DE3739298A1 - Hydraulische bremseinrichtung fuer ein fahrzeug - Google Patents
Hydraulische bremseinrichtung fuer ein fahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen Bremseinrichtung nach
der Gattung des Hauptanspruchs. Eine derartige bekannte Bremsein
richtung benötigt außer dem Hauptsteuerventil noch ein sogenanntes
Speicherladeventil, welches dafür sorgt, daß die den Bremskreisen
zugeordneten Druckspeicher stets aufgeladen sind. Durch die Verwen
dung eines extra Speicherladeventils verteuert sich die Bremsein
richtung. Außerdem kann es zu Funktionsstörungen kommen, wenn bei
der Bremsbetätigung ein Steuerschieber nicht schnell genug anspricht
- man bezeichnet dies als Festdrosseln - wodurch eine Störung in der
Steuerfunktion eintritt, durch die gefährliche Überlastungen durch
Überhitzung auftreten können.
Die erfindungsgemäße Bremseinrichtung mit den kennzeichnenden Merk
malen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß sie sehr
funktionssicher ist und daß sich der gerätetechnische Aufwand in
Grenzen hält. Dies resultiert daraus, daß sich ein Anhänger-Brems
ventil durch eine geringfügige Abwandlung als Speicherladeventil
verwenden läßt.
Besonders zweckmäßig ist es, auf den vom Ansteuerdruck beaufschlag
ten Kölbchen im gleichen Sinne eine Feder von geringer Vorspannung
einwirken zu lassen, wodurch man erreicht, daß die Druckspeicher
immer unter einem gewissen Mindestdruck stehen. Sie werden immer
aufgeladen, wenn gebremst wird. Dadurch wird die Sicherheit beson
ders gewährleistet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden
Beschreibung und Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine Bremseinrichtung für ein Anhängerfahrzeug in schema
tischer Darstellung, in Fig. 2 ein kombiniertes Abschalt-Brems
ventil und Speicherladeventil im Längsschnitt.
In den Fig. 1 und 2 ist mit 10 ein kombiniertes Speicherlade
ventil bezeichnet, in Fig. 1 in aufgelöster, schematischer Dar
stellung in einem strichpunktierten Kasten. Auf seine genaue Kon
struktion ist weiter unten eingegangen. Die Bremseinrichtung wird
mit Druckmittel von einer Pumpe 11 versorgt, die dieses aus einem
Behälter 12 ansaugt und über eine Druckleitung 13 zum Einlaß 14 des
Speicherladeventils 10 fördert. An dessen Auslaß 15 ist eine Leitung
16 angeschlossen, die zu einem Handbremsventil 17 führt, das als
4/2-Steuerventil mit den zwei Schaltstellungen I und II ausgebildet
ist. Von hier führt die Leitung 16 weiter zum Druckraum 18 eines
Federspeicherzylinders 19 mit einer Feder 20, die auf den Brems
kolben 21 einwirkt. An die Leitung 16 ist vor dem Bremsventil 17 ein
Druckspeicher 22 üblicher Bauart angeschlossen, sowie ein Warn
schalter 23. Dieses ist der erste Bremskreis.
An die Leitung 16 ist auch eine Leitung 25 angeschlossen, die zu
einem Bremsventil 26 führt, von dem eine Leitung 27 ausgeht, die an
zwei Radbremszylinder 28, 29 eines zweiten Bremskreises ange
schlossen ist. An die Leitung 25 ist ebenfalls ein Druckspeicher 30
angeschlossen und ebenfalls ein Warnschalter 31. An die Leitung 16
ist außerdem noch eine Leitung 33 angeschlossen, die zu einem Brems
ventil 24 führt, das genauso ausgebildet ist wie das Bremsventil 26
und von dem ebenfalls eine Leitung 35 ausgeht, an die zwei Radbrems
zylinder 36, 37 angeschlossen sind. An der Leitung 33 liegt wiederum
ein Druckspeicher 38 sowie ein Warnschalter 39. Dies ist der
dritte Bremskreis. Die Bremsventile 26, 34 sind als 3/2-Wegeventile
mit stetigem Übergang ausgebildet. Sie sind gleichzeitig mechanisch
ansteuerbar über ein Bremspedal 40 mit an dieses angeschlossenem
Gestänge 41. Entgegengesetzt wirkt auf jedes Bremsventil als Rück
stellkraft ein Druckkolben 42 bzw. 43, die jeweils über Steuer
leitungen 44, 45 beaufschlagbar sind, wobei die Steuerleitung 44 an
die Leitung 27 angeschlossen ist, die Steuerleitung 45 an die
Leitung 35. Von der Leitung 27 - es könnte auch die Leitung 35 sein
- führt eine Steuerleitung 47 zu einer Anschlußbohrung 48, welche in
eine Längsbohrung 50 mündet, in der ein Druckkölbchen 51 dicht
gleitend geführt ist, auf das auch eine schwache Druckfeder 52
einwirkt, und zwar in derselben Richtung wie der in der Leitung 47
herrschende Ansteuerdruck. Im weiteren ist hier nun vorwiegend auf
die Fig. 2 Bezug genommen.
Das Druckkölbchen 51 ist gleitend in der Längsbohrung 50 eines
Gehäuses 53 angeordnet, welches an das Gehäuse 54 des Speicherlade
ventils angeschlossen ist. Das Druckkölbchen 51 wirkt auf einen
Hohlkolben 56 ein, der in einer achsgleich zur Längsbohrung 50
verlaufenden Bohrung 57 gleitend angeordnet ist. Im Hohlkolben sind
zwei Druckfedern 58, 59 angeordnet, die über ein Federwiderlager 60
auf einen Steuerschieber 61 einwirken, welcher in der Längsbohrung
62 eines Gehäuseeinsatzes 63 dicht gleitend geführt ist. Der Steuer
schieber 61 verläuft achsgleich zum Steuerkölbchen 51.
Der Gehäuseeinsatz 63 ist in einer Gehäusebohrung 64 angeordnet und
hat eine mittige Längsborung 65, in der ein Schieberkolben 66 dicht
gleitend angeordnet ist, welcher eine Wand 67 hat, in deren Durch
bruch 68 der Steuerschieber 61 mit einem Bund 61 A festgehalten ist.
Daraus ist zu erkennen, daß mit der Bewegung des Steuerschiebers
auch der Schieberkolben 66 bewegt wird. Im Mantel des Schieber
kolbens ist eine durchgehende kleine Querbohrung 70 ausgebildet, die
einerseits in einer bestimmten Lage des Schieberkolbens 66 Verbin
dung mit einer Ringnut 71 an der Innenwand der Längsbohrung 65 hat,
andererseits mit einem Raum 72 am linken Ende der Längsbohrung 65.
Die Wand des Einsatzkörpers 64 ist an einer bestimmten Stelle von
einer Querbohrung 73 durchdrungen, die von der Ringnut 71 ausgeht
und in eine Ringnut 75 mündet, die an der Wandung der Bohrung 64
ausgebildet ist. Im Gehäuseeinsatz 63 ist noch eine Schrägbohrung 76
ausgebildet, die vom Raum 72 ausgeht und in eine Ringnut 77 eben
falls an der Wand der Bohrung 64 mündet. In die Ringnut 77 dringt
eine vom Äußeren des Gehäuses 54 ausgehende Bohrung 78 ein, an
welche eine Leitung 79 angeschlossen ist, die zum Behälter 12 führt.
Der Einsatzkörper 63 reicht bis zu einem Raum 80, in welchen der
Auslaß 15 mündet, an welchen die Leitung 16 angeschlossen ist. In
den Raum 80 mündet auch die Bohrung 62.
In die an der Bohrung 64 ausgebildete Ringnut 75 mündet ein Kanal
81, der von einer Ringnut 82 ausgeht, welche sich an einer im
Gehäuse 54 ausgebildeten Längsbohrung 83 befindet, die parallel zu
den Bohrungen 57, 64 verläuft. In der Längsbohrung 83 ist der
Steuerschieber 84 eines Stromregelventil 85 angeordnet. Die dem
Einlaß 14 zugewandte Stirnseite des Steuerschiebers 84 weist eine
dreieckförmige Steuerkerbe 86 auf. Der Steuerschieber 84 selbst ist
hohl ausgebildet, er hat einen ersten zylindrischen Hohlraum 87, in
dem eine Blende 88 angeordnet ist. Etwa im letzten Drittel ist im
Steuerschieber 84 eine Wand 89, die von einer Drosselbohrung 90
durchdrungen ist. Sie mündet in den zweiten Hohlraum 91 des Steuer
schiebers. An das Ende desselben legt sich eine Regelfeder 92 an,
welche an einer die Längsbohrung 83 verschließenden Verschluß
schraube 93 anliegt. Der die Regelfeder 92 aufnehmende Raum ist mit
94 bezeichnet.
Der Steuerschieber ist im Hohlraum 87 von einer Querbohrung 96
durchdrungen, die in einer bestimmten Stellung des Steuerschiebers
mit einer Ringnut 97 Verbindung hat, welche an der Längsbohrung 83
ausgebildet ist. Die Wand des Steuerschiebers ist von einer zweiten
Querbohrung 98 durchdrungen, und zwar dort, wo der Hohlraum 91 ist,
und hat in einer bestimmten Stellung des Steuerschiebers Verbindung
mit der Ringnut 82.
Schließlich ist an der Längsbohrung 83 noch eine Ringnut 100 ausge
bildet, in welche eine vom Äußeren des Gehäuses 54 ausgehende Boh
rung 101 mündet, an welche eine Leitung 102 angeschlossen ist, die
entweder zum Behälter führt oder zu einem Verbraucher.
In die Ringnut 97 mündet ein im Gehäuse 54 ausgebildeter Kanal 103,
der sich in Richtung zur Längsbohrung 64 erstreckt und der in eine
parallel zur Längsbohrung 64 verlaufenden Sackbohrung 104 mündet, in
welcher der Ventilkörper 105 eines Rückschlagventils 106 angeordnet
ist, das sich in Richtung vom Kanal 103 zum Raum 80 zu öffnen ver
mag. Auf den Ventilkörper 105 wirkt eine schwache Druckfeder 107 ein.
Wie die Fig. 1 schematisch zeigt, mündet die von der Bohrung 78
ausgehende Leitung 79 in eine Rücklaufleitung 107, welche vom Brems
ventil 17 ausgeht und zum Behälter 12 führt. In die Rücklaufleitung
107 mündet auch eine Leitung 108, die Verbindung zu einer Leitung
109 hat, welche an den beiden Bremsventilen 26, 34 mündet. Jedes
dieser beiden Ventile hat eine Schaltstellung I und II mit stetigem
Übergang.
Die Einrichtung arbeitet wie folgt:
Wenn die Druckspeicher aufgeladen sind, befindet sich der Steuer
schieber 61 samt dem Schieberkolben 66 in einer Stellung, in welcher
Verbindung hergestellt ist vom Hohlraum 91 im Steuerschieber 84 des
Stromregelventils über die Querbohrung 98 zum Kanal 81. Der Steuer
schieber 84 ist durch den Druckabfall an der Blende 88 entgegen der
Kraft der Feder 92 nach rechts verschoben, so daß also Verbin
dung vom Hohlraum 91 zum Kanal 81 hergestellt ist. Von diesem fließt
nun ein durch die Drossel 90 begrenzter, geringer Steuerölstrom über
den Kanal 81 zur Ringnut 75, von dort über die Querbohrung 73 zur
Ringnut 71, von dieser über die Querbohrung 70 in den Raum 72 und
von dort über die Schrägbohrung 86 zur Ringnut 77. Von dort gelangt
der Steuerölstrom über die Bohrung 98 und die Leitung 79 zum Behäl
ter. Außerdem schließt sich das Rückschlagventil 105.
Wenn die Druckspeicher nicht aufgeladen sind, verschiebt die Druck
feder 52 den Schieberkolben 66 nach links. Dadurch wird der Steuer
ölstrom unterbrochen, da die Verbindung von der Querbohrung 70 zur
Ringnut 71 unterbrochen worden ist. Nun verschiebt sich der Steuer
schieber 84 des Stromregelventils 85 entgegen der Regelfeder 92 nach
rechts. Dadurch wird Verbindung hergestellt vom Hohlraum 87 über die
Querbohrung 96 zum Kanal 103. Der dort herrschende Druck öffnet das
Rückschlagventil 106, so daß das Druckmittel weiterfließen kann in
den Raum 80, von dort über die Auslaßbohrung 15 in die Leitung 16
und von dieser in die Druckspeicher 22, 30, 38, die nun aufgeladen
werden. Der in den Druckspeichern sich aufbauende Druck wirkt über
die Leitung 16 bzw. den Raum 80 auf die Stirnseite des Steuer
schiebers 61. Dieser bewegt sich nun - wenn das Bremspedal 40 nicht
betätigt ist - in seine rechte Endstellung.
Wird nun das Bremspedal betätigt, so gelangen die Bremsventile 26,
34 von ihrer vorherigen unwirksamen Stellung I zunehmend in ihre
Schaltstellung II. Nunmehr fließt Druckmittel über die Leitungen 25,
33 und die Bremsventile 26, 34 in die Leitungen 27, 35 und zu den
Radbremszylindern 28, 29 bzw. 36, 37, worauf die Räder des Fahrzeugs
gebremst werden. Das hierfür notwendige Druckmittel wird den Druck
speichern 30, 38 entnommen. Gleichzeitig baut sich in der Leitung 47
der in der Leitung 27 herrschende Druck auf und wirkt auf das Druck
kölbchen 51. Dieses verschiebt nun den Hohlkolben 56 nach links,
wobei die Federn 58, 59 zunehmend vorgespannt werden, so daß das
Federwiderlager 60 den Steuerschieber 61 nach links verschiebt. Ist
der Druck in den Druckspeichern entsprechend abgefallen, so wird der
Steuerschieber 61 so weit nach links verschoben, bis der zuvor
beschriebene Steuerölstrom unterbrochen wird und das geforderte
Druckmittel nunmehr wieder über das Rückschlagventil 106 die Druck
speicher aufladen kann. Beim Zurücknehmen des Bremspedals 40
gelangen die Bremsventile 26, 34 wiederum in ihre Schaltstellung I,
so daß keine Bremsung mehr stattfindet.
Wenn das Handbremsventil 17 in Schaltung II geschaltet wird, wird
der Federspeicherzylinder bzw. der Raum 18 beaufschlagt, so daß der
Kolben 21 entgegen der Kraft der Feder 20 so verschoben wird, daß
die Handbremse durch die Feder 20 betätigt wird. Befindet es sich in
Schaltstellung I, so ist der Druckraum 18 beaufschlagt und die Hand
bremse gelöst. Das hierfür nötige Druckmittel wird dem Druckspeicher
22 entnommen.
Dadurch, daß auf das Druckkolbchen 51 stets die schwache Druckfeder
52 einwirkt, wird dafür gesorgt, daß in den Druckspeichern immer ein
gewisser Mindestdruck herrscht.
Claims (4)
1. Hydraulische Bremseinrichtung für ein Fahrzeug mit einer Zwei
kreis-Bremsanlage, die zwei von einem Bremspedal (40) betätigbare
Bremsventile (26, 34) aufweist, über welche zwei in unabhängigen
Bremskreisen angeordnete Radbremszylinder (28, 29; 36, 37) ange
steuert werden, sowie mit einem zusätzlichen, von Hand betätigbaren
Bremsventil (17) für einen in einem dritten Bremskreis angeordneten
Bremszylinder (19), wobei alle drei Bremskreise (16, 25, 33) von
einer einzigen Druckmittelquelle (11) über ein Hauptsteuerventil
(10) versorgt werden, dadurch gekennzeichnet, daß an jeden Brems
kreis ein Druckspeicher (22, 30, 38) angeschlossen ist, daß das
Hauptsteuerventil (10) zugleich Speicherladeventil ist und daß die
Druckspeicher immer nur dann auf den notwendigen Betriebsdruck auf
geladen werden, wenn die Bremsventile (26, 34) betätigt werden.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Hauptsteuerventil (10) aus einem Stromregelventil (85) mit nachge
schaltetem Steuerteil (61) besteht, das einerseits vom Druck in den
parallel angeordneten Druckspeichern beaufschlagt ist, andererseits
von einer mechanischen Kraft, die über einen vom Bremspedal (40)
erzeugten Ansteuerdruck bereitgestellt wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanische Kraft von mindestens einer Druckfeder (58, 59)
stammt, auf die mindestens mittelbar ein vom Ansteuerdruck beauf
schlagtes Kölbchen (51) einwirkt, das zusätzlich zum Ansteuerdruck
von einer schwachen Druckfeder (52) belastet ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß in jedem Bremskreis ein Warnschalter (23, 31, 39)
angeordnet ist.
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DE19873739298 DE3739298C2 (de) | 1987-11-20 | 1987-11-20 | Hydraulische Bremseinrichtung |
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Family Applications (1)
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