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Die Erfindung betrifft einen zeitgesteuerten Medikamentenspender.
Insbesondere betrifft die Erfindung einen zeitgesteuerten Medikamentenspender
zur automatischen Ausgabe einzelner Medikamentenportionen zu vordefinierten
Zeitpunkten mit einer Vorratseinrichtung zur Aufnahme von einzelnen Medikamentenportionen,
einem Entnahmesensor zur Überwachung
der Entnahme einer einzunehmenden Medikamentenportion und Mitteln
zur Erzeugung eines akustischen und/oder optischen Alarmsignals.
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Zeitgesteuerte Medikamentenspender
sind in vielfältigster
Form bekannt. Zeitgesteuerte Medikamentenspender zur automatischen
Ausgabe einzelner Medikamentenportionen sind nicht bekannt.
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In der
EP 0 998 896 A2 wird ein zeitgesteuerter
Medikamentenspender beschrieben, der einen Vorratsbehälter für die in
Portionen aufgeteilten Medikamente, eine Einrichtung zur portionsweisen
Ausgabe von Medikamentenmengen, einen Zeitgeber zur Ermittlung der
Fälligkeit
einer Medikamenteneinnahme, einen Signalgeber zur Anzeige der Fälligkeit einer
Medikamenteneinnahme sowie einen Sensor zur Erkennung der Entnahme
einer Medikamentenportion umfaßt.
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Der in der
EP 0 998 896 A2 beschriebene Medikamentenspender
ist, wie viele andere Medikamentenspender, z.B. die in der
US 5,246,136 , der
EP 0 301 672 A2 oder
der
GB 2 338 802 A beschriebenen
Medikamentenspender, letztendlich nichts anderes als ein elaborierter
Wecker, der einen Patienten zu vorgegebenen Zeitpunkten an die Einnahme
einer bestimmten Medikamentenportion erinnert und gegebenenfalls
die Entnahme der Medikamentenportion aus dem Spender überwacht.
Manche Medikamentenspender können
dabei noch bestimmte Aufzeichnungen vornehmen, z.B. den Zeitverzug
zwischen eigentlichem Fälligkeitszeitpunkt
der Entnahme und der tatsächlich
erfolgten Entnahme, oder bestimmte Zusatzinformationen anzeigen,
z.B. hinsichtlich der Art der Einnahme der jeweiligen Medikamente
(z.B. daß ein
Medikament mit oder in Wasser eingenommen werden sollte).
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Bei einer einzunehmenden Medikamentenportion
kann es sich z.B. um eine einzelne Tablette eines bestimmten Medikamentes,
um mehrere Tabletten desselben Medikamentes oder um verschiedene
Tabletten, Pillen, Kapseln verschiedener Medikamente handeln, die
zu bestimmten Zeitpunkten, z.B. dreimal täglich, eingenommen werden müssen. Auch müssen die
Medikamentenportionen, die zu bestimmten Zeitpunkten eingenommen
werden sollen, nicht identisch sein. So kann z.B. die morgens einzunehmende
Medikamentenportion aus drei verschiedenen Tabletten bestehen, während abends
z.B. nur eine Tablette einzunehmen ist.
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Bei den aus den genannten Druckschriften bekannten
Medikamentenspendern werden die einzelnen Medikamentenportionen
in separaten Fächern
bereitgehalten, die ringförmig
angeordnet sind, so daß zur
Entnahme immer ein Drehmechanismus notwendig ist, der die Medikamentenfächer und
eine wie auch immer geartete Ausgabeeinheit relativ zueinander bewegt.
Solche Drehmechanismen sind allerdings hinsichtlich der Anzahl möglicher
Medikamentenfächer
relativ begrenzt.
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Daneben ist aus der
US 5,382,688 ein Medikamentenspender
bekannt, bei dem die einzunehmenden Medikamente nicht portionsweise,
sondern lose in ihrer Gesamtheit in einem großen Fach bereitgehalten werden,
wobei eine Art Wecker an die rechtzeitige Entnahme eines Medikamentes
erinnert. Ein solcher Medikamentenspender kommt vorteilhaft mit einer
sehr einfachen Mechanik aus, verlangt aber vom Benutzer, daß er sich
zu den jeweiligen Einnahmezeitpunkten selbst die notwendige Medikamentenportion
aus den lose in dem Medikamentenspender liegenden Tabletten, Pillen
etc. zusammenstellt.
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Die bekannten Medikamentenspender
können
leicht von den Patienten mitgenommen werden und haben sich in der
Praxis für
Patienten, die lediglich unter bestimmten körperlichen, nicht aber unter geistigen
Beeinträchtigungen
leiden, mehr oder weniger bewährt.
Für Patienten
mit bestimmten geistigen Beeinträchtigungen,
insbesondere demenziellen Veränderungen,
sind sie jedoch gänzlich
ungeeignet, denn sie verlangen vom Patienten ein hohes Maß an Mitwirkung,
das von vielen Patienten mit den genannten Beeinträchtigungen
nicht aufgebracht werden kann.
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So kann es z.B. passieren, daß ein mit
einem Medikamentenspender gemäß der
US 4,382,688 ausgestatteter
Patient zwar zur Ausschaltung des Alarmsignals zum vorgegebenen
Zeitpunkt das Medikamentenfach öffnet,
jedoch kein Medikament entnimmt. Zudem verlegen Patienten mit demenziellen Veränderungen
häufig
tragbare Gegenstände,
so daß die
bekannten Medikamentenspender schon aus diesem Grund ungeeignet
sind. Teilweise werden solche Medikamentenspender auch ganz bewußt versteckt
oder weggeworfen, um das von manchen Patienten als störend empfundene
Alarmsignal nicht hören
zu müssen.
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Davon ausgehend liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen zeitgesteuerten Medikamentenspender
zu schaffen, der insbesondere auch für Patienten mit demenziellen
Veränderungen
geeignet ist und nur ein Mindestmaß an Mitwirkung durch den Patienten
erfordert.
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Die Aufgabe wird gelöst von einem
Medikamentenspender mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der erfindungsgemäße Medikamentenspender ist
so ausgestaltet, daß er
zu vordefinierbaren Zeitpunkten eine einzunehmende Medikamentenportion
in eine Entnahmeposition verbringt, wobei der Entnahmesensor dann überwacht,
ob die Medikamente aus der Entnahmeposition entnommen wurden. Dabei
wird die Entnahmeposition üblicherweise so
gewählt,
daß sie
gut einsehbar ist. Ein solcher Medikamentenspender erfordert vom
Patienten nur ein Mindestmaß an
Mitwirkung, denn der Patient wird durch ein akustisches und/oder
optisches Signal zu dem Medikamentenspender gerufen, in welchem dann
die einzunehmende Medikamentenportion bereits griffbereit liegt.
Es hat sich gezeigt, daß auch Patienten
mit fortgeschrittenen demenziellen Veränderungen durchaus in der Lage
sind, sich daran zu erinnern, was sie mit einer ihnen in der erfindungsgemäßen Weise
dargebotenen Medikamentenportion tun sollen, wenn sie durch ein
akustisches und/oder optisches Signal an das Einnehmen der Medikamentenportion
erinnert werden. Der Medikamentenspender trägt damit dazu bei, die Unabhängigkeit
solcher Patienten weitestmöglich
zu erhalten und den Pflegeaufwand zu reduzieren.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden rein beispielhaften
und nicht-beschränkenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Medikamentenspenders
mit abgenommenem Deckel,
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2 eine
Draufsicht auf den Medikamentenspender gemäß 1 und
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3 eine
rein schematische Seitenansicht der prinzipiellen Anordnung von
drei Steuermodulen, fünfzehn
Vorratsmodulen und einer Wandhalterung mit Deckel und Entnahmeschale
mit Entnahmesensor.
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In der 1 ist
ein in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichneter zeitgesteuerter Medikamentenspender
gezeigt, bei dem die Vorratseinrichtung modular aus einer Anzahl
(im vorliegenden Fall 35) Vorratsmodulen 12 aufgebaut
ist, von denen aus Gründen der Übersichtigkeit
nur einige mit Bezugszeichen versehen wurden. Der Medikamentenspender
umfaßt ferner
drei Steuermodule 14 und eine Entnahmeschale 16.
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Wie in 2 zu
erkennen, weist bei diesem Ausführungsbeispiel
jedes Steuermodul 14 eine eigene Energieversorgung in Form
von Batterien 18 sowie eine Platine 20 auf, auf
welcher je nach Ausgestaltung des Medikamentenspenders nicht nur
eine entsprechende Steuerlogik einschließlich Mitteln zur Zeitverfolgung,
sondern auch Mittel zur Speicherung unterschiedlichster Informationen
sowie Signalerzeugungsmittel wie z.B. Lautsprecher vorgesehen sein können. Zweckmäßigerweise
kann ein solches Steuermodul fernwartbar ausgebildet sein, das heißt, daß sowohl
bestimmte Informationen ein- als auch aus dem Steuermodul ausgelesen
werden können,
wie z.B. Informationen betreffend das Entnahmeverhalten des Patienten
(z.B. der Zeitverzug zwischen Auslösung eines Alarmsignals, das
den Patienten an die Einnahme einer Medikamentenportion erinnert,
und der tatsächlichen
Entnahme der Medikamentenportion aus dem Entnahmebehälter 16).
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Die Steuermodule 14 können zumindest
hinsichtlich bestimmter Funktionen redundant ausgebildet sein, das
heißt,
daß die
einzelnen Steuermodule in an sich bekannter Weise gekoppelt und
mit einer Prüflogik
versehen werden, die es gestattet, daß bei Ausfall eines Steuermoduls
oder Ausfall bestimmter Funktionen eines Steuermoduls, z.B. der
Energieversorgung oder eines Lautsprechers, das oder die andere/n
Steuermodul/e die ausgefallenen Funktionalität übernimmt. Dadurch kann eine
Medikamentenversorgung mit großer
Sicherheit gewährleistet
werden.
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Wie ebenfalls in 2 zu erkennen, umfaßt jedes Vorratsmodul 12 bei
diesem Ausführungsbeispiel
sieben Fächer 22 zur
Aufnahme jeweils einer Medikamentenportion, von denen aus Gründen der Übersichtlichkeit
wiederum nur einige mit Bezugszeichen versehen wurden. Nur zur Verdeutlichung
der Aufgaben der einzelnen Fächer 22 wurden
in 2 die einzelnen Fächer mit
Abkürzungen
der Wochentagsnamen (Mo = Montag, Di = Dienstag, ..., So = Sonntag)
versehen. Es ist jedoch problemlos möglich, eine solche Beschriftung
tatsächlich
am Boden der Fächer 22 vorzusehen,
was den Vorteil einer leichten Zuordbarkeit der einzelnen Fächer zu
bestimmten Wochentagen beim Befüllen
mit Medikamentenportionen erlaubt.
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Wie in 3 zu
erkennen, befindet sich am Boden jedes Faches 22 eine Falltür 24,
die mittels eines z.B. magnetischen Verschlusses 26 zugehalten und
bei Bedarf automatisch, z.B. elektromagnetisch geöffnet werden
kann. Dabei ist der Verschluß 26 vorteilhaft
von einem abgeschrägten
Abschnitt 28 im Fach 22 so überdeckt, daß keinerlei
Vorsprung im Fach 22 gebildet ist, an welchem sich im bestimmungsgemäßen Benutzungszustand
des gezeigten Ausführungsbeispiels
bei geöffneter
Falltür 24 Medikamente
sammeln könnten.
Es ist also sichergestellt, daß bei
geöffneter
Falltür 24 alle
in einem Fach 22 befindlichen Medikamente herausfallen.
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Wie weiter in 3 zu erkennen, ist eine in ihrer Gesamtheit
mit 30 bezeichnete Wandhalterung vorgesehen, die bei diesem Ausführungsbeispiel
sowohl einen Deckel 32 als auch die Entnahmeschale 16 umfaßt und die
Steuermodule 14 sowie die bei diesem Ausführungsbeispiel
daran angebrachten Vorratsmodule 12 trägt und an einer nicht gezeigten Wand
haltert.
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Die Wandhalterung 30 umfaßt bei diesem Ausführungsbeispiel
ferner eine nur abschnittsweise gezeigte Grundplatte 34,
die in ihrer Abmessung an die im bestimmungsgemäßen Montagezustand wandzugewandte
Rückseite
der Steuermodule 14 derart angepaßt ist, daß der Deckel 32 im
bestimmungsgemäßen Montagezustand
auf der Oberseite der in 3 obersten
Reihe von Vorratsmodulen 12 zu liegen kommt und diese verschließen kann
und daß gleichzeitig
die Entnahmeschale 16 so unter der in 3 untersten Reihe von Vorratsmodulen 12 angeordnet
ist, daß in
der Entnahmeschale 16 befindliche Medikamente leicht entnommen
werden können und
dabei die Entnahmeschale 16 auch gut einsehbar ist.
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Dabei sei an dieser Stelle bemerkt,
daß es für die Art
und Ausgestaltung der Wandhalterung vorteilhaft praktisch keine
Beschränkung
gibt, so daß der
Fachmann immer eine dem jeweiligen Einsatzzweck und Einsatzort optimal
angepaßte
Wandhalterung wählen
kann. Soll der Medikamentenspender z.B. so ausgebildet werden, daß er etwa
in Krankenhäusern
mit häufig
wechselnden Patienten eingesetzt werden kann, so daß also manchmal
zwei Medikamentenportionen pro Tag, manchmal vier Medikamentenportionen
pro Tag ausgegeben werden müssen,
wozu dann zweckmäßigerweise
(worauf noch eingegangen werden wird) einmal zwei Vorratsmodule übereinander,
einmal vier Vorratsmodule übereinander
angeordnet werden, so kann die Wandhalterung teleskopartig ausgebildet,
das heißt
auseinander- und zusammenschiebbar sein, so daß der Abstand zwischen Deckel 32 und
Entnahmeschale 16 veränderbar
ist.
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Auch ist es möglich und in vielen Fällen auch sinnvoll,
in der Wandhalterung ein vorzugsweise gegen unbefugten Zugriff gesichertes
Fach für
Medikamentenbegleitzettel vorzusehen, die dann von Ärzten und/oder
Pflegepersonal eingesehen werden können.
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Da der erfindungsgemäße Medikamentenspender
insbesondere auch für
Patienten mit demenziellen Veränderungen
geeignet sein soll, deren Handlungen häufig nicht nachvollziehbar
sind, wird die Wandhalterung 30 zweckmäßigerweise so ausgebildet,
daß sie
nicht ohne weiteres von der Wand abgenommen werden kann und die
entsprechende Vorratseinrichtung, im gezeigten Ausführungsbeispiel
also die aus einer Vielzahl von Vorratsmodulen 12 gebildete
Vorratseinrichtung, sicher vor unbefugtem Zugriff schützt. Dies
kann z.B. derart erfolgen, daß die
Grundplatte 34 der Wandhalterung 30 mit üblichen
Befestigungsschrauben und Dübeln
an einer Wand angebracht wird, wozu die Wandhalterung mit einer
Anzahl von Befestigungsbohrungen versehen ist, wobei die Befestigungsbohrungen
so angeordnet sind, daß sie
im bestimmungsgemäßen Betriebszustand
des Medikamentenspenders z.B. von den Steuermodulen 14 verdeckt
sind, wobei diese Module gegen Entnahme durch den Deckel 32,
der abschließbar
ausgebildet sein sollte, gegen Entfernung gesichert sind.
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Zum Sichern des Deckels eignen sich
die unterschiedlichsten Verschlußmittel, insbesondere mechanisch
oder elektrisch betätigte
Schlösser.
Auch hinsichtlich der Stabilität
des Deckels 32, etwaiger Verschlußmittel zum Verschließen des
Deckels, der Wandhalterung und des Medikamentenspenders allgemein
erlaubt die Erfindung eine Anzahl von dem jeweiligen Einsatzzweck
optimal angepaßten
Ausgestaltungsformen bis hin zu vollständig mit Stahl ummantelten
und daher auch für
Patienten mit aggressiven Ausfällen
geeigneten Ausführungsformen.
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Eine Grundidee der Erfindung ist,
dem Patienten die Einnahme einer einzunehmenden Medikamentenportion
dadurch so einfach wie möglich
zu machen, daß die
Medikamentenportion dem Patienten zu vordefinierbaren Zeitpunkten
so präsentiert wird,
daß er
sie nur noch zu greifen braucht, ohne irgendwelche Boxen öffnen oder
Spendermechanismen betätigen
zu müssen.
Dazu wird die einzunehmende Medikamentenportion aus der Vorratseinrichtung
in eine Entnahmeposition gebracht, wobei die Entnahmeposition bei
diesem Ausführungsbeispiel am
Boden der spitz zulaufenden Entnahmeschale 16 gebildet
ist.
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Am Boden der Entnahmeschale 16 ist
ein Entnahmesensor 36 z.B. in Form einer Photozelle angeordnet
und mit Mitteln zur Erzeugung von akustischen und/oder optischen
Alarmsignalen derart gekoppelt, daß bei Vorhandensein einer Medikamentenportion
in der Entnahmeposition die Mittel zum Erzeugen des akustischen
und/oder optischen Alarmsignals aktiviert werden. Im Regelfall wird
es sich um einen elektronischen, vorzugsweise berührungslos arbeitenden
Sensor, wie z.B. eine oder mehrere Photozellen, handeln. Es ist
jedoch auch möglich,
den Sensor mit einem mechanischen Fühler zu koppeln, etwa derart,
daß ein
in der Entnahmeposition liegendes Medikament auf einen Hebelarm
drückt,
welcher dann den Schalter einer Klingel auslöst. Elektronische Sensoren
sind jedoch meist kostengünstiger und
zudem praktisch wartungsfrei.
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Zweckmäßigerweise wird der Entnahmesensor
nicht direkt mit entsprechenden Mitteln zur Erzeugung eines Alarms,
etwa einer Klingel und/oder einem Blinklicht, sondern indirekt,
nämlich
unter Zwischenschaltung einer Überwachungs-
und Auswertelogik gekoppelt, die z.B. auf einen der bereits genannten
Steuermodule angeordnet sein kann. Auf diese Weise wird es möglich, das
Entnahmeverhalten des Patienten zu überwachen, also insbesondere zu
prüfen,
wieviel Zeit zwischen dem Auslösen
eines Alarmsignals und der tatsächlichen
Entnahme der Medikamentenportion vergangen ist. Auch kann dann problemlos
vorgesehen sein, daß bei Überschreiten
einer bestimmten Alarmsignaldauer ein Signal an eine externe Stelle,
etwa bei einem Pflegedienst oder einer Arztzentrale, automatisch
weitergeleitet wird, so daß dann
von einer Hilfsperson überprüft werden
kann, warum der Patient die Medikamentenportion nicht entnommen
hat.
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Dazu kann der Medikamentenspender
in an sich bekannter Weise drahtlos oder drahtgebunden mit externen
Stellen gekoppelt werden, und zwar auch in der Art, daß von außen eine
Beeinflussung des Medikamentenspenders, z.B. eine Änderung
der Fälligkeitszeitpunkte,
zu denen eine Medikamentenportion in die Entnahmeposition verbracht
wird, vorgenommen werden kann. Selbstverständlich kann auch vorgesehen
sein, daß der
Medikamentenspender eine externe Stelle automatisch auf Störungen hinweist
oder an das Auffüllen
der jeweiligen Vorratseinrichtung erinnert.
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Die Mittel zum Verbringen einer Medikamentenportion
aus derjeweiligen Vorratseinrichtung in die Entnahmeposition können z.B.
in Abhängigkeit
von der Zusammenstellung der jeweiligen Medikamentenportion unterschiedlich
ausgebildet sein. Sollen z.B. immer nur ein oder zwei Tabletten
ein und desselben Medikamentes ausgegeben werden, so kann es völlig ausreichend
sein, einen einzigen, nicht weiter unterteilten Vorratsbehälter als
Vorratseinrichtung zu verwenden, deren Boden trichterförmig zulaufen kann.
Die Mittel zum Verbringen einer Medikamentenportion in die Entnahmeposition
können
dann aus einem automatisch betätigten,
unterhalb des Bodens der Vorratseinrichtung angeordneten Schieber
bestehen, welcher so ausgebildet ist, daß in einer ersten Position
eine entsprechende Medikamentenportion unter Schwerkrafteinfluß aus der
Vorratseinrichtung in den Schieber fallen kann, welcher dann zu
bestimmten Zeitpunkten in eine zweite Position verfährt und
dabei entweder die Medikamente z.B. in eine Entnahmeschale schiebt
oder aber selbst soweit herausfährt,
daß die Medikamente
von dem Patienten direkt aus dem Schieber entnommen werden können, die
Entnahmeposition also in dem Schieber selbst gebildet ist.
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Weist die Vorratseinrichtung nur
einen einzigen Vorratsbehälter
zur Aufnahme mehrerer Medikamentenportionen auf, so kann unter Umständen das Nachfüllen problematisch
sein, wenn das Nachfüllen nicht
immer erst dann erfolgt, wenn der entsprechende Vorratsbehälter zuvor
vollständig
entleert wurde, da sich dann Medikamente mit unterschiedlichen Verfallsdaten
in dem Behälter
mischen können.
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Es hat sich deshalb bewährt, die
Vorratseinrichtung so auszubilden, daß für jede Medikamentenportion
ein eigenes Fach vorgesehen ist. Dies macht auch die Handhabung
des Medikamentenspenders für
das Pflegepersonal, das den Medikamentenspender mit einzunehmenden
Medikamentenportionen, die tageszeitabhängig sehr unterschiedlich zusammengesetzt
sein können
(z.B. morgens eine Tablette X und eine Tablette Y, mittags zwei
Tabletten Z, abends eine Tablette X) sehr einfach. So kann z.B. vorgesehen
sein, daß die
Fächer
durchnumeriert sind und daß das
Pflegepersonal eine automatisch erstellte Liste erhält, welche
Medikamente in welche Fachnummern einzulegen sind, wobei das Pflegepersonal
dann in der Liste jeweils die Ausführung abzeichnen muß, so daß auch eine
Qualitätskontrolle gegeben
ist.
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Je nach Ausbildung der einzelnen
Fächer kann
auch vorgesehen sein, daß Schablonen
zur Füllung
der einzelnen Fächer
verwendet werden, wobei die Schablonen dann, wenn die Fächer durchsichtig sind,
untergelegt werden können.
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Es ist auch möglich, Schablonen mit entsprechenden
Einfüllöffnungen
zu verwenden, die dann auf die Fächer
aufgelegt werden. Auch hier erlaubt es die Erfindung vorteilhaft,
eine dem jeweiligen Anwendungsfall optimale Ausführungsform zu wählen.
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Wird eine Vorratseinrichtung mit
gesonderten Fächern
für jeweils
eine Medikamentenportion verwendet, so können die Mittel zum Verbringen
einer Medikamentenportion aus der Vorratseinrichtung in eine Entnahmeposition
z.B. eine der Anzahl von Fächern
entsprechende Anzahl von Schiebern umfassen, die z.B. den Boden
jedes Fachs bilden können
und zu den Fälligkeitszeitpunkten
entsprechend vortahren, so daß die
Medikamentenportionen praktisch wie in kleinen Schubladen präsentiert
werden. Eine besonders einfache und zudem praktisch störungsfreie
Ausgestaltung sieht vor, daß am
Boden jedes Faches eine Falltür
vorgesehen ist, so daß zum Fälligkeitszeitpunkt
nur die Falltür
ausgelöst,
also z.B. die Stromzufuhr zu einem elektromagnetischen Verschluß unterbrochen
oder durch Stromimpuls ein abstoßendes Feld bei einem permanentmagnetischen
Verschluß aufgebaut
werden muß,
wodurch sich die Falltür öffnet und
die Medikamentenportion unter Schwerkrafteinfluß aus dem Fach in einen entsprechenden
Auffangbehälter,
z.B. die Entnahmeschale 16, fallen kann.
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Die Mittel zum Verbringen der Medikamentenportion
aus der Vorratseinrichtung in eine Entnahmeposition umfassen dann
an bewegten Teilen lediglich die Falltüren, die mit praktisch verschleißfreien Gelenken
versehen sein können
und auch über
Jahre hinweg eine sichere Funktion des entsprechenden Medikamentenspenders
gewährleisten.
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Eine Vorratseinrichtung mit gesonderten
Fächern
für jeweils
eine Medikamentenportion kann grundsätzlich einstückig aufgebaut
sein. Um ein hohes Maß an
Flexibilität
hinsichtlich der Anzahl der bevorrateten Medikamentenportionen,
aber auch um eine leichte Reinigung und gegebenenfalls Wartung zu
ermöglichen,
hat es sich jedoch besonders gewährt,
die Vorratseinrichtung modular aus einer Anzahl von Vorratsmodulen 12 aufzubauen.
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Dabei kann jedes Vorratsmodul nur
ein einziges Fach oder aber eine Anzahl von z.B. drei, vier oder – wie im
gezeigten Ausführungsbeispiel – sieben
Fächern
umfassen. Die Fächer
eines Vorratsmoduls können über oder
wie im gezeigten Ausführungsbeispiel
nebeneinander angeordnet sein. Die Vorratsmodule sind vorteilhaft
mit einem Steckkontaktsystem verbunden, so daß mehrere Vorratsmodule wie
in 3 gezeigt an ein
einziges Steuermodul 14 angeschaltet werden können, ohne
daß dazu eine
aufwendige Verdrahtung notwendig wäre. Bei entsprechender Ausbildung
der Steuerlogik erkennt das Steuermodul 14 automatisch
die Anzahl der vorhandenen Vorratsmodule.
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Wie ebenfalls in 3 gut ersichtlich, können mehrere Vorratsmodule 12 auch übereinander angeordnet
werden, wobei dann z.B. so vorgegangen werden kann, daß in der
untersten Reihe von Vorratsmodulen die jeweils morgens einzunehmenden
Medikamentenportionen, in der mittleren Reihe die mittags einzunehmenden
Medikamentenportionen und in der obersten Reihe die abends einzunehmenden
Medikamentenportionen bevorratet werden. Eine solche Anordnung macht
es für
das Pflegepersonal leicht, die entsprechenden Vorratsmodule zu befüllen bzw.,
wenn die Vorratsmodule von außen einsehbar
ausgebildet sind, also z.B. durchsichtige Wände besitzen, die korrekte
Arbeitsweise optisch zu kontrollieren. Für die automatische Medikamentenausgabe
spielt es aber letztendlich keine Rolle, in welcher Reihenfolge
die einzelnen Fächer 22 der Vorratsmodule 12 geöffnet werden,
wenn sichergestellt ist, daß eine
Falltür 24 nur
dann geöffnet
wird, wenn eine etwaige darunter befindliche Falltür bereits
offen ist, so daß die
Medikamente zum jeweiligen Fälligkeitszeitpunkt
ungehindert in die Entnahmeschale 16 fallen können.
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Im Rahmen des Erfindungsgedankens
sind zahlreiche Abwandlungen und Weiterbildungen möglich, die
sich z.B. auf die Ausgestaltung der Vorratsmodule beziehen. So können die
Vorratsmodule z.B. mit seitlichen Einschüben zur Aufnahme von Einstecketiketten
versehen sein. Es versteht sich von selbst, daß die Module und/oder der Medikamentenspender
in seiner Gesamtheit in verschiedenen Farben ausgeliefert werden
kann, so daß dann,
wenn mehrere Patienten in einer gemeinsamen Wohnung zusammenleben,
jeder Patient leicht seinen Medikamentenspender anhand der Farbe
identifizieren kann.
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Auch ist es möglich, an Stelle der gezeigten separaten
Steuermodule ein einziges Steuermodul vorzusehen, das eine Vielzahl
von Entnahmefächern bzw.
Entnahmemechanismen betätigen
und integraler Bestandteil der Wandhalterung sein kann. Auch können ein
Display und/oder Lautsprecher vorgesehen sein, über welche Zusatzinformationen
z.B. hinsichtlich der Art der Einnahme einer bestimmten Medikamentenportion
ausgegeben werden können,
z.B. immer dann, wenn mittels des Entnahmesensors festgestellt wird,
daß eine
Medikamentenportion aus der Entnahmeposition entnommen wurde. Zum
Beispiel kann dann ein Hinweis wie "Bitte nehmen sie jetzt die Tablette
mit etwas Wasser ein" ausgegeben werden.
Hinsichtlich der Verbindung von Vorratsmodulen bzw. Vorratseinrichtung
und Wandhalterung sind unterschiedlichste Ausführungsformen denkbar. Beim
modularen Aufbau hat sich jedoch eine Art Steck- und Schiebesystem
bewährt,
wie es z.B. aus dem Spielzeugbereich bekannt ist.