DE3741881C2 - Fußhebelwerk für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Fußhebelwerk für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fußhebelwerk gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Bekanntlich besteht bei Auffahrunfällen die Gefahr, daß durch Verformung
des Vorderwagens dort angeordnete Teile, beispielsweise das Lenkgetriebe
und/oder Bremseinrichtungen, in Richtung nach hinten gedrückt werden und
den Raum unmittelbar vor dem Fahrer so weit verringern, daß Verletzungsge
fahr besteht. Daher sind bereits Konstruktionen bekannt (DE-OS 33 37 232,
B 60 R 21/02), die beim Auftreten unfallbedingter Relativbewegungen von
Teilen innerhalb des Motorraums, beispielsweise des Motors des Fahrzeugs,
die Lenksäule nebst Lenkrad in Richtung nach vorn vom Fahrer wegziehen,
so daß eine Vergrößerung des Freiraums im Brust- und Kopfbereich des Fahrers
auftritt. Die gattungsbildende DE-PS 28 41 988, B 62 D 25/08, beschreibt
ein einen Pedalträger aufweisendes Fußhebelwerk, wobei der Pedalträger in
seinem oberen Bereich durch durch unfallbedingte Relativbewegungen der Brems
einrichtung lösbare Verbindungen an einem Querträger des Fahrzeugs befestigt
ist, während an seinem unteren Bereich auch bei einem derartigen Unfall
beständige Halterungen an anderen Fahrzeugteilen vorgesehen sind. Bei einem
zu entsprechenden Verformungen des Vorderwagens führenden Unfall erfolgt
demgemäß eine Schwenkung des Pedalträgers mit den Pedalen, wodurch letztere
eine Bewegung nach vorn unten unter Vergrößerung des Freiraums für die Füße
des Fahrers ausführen. Ein Nachteil dieser bekannten Konstruktion ist darin
zu sehen, daß sie von vornherein gegenüber üblichen Fahrzeugen eine Ver
größerung des Fußraums (damit die beschriebene Pedalbewegung in Richtung
nach vorn überhaupt möglich ist) und eine Vergrößerung des Raums vor der
Spritzwand in Höhe der Lenksäule erfordert, damit dort Platz für die be
schriebene Schwenkbewegung des Pedalträgers ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fußhebelwerk gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, das diese Voraussetzungen für
eine Schwenkbewegung des Pedalträgers vermeidet und darüber hinaus im Falle
eines gefährlichen Auffahrunfalls gegenüber dem Stand der Technik eine weitere
Vergrößerung des Fußraums, wie sie auch zur ungehinderten Bewegung der Lenk
säule nebst Lenkrad in Richtung nach vorn erforderlich ist, sicherstellt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung be
schreiben die Unteransprüche.
Bei der Erfindung wird also schlagartig dafür gesorgt, daß beim Auftreten
einer gefährlichen Verformung des Vorderwagens das-gesamte Fußhebelwerk
unter der Wirkung der eigenen Trägheit und ggf. der von den Füßen des Fahrers
ausgeübten Kräfte ungehindert frei nach vorn in den Motorraum und damit
aus dem Fahrgastraum des Fahrzeugs herausbewegt werden kann. Im Idealfall
tritt dabei eine reine Verschiebebewegung in Vorwärtsrichtung auf.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der
Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 perspektivisch vom Motorraum her gesehen ein erstes
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 die Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels vom
Motorraum her,
Fig. 3 eine Einzelheit eines dritten Ausführungsbeispiels,
ebenfalls vom Motorraum her gesehen,
Fig. 4 in Draufsicht ein viertes Ausführungsbeispiel,
Fig. 5 ebenfalls in Draufsicht ein fünftes Ausführungsbeispiel,
Fig. 6 die in Fig. 5 bei VI angedeutete Ansicht,
Fig. 7 ein sechstes Ausführungsbeispiel,
Fig. 8 zwei weitere Ausführungen und
Fig. 9 eine Teildraufsicht auf eine weitere Gestaltung der
Erfindung.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so deckt der Pedalbock 1 die Öffnung 2
in der Spritzwand 3 ab, wobei die Größe der Öffnung 3 so gewählt ist, daß
ihre Ränder außerhalb der Projektion der nicht dargestellten, an der in
Fig. 1 hinteren Wand des Pedalbocks 1 gelagerten Pedale liegt. Bei Bewegung
in Richtung nach vorn in den Motorraum - der hier querliegende Motor ist
bei 4 angedeutet - schlagen die Pedale also nicht gegen die Spritzwand 3,
so daß eine Behinderung dieser Pedalbewegung ausgeschlossen ist.
Die Spritzwand 3 weist Führungsschienen 5 und 6 für den mit kammartigen
Profilen 7 und 8 versehenen Schieber 9 auf, der in seiner gezeichneten,
Bewegungen des Pedalbocks 1 in Richtung nach vorn verhindernden Sperrstellung
vor entsprechenden Gegenprofilen 10 und 11 am Pedalbock 1 liegt. Sobald
bei einem zu Verformungen des Vorderwagens führenden Auffahrunfall der Motor
4 in Richtung nach hinten bewegt wird, zieht er über das Seil 12, das
über Umlenkrollen 13 geführt ist, den Schieber 9 im Sinne der
Pfeile in der Figur nach rechts, so daß die Vorsprünge der Kammprofile 7
und 8 vor Ausnehmungen der entsprechenden Profile 10 und 11 des Pedalbocks
1 gelangen. Dadurch wird der Pedalbock 1 für Bewegungen in der Figur nach
rechts vorne, d. h. in den Motorraum hinein, freigegeben, die er unter der
Wirkung der eigenen Trägheit sowie ggf. der von den Füßen des Fahrers ausge
übten Abstützkräfte ausübt. Damit ist nicht nur sichergestellt, daß die
Pedale bei Verformungen des Vorderwagens nicht weiter in Richtung auf den
Fahrer bewegt werden, sondern daß sie sogar aus dem Fußbereich des Fahrers
in Richtung Motorraum verlagert werden, so daß eine Verletzung des Fahrers
durch die Pedale praktisch ausgeschlossen ist.
In Fig. 2 erkennt man wiederum den hier weitgehend plattenförmigen Pedal
bock 20, der auf seiner bezüglich der Darstellung hinteren Seite die nicht
dargestellten Pedale trägt und der eine Öffnung 21 in der Spritzwand 22
motorraumseitig abdeckt, die so groß ist, daß bei der Vorwärtsbewegung des
Pedalbocks 20 die Pedale nicht gegen die Ränder dieser Öffnung schlagen.
Im oberen Teil der Figur erkennt man schieberartige Anschläge 23 und 24,
die in Führungen 25 und 26 an der Spritzwand 22 so gelagert sind, daß Bewe
gungen in Richtung der Pfeile möglich sind. Diese Bewegungen werden ausge
löst durch hydraulische Löseeinrichtungen mit der Kolben-Zylinder-Anordnung
27. Diese Kolben-Zylinder-Anordnung 27 wird über die Leitung 28 mit Hydraulik
medium unter erhöhtem Druck versorgt, sobald beispielsweise die Brennkraft
maschine infolge unfallbedingter Verformung des Vorderwagens einen Druckraum
in einer anderen Kolben-Zylinder-Anordnung verringert hat; das Druckmedium
drückt dann die Kolben 29 und 30 im Sinne der Pfeile nach außen, so daß
über die Kolbenstangen 31 und 32 die Schieber 23 und 24 aus dem Bereich
des Pedalträgers 20 bewegt werden.
Im unteren Teil der Fig. 2 sind die Anschläge 33 und 34 um Schwenkpunkte
35 und 36 aus ihrer dargestellten Sperrstellung in eine Freigabestellung
mittels der Kolben-Zylinder-Anordnung 37 im Sinne der Pfeile schwenkbar;
auch diese Kolben-Zylinder-Anordnung 37 wird über eine andere Kolben-Zylinder-
Anordnung von der Brennkraftmaschine her bei unfallbedingten Verformungen
des Vorderwagens und demgemäß Relativverlagerungen der Brennkraftmaschine
betätigt.
Fig. 3 zeigt eine andere Möglichkeit zur Ausbildung eines Anschlags als
bei 40 gelagerte Schwenkscheibe 41. Die Verbindung mit einer Kolben-Zylinder-
Anordnung analog der Anordnung 27 oder 37 in Fig. 2 ist durch den Pfeil
42 angedeutet; da er höher als das Schwenklager 40 an dem Anschlag 41 angreift,
übt er ein im Gegenuhrzeigersinne wirkendes Moment auf den Anschlag 41 aus,
so daß dieser dann den Pedalträger 43 zur Bewegung in Richtung nach vorn
freigibt.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 sind die Anschläge für den Pedalträger
50, der wiederum eine entsprechend dimensionierte Öffnung 51 in der Spritzwand
52 abdeckt, durch Schiebekeile 53 gebildet, die über Kolben-Zylinder-Anordnungen
54 bei unfallbedingten Verlagerungen des Motors des Fahrzeugs im Sinne des
Pfeils aus der Bewegungsbahn des Pedalträgers 50 bewegt werden.
Der Pedalträger 60 in dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 ist
mit Lagerzapfen 61 und 62 versehen, die, wie in Fig. 6 für den Lagerzapfen
61 dargestellt, in an der Spritzwand 63 schwenkbar gelagerte Schwenkhülsen
64 und 65 hineinragen. Betrachtet man anhand Fig. 6 die Schwenkhülse 64
- die Hülse 65 ist identisch aufgebaut -, so erstreckt sich ihr Mantel 66
nicht über den gesamten Umfang, sondern ist bei 67 unterbrochen, so daß
gleichsam offene Schwenkhülsen vorliegen. Wird mittels der Lösevorrichtung
68 eine Kraft im Sinne des Pfeils in Fig. 5 auf die Schwenkhülsen ausgeübt,
so gelangen die Ausnehmungen 67 vor die Zapfen 61 und 62, so daß der Pedal
träger 60 für Bewegungen in Richtung nach vorne freigegeben wird.
In Fig. 7 ist der Pedalträger 70 durch Sprengschrauben 71 an der Spritzwand
72, die wiederum eine Öffnung 73 der beschriebenen Größe aufweist, gehalten.
Sobald ein Teil im Vorderwagen des Fahrzeugs, beispielsweise wiederum der
Motor, eine unfallbedingte Relativbewegung ausführt, schließt er einen Kontakt
im Stromkreis der Sprengschrauben 71, so daß diese Verbindungen aufgehoben
werden und sich der Pedalträger frei nach vorn in den Motorraum bewegen
kann.
In Fig. 8 sind die Halterungen für den Pedalbock 80 als Schwenkhaken 81
und 82 mit Armen 83 und 84 ausgebildet, die, sofern sie bei unfallbedingten
Bewegungen der Spritzwand 85 zur Anlage an dem Lenkungsquerträger 86 gelangen,
die Haken 81 und 82 um die Schwenkachsen 87 und 88, ggf. nach Abscheren
eines Stiftes, in ihre Freigabestellung schwenken. Wie bei 89 und 90 ange
deutet, können die Arme 83 und 84 insbesondere bei Fehlen eines geeigneten
Lenkungsquerträgers 86 auch mit Zusatzmassen versehen sein, so daß dann
die Schwenkbewegungen der Haken 81 und 82 durch Massenträgheit hervorge
rufen werden.
In der Ausführung nach Fig. 9 schließlich erfolgt die Freigabebewegung des
Hakens 100 durch Verschieben in Richtung des Pfeils 101, in diesem Fall
durch die Trägheit der Masse 102 sowie des eigentlichen Fußhebelwerks.
Mit der Erfindung ist also ein Fußhebelwerk geschaffen, das einerseits volle
Freiheit hinsichtlich der Gestaltung sowohl des Fußhebelwerks als auch des
Fahrgastraums des Fahrzeugs läßt, andererseits bei unfallbedingten gefähr
lichen Verformungen des Vorderwagens einer Verringerung des freien Raums
vor dem Fahrer entgegenwirkt.
Claims (12)
1. Fußhebelwerk für ein Kraftfahrzeug mit einem platten- oder bockartigen
Träger für Pedale, dem Halterungen an einem Teil des Fahrzeugaufbaus
zugeordnet sind, die bei einem zu Verformungen des Vorderwagens führenden
Auffahrunfall des Fahrzeugs zwecks Bewegens der Pedale nach vorn selbst
tätig lösen, dadurch gekennzeichnet, daß alle Halterungen (23, 24, 33,
34) des Pedalträgers (20) am Fahrzeugaufbau (22) bei dem Auffahrunfall
selbsttätig lösend ausgebildet sind und der Pedalträger (20) eine über
die Projektion der Pedale hinausragende Öffnung (21) in der Spritzwand
(22) abdeckt, so daß das Fußhebelwerk unter der Wirkung der auf es wirken
den Trägheitskräfte frei in den Vorderwagen ausweicht.
2. Fußhebelwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen
(23, 24, 33, 34) mit Löseeinrichtungen (27, 37) in Verbindung stehen,
die durch unfallbedingte Relativbewegungen von Fahrzeugteilen im Vorder
wagen, insbesondere des Motors, betätigt werden.
3. Fußhebelwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Löseeinrich
tungen bewegungsübertragende Züge (12) enthalten.
4. Fußhebelwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Löseeinrich
tungen elektrische Kontakte im Stromkreis von in den Halterungen vorge
sehenen Sprengschrauben (71) oder -nieten enthalten.
5. Fußhebelwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Löseeinrich
tungen Hydrauliksysteme (27, 37) zur Erzeugung von Lösebewegungen der
Halterungen (23, 24, 33, 34) hervorrufenden Lösekräften enthalten.
6. Fußhebelwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Löseeinrich
tungen Kolben-Zylinder-Anordnungen (27, 37) enthalten, die von den die
Relativbewegungen ausführenden Fahrzeugteilen betätigt werden.
7. Fußhebelwerk nach Anspruch 3, 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterungen Anschläge (23, 24, 33, 34) für den Pedalträger (20) enthalten,
die durch die Löseeinrichtungen (27, 37) aus einer Bewegungen des Pedal
trägers (20) nach vorn verhindernden Stellung in eine den Pedalträger
(20) freigebende Stellung bewegbar sind.
8. Fußhebelwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge
(23, 24) schieberartig ausgebildet und gelagert sind.
9. Fußhebelwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge
(33, 34) zwischen den beiden Stellungen schwenkbar gelagert sind.
10. Fußhebelwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge
offene Schwenkhülsen (64, 65) für Lagerzapfen (61, 62) am Pedalträger
(60) sind.
11. Fußhebelwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen
Schwenkhaken (89, 82) sind, die durch Berührung mit unfallbedingte Relativ
bewegungen ausführenden Fahrzeugteilen (86) ausgeklinkt werden.
12. Fußhebelwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen
mit Schwenkmassen (89, 90) versehene Schwenkhaken (89, 82) sind, die
bei Auffahrunfällen durch Massenträgheit ausklinken.
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1987
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