DE3738184A1 - Medikamenten-ausgabesystem und verfahren zur ausgabe von medikamenten - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein Vorrichtungen zur kontrollierten Ausgabe von zeitgebunden und/oder nicht zeitgebunden zu verabreichenden Medikamenten an Patienten in Krankenhäusern oder dergl. Insbesondere betrifft die Er­ findung ein verbessertes Medikamenten-Ausgabesystem für die kontrollierte Ausgabe von Medikamenten entsprechend einpro­ grammierten, für den jeweiligen Patienten geltenden Anfor­ derungen und auf eine Weise, die zu genauen und detaillier­ ten Aufzeichnungen über die Verabreichung führt.

In Krankenhäusern müssen den Patienten üblicherweise unter­ schiedliche Medikamente verabreicht werden, die je nach de­ ren Behandlung bzw. Zustand gewählt werden. Beispielsweise müssen viele Patienten ein oder mehrere Medikamente über den Tag verteilt in genau einzuhaltenden Zeitabständen einneh­ men. Alternativ oder zusätzlich müssen die Patienten auch andere Medikamente (bspw. Schmerzmittel, Schwellungen ver­ hindernde Mittel usw.) nach Bedarf, d.h. ohne genauen Zeit­ plan erhalten. Die Kompliziertheit einer solchen Verabrei­ chung zeitgebundener und nicht zeitgebundener Medikamente an zahlreiche Patienten erhöht die Wahrscheinlichkeit von Fehlern. Bspw. kann es vorkommen, daß einem Patienten die ihm verschriebenen Medikamente in der erforderlichen Dosie­ rung nicht oder nicht rechtzeitig zukommen.

Insbesondere hat man bisher die Medikamente aus der Apotheke des Krankenhauses bzw. einer anderen medizinischen Einrich­ tung in die Bettenstationen gebracht, wo das Pflege- oder ande­ res befugtes Personal bequemen, aber eingeschränkten Zugang zu ihnen hatte. Für jeden Patienten hat man schriftliche Pläne aufgestellt, die die zu verabreichenden Medikamente auswiesen und denen das Pflegepersonal die jedem Patienten zu verabreichenden Medikamente und die Verabreichungszeiten entnehmen konnte; desgl. mußte es den Vollzug der Verabrei­ chung von Hand eintragen. Auch diese Verfahrensweise hängt fast vollständig von einer Überwachung der Verabreichungs­ pläne und dem Eintragen des Vollzugs durch Menschen ab, so daß gelegentlich Fehler hinsichtlich der Zeit, Art oder Dosierung der Verabreichung oder auch hinsichtlich der Voll­ zugsmeldung auftreten konnten.

Ein verbesserter Ansatz zur Lösung des Problems der Medika­ mentenausgabe in Krankenhäusern oder dergl. ist in der US-PS 37 62 601 offenbart, die einen verschlossenen Ausgabeschrank beschreibt, der bspw. neben das Bett des Patienten im Kran­ kenzimmer gestellt wird, vom Apothekenpersonal regelmäßig nachgefüllt und dann gegen einen Zugriff durch den Patienten oder andere Unbefugte verschlossen wird. Zeitgeber sind so eingestellt, daß ein geeignetes Signal an das Pflegepersonal geht, wenn die Ausgabe zeitgebundener Medikamente fällig ist; das Pflegepersonal kann dann den Schrank entsperren und das Medikament verabreichen. Dieser Ausgabeschrank eliminiert die Fehlausgabe von Medikamenten, da er nur die dem jeweiligen Patienten verschriebenen Mittel enthält. Ist der Schrank je­ doch entsperrt, besteht Zugang zu allen in ihm enthaltenen Mitteln, so daß sie immer noch in falscher Dosierung und/oder zur Unzeit verabreicht werden können.

Es besteht daher Bedarf an weiteren Verbesserungen von Medi­ kamenten-Ausgabevorrichtungen, insbesondere wenn der Zugang zu den Medikamenten genau auf die einem Patienten zu verab­ reichende Medikamenten-Art und Dosis beschränkt ist und wei­ terhin gewährleistet ist, daß über den Entnahmen genaue Auf­ zeichnungen geführt werden. Die vorliegende Erfindung erfüllt diesen Bedarf und erbringt weitere diesbezügliche Vorteile.

Erfindungsgemäß weist ein verbessertes Medikamenten-Ausgabe­ system eine Ausgabeeinheit auf, die am Bett des Patienten im Zimmer einer Krankenhauses oder dergl. angeordnet ist. Diese Ausgabeeinheit ist mit einem oder mehreren dem Patienten ver­ schriebenen Medikamenten gefüllt, wie dem Patienten nach einem strengen Zeitplan oder unregelmäßig nach Bedarf verab­ reichet werden sollen. Die Ausgabeeinheit enthält weiterhin einen programmierbaren Speicher, in den den jeweiligen Pa­ tienten betreffenden Medikamentierungsinformationen einge­ speichert werden können, die auch geeignete Steuerinformatio­ nen für die Ausgabeeinheit beinhalten.

Im Betrieb signalisiert die Ausgabeeinheit dem Pflegepersonal die Fälligkeit der Einnahme eines oder mehrerer Medikamente durch den Patienten; alternativ kann das Pflegepersonal Zu­ gang zu nicht zeitgebundenen Medikamenten haben, die der Patient nach Bedarf einnimmt. In beiden Fällen ist der Zu­ griff verhindert, bis ein Mitglied des Pflegepersonals eine gültige Kennung in den Speicher der Ausgabeeinheit eingegeben hat, wonach Zugriff zu einem oder mehreren Medikamenten be­ steht und sie dem Patienten verabfolgt werden können. Die Ausgabeeinheit weist Sensoreinrichtungen auf, die die Ent­ nahme von Medikamenten erfassen und dem Speicher mitteilen, woraufhin das Medikament nach Art und Dosis, die Entnahme­ zeit sowie die Kennung des jeweiligen Pflegers aufgezeichnet werden. Diese Aufzeichnung läßt sich aus dem Speicher der Ausgabeeinheit abrufen und dem Hauptrechner des Krankenhau­ ses zuführen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat die Ausgabeeinheit ein verhältnismäßig gedrängt aufgebautes Ge­ häuse, das im Bettenzimmer in Zuordnung zum jeweiligen Pa­ tienten angeordnet ist. Die Ausgabeeinheit kann zwei Medika­ mentenbehälter aufnehmen und in sich verriegeln, die in der Krankenhausapotheke beschickt, in das Bettenzimmer gebracht und dort in die Ausgabeeinheit eingesetzt werden. In der Apotheke werden weiterhin Patientendaten einschl. des Typs und der Dosis der Medikamente, des Einnahmeplans und etwai­ ger Einschränkungen in den Hauptrechner eingbegeben und wer­ den geeignete Steuerdaten in eine tragbare Datenübertragungs­ einrichtung überspielt, die mit den Behältern in das Kran­ kenzimmer gebracht und aus der die Daten in den Speicher der Ausgabeeinheit übertragen werden.

In ihrer bevorzugten Form weist die Ausgabeeinheit Mittel zum Versperren der Medikamentenbehälter auf, um den ungehin­ derten Zugriff zum Medikamenteninhalt zu vermeiden. Einer dieser Medikamentenbehälter enthält ein oder mehrere zeitge­ bunden zu verabreichende Medikamente, die der Patient ent­ sprechend dem vom Arzt aufgestellten Einnahmeplan verabfolgt werden müssen, während der andere Medikamentenbehälter ein oder mehrere Mittel enthält, die der Patient bei Bedarf, d.h. nicht zeitgebunden einnimmt. Die bevorzugten Medikamentenbe­ hälter weisen jeweils ein drehbares Karussell mit einem Maga­ zin auf, das zu Kammern unterteilt ist, die einzeln nachein­ ander zugänglich gemacht werden, wenn der Behälter versperrt in die Ausgabeeinheit eingesetzt ist. Die Kammern enthalten die Medikamente in Einzeldosen entsprechend dem Bedarf des Patienten und lassen sich aus den Behältern herausnehmen, da­ mit ihr Inhalt an den Patient ausgegeben werden kann.

Ist die Einnahme eines Medikaments durch einen Patienten fäl­ lig oder erwünscht, spricht ein Mitglied des Pflegepersonals die Ausgabeeinheit an, indem es eine Kennung in deren Spei­ cher eintastet. Die Ausgabeeinheit enthält Einrichtungen, die dem Pflegepersonal die Fälligkeit einer Medikamentenentnahme signalisieren. Mach der Eingabe einer gültigen Kennung in den Speicher der Ausgabeeinheit kann eine gewählte der die Medi­ kamente enthaltenen Kammern durch Drehen des Karussells unter eine Zugangsöffnung gebracht werden. Die Sensoreinrichtung erfaßt die Entnahme und signalisiert sie dem Speicher der Ausgabeeinheit, woraufhin diese den Ausgabefall aufzeichnet. Diese Aufzeichnung läßt sich mit der tragbaren Datenübertra­ gungseinrichtung abrufen und an den Hauptrechner übertragen.

Andere Besonderheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden ausführlichen Beschreibung un­ ter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen, die die Grundlagen der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel darstellen.

Fig. 1 ist eine schaubildliche Perspektivdarstellung des anfänglichen Beschickens der Medikamentenbehälter und der Eingabe von Patientendaten in den Hauptrechner einer Krankenhausapotheke oder dergl.;

Fig. 2 ist eine schaubildliche Perspektivdarstellung, die das Beschicken der Ausgabeeinheit an einem Kranken­ bett mit den Medikamentenbehältern sowie gewählten Patientendaten zeigt;

Fig. 3 ist eine vergrößerte Perspektivdarstellung der Medi­ kamenten-Ausgabeeinheit;

Fig. 4 ist eine vergrößerte Perspektiv-Sprengdarstellung der Ausgabeeinheit und zeigt das Einsetzen der Medikamen­ tenbehälter in die Einheit;

Fig. 5 ist ein vergrößerter Vertikalschnitt durch die Ausga­ beeinheit aus der Ebene 5-5 der Fig. 3;

Fig. 6 ist ein vergrößerter Horizontal-Teilschnitt etwa aus der Ebene 6-6 der Fig. 5;

Fig. 7 ist ein vergrößerter Vertikal-Teilschnitt etwa aus der Ebene 7-7 der Fig. 5;

Fig. 8 ist ein vergrößerter Horizontal-Teilschnitt etwa aus der Ebene 8-8 der Fig. 5;

Fig. 9 ist eine vergrößerte Seitenansicht eines Teils der Ausgabeeinheit etwa aus der Ebene 9-9 der Fig. 3;

Fig. 10 zeigt als Draufsicht das drehbare Karussell, das Teil eines bevorzugten Medikamentenbehälters für zeitge­ bundene Medikamente in der Ausgabeeinheit ist;

Fig. 11 zeigt als Draufsicht ein drehbares Karussell, das Teil eines bevorzugten Medikamentenbehälters für nicht zeitgebundene Medikamente in der Ausgabeeinheit ist;

Fig. 12 ist eine vergrößerte Draufsichtdarstellung eines be­ vorzugten Magazins für die Verwendung im Karussell der Fig. 10;

Fig. 13 ist eine vergrößerte Draufsichtdarstellung eines be­ vorzugten Magazins für die Verwendung im Karussell der Fig. 11;

Fig. 14 zeigt als vergrößerte Perspektivdarstellung bevor­ zugte bauliche Einzelheiten für das Magazin der Fig. 12;

Fig. 15 zeigt in einem Vertikal-Teilschnitt etwa aus der Ebene 15-15 der Fig. 4 die Sensoreeinrichtung, die die Entnahme einer Kammer aus dem Magazin des Behäl­ ters für zeitgebundene Medikamente erfaßt;

Fig. 16 zeigt als Flußdiagranm die Arbeits- und Datenschritte beim Einsetzen der Medikamentenbehälter in die Ausga­ beeinheit und Versperren in dieser; und

Fig. 17 zeigt als Flußdiagramm die Arbeitsweise der Ausgabe­ einheit bei der Anwahl und Ausgabe von Medikamenten für einen Patienten.

Die Fig. 1 und 2 der beispielhaften Zeichnung zeigen ein ver­ bessertes Medikamenten-Ausgabesystem. Wie dargestellt, weist das System zwei tragbare Medikamentenbehälter auf, die mit den Bezugszeichen 10, 12 bezeichnet sind und mit gewählten Medikamenten gefüllt werden können, wie sie einem Patienten bspw. in einem Krankenhaus verabfolgt werden sollen. Die ge­ füllten Medikamentenbehälter 10, 12 werden in eine Ausgabe­ einrichtung 14 (Fig. 2) eingesetzt und mit ihr versperrt, die bspw. neben einem Krankenbett aufgestellt werden kann und eine programmierbare Einrichtung aufweist, die den Zu­ griff zu den Medikamenten in den Behältern einschränkt. Pro­ grammdaten wie eine Patientenkennung und Informationen über die Art des Medikaments, des Ausgabeplans und/oder der Do­ sierung wird in einen Hauptrechner 16 eingegeben, der über eine tragbare Datenübertragungseinrichtung 18 oder dergl.ge­ wählte Datenteile an den internen Speicher 17 der Ausgabe­ einrichtung übergibt.

Das verbesserte Ausgabesystem schafft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Kontrolle des Zugriffs zu Medikamenten, die so ausgelegt sind, daß Verabfolgungsfehler in einem Krankenhaus oder dergl. Umgebung praktisch ausgeschlossen werden. Insbesondere enthält das verbesserte Ausgabesystem die Ausgabeeinheit 14 mit einer Einrichtung, die den Zugriff zu den in den Behältern 10, 12 befindlichen Medikamenten auf befugtes Krankenhauspersonal wie Arzte, Pfleger usw. einschränkt, den unbefugten Zugriff durch den Patienten oder andere aber vollständig verhindert. Die Ausgabeeinheit nimmt den Behälter 10 auf, der mit gewählten Medikamenten be­ schickt ist, die dem Patienten nach einem vorbestimmten Zeit­ plan zu verabfolgen sind, während der zweite Behälter 12 mit nicht zeitplangebunden zu verabfolgenden Medikamenten ge­ füllt ist, die der Patient nach Bedarf entnimmt. Eine Melde­ einrichtung meldet dem Krankenhauspersonal, wenn die Verab­ reichung eines oder mehrerer der zeitgebundenen Medikamente ansteht. Sensoren erfassen das Herausnehmen von zeitplange­ bundenen oder nicht zeitplangebundenen Medikamenten aus der Ausgabevorrichtung 14 und weisen den Speicher 17 der Ausgabe­ einheit 14 an, eine Aufzeichnung anzulegen, die später über die Datenübertragungseinrichtung 18 an den Hauptrechner 16 übertragen wird.

Das verbesserte Medikamenten-Ausgabesystem überwacht so fort­ während die Ausgabe jedes Medikaments aus der Ausgabeeinrich­ tung und legt hierüber genaue Aufzeichnungen an. Der Ausgabe- Datensatzn für jeden Patienten in einem Krankenhaus kann die Ausgabezeit und Art jedes Medikaments, die Identität des Pa­ tienten sowie die Identität des das Medikament verabreichen­ den Arzt bzw. Pflegers enthalten. Diese Informationen geben dann sämtliche Abweichungen von dem ärztlich festgelegten Verabfolgungsplan jedes Patienten wieder und erlauben weiter­ hin, die Ursache derartiger Abweichungen zurückzuverfolgen. Die Datenübertragungseinrichtung 18 ist ein zweckmäßiges und kosteneffektives Mittel, um eine Vielzahl von Ausgabestatio­ nen 14 aus dem Hauptrechner 16 mit gewählten, nur für den je­ weiligen Patienten geltenden Instruktionen zu programmieren sowie die erzeugten Patienten-Datensätze an den Hauptrechner 16 zurückzugeben.

Wie insbesondere die Fig. 1 zeigt, weist das Medikamenten- Ausgabesystem die beiden Behälter 10, 12 auf, die mit einem oder mehreren Medikamenten beschickt sind, die einem Patien­ ten in einem Krankenhbaus oder dergl. verschrieben worden sind. Die Medikamentenbehälter 10, 12 werden in der Kranken­ hausapotheke oder dergl. durch Personal beschickt, die aus­ gebildet sind, Medikamente in den vom behandelnden Arzt vor­ geschriebenen Typen und Dosierungen einzufüllen. Jeder der Behälter weist eine Vielzahl einzelner Abteile (in Fig. 1 nicht gezeigt) auf, die eines oder mehrere der zur Verabfol­ gung an den Patienten vorgeschriebenen Medikamente aufnehmen. In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung nimmt der Behälter 10 ein oder mehrere Medikamente auf, die nach einem vorgeschriebenen Zeitplan verabfolgt werden sollen - bspw. alle zwei, vier oder sechs Stunden usw., wobei die Abteile entsprechend der Reihenfolge der Verabfolgung beschickt sind. Die Abteile im Behälter 12 sind zur Aufnahme von einem oder mehreren nicht zeitgebunden zu verabfolgenden Medikamenten gedacht - bspw. Schmerzen oder Schwellungen lindernden Mit­ teln, die dem Patienten nach Bedarf zugeführt werden können. diese nicht plangebundenen Medikamente werden vorzugsweise je nach Art gruppenweise nebeneinander in den Behälter 12 ge­ füllt.

Nach einem Aspekt des Medikamenten-Ausgabesystems werden aus­ führliche Information über die einem Patienten zu verabfol­ genden Medikamente in einen Hauptrechner 16 eingegeben, und zwar vorzugsweise in der Krankenhausapotheke beim Beschicken der Medikamentenbehälter. Bei diesen Daten handelt es sich typischerweise um die Patientenkennung sowie um Angaben zur Art und Dosierung der Medikamente sowie zum Verabfolgungsplan entsprechend der Behälterbeschickung. Die Daten werden typi­ scherweise in den Rechner 16 mit einer normalen Tastatur 20 eingegeben und lassen sich auf übliche Art mit einem Stan­ dard-Monitor 22 sichtbar ausgeben. Alternativ oder zusätzlich lassen sich gewählte Patientendaten im Krankenhaus mit einem beliebigen, dem Rechner 16 zugeordneten Drucker ausdrucken. Gewählte Teile dieser Daten werden an die tragbare Datenüber­ tragungseinrichtung 18 gegeben und von dieser später in die Ausgabeeinrichtung 14 am Bett des Patienten gespeichert, wie unten ausführlicher erläutert. Während diese Datenübertra­ gungseinrichtung 18 unterschiedliche Formen annehmen kann, liegt eine bevorzugte Konstruktion als tragbare Speicherein­ heit mit der Bezeichnung PDT II der Fa. MSI Data Corporation, Costa Mesa, California, V. St. A. vor. Eine solche Einrich­ tung weist eine geeignete Steckverbindung zum Hauptrechner 16 bzw. zu einem Anschluß 25 an den Ausgabeeinrichtungen 14 auf, wie sie in Fig. 1 und 2 gezeigt sind. Alternativ lassen sich andere Arten von Datenübertragungsstrecken verwenden - bspw. über Drahtleitungen angeschlossene Modems usw. zur Da­ tenübertragung zwischen dem Hauptrechner 16 und den im Kran­ kenhaus verteilten Ausgabeeinheiten 14.

Die Medikamentenbehälter 10, 12 werden nach dem Beschicken zu der entsprechenden Ausgabeeinheit 14 gebracht, deren in­ terner Speicher 17 mit der Patientenkennung vorprogrammiert ist. Eine solche Vorprogrammierung kann bspw. durch geeigne­ tes Löschen des Speichers und Eingeben der gewünschten In­ formation mittels der Datenübertragungseinrichtung 18 erfol­ gen, wenn der Patient in das Krankenhaus eingewiesen worden ist. Wenn die Medikamentenbehälter 10, 12 dann in die Aus­ gabeeinheit 14 eingesetzt werden, bringt ein Krankenhausmit­ arbeiter - typischerweise ein Apothekenangestellter wie ein MTA oder dergl. - die Behälter in das Krankenzimmer und spricht den Speicher 17 der Ausgabeeinheit an, indem er mit einer normalen numerischen oder alphanumerischen Tastatur 26 oder dergl., die sich an einer zugänglichen Stelle eines Gehäuses 27 befindet (Fig. 2), eine geeignete Kennung ein­ gibt. Bei der Eingabe eines gültigen Kennungskodes veran­ laßt der Speicher 17 der Ausgabeeinheit die Aufnahme und Versperrung der Behälter 10, 12 in nach oben offenen Kammern 28, 30 des Gehäuses 27. Die Datenübertragungseinrichtung 18 (Fig. 1 und 2), die eine LCD-Anzeige oder dergl. sowie eine Tastatur 32 enthält, wird dann an den Speicher 17 ange­ schlossen und so betätigt, daß sie gewählte Daten in den Speicher der Ausgabeeinheit überträgt. Bei diesen Daten kann es sich bspw. um eine Patientenkennung zusammen mit aus­ führlichen Informationen über die in die Behälter gefüllten Medikamente und ggf. über den jedem Medikament zugeordneten Verabfolgungsplan handeln. Fehler an diesem Punkt werden von der Anzeige 34 der Ausgabeeinheit angezeigt - bspw. eine falsche Zuordnung eines Patienten zur jeweiligen Ausgabeein­ heit bzw. des Patienten zu den eingesetzten beschickten Me­ dikamentenbehältern.

Die Fig. 3 bis 15 zeigen ausführlich eine bevorzugte Ausfüh­ rungsform der Medikamenten-Ausgabeeinheit 14. Wie insbesonde­ re in den Fig. 3-5 dargestellt, weist die beispielhafte Ausgabeeinheit 14 ein Gehäuse 27 mit verhältnismäßig geringer Bauhöhe auf, das sich zweckmäßigerweise aus leichtem Form­ kunststoff oder dergl. herstellen läßt und für die Anbringung in einem Krankenzimmer geeignet ist - bspw. durch Anbringen an der Wand oder an bzw. auf einem Bettisch. Das Gehäuse 27 weist zwei allgemein kreisförmige und nach oben offene Kam­ mern 28, 30 (Fig. 4) auf, in die jeweils einer der Medikamen­ tenbehälter 10, 12 versperrt eingesetzt werden kann. Die Ta­ statur 26 zur Dateneingabe ist an einer Seite des Gehäuses neben den Behälterkammern und nahe der Anzeige 34 angeordnet. Der Speicher 17 der Ausgabeeinheit 14 ist im Gehäuse 27 ange­ ordnet; dabei kann es sich um beliebige Speicherbausteine handeln, die auf geeignete Weise mit der Tastatur 26 und der Anzeige 34 gekoppelt und mit der Datenübertragungseinrichtung 18 über einen Steckverbinder 25 oder dergl. koppelbar sind. Ein Teil des Speichers ist wünschenswerterweise eine digi­ tale Uhr, die die Echtzeit angibt und normalerweise auf der Anzeige 34 ausgibt. Die Leistungsversorgung der Einheit 14 kann durch eine Steckverbindung zu einer normalen Wandsteck­ dose (nicht gezeigt) oder aus internen - vorzugsweise für 12 V= ausgelegten - Batterien erfolgen.

Wie die Fig. 4 zeigt, sind die beiden Behälter 10, 12 allge­ mein kreisförmig und zur Aufnahme in den Kammern 28, 30 des Gehäuses gestaltet. In dieser Hinsicht weisen die Kam­ mern 28, 30 jeweils ein mittig vorstehendes Podest 36 mit einer oberen kreisrunden Abschlußplatte 38 auf, auf dem der jeweilige Behälter drehbar gelagert ist. Eine in Fig. 5 ge­ zeigte Sperrmagnetanordnung ist unter der Lagerplatte 38 jedes Podests 36 angeordnet und hat einen radial einwärts gerichteten Anker 42, der in den Sperreingriff mit dem zuge­ ordneten Behälter treten kann, wie unten ausführlicher er­ läutert.

Die Behälter 10, 12 weisen jeweils ein allgemein kreisrundes unteres Kammerkarussell 44 bzw. 46 sowie einen allgemein kreisförmigen Deckel 48 bzw. 50 auf. Diese Karussell/Deckel- Kombinationen 44, 48 und 46, 50 sind jeweils für die Aufnahme und das Einschließen eines Medikamentenmagazins 52 bzw. 54 (Fig. 12 und 14) konstruiert, die schließlich die an den Pa­ tienten auszugebenden Medikamente aufnehmen.

Insbesondere weist das dem Behälter 10 (für zeitgebunden zu verabfolgende Medikamente) zugeordnete untere Karussell 44 eine allgemein kreisförmige Mittelplatte 56 auf, die auf die Tragplatte 38 des Podests in der zugehörigen Gehäusekammer 28 aufgesetzt werden kann. Am Umfang geht die mittige Karussel­ platte 56 in eine allgemein ringförmige Schale 58 über, die am besten in den Fig. 5 und 10 zu erkennen ist. Diese außenlie­ gende Schale 58 ist radial zu allgemein tortenstückförmigen Kammern 60 unterteilt, die voneinander durch verhältnismäßig niedrige Zwischenwände 62 getrennt sind. Die Aufeinanderfolge der Kammern 60 ist durch eine Plattform 63 unterbrochen, die die Oberkanten zweier aufeinanderfolgender Zwischenwände 62 überspannt, so daß an einer Stelle entlang des Umfangs des Karussells 44 die Kammer zwischen diesen beiden Zwischenwän­ den entfällt. In der Zeichnung ist das Karussell 44 für die zeitgebunden zu verabfolgenden Medikamente mit insgesamt 12 Kammern 60 sowie einer Plattform bzw. Leerposition 63 darge­ stellt, so daß es für bis zu zwölf planmäßige Ausgabeereig­ nisse geeignet ist - bspw. in 2-stündigen Abständen während eines Zeitraums von 24 Stunden.

Das Karussell 44 (für zeitgebundene Medikamente) nimmt das Magazin 52 auf, die am besten in den Fig. 12 und 14 darge­ stellt. Dieses Magazin 52 ist zweckmäßigerweise aus einem leichten Kunststoff hergestellt, der zu einer Vielzahl an­ genähert tortenstückförmiger, zu einem Kreis angeordneter Kammern 64 spritz- oder unterdruckgeformt ist. Die Anzahl dieser Kammern 64 und ihre Größe und Gestalt sind für die Aufnahme durch die Kammern 60 des Karussells 44 gewählt. In dieser Hinsicht ist ein Paar aufeinanderfolgender Kammern 64 durch einen Zwischenraum 65 entsprechend der Leerposition 63 getrennt. Weiterhin sind die unteren Ränder nebeneinander­ liegender Kammern 64 durch dünne zerbrechliche Membranen 66 getrennt, die beim Einsetzen in die Schale 58 von den Zwischenwänden 62 aufgerissen werden. Schließlich sind die Kammern durch einfache scharnierartig angebrachte Deckblät­ ter 68 verschlossen.

In der Krankenhausapotheke wird das Magazin 52 so in das Ka­ russell 44 eingesetzt, daß dabei die Membranen 66 zerreißen und separate Kammern entstehen. Die einzelnen Kammern 64 werden nacheinander mit dem bzw. den Medikamenten für den jeweiligen Patienten beschickt; danach werden die Deckel 68 geschlossen (vorzugsweise aufgerastet). Das Karussell 44 und das Magazin 52 werden dann mit dem Deckel 48 abgedeckt, der eine mittig abwärts vorstehende Spindel 70 aufweist. Diese Spindel 70 paßt abwärts in einen aus der Mitte versetzten erweiterten Teil einer Öffnung 72 in der Mittelplatte 56 des Karussells, das dann seitlich verschoben wird, damit der obe­ re genutete Teil 70′ der Spindel, der mit kleinerem Durch­ messer ausgeführt ist, in den mittigen kleineren Teil 72′ der Plattenöffnung 72 einfährt und dabei der Deckel 48 und das Karussell 44 miteinander und mit dem eingesetzten Magazin 52 zu einer Einheit versperrt werden. Eine radial auswärts vorstehende Nase auf der Spindel 70 greift in eine Nut 71 in der Karussellplatte 56 ein, um einen Dreheingriff zwischen der Spindel und dem Karussell herzustellen, wobei ein Griff 74 am oberen Ende der Spindel von Hand gedreht werden kann, um das Karussell unter dem Deckel 48 zu drehen.

Der wie beschrieben beschickte und zusanmengesetzte Medika­ mentenbehälter 10 wird in die Kammer 28 der Ausgabeeinheit 14 eingesetzt, indem man die Spindel 70 in eine nach oben offene mittige Öffnung 76 im Kammerpodest 36 einsetzt. Hier­ zu ist zunächst eine gültige MTA-Kennung in den Speicher 17 eingegeben und dann zur Anwahl des Behälters 10 eine Taste 77 ("Zeitgebundene Medikamente") und schließlich eine weitere Taste 78 ("Öffnen") gedrückt worden, um den federvorgespann­ ten Anker 42 der zugehörigen elektromagnetischen Sperranord­ nung kurzzeitig einzuziehen, damit der vorherige Behälter 10 herausgenommen werden konnte. Der frisch beschickte Behälter 10 kann nun eingesetzt werden, wobei das zugespitzte untere Ende der Spindel (Fig. 5) den Anker 42 aus dem Weg drückt, der danach wieder in eine Nut 70′′ in der Spindel zurück aus­ fährt. Der Griff 74 auf dem Deckel erleichtert die Handha­ bung des Behälters während dieses Vorgangs. Eine Anordnung aufwärts vorstehender Vorsprünge 80 entlang des Umfangs der Kammer 28 ist mit passenden Ausnehmungen 82 entlang des Um­ fangs des Deckels 48 ausgerichtet, um ein Einsetzen des Be­ hälters in einer einzigen vorbestimmten Lage innerhalb der Kammer zu gewährleisten. In dieser Lage befindet die Leerpo­ sition 63 des Magazins sich unter einer offenen Zugangsöff­ nung 84 im Deckel 48, so daß die Medikamentenkammern allesamt nicht zugänglich sind. Ein Drehen des Magazins 52 unter dem ortsfesten Deckel 48 in eine andere Drehstellung wird zu­ nächst durch den unter Federvorspannung stehenden Anker 88 einer elektromagnetischen Schalteinrichtung 90 verhindert; dieser Anker 88 steht anfänglich in eine Öffnung 92 in der Nabe der Schale auf der Innenseite der Karussellschale 58 hin­ ein vor.

Der den nicht zeitgebunden zu verabfolgenden Medikamenten vorbehaltene zweite Behälter 12 ist entsprechend aufgebaut und kann in die zweite Kammer 30 in der Ausgabeeinheit 14 eingesetzt und dort verriegelt werden. Wie insbesondere die Fig. 4, 11 und 13 zeigen, weist der zweite Behälter 12 ein unteres Karussell 46 allgemein kreisförmiger Gestalt auf, dessen mittige kreisrunde Tragplatte 96 mit einer umgeben­ den ringförmigen Schale 98 verbunden ist. Diese äußere Scha­ le 98 ist ebenfalls zu tortenstückförmigen Kammern 100 unter­ teilt, deren Anzahl sich von denen im Behälter 10 unterschei­ den kann, wobei 24 derartiger Kammern 100 von kurzen Zwi­ schenwänden 102 getrennt sind, wie in den beispielhaften Zeichnungen dargestellt. Auch hier kann eine angehobene Plattform zwischen zweien der Kammern 100 vorgesehen sein, um eine Leerposition 104 auszubilden, die das anfängliche einwandfreie Einsetzen des zugehörigen Medikamentenmagazins 54 gewährleistet, wie unten ausführlicher beschrieben ist.

Das Magazin 54 für den zweiten Behälter 12 ist ähnlich dem bereits beschriebenen Magazin 52 ausgebildet und weist eine im Gewicht leichte ringförmige Anordnung aus flachen Kammern 106 auf, die an den Böden durch aufreißbare Membranen 108 miteinander verbunden sind. Weiterhin weist die Anordnung an einer Seite einen schmalen Spalt 110 entsprechend der Leer­ position 104 der Schale 98 auf. Die Kammern 106 lassen sich also in einer Orientierung in die Schale 98 einsetzen, wobei die Membranen 108 zerreißen und die Kammern 106 voneinander getrennt werden. Die Kammern 106 können weiterhin ähnlich den bereits beschriebenen Kammern 64 mit aufrastbaren Deckeln oder dergl. versehen sein (Fig. 14), obgleich derartige Dec­ kel in den Zeichnungen nicht dargestellt sind.

Nachdem die Kammern 106 in die Schale 94 eingesetzt sind, werden sie mit den gewählten Medikamenten beschickt, die dem Patienten nicht zeitgebunden, d.h. nach Bedarf verabreicht werden sollen. Bspw. können einige der Kammern mit Aspirin, andere mit Schmerzmitteln und noch andere mit weiteren, für den jeweiligen Patienten geeigneten Medikamenten gefüllt werden. Diese Medikamente werden normalerweise in die Kam­ mern nach Typen gruppiert nebeneinander angeordnet, wobei die Reihenfolge und Art der Kammernbeschickung in den Hauptrechner 16 (Fig. 1) eingegeben und danach über die Da­ tenübertragungseinrichtung 18 in den Speicher 17 der jewei­ ligen Ausgabeeinheit 14 gegeben werden.

Wenn das Magazin 54 mit den gewünschten Medikamenten be­ schickt worden ist, wird der zugehörige Deckel 50 über dem Karussell 46 vorzugsweise unter Verwendung einer abwärts vor­ stehenden Spindel (nicht gezeigt) festgelegt, wie sie für den Behälter 10 beschrieben worden ist. Der so zusammengesetzte Behälter 12 kann dann ebenfalls in das Krankenzimmer gebracht und in die Ausgabeeinheit 14 eingesetzt werden, wobei die Spindel mit dem Kammerpodest 36 (Fig. 4) verriegelt wird. Dieses Versperren des Behälters 12 in der Kammer 30 erfolgt auf die gleiche Weise, wie oben am Beispiel des Behälters 10 erläutert worden ist, indem nämlich der Apotheken-MTA eine gültige Zugriffskennung in den Speicher 17 eingibt und die Taste 112 ("Nicht zeitgebundene Medikamente") sowie die Taste 78 ("Öffnen") drückt. Dadurch wird der Anker 42 des sperrenden Elektromagneten 40 eingezogen und kann der vorherige Behälter entfernt und der frisch beschickte Behälter 12 eingesetzt werden. Aufwärts vorstehende Vorsprünge 114 in der Umfangs­ wandfläche der Kammer 30 greifen in zugehörige Ausnehmungen 116 im Umfang der Kammer 50 und gewährleisten ein Einsetzen des Behälters in die Kammer 30 in einer einzigen vorbestimm­ ten Drehstellung. Zweckmäßigerweise unterscheidet sich die Anordnung der Vorsprünge 114 und Ausnehmungen 116 für den Be­ hälter 12 von der der Vorsprünge 80 und Ausnehmungen 82 für den Behälter 10, um ein versehentliches Einsetzen der Behäl­ ter 10, 12 in die falsche Kammer zu verhindern.

In der bevorzugten Ausführungsform sind das Karussell 46 und das Magazin 54 des Behälters 12 in der Kammer 30 unter dem Deckel 50 drehbar angeordnet. Diese Drehung wird zunächst durch eine elektromagnetische Schalteinrichtung 90 der in den Fig. 5 und 6 gezeigten und zu diesen beschriebenen Art verhindert. Diese Anordnung für die Kammer 30 hat einen un­ ter Federvorspannung stehenden Anker, der in eine Öffnung 118 an der oberen Innenseite der Leerposition 104 eingreift. Wenn dieser Anker aus der Öffnung 118 herausgezogen wird, kann das Karussell 46 unter dem Deckel 50 mit dem am oberen Spindelende zugänglichen Griff 120 frei durchgedreht werden. Bei dieser Drehung des Karussells 46 werden die die Medika­ mente enthaltenden Kammern 106 unter einer allgemein torten­ stückförmigen Zugangsöffnung 122 im Deckel 50 vorbeige­ dreht. Die Öffnung 122 ist normalerweise von einer Tür 124 verschlossen, die verschwenkbar auf der Ausgabeeinheit 14 angeordnet und von einer Feder in die Offenstellung vorge­ spannt ist (vergl. Fig. 4 und 10). Eine elektromagnetisch betätigte Freigabeeinrichtung 126 weist einen unter Feder­ vorspannung stehenden Anker 128 auf, der die Tür 124 frei­ gebbar in der die Öffnung 122 versperrenden Stellung fest­ hält (Fig. 10).

Nachdem beide Medikamentenbehälter 10, 12 in die Ausgabeein­ heit 14 am Krankenbett eingesetzt worden sind, wird letztere von ihrem Speicher 17 angesteuert, um den Zugriff zu den in de Behältern enthaltenen Medikamenten einzuschränken. Was insbesondere die zeitgebunden zu verabfolgenden Medikamente anbetrifft, spricht der Speicher 17 der Ausgabeeinheit auf die anfänglich eingegebenen Patientendaten und auf die im Behälter 10 enthaltenen Medikamente so an, daß der Patient nur innerhalb der vorgeschriebenen Zeitfenster Zugriff zu den verschriebenen Medikamenten hat. Ist bspw. die Einnahme eines bestimmten Medikamentes fällig, signalisiert der Spei­ cher 17 akustisch oder optisch (vergl. 129 in Fig. 2) dem Pflegepersonal, daß dem jeweiligen Patienten ein verschrie­ benes Medikament verabfolgt werden muß. Wenn dieses Signal abgegeben worden ist, erlaubt der Speicher 17 dem Pflege­ personal den Zugriff zur nächsten angewiesenen Medikamen­ tenkammer 64 innerhalb der Reihenfolge, aber nur innerhalb eines vorprogranmierten Zeitfensters von bspw. etwa 15 bis 30 Minuten.

Der Speicher 17 ist so programmiert, daß, wenn das erwähnte Signal abgegeben wird, mit der Tastatur 26 eine Personalken­ nung eingegeben werden muß. Die Anzeige 34 zeigt die Eingabe einer gültigen Kennung an, damit das Personal den angewiese­ nen Medikamentenbehälter 10 durch Drücken der Taste 77 auf dem Gehäuse 27 wählen kann. Der Zugriff eines Pflegers zu den Medikamenten ist jedoch dahingehend eingeschränkt, daß der Speicher 17 auf die Unterscheidung einer Pflegerkennung von einer Apotheken-MTA-Kennung und auf die Herausnahme der Be­ hälter nur bei Eingabe einer letzteren programmiert werden kann. Durch Drücken der Taste 77 ("Zeitgebundene Medikamen­ te") wird die Schaltanordnung 90 betätigt, deren Anker 88 aus der Öffnung 92 gezogen wird, die zunächst der Leerposition 63 zugeordnet ist. Dabei wird der Anker 88 so eingezogen, daß infolge der Ratschenzahnung 130 auf der Innenfläche der zuge­ ordneten Schalennabe das Karussell 44 nur in einer Richtung drehen kann, wie in Fig. 6 mit dem Pfeil 132 angedeutet. Das Karussell 44 läßt sich dann sehr leicht mit dem Griff 74 dre­ hen. Der Anker 88 des Elektromagneten wird dabei kurzzeitig so weit eingezogen, daß die Ratschenzähne 130 von ihm frei­ liegen, steht jedoch unter Federvorspannung und kehrt infol­ gedessen in die ausgefahrene Lage zurück, in der er in die nächste Öffnung 92 der Folge eingreift. Diese nächste Öffnung 92 fluchtet mit dem Anker 88, wenn die nächste Kammer 64 der Folge unter die Zugriffsöffnung 84 im Deckel 48 gedreht wird. Der Elektromagnet 90 und sein Anker 88 erlauben also eine Drehung der Schale in nur einer Richtung in deren nächste Stellung; danach wird das Karussell 44 erneut gegen weitere Drehung versperrt.

Die unter die Deckelöffnung 84 gedrehte Kanmer 64 ist nun zum Zugriff frei und kann aus dem Karussell 44 herausgenommen wer­ den. Dieses Herausnehmen wird von einem Sensor 134 erfaßt, der sich am Außenrand der Kammer 28 befinden kann (Fig. 15). In einer Form kann es sich beim Sensor 134 um einen optischen Detektor handeln, der durch die fluchtende Öffnung 136 im Ka­ russel das Herausnehmen der dieser Öffnung 136 zugeordneten Kammer 64 erfaßt und diesen Fall dem Speicher 17 meldet, der das Ereignis mit der Drehstellung des Karussells 44 korreliert und eine Ausgabemeldung einschl. bspw. der Patientenkennung, der Uhrzeit und des Datums, der Art und Dosierung des ausge­ gebenen Medikaments und die Eigenkennung des für die Ausgabe verantwortlichen Mitarbeiters erzeugt.

Nachdem die Kammer 64 aus der Karussell 44 herausgenommen wor­ den ist, läßt sie sich schnell und leicht öffnen, um Zugang zu dem in ihr enthaltenen Medikament zu gelangen. Das Medika­ ment läßt sich nun dem Patienten verabfolgen und die Kammer wegwerfen. Die weiteren Medikamente im Behälter 10 sind bis zum nächsten planmäßigen Ausgabezeitpunkt gegen den Zugriff versperrt und gesichert.

Die nicht zeitgebunden auszugebenden Medikamente im Behälter 12 lassen sich beliebig durch Eingabe einer gültigen Perso­ nalkennung mit der Tastatur 26 in den Speicher 17 erreichen. Bei Eingabe einer solchen Kennung wird mit dem Drücken der Taste 112 ("Nicht zeitgebundene Medikamente") der Anker des zugehörigen Schaltmagneten eingezogen und damit ein Drehen des zugehörigen Karussells 46 in der Kammer 30 ermöglicht. Diese Drehung ist, wie erwünscht, wegen der innenliegenden Ratschenfläche auf der Karussellschale 98 nur in einer Rich­ tung möglich; vergl. auch die Beschreibung zur Medikamenten­ schale 58. Im Fall des Behälters für nicht zeitgebundene Me­ dikamente bleibt der Anker des Schaltmagneten bis zum nach­ folgenden Drücken der Taste 112 eingezogen, damit das Karus­ sell in die gewünschte Stellung weiterdrehen kann. Ein geeig­ neter Sensor 138 (Fig. 4) erfaßt die Drehstellung des Karus­ sells bspw. durch Zählen der Umfangslöcher 140, wobei die LCD-Anzeige auf der Ausgabeeinheit das unter die Zugriffs­ öffnung 122 gedrehte Medikament anzeigt.

Befindet die gewünschte Kammer 106 sich unter der Zugangsöff­ nung 122, läßt sich die Taste 78 ("Öffnen") drücken, um den Sperrmagneten 126 zu betätigen, der den Anker 128 von der Tür 124 abzieht. Dann kann die unter Federvorspannung stehende Tür in die Offenstellung schwenken (Fig. 4) und ist die unter ihr liegende Kammer 106 zugänglich, kann herausgenommen und ihr Inhalt dem Patienten verabfolgt werden, wobei der zugehö­ rige Sensor 138 dieses Herausnehmen erfaßt und dem Speicher 17 meldet, der dann die entsprechende Ausgabemeldung anlegt. Die Tür 124 läßt sich nun in die Schließstellung zurück­ schwenken und wird von Anker des Sperrmagneten 126 erneut festgelegt, so daß kein Zugang zu den (nicht zeitgebundenen) Medikamenten mehr besteht, bis wieder eine gültige Personal­ kennung in den Speicher eingegeben wird.

Am Ende eines Ausgabezyklus (bspw. nach einem 24-Stunden-In­ tervall) lassen sich die Behälter 10, 12 durch befugtes Per­ sonal einsammeln und gegen frisch beschickte Behälter mit Me­ dikamenten für den jeweiligen Patienten austauschen. Zu die­ sem Zeitpunkt läßt sich mit der tragbaren Datenübertragungs­ einrichtung 18 auch die in den Speicher 17 der Einheit ein­ programmierte Medikamenten- und/oder Zeitplan-Information än­ dern. Weiterhin können die Ausgabemeldungen aus dem Speicher 17 in die Datenübertragungseinrichtung übernommen und später in den Hauptrechner 16 überschrieben werden. Der Hauptrechner 16 enthält dann sämtliche Meldungen über Medikamentenausgaben an die Patienten; diese Meldungen lassen sich nach Wunsch mit dem Drucker 24 (Fig. 1) ausdrucken.

Die generalle programmierte Arbeitsweise des erfindungsgemä­ ßen Medikamenten-Ausgabesystems ist in den Flußdiagrammen der Fig. 16, 17 erläutert. Wie insbesondere die Fig. 16 zeigt, werden die Medikamentenbehälter 10, 12 zentral (bspw. in der Krankenhausapotheke) beschickt, wobei auch die betreffenden Daten in den Hauptrechner 16 eingegeben werden. Teile dieser Daten werden in die tragbare Datenübertragungseinrichtung überspielt, die mit den beschickten Behältern zur Ausgabeein­ heit 14 im Krankenzimmer getragen wird. An diesem Punkt spricht der den Vorgang durchführende Mitarbeiter die Ausga­ beeinheit 14 an, indem er den entsprechenden Kode in den Speicher der Ausgabeeinheit eingibt. Ohne gültige Kennung verweigert die Ausgabeeinheit den Zugriff.

Ist die eingegebene Kennung gültig, kann der Mitarbeiter die Vorrichtung entsperren und die in ihr befindlichen Behälter gegen solche mit frischen Medikamenten austauschen. Gleich­ zeitig lädt er die Programm- und Steuerdaten in die Aus­ gabeeinheit, während er dort evtl. befindliche Ausgabemel­ dungen in seine Übertragungseinrichtung übernimmt. Die neu eingesetzten Behälter werden dann in der Sollage versperrt, damit die Ausgabe der Medikamente nur unter den durch den Speicherinhalt auferlegten Einschränkungen erfolgen kann.

Wie die Fig. 17 zeigt, löst der Programmspeicher einen Alarm oder ein Signal aus, wenn die Ausgabe zeitgebundener Medika­ mente fällig ist, und öffnet dann ein Zeitfenster, während dessen Zugriff zu den Medikamenten besteht. Nicht zeitgebun­ dene Medikamente sind jederzeit und nach Bedarf zugänglich. In beiden Fällen muß jedoch ein Pfleger oder sonstiger be­ fugter Mitarbeiter die Ausgabeeinheit durch Eingabe einer gültigen Kennung ansprechen.

Ist die eingegebe Kennung gültig, wird der Behälter 10 oder 12 (zeitgebundene bzw. nicht zeitgebundene Medikamente) durch Drücken der zugeordneten Taste angewählt. Dann kann das ge­ wählte Karussell 44 oder 46 gedreht werden, um eine gefüllte Medikamentenkammer 64 oder 106 unter die zugehörige Zugangs­ öffnung zu bringen. Eine Kammer 64 (zeitgebundenes Medika­ ment) läßt sich dann unmittelbar entnehmen, während die Taste 78 ("Öffnen") gedrückt werden muß, bevor eine Kammer 106 (nicht zeitgebundenes Medikament) entnommen werden kann. In beiden Fällen wird die Kammerentnahme durch den entspre­ chenden Sensor erfaßt und eine Ausgabemeldung für den jewei­ ligen Patienten angelegt. Das Karussell 44 (zeitgebundene Me­ dikamente) bleibt bis zur nächsten Ausgabezeit gegen ein Wei­ terdrehen versperrt, wohingegen der Deckel 50 des Karussells 46 (nicht zeitgebundene Medikamente) gedreht werden kann, um weitere nicht zeitgebundene Medikamente zu wählen, bis die Tür 124 in ihre Schließstellung zurückgeschwenkt wird.

Das erfindungsgemäße Medikamenten-Ausgabesystem bietet also Vorrichtungen und Verfahrensweisen zur genauen Kontrolle über die an Patienten in einem Krankenhaus oder dergl. ver­ abfolgten Medikamente. Das System schränkt selbsttätig den Zugriff auf die Medikamente auf befugtes Personal ein, wäh­ rend es diese in unmittelbarer Nähe des Patienten vorhält. Beim Ausgeben der Medikamente wird jeweils eine ausführli­ che und genaue Meldung selbsttätig erzeugt.

Claims (17)

1. Medikamenten-Ausgabesystem, gekennzeich­ net durch mindestens einen Medikamentenbehälter, der min­ destens ein an einen Patienten zu verabfolgendes Medikament aufnimmt, eine einem Patienten zuzuordnende Ausgabeeinheit mit einem Gehäuse, das den Medikamentenbehälter aufnehmen und versperren kann, um ein unbefugtes Herausnehmen des Behälters aus der Einheit zu verhindern, eine Zugangseinrichtung, die den Zugriff zu dem mindestens einen Medikament im Behälter auf befugtes Personal und auf vorbestimmte Dosierungen ein­ schränkt, und eine Einrichtung, die die Medikamententnahme aus den Behältern erfaßt und eine Aufzeichnung hierüber an­ legt.

2. System nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß es sich bei dem Medikament um mindestens ein zeitgebunden zu verabreichendes Medikament handelt, das dem Patienten nach einem vorgeschriebenen Zeitplan verabreicht werden muß, und daß die Zugangseinrichtung weiterhin den Zu­ griff auf das zeitgebundene Medikament auf Zeitfenster ge­ wählter Dauer entsprechend dem vorgeschriebenen Einnahmeplan einschränkt.

3. System nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Behälter eine Vielzahl von Kammern enthält, die das mindestens eine Medikament enthalten, daß die Zugangseinrichtung den Zugriff zu den Kammern auf eine Einzelentnahme nur durch befugtes Personal einschränkt, und daß die Erfassungseinrichtung diese Kammernentnahme erfaßt.

4. System nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die die Entnahme erfassende und Auf­ zeichnungen anlegende Einrichtung eine Sensoreinrichtung, die die Entnahme von Medikamenten aus dem Behälter erfaßt, und einen Speicher aufweist, dem die Sensoreinrichtung die Medi­ kamentenentnahme aus dem Behälter meldet und die darauf pro­ grammierbar ist, auf diese Meldung aus der Sensoreinrichtung hin die Aufzeichnung anzulegen.

5. System nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Ausgabeeinheiten, denen jeweils einer der Medikamentenbehälter zugeordnet ist, wobei jeder der Be­ hälter einer bestimmten Ausgabeeinheit zugeordnet ist.

6. System nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine Einrichtung, mit der die in den Ausgabeeinheiten enthaltenen Aufzeichnungen über die Medikamentenentnahmen ab­ gerufen werden können.

7. System nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen Hauptrechner, an den die Aufzeichnungen mittels der sie abrufenden Einrichtung übergeben werden.

8. System nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Behälter ein allgemein kreisförmi­ ges Karussell mit einer allgemein ringförmigen Schale sowie ein allgemein ringförmiges Magazin aufweist, das eine Viel­ zahl von Medikamente aufnehmenden Kammern hat und auf die Schale auf- und in sie eingesetzt werden kann, wobei die Zu­ gangseinrichtung den Zugriff zu den Kammern zwecks Entnahme der Medikamente einschränkt.

9. System nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Zugangseinrichtung eine Einrich­ tung zur Eingabe einer Kennung und eine Speichereinrichtung aufweist, die einen mit der Eingabeeinrichtung eingegebene Kennung erkennt und daraufhin den Zugriff zu einer vorbe­ stimmten Dosis eines Medikaments ermöglicht.

10. System nach Anspruch 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Speichereinrichtung Mittel auf­ weist, die auf eine der Kennungen ansprechend Zugriff zu den Medikamenten im Behälter innerhalb eines Zeitfensters und in Abständen erlaubt, die dem vorgeschriebenen Zeitplan ent­ sprechen.

11. System nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch Mittel, um den Speicher zu progranmieren.

12. Verfahren zur Ausgabe von Medikamenten an einen Pa­ tienten, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens ein dem Patienten dosiert zu verabfolgendes medikament in einen Behälter gibt, den Behälter in einer Ausgabeeinheit versperrt, die mit dem Behälter zusammenwir­ kend den Zugriff zu den in diesem enthaltenen Medikamenten einschränkt, und eine einer Vielzahl vorbestimmter Kennungen in einen in der Ausgabeeinheit enthaltenen Speicher eingibt, der, wenn er die Kennung als gültig erkennt, den Zugriff zu einer einzelnen Dosis des Medikaments freigibt.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch ge­ kennzeichnet, daß man den Behälter in einem zen­ tralen Apothekenbereich füllt, wobei man jeweils eine Viel­ zahl von Behältersätzen zum Beschicken einer entsprechenden Vielzahl von einzelnen Patienten zugeordneten Ausgabeeinhei­ ten füllt.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch ge­ kennzeichnet, daß man in einen Hauptrechner Pa­ tientendaten und Daten über die Medikamentenfüllung der Be­ hälter eingibt und dann gewählte Teile dieser Daten an den Speicher in den einzelnen Ausgabeeinheiten übergibt.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch ge­ kennzeichnet, daß man die gewählten Datenteile an eine tragbare Datenübertragungseinrichtung und aus dieser an den Speicher übergibt.

16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch ge­ kennzeichnet, daß man den Vorgang der Medikamen­ tenentnahme aus dem Behälter erfaßt und ihn dem Speicher in der Ausgabeeinheit meldet, damit dieser eine entsprechende Aufzeichnung anlegt.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch ge­ kennzeichnet, daß man die über den Medikamenten­ entnahmefall angelegte Aufzeichnung in den Hauptrechner über­ trägt.