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Die
Erfindung betrifft einen mobilen elektronischen Terminplaner zur
Medikamenteneinnahme.
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Die Überwachung
der Medikamenteneinnahme ist besonders bei Personen, die zur regelmäßigen Einnahme
von Medikamenten gezwungen sind, wie etwa ältere oder chronisch kranke
Menschen, von großer
Bedeutung. Bei manchen Medikamenten ist eine Einnahme zu genau festgelegten
Zeitpunkten erforderlich, so dass die anwendende Person zu großer Sorgfalt
gezwungen ist. Gerade ältere
Menschen, die unter Umständen
vergesslich oder gar geistig verwirrt sind, können hiermit überfordert
sein. Bei Personen, die im eigenen Haushalt leben, ist eine ständige Betreuung
durch Pflegepersonal im Allgemeinen schon aus Kostengründen nicht
möglich,
und möglicherweise
leben im Haushalt auch keine weiteren Personen, die diese Aufgabe übernehmen
könnten.
Es ist auch keine Lösung,
Menschen, die regelmäßig Medikamente
einnehmen müssen
und eventuell damit überfordert
sind, in Pflegeheime einzuweisen, wo sie fortlaufend überwacht
werden könnten. Dies
ist schon aus Kostengründen
im heutigen Gesundheitswesen nicht durchführbar und widerspricht auch
in hohem Maße
dem Anspruch des Menschen auf ein so weit wie irgend möglich selbstbestimmtes Leben.
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Allgemein
bekannt sind Medikamenten-Dosierboxen, die meist über mehrere,
mit dem jeweiligen Wochentag und der Tageszeit beschriftete Fächer verfügen, in
die Medikamente in der erforderlichen Dosierung eingelegt werden
können.
Die Befüllung
der Medikamentenbox kann durch das Pflegepersonal oder durch Angehörige geschehen,
die Einnahme kann dann dem Patienten überlassen werden. Allerdings
muss dieser die Einnahmezeitpunkte selbst überwachen; eine externe Kontrolle,
ob die Medikamente eingenommen wurden, erfolgt meist erst zu einem
viel späteren
Zeitpunkt, nämlich
wenn die jeweilige Pflegeperson wieder anwesend ist. Eine Kontrolle
des Einnahmezeitpunkts ist so aber nicht möglich.
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Es
sind andererseits elektronische Terminplaner bekannt, die beispielsweise
als Software auf einem Computer, in Form eines sogenannten Handhelds
oder PDA (Personal Digital Assistant) oder in einem Mobiltelefon
integriert existieren. Allerdings ist eine Anwendung derartiger
Geräte
zur Planung und Kontrolle einer Medikamenteneinnahme nicht bekannt.
Zudem ist die Bedienung dieser Geräte meist kompliziert, so dass
wiederum gerade ältere
Personen häufig
nicht damit zurecht kommen.
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Es
stellt sich also die Aufgabe, eine Möglichkeit vorzusehen, wie auf
sichere und für
den Patienten einfache Weise eine Medikamenteneinnahme geplant,
ausgelöst
und überwacht
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch einen mobilen elektronischen Terminplaner zur Medikamenteneinnahme,
umfassend eine Liste von Terminen, wobei jedem Termin mindestens
ein einzunehmendes Medikament zugeordnet ist, und umfassend Mittel zur
optischen und/oder akustischen und/oder haptischen Anzeige eines
fälligen
Termins. Es kann in einem erfindungsgemäßen elektronischen Terminplaner
eine Liste von Terminen zur Medikamenteneinnahme hinterlegt werden,
zum Beispiel durch einen Arzt oder Pflegepersonal oder sonstiges
medizinisches oder betreuendes Personal, wobei dem Patienten dann
zu den eingegebenen Zeitpunkten ein Signal gegeben wird, dass die
Einnahme fällig
ist. Die einzunehmenden Medikamente können in bekannter Weise in
einer oben beschriebenen Medikamentenbox verwahrt werden, so dass
ein einfacher Zugriff auf die richtigen Medikamente in der richtigen
Dosis ermöglicht
wird. Es ist aber auch denkbar, eine Medikamentenbox direkt mit
dem Terminplaner in einem Gehäuse
zu verbinden oder auf sonstige Weise zu koppeln. Die jeweiligen
Einnahmezeitpunkte werden nun dadurch sichergestellt, dass dem Patienten
ein entsprechendes Signal gegeben wird, z.B. ein Blinklicht, ein
Alarmton, eine Vibration, oder Kombinationen davon. Der Patient
kann den Terminplaner ständig
bei sich tragen, gegebenenfalls auch außer Haus, und ist somit in
seiner Mobilität
nicht eingeschränkt, während gleichzeitig
die Erinnerung an die Medikamenteneinnahme sichergestellt ist.
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Es
kann mindestens einem einzunehmenden Medikament eine Dosierung zugeordnet
sein. Dies kann unter Anderem zur Kontrolle der korrekten Menge
der vorbereiteten oder vorzubereitenden Medikamente dienen, wenn
etwa die Person, die die Terminliste erstellt, nicht mit der Person
identisch ist, die die Medikamentenbox befüllt.
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Weiterhin
kann jedem Termin eine Identifikationsnummer zugeordnet sein, etwa
zur geräteinternen
Verwaltung der gespeicherten Terminliste.
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Wenn
eine akustische Anzeige eines fälligen Termins
vorgesehen ist, kann diese eine Sprachausgabe umfassen. Damit kann
der Patient in einfacher Weise auf den Grund der Alarmierung, also
etwa den Inhalt des zugrunde liegenden Termins, aufmerksam gemacht
werden, und es können
gegebenenfalls weitere Informationen übermittelt werden.
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Es
kann zum Beispiel die Anzeige eines fälligen Termins das jeweilige
mindestens eine einzunehmende Medikament und/oder dessen Dosierung umfassen.
Dies kann einerseits wiederum dem Patienten die Kontrolle ermöglichen,
ob er die richtigen Medikamente zu sich nimmt, aber auch beispielsweise
dann nützlich
sein, wenn flüssige
Medikamente einzunehmen sind, die sich nicht in einer Medikamentenbox
vorbereiten lassen, so dass der Patient die erforderliche Dosis
selbst abzumessen hat. Diese Anzeige kann, wie bereits erwähnt, per
Sprachausgabe stattfinden, aber natürlich auch in Form einer Textanzeige
auf einem Bildschirm.
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Zusätzlich oder
alternativ können
das einzunehmende Medikament und/oder dessen Dosierung auch graphisch,
also beispielsweise durch Symbole, dargestellt werden. Es können so
zum Beispiel auf einfache Weise Farbe, Form und Anzahl der einzunehmenden
Pillen angezeigt werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausbildungsform umfasst der erfindungsgemäße Terminplaner
eine Einrichtung zur Quittierung der zu einem Termin gehörenden Medikamenteneinnahme.
Dies kann zum Beispiel ein spezieller, hervorgehobener Schalter oder
Knopf am Terminplaner sein, mit dem der Patient eine Bestätigung vornehmen
kann, wenn er die zu einem Termin gehörenden Medikamente eingenommen
hat. Der Termin kann nun geräteintern
mit einem Quittierungsvermerk abgelegt werden. Es kann dann gegebenenfalls
durch medizinisches Personal die Quittierung der Einnahme kontrolliert
werden; die damit verbundenen Vorteile werden besonders deutlich
bei den weiter unten beschriebenen Ausbildungsformen des erfindungsgemäßen Terminplaners.
Auch für
die Dokumentation im Sinne der medizinischen Qualitätssicherung
kann die Quittierung verwendet werden.
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Dabei
kann der Terminplaner eine Einrichtung zur Wiederholung der Anzeige
eines Termins, wenn innerhalb einer vorherbestimmten Zeit keine Quittierung
des Termins stattgefunden hat, enthalten. Damit wird der Patient
erneut alarmiert und auf die fällige
Medikamenteneinnahme hingewiesen, wenn er möglicherweise das erste Signal
nicht wahrgenommen hat oder aus irgendwelchen Gründen verhindert war, das zugehörige Medikament
einzunehmen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausbildungsform enthält der Terminplaner mindestens
eine Einrichtung zur Datenübertragung.
Dabei kann es sich etwa um eine Computerschnittstelle oder eine Einrichtung
zum Anschluss an eine Telefonleitung oder eine zum Terminplaner
gehörende
Basisstation, die gegebenenfalls wiederum über Einrichtungen zur Kommunikation
nach Außen
verfügt,
handeln. Es kann aber auch mindestens eine drahtlose Übertragungsschnittstelle
vorgesehen sein. Dabei kann es sich beispielsweise um eine heute übliche Infrarot- oder
Bluetooth-Schnittstelle handeln. Es kann aber auch eine drahtlose Übertragungsschnittstelle
zur Kommunikation mit einem üblichen
Mobilfunknetz eingerichtet sein. Damit kann der Terminplaner zur Kommunikation
auf die bestehende Infrastruktur eines derartigen Mobilfunknetzes
zurückgreifen.
Die wesentlichen Vorteile und Möglichkeiten,
die sich in der Anwendung eines erfindungsgemäßen Terminplaners durch eine
Einrichtung zur Datenübertragung ergeben,
werden bei den im Folgenden beschriebenen Ausbildungsformen deutlich
werden.
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Wenn
eine Übertragungsschnittstelle
zur Kommunikation mit einem Mobilfunknetz vorgesehen ist, kann ebenfalls
eine Einrichtung zur Überwachung der
Verbindung mit dem Mobilfunknetz vorgesehen sein, wobei eine Warnung
an den Benutzer ausgegeben wird, wenn die Verbindung zum Mobilfunknetz verloren
geht. Damit wird der Benutzer gewarnt, dass keine Netzverbindung
mehr besteht und möglicherweise
die unten ausgeführten Überwachungsmechanismen
nicht mehr arbeiten können.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausbildungsform ist Einrichtung zur Datenübertragung
dazu eingerichtet, die Liste von Terminen zu empfangen. So muss die
Terminplanung nicht unbedingt manuell am Terminplaner vorgenommen
werden, sondern kann andernorts, beispielsweise durch den behandelnden Arzt
oder sonstiges medizinisches Personal erstellt werden und dann per
Datenübertragung
in den Terminplaner geladen werden. Hier wirkt sich die beschriebene
Möglichkeit
der drahtlosen Datenübertragung,
insbesondere über
ein Mobilfunknetz, vorteilhaft aus.
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Die
Einrichtung zur Datenübertragung
kann dazu eingerichtet sein, nach Quittierung der zu einem Termin
gehörenden
Medikamenteneinnahme automatisch ein Quittierungssignal an eine Überwachungsinstanz
zu übertragen.
Bei einer solchen Überwachungsinstanz
kann es sich beispielsweise um eine entsprechende Datenverarbeitungsanlage
in einem medizinischen Servicezentrum oder einer Pflegeeinrichtung
handeln. Wenn die Quittierung der Medikamenteneinnahme dorthin übertragen
wird, wird eine Überwachung
und Dokumentation der Medikamenteneinnahme durch eine Fernbetreuung
ermöglicht.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann die Einrichtung zur Datenübertragung
dazu eingerichtet sein, automatisch ein Alarmsignal an eine Überwachungsinstanz
zu übertragen,
falls in einem vorherbestimmten Zeitraum nach der Anzeige eines
Termins oder nach einer vorherbestimmten Anzahl von Wiederholungen
der Anzeige eines Termins keine Quittierung der Medikamenteneinnahme
stattfindet. So kann eine den Patienten betreuende Einrichtung informiert und
alarmiert werden, wenn eine Medikamenteneinnahme versäumt wird.
Die betreuende Einrichtung kann dann Kontakt mit dem Patienten aufnehmen und
Nachforschungen über
die Ursache anstellen, insbesondere ob er sich vielleicht in einem
Zustand befindet, in dem er dringend Hilfe benötigt.
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Die
Einrichtung zur Datenübertragung
kann weiterhin dazu eingerichtet sein, Kontroll- und/oder Korrekturdaten des Terminplaners
zu übertragen und/oder
zu empfangen. Bei diesen Kontroll- und/oder Korrekturdaten kann
es sich um Uhrzeit und/oder Datum handeln, aber auch um Daten über den
Ladezustand einer Energieversorgungseinrichtung, etwa einer Batterie,
des Terminplaners handeln. Damit kann die korrekte Funktion des
Terminplaners ebenfalls von einer Überwachungsstelle festgestellt
werden. Insbesondere die korrekte Zeiteinstellung ist natürlich für die Einhaltung
der Einnahmetermine wichtig, und bei einem mobilen Gerät wie dem
Terminplaner ist die Aufrechterhaltung der Energieversorgung unerlässlich.
Der Terminplaner kann dann in der Lage sein, Korrekturdaten entgegenzunehmen,
so dass etwa eine falsche Zeit- oder Datumseinstellung korrigiert
werden kann, oder eine Warnung ausgegeben werden kann, wenn der
Ladezustand der Batterie unter einen bestimmten Wert fällt. Weiterhin
kann natürlich
in letzterem Fall auch eine Person aus der betreuenden Einrichtung
Kontakt mit dem Patienten aufnehmen, insbesondere wenn ein Ausfall
des Gerätes
detektiert wird.
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Die
Kontrolldaten können
weiterhin Daten über
die Verbindungsqualität
zwischen der Einrichtung zur Datenübertragung und einer Überwachungsinstanz
umfassen. So kann bei einer Verschlechterung der Verbindung, beispielsweise
der Mobilfunkverbindung, eine entsprechende Warnung generiert werden,
dass der Bereich der Verbindungsabdeckung nicht verlassen wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausbildungsform kann die Einrichtung zur Datenübertragung
eingerichtet sein, Daten von mindestens einem Körperfunktionssensor zu empfangen.
Dabei kann es sich um Sensoren zur Überwachung verschiedener Körperparameter
handeln, wie etwa Pulsmesser, Blutdruckmesser, oder sonstige beliebige
Sensoren oder Messeinrichtungen. Dies kann zur Überwachung der Vitalfunktionen
oder auch zur Aufzeichnung der bei der jeweiligen Person interessanten
oder zu überwachenden
physiologischen Parameter dienen. Dabei kann die Einrichtung zur
Datenübertragung
eingerichtet sein, Daten von dem mindestens einen Körperfunktionssensor
jeweils vor und nach einem Termin zur Medikamenteneinnahme zu empfangen.
Damit ist es möglich,
Wirkungen einer Medikamenteneinnahme zu dokumentieren, um gegebenenfalls
die Medikation und/oder die Dosis anpassen zu können. Vorzugsweise enthält der Terminplaner
dafür eine Speichereinrichtung
zur Speicherung von empfangenen Daten von dem mindestens einen Körperfunktionssensor.
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Weiterhin
kann die Einrichtung zur Datenübertragung
eingerichtet sein, die Daten von dem mindestens einen Körperfunktionssensor
an eine Überwachungsinstanz
weiterzuleiten. Diese Überwachungsinstanz
kann wiederum in einem Servicezentrum platziert sein, so dass dort
eine Archivierung und Auswertung der Körperfunktionsdaten möglich ist. Zudem
kann dann bei einer Detektion von kritischen Werten mit dem Patienten
Kontakt aufgenommen werden und/oder Hilfe geschickt werden.
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Der
Terminplaner kann noch weitere Datenverarbeitungsmittel umfassen,
wie etwa die in einem PDA üblichen
Funktionen. Dazu kann ein elektronisches Adress- und/oder Notizbuch
gehören,
gegebenenfalls ein Navigationssystem und weitere Funktionen
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In
bevorzugter Weise kann der Terminplaner auch in ein Telefon integriert
sein, wobei weiter bevorzugt das Telefon auch ein Mobilfunktelefon
sein kann. In einem solchen Gerät
ist die Kommunikationsschnittstelle schon von sich aus vorhanden
und kann von den Funktionen des Terminkalenders mit benutzt werden.
Weiterhin muss so nur ein einziges Gerät zur Kommunikation und Terminüberwachung sowie
gegebenenfalls zur Überwachung
der Körperfunktionen
mitgeführt
werden. Wenn eine persönliche Kontaktaufnahme
zwischen dem Patienten und einem Servicezentrum wie oben beschrieben
erforderlich sein sollte, ist zudem die notwendige Kommunikationseinrichtung
schon vorhanden. Das Mobiltelefon ist dabei vorzugsweise so zu gestalten,
dass es eine einfache, fehlersichere Bedienung ermöglicht. Dazu
können
beispielsweise ein großes
Display mit Großtextanzeige,
große,
griffige Tasten, eine ergonomisch gestaltete Benutzerführung mit
eindeutigen Rückmeldungen über Benutzerinteraktionen
und eventuelle Fehleingaben und weitere Gestaltungsmerkmale, die
dem ergonomisch geschulten Fachmann bekannt sind, vorgesehen werden.
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Die
vorgenannte Aufgabe wird des weiteren gelöst durch ein System zur Terminplanung
und Überwachung
von Medikamenteneinnahmen, umfassend einen erfindungsgemäßen Terminplaner
mit einer Einrichtung zur Datenübertragung
sowie eine Überwachungsinstanz,
die eingerichtet ist, mit dem Terminplaner über die Einrichtung zur Datenübertragung
zu kommunizieren. Die Überwachungsinstanz kann
dabei wie bereits erwähnt
eine Datenverarbeitungseinrichtung in einem Servicezentrum, in einem Krankenhaus,
bei einem niedergelassenen Arzt oder an einer vergleichbaren Stelle
sein. Mit einem derartigen System lassen sich die oben geschilderten Möglichkeiten
eines erfindungsgemäßen Terminplaners
nun in vollem Umfang nutzen.
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So
kann die Überwachungsinstanz
dazu eingerichtet sein, die Liste von Terminen an den Terminplaner
zu senden. Damit ist es möglich,
die Terminliste extern vorzubereiten und dann über die Datenübertragungseinrichtung
in den Terminplaner zu übertragen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausbildungsform kann die Überwachungsinstanz eingerichtet
sein, von dem Terminplaner gesendete Daten und/oder Signale zu empfangen.
Dies können
etwa schon erwähnte
Quittierungssignale der Medikamenteneinnahme sein, Kontrolldaten
bezüglich
Uhrzeit/Datum oder Ladestand einer Batterie, oder auch Daten von ebenfalls
erwähnten
Körperfunktionssensoren.
Vorzugsweise umfasst die Überwachungsinstanz
dazu eine Speichereinrichtung zur Speicherung empfangener Daten.
Diese ermöglicht
eine Archivierung und gegebenenfalls spätere Weiterverarbeitung oder Analyse
der empfangenen Daten.
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Dabei
kann die Überwachungsinstanz
eingerichtet sein, von dem Terminplaner empfangene Daten mit in
der Überwachungsinstanz
gespeicherten und/oder ermittelten Sollwerten zu vergleichen und erforderlichenfalls
ein Korrektur- und/oder Alarmsignal an den Terminplaner zu senden
und/oder einen Alarm an der Überwachungsinstanz
auszugeben. Dies betrifft beispielsweise die schon erwähnte Fernkorrektur
von Uhrzeit und Datum oder Warnungen über zu niedrigen Batterieladestand.
Ebenfalls umfasst ist hier die Auswertung von empfangenen Körperfunktionsdaten,
die mit den zulässigen
Werten abgeglichen werden können,
wobei gegebenenfalls eine Warnung an den Patienten ausgegeben werden kann,
etwa der Art, dass Anstrengungen zu vermeiden sind, oder auch ein
Alarm im Servicezentrum ausgelöst
werden kann, auf den hin wiederum mit dem Patienten Kontakt aufgenommen
werden kann oder Hilfe geschickt werden kann.
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Ebenfalls
kann die Überwachungsinstanz eingerichtet
sein, empfangene Quittierungssignale mit der Liste von Terminen
abzugleichen und eine Alarmierung auszulösen, wenn zu einem Termin ein Quittierungssignal
nicht innerhalb einer vorherbestimmten Zeit empfangen wird. Damit
kann eine Überwachung
der Medikamenteneinnahme sichergestellt werden, die eine zeitnahe
Einleitung von Maßnahmen
ermöglicht,
sobald eine Medikamenteneinnahme versäumt wird. Es kann dann wiederum zunächst Kontakt
mit dem Patienten aufgenommen werden, um den Grund für die Versäumnis zu
erfahren, und/oder es kann, falls dies erforderlich erscheint, eine
Pflegekraft oder ein Arzt zum Patienten geschickt werden.
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Weiterhin
kann die Überwachungsinstanz eingerichtet
sein, die Verbindung mit dem Terminplaner regelmäßig zu überprüfen und eine Alarmierung auszulösen, wenn
keine Verbindung hergestellt werden kann. Auf diese Weise kann ein
Verbindungsabbruch, der auch den Abbruch der Überwachung darstellt, in der
Servicezentrale festgestellt werden, so dass auch hier gegebenenfalls
Maßnahmen
ergriffen werden können,
zum Beispiel eine Kontaktaufnahme mit dem Patienten auf anderem
Wege, z.B. durch eine Person.
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Es
wird nun ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Systems
zur Terminplanung und Überwachung
von Medikamenteneinnahmen erläutert.
Dieses System besteht aus einer Datenverarbeitungseinrichtung, also
etwa einem üblichen
PC, in einem medizinischen Servicezentrum, die Einrichtungen zur
Datenübertragung
aufweist, wie etwa eine Schnittstelle zum Internet und/oder eine
Festnetz- oder Mobilfunktelefonverbindung. Auf der anderen Seite
besteht das System aus einem oder mehreren Endgeräten, die
sich bei betreuten Patienten befinden. Als Endgerät wird vorzugsweise
ein Mobiltelefon verwendet, das an die Bedürfnisse der Patienten angepasst
ist und in das der Terminplaner integriert ist. Es kann sich dabei
beispielsweise um ein unter dem Namen der BUTLER® verfügbares Mobiltelefon handeln,
das speziell als einfach bedienbares, notruffähiges Telefon für Senioren
entwickelt wurde.
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Es
kann nun im Servicezentrum, beispielsweise in Zusammenarbeit mit
dem jeweiligen Hausarzt der Patienten, für jeden betreuten Patienten
ein Terminplan zur Medikamenteneinnahme erstellt werden, der die
jeweiligen Uhrzeiten, Medikamente und Dosierungen umfasst. Dieser
Plan kann dann per Datenübertragung,
etwa über
die Mobilfunkschnittstelle als SMS oder im GPRS-Format, an die jeweiligen Endgeräte der Patienten
gesendet werden. Die Verwendung eines allgemein üblichen Datenübertragungsformats
wie SMS oder GPRS ermöglicht
eine weitgehend geräteunabhängige Gestaltung
des erfindungsgemäßen Systems,
da eine Vielzahl von denkbaren Endgeräten einsetzbar ist. Im Endgerät, also
im Terminplaner, wird der Plan als Liste von Terminen gespeichert.
Wenn ein Termin fällig
ist, löst
der Terminplaner eine Anzeige aus, beispielsweise einen akustischen
und/oder Vibrationsalarm, die den Patienten auf die vorzunehmende
Medikamenteneinnahme hinweist. Dazu kann zusätzlich auf dem Display des
Endgerätes
oder per Sprachausgabe angegeben werden, welche Medikamente in welcher
Dosierung einzunehmen sind. Das Endgerät weist vorzugsweise einen
speziell ausgezeichneten Quittierungsknopf auf, an dem der Patient
nach der Medikamenteneinnahme diese quittieren kann. Die Quittierung
kann sowohl im Endgerät
gespeichert werden, als auch an die Servicezentrale geschickt werden,
beispielsweise als automatisch generierte SMS. Hat innerhalb einer bestimmten
Zeit, z.B. fünf
Minuten, keine Quittierung stattgefunden, werden durch das Endgerät der Alarm und
die Anzeige des Termins wiederholt. Nach mehreren, z.B. zwei, erfolglosen
Wiederholungen, die also keine Quittierung nach sich ziehen, wird
ein Alarmsignal an die Servicezentrale geschickt, wiederum z.B.
als automatisch generierte SMS. Nachrichten von Endgeräten werden
in der Datenverarbeitungseinrichtung der Servicezentrale automatisch ausgewertet;
ein Alarmsignal führt
dann zu einer Alarmierung des Personals, beispielsweise durch eine
optische und/oder akustische Anzeige, so dass das Personal Kontakt
mit dem Patienten, z.B. über die
Mobilfunkverbindung, aufnehmen kann oder eine Kraft zum Patienten
schicken kann.
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Von
der Servicezentrale aus können
auch Einstellungen und Betriebszustände des Endgerätes überwacht
werden, also etwa Uhrzeit und Datum, Batterieladestand und die Datenverbindung
an sich. So können
automatisch z.B. Korrekturen der Uhrzeit erfolgen und Warnungen
oder Alarme bei zu niedrigem Batterieladestand und/oder beim Abbruch
der Datenverbindung ausgelöst
werden, so dass weitere Maßnahmen
ergriffen werden können.
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Es
ist weiterhin möglich,
das Endgerät
mit Sensoren zur Überwachung
von Körperfunktionen des
Patienten zu koppeln. Diese können
ihre Messwerte beispielsweise drahtlos, etwa über eine Infrarot- oder Bluetoothverbindung,
an das Endgerät
senden und dort gespeichert werden oder vom Endgerät auch direkt
an die Servicezentrale zur dortigen Archivierung und Auswertung
weitergeleitet werden, wiederum beispielsweise als SMS oder als
GPRS-Daten. Die empfangenen Messwerte können von der Datenverarbeitungseinrichtung
in der Servicezentrale automatisch ausgewertet werden, und wenn
gemessene Werte sich nicht in einem zulässigen Intervall befinden,
kann ein Alarm ausgelöst
werden. Auf diese Weise können
die Vitalfunktionen des Patienten automatisch überwacht werden. Besonders
interessant ist hier die Möglichkeit,
Werte vor und nach einer Medikamentengabe zu erfassen; so kann die
Wirkung eines bestimmten Medikaments ermittelt werden und gegebenenfalls
die Medikation und/oder Dosierung angepasst werden.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Terminplaner bzw.
dem erfindungsgemäßen System
ist es somit möglich,
die Medikamenteneinnahme einer Person zu planen und zu überwachen
und so soweit wie möglich
sicherzustellen. Auch die Überwachung
der Körperfunktionen
einer Person wird damit ermöglicht. In
den einzelnen Ausbildungsformen ist eine Vielzahl von Sicherungsmechanismen
vorgesehen, die Fehler und Ausfälle
schnellstmöglich
erkennen lassen und so zu einer hohen Zuverlässigkeit führen. Es kann eine umfassende Überwachung
und Medikamentenversorgung von Patienten in häuslichem Umfeld – aber nicht
nur dort – erzielt
werden unter gleichzeitiger Beibehaltung größtmöglicher Selbstbestimmung und
Mobilität
der überwachten
Person.
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Insbesondere
ist es aufgrund der erfindungsgemäßen automatisierten Überwachungs- und Kontrollvorgänge möglich, beispielsweise
von einem Servicezentrum aus mit relativ geringem Personaleinsatz – aber gegebenenfalls
in Zusammenarbeit mit beispielsweise den jeweiligen Hausärzten – eine Vielzahl
von Personen individuell zu betreuen und zu überwachen. Es kann so die Lebensqualität und Sicherheit
von älteren
oder chronisch kranken Menschen, die einer regelmäßigen oder
ständigen
Betreuung bedürfen,
wesentlich verbessert werden, wobei ein optimaler Ressourceneinsatz,
insbesondere in Hinblick auf die Arbeitszeit von medizinischem Personal,
erzielt werden kann.