DE3741434A1 - Verfahren zum automatischen wechseln von spinnspulen an einer spinnmaschine - Google Patents
Verfahren zum automatischen wechseln von spinnspulen an einer spinnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Wechseln
der Spinnspulen an einer Spinnmaschine, die eine Vielzahl von
Spinnstellen aufweist, die jeweils ein Streckwerk und eine zum
Aufnehmen der Spinnspulen dienende Spindel sowie eine zur Spin
del koaxiale, die Spindel übergreifende Glocke enthalten.
Es ist zu erwarten, daß Spinnmaschinen mit Spinnstellen ent
sprechend der eingangs genannten Art etwa mit dreifacher Ge
schwindigkeit im Vergleich zu Ringspinnmaschinen arbeiten
werden. Dies bedeutet, daß die Spinnspulen oder Kopse ent
sprechend wesentlich schneller gefüllt werden, und daß ent
sprechend häufiger ein Wechseln der Spinnspulen oder Kopse
durchgeführt werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Wechseln der Spinnspulen an einer Spinnmaschine der eingangs
genannten Art zu schaffen, das schnell und zuverlässig durch
zuführen ist und das mit Hilfe einfacher Konstruktionen zu
realisieren ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Spinnprozeß ohne
Fadenbruch unterbrochen wird, dann die Spindeln und die Glocken
in axialer Richtung auseinandergefahren und anschließend in
radialer Richtung voneinander hinwegbewegt werden, wonach die
vollen Spinnspulen von den Spindeln abgenommen und leere
Spulenhülsen auf die Spindeln aufgesetzt werden, wobei die
Fadenverbindung zwischen Streckwerk und Spinnspule solange er
halten bleibt, bis die leeren Spulenhülsen auf die Spindeln
aufgesetzt sind und die in den Bereich der Spindeln geführten
Fäden übernommen haben, wonach die Spindeln und Glocken wieder
in Spinnposition gebracht werden und der Spinnprozeß wieder
aufgenommen wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich ein Wechseln der
Spinnspulen schnell und sicher durchführen. Da die Fadenverbin
dung zwischen Spinnspulen und Streckwerk durch die Glocken hin
durch zunächst erhalten bleibt und später die Fadenenden auto
matisch mit den leeren Spulenhülsen verbunden werden, läßt sich
ein derartiges Verfahren ohne weiteres in das Steuerprogramm
einer Spinnmaschine einbauen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
die Fäden beim Aufsetzen der leeren Spulenhülsen an den
Spindeln festgeklemmt werden. Damit ist es nicht notwendig,
besondere Fadenhalte- oder Fadenfangvorrichtungen vorzusehen,
mit denen das Fadenende festgelegt wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
die Spindeln und die Glocken jeweils nur eine der beiden Be
wegungen ausführen, d.h. eine Bewegung in axialer Richtung oder
eine Bewegung in radialer Richtung. Dadurch ergibt sich eine
klare Gliederung der Antriebe. Da ohnehin eine Bewegung in
axialer Richtung zum Erzielen des Wicklungsaufbaus notwendig
ist, führt zweckmäßigerweise auch das diese Bewegung ausführen
de Element, meist die Spindel, die axiale Bewegung für das
Doffen aus. Dabei ist es weiter zweckmäßig, die Glocken radial
zu den Spindelachsen in Richtung zur Maschinenmitte hin zu
bewegen. Diese Bewegung erfolgt in einen Bereich der Spinn
maschine hinein, in welchem ein genügender Bauraum zur Ver
fügung steht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
zunächst Spindeln und Glocken in axialer Richtung auseinander
gefahren und dann in radialer Richtung soweit voneinander hin
wegbewegt werden, daß sich an den Halterungen der Glocken an
gebrachte Aufnahmen für Spinnspulen in axialer Richtung über
den Spindeln befinden, dann diese Aufnahmen und die Spindeln
zum Aufnehmen der Spinnspulen aufeinander zu- und wieder von
einander hinwegbewegt werden, daß dann die Halterungen der
Glocken mit in zweiten Aufnahmen aufgenommenen leeren Spulen
hülsen über die Spindeln bewegt werden, wonach die Spindeln und
die zweiten Aufnahmen zum Übergeben der leeren Spulenhülse auf
einander zu- und wieder voneinander hinwegbewegt werden, wonach
die Glocken wieder über die Spindeln gebracht und Glocken und
Spindeln in axialer Richtung ineinandergefahren werden, wobei
bereits wenigstens die Spindeln anlaufen. Bei diesem Verfahren
sind die für das Spulenwechseln benötigten Bewegungen auf das
Minimum beschränkt. Während des Spulenwechselns selbst werden
die vollen Spinnspulen nicht vollständig aus dem Bereich der
Spindeln abtransportiert, während die leeren Spulenhülsen auch
in diesem Bereich bereits bereitgehalten werden. Erst nach Ab
schluß des Spulenwechsels, während bereits der Spinnprozeß
wieder aufgenommen wurde, kann dann der endgültige Abtransport
der vollen Spulen und das Wiederheranführen der leeren Spulen
hülsen durchgeführt werden, so daß dadurch keine Totzeiten
bedingt werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsformen zum Durchführen des Verfahrens.
Fig. 1 bis 7 zeigen die Stationen eines ersten Verfahrens zum
Spulenwechseln an einer einzelnen Spinnstelle
einer eine Vielzahl derartiger Spinnstellen auf
weisenden Spinnmaschine und
Fig. 8 bis 16 die einzelnen Phasen eines Spulenwechsels bei
einem etwas abgewandelten Verfahren.
In den Zeichnungen ist jeweils eine Spinnstelle einer Spinn
maschine dargestellt, die aus einer Vielzahl nebeneinander
vorzugsweise auf beiden Maschinenseiten in jeweils einer Reihe
angeordneter Spinnstellen besteht. Jede Spinnstelle enthält ein
Streckwerk (1), dem von einer Vorgarnspule o.dgl. ein Vorgarn
zugeführt wird, das in dem Streckwerk (1) auf die gewünschte
Garnfeinheit verstreckt wird. Jede Spinnstelle enthält ferner
eine Spindel (3), die jeweils von einem Einzelmotor (4) ange
trieben ist. Auf die Spindel (3) ist eine Spinnspule aufge
steckt, auf die der ersponnene Faden aufgewickelt wird. Der
ersponnene Faden wird der Spinnspule (5) über eine Glocke (2)
zugeführt, die koaxial zur Spindel (3) angeordnet ist und die
während des normalen Spinnprozesses die Spindel (3) und die
Spule (5) übergreift. Die Glocke besitzt einen in der Spindel
achse liegenden Führungskanal, der einen axialen Fadeneinlauf
hat. An diesen Fadenführungskanal schließt ein im wesentlichen
radial nach außen gerichteter und meist eine Neigung in Abzugs
richtung aufweisendes Kanalstück an, das in dem Außenmantel der
Glocke (2) mündet. Der Faden läuft auf dem Außenmantel der
Glocke (2) wendelförmig ab und verläßt diese an ihrem unteren
Rand zum Aufwickeln auf der Spule (5).
Die Glocke (2) wird in dem Normalfall freidrehbar gelagert
sein, so daß sie von dem wendelförmig auf ihrem Außenmantel
laufenden Faden mitgeschleppt wird. Es ist jedoch auch möglich,
die Glocke positiv anzutreiben und/oder zu bremsen.
Die Spule (5) wird in einem sogenannten Kopsaufbau auf eine
Spulenhülse gewickelt, die auf die Spindel (3) aufgesteckt ist.
Hierzu wird vorgesehen, daß eine entsprechende Relativbewegung
zwischen dem unteren Rand der Glocke (2) und der Spule in
axialer Richtung vorhanden ist, d.h. eine in vertikaler Rich
tung hin- und hergehende Bewegung, die sich allmählich zu dem
oberen Spulenende hin verlagert. Bei der dargestellten Ausfüh
rungsform wird die vertikale, hin- und hergehende Bewegung
durch entsprechendes Anheben und Absenken der Spindel (3)
zusammen mit ihrem Antriebsmotor (4) bestimmt.
Wenn der Aufbau der Spule (5) abgeschlossen ist, befindet sich
die Glocke (2) in der in Fig. 1 dargestellten Position. In
dieser Position wird der Spinnprozeß unterbrochen und der
Spulenwechsel eingeleitet. Hierzu werden zunächst die Spindel
(3) und die Glocke (2) derart in axialer Richtung auseinander
bewegt, daß die Spule (5) mit ihrer Hülse von dem unteren Rand
der Glocke (2) frei ist. Dabei wird eine entsprechende Faden
länge von der Spinnspule (5) abgezogen, so daß kein Fadenbruch
auftritt (Fig. 2). Daraufhin wird die Glocke (2) mit ihrer
Halterung (10) radial zur Spindel (3) verschoben, und zwar nach
innen zur Maschinenmitte hin. Gleichzeitig wird dem sich
zwischen der Spule (5) und der Glocke (2) erstreckenden Faden
ein Fadenführungselement (6) zugestellt, das beispielsweise
eine nach unten offene V-förmige Gestalt aufweist und aus einem
Drahtbügel gebogen ist. Dieses Fadenführungselement (6) wird
schräg nach unten in Richtung zur Maschinenmitte bewegt, bis es
etwa in Höhe des unteren Endes der Hülse der Spule (5) zu
liegen kommt, d.h. etwas oberhalb eines Ansatzes, auf welchem
sich später eine auf die Spindel (3) aufgesteckte leere Spulen
hülse (9) in axialer Richtung abstützt.
Der Spinnmaschine ist eine Transporteinrichtung (7) zugeordnet,
die beispielsweise aus einem entlang jeder Maschinenseite ver
laufenden Transportband besteht, das in vorgegebenen Abständen
mit nach oben aufragenden Zapfen versehen ist. Auf diesem
Transportelement (7) befinden sich zunächst wechselweise freie
Zapfen und Zapfen, auf die leere Spulenhülsen (9) aufgesteckt
sind. Mittels einer an sich bekannten Übergabeeinrichtung (8),
die beispielsweise von Ringspinnmaschinen bekannt ist, werden
die vollen Spinnspulen in der Position nach Fig. 3 ergriffen
und auf die leeren Zapfen des Transportelementes (7) abgesetzt
(Fig. 4). Auch hierbei wird die Fadenverbindung zwischen den
Streckwerken (1) und den Spinnspulen (5) nicht unterbrochen.
Der Faden läuft in einer Art Fadenreserve jeweils von den in
den Mänteln der Glocken (2) befindlichen Austrittsöffnungen
über die Fadenführungselemente (6) zu dem oberen Ende der auf
dem Transportelement (7) befindlichen Spinnspulen (Fig. 4).
Das Transportelement (7) fährt dann um eine Spindelteilung
weiter, wobei ebenfalls die Fadenverbindung nicht unterbrochen
wird. Der Faden wird dabei von der Spindel (3) etwas ausge
lenkt, so daß er sich an einer definierten Stelle befindet. Die
Übergabeeinrichtung (8) nimmt jetzt leere Spulenhülsen (9) von
dem Transportelement (7) ab und steckt sie auf die Spindeln (3)
auf. Dabei wird der Faden zwischen dem Führungselement (6) und
dem oberen Ende der Spinnspule (5) von dem unteren Rand der
Spulenhülse (9) an der Spindel (3) festgeklemmt. Mittels einer
Schneideinrichtung (17), die in Fig. 5 nur schematisch dar
gestellt ist, wird dann der Faden in der Nähe der leeren
Spulenhülse (9) zertrennt, wonach die vollen Spinnspulen (5)
endgültig abtransportiert werden können (Fig. 5).
Anschließend wird der Antriebsmotor der Spindel (3) wieder ein
geschaltet, während gleichzeitig das Fadenführungselement aus
dem Bereich der Spinnstellen herausbewegt wird (Fig. 6). Die
Spindel (3) wird dabei nach oben bewegt, so daß sie in die
Glocke (2) eindringt. Dabei wird auch wieder das Streckwerk (1)
eingeschaltet, so daß der Spinnprozeß wieder läuft. Der er
sponnene Faden läuft dann wieder wendelförmig auf der Glocke
(2) (Fig. 7). Die Spindel (3) führt entsprechend der Kopswick
lung die notwendigen vertikalen Bewegungen aus, während die
Glocke (2) nur eine Rotationsbewegung ausführt, zu welcher sie
mitgeschleppt wird.
Die einzelnen Spinnstellen der Spinnmaschine nach Fig. 8 bis 16
unterscheiden sich im Prinzip nicht von den Spinnstellen der
Ausführungsform nach Fig. 1 bis 7, so daß für die gleichen
Elemente die gleichen Bezugszeichen gewählt sind. Bezüglich den
Spinnstellen besteht lediglich ein Unterschied in den Halte
rungen (11) für die Glocken, an denen zwei zusätzliche Auf
nahmen (12, 13) angebracht sind, d.h. zwei zusätzliche Auf
nahmen (12, 13) für jede Spinnstelle. In den den Glocken (2)
benachbarten Aufnahmen (13) werden leere Spulenhülsen (9)
bereitgehalten. Nachdem die Spule (5) gefüllt ist, wird auch
bei dieser Ausführungsform der Spinnprozeß in der Stellung ent
sprechend Fig. 8 beendet. Die Glocke (2) und die Spindel werden
in axialer Richtung auseinanderbewegt, was bei dem dargestel
lten Ausführungsbeispiel durch Absenken der Spindel (3) und
ihres Motors (4) erfolgt (Fig. 9). Ein zwischen den Streck
werken (1) und den Einlaufseiten der Glocken (2) angeordnetes
Fadenführungselement (14) wird jetzt quer zu dem Fadenlauf
ausgefahren, so daß in dem Bereich zwischen den Streckwerken
(1) und den Glocken (2) jeweils Fadenreserven gebildet werden
(Fig. 10), für die die benötigte Fadenlänge von den vollen
Spinnspulen (5) abgezogen wird. Nach dem oder während diese
Fadenreserven gebildet werden, werden die Halterungen (11) der
Glocken (2) radial zu den Spindeln (3) verfahren, und zwar
soweit, bis die freien Aufnahmen (12) sich vertikal oberhalb
der Spindeln (3) befinden (Fig. 11). Dabei wird der Faden von dem
Außenmantel der Glocke abgezogen. Als nächster Schritt wird die
Spindel (3) derart angehoben, daß das obere Ende der Spulen
hülse der vollen Spinnspule der Aufnahme (12) zugestellt wird.
Die Aufnahme (12) besteht aus Greifelementen, die einen ent
sprechenden inneren Ringbund der Spulenhülse hintergreifen und
die dann beim Absenken der Spindel (3) die Spinnspule (5) fest
halten. Derartige Greifelemente sind beispielsweise zum Halten
von Vorgarnspulen bekannt. Durch ein erneutes Anheben der
Spulenhülse der Spinnspule (5) kann diese von den Greifelemen
ten der Aufnahme (12) wieder gelöst werden. Die vollen Spinn
spulen (5) sind somit an die Halterungen (11) bzw. deren
Aufnahmen (12) übergeben worden. Die Spindeln (3) werden dann
wieder soweit abgesenkt, daß sie vollständig von den vollen
Spulen (5) frei sind (Fig. 13). In diesem Zustand wird über
Führungselemente, beispielsweise einen Ring (18), der V-
förmige Einschnitte haben kann, der jeweils vorhandene Faden
nach unten gezogen und über den unteren Rand der in den Hal
terungen (11) bereitgehaltenen leeren Spulenhülsen (9) ge
bracht. Dabei bewegt sich das Führungselement (14) etwas
zurück, so daß hierbei ein Teil der Fadenreserve aufgelöst
wird.
Die Halterungen (11) verfahren dann derart radial zur Spindel
(3), daß die Spulenhülsen (9) sich vertikal über den Spindeln
(3) befinden. Die Spindeln (3) werden anschließend nach oben
gefahren, so daß die leeren Spulenhülsen (9) auf die Spindeln
aufgesteckt werden (Fig. 14). Die Aufnahmen (13) sind ebenfalls
in der Weise ausgebildet, wie es zu den Aufnahmen (12) be
schrieben wurde, d.h. durch Anheben der leeren Spulenhülsen (9)
in den Aufnahmen (13) lassen sich diese von den Aufnahmen (13)
lösen und werden dann von den Spindeln mitgenommen. Bei dem
Übernehmen der leeren Spulenhülsen (9) durch die Spindeln (Fig.
14) werden die Fäden zwischen den Spindeln und den unteren
Rändern der leeren Spulenhülsen festgeklemmt. Die Verbindung zu
den vollen Spinnspulen (5), die in den Halterungen (11) hängen,
wird dann zertrennt, wonach die Spindel mit den leeren Spulen
hülsen nach unten bewegt werden. Danach werden die Halterungen
(11) wieder radial zur Spindel (3) in ihre Ursprungsposition
(Fig. 8) verfahren, so daß die Spindeln (3) mit den leeren
Spulenhülsen (9) sich unter den Glocken (2) befinden (Fig. 15).
In dieser Position wird der Antrieb der Spindeln (3) einge
schaltet, während gleichzeitig das Fadenführungselement (14)
aus dem Garnlaufweg zurückbewegt wird (Fig. 15), so daß sich
die Fadenreserve auflöst. Anschließend wird die Spindel (3) mit
der leeren Spulenhülse (9) nach oben verfahren, so daß sie in
die Glocke (2) eindringt. Das Streckwerk (1) ist wieder ein
geschaltet, so daß der Spinnprozeß wieder aufgenommen ist (Fig.
16).
Für diesen Wechsel der vollen Spinnspulen (5) gegen leere
Spulenhülsen zwischen dem Unterbrechen des Spinnprozesses und
der Wiederaufnahme des Spinnprozesses wird nur eine relativ
kurze Zeitspanne benötigt, da nur sehr kurze Wege von den
einzelnen Elementen durchzuführen sind, d.h. nur die unbedingt
notwendigen Wege für das Auswechseln, während das endgültige
Abtransportieren der vollen Spinnspulen (5) sowie das Wieder
bereitstellen von leeren Spulenhülsen durchgeführt werden kann,
während der Spinnprozeß läuft, d.h. in dem Betriebszustand nach
Fig. 16.
Bei den Spinnvorrichtungen, die anstelle eines Rings und eines
Läufers eine Glocke (2) verwenden, ist es normalerweise nicht
ohne weiteres möglich, am Ende des Spinnprozesses eine Unter
windung im Bereich des unteren Hülsenendes der vollen Spinn
spulen (5) anzubringen. Dies ist jedoch mit Hilfe der in Fig.
10 und 11 gebildeten Fadenreserve möglich. In diesem Fall wird
den vollen Spinnspulen (5) in der Position nach Fig. 11 ein zur
Spindelachse koaxialer Ring zugestellt, bzw. die Spinnspule
wird einem ortsfesten Ring zugestellt, der den Faden in dem
Bereich des unteren Endes der Spulenhülse der Spinnspule (5)
führt. Unter Auflösung eines Teils der von dem Führungselement
(14) gebildeten Fadenreserve kann dann eine Unterwindung ge
schaffen werden, wonach dann der Ring wieder entfernt wird und
der Spulenwechsel in einem Zustand weiter fortgesetzt wird, bei
welchem der Faden nicht wie in Fig. 11 von dem oberen Ende der
vollen Spinnspule (5) zu der Öffnung im Mantel der Glocke (2)
führt, sondern entsprechend von einer Unterwindung. Dies würde
jedoch nicht zu einem prinzipiellen Unterschied in dem nach
folgenden Arbeitsablauf während des Spulenwechsels führen.
Claims (16)
1. Verfahren zum automatischen Wechseln der Spinnspulen an
einer Spinnmaschine, die eine Vielzahl von Spinnstellen auf
weist, die jeweils ein Streckwerk und eine zur Aufnahme der
Spinnspulen dienende Spindel sowie eine zur Spindel koaxiale,
die Spindel übergreifende Glocke enthalten, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spinnprozeß ohne Fadenbruch unterbrochen
wird, dann die Spindeln und die Glocken in axialer Richtung
auseinandergefahren und anschließend in radialer Richtung von
einander hinwegbewegt werden, wonach die vollen Spinnspulen von
den Spindeln abgenommen und leere Spulenhülsen auf die Spindeln
aufgesetzt werden, wobei die Fadenverbindung zwischen Streck
werk und Spinnspule solange erhalten bleibt, bis die leeren
Spulenhülsen auf die Spindeln aufgesetzt sind und die in dem
Bereich der Spindeln geführten Fäden übernommen haben, wonach
die Spindeln und die Glocken wieder in Spinnposition gebracht
werden und der Spinnprozeß wieder aufgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fäden beim Aufsetzen der leeren Spulenhülsen an den Spin
deln festgeklemmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Spindeln und die Glocken jeweils nur eine der
beiden Bewegungen ausführen, d.h. eine Bewegung in axialer
Richtung oder eine Bewegung in radialer Richtung.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spindeln eine Bewegung in axialer Richtung und die Glocken
eine Bewegung in radialer Richtung ausführen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glocken radial zu den Spindelachsen in Richtung zur
Maschinenmitte hin bewegt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Spinnspule und Streckwerk eine
Fadenreserve geschaffen wird, aus der nach Unterbrechen des
Spinnprozesses eine Unterwindung auf die Spinnspulen gewickelt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Spinnspule und Streckwerk eine
Fadenreserve geschaffen wird, die wenigstens teilweise auf
gelöst wird, wenn der Faden zum Festklemmen mittels der
Spulenhülsen den Spindeln zugeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Fadenreserven vor dem Unterbrechen des Spinn
prozesses erzeugt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Fadenreserven nach dem Unterbrechen des Spinn
prozesses durch Abziehen von den Spinnspulen gebildet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fadenreserven beim Wiederaufnehmen des
Spinnprozesses durch Aufwinden auf den sich in die Glocken
hineinbewegenden Spulenhülsen aufgelöst werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die vollen Spinnspulen beim Wechseln
zunächst in eine den zugehörigen Spindeln benachbarte Zwischen
position gebracht werden, in der die Fäden an den zugehörigen
Spindeln anliegen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zunächst Spindeln und Glocken in axialer
Richtung auseinandergefahren und dann in radialer Richtung
soweit voneinander hinwegbewegt werden, daß sich an den
Halterungen der Glocken angebracht Aufnahmen für Spinnspulen in
axialer Richtung über den Spindeln befinden, dann diese Auf
nahmen und die Spindeln zum Aufnehmen der Spinnspulen auf
einander zu- und wieder voneinander hinwegbewegt werden, daß
dann die Halterungen der Glocken mit in zweiten Aufnahmen auf
genommenen leeren Spulenhülsen über die Spindeln bewegt werden,
wonach die Spindeln und die zweiten Aufnahmen zum Übergeben der
leeren Spulenhülsen aufeinander zu- und wieder voneinander hin
wegbewegt werden, wonach die Glocken wieder über die Spindeln
gebracht und Glocken und Spindeln in axialer Richtung ineinan
dergefahren werden, wobei bereits wenigstens die Spindeln
wieder anlaufen.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Aufeinanderzubewegen der zweiten Aufnahmen mit den
leeren Spulenhülsen und der Spindeln der jeweils von dem zuge
hörigen Streckwerk kommende, durch die Glocke hindurch zur
Spinnspule laufende Faden quer über das offene Ende der be
treffenden leeren Spulenhülse gelegt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vollen Spinnspulen nach Wiederinbetriebnahme
von den Aufnahmen an den Halterungen der Glocken abgenommen
werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß vor Einleiten des Wechselns die zweiten
Aufnahmen der Halterungen der Glocken mit leeren Spulenhülsen
bestückt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmen die vollen Spulen und die
leeren Spulenhülsen jeweils an den oberen, den Spindeln abge
wandten Hülsenenden angreifen.
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