Die Erfindung betrifft eine Pedallagerung für ein Kraft
fahrzeug mit zumindest einem an einer fahrzeugfesten Auf
nahme schwenkbar gelagerten Pedal, beispielsweise Kupp
lungs- bzw. Bremspedal, wobei die fahrzeugfeste Aufnahme
zur Freigabe des Pedals bei einem Frontalunfall ausgebil
det ist.
Bei einem Frontalunfall können Aufprallkräfte auf das Pe
dal sowohl über stationäre (karosseriefeste) Bauteile des
Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise eine den Motorraum vom
Fahrgastraum trennende Spritz- bzw. Querwand, als auch
über ein mit dem Pedal zusammenwirkendes Betätigungsele
ment, welches in der Regel beabstandet zur Pedalachse am
Pedal angelenkt und mit einem Motorraum-Aggregat verbun
den ist, übertragen werden. In beiden Fällen kann in das
Pedal ein Schwenkmoment entgegen der Betätigungsrichtung
des Pedals eingeleitet werden, was erhebliche Fußverlet
zungen beim Fahrzeugführer verursachen kann.
Um derartige Fußverletzungen zu vermeiden ist beispiels
weise aus der DE 44 09 235 A1 eine Lösung bekannt, bei
der die Pedalachse an der fahrzeugfesten Aufnahme in ei
nem Widerlager gehaltert ist, welches die Pedalachse bei
einem Frontalunfall im Zusammenwirken mit einem an einem
fahrzeugfesten Querträger abgestützten Entriegelungsme
chanismus selbsttätig freigibt.
Nachteilig bei dieser Pedallagerung ist jedoch, dass die
Pedalachse erst bei einer unfallbedingten Verlagerung der
Spritz- bzw. Querwand in Richtung des Querträgers aus ih
rer Lagerung freigegeben wird. Eine solche Lösung ist au
ßerdem aufwendig in der Herstellung und beansprucht unnö
tig viel Bauraum im Kraftfahrzeug.
Aus der DE 195 01 859 A1 ist eine Pedallagerung für ein
Kraftfahrzeug bekannt, bei der das Pedal an einem Lager
bock angelenkt ist. Der Lagerbock wird von einem Träger
element gehalten, das von einer Spritzwand beabstandet
angeordnet und durch Scherstifte fixiert ist, wobei die
Scherstifte nach Überschreiten einer vorgegebenen Bean
spruchung abscheren. Das Trägerelement ist bei dieser Lö
sung mittelbar durch ein Übertragungselement beaufschlag
bar, das bei einer unfallbedingten Relativbewegung zwi
schen einem der Spritzwand vorgelagerten Aggregateteil
und dem Fahrgastraum von dem sich verschiebenden Aggrega
teteil angetrieben in Richtung des Trägerelementes beweg
bar ist. Durch diese Bewegung des Übertragungselements
wird jedoch nicht das Pedal freigegeben, sondern ledig
lich das Trägerelement verdreht.
Eine weitere Pedallagerung geht aus der DE 43 35 511 A1
hervor, bei der eine Sicherheitsvorrichtung eine Schub
stange enthält, die mit einem vorderen Ende an einer bei
einem Crash Rückwärtsbewegungen ausführenden Stelle des
Vorderwagens des Fahrzeugs angreift und mit ihrem hinte
ren Ende mit einem Pedal in dann Schwenkbewegungen des
selben in eine Sicherheitsstellung auslösender Verbindung
steht. Das vordere Ende der Schubstange greift dabei an
einem Antriebsaggregat des Fahrzeuges bezüglich im
Normalbetrieb auftretender Aggregatbewegungen bewegungs
orientiert an. Das hintere Ende der Schubstange greift an
einem Lager für die Betriebsschwenkachse des Pedals an,
dem eine nur im Crashfalle wirksame weitere Schwenkachse
derart zugeordnet ist, dass das Pedal dann in eine
spritzwandseitige Vertiefung schwenkt. Auch bei dieser
Lösung wird bei einem Crash nicht das Pedal freigegeben,
sondern das Pedal wird in eine Vertiefung in der Spritz
wand verschwenkt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, die Verletzungsgefahr für den Fahrzeugführer ei
nes Kraftfahrzeuges mit einer gattungsgemäßen Pedallage
rung zu reduzieren. Dabei soll mit einfachen Mitteln die
Wirkungsweise verbessert und der beanspruchte Bauraum
verringert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die fahrzeugfeste Aufnahme in Wirkverbindung mit einem -
in Fahrtrichtung gesehen - vor einer den Motorraum vom
Fahrgastraum trennenden Spritz- bzw. Querwand angeordne
ten Stoßaufnahmeelement steht.
Wesentliche Vorteile dieser Ausbildung bestehen darin,
dass das im Wirkungsbereich der sich bei einem Frontalun
fall deformierenden bzw. zur Spritz- bzw. Querwand hin
verschiebenden Bauteile oder Aggregate des Motorraumes
angeordnete Stoßaufnahmeelement durch Übertragung der
Aufprallkräfte auf die Pedallagerung eine frühzeitige Lö
sung der Pedalachse aus ihrer Lagerung bewirkt, so dass
das auf diese Weise funktionsmäßig von der Pedallagerung
entkoppelte Pedal nicht mehr in den Fahrgastraum eindrin
gen kann.
Weiterhin sind zur unfallbedingten Lösung des Pedals von
der fahrzeugfesten Aufnahme keine fahrzeugfesten Karosse
rieteile bzw. Querträger notwendig, welche - wie in der
Lösung nach der DE 44 09 235 A1 beschrieben - in Wirkver
bindung mit der Lagerung des Pedals stehen und ihre räumliche
Lage auch bei einem Frontalunfall nicht verändern.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert.
Diese zeigt teilweise schematisch in
Fig. 1 eine räumliche Darstellung der im Bereich
der Spritzwand angeordneten erfindungsge
mäßen Pedallagerung;
Fig. 2 eine Darstellung gemäß Fig. 1, jedoch mit
einem unfallbedingt von der fahrzeugfesten
Aufnahme gelösten Pedal.
Die in Fig. 1 dargestellte Pedallagerung für ein Pedal 7
besteht im wesentlichen aus einer fahrzeugfesten Aufnahme
1, welche auf eine nicht dargestellte Weise mit einer den
Motorraum 10 vom Fahrgastraum 11 trennenden Spritzwand 2
verbunden ist. Zur Lagerung des Pedals 7 sind an der Auf
nahme 1 zwei Seitenwangen 15 vorgesehen, welche jeweils
eine Lagerbohrung 14 zur drehbaren Aufnahme einer bolzen
förmig ausgebildeten Pedalachse 13 aufweisen. In Fig. 1
ist neben einer teilweise dargestellten Lenksäule 9 noch
ein weiteres Pedal 12 zu sehen, dessen schwenkbare Lage
rung (nicht gezeigt) ähnlich der Lagerung des Pedals 7
ausgebildet ist. Die Lagerung des Pedals 12 kann bei Be
darf auch in die Aufnahme 1 integriert werden.
An der jeweiligen Seitenwange 15 ist zur Bildung eines
Umformbereiches 18 mit reduzierter Steifigkeit ein
Schlitz 19 vorgesehen, welcher etwa vertikal ausgerichtet
von der Lagerbohrung 14 aus zu einem unteren Rand der
Seitenwange 15 verläuft. Die Aufnahme 1 wird somit durch
die Umformbereiche 18, die Lagerbohrungen 14 und die
Schlitze 19 in ein zur Befestigung an der Spritzwand 2
vorgesehenes Halteteil 5 und ein zum Fixieren der Pedal
achse 13 am Halteteil 5 vorgesehenes Lagerteil 6 aufge
teilt. Das Halteteil 5 und das Lagerteil 6 sind dabei
scharnierartig durch die Umformbereiche 18 miteinander
verbunden.
Um bei einem schwerwiegenden Frontalunfall das Pedal 7
von der Aufnahme 1 zu lösen, ist das Lagerteil 6 durch
zwei etwa waagerecht und beabstandet zueinander angeord
nete Druckstangen 8 mit einem Stoßaufnahmeelement 3 ver
bunden, welches - in Fahrtrichtung F gesehen - vor der
Spritzwand 2 angeordnet ist. Bei Einwirkung einer Stoß
kraft X auf das Stoßaufnahmeelement 3 wird diese Stoß
kraft X über die Druckstangen 8 auf das Lagerteil 6 über
tragen, welches - wie in Fig. 2 dargestellt - vom Halte
teil 5 in Pfeilrichtung 20 wegschwenkt. Dabei weitet sich
die Lagerbohrung 14 soweit auf, daß die Pedalachse 13
durch das Gewicht des Pedals 7 in Pfeilrichtung 27 nach
unten ausweicht. Diese Bewegung des Pedals 7 kann eventu
ell durch eine Feder unterstützt werden. Das Pedal 7 wird
somit unfallbedingt von der Aufnahme 1 entkoppelt und
kann nicht mehr weiter in den Fahrgastraum 11 eindringen.
Zum Erhöhen der Stabilität der Aufnahme 1 im normalen
Fahrbetrieb ist im Bereich des Schlitzes 19 (Fig. 1) eine
Verriegelungsvorrichtung 21 vorgesehen, welche im wesent
lichen aus einem Riegelglied 16 besteht, welches auf Zug
belastbar ausgebildet ist und das Halteteil 5 mit dem La
gerteil 6 verbindet. Das Riegelglied 16 ist einerseits
mittels einer Schraubbolzen-Verbindung 17 fest mit dem
Lagerteil 6 verbunden. Die Verbindung des Riegelgliedes
16 mit dem Halteteil 5 ist dagegen lösbar gestaltet. Das
Riegelglied 16 kann sich aber nur unter Einwirkung einer
bestimmten Zugkraft vom Halteteil 5 lösen. Erst nach die
ser Entriegelung kann das Lagerteil 6 die Schwenkbewegung
gemäß Pfeilrichtung 20 (Fig. 2) ausführen.
Die lösbare Verbindung zwischen dem Riegelglied 16 und
dem Halteteil 5 ist mittels eines fest mit dem Halteteil
5 verbundenen und in einer Bohrung 23 (Fig. 2) am Riegelglied
16 formschlüssig aufgenommenen Stiftes 22 reali
siert. Am Riegelglied 16 ist dabei zum Reduzieren der Fe
stigkeit der Verbindung ein axial ausgerichteter Schlitz
24 (Fig. 1) vorgesehen, welcher von der Bohrung 23 aus
zum freien Ende des Riegelgliedes 16 verläuft. Dadurch
werden am Riegelglied 16 zwei Schenkel 25 gebildet, wel
che bei Einwirkung der Zugkraft - wie in Fig. 2 darge
stellt - auseinander gemäß Pfeilrichtung 26 bewegbar
sind.
Die Aufnahme 1 kann auch alternativ zu der beschriebenen
Ausführung mittelbar oder unmittelbar an einem in Fahr
zeugquerrichtung verlaufenden Querträger, beispielsweise
einem Cockpit- oder Lenkungsquerträger, befestigt werden.
Auch in diesem Falle würde bei einem Frontalunfall das
mit dem Stoßaufnahmeelement 3 verbundene Lagerteil 6
durch die Schwenkbewegung gemäß Pfeilrichtung 20 die Pe
dalachse 13 aus ihrer Lagerung frühzeitig freigeben und
somit die Verletzungsgefahr für den Fahrzeugführer we
sentlich reduzieren.