolettlichtquelle
niedriger Intensität (UV Products, Inc.; Tisch-Kopflampe, 115 Volt,
0,35 A) wurde (unfokussiert) 44,45 mm (1 3/4 inch) entfernt
von einem Aluminiumsubstrat mit einer 0,0508 mm (2 mil)
dicken Beschichtung der Badzubereitung 1 aufgestellt. Der UV-
Strom wurde zu 6 J/cm² h bestimmt. Es konnte kein signifikanter
Unterschied zwischen Raumtemperatur, 24°C und der gemessenen
Temperatur des Substrats nach 15 Minuten Belichtung mit
der Quelle von niedriger Intensität festgestellt werden. Die
Beschichtung härtete zu einer schmierfreien, gut verankerten
gummiartigen Oberfläche bei einer Einwirkung von 2,5 Stunden,
d. h. 15 J/cm² Gesamtstrom. Diese Beobachtung, verbunden mit
der "Schatten"-Beobachtung des Versuchs 3 bestätigte die Ultra
violettlicht-Natur dieses Härtungsmechanismus.
Die Topfzeit der Badzubereitungen 1 und 3 bis 6 wurde untersucht,
indem die Viskosität als Funktion der Zeit bei einer
gegebenen Temperatur notiert wurde. Die Tabelle IV zeigt das
Zeit/Viskosität-Verhältnis bei 25°C.
Tabelle V zeigt das Zeit/Viskositäts-Verhältnis bei 4°C.
Auf alle in der vorliegenden Beschreibung angeführten Patentschriften
und Veröffentlichungen wird ausdrücklich Bezug genommen
und der Offenbarungsgehalt aller dieser Veröffentlichungen
durch diese Bezugnahme in vollem Umfang in die vorliegende
Anmeldung integriert.
Claims (19)
1. Mit zu ihrer Härtung ausreichend mit UV-Licht bestrahlte
Silicon-Trennbeschichtungszubereitung, bestehend aus:
- (a) einem Olefinorganopolysiloxan mit Einheiten der Struk turformel
- (b) einem Organohydrogenpolysiloxan mit Einheiten der Struk turformel worin R aus der Gruppe bestehend aus einem einwertigen Kohlenwasserstoffrest, einem halogenierten einwertigen Kohlenwasserstoffrest, einem Cyanoalkylrest und Mischungen derselben, ausgewählt ist, R′ einen olefinischen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, wobei der Index a einen Wert von 0 bis 3, einschließlich, der Index b einen Wert von 0,005 bis 2,0, einschließlich, besitzt und die Summe von a und b gleich einem Wert von 0,8 bis 3, einschließlich, ist;
- (c) einer ausreichenden Menge eines Edelmetall-Katalysators zur Herbeiführung der Coreaktion von (a) und (b); und
- (d) einem Dialkylacetylendicarboxylat der allgemeinen Formel ROOCC≡CCOORworin R die gleiche Bedeutung wie oben besitzt und das Dialkylacetylendicarboxylat in einer zur Inhibierung einer vorzeitigen Gelierung wirksamen Menge, jedoch nicht ausreichend zur Verhinderung der Härtung bei erhöhter Temperatur, vorhanden ist; worin die Silicon-Trennbe schichtungszubereitung eine Viskosität von angenähert 0,025 bis 5 Pa.s (25 bis 5000 cP) bei 25°C aufweist.
2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Platinmetall-Katalysator
ein Karstedt-Katalysator ist.
3. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Platinmetall-Katalysator
ein Lamoreaux-Katalysator ist.
4. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Olefinorganopolysiloxan
eine mit Dimethylvinyl in der Kette abgebrochene Dimethyl
methylvinylpolysiloxan-Copolymer-Flüssigkeit mit einer Viskosität
von angenähert 0,3 bis 1 Pa.s (300 bis 1000 cP) bei
25°C und einem Vinylgehalt von angenähert 0,1 bis 2,5 Gewichtsprozent
ist.
5. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Organohydrogenpolysiloxan
eine in der Kette mit Trimethyl abgebrochene Methylhydrogen
polysiloxan-Flüssigkeit mit einer Viskosität von angenähert
0,01 bis 0,5 Pa.s (10 bis 500 cP) bei 25°C bei einem Wasser
stoffgehalt von angenähert 0,1 bis 1,67 Gew.-% ist.
6. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Platinmetall-Katalysator
in einer Menge vorhanden ist, die ausreicht, um angenähert
5 bis 500 Teile Platinmetall pro Million Teile des Olefinor
ganopolysiloxans vorzusehen.
7. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dialkylacetylendicarboxylat
in einer Menge von angenähert 0,02 bis 1,0 Gew.-%
der Silicon-Beschichtungszubereitung zugegen ist.
8. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dialkylacetylendicarboxylat
aus der Gruppe bestehend aus Dimethylacetylendicarboxylat,
Diethylacetylendicarboxylat und Methylethylacetylendicarboxylat,
Dibutylacetylendicarboxylat und Methylbutylacetylendicarboxylat
ausgewählt ist.
9. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ferner ein Substrat enthält,
auf welches die Silicon-Beschichtungszubereitung als
Schicht aufgetragen ist.
10. Zubereitung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat Papier ist.
11. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Olefinorganopolysiloxan eine
mit Dimethylvinyl in der Kette abgebrochene Dimethylmethyl
vinylpolysiloxan-Copolymer-Flüssigkeit mit einer Viskosität
von angenähert 1 bis 100 Pa.s (1000 bis 100 000 cP) bei 25°C
ist.
12. Verfahren zum Nichthaftendmachen von Oberflächen gegen
über Materialien, die normalerweise daran haften, dadurch
gekennzeichnet, daß es die nachfolgenden
Stufen umfaßt:
- (A) Bereitstellen einer Silicon-Trennbeschichtungszubereitung
durch Vereinigen
- (a) eines Olefinorganopolysiloxans mit Einheiten der Strukturformel
- (b) eines Organohydrogenpolysiloxans mit Einheiten der Strukturformel worin R aus der Gruppe bestehend aus einem einwertigen Kohlenwasserstoffrest, einem halogenierten einwertigen Kohlenwasserstoffrest, einem Cyanoalkylrest und Mischungen derselben, ausgewählt ist, R′ einen olefinischen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, wobei der Index a einen Wert von 0 bis 3, einschließlich, der Index b einen Wert von 0,005 bis 2,0, einschließlich, besitzt und die Summe von a und b gleich einem Wert von 0,8 bis 3, einschließlich, ist;
- (c) einer ausreichenden Menge eines Platinmetall-Katalysators zur Herbeiführung der Coreaktion von (a) und (b); und
- (d) eines Dialkylacetylendicarboxylats der allgemeinen Formel ROOCC≡CCOORworin R die gleiche Bedeutung wie oben besitzt und worin das Dialkylacetylendicarboxylat in einer zur Inhibierung einer vorzeitigen Gelierung ausreichen den Menge, jedoch unzureichend zur Verhinderung der Härtung bei erhöhter Temperatur, vorhanden ist, worin die Silicon-Trennbeschichtung eine Viskosität von angenähert 0,025 bis 5 Pa.s (25 bis 5000 cP) bei 25°C aufweist;
- (B) Auftragen der Silicon-Trennbeschichtung als Schicht auf eine geeignete Oberfläche in einer Dicke von angenähert 0,00127 bis 0,0508 mm (0,05 bis 2,0 mil);
- (C) Härten der Silicon-Trennbeschichtung mit einer zur Über windung der Härtungsverzögerungseigenschaften des Dial kylacetylendicarboxylats wirksamen Menge an ultraviolettem Licht.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Olefinorganopolysiloxan
eine in der Kette mit Dimethylvinyl abgebrochene Dimethylmethylvinylpolysiloxan-Copolymer-Flüssigkeit mit einer Viskosität
von angenähert 0,3 bis 1 Pa.s (300 bis 1000 cP) bei 25°C
und einem Vinylgehalt von angenähert 0,1 bis 25 Gewichtsprozent,
ist.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Organohydrogenpolysiloxan
eine in der Kette mit Trimethyl abgebrochene Methylhydrogen
polysiloxan-Flüssigkeit mit einer Viskosität von angenähert
0,01 bis 0,5 Pa.s (10 bis 500 cP) bei 25°C und einem Wasser
stoffgehalt von angenähert 0,1 bis 1,67 Gew.-%, ist.
15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Platinmetall-Katalysator in
einer Menge vorhanden ist, die ausreicht, um angenähert 5 bis
500 Teile Platinmetall pro eine Million Teile des Olefinorganopolysiloxans
sicherzustellen.
16. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dialkylacetylendicarboxylat
in einer Menge von angenähert 0,02 bis 1,0 Gew.-%
der Silicon-Beschichtungszubereitung vorhanden ist.
17. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dialkylacetylendicarboxylat
aus der Gruppe bestehend aus Dimethylacetylendicarboxylat
und Diethylacetylendicarboxylat ausgewählt ist.
18. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gruppe der von R repräsentierten
Reste auch Hydroxylreste enthält.
19. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Olefinorganopolysiloxan eine
in der Kette mit Dimethylvinyl abgebrochene Dimethylmethyl
vinylpolysiloxan-Copolymer-Flüssigkeit mit einer Viskosität
von angenähert 1 bis 100 Pa.s (1000 bis 100 000 cP) bei 25°C
ist.
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