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Hilfsapparat zur Ausführung des Verfahrens zur Aufnahme von Röntgenbildern
für ärztliche, insbesondere zahnärztliche Zwecke. Bei dem Verfahren zur Aufnahme
von Röntgenbildern für ärztliche, insbesondere zahnärztliche Zwecke nach Patent
367049 wird der Film- oder Plattenträger durch eine Abdruckmasse, Gips o.
dgl., in eine bestimmte feste Lage zum aufzunehmenden Objekt gebracht, und die aus
dieser Lage sich ergebenden Abmessungen, Entfernungen zwischen dem Filmträger und
dem Brennpunkt der Röntgenröhre, zwischen dem aufzunehmenden Objekt zur Platte oder
zum Film sowie die Winkelstellung des Objektes zur Platte dienen zur Ermittlung
und Festlegung des Zentralstrahles.
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Die hierzu in dem Patent 367049 dienende Vorrichtung ist hierbei
an dem Röntgenapparat selbst angebracht, so daß die Handhabung der Vorrichtungen
zur Ermittlung der einzelnen Abmessungen bei der Original- und allen weiteren Aufnahmen
verhältnismäßig umständlich und schwierig ist.
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Nach dem vorliegenden Zusatzpatent soll die Ermittlung der Abmessung
bei der Originalaufnahme dadurch erleichtert werden, daß eine vom Röntgenapparat
unabhängige Hilfsvorrichtung oder Hilfsapparat verwendet wird. Ein derartiger Hilfsapparat
ist in Abb. i auf der Zeichnung in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Wie
aus d,.r Zeichnung ersichtlich ist, besteht die Hilfsvorrichtung oder der Hilfsapparat
aus einer Grundplatte i, auf welcher zwei kleine Böcke 2, 3 angeordnet sind. Auf
dem Bock 2 ist der Einstellstab io (entsprechend dem Stab m im Hauptpatent) verschiebbar
und feststellbar gelagert, und dieser Stab stellt den durch den Brennpunkt der Röntgenröhre
. gehenden Zentralstrahl im Sinne des Hauptpatentes dar. Die Einstellung des Stabes
io auf dem Bock 2 erfolgt für eine Originalaufnahme in der Weise, daß die günstigste
Entfernung des Films bzw. der Platte von dem Brennpunkt gewährleistet ist, und soll
z. B. 24 cm betragen.
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Nach dem Hauptpatent besteht der Filmträger aus einer unter einem
bestimmten Winkel zu seinem Stabe gestellten Platte, und dieser Stab ist auf einem
beweglichen Schenkel ein- und feststellbar. Nach vorliegendem Zusatzpatent ist ein
besonderer Träger 5 für die Bißplatte 6 vorgesehen, und der Filmträger ¢ ist in
diesen Träger ein- und feststellbar und außerdem drehbar derartig gelagert, daß
der
Film oder seine Platte 4 in die für die Röntgenaufnahme günstigste Lage gebracht
und in dieser Lage zum Träger 5 bzw. der Bißplatte 6 festgestellt wird.
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Für die Aufnahme der Abdruckmasse und die Festlegung des Films oder
der Platte 4 zum aufzunehmenden Objekt wird die Bißplatte 6 mit dem Träger 5 in
einen Handgriff eingesteckt und dadurch die gesamte Handhabung bei der Herstellung
des Abdrucks auf der Bißplatte 6 erleichtert. Die letztere ist an dem Teil oder
Träger 5 abnehmbar und auswechselbar angeordnet, um auf demselben Träger 5 Bißplatten
mit verschiedenen Abdrücken aufschieben zu können.
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Der Träger 5 der Bißplatte 6 ist in dem Vierkant 7 einer Stange 8,
entsprechend der Stange g im Hauptpatent, feststellbar, und letztere ist an dem
- dem Teil h im Hauptpatent entsprechenden - Träger 9 verschiebbar, drehbar und
um ihre eigene Achse verdrehbar gelagert. Dieser Träger 9 ist an dem anderen Bock
3 sowohl in der Höhe als auch in seiner Längsrichtung verstellbar, und die Entfernung
der Mittellinie des EinsteIlstabes io von derjenigen des stabförmigen Trägers 9
ist eine vorher bestimmte und durch die äußeren Verhältnisse des Röhreneinbaues
bestimmt.
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Nach dem Hauptpatent ist an dem Röntgenapparat für die Einstellung
des Trägers h eine Führung in Form eines Schlittens d vorgesehen, welcher in der
Höhe und in seiner Entfernung vom Brennpunkte verstellbar ist. Für die Übertragung
des Hilfsapparates nach dem Zusatzpatent auf die Röntgenröhre nach dem Hauptpatent
wird der Schlitten d fest angebracht, und zwar in einer Entfernung vom Brennpunkt,
die dem Abstand der Mittellinie des Einstellstabes io von demjenigen des Trägers
9 entspricht, und in diesen Schlitten (d nach dem Hauptpatent) wird der Träger 9
eingesteckt.
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Die Stange 8 ist an dem Träger 9 bei i i gleichsam in einem Universalgelenk
derartig gelagert, daß sie um einen vertikalen Zapfen in der Horizontalebene in
. einem be:iebigen Winkel zum Träger 9 eing(stellt und außerdem noch um ihre eigene
Achse gedreht weiden kann, um den an der Stange 8 befestigten Filmträger 4 unter
einem beliebigen Winkel zum Objekt einstellen zu können.
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Für die Stange 8 ist eine in der Vertikalebene liegende Winkelskala
12 vorgesehen, und auf genannter Stange 8 ist ein Zeiger 13 befestigt. Die Einstellung
des Zeigers bzw. der Stange 8 gegenüber der Bißplatte 6 ist so gewählt, daß bei
der Horizontallage der letzteren der Zeiger 13 auf Null steht. Außerdem ist noch
eine horizontal liegende Winkelskala 14 vorgesehen, um den Einstellwinkel zwischen
der Stange 8 und dem stabförmigen Träger 9 abzulesen. Auf diesem Träger ist eine
Skaleneinteilung 15 und an dem Bock 3 eine Skala 16 angebracht, um die Einstellung
der Stange 8, d. h. die Entfernung des Films bzw. seiner Platte 4 vom Brennpunkt
und die Höhenlage des Films zum Brennpunkt, abzulesen. Die Einstellung der Stange
8 in Richtung ihrer Längsachse entspricht im Sinne des Hauptpatents der Länge: einstellung
des Stabes 1a, während die Höheneinstellung, abgelesen an der Skala 16, der Einstellung
des Führungsstückes oder Schlittens d in der Führung c entspricht.
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Die Ermittlung der Winkelstellung des Filmträgers 4 zum Objekt und
der Entfernung der Filmplatte 4 vom Brennpunkt sowie der Höheneinstellung kann z.
B. in folgender Weise erfolgen Die Bißplatte 6 ist in der Horizontallage eingestellt,
und der an der Stange 8 befestigte Zeiger 13 steht auf dem Nullstrich seiner Skala
12, d. h. der Neigungswinkel der Bißplatte 6 zur Horizontalebene ist gleich Null.
Die Stange 8 wird dann so weit verdreht, bis der an der Bißplatte 6 befestigte Film
oder seine Platte 4 in die Horizontalebene fällt, also die Plattenfläche parallel
zur Längsachse des Einstellstabes io liegt. Es wird nun der Winkel an der Skala
12 abgelesen.
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Da der Neigungswinkel q), d. i. der Winkel, den die Platte 4 mit der
Vertikalebene oder mit dem in vertikaler Stellung befindlichen Objekt einschließt,
durch Drehen der Platte 4 bzw. des Films vermittels der Stange 8 in positiver Richtung
(s. Skala iz) bis zu ihrer bzw. seiner Horizontalstellung ermittelt wird, so ergibt
sich durch Ablesen des Drehwinkels am Teilkreis 12 der Komplementwinkel ib von cp,
d. h. der Winkel Vi = qo° - cp, und es wird dann 3 --_ = Ergab sich beim Ablesen
auf
der Skala
12 für cp ein Winkel tL - -1- 40°, so war der Winkel 3 -
_ -f- - 25°, Der so ermittelte Winkel 3 muß selbstverständlich
an der Skala 12 nicht nach oben als positiver Winkel, sondern nach unten als negativer
Winkel eingestellt werden, um die Filmplatte in die erforderliche Winkelstellung
zu bringen. Ist y positiv, so wird 3 negativ, ist qf negativ, so wird ,3 positiv,
d. h. der Zeiger wird bei der Einstellung dt s Winkels aus der Nullstellung nach
oben oder unten gedreht.
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Es ist auf diese Weise vermittels des Hilfsapparates der Neigungswinkel
3 in einfachster Weise festgestellt, und für spätere Aufnahmen kann der Film oder
die Platte unter Einstellung des Apparates auf diesen Winkel in dieselbe Lage wie
bei der Originalaufnahme
gebracht werden. Die Längen- und Höheneinstellung
wird an den betreffenden Skalen ebenfalls abgelesen, um die so ermittelten Entfernungen
bei den späteren Aufnahmen wieder verwenden zu können, so daß auch betreffs des
Abstandes des Films oder seiner Platte 4 vom Brennpunkt und der Höheneinstellung
des Films oder der Platte ¢ zum Brennpunkt -dieselben Verhältnisse gegeben sind
wie bei der Originalaufnahme.
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Der beschriebene Hilfsapparat hat gegenüber dem Apparat nach dem Hauptpatent
die Vereinfachung erfahren, daß nicht, wie beim Apparat nach dem Hauptpatent, die
Stange in der Führung und der Filmträger an dem Stab g verstellt zu werden brauchen,
sondern daß die Stange 8 nur für sich an dem einen Träger 9 verschoben wird.
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Der Einstellstab io kann an seinen beiden Enden mit einer Spitze versehen
sein, und die Trägerstange 9 kann auch von der anderen Seite her in ihr Lager auf
dem Bock 3 eingeschoben werden, so daß derselbe Hilfsapparat für Röntgenaufnahmen
in der rechten und linken Mundhöhle verwendbar ist.
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Bei dem im Hauptpatent beschriebenen Verfahren wird zwecks Herstellung
von stereoskopischen Röntgenbildern das Objekt um je einen bestimmten Winkel nach
links und rechts eingestellt. Als günstigster Winkel hat sich hierbei die Größe
dieses Winkels a zu 8 ° ergeben bei einer Entfernung von 24 cm der Filmplatte vom
Objekt und bei einer Augendistanz von 66 mm. Der Winkel u wird an Skala 14 abgelesen.
Bei der Verdrehung des Objektes in dieser Weise, d. h. um + 8° oder - 8 ° gegenüber
der Grundstellung wird die stereoskopische Aufnahme auf dem Film oder auf der Platte
4 aus dem Mittelpunkt nach der Seite verlegt. Diese Verlegung ist um so größer,
je größer der Winkel u ist. Der Winkel a variiert und wird je nach der zu erzielenden
Erhöhung der Tiefenwirkung vergrößert.
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Um nun auch bei diesen stereoskopischen Aufnahmen das Bild in die
Mitte des Films oder der Platte zu rücken und eine bessere Ausnutzung der Platte
zu erzielen, wird der Filmträger 4 an der Bißplatte 6 in seiner Längsrichtung verschoben
und eingestellt, oder es können auch zwei Filmträger von verschiedener Länge verwendet
werden, so daß bei jeder stereoskopischen Aufnahme das stereoskopische Bild in die
Mitte der Platte fällt.
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In Abb. 2 der Zeichnung ist dies schematisch veranschaulicht. An der
Bißplatte 6 ist der die Filmplatte 4 tragende Stab verschiebbar und feststellbar
angeordnet, was in beliebiger Weise geschehen kann. Für die stereoskopische Aufnahme
I muß die Filmplatte von der Bißplatte weiter abgerückt werden, so daß der Punkt
x in die Mitte der Platte fällt. Für die stereoskopische Aufnahme II muß die Filmplatte
4 näher an die Bißplatte 6 herangerückt werden, so daß Punkt y in die Mitte der
Filmplatte fällt.