DE3740698A1 - Verfahren zur anodischen oxidation der oberflaeche von aluminium oder aluminiumlegierungen - Google Patents
Verfahren zur anodischen oxidation der oberflaeche von aluminium oder aluminiumlegierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur anodischen Oxidation der
Oberfläche von Platten, Folien oder Bändern aus Aluminium oder Aluminium
legierungen in einem wäßrigen, eine oder mehrere Säuren sowie einen oder
mehrere Zusatzstoffe enthaltenden Elektrolyten. Außerdem betrifft die
Erfindung die Verwendung der mit Hilfe des neuen Verfahrens erhaltenen
Verfahrensprodukte für die Herstellung lichtempfindlicher lithographischer
Druckplatten oder Offsetdruckplatten.
Teile aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen werden wegen ihres vorteilhaften
Eigenschaftsprofils in unterschiedlichen Formen auf den unter
schiedlichsten technischen Gebieten verwendet. Beispielsweise dienen sie
zu architektonischen Zwecken, werden für den Bau von leichten Motoren
verwendet oder dienen in der Form von Platten, Folien oder Bändern als
Träger für Druckplatten, insbesondere lithographischen Druckplatten,
welche man allgemein auch als Offsetdruckplatten bezeichnet.
Voraussetzung dafür, daß Teile aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen
trotz des stark negativen Normalpotentials e₀ des Al³⊕-Kations von -1,66 V
(vgl. K. H. Näser, Physikalisch-chemische Rechenaufgaben, VEB Deutscher
Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzip, 1970, 4. Auflage, Seite 370)
überhaupt all diesen Anwendungszwecken zugeführt werden können und dort
ihre Vorteile entfalten können, ist die dauerhafte sog. Passivierung ihrer
Oberfläche durch eine im wesentlichen aus Aluminiumoxiden aufgebaute
Oberflächenschicht.
Diese Oberflächenschicht legt in der Hauptsache das anwendungstechnische
Eigenschaftsprofil und damit die Brauchbarkeit der Formteile aus Aluminium
oder Aluminiumlegierungen fest. Zu den wichtigsten Eigenschaften, welche
diese Oberflächenschicht aufweisen muß, gehören beispielsweise eine hohe
Korrosionsbeständigkeit, ein gutes Aussehen, eine genau einstellbare
Dichte, eine hohe Härte, eine gute Verschleißfestigkeit, eine hohe Aufnahme
fähigkeit und Haftung für Lacke, Kunstharze und lichtempfindliche
Gemische, eine gute Färbbarkeit, ein hoher Glanz oder eine gute Hydrophilie.
Im Falle von Platten, Folien oder Bändern aus Aluminium oder
Aluminiumlegierungen, welche als Träger für lichtempfindliche lithographische
Druckplatten bzw. Offsetdruckplatten verwendet werden, werden
besonders hohe Anforderungen an die Dichte, die Härte, die Verschleiß
festigkeit, die Aufnahmefähigkeit und Haftung für lichtempfindliche
Gemische der unterschiedlichsten Art, die Hydrophilie und darüber hinaus
auch noch an die Zähigkeit und Bruchfestigkeit, die Schichtstruktur, die
chemische und physikalische Stabilität und an die Farbführungseigenschaften
gestellt.
Bekanntermaßen erzeugt man diese im wesentlichen aus Aluminiumoxiden
aufgebauten Oberflächenschichten durch die anodische Oxidation von
Formteilen aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen in einem Schwefelsäure
oder Phosphorsäure enthaltenden wäßrigen Elektrolyten. Die Güte der hierdurch
erzeugten Oberflächenschichten hängt hierbei vor allem von der
Vorwahl der Verfahrensparameter wie Dauer der Elektrolyse, Elektrolyse
spannung, Stromdichte, Elektrolyttemperatur und Säurekonzentration ab. Bei
geschickter Wahl der Parameter können hierdurch brauchbare Oberflächenschichten
hergestellt werden. Diese werden indes den hohen Anforderungen,
welche in der Praxis an die Oberflächenschichten der zu Druckzwecken
dienenden Platten, Folien oder Bändern gestellt werden, nicht in vollem
Umfang gerecht.
Man hat daher schon seit langem damit begonnen, den wäßrigen Elektrolyten
außer Schwefel- und/oder Phosphorsäure noch andere Säuren aus der Gruppe
der anorganischen Mineralsäuren, der niedermolekularen, mono- und polyfunktionellen
organischen Carbon-, Sulfon- und Phosphonsäuren sowie der
oligomeren und hochmolekularen, polyfunktionellen Carbon-, Sulfon- und
Phosphonsäuren zuzusetzen. Darüber hinaus sind bereits zahlreiche Zusatzstoffe
aus der Gruppe der anorganischen und organischen Salze sowie der
niedermolekularen, oligomeren und hochmolekularen, nicht sauren organischen
Verbindungen molekulardispers oder kolloidal gelöst den wäßrigen
Elektrolyten zugemischt worden. Anstelle einer längeren Aufzählung sei
hier auf die EP-B-0 048 909 und die EP-B-0 050 216 verwiesen, worin der
betreffende Stand der Technik in extenso abgehandelt wird.
All diese stofflichen Variationen der Elektrolytzusammensetzung hatten
letztlich zum Ziel, zusätzliche Freiheitsgrade bei der Wahl der Verfahrens
parameter der anodischen Oxidation zu gewinnen sowie die chemische
Zusammensetzung, den Aufbau und die physikalischen Eigenschaften der im
wesentlichen aus Aluminiumoxiden bestehenden Oberflächenschichten so zu
verändern, daß sie das vom betreffenden Anwendungszweck geforderte
Eigenschaftsprofil aufwiesen.
Indessen ist dieses Ziel bei Platten, Folien oder Bändern, welche als
Träger für lichtempfindliche lithographische Druckplatten bzw. Offset
druckplatten verwendet werden, noch immer nicht zur vollen Zufriedenheit
der Praxis gelöst worden, was man allein schon an der Vielzahl der Verfahren
zur Nachbesserung der mit Hilfe bekannter Verfahren der anodischen
Oxidation erzeugten, im wesentlichen aus Aluminiumoxiden aufgebauten
Oberflächenschichten erkennen mag. Auch hierzu sei auf die EP-P-0 048 909
und die EP-B-0 050 216 verwiesen, worin solche Verfahren zur Nachbesserung
abgehandelt werden.
Es herrscht daher noch immer ein großer Bedarf nach einem Verfahren zur
anodischen Oxidation von Platten, Folien oder Bändern aus Aluminium oder
Aluminiumlegierung, welches einfach durchzuführen ist, in bereits
bestehenden Anlagen und Apparaturen keine Veränderungen und damit
Neuinvestitionen notwendig macht und welches Träger für lichtempfindliche
lithographische Druckplatten bzw. Offsetdruckplatten liefert, die auch die
höchsten Anforderungen der Praxis erfüllen.
Diesem Ziel ist man zum Teil mit Hilfe des in der EP-B-048 909 beschriebenen
Verfahrens zur anodischen Oxidation näher gekommen, man hat es indes
nicht zur Gänze erreicht. Bei dem dort beschriebenen Verfahren werden dem
wäßrigen Elektrolyten oligomere oder hochmolekulare, polyfunktionelle
Säuren zugesetzt, von denen die Polyvinylphosphonsäure eine besondere
Bedeutung erlangt hat. Mit Hilfe dieses bekannten Verfahrens lassen sich
anodisch oxidierte Platten, Folien oder Bänder aus Aluminium oder
Aluminiumlegierungen erzeugen, welche bei der Verwendung als Träger von
lichtempfindlichen lithographischen Druckplatten oder Offsetdruckplatten
gewisse Vorteile hinsichtlich der Haftfähigkeit der lichtempfindlichen
Aufzeichnungsschichten auf dem Träger, der Korrosionsbeständigkeit und der
Lagerfähigkeit aufweisen. Auch die aus diesen lichtempfindlichen lithographischen
Druckplatten oder Offsetdruckplatten hergestellten, mit
aktinischem Licht bildmäßig belichteten und mit Entwicklerlösungsmitteln
ausgewaschenen lithographischen Druckplatten oder Offsetdruckplatten
bieten hinsichtlich der Hydrophilie ihrer Trägeroberfläche und hinsichtlich
der hohen Auflage an guten Druckerzeugnissen gewisse Vorteile.
Dennoch weist das bekannte Verfahren noch immer Nachteile auf. So führt
die im Rahmen dieses Verfahrens besonders bevorzugt verwendete Polyvinyl
phosphonsäure häufig im Laufe der Elektrolyse zu einer Abscheidung
schwerlöslicher Polyvinylphosphonsäure-Aluminium-Komplexe auf den anodisch
zu oxidierenden Oberflächen, was zu Störungen des Schichtaufbaus führt.
Dies hat letztlich bei den mit aktinischem Licht bildmäßig belichteten und
mit Entwicklerlösungsmitteln ausgewaschenen lithographischen Druckplatten
oder Offsetdruckplatten empfindliche Benetzungsstörungen zur Folge, was
beim Druck zu einer schlechten Farbführung oder gar zu Ausbrüchen in den
druckenden Bereichen der Druckplatten führt, wodurch sowohl die Qualität
der Druckerzeugnisse als auch deren Auflage erniedrigt wird. Außerdem
zeigen die nach dem bekannten Verfahren anodisch oxidierten Platten,
Folien oder Bänder aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen bei der
Lagerung in ihren im wesentlichen aus Aluminiumoxiden aufgebauten Ober
flächenschichten Alterungserscheinungen, welche zu verminderter Hydrophilie
führen. Diese verminderte Hydrophilie macht sich dann insbesondere
an der deutlich schlechteren Auswaschbarkeit der mit aktinischem Licht
bildmäßig belichteten lithographischen Druckplatten oder Offsetdruckplatten
und letztendlich wieder an deren mäßigem Druckverhalten sowie an
der Qualität und der Auflage der Druckerzeugnisse bemerkbar.
Der Zwang, die bereits bekannten Verfahren zur anodischen Oxidation von
Platten, Folien oder Bändern aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen
weiter zu entwickeln, hat sich demnach keineswegs verringert. Im Gegenteil
ist er wegen der höheren Ansprüche der Praxis noch gestiegen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein neues Verfahren zur anodischen
Oxidation von Platten, Folien oder Bändern aus Aluminium oder
Aluminiumlegierungen vorzuschlagen, welches sowohl hinsichtlich seiner Durchführung
als auch hinsichtlich seiner Verfahrensprodukte und deren Folgeprodukte
die Nachteile des Standes der Technik nicht mehr länger aufweist.
Demgemäß wurde ein Verfahren zur anodischen Oxidation von Platten, Folien
oder Bändern aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen gefunden, bei welchem
man die anodische Oxidation in einem wäßrigen, eine oder mehrere Säuren
sowie ggf. einen oder mehrere Zusatzstoffe enthaltenden Elektrolyten
durchführt und welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man hierbei als
Zusatzstoff oder als einem der Zusatzstoffe oder als Säure oder als eine
der Säuren ein Silan oder mehreren Silane der allgemeinen Formel I
verwendet,
X-(CH₂) y -Si(R¹) n (OR²)3-n (I)
worin die Indices und die Variablen die folgende Bedeutung haben:
y eine ganze Zahl von 1 bis 4;
n unabhängig von y 0, 1 und 2;
R¹ und R² C₁- bis C₉-Alkyl und C₆- bis C₁₂-Alkyl, wobei R¹ und R² gleich oder voneinander verschieden sind; und
X Reste X¹ bis X¹¹
n unabhängig von y 0, 1 und 2;
R¹ und R² C₁- bis C₉-Alkyl und C₆- bis C₁₂-Alkyl, wobei R¹ und R² gleich oder voneinander verschieden sind; und
X Reste X¹ bis X¹¹
worin die Indices und die Variablen die folgende Bedeutung haben:
R³ Wasserstoffatom, C₁- bis C₉-Alkyl, Alkancarbonsäurerest mit 1 bis
9 Kohlenstoffatomen und Carbonsäureanhydridring, gebildet aus dem
Alkancarbonsäurerest mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen und der mit
R³ verknüpften Methylencarbonsäuregruppe
R⁴ und R⁵ Rest R¹;
R⁶ Wasserstoffatom und Rest R¹;
Z Wasserstoffatom und Alkalimetallkation;
Ar C₆- bis C₁₂-Arylen; und
Hal Chlor- und Bromatom;
wobei die Silane der allgemeinen Formel I (= Silane I) in der Elektrolytlösung in hydrolysierter und/oder kondensierter Form gelöst vorliegen.
R⁶ Wasserstoffatom und Rest R¹;
Z Wasserstoffatom und Alkalimetallkation;
Ar C₆- bis C₁₂-Arylen; und
Hal Chlor- und Bromatom;
wobei die Silane der allgemeinen Formel I (= Silane I) in der Elektrolytlösung in hydrolysierter und/oder kondensierter Form gelöst vorliegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur anodischen Oxidation von Platten,
Folien oder Bändern aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen wird im
folgenden kurz als "erfindungsgemäßes Verfahren" bezeichnet.
Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist der neue, hierbei zu
verwendende wäßrige Elektrolyt, der die Silane der allgemeinen Formel I
(= Silane I) enthält.
Beispiele geeigneter Reste R¹ und R² in den erfindungsgemäß zu verwendenden
Silanen I sind Methyl, Ethyl, Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, sec.-Butyl,
tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, Neopentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl,
iso-Octyl, Nonyl, Phenyl, Benzyl, o-, m- und p-Tolyl, 2,4-Dimethylphen-
1-yl, 3,5-Dimethylphen-1-yl, Naphth-1-yl und Naphth-2-yl. Hierbei
sind die Reste R¹ und R² in den jeweils verwendeten Silanen I gleich oder
verschieden voneinander.
Geeignete Reste X in den erfindungsgemäß zu verwendenden Silanen I sind
die Reste X¹ bis X¹¹.
Beispiele geeigneter Reste X¹ sind solche, in denen Z für ein Wasserstoffatom
oder für ein Lithium-, Natrium- oder Kaliumkation steht und R³ einen
der vorstehend genannten Alkylreste R¹, eine Carboxylgruppe, einen Methan
carbonsäure-, Ethan-1-yl-2-carbonsäure, Propan-1-yl-3-carbonsäure,
n-Butan-1-yl-2-, -3- oder -4-carbonsäure-, n-Pentan-1-yl-2-, -3-, -4- oder
-5-carbonsäure-, n-Hexan-1-yl-6-carbonsäure-, n-Heptan-1-yl-7-carbonsäure-,
n-Octan-1-yl-8-carbonsäure- oder einen n-Nonan-1-yl-9-carbonsäurerest
oder einen Carbonsäureanhydridring bezeichnet, welcher aus einem
der genannten Alkancarbonsäureresten mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen und der
damit verknüpften Methylencarbonsäuregruppe
gebildet wird, wie etwa 2,4-Dioxo-oxetan-3-yl, 2,5-Dioxo-oxalan-3-yl oder
2,6-Dioxo-oxan-3-yl.
Beispiele geeigneter Reste X² sind solche, in denen R⁴ für einen der
vorstehend genannten Reste R¹ steht.
Beispiele geeigneter Reste X³ sind solche, in denen Z die vorstehend
genannte Bedeutung hat und R⁵ für einen der vorstehend genannten Reste R¹
steht.
Ein weiterer geeigneter Rest X ist der Maleinsäureanhydrid-Rest X⁵.
Beispiele geeigneter Reste X⁶ sind solche, in denen R⁶ für ein Wasser
stoffatom oder für einen der vorstehend genannten Reste R¹ steht.
Die geeigneten Reste X⁷ sind die Dichlor-, Dibrom- und Chlorbrom
phosphonylgruppen.
Die geeigneten Reste X⁸ sind die Sulfonsäuregruppe und die Lithium-,
Natrium- und Kaliumsulfonatgruppen.
Die geeigneten Reste X⁹ sind die Sulfochlorid- und die Sulfobromidgruppen.
Beispiele geeigneter Reste X¹⁰ sind Phen-1-yl-2-, -3- und -4-sulfonsäure,
2-Methyl-phen-1-yl-3-, -4-, -5- und -6-sulfonsäure, 4-Methyl-phen-1-yl-2-
und -3-sulfonsäure, Benzyl-2-, -3- und -4-sulfonsäure, Naphth-1-yl-2-,
-3-, -4-, -5-, -6-, -7- und -8-sulfonsäure, Naphth-2-yl-1-, -3-, -4-, -5-,
-6-, -7- und -8-sulfonsäure sowie den Lithium-, Natrium- und Kaliumsalze
dieser Sulfonsäuren.
Beispiele geeigneter Reste X¹¹ sind die Chloride und Bromide der
vorstehend genannten Sulfonsäuren X¹⁰.
In den erfindungsgemäß zu verwendenden Silanen I steht y für eine ganze
Zahl von 1 bis 4, und n steht hierin unabhängig von y für 0, 1 oder 2.
Beispiele für Silane I, welche mit besonderem Vorteil bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet werden, sind (2-Tripropoxisilylethyl)carbonsäure,
(3-Trimethoxisilylpropyl)carbonsäure, (4-Trimethoxisilylbutyl)
carbonsäure sowie deren Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylester,
(3-Triethoxisilylpropyl)bernsteinsäureanhydrid, (3-Triethoxisilylpropyl)
maleinsäureanhydrid, (2-Trimethoxisilylethyl)phosphonsäure, (2-Trimethoxisilylethyl)
phosphonsäuredimethylester, (3-Triethoxisilylpropyl)phosphonsäuredimethylester
und -phosphonsäurediethylester, (2-Trimethoxisilylmethyl)
phosphonsäuredichlorid, (3-Trimethoxisilylpropyl)phosphonsäuredichlorid,
(3-Trimethoxisilylpropyl)phosphonsäure, 2-(4-Chlorosulfonylphenyl)
ethyltrimethoxisilan, 2-(4-Sulfonylphenyl)ethyltrimethoxisilan, (3-
Trimethoxisilylpropyl)sulfonsäurechlorid sowie (3-Trimethoxisilylpropyl)sulfonsäure.
Die Silane I sind altbekannte Verbindungen, welche nach den üblichen und
bekannten Methoden der Siliziumchemie aus käuflichen Verbindungen in einfacher
Weise synthetisiert werden. Hierfür werden beispielsweise Siliziumhalogenide
und die entsprechenden organischen Verbindungen verwendet,
welche die jeweils gewünschten Reste -(CH₂) y -X, R¹ und R² der Silane I
oder die Vorstufen dieser Reste enthalten.
Die Hydrolyse der Silane I erfolgt beim Lösen der Silane I im wäßrigen
Elektrolyten. Bekanntermaßen wird hierdurch auch die Kondensation der
Silane I, welche unter Alkoholabspaltung abläuft, in Gang gesetzt. Je nach
verwendetem Silan I läuft die Kondensationsreaktion mehr oder weniger
vollständig ab und führt daher zu Gemischen aus hydrolysierten, kondensierten
Silanen I unterschiedlichen Molekulargewichts, d. h. unterschiedlichen
Kondensationsgrades. Bei der Hydrolyse der Silane I entstehen aus
den Ester-, Anhydrid- oder Säurehalogenidgruppen selbstverständlich die
entsprechenden freien Säuregruppen. Auch hierbei ist der Reaktionsgrad,
d. h. der Hydrolysegrad, abhängig vom jeweils verwendeten Silan I. Demgemäß
kann bei einem vorgegebenen Silan I der Hydrolysegrad gering, der Konden
sationsgrad indes hoch sein. Ebenso kann der umgekehrte Fall eintreten,
d. h. der Hydrolysegrad ist hoch, wogegen der Kondensationsgrad gering ist.
Oder aber beide Reaktionen, sowohl die Hydrolyse und die Kondensation,
sind bis zu einem hohem Grade, d. h. fast vollständig oder so gut wie
vollständig, abgelaufen.
Außerdem erfolgt die Hydrolyse und die Kondensation der Silane I durch das
Lösen der Silane I in Wasser oder wäßrig alkoholischen Lösungen vor der
Zugabe dieser Lösungen zum Elektrolyten.
Da diese Reaktionsweisen der Silane I für die Verbindungen üblich, bekannt
und charakteristisch sind und sie bei der erfindungsgemäßen Verwendung der
Silane I zwangsweise ablaufen, werden sie im folgenden nicht mehr
ausdrücklich erwähnt.
Gleichgültig welche Verfahrensweise man für die Zugabe der Silane I zum
wäßrigen Elektrolyten wählt, stellen sich die Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens stets zuverlässig ein. Werden die Silane I bereits vor
der Zugabe zum wäßrigen Elektrolyten separat hydrolysiert und/oder
kondensiert, wird hierfür selbstverständlich nur soviel Lösungsmittel
verwendet, daß sich nach der Zugabe der Silan I-Lösung zum wäßrigen
Elektrolyten hierin die gewünschte Silan I-Konzentration einstellt.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Silane I erfüllen in dem wäßrigen
Elektrolyten die Funktion von Zusatzstoffen, welcher zusätzlich zu einer
Säure oder zu mehreren Säuren dem wäßrigen Elektrolyten beigegeben werden.
Die Silane I werden indes auch gemeinsam mit sonstigen Zusatzstoffen
verwendet, welche ganz allgemein dazu dienen, bereits während der
anodischen Oxidation die sich hierbei bildende Oberflächenschicht, welche
in der Hauptsache aus Aluminiumoxiden aufgebaut ist, zu modifizieren oder
zu färben oder auf dieser Oberflächenschicht eine weitere Schicht aus
beispielsweise organischem Material abzuscheiden.
Wenn die Silane I Säuregruppen aufweisen oder bei ihrer Hydrolyse und
Kondensation Säuregruppen bilden, erfüllen sie zugleich die Funktion der
einzigen Säure oder die Funktion einer von mehreren Säuren des wäßrigen
Elektrolyten. Üblicherweise dienen die Säuren im wäßrigen Elektrolyten der
Erhöhung seiner Leitfähigkeit, außerdem haben sie bekanntermaßen einen
erheblichen Einfluß auf die physikalisch chemischen und anwendungs
technischen Eigenschaften der in der Hauptsache aus Aluminiumoxiden
aufgebauten Oberflächenschichten, welche sich während der anodischen
Oxidation bilden.
Ob nun die Silane I ihrer Wirkung nach eher als Zusatzstoffe oder als
Säuren aufzufassen sind, läßt sich nicht genau sagen, weil die Silane I
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren beide Funktionen in vorteilhafter
Weise erfüllen, d. h. die Silane I weisen ein anwendungstechnisches
Eigenschaftsprofil auf, welches ansonsten nur durch die Kombination
mehrerer unterschiedlicher Stoffe bestenfalls näherungsweise erreicht
werden kann.
Vorteilhafterweise enthält der wäßrige Elektrolyt die Silane I in einer
Menge von, bezogen auf den Elektrolyten, 0,001 bis 50 Gew.-%. Enthält der
wäßrige Elektrolyt weniger als 0,001 Gew.-% der Silane I, ist deren
vorteilhafte technische Wirkung nicht in allen Fällen zuverlässig zu
reproduzieren. Andererseits erübrigt es sich wegen der vorteilhaften
technischen Wirkung der Silane I deren Gehalt im wäßrigen Elektrolyten auf
über 50 Gew.-% zu steigern, weil die zusätzlichen Vorteile, welche sich
hierdurch noch erzielen lassen, den höheren Verbrauch an Silanen I nicht
unbedingt rechtfertigen. Somit ist der Gehalt von 0,001 bis 50 Gew.-% an
Silanen I im wäßrigen Elektrolyten sowohl aus anwendungstechnischer Sicht
als auch aus wirtschaftlichen Gründen ein optimaler Bereich, innerhalb
dessen die Silan I-Konzentration breit variiert und sowohl den zu lösenden
technischen Aufgaben als auch den apparativen Gegebenheiten in einfacher
und vorteilhafter Weise angepaßt wird.
Werden beispielsweise einzig und allein die Silane I dem wäßrigen Elektrolyten
zugesetzt, erweist sich ein Silan I-Gehalt von, bezogen auf den
Elektrolyten, 0,05 bis 30, vorzugsweise 0,1 bis 25 und insbesondere 1 bis
10 Gew.-%, als besonders vorteilhaft.
Werden die Silane I gemeinsam mit einer Säure oder mit mehreren Säuren im
wäßrigen Elektrolyten verwendet, ist ein Silan I-Gehalt von, bezogen auf
den Elektrolyten, 0,005 bis 25, vorzugsweise 0,05 bis 20 und insbesondere
0,08 bis 10 Gew.-% von besonderem Vorteil. Hierbei ist es von zusätzlichem
Vorteil, wenn der Gehalt des wäßrigen Elektrolyten an der oder den mitver
wendeten Säure(n) bei 0,5 bis 50, vorzugsweise 1 bis 35 und insbesondere 3
bis 30 Gew.-% liegt. Die mitverwendeten Säuren werden aus der Gruppe der
anorganischen Mineralsäuren, der niedermolekularen, mono- und polyfunktionellen
organischen Carbon-, Sulfon- und Phosphonsäuren sowie der oligomeren
und hochmolekularen, polyfunktionellen Carbon-, Sulfon- und Phosphonsäuren
ausgewählt.
Geeignete Säuren sind aus der EP-A-0 048 909 und
der EP-A-0 050 216 sowie aus dem in diesen Patentschriften ausführlich
abgehandelten Stand der Technik bekannt.
Werden dem wäßrigen Elektrolyten darüber hinaus auch noch übliche und
bekannte Zusatzstoffe molekulardispers oder kolloidal gelöst beigegeben,
richtet sich ihre Menge vor allem nach ihrer Löslichkeit im wäßrigen
Elektrolyten und danach, inwieweit sie die Löslichkeit der Silane I
beeinflussen. Demnach können die üblichen und bekannten Zusatzstoffe in
denjenigen Mengen zugesetzt werden, welche für das Erzielen des durch sie
üblicherweise hervorgerufenen jeweiligen technischen Effekts notwendig
sind, solange sie nicht eine Enthomogenisierung des wäßrigen Elektrolyten,
beispielsweise durch Bildung separater flüssiger Phasen oder unlöslicher
Niederschläge, bewirken. Die üblichen und bekannten Zusatzstoffe werden im
allgemeinen aus der Gruppe der anorganischen und organischen Salze sowie
der niedermolekularen, oligomeren und hochmolekularen nicht sauren
organischen Verbindungen ausgewählt. Beispiele geeigneter Zusatzstoffe
sind gleichfalls aus der EP-A-0 048 909 und der EP-A-0 050 216 sowie aus
dem darin ausführlich abgehandelten Stand der Technik bekannt.
Erfindungsgemäß ist es von ganz besonderem Vorteil, bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren einen wäßrigen Elektrolyten zu verwenden, welcher neben
den Silanen I Schwefelsäure und/oder Phosphorsäure enthält.
Außerdem ist es erfindungsgemäß von ganz besonderem Vorteil, das
erfindungsgemäße Verfahren zweistufig durchzuführen, d. h., daß man hierbei
zunächst die Oberfläche der Platten, Folien und Bänder aus Aluminium oder
Aluminiumlegierungen zunächst in einem bekannten wäßrigen Elektrolyten und
hiernach in der zweiten Stufe in dem erfindungsgemäß zu verwendenden, die
Silane I enthaltenden, wäßrigen Elektrolyten anodisch oxidiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in Apparaturen oder Anlagen ausgeführt,
wie sie für die anodische Oxidation von Aluminium üblich und
bekannt sind. Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert daher keine
Neuinvestitionen in speziell hierfür zu entwickelnde Apparaturen und
Anlagen, im Gegenteil, es werden noch nicht einmal größere Umbauten bei
bereits vorhandenen Apparaturen und Anlagen notwendig.
Die Apparaturen und Anlagen, in denen das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt
wird, umfassen im wesentlichen Elektrolysetröge, regelbare
Strom- und Spannungsquellen, Halterungen für die Platten, Folien oder
Bänder und die üblichen und bekannten Regel- und Meßeinrichtungen.
Außerdem können die Elektrolysetröge Rührwerke, Kühleinrichtungen und
Einrichtungen für die Zu- und Abfuhr des wäßrigen Elektrolyten sowie für
dessen Reinigung enthalten. Die Halterungen sind selbstverständlich mit
den jeweiligen Strom- und Spannungsquellen verbunden. Diese bekannten
Apparaturen und Anlagen können für den kontinuierlichen oder den diskontinuierlichen
Betrieb ausgelegt sein, d. h., daß das erfindungsgemäße
Verfahren kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt wird.
Wird das erfindungsgemäße Verfahren diskontinuierlich durchgeführt, ändern
sich während seines Ablaufs einige oder alle seiner Verfahrensparameter
von einem vorgewählten Ausgangszustand aus zu einem gewünschten Endzustand
hin. So werden beispielsweise die Temperatur des wäßrigen Elektrolyten,
die Stromspannung, die Stromdichte und/oder die Säure- und Zusatzstoff
konzentration während der anodischen Oxidation in vorbestimmter Weise
geändert, um einen ganz besonders vorteilhaften technischen Effekt zu
erzielen.
Ebenso ist es möglich, das erfindungsgemäße Verfahren unter zwangsweisem
Konstanthalten einiger oder aller Verfahrensparameter durchzuführen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird indes auch kontinuierlich durchgeführt,
wobei man, wie es dem Wesen eines kontinuierlichen Verfahrens
entspricht, die Verfahrensparameter in dem gewünschten Bereich zwangsweise
konstant hält und wobei man die Platten, Folien und Bänder aus Aluminium
oder Aluminiumlegierungen kontinuierlich durch den wäßrigen Elektrolyten
hindurchführt.
Gleichgültig, ob man das erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich oder
diskontinuierlich durchführt, liegt hierbei die Temperatur des erfindungs
gemäß zu verwendenden Elektrolyten in dem Bereich von -2 bis +60°C. Das
erfindungsgemäße Verfahren verwendet sowohl bei kontinuierlicher als auch
bei diskontinuierlicher Fahrweise Gleichspannung, Wechselspannung oder von
Wechselspannung überlagerte Gleichspannung von 1 bis 75 V. Bei beiden
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens haben sich Strommengen
im Bereich von 2 bis 100 kC/m² als vorteilhaft erwiesen. Besonders vorteilhafte
Verfahrensergebnisse werden bei einer Dauer der anodischen
Oxidation von 4 Sekunden bis 5 Minuten erhalten.
Es ist von Vorteil, die überwiegende Anzahl der Verfahrensparameter des
erfindungsgemäßen Verfahrens aus den vorstehend angegebenen Bereichen
auszuwählen. Es ist von besonderem Vorteil, alle Verfahrensparameter aus
diesen Bereichen auszuwählen. Nach der Auswahl und der Einstellung der
Verfahrensparameter werden diese bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in
ihrer Mehrzahl über den gesamten Verlauf der anodischen Oxidation hinweg
in dem vorstehend angegebenen Bereich zwangsweise konstant gehalten. Oder
aber diese Verfahrensparameter werden ausgewählt und eingestellt, wonach
sich einige oder alle der Verfahrensparameter im Verlauf der anodischen
Oxidation, vom Ausgangszustand aus ausgehend, solange ändern, bis der
gewünschte Endzustand erreicht wird. Diese Änderung wird nach einem
bestimmten Programm durchgeführt oder resultiert automatisch aus der
Wechselwirkung der sich ändernden Verfahrensparameter untereinander und
mit der sich ändernden Beschaffenheit der zu oxidierenden Oberfläche.
Hierbei ist es von ganz besonderem Vorteil, wenn beim Erreichen des
gewünschten Endzustands die Verfahrensparameter innerhalb der vorstehend
angegebenen Bereiche liegen.
Besonders ausgezeichnete Verfahrensergebnisse liefert dasjenige erfindungs
gemäße Verfahren, bei welchem man die anodische Oxidation bei
Temperaturen von -2 bis +60°C mit einer Gleichspannung von 1 bis 75 V bei
einer Strommenge von 2 bis 100 kC/m² innerhalb einer Zeitspanne von
4 Sekunden bis 5 Minuten unter Verwendung eines wäßrigen Elektrolyten,
welcher, bezogen auf seine Gesamtmenge, 0,05 bis 50 Gew.-% der Silane I
enthält, durchführt.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine auf diesem technischen Gebiet
übliche und bekannte Reinigung der Oberfläche der Platten, Folien oder
Bänder aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen vorausgehen. Beispiele
geeigneter Reinigungsverfahren sind das Spülen mit Wasser, wäßrig
alkalischen Lösungen, Säuren und organischen Lösungsmitteln. Die bekannten
Reinigungsverfahren können außerdem bekanntermaßen in geeigneter Weise
miteinander kombiniert werden. Hierzu wird z. B. auf die DE-B 29 12 060
verwiesen.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren kann überdies eine auf diesem technischen
Gebiet übliche und bekannte mechanische, chemische und/oder elektrochemische
Aufrauhung der Oberfläche der Platten, Folien oder Bänder aus
Aluminium oder Aluminiumlegierungen vorausgehen. Üblicherweise schließt
sich diese Aufrauhung der Reinigung an und ist üblicherweise gefolgt von
einem weiteren Reinigungsschritt.
Beispiele geeigneter Aufrauhverfahren
sind aus der DE-A 25 57 222, der DE-A 25 60 762 oder der DE-B 29 12 060
bekannt.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren können sich übliche und bekannte Nach
behandlungsverfahren für die im wesentlichen aus Aluminiumoxiden aufgebaute
Oberflächenschicht anschließen. Beispiele geeigneter Nachbehandlungsverfahren
sind das Versiegeln, das Härten und das Hydrophilieren der Oberflächenschicht.
Für das Versiegeln kommt bekanntermaßen die Behandlung mit
heißem Wasserdampf, und für das Härten und/oder Hydrophilieren kommt
bekanntermaßen die chemische und die elektrochemische Nachbehandlung mit
Halogeniden und Säuren in Betracht. Hierzu sei z. B. auf die DE-C 26 07 207
verwiesen. Dieser Nachbehandlung kann sich desweiteren ein Trocknungsschritt
anschließen.
Überdies können nach der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder
nach der hiernach durchgeführten Nachbehandlung Silane I auf die dann
vorliegende, im wesentlichen aus Aluminiumoxiden aufgebaute Oberflächenschicht
aufgetragen werden, um deren ohnedies schon vorzügliches Eigenschaftsprofil
noch weiter zu verbessern.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist zahlreiche besondere Vorteile auf,
welche in dieser Fülle nicht zu erwarten waren.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in Apparaturen und Anlagen durchgeführt
werden, wie sie für die anodische Oxidation üblich und bekannt sind.
Hierbei liefert das erfindungsgemäße Verfahren in einfacher Weise zuverlässig
Verfahrensprodukte mit vorzüglichen anwendungstechnischen Eigenschaften.
Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert daher keine
Neuinvestitionen in speziell hierfür zu entwickelnde Apparaturen und
Anlagen.
Die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erzeugten, im wesentlichen
aus Aluminiumoxiden aufgebauten Oberflächenschichten auf den Formteilen
aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen weisen ein gutes Aussehen, eine
besonders hohe Korrosionsbeständigkeit, eine vorzügliche Härte, eine sehr
gute Verschleißfestigkeit und eine sehr gute Anfärbbarkeit auf, so daß die
betreffenden Formteile auch für architektonische Zwecke, z. B. als
Fensterrahmen, Türgewandungen oder Abdeckplatten oder für den
Leichtmaschinenbau mit Vorteil verwendet werden können. Hierbei erweist es
sich als ein weiterer ganz besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens, daß hiermit die Dichte und die Struktur der betreffenden
Oberflächenschichten in einfacher Weise einerseits breit variiert und
andererseits sehr exakt in einem Dickenbereich von 0,1 bis 150 g/m², was
in etwa 0,1 bis 200 µm entspricht, eingestellt werden kann.
Mit besonderem Vorzug wird das erfindungsgemäße Verfahren für die
Herstellung lichtempfindlicher lithographischer Druckplatten bzw.
Offsetdruckplatten verwendet, weil hierbei seine zahlreichen Vorteile in
besonders hohem Maße zu Tage treten.
So weisen die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten, im
wesentlichen aus Aluminiumoxiden aufgebauten Oberflächenschichten der
anodisch oxidierten Platten, Folien oder Bänder aus Aluminium oder
Aluminiumlegierungen zusätzlich zu den vorstehend aufgeführten Vorzügen eine
besonders hohe Aufnahmefähigkeit und Haftung für Lacke, Kunstharze und
lichtempfindliche Gemische der unterschiedlichsten Zusammensetzung auf.
Darüber hinaus sind die Oberflächenschichten hart, verschleiß- und abriebfest
und darüber hinaus auch noch sehr zäh und bruchfest. Überdies sind
sie sehr hydrophil und weisen eine hohe chemische und physikalische
Stabilität bei der Lagerung und vorzügliche Farbführungseigenschaften beim
Drucken auf. Dabei können die Oberflächenschichten in ihrer Dichte, Dicke
und Struktur breit variiert und vorzüglich den aufzutragenden, licht
empfindlichen Gemischen und den drucktechnischen Anforderungen angepaßt
werden.
Hervorzuheben ist, daß die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
erzeugten, 0,05 bis 1,5 mm dicken anodisch oxidierten Platten, Folien oder
Bänder aus Aluminium und Aluminiumlegierungen, welche im folgenden als
"Träger" bezeichnet werden, mit lichtempfindlichen Gemischen der unter
schiedlichsten Zusammensetzung in einer Dicke von 0,1 bis 20 µm, insbesondere
0,5 bis 5 µm bedeckt werden können und in dieser Weise lichtempfindliche
lithographische Druckplatten bzw. Offsetdruckplatten liefern,
welche sowohl der raschen bildmäßigen Belichtung mit computergesteuerten
Lasern, d. h. kohärenten aktinischem Licht, als auch der konventionellen
bildmäßigen Belichtung mit inkohärentem aktinischem Licht durch eine
Negativvorlage hindurch zugänglich sind.
Beispiele für lichtempfindliche Gemische, welche auf die nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren anodisch oxidierten Träger aufgebracht werden
können und hierauf die lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht der licht
empfindlichen lithographischen Druckplatten oder Offsetdruckplatten bilden,
sind all diejenigen Gemische, welche in der Form von lichtempfindlichen
Aufzeichnungsschichten durch die bildmäßige Belichtung mit
kohärentem oder inkohärentem aktinischem Licht
- (a) in ihren belichteten Bereichen druckfarbenannehmend und/oder unlöslich werden, wobei ihre nicht belichteten Bereiche ggf. mit einer Entwicklerflüssigkeit ausgewaschen werden können, oder
- (b) in ihren belichteten Bereichen druckfarbenabstoßend und/oder löslich werden, wobei die belichteten Bereich ggf. mit einer Entwickler flüssigkeit ausgewaschen werden können, oder
- (c) in ihren belichteten Bereichen elektrisch leitfähig werden und in ihren nicht belichteten Bereichen ihre elektrisch isolierende Wirkung bewahren, so daß sie latente elektrostatische Bilder zu liefern vermögen.
Typische Beispiele für lichtempfindliche Aufzeichnungsschichten licht
empfindlicher lithographischer Druckplatten oder Offsetdruckplatten der
unter Punkt (a) genannten Art sind die in der DE-C 26 07 207
beschriebenen, welche vor allem der bildmäßigen Belichtung mit Laserlicht
zugänglich sind. Außerdem kommen hierfür die üblichen und bekannten
Aufzeichnungsschichten in Betracht, welche im wesentlichen aus
- (a₁) einem hydrophilen Polymeren wie Gelatine oder Leim und einem lichtempfindlichen Metallsalz,
- (a₂) einem hydrophilen Polymeren wie Gelatine, Fischleim, Gummiarabikum, Polyvinylalkohol, Polyacrylamid, Carboxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose oder Copolymerisaten aus Polyvinylmethylether und Maleinsäureanhydrid und dem Tetrazoniumsalz einer Diaminoverbindung wie p-Aminodiphenylamin, Benzidin, Diamidin oder Toluidin,
- (a₃) einem Diazoharz, welches man im wesentlichen aus Formaldehyd und einem Diphenylamin-diazoniumsalz hergestellt hat,
- (a₄) einer Azidverbindung wie Natrium-4,4′-diazidostilben-2,2′-disulfonat, Natrium-1,5-diazidonaphthalin-3,7-disulfonat, Natrium- 3′-azido-4-azidobenzalacetophenon-2-sulfonat, Natrium-4,4′- diazidostilben-α-carboxylat, Natrium-di-(4-azido-2′-hydroxybenzal)- aceton-2-sulfonat, Natrium-4-azidobenzalacetophenon-2- sulfonat oder Natrium-4,4′-diazidodiphenyl-3,3′-disulfonat und Polyacrylamid, Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylsäure, Gelatine, Kasein, Albumin, Gummiarabikum, Carboxymethylcellulose, Hydroxy ethylcellulose oder einem alkohollöslichen Polyamid,
- (a₅) einer Azidoverbindung wie 4,4′-Diazidostilben, 4,4′-Diazidochalcon oder 4,4′-Diazidobenzalaceton und einem cyclisierten Kautschuk, synthetischem Kautschuk oder einem sonstigen in organischen Lösungsmitteln löslichen Polymeren,
- (a₆) einer Verbindung, welche beim Bestrahlen mit aktinischem Licht dimerisiert, wie z. B. Polyvinylcinnamat, Poly(vinylcinnamoylethylether), Poly(ethylcinnamatacrylat), Poly(ethylcinnamatmethacrylat), Poly(p-vinylphenylcinnamat), Poly(vinylbenzalacetophenon), Poly(vinylcinnamylidenacetat), Allylacrylatpräpolymere oder Derivate von Polyesterharzen von o-Phenylendiacrylsäure und mehrwertigen Alkoholen,
- (a₇) mindestens einem in Entwicklerflüssigkeiten löslichen oder leicht dispergierbaren, polymeren Bindemittel, mindestens einem mit den jeweiligen Bindemitteln verträglichen, photopolymerisierbare olefinisch ungesättigte Gruppen enthaltenden Monomeren und mindestens einem Initiator der Photopolymerisation oder aus
- (a₈) mindestens einem Diazoharz, welches man im wesentlichen aus Formaldehyd und einem Diphenylamin-diazoniumsalz hergestellt hat, und mindestens einem in wäßrigen Entwicklerflüssigkeiten löslichen oder leicht dispergierbaren Polymerisat als Bindemittel
bestehen.
Die lichtempfindlichen Aufzeichnungsschichten (a₁) bis (a₈) von licht
empfindlichen lithographischen Druckplatten oder Offsetdruckplatten werden
bei der bildmäßigen Belichtung mit inkohärentem aktinischem Licht durch
eine Negativvorlage hindurch oder mit Laserlicht in ihren belichteten
Bereichen unlöslich und nehmen darin die für den Offsetdruck typischen
Druckfarben vom Typ "Öl-in-Wasser" an, wogegen ihre unbelichteten Bereiche
mit Entwicklerflüssigkeiten ausgewaschen werden können. Hierbei wird die
hydrophile und druckfarbabstoßende Oberfläche der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren anodisch oxidierten Träger der lithographischen Druckplatten
oder Offsetdruckplatten freigelegt, wodurch die Differenzierung
der Oberfläche der Druckplatten in farbführende Bildbereiche und farbabstoßende
Nichtbildbereiche erreicht wird.
Typische Beispiele für lichtempfindliche Aufzeichnungsschichten licht
empfindlicher lithographischer Druckplatten oder Offsetdruckplatten der
unter Punkt (b) genannten Art bestehen im wesentlichen aus
- (b₁) einer Chinondiazidoverbindung wie Naphthachinon-1,2-diazido sulfonatester, -sulfonsäure, -sulfonsäurechlorid oder -sulfonsäureamid und einem alkalilöslichen Bindemittel,
- (b₂) einer Verbindung, welche bei der Belichtung Säure abspaltet, einer monomeren oder polymeren Verbindung, welche mindestens eine durch Säure abspaltbare C-O-C-Gruppe, wie etwa eine o-Carbon säureestergruppe oder eine Carbonsäureamidacetalgruppe, aufweist, und ggf. einem Bindemittel oder aus
- (b₃) einer Verbindung mit mindestens zwei aromatischen und/oder heteroaromatischen o-Nitrocarbinolestergruppierungen, einer vernetzend wirkenden Verbindung mit mindestens zwei reaktiven Gruppen, welche beim Erhitzen mit Carboxylgruppen zu reagieren vermögen, und einem diese Reaktion beschleunigenden Katalysator wie etwa Iodonium-, Sulfoxonium- oder Pyrryliumsalze.
Die lichtempfindlichen Aufzeichnungsschichten (b₁) bis (b₃) der licht
empfindlichen lithographischen Druckplatten oder Offsetdruckplatten werden
bei der bildmäßigen Belichtung mit inkohärentem aktinischem Licht durch
eine Negativvorlage hindurch oder mit Laserlicht in ihren belichteten
Bereichen löslich, wonach diese mit Entwicklerflüssigkeiten ausgewaschen
werden können. Hierdurch wird die hydrophile und daher farbabstoßende
Oberfläche der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren anodisch oxidierten
Träger der lithographischen Druckplatten oder Offsetdruckplatten freigelegt.
Die nicht belichteten Bereiche dagegen bleiben unlöslich und nehmen
die für den Offsetdruck typischen Druckfarben vom Typ "Öl-in-Wasser" an,
wodurch auch hier letztlich die Differenzierung der Druckplattenoberflächen
in farbführende Bildbereiche und farbabstoßende Nichtbildbereiche
erzielt wird.
Typische Beispiele für lichtempfindliche Aufzeichnungsschichten licht
empfindlicher lithographischer Druckplatten der unter Punkt (c) genannten
Art werden allgemein als elektrophotographische Aufzeichnungsschichten
bezeichnet und bestehen im wesentlichen aus mindestens einem in
Entwicklerflüssigkeiten löslichen oder leicht dispergierbaren Bindemittel,
mindestens einem Photoleiter und mindestens einem Sensibilisator. Diese
elektrophotographischen Aufzeichnungsschichten werden mittels einer Hoch
spannungscorona mit einem Oberflächenpotential von mehreren hundert Volt
beladen und hiernach mit inkohärentem aktinischem Licht durch eine
Negativvorlage hindurch oder mit Laserlicht bildmäßig belichtet, wodurch
sie in ihren belichteten Bereichen elektrisch leitend werden, so daß das
Oberflächenpotential über die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
anodisch oxidierten Träger abfließen kann. In ihren nicht belichteten
Bereichen bleibt indes die elektrisch isolierende Wirkung der elektro
photographischen Aufzeichnungsschichten erhalten, so daß insgesamt latente
elektrostatische Bilder resultieren, welche mittels üblicher und bekannter
Toner sichtbar gemacht werden können. Die in dieser Weise hergestellten
Tonerbilder werden durch Erhitzen fixiert. Hiernach werden die belichteten
und daher unbetonerten Bereiche der elektrophotographischen Aufzeichnungs
schichten ausgewaschen, wodurch auch hier wiederum, wie vorstehend
beschrieben, die für den Offsetdruck typische Differenzierung der Druck
plattenoberfläche in farbführende Bildbereiche und farbabstoßende Nicht
bildbereiche resultiert.
Gleichgültig welche Art von lichtempfindlichen Aufzeichnungsschichten man
für die Herstellung der lichtempfindlichen lithographischen Druckplatten
oder Offsetdruckplatten auswählt und ungeachtet dessen, ob diese licht
empfindlichen Aufzeichnungsschichten nach ihrer Herstellung
- - durch eine Negativvorlage hindurch mit kurz- oder langwelligem ultra violettem Licht oder mit sichtbarem Licht oder mit ultraviolettem, sichtbarem oder infrarotem Licht bildmäßig belichtet und hiernach
- - mit organischen, wäßrig-alkalisch oder wäßrig-alkoholischen Entwicklerflüssigkeiten oder mit Wasser ausgewaschen werden,
treten die besonderen Vorteile der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
anodisch oxidierten Träger offen zu Tage. Hierbei ist insbesondere die
hohe Lichtempfindlichkeit der lichtempfindlichen lithographischen Druckplatten
oder Offsetdruckplatten zu nennen, welche es ermöglicht auch die
feinsten und kritischsten Bildmotive von Bildvorlagen (Negativvorlagen)
völlig detailgetreu, rasch und zuverlässig wiederzugeben.
Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind damit nicht
ausgeschöpft, sondern machen sich auch noch bei den lithographischen
Druckplatten oder Offsetdruckplatten bemerkbar, welche man aus den licht
empfindlichen lithographischen Druckplatten oder Offsetdruckplatten hergestellt
hat. So sind die betreffenden Druckplatten unter Druckbedingungen
abriebfest und liefern hervorragende Druckerzeugnisse in vorteilhaft hoher
Auflage.
Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in hervorragender
Weise anhand von lichtempfindlichen lithographischen Druckplatten
deutlich, welche lichtempfindliche Aufzeichnungsschichten (a₇), (a₈) oder
(c) enthalten.
Die Herstellung dieser lichtempfindlichen Aufzeichnungsschichten erfolgt
in üblicher und bekannter Weise durch
- (i) Herstellen eines Gemischs, welches aus den Komponenten der betreffenden lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht (a₇), (a₈) oder (c) besteht, mittels üblicher und bekannter Knet-, Misch- oder Lösungstechniken,
- (ii) Lösen des in dieser Weise hergestellten lichtempfindlichen Gemischs in einem geeigneten Lösungsmittel,
- (iii) Ausgießen der resultierenden Lösung auf die Oberfläche des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren anodisch oxidierten Trägers, wodurch eine lösungsmittelfeuchte lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht (a₇), (a₈) oder (c) auf dem Träger resultiert, und
- (iv) Trocknen der in dieser Weise hergestellten lösungsmittelfeuchten lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht, wodurch auf dem Träger die lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht (a₇), (a₈) oder (c) resultiert.
Die in dieser Weise hergestellte lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht
(a₇) oder (a₈) kann hiernach in üblicher und bekannter Weise mattiert, mit
einer in den betreffenden Entwicklerlösungsmitteln für (a₇) oder (a₈)
löslichen oder leicht dispergierbaren, glatten oder mattierten Deckschicht
überzogen oder mit einer leicht ablösbaren, glatten oder mattierten Deckfolie
bedeckt werden. Die Deckschicht und die Deckfolie können indes
bekanntermaßen auch zusammen verwendet werden, wobei die Deckschicht der
jeweiligen lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht unmittelbar aufliegt.
Beispiele geeigneter Bindemittel für die Herstellung der lichtempfindlichen
Aufzeichnungsschichten (a₇) sind Methylmethacrylat/Methacrylsäure-
Copolymerisate, Styrol/Methacrylsäure-Copolymerisate, Methacrylsäure/
Acrylsäure-Copolymerisate, Polyurethane oder ungesättigte Polyester und
Polyesterurethane.
Beispiele geeigneter Monomeren mit photopolymerisierbaren olefinisch
ungesättigten Gruppen für die Herstellung der lichtempfindlichen
Aufzeichnungsschichten (a₇) sind Mono-, Di- oder Poly(meth)acrylate, wie
sie durch die Veresterung von Monoalkoholen, Diolen und Polyolen mit
Acrylsäure und Methacrylsäure oder deren Derivaten erhalten werden.
Beispiele geeigneter Initiatoren der Photopolymerisation sind Benzoin,
Benzoinether, Benzilacetale, Acylphosphinoxide, Michler's Keton, Anthrachinone,
arylsubstituierte Imidazole, Acridine, Phenazine oder
Verbindungen, welche bei der Belichtung leicht Halogenatome abspalten.
Darüber hinaus können für die Herstellung der lichtempfindlichen
Aufzeichnungsschichten (a₇) Inhibitoren der thermischen Polymerisation,
Farbstoffe, Pigmente, photochrome Verbindungen oder Systeme, sensitometrische
Regler, Weichmacher, Verlaufshilfsmittel, Mattierungsmittel oder
Gleitmittel mitverwendet werden.
All diese Komponenten für die Herstellung der lichtempfindlichen
Aufzeichnungsschichten (a₇) werden in den üblichen und bekannten Mengen
verwendet. Diese Mengen gehen z. B. aus der EP-A-0 089 802 hervor.
Beispiele geeigneter Diazoharze für die Herstellung der lichtempfindlichen
Aufzeichnungsschichten (a₈) sind die Kondensationsprodukte von Diphenylamin-
4-diazoniumsulfat, -hexafluorphosphat, -tetrafluorphosphat oder
-tetrafluorborat mit Formaldehyd oder die Kondensationsprodukte von
3-Methoxidiphenylamin-4-diazoniumsulfat mit 4,4′-Bismethoximethyl-
diphenylether, welche als Mesitylensulfonat- oder Methansulfonatsalze
isoliert werden.
Beispiele geeigneter Bindemittel für die Herstellung der licht
empfindlichen Aufzeichnungsschichten (a₈) sind Copolymerisate von Acrylsäure,
Methacrylsäure und/oder Crotonsäure als wesentlicher Komponente mit
Acrylnitril, Alkyl(meth)acrylaten wie Ethylmethacrylat und mit
Hydroxyalkyl(meth)acrylaten wie 2-Hydroxyethylmethacrylat.
Beispiele geeigneter Lösungsmittel für die Komponenten der lichtempfindlichen
Aufzeichnungsschichten (a₈) sind die in der DE-A 36 27 585
genannten, von denen entgegen den dort gemachten Angaben Diacetonalkohol
ganz besonders bevorzugt wird.
Darüber hinaus können für die Herstellung der lichtempfindlichen
Aufzeichnungsschichten (a₇) organische Oligocarbonsäuren wie Weinsäuren,
Farbstoffe, Pigmente, Verlaufhilfsmittel, Weichmacher und die üblichen
und bekannten Stabilisatoren für Diazoharze verwendet werden.
All diese Komponenten für die Herstellung der lichtempfindlichen
Aufzeichnungsschichten (a₈) werden in den üblichen und bekannten Mengen
verwendet. Diese Mengen gehen z. B. aus der DE-A 36 27 585 hervor.
Beispiele geeigneter Bindemittel für die Herstellung der elektrophotographischen
Aufzeichnungsschichten (c) sind Celluloseether, Polyesterharze,
Polyvinylchloride, Polycarbonate oder Copolymerisate wie
Styrol/Maleinsäureanhydrid-, Vinylchlorid/Maleinsäureanhydrid-,
Styrol/Maleinsäureanhydrid/(Meth)Acrylsäure- oder Styrol/(Meth)Acrylsäure-
Copolymerisate.
Beispiele geeigneter Photoleiter für die Herstellung der elektrophotographischen
Aufzeichnungsschichten (c) sind die üblichen und bekannten
Oxazole, Oxdiazole, Triazole, Azomethine, Pyrazoline, Imidazole, Arylamine,
1,3-Dithiole, Benzotriazole, Triazolylpyridine, Pyrazolotriazole,
Triphenyltriazole, Hydrazone, Poly-(N-vinylcarbazol) oder Arylamin
polymere.
Beispiele geeigneter Sensibilisatoren für die Herstellung der elektro
photographischen Aufzeichnungsschichten (c) sind die Farbstoffe aus den
Klassen der Triarylmethan-, Cyanin-, Xanthen-, Azo-, Phthalocyanin-,
Naphtholactam- oder der Isoindoleninfarbstoffe.
Darüber hinaus können für die Herstellung der elektrophotographischen
Aufzeichnungsschichten (c) Verlaufhilfsmittel, Weichmacher, Haftvermittler,
Füllstoffe oder Metallkomplexe wie Metallacetylacetonate
mitverwendet werden.
All diese Komponenten für die Herstellung der elektrophotographischen
Aufzeichnungsschichten (c) werden in den üblichen und bekannten Mengen
verwendet. Diese Mengen gehen z. B. aus der EP-A-0 131 215 hervor.
Diese lichtempfindlichen lithographischen Druckplatten oder Offsetdruck
platten mit einem Träger, welcher nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
anodisch oxidiert worden ist, und der lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht
(a₇), (a₈) oder (c) liefern nach der für sie jeweils typischen,
üblichen und bekannten Belichtung und Entwicklung hervorragende lithographische
Druckplatten oder Offsetdruckplatten, welche erneut die
besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens dokumentieren.
Die Belichtung und Entwicklung von lichtempfindlichen Druckplatten mit der
Aufzeichnungsschicht (a₇) wird im einzelnen in der EP-A-0 089 802
beschrieben.
Die Belichtung und Entwicklung von lichtempfindlichen Druckplatten mit der
Aufzeichnungsschicht (a₈) geht in ihren Details aus der DE-A 36 27 585
hervor.
Die Belichtung und Entwicklung von lichtempfindlichen Druckplatten mit der
Aufzeichnungsschicht (c) ist in all ihren Merkmalen aus der EP-A-0 131 215
bekannt.
Diese lithographischen Druckplatten oder Offsetdruckplatten, welche unter
Verwendung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren anodisch oxidierten
Träger hergestellt worden sind, zeichnen sich insbesondere durch eine
vorzügliche Hydrophilie in ihren Nichtbildbereichen und durch eine
vorzügliche Haftung ihrer Bildbereiche auf den Trägern aus. Darüber hinaus
liefern sie beim Drucken exzellente Druckerzeugnisse in sehr hohen
Auflagen.
In den folgenden Beispielen und Vergleichsversuchen wurden die lithographischen
Druckplatten oder Offsetdruckplatten zum Testen ihrer Farb
führungseigenschaften und der Hydrophilie ihrer Nichbildbereiche mit
einer Offsetdruckfarbe vom Typ "Öl-in-Wasser" eingerieben. Hiernach wurde
die Offsetdruckfarbe wieder mit Wasser abgespült. Anschließend wurde
visuell beurteilt, ob und in welchem Ausmaß die jeweiligen hydrophilen
Nichtbildbereiche die Druckfarbe angenommen und zurückgehalten hatten. Die
jeweiligen Ergebnisse der visuellen Beurteilung wurden wie folgt benotet:
Note 1
(die Druckfarbe läßt sich vollkommen abspülen, es ist keinerlei Farbannahme in den Nichtbildbereichen erkennbar, die Offsetdruckplatte genügt in dieser Hinsicht den höchsten Qualitätsansprüchen und ist für besonders schwierige Anwendungen beim Offsetdruck geeignet)
(die Druckfarbe läßt sich vollkommen abspülen, es ist keinerlei Farbannahme in den Nichtbildbereichen erkennbar, die Offsetdruckplatte genügt in dieser Hinsicht den höchsten Qualitätsansprüchen und ist für besonders schwierige Anwendungen beim Offsetdruck geeignet)
Note 2
(in den Nichtbildbereichen sind nach dem Abspülen noch Farbreste erkennbar, die aber durch Reiben entfernt werden können, die Offsetdruckplatte ist für den Offsetdruck sehr gut verwendbar)
(in den Nichtbildbereichen sind nach dem Abspülen noch Farbreste erkennbar, die aber durch Reiben entfernt werden können, die Offsetdruckplatte ist für den Offsetdruck sehr gut verwendbar)
Note 3
(die Farbreste in den Nichtbildbereichen lassen sich auch nicht mehr durch Reiben entfernen, die Offsetdruckplatte ist für den Offsetdruck nicht verwendbar)
(die Farbreste in den Nichtbildbereichen lassen sich auch nicht mehr durch Reiben entfernen, die Offsetdruckplatte ist für den Offsetdruck nicht verwendbar)
Note 4
(hinsichtlich der Farbannahme von Bild- und Nichtbildbereichen ist keine Differenzierung mehr erkennbar; die Druckplatte ist gleichmäßig eingefärbt und daher für den Offsetdruck völlig untauglich)
(hinsichtlich der Farbannahme von Bild- und Nichtbildbereichen ist keine Differenzierung mehr erkennbar; die Druckplatte ist gleichmäßig eingefärbt und daher für den Offsetdruck völlig untauglich)
Desweiteren wurden in den folgenden Beispielen und Vergleichsversuchen die
lithographischen Druckplatten oder Offsetdruckplatten zum Testen der
Festigkeit, mit welcher die Bildbereiche auf den Trägern haften, mit einem
Tampon, welcher mit einer offsettypischen, handelsüblichen, wäßrig-
alkalischen Entwicklerflüssigkeit getränkt war, abgerieben. Hiernach wurde
visuell beurteilt, ob und in welchem Ausmaß die feinen Bildmotive
geschädigt worden waren. Die jeweils erhaltenen Ergebnisse der visuellen
Beurteilung wurden wie folgt bewertet:
robust
(selbst nach mehrmaligem Abreiben ist keine Veränderung der Bildbereiche der Offsetdruckplatte zu erkennen)
(selbst nach mehrmaligem Abreiben ist keine Veränderung der Bildbereiche der Offsetdruckplatte zu erkennen)
etwas empfindlich
(nach längerem Reiben sind die Grautonfelder der Tonwerte 0,5% und 1% nicht mehr korrekt wiedergegeben, es sind zwar kleine Bildpunkte abgerieben worden, die Offsetdruckplatte ist dennoch gut verwendbar)
(nach längerem Reiben sind die Grautonfelder der Tonwerte 0,5% und 1% nicht mehr korrekt wiedergegeben, es sind zwar kleine Bildpunkte abgerieben worden, die Offsetdruckplatte ist dennoch gut verwendbar)
empfindlich
(nach längerem Reiben sind die Grautonfelder der Tonwerte 2%, 3%, 4% und 5% zwar nicht mehr korrekt wiedergegeben, die Offsetdruckplatte ist indes für den Druck noch verwendbar)
(nach längerem Reiben sind die Grautonfelder der Tonwerte 2%, 3%, 4% und 5% zwar nicht mehr korrekt wiedergegeben, die Offsetdruckplatte ist indes für den Druck noch verwendbar)
zu empfindlich
(durch das Reiben lassen sich sogar die Volltonflächen entfernen, die Offsetdruckplatte ist für den Druck völlig untauglich).
(durch das Reiben lassen sich sogar die Volltonflächen entfernen, die Offsetdruckplatte ist für den Druck völlig untauglich).
Aluminiumbleche der Abmessungen 280 × 250 × 0,3 mm wurden alkalisch gereinigt,
in Salzsäure der Konzentration 20 g/l bei einer Stromdichte von 60 A/dm²
während 15 Sekunden elektrochemisch aufgerauht, hiernach erneut alkalisch
gereinigt und anschließend anodisch oxidiert. Für die anodische Oxidation
wurde ein wäßriger Elektrolyt aus 30%iger Schwefelsäure verwendet,
welcher 0,1 Gew.-% 3-(Triethoxisilylpropyl)bernsteinsäureanhydrid enthielt,
die Strommenge lag bei 20 kC/m², die Elektrolysetemperatur war 30°C, und
die Elektrolysedauer betrug 40 Sekunden.
Hiernach waren die Platten mit einer dichten, einheitlichen, gutaussehenden
Oberflächenschicht bedeckt, welche in der Hauptsache aus
Aluminiumoxiden aufgebaut war. Weitere Vorteile wurden bei der Verwendung
der Platten als Träger von Offsetdruckplatten offenbar.
Beispiel 1 wurde wiederholt, nur daß anstelle von (3-Triethoxisilylpropyl)
bernsteinsäureanhydrid (2-Trimethoxisilylethyl)phosphonsäure
Verwendung fand. Hierbei wurden die gleichen vorteilhaften Ergebnisse wie
bei Beispiel 1 erhalten. Weitere Vorteile wurden bei der Verwendung der
Platten als Träger von Offsetdruckplatten offenbar.
Beispiel 1 wurde wiederholt, nur daß anstelle von 0,1 Gew.-% (3-Triethoxisilylpropyl)
bernsteinsäureanhydrid 1 Gew.-% Polyvinylphosphonsäure
verwendet wurde.
Die hierbei erhaltene Oberflächenschicht erschien auf den ersten Blick von
gleicher Güte zu sein, wie die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzeugte, indessen offenbarten sich ihre Mängel bei der Verwendung der
Platten als Träger von Offsetdruckplatten.
Beispiel 1 wurde ohne Silan I und ohne Polyvinylphosphonsäure wiederholt.
Die hierbei erhaltene Oberflächenschicht war weniger dicht, uneinheitlich
und weniger gutaussehend als diejenige aus dem Beispiel 1 oder 2. Weitere
Mängel offenbarten sich bei der Verwendung der Platten als Träger für
Offsetdruckplatten.
Es wurden drei lichtempfindliche Gemische (a₇), (a₈) und (c) durch Lösen
der betreffenden Komponenten in einem geeigneten Lösungsmittel hergestellt.
Die Lösungen wurden auf die Träger in der Weise ausgegossen und
anschließend getrocknet, daß die lichtempfindliche Aufzeichnungsschichten
(a₇), (a₈) und (c) in der gewünschten Dicke und der gewünschten Zusammen
setzung resultieren.
Die so erhaltenen lichtempfindlichen lithographischen Druckplatten oder
Offsetdruckplatten wurden in der für sie jeweils typischen, üblichen und
bekannten Weise durch ein Standardnegativ (UGRA-Testkeil) hindurch bildmäßig
mit inkohärentem aktinischem Licht belichtet und anschließend
entwickelt.
Hiernach wurde die Qualität der so erhaltenen lithographischen Druckplatten
oder Offsetdruckplatten in der vorstehend beschriebenen Weise
getestet und benotet. Die betreffenden Ergebnisse sind in der Tabelle 1
zusammengefaßt.
Anschließend wurden die Offsetdruckplatten auf Druckzylinder aufgespannt
und für den Endlosdruck auf einem handelsüblichen Offsetdruckwerk
verwendet. Die Beurteilung der Qualität der hierbei erhaltenen Druck
erzeugnisse und deren Auflage findet sich gleichfalls in der Tabelle 1.
Für das Beispiel 3 wurde die lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht (a₇)
verwendet. Diese bestand, bezogen auf ihre Gesamtmenge, aus
59 Gew.-% eines Copolymerisats, hergestellt aus Methacrylsäuremethylester und Methacrylsäure (Bindemittel),
30 Gew.-% 1,4-Butandiol-diglycidyletherdiacrylat (Monomer),
2 Gew.-% Michler's Keton (Photoinitiator),
6 Gew.-% 2-(4′-Methoxinaphth-1′-yl)-4,6-bis-(trichlormethyl)-s-triazin (Chloratome abspaltender Coinitiator),
1 Gew.-% Viktoriareinblau (C. I. BB7) und
2 Gew.-% Benzolsulfonsäure-n-butylamid (Weichmacher).
30 Gew.-% 1,4-Butandiol-diglycidyletherdiacrylat (Monomer),
2 Gew.-% Michler's Keton (Photoinitiator),
6 Gew.-% 2-(4′-Methoxinaphth-1′-yl)-4,6-bis-(trichlormethyl)-s-triazin (Chloratome abspaltender Coinitiator),
1 Gew.-% Viktoriareinblau (C. I. BB7) und
2 Gew.-% Benzolsulfonsäure-n-butylamid (Weichmacher).
Das Schichtgewicht der lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht (a₇) lag
bei 2 g/m². Sie wurde mit Hilfe einer Quecksilberhochdrucklampe während
25 Sekunden bildmäßig belichtet (Leistungsaufnahme: 3 kW) und hiernach mit
einem wäßrig-alkalischen Entwicklerlösungsmittel in einer Entwicklungs
maschine der Marke ®nylolith 650-W2 der BASF AG entwickelt.
Für das Beispiel 4 wurde die lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht (a₈)
verwendet. Diese bestand, bezogen auf ihre Gesamtmenge, aus
86 Gew.-% | |
eines Copolymerisats, hergestellt aus 2-Hydroxyethylmethacrylat, Acrylnitril, Ethylmethacrylat und Methacrylsäure (Bindemittel), | |
2 Gew.-% | Weinsäure, |
11,9 Gew.-% | des Kondensationsproduktes von Diphenylamin-4- diazoniumhexafluorphosphat mit Formaldehyd (Diazoniumsalz) und |
0,1 Gew.-% | Viktoriareinblau (C. I. BB7). |
Das Schichtgewicht der lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht (a₈) lag
bei 2,5 g/m². Die Belichtungs- und Entwicklungsbedingungen entsprechen
denjenigen des Beispiels 3, nur daß eine Belichtungszeit von 45 Sekunden
gewählt wurde (Leistungsaufnahme: 3 kW).
Für das Beispiel 5 wurde die elektrophotographische Aufzeichnungsschicht
(c) verwendet. Diese bestand, bezogen auf ihre Gesamtmenge, aus
54,6 Gew.-% | |
eines Copolymerisats aus Styrol und Methacrylsäure (Bindemittel), | |
45 Gew.-% | 2,5-Bis-(4′-N,N-diethylamino-phen-1′-yl)-1,3,4-oxdiazol (Photoleiter) und |
0,4 Gew.-% | C. I. Basis Red 1 (Sensibilisator) |
Die Aufzeichnungsschicht (c) wurde mittels einer Hochspannungscorona von
-6,75 kV aus einem Abstand von 1 cm mit einem Oberflächenpotential von
-850 V beladen. Hiernach wurde sie mit Hilfe einer Reprokamera mit vier
Halogenstrahlern zu je 1000 W während 15 Sekunden bildmäßig belichtet,
wodurch ein latentes elektrostatisches Ladungsbild erzeugt wurde, das
mittels eines handelsüblichen Toners betonert wurde. Dieses Tonerbild
wurde durch Erhitzen fixiert, wonach man das fixierte Tonerbild auf der
Aufzeichnungsschicht (c) in der bei Beispiel 3 angegebenen Weise
entwickelte.
Die Beispiele 3 bis 5 wurden wiederholt, nur daß anstelle der Träger aus
Beispiel 1 diejenigen aus Beispiel 2 verwendet wurden.
Die Beurteilung der Qualität der Offsetdruckplatten aus den Beispielen 6
bis 8 findet sich gleichfalls in der Tabelle 1.
Die Beispiele 3 bis 5 wurden wiederholt, nur daß anstelle der Träger aus
Beispiel 1 diejenigen aus dem Vergleichsversuch 1 verwendet wurden.
Die Beurteilung der Qualität der Offsetdruckplatten aus den Vergleichs
versuchen 3 bis 5 findet sich gleichfalls in der Tabelle 1.
Die Beispiele 3 bis 5 wurden wiederholt, nur daß anstelle der Träger aus
Beispiel 1 diejenigen aus dem Vergleichsversuch 2 verwendet wurden.
Die Beurteilung der Qualität der Offsetdruckplatten aus den Vergleichs
versuchen 6 bis 8 findet sich gleichfalls in der Tabelle 1.
Die Tabelle 1, welche die Beurteilungen aller aus den Beispielen 3 bis 8
und den Vergleichsversuchen 3 bis 8 erhaltenen Offsetdruckplatten zusammenfaßt,
dokumentiert anschaulich und praxisbezogen, daß das
erfindungsgemäße Verfahren zur anodischen Oxidation von Platten, Folien
oder Bändern aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen den herkömmlichen
Verfahren eindeutig überlegen ist. Dabei können die Beispiele und
Vergleichsversuche wie folgt direkt miteinander verglichen werden:
- Beispiel 3 mit Beispiel 6, Vergleichsversuch 3 und Vergleichsversuch
6 (lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht a₇);
- Beispiel 4 mit Beispiel 7, Vergleichsversuch 4 und Vergleichsversuch 7 (lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht a₈);
- Beispiel 5 mit Beispiel 8, Vergleichsversuch 5 und Vergleichsversuch 8 (lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht c).
- Beispiel 4 mit Beispiel 7, Vergleichsversuch 4 und Vergleichsversuch 7 (lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht a₈);
- Beispiel 5 mit Beispiel 8, Vergleichsversuch 5 und Vergleichsversuch 8 (lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht c).
Claims (30)
1. Verfahren zur anodischen Oxidation der Oberfläche von Platten, Folien
oder Bändern aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen in einem
wäßrigen, eine oder mehrere Säuren sowie gegebenenfalls einen oder
mehrere Zusatzstoffe enthaltenden Elektrolyten, dadurch
gekennzeichnet, daß man hierbei als Zusatzstoff oder als einen der Zusatzstoffe
oder als Säure oder als eine der Säuren ein Silan oder mehrere
Silane der allgemeinen Formel I verwendet,
X-(CH₂) y -Si(R¹) n (OR²)3-n (I)worin die Indices und die Variablen die folgende Bedeutung haben:
y eine ganze Zahl von 1 bis 4;
n unabhängig von y 0, 1 und 2;
R¹ und R² C₁- bis C₉-Alkyl und C₆- bis C₁₂-Alkyl, wobei R¹ und R² gleich oder voneinander verschieden sind; und
X Reste X¹ bis X¹¹ worin die Variablen die folgende Bedeutung haben:
R³ Wasserstoffatom, C₁- bis C₉-Alkyl, Alkancarbonsäurerest mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen und Carbonsäureanhydridring, gebildet aus dem Alkancarbonsäurerest mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen und der mit R³ verknüpften Methylencarbonsäuregruppe R⁴ und R⁵ Rest R¹;
R⁶ Wasserstoffatom und Rest R¹;
Z Wasserstoffatom und Alkalimetallkation;
Ar C₆- bis C₁₂-Arylen; und
Hal Chlor- und Bromatom;
wobei die Silane der allgemeinen Formel I (= Silane I) in der Elektrolytlösung in hydrolysierter und/oder in kondensierter Form gelöst vorliegen.
y eine ganze Zahl von 1 bis 4;
n unabhängig von y 0, 1 und 2;
R¹ und R² C₁- bis C₉-Alkyl und C₆- bis C₁₂-Alkyl, wobei R¹ und R² gleich oder voneinander verschieden sind; und
X Reste X¹ bis X¹¹ worin die Variablen die folgende Bedeutung haben:
R³ Wasserstoffatom, C₁- bis C₉-Alkyl, Alkancarbonsäurerest mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen und Carbonsäureanhydridring, gebildet aus dem Alkancarbonsäurerest mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen und der mit R³ verknüpften Methylencarbonsäuregruppe R⁴ und R⁵ Rest R¹;
R⁶ Wasserstoffatom und Rest R¹;
Z Wasserstoffatom und Alkalimetallkation;
Ar C₆- bis C₁₂-Arylen; und
Hal Chlor- und Bromatom;
wobei die Silane der allgemeinen Formel I (= Silane I) in der Elektrolytlösung in hydrolysierter und/oder in kondensierter Form gelöst vorliegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrige
Elektrolyt, bezogen auf seine Gesamtmenge, 0,001 bis 50 Gew.-% eines
oder mehrere der Silane I enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zu
dem wäßrigen Elektrolyten eines oder mehrere der nicht hydrolysierten
und/oder nicht kondensierten Silane I hinzugibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zu
dem wäßrigen Elektrolyten eines oder mehrere der Silane I in
hydrolysierter und/oder kondensierter Form hinzugibt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der wäßrige Elektrolyt mindestens eine Säure aus der Gruppe der
anorganischen Mineralsäuren, der niedermolekularen, mono- und
polyfunktionellen organischen Carbon-, Sulfon- und Phosphonsäuren
sowie der oligomeren und hochmolekularen, polyfunktionellen Carbon-,
Sulfon- und Phosphonsäuren enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der wäßrige Elektrolyt einen oder mehrere weitere Zusatzstoffe aus
der Gruppe der anorganischen und organischen Salze sowie der nieder
molekularen, oligomeren und hochmolekularen, nicht sauren organischen
Verbindungen molekulardispers oder kolloidal gelöst enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man die anodische Oxidation der Oberfläche der Platten, Folien
oder Bänder aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen bei Temperaturen
von -2 bis +60°C mit einer Gleichspannung von 1 bis 75 V bei einer
Strommenge von 2 bis 100 kC/m² innerhalb einer Zeitspanne von
4 Sekunden bis 5 Minuten und in einem Elektrolyten, welcher, bezogen
auf seine Gesamtmenge, 0,05 bis 50 Gew.-% eines oder mehrerer der
Silane I enthält, durchführt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die
anodische Oxidation diskontinuierlich durchführt, wobei sich einige
oder alle Verfahrensparameter von dem vorgewählten Anfangszustand aus
im Verlaufe der anodischen Oxidation so lange ändern, bis der
gewünschte Endzustand erreicht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die
anodische Oxidation diskontinuierlich durchführt, wobei die Mehrzahl
ihrer Verfahrensparameter über den gesamten Verlauf der anodischen
Oxidation hinweg zwangsweise in dem gewünschten Bereich konstant
gehalten werden.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die
anodische Oxidation kontinuierlich durchführt, wobei die betreffenden
Platten, Folien oder Bänder aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen
kontinuierlich durch den wäßrigen Elektrolyten geführt werden und
wobei die Verfahrensparameter der anodischen Oxidation in dem
gewünschten Bereich zwangsweise konstant gehalten werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man die hierbei verwendeten Platten, Folien oder Bänder aus
Aluminium oder Aluminiumlegierungen vor der anodischen Oxidation
reinigt und hiernach mechanisch, chemisch und/oder elektrochemisch
aufrauht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Oberfläche der anodisch oxidierten Platten, Folien oder
Bänder aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen mit heißem Wasserdampf
behandelt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Oberfläche der anodisch oxidierten Platten, Folien oder
Bänder aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen einer hydrophilierenden
Nachbehandlung unterwirft.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13 für die Herstellung licht
empfindlicher lithographischer Druckplatten bzw. Offsetdruckplatten,
dadurch gekennzeichnet, daß man hierbei die im wesentlichen aus
Aluminiumoxiden aufgebaute, hydrophile, chemisch und physikalische
stabile Oberflächenschicht der 0,05 bis 1,5 mm dicken, anodisch
oxidierten Platten, Folien oder Bänder aus Aluminium oder Aluminium
legierungen mit einer lichtempfindlichen Aufzeichnungsschicht bedeckt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß man die licht
empfindliche Aufzeichnungsschicht durch Mischen ihrer Komponenten,
Gießen aus Lösung und Trocknen erzeugt.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht durch die bildmäßige Belichtung
mit kohärentem oder inkohärentem aktinischem Licht in ihren
belichteten Bereichen druckfarbenannehmend und/oder unlöslich wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht
belichteten Bereiche der bildmäßig belichteten Aufzeichnungsschicht
mit einer Entwicklerflüssigkeit ausgewaschen werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß man hierbei
eine wäßrig alkoholische Entwicklerflüssigkeit verwendet.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht im wesentlichen aus einem
Diazoharz und einem in wäßrigen Entwicklerflüssigkeiten löslichen oder
leicht dispergierbaren Polymerisat als Bindemittel besteht.
20. Verfahren nach Anspruch 15 und 19, dadurch gekennzeichnet, daß man die
lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht durch Gießen aus einer Lösung
ihrer Komponenten in Diacetonalkohol erzeugt.
21. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht im wesentlichen aus mindestens
einem in Entwicklerflüssigkeiten löslichen oder leicht dispergierbaren,
polymeren Bindemittel, mindestens einem mit dem jeweiligen
Bindemittel verträglichen, photopolymerisierbare olefinisch ungesättigte
Gruppen enthaltenden Monomeren und mindestens einem Initiator
der Photopolymerisation besteht.
22. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht durch die bildmäßige Belichtung
mit kohärentem oder inkohärentem aktinischem Licht in ihren
belichteten Bereichen druckfarbenabstoßend und/oder löslich wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die
belichteten Bereiche der bildmäßig belichteten Aufzeichnungsschicht
mit einer Entwicklerflüssigkeit ausgewaschen werden.
24. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
lichtempfindliche oder elektrophotographische Aufzeichnungsschicht
durch die Belichtung mit kohärentem oder inkohärentem aktinischem
Licht in ihren belichteten Bereichen elektrisch leitfähig wird und in
ihren nicht belichteten Bereichen ihre elektrisch isolierende Wirkung
bewahrt.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die elektro
photographische Aufzeichnungsschicht im wesentlichen aus mindestens
einem in wäßrig alkalischen Entwicklerflüssigkeiten löslichen oder
leicht dispergierbaren Bindemittel mindestens einem Photoleiter und
mindestens einem Sensibilisator besteht.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß man hierbei
- (i) die elektrophotographische Aufzeichnungsschicht mittels einer Hochspannungscorona mit einem Oberflächenpotential von mehreren hundert Volt belädt und
- (ii) hiernach bildmäßig belichtet, wodurch ein latentes elektro statisches Bild erzeugt wird, wonach man
- (iii) das latente elektrostatische Bild mit einem Toner betonert und
- (iv) das resultierende Tonerbild durch Erhitzen fixiert, wonach man
- (v) die nicht belichteten und daher unbetonerten Bereiche der elektrophotographischen Aufzeichnungsschicht mit einem wäßrig- alkalischen Entwickler auswäscht.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
daß man die lichtempfindliche Aufzeichnungsschicht in ihrer Oberfläche
mattiert.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 23 oder nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberfläche der lichtempfindlichen
Aufzeichnungsschicht mit einer glatten oder mattierten, in der
betreffenden Entwicklerflüssigkeit löslichen oder leicht dispergierbaren
Deckschicht überzieht.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 23 oder nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberfläche der lichtempfindlichen
Aufzeichnungsschicht mit einer hiervon leicht ablösbaren, glatten oder
mattierten Deckfolie bedeckt.
30. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Oberfläche der Deckschicht mit einer hiervon leicht ablösbaren, glatten
oder mattierten Deckfolie bedeckt.
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FI885590A FI885590A (fi) | 1987-12-01 | 1988-12-01 | Foerfarande foer anodisk oxidation av ytan pao aluminium eller en aluminiumlegering. |
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