DE3736706A1 - Verfahren und vorrichtung zum schleifen von schneidwerkzeugen mit geradliniger schneidkante auf einen feinschliff - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum schleifen von schneidwerkzeugen mit geradliniger schneidkante auf einen feinschliffInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Schleif
verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und auf eine
Schleifvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
Allgemein gesehen bezieht sich die vorliegende Erfindung
also auf das Schleifen bzw. Schärfen von Schneidwerkzeugen
bzw. spanabhebenden Werkzeugen, und zwar insbesondere von
relativ langen Schneidwerkzeugen mit geradliniger Schneid
kante, wie z. B. Messern zur Verwendung bei rotierenden Furnierschälma
schinen und linearen Furnierschneidmaschinen. Genauer gesagt be
zieht sich die Erfindung auf ein Verfahren sowie eine Vor
richtung zum Feinschleifen der Kanten solcher Schneidwerk
zeuge auf ein Ausmaß, das auf dem einschlägigen Gebiet als
Superfinish bzw. Feinstschliff bekannt ist, nachdem die
Schneidwerkzeuge mittels herkömmlicher Maschinen grob ge
schliffen worden sind.
Das Feinstschleifen der Schneidwerkzeuge der vorliegend
betrachteten Art hat sich lange Zeit auf die Geschicklich
keit erfahrener Arbeiter gestützt, die flache Schleifsteine
verwendeten. Da dieses Verfahren auf empirischem Wissen
basiert, erfordert dieses von Hand erfolgende Schleifen
ein extrem hohes Maß an Geschicklichkeit, das man erst nach
vielen Jahren der Praxis erreicht. Außerdem ist der eigent
liche Vorgang sehr zeitaufwendig und unwirtschaftlich.
In jüngerer Zeit wurde das Feinschleifen unter Verwendung
von Maschinen eingeführt, wobei eine mechanische Feder ver
wendet wird, die dazu dient, eine superfeine Schleifscheibe
gegen das Werkstück zu drücken. Vor dem Schleifen wird die
Feder in einem Ausmaß gespannt, das die Schleifscheibe in
die Lage versetzt, das Werkstück auf eine gewünschte Tiefe
zu schleifen. Die Verwendung einer Feder besitzt jedoch
einen Nachteil, da sie die Schleifscheibe nicht notwen
digerweise unter konstantem Druck gegen das Werkstück drückt;
statt dessen hat die Feder die Tendenz, Vibrationen auf die
Schleifscheibe auszuüben, was dazu führt, daß die Schleif
scheibe auf dem Werkstück geringfügig hüpft, während sich
die Schleifscheibe das Werkstück entlangbewegt. Es ist daher
möglich, daß die unter Federvorspannung stehende Schleif
scheibe nicht in der Lage ist, das Werkstück auf ein ge
wünschtes Ausmaß an Superfinish zu schleifen, und im
schlimmsten Fall kann es sogar zur Zerstörung seiner Schneid
kante kommen.
Das Feinschleifen hat man bereits lange Zeit als eine notwen
dige, doch etwas untergeordnete Ergänzung zum Grobschleifen
betrachtet. Es war daher Praxis, eine Grobschleifmaschine auch
zum Feinschleifen zu verwenden, wobei man lediglich die
Schleifscheiben gegen feinere austauschte. Diese Praxis ist
nicht nur wegen des erzielten schlechten Schliffs abzulehnen,
sondern auch deswegen, weil die Schleifscheibe oder Schleif
scheiben unter feststehenden Winkeln in bezug auf das Werk
stück angeordnet sind. Solche Schleifscheiben mit feststehen
dem Winkel eignen sich nicht für eine Verwendung beim Schleifen
des Werkstücks mit Zweifach-, Dreifach- oder einer anderen
Mehrfachabschrägung zur Schaffung von dauerhafteren Schneid
kanten. Aus diesen Gründen hat man die Ankunft von ausschließ
lich dem Feinstschleifen dienenden Maschinen in der holzver
arbeitenden Industrie schon lange Zeit erwartet.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaf
fung eines neuartigen Verfahrens und einer neuartigen Vorrich
tung zum Feinschleifen relativ langer Schneidwerkzeuge mit
gerader Schneidkante auf eine sich über die gesamte Längser
streckung der Schneidkante nicht ändernde Schärfe sowie ohne
das Risiko einer Beschädigung der Schneidkante während des
Schleifvorgangs.
Erfindungsgemäße Lösungen dieser Aufgabe ergeben sich aus den
Kennzeichen der Ansprüche 1 und 7.
Im großen und ganzen wird gemäß der vorliegenden Erfindung
ein fluidbetätigter Zylinder dazu verwendet, eine Schleifscheibe
bzw. einen Schleifkörper mit der Stirnfläche gegen das Werk
stück zu drücken. Das erfindungsgemäße Verfahren schreibt in
erster Linie vor, den Schleifkörper über den fluidbetätigten
Zylinder gegen das Werkstück zu drücken, bis sich ein ausrei
chender Fluiddruck in dem Zylinder aufbaut, der den Schleif
körper in die Lage versetzt, das Werkstück auf jede erforder
liche Tiefe zu schleifen. Während der Schleifkörper in Rotation
gehalten wird und unter der Wirkung der Fluidenergie gegen das
Werkstück gedrückt wird, wird der Schleifkörper dann längs des
Werkstücks hin- und herbewegt, bis das Werkstück auf eine
gewünschte Tiefe geschliffen ist. Während dieser Hin- und Her
bewegung erfolgt eine Entlastung des Schleifkörpers von der
Fluidenergie jedesmal dann, wenn er eines der Längsenden des
Werkstücks erreicht, bis er seine Bewegung in Richtung auf
das jeweils andere Ende des Werkstücks wieder aufnimmt.
Wenn es gewünscht ist, lassen sich die einander gegenüber
liegenden Seiten des Werkstücks durch ein Paar von Schleif
körpern, die durch jeweilige fluidbetätigte Zylinder gegen
das Werkstück gedrückt werden, gleichzeitig schleifen.
Unabhängig davon, wie lang das Werkstück ausgebildet ist,
kann der unter Fluiddruck stehende Schleifkörper bzw. können
die unter Fluiddruck stehenden Schleifkörper eine bzw. beide
Seiten des Werkstücks auf eine konstante Schleiftiefe bzw.
Schleiftiefen über die gesamte Längserstreckung des Werkstücks
schleifen, und zwar selbst dann, wenn mögliche Oberflächen
wellungen oder andere Mängel des Werkstücks vorhanden sind.
Da der oder die Schleifkörper bei Erreichen der beiden Längs
enden desWerkstücks zeitweise von Fluiddruck entlastet werden,
ergibt sich der weitere Vorteil, daß sich ein übermäßiges
Schleifen der Werkstückenden während der dem Richtungswechsel
dienenden Perioden des Stillstands vermeiden läßt.
Außerdem wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren das Werk
stück dadurch geschliffen, daß das Drücken des Schleifkörpers
gegen das Werkstück sowie die Hin- und Herbewegung des Schleif
körpers in Längsrichtung des Werkstücks in einer gewissen An
zahl wiederholt werden, während der Winkel des Schneidwerkzeugs
in bezug auf das Werkstück auf ein immer geringeres Ausmaß
und die Schleiftiefe ebenfalls auf ein immer geringeres Aus
maß variiert werden.
Außerdem schafft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung
zum Ausführen des oben zusammengefaßten Verfahrens. Typischer
weise, jedoch nicht notwendigerweise, umfaßt die Vorrichtung
ein Paar Schleifeinheiten gleicher Konstruktion, deren jede
eine Schleifscheibe bzw. einen Schleifkörper, einen fluid
betätigten Zylinder, eine Schleifkörper-Antriebseinrichtung
usw. umfaßt. Da die beiden Schleifeinheiten beide auf einem
gemeinsamen Schleifvorrichtungs-Schlitten montiert sind, der
in Längsrichtung desWerkstücks hin- und herbewegbar ist,
schleifen die beiden Schleifeinheiten die einander gegenüber
liegenden Seiten des Werkstücks in paralleler Weise.
Die Schleifkörper der beiden Schleifeinheiten sind in Längs
richtung des Werkstücks derart voneinander versetzt angeord
net, daß sie einander während des Schleifvorgangs nicht be
einträchtigen.
Wenigstens eine der Schleifeinheiten ist an dem Schleifvor
richtungs-Schlitten angelenkt, so daß sie sich um eine paral
lel des Werkstücks verlaufende Achse winkelmäßig einstellen
bzw. verstellen läßt. Die schwenkbare Schleifeinheit ermög
licht ein Schleifen einer Seite des Werkstücks unter jedem
gewünschten Winkel und mit einer Reihe von zwei, drei oder
mehr verschiedenen Winkeln, so daß sich das Werkstück mit
Zweifach-, Dreifach- oder Mehrfachabschrägung schleifen läßt.
Mit der schwenkbaren Schleifeinheit ist eine zusätzliche
Schleifbetriebsweise möglich. Zum Feinstschleifen eines grob
geschliffenen Schneidwerkzeugs, dessen Kante durch eine
schräg verlaufende Seite und eine gerade verlaufende Seite
definiert ist, die zwischen sich einen spitzen Winkel ein
schließen, schleift die schwenkbar angelenkte Schleifeinheit
zuerst die schräg verlaufende Seite des Werkstücks auf eine
vorbestimmte Tiefe, und zwar unter einem spitzen Winkel in
bezug auf die gerade Seite des Werkstücks, der größer ist
als der anfangs vorhandene spitze Winkel zwischen der schrägen
und der geraden Seite des Werkstücks. Die schräge Seite des
Werkstücks wird dann mit zunehmend kleineren Winkeln in be
zug auf die gerade Seite auf zunehmend kleinere Schleiftiefen
geschliffen. Durch diese Art des Schleifens läßt sich die
schräge Seite des Schneidwerkzeugs, die ursprünglich planar
war, mit einem konvexen Querschnitt austatten. Die Schneid
kante des Werkzeugs läßt sich somit effektiv dauerhafter bzw.
haltbarer gestalten, als wenn ihre schräg verlaufende Seite
flach geschliffen wäre, und zwar ohne daß man dabei die
Schärfe der Schneidkante opfert.
Der Betrieb der Vorrichtung für das Schleifen mit Mehrfach
abschrägung läßt sich in einfacher Weise automatisieren, wie
dies im folgenden noch ausführlich erläutert wird. Die auto
matische Steuerung der Vorrichtung erfordert die Anordnung
eines Schleiftiefendetektors zum Erzeugen eines Schleiftiefen
signals, das die Tiefe, auf die das Werkstück geschliffen
worden ist, in schritthaltender Weise (real time) angibt, sowie die
Anordnung eines Winkeldetektors zum Erzeugen eines Winkelsig
nals, das den Winkel des Schleifkörpers in bezug auf das
Werkstück angibt. Diese Tiefen- und Winkelsignale werden in
eine Steuerschaltungseinrichtung eingegeben. Außerdem werden
in die Steuerschaltungseinrichtung Daten eingegeben, die
einen oder mehrere gewünschte Schleifwinkel sowie eine ge
wünschte Tiefe wiedergeben, auch wie das Werkstück bei dem
gewünschten Winkel oder jedem gewünschten Winkel geschliffen
werden soll. Solche Daten, die mehrere verschiedene gewünsch
te Schleifwinkel oder mehrere gewünschte Serien von Schleif
winkeln sowie diesen zugeordnete gewünschte Schleiftiefen
wiedergeben, können vorher in die Steuerschaltungseinrichtung
eingeben werden. Bei Bedarf können außerdem ein zusätzlicher
gewünschter Schleifwinkel oder eine Serie von Schleifwinkeln
sowie eine zusätzliche gewünschte Schleiftiefe oder eine Serie
von gewünschten Schleiftiefen vor Beginn jedes einzelnen
Schleifvorgangs von Hand in die Steuerschaltungseinrichtung
eingegeben werden.
Die mit all diesen Daten ausgestattete Steuerschaltungsein
richtung steuert dann den Betrieb der Vorrichtung für ein
Schleifen mit Mehrfachabschrägung in automatischer Weise. Die
tatsächliche Schleiftiefe läßt sich entweder durch Zählen der
Hin- und Herbewegungen oder Hubbewegungen des sich in Längs
richtung des Werkstücks bewegenden Schleifvorrichtungs-Schlit
tens, durch Feststellen der axialen Verschiebung des Schleif
körpers oder der Schleifkörper in Richtung auf das Werkstück
oder durch Aufnehmen des Werkstücks mit einem Videosensor er
mitteln.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung und Weiterbildung der Erfindung werden im fol
genden anhand der zeichnerischen Darstellungen mehrerer
bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung noch näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der gemäß der neuen Prinzipien
der vorliegenden Erfindung ausgebildeten Vorrichtung,
wobei die Vorrichtung beim gleichzeitigen Schleifen
der einander gegenüberliegenden Seiten eines Schneid
werkzeugs mit gerader Schneidkante gezeigt ist;
Fig. 2 eine Rückenansicht der Vorrichtung, und zwar gesehen
von der linken Seite der Fig. 1;
Fig. 3 eine Vorderansicht der Vorrichtung, und zwar gesehen
von der rechten Seite der Fig. 1;
Fig. 4 eine etwas vergrößerte schematische Darstellung einer
Kettenantriebsanordnung zum Antreiben des Schleif
schlittens in Längsrichtung des Werkstücks, wobei die
Kettenantriebsanordnung gesehen in Richtung der Pfeile
IV-IV in Fig. 1 gezeigt ist;
Fig. 5 eine vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie
V-V in Fig. 3 unter Darstellung der Art und Weise, in
der die untere Schleifscheibenwelle sowohl zur Aus
führung einer Rotationsbewegung als auch zur Aus
führung einer axialen Verschiebung relativ zu der
Basisplatte gehaltert ist;
Fig. 6 eine fragmentarische Querschnittsansicht durch das
Werkstück, das grob geschliffen ist, jedoch noch
fertig zu schleifen ist;
Fig. 7 eine der Fig. 6 ähnliche Ansicht, jedoch mit der Aus
nahme, daß das Werkstück nach dem Fertigschleifen
mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt ist;
Fig. 8 ein Blockdiagramm zur Erläuterung, wie das Werkstück
mittels der Vorrichtung der Fig. 1 automatisch mit
Mehrfachabschrägung geschliffen wird, wobei die tat
sächliche Schleiftiefe durch einen Zähler festgestellt
wird, der die Hin- und Herbewegungen des Schlittens
der Schleifvorrichtung zählt;
Fig. 9 ein Blockdiagramm zur Erläuterung, wie das Werkstück
durch die Vorrichtung der Fig. 1 halbautomatisch mit
Mehrfachabschrägung geschliffen wird, wobei die tat
sächliche Schleiftiefe ebenfalls durch Zählen der
Hin- und Herbewegungen des Schlittens der Schleifvor
richtung festgestellt wird;
Fig. 10 ein Blockdiagramm zur Erläuterung, wie das Werkstück
durch die Vorrichtung der Fig. 1 automatisch mit
Mehrfachabschrägung geschliffen wird, wobei die tat
sächliche Schleiftiefe durch die axiale Verschiebung
der Schleifscheibe in Richtung auf das Werkstück fest
gestellt wird;
Fig. 11 ein Blockdiagramm zur Erläuterung, wie das Werkstück
durch die Vorrichtung der Fig. 1 halbautomatisch mit
Mehrfachabschrägung geschliffen wird, wobei die tat
sächliche Schleiftiefe durch die axiale Verschiebung
der Schleifscheibe in Richtung auf das Werkstück fest
gestellt wird;
Fig. 12 ein Blockdiagramm zur Erläuterung, wie das Werkstück
durch die Vorrichtung der Fig. 1 automatisch mit
Mehrfachabschrägung geschliffen wird, wobei die tat
sächliche Schleiftiefe durch Aufnehmen des Werkstücks
mit einem Videosensor festgestellt wird;
Fig. 13 ein Blockdiagramm zur Erläuterung, wie das Werkstück
mittels der Vorrichtung der Fig. 1 halbautomatisch mit Mehrfachab
schrägung geschliffen wird, wobei die tatsächliche
Schleiftiefe durch Aufnehmen des Werkstücks mit
einem Videosensor festgestellt wird;
Fig. 14 eine fragmentarische Darstellung eines Analoganzeige
feldes zum visuellen Anzeigen des Ablaufs des auto
matischen oder halbautomatischen Mehrfachabschrägungs-
Schleifbetriebs der Vorrichtung;
Fig. 15 eine ähnliche Darstellung eines digitalen Anzeige
feldes als Alternative zu dem Analoganzeige
feld der Fig. 14;
Fig. 16 eine schematische Darstellung der Art und Weise, in
der die schräge Seite des Werkstücks gemäß der vor
liegenden Erfindung zu einer konvexen Form geschlif
fen wird, um eine dauerhaftere Schneidkante zu schaf
fen;
Fig. 17 ein Blockdiagramm zur Erläuterung eines automatischen
Steuersystems zum Schleifen der schrägen Seite des
Werkstücks in eine konvexe Form gemäß Fig. 16 mittels
der Vorrichtung der Fig. 1;
Fig. 18 ein Blockdiagramm zur Erläuterung eines halbautomati
schen Steuersystems zum Schleifen der schrägen Seite
des Werkstücks in eine konvexe Form gemäß Fig. 16
mittels der Vorrichtung der Fig. 1;
Fig. 19 eine fragmentarische Draufsicht auf ein weiteres Aus
führungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 20 eine von rechts gesehene Seitenansichtung der Vorrich
tung der Fig. 19;
Fig. 21 eine vergrößerte Draufsicht auf eine der Schleifein
heiten der Vorrichtung der Fig. 19; und
Fig. 22 eine von rechts gesehene Seitenansicht der Schleifein
heit der Fig. 21.
Im folgenden wird nun zuerst auf die Fig. 1 bis 3 Bezug ge
nommen, in denen der allgemeine Aufbau eines bevorzugten Aus
führungsbeispiels einer Superfinish- bzw. Feinstschleif-
Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung gezeigt ist, die
zum gleichzeitigen Schleifen der einander gegenüberliegenden
Seiten eines Schneidwerkzeugs ausgelegt ist. Die als Ausfüh
rungsbeispiel dienende Vorrichtung trägt im allgemeinen das
Bezugszeichen 10 und besitzt einen Rahmen 12, der L-förmig
ausgebildet ist, wie dies in der Seitenansicht der Fig. 1 zu
sehen ist. Der Rahmen 12 umfaßt eine Unterlage 14 sowie eine
von deren Rückseite hochstehende Wand 16. Außerdem steht von
der Unterlage 14 ein Tisch 18 hoch, der unmittelbar vor der
Wand 16 angeordnet ist und sich horizontal von einer Seite
der Vorrichtung 10 zu deren anderen Seite erstreckt. Wie
in der Zeichnung zu sehen ist, ist auf dem Tisch 18 ein Werk
stück W in Form eines länglichen Schneidmessersmit gerader
Schneidkante montiert, das sich in Längsrichtung des Tisches
erstreckt. Die Schneidkante des Werkstücks W ragt nach vorne,
bzw. in bezug auf Fig. 1 nach rechts, über die vordere Kante
des Tisches hinaus. Eine erforderliche Anzahl von Klemmen,
von denen eine bei dem Bezugszeichen 20 in Fig. 1 dargestellt
ist, sind in Längsabständen auf dem Tisch 18 vorgesehen, um
das Werkstück W in unbeweglicher Weise auf diesem festzu
halten.
Aus Fig. 1 ist auch zu erkennen, daß das Werkstück W mit
seiner schräg verlaufenden Seite 22 seiner Schneidkante nach
unten weisend und mit seiner nicht schräg verlaufenden Seite
24 nach oben weisend angeordnet ist. Diese einander gegenüber
liegenden Seiten 22 und 24 des Werkstücks W sollen durch ein
Paar Schleifeinheiten 26 bzw. 26′ im wesentlichen identischer
Ausbildung feingeschliffen werden. Die untere Schleifeinheit
26 besitzt eine Feinstschleifscheibe 28, die sich in endweise
Schleifberührung mit der schräg verlaufenden Seite 22 des
Werkstücks W sowie von der Seite 22 weg bewegen läßt. Die
obere Schleifeinheit 26′ besitzt in entsprechender Weise eine
Feinstschleifscheibe 28′, die sich in endweise Schleifberüh
rung mit der nicht schräg verlaufenden Seite 24 des Werkstücks
W sowie von der Seite 24 weg bewegen läßt.
Wie aus den Fig. 2 und 3 deutlicher zu erkennen ist, sind die
beiden Schleifeinheiten 26 und 26′ beide an einem gemeinsamen
Schleifvorrichtungs-Schlitten 30 montiert. An diesem Schlitten
sind die beiden Schleifeinheiten 26 und 26′ in Längsrichtung
des Werkstücks W voneinander versetzt angeordnet, so daß ihre
Schleifscheiben bzw. Schleifkörper 28 und 28′ einander nicht
stören können, wenn sie in Schleifberührung mit den einander
gegenüberliegenden Seiten des Werkstücks treten. Wie in der
Zeichnung zu sehen ist, besitzt der Schlitten 30 drei Sätze
von Rädern bzw. Rollen 32, die sich in Rollberührung mit
zwei Führungsschienen 34 befinden, die auf dem Rahmen 12
angeordnet sind und sich beide parallel zur Längsrichtung
des Werkstücks W erstrecken. Auf diese Weise ist der Schlit
ten 30 mit den beiden daran angebrachten Schleifeinheiten
26 und 26′ in Längsrichtung des Werkstücks W bzw. in Längs
richtung des Tisches 18 hin- und herbewegbar.
Der Schleifvorrichtungs-Schlitten 30 besitzt einen Eigenan
trieb zur Ausführung einer Rollbewegung über die Führungs
schienen 34, und zwar in Form eines Schlittenantriebsmechanis
mus 36, der an dem Schlitten 30 in der Nähe dessen unteren
Endes angebracht ist, wie dies in den Fig. 1 und 3 zu sehen
ist. Der Schlittenantriebsmechanismus 36 umfaßt einen rever
siblen Elektromotor 38, der im folgenden als Schlittenantriebs
motor bezeichnet wird und an dem Schlitten 30 fest angebracht
ist. Der Schlittenantriebsmotor 38 besitzt eine Antriebsriemen
scheibe 40, die an seiner Ankerwelle 42 starr montiert ist.
Ein Endlosriemen 44 ist um die Antriebsriemenscheibe 40 und
eine angetriebene Riemenscheibe 46 größeren Durchmessers ge
schlungen, die an einem Ende einer Welle 48 fest montiert ist.
Diese Welle 48 ist mit ihrem mittleren Bereich in einem Lager
50 drehbar gelagert, das bei dem Bezugszeichen 52 konsolen
artig an dem Schlitten 30 angebracht ist.
An dem anderen Ende der Welle 48 ist ein in Fig. 1 zu sehendes
Kettenrad 54 starr angebracht, das in vergrößertem Maßstab
in Fig. 4 gezeigt ist. Das Kettenrad 54 befindet sich in
formschlüssigem Eingriff mit einem Längenbereich einer Kette
56, die sich parallel zu dem Werkstück W erstreckt und deren
einander gegenüberliegende Endbereiche über nicht gezeigte
Zugfedern an der Unterlage 14 verankert sind. Vorzugsweise
können in der in Fig. 4 gezeigten Weise zwei Führungsketten
räder 58 kleineren Durchmessers beidseits des erstgenannten
Kettenrads 54 für einen Eingriff mit der Kette 56 angeordnet
sein, so daß die Kette mit dem Umfang des Kettenrads 54
über einen größeren Winkelbereich in Eingriff treten kann.
Wenn sich das Kettenrad 54 in derartigem Eingriff mit der
Kette 56 befindet, wird die Rotation des Kettenrads mit grös
serer Effizienz und geringerer Vibration in die lineare Roll
bewegung des Schlittens 30 über die Führungsschienen 34 umge
setzt. Es ist somit zu erkennen, daß sich der Schlitten 30
entlang der Führungsschienen 34 vor und zurück bewegen läßt,
und zwar durch die in beiden Richtungen möglichen Rotationsbe
wegungen des Schlittenantriebsmotors 38.
Obwohl die beiden Schleifeinheiten 26 und 26′ eine im wesent
lichen identische Konfiguration besitzen, wie dies vorstehend
erwähnt wurde, unterscheidet sich die untere Schleifeinheit
26 von der oberen Schleifeinheit 26′ in erster Linie dadurch,
daß ihre Winkelstellung um eine parallel zur Schneidkante
des Werkstücks W verlaufende Achse verstellbar variabel ist.
Eine solche winkelmäßige Verlagerung der unteren Schleifein
heit 26 gestattet es dem unteren Schleifkörper 28, die schräg
verlaufende Seite 22 des Werkstücks W unter verschiedenen
Winkeln zu schleifen.
Im folgenden wird nun beschrieben, wie die untere Schleif
einheit 26 für eine winkelmäßige Verlagerung auf dem Schlitten
30 gehaltert ist und wie sich die Winkelstellung der unteren
Schleifeinheit einstellbar variieren läßt.
Unter spezieller Bezugnahme auf die Fig. 1 und 3 ist zu er
kennen, daß der Schleifkörper 28 der unteren Schleifeinheit
26 sowie verschiedene andere Arbeitskomponenten der Schleif
einheit 26, die im folgenden noch genannt werden, an einer
schräg angeordneten Basisplatte 60 im wesentlichen rechteckiger
Gestalt montiert sind. Die Basisplatte 60 besitzt zwei in
Fig. 3 dargestellte Schwenkzapfen 62, die von entgegenge
setzten Seiten des Basisplatte 60 in Ausrichtung miteinander
sowie mit einer parallel zur Schneidkante des Werkstücks W
verlaufenden Achse wegstehen. Die Schwenkzapfen 62 sind durch
ein Paar nach oben stehender Trageplatten 64 drehbar gelagert,
die an einer in Fig. 1 gezeigten Leiste 66 des Schlittens 30
fest montiert sind. Auf diese Weise läßt sich die untere
Schleifeinheit 26, die die Basisplatte 60 und die verschie
denen daran angebrachten Arbeitskomponenten umfaßt, an dem
Schlitten 30 um die Ausrichtungsachse der Schwenkzapfen 62
verschwenken.
Das Bezugszeichen 68 in Fig. 1 bezeichnet einen Mechanismus
zum einstellbaren Variieren der Winkelstellung der unteren
Schleifeinheit 26 um die Achse der Schwenkzapfen 62. Der
Winkeleinstellmechanismus 68 umfaßt einen Arm 70, der an
einem Ende an der Basisplatte 60 der unteren Schleifeinheit
26 fest verankert ist und der sich mit Spiel durch einen
Schlitz 72 in einer der Trageplatten 64 erstreckt. Das andere
Ende des Arms 70 befindet sich in gewindemäßigem Eingriff mit
einer Schnecke bzw. Schraubspindel 74, die in einem Paar
Lageransätzen 76 auf dem Schlitten 30 drehbar gelagert ist.
Außerdem ist an dem Schlitten 30 ein reversibler Elektro
motor 78 montiert, der im folgenden als Winkeleinstellmotor
bezeichnet wird und direkt mit der Schnecke 74 gekoppelt ist.
Zusammen mit der in beiden Richtungen möglichen Rotationsbe
wegung des Winkeleinstellmotors 78 und somit der Schnecke 74
ist daher eine winkelmäßige Verlagerung der unteren Schleif
einheit 26 nach vorwärts und rückwärts um die Achse der
Schwenkzapfen 62 möglich.
Außerdem zeigt Fig. 1 bei dem Bezugszeichen 80 einen Winkel
detektor herkömmlichen Designs, der zwischen einem der
Schwenkzapfen 62 und einer der Trageplatten 64 wirkt, um die
Winkelstellung der unteren Schleifeinheit 26 in bezug auf das
Werkstück W festzustellen. Der Winkeldetektor 80 kann in Form
einer Kodiereinrichtung, eines Linearwandlers oder einer
ähnlichen bekannten Vorrichtung vorgesehen sein, die in der
Lage ist, ein elektrisches Signal auszugeben, das die
Winkelstellung der unteren Schleifeinheit 26 wiedergibt.
Fig. 3 zeigt die deutlichste Darstellung der Arbeitskomponen
ten der unteren Schleifeinheit 26, die an der schwenkbaren
Basisplatte 60 montiert sind. Diese Komponenten beinhalten
einen Elektromotor 82, der dazu dient, eine Rotationsbewe
gung auf den Schleifkörper 28 auszuüben und deshalb als
Schleifkörper-Antriebsmotor bezeichnet wird. Der Schleifkörper-
Antriebsmotor 82 besitzt eine Antriebsriemenscheibe 84, die
an dessen Ankerwelle 86 fest montiert ist. Eine angetriebene
Riemenscheibe 88 mit viel größerem Durchmesser ist an einem
Ende einer Schleifkörper-Antriebswelle 90 derart montiert,
daß sie zusammen mit dieser drehbar ist, wobei an dem anderen
Ende der Antriebswelle 90 der Schleifkörper 28 fest montiert
ist. Ein Endlosriemen 92 erstreckt sich um die Antriebs
riemenscheibe 84 und die angetriebene Riemenscheibe 88, um
die Rotationsbewegung des Schleifkörper-Antriebsmotors 82
auf die Schleifkörper-Antriebswelle 90 zu übertragen. Diese
Schleifkörper-Antriebswelle ist in einem Paar Lager 94 dreh
bar gelagert, von denen eines in Fig. 3 zu sehen ist, wobei
die angetriebene Riemenscheibe 88 zwischen den Lagern ange
ordnet ist.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die Schleifkörper-Antriebswelle
90 relativ zu der angetriebenen Riemenscheibe 88 und den
Lagern 94 vor und zurück axial verschiebbar ist, obwohl diese
Schleifkörper-Antriebswelle relativ zu der angetriebenen
Riemenscheibe 88 undrehbar und relativ zu den Lagern 94 dreh
bar ist. Eine solche axiale Verschiebung der Schleifkörper-
Antriebswelle 90 ist notwendig, um den Schleifkörper 28
während des Schleifvorgangs gegen das Werkstück W zu drücken,
wie dies im folgenden noch ausführlich beschrieben wird.
Wie in vergrößertem Maßstab in Fig. 5 dargestellt ist, ist
eine Führung 96 U-förmigen Querschnitts an der Basisplatte
60 in unbeweglicher Weise angebracht und schafft eine parallel
zu der Schleifkörper-Antriebswelle 90 verlaufende lineare
Führungsbahn. Ein erstes Gleitelement 98, das ebenfalls einen
U-förmigen Querschnitt aufweist, ist in gleitend verschieb
barer Weise an der Führung 96 montiert. Dieses erste Gleit
element 98 ist wiederum mit einem Paar einander gegenüber
liegender kanalförmiger Führungen 100 versehen, die sich
parallel zu der Schleifkörper-Antriebswelle 90 erstrecken.
Mit den Führungen 100 stehen zwei Rippen 102 in gleitend ver
schiebbarem Eingriff, die mit einem zweiten Gleitelement 104
rohrförmiger Konfiguration im wesentlichen einstückig aus
gebildet sind, so daß dieses zweite Gleitelement relativ zu
dem ersten Gleitelement 98 in einer parallel zu der Schleif
körper-Antriebswelle 90 verlaufenden Richtung verschiebbar
ist. Die Schleifkörper-Antriebswelle 90 erstreckt sich kon
zentrisch durch das rohrförmige zweite Gleitelement 104 und
ist relativ zu diesem drehbar, wobei die Antriebswelle 90
jedoch nur zusammen mit dem zweiten Gleitelement 104 axial
verschiebbar ist. Somit ist die Schleifkörper-Antriebswelle
90 nicht nur zusammen mit dem ersten und dem zweiten Gleit
element 98 und 104 relativ zu der feststehenden Führung 96
auf der Basisplatte 60, sondern auch zusammen mit dem zweiten
Gleitelement 104 relativ zu dem ersten Gleitelement 98 axial
verschiebbar.
Unter nochmaliger Bezugnahme auf Fig. 3 ist zu erkennen, daß
an dem von dem Schleifkörper 28 abgelegenen, rückwärtigen
Ende des zweiten Gleitelements 104 eine Anstoßfläche 106
in Form einer rechteckigen Platte starr angebracht ist, die
sich in entgegengesetzten seitlichen Richtungen in einer
rechtwinklig zur Achse der Schleifkörper-Antriebswelle 90
verlaufenden Ebene von dem zweiten Gleitelement weg erstreckt.
Die Anstoßfläche 106 ist gegen das rückwärtige Ende des
ersten Gleitelements 98 gehalten. Eine Freiraumöffnung 108
in der Anstoßfläche 106 gestattet es der Schleifkörper-
Antriebswelle 90, sich drehbar durch diese hindurch zu er
strecken.
Das erste Gleitelement 98 besitzt eine rückwärtige Verlänge
rung 110, von der ein Arm 112 seitlich wegsteht. Der Arm 112
befindet sich in gewindemäßigem Eingriff mit einer Förder
schnecke 114, die durch ein in Fig. 3 nicht gezeigtes Lager
an der Basisplatte 60 drehbar montiert ist und die durch
einen elektrischen Fördermotor 116 angetrieben wird, der in
irgendeiner zweckdienlichen Weise auf der Basisplatte 60
montiert ist. Unter nochmaliger Bezugnahme auf Fig. 1 ist
zu erkennen, daß der Fördermotor 116 über ein Kegelradgetriebe
118 mit der Förderschnecke 114 gekoppelt ist. Der Arm 112
und die Förderschnecke 114 bilden in Kombination einen Be
wegungsumsetzungsmechanismus zum Umwandeln der Rotationsbe
wegung des Fördermotors 116 in die lineare Bewegung des ersten
Gleitelements 98 entlang der Führung 96.
Fig. 3 zeigt außerdem einen fluidbetätigten, vorzugsweise
pneumatischen Zylinder 120 sowie einen Feinanzeiger 122,
die beide fest an der Verlängerung 110 des ersten Gleitele
ments 98 angebracht sind. Der Luftzylinder 120 ist mit dem
Ende seiner Kolbenstange 124 an der Anstoßfläche 106 an dem
zweiten Gleitelement 104 befestigt, und der Feinanzeiger 122
ist mit dem Ende seiner Spindel 126 ebenfalls gegen die
Anstoßfläche 106 gehalten. Bei dem Luftzylinder 120 kann es
sich entweder um einen des doppeltwirkenden oder des einfach
wirkenden Typs mit Federrückstellung handeln. Wie durch die
graphischen Symbole in Fig. 3 angedeutet ist, kommuniziert
somit wenigstens die kopfendige Kammer des Luftzylinders 120
mit einer Luftpumpe 121 über ein drei Stellungen aufweisendes,
dreiwegiges, elektromagnetisch betätigtes und normalerweise
geschlossenes Wegeventil 123. Dieses Ventil läßt sich in
beiden Richtungen elektromagnetisch betätigen, um den Luft
zylinder 120 wahlweise mit der Pumpe 121 oder mit einem Aus
laß in Kommunikation zu bringen.
Der Feinanzeiger 122 ist dazu ausgelegt, die relative Ver
lagerung des ersten und des zweiten Gleitelements 98 und 104
visuell anzuzeigen. Außerdem kann der Feinanzeiger 122 vor
zugsweise mit elektrischen Kontakten zum Voreinstellen der
von dem Schleifkörper 28 zu arbeitenden Schleiftiefen ausge
stattet sein. Der Feinanzeiger 122 kann durch eine Kodierein
richtung, einen Linearwandler sowie andere Detektoren ersetzt
werden.
In Anbetracht der erläuterten Konstruktion der unteren
Schleifeinheit 26 ergibt sich die Konstruktion oder oberen
Schleifeinheit 26′ in augenfälliger Weise bei Betrachtung der
Fig. 1 und 2 in Verbindung mit Fig. 3. Daher sind in Fig. 1
und 2 die verschiedenen Teile und Komponenten der oberen
Schleifeinheit 26′ mit denselben Bezugszeichen, die zur Be
zeichnung der entsprechenden Teile und Komponenten der unteren
Schleifeinheit 26 verwendet werden, versehen, wobei diesen
Bezugszeichen jedoch ein Strichindex hinzugefügt ist. Wie
bereits erwähnt wurde, unterscheidet sich die obere Schleif
einheit 26′ von der unteren Schleifeinheit 26 dadurch, daß
ihre Basisplatte 60′ an dem Schleifvorrichtungs-Schlitten 30
starr angebracht ist. Ein weiterer Unterschied liegt darin,
daß die Förderschnecke 114′ der oberen Schleifeinheit 26′
von dem Fördermotor 116′ direkt angetrieben wird, und nicht
über das Kegelradgetriebe 118 angetrieben wird, wie dies bei
der unteren Schleifeinheit 26 der Fall ist. Eine weiter ins
Detail gehende Beschreibung der oberen Schleifeinheit 26′
würde lediglich zu einer Überbestimmung führen.
Wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt ist, sind zwei das Ende der
Bewegungsstrecke erfassende Sensoren 128 an irgendeiner zweck
dienlichen Stelle an beiden Enden des Schlittens 30 angebracht,
und zwar zum Feststellen der Tatsache, daß der Schlitten die
vorbestimmten Extrempositionen seiner Bewegungsstrecke entlang
der Führungsschienen 34 erreicht hat. Solche Sensoren können
in Form von Grenzschaltern, Photoröhren, Annäherungsschaltern
usw. vorgesehen sein.
Fig. 1 zeigt bei dem Bezugszeichen 130 eine Kühlmittelwanne
zum Sammeln des Kühlmittels, mit dem die Schleifkörper 28
und 28′ und das Werkstück W während des Schleifvorgangs zu
bespülen sind. Die Kühlmittelwanne 130 ist derart auf der
Unterlage 14 montiert, daß sie sich unterhalb des Werkstücks
W erstreckt, und die Kühlmittelwanne 130 erstreckt sich über
die gesamte Bewegungsbahn der Schleifkörper 28 und 28′ hinweg.
Wenn die in der vorstehend erläuterten Weise ausgebildete
Superfinish-Vorrichtung 10 in Betrieb genommen wird, wird
das zu schleifende Werkstück W auf dem Tisch 18 derart montiert,
daß seine Schneidkante nach vorne von dem Tisch wegsteht und
seine schräg verlaufende Seite 22 nach unten weisend angeord
net ist, wie es in Fig. 1 zu sehen ist. Dann wird das Werk
stück W mittels der Klemmen 20 gegen Verschiebung verriegelt
bzw. festgelegt.
Fig. 6 zeigt eine fragmentarische Darstellung des in der
genannten Weise auf dem Tisch 18 montierten Werkstücks W,
das einem Superfinish- bzw. Feinstschleifvorgang unterzogen
werden soll. Es ist darauf hinzuweisen, daß dieses Werkstück
bereits mittels einer herkömmlichen Messerschleifeinrichtung
geschliffen worden ist. Sowohl die schräge Seite 22 als auch
die nicht schräge bzw. gerade Seite 24 des Werkstücks W be
sitzen immer noch rauhe Oberflächen, und die Schneidkante 132
des Werkstücks W besitzt mit aller Wahrscheinlichkeit Grate
134, die in Richtung auf die gerade Seite 24 gebogen sein
können.
Fig. 7 zeigt eine ähnliche Ansicht desselben Werkstücks W,
das unter Verwendung der Vorrichtung 10 einem Feinstschleif
vorgang unterzogen wurde, wie dies im folgenden noch er
läutert wird. Sowohl die schräge Seite 22 als auch die
gerade Seite 24 des feinstgeschliffenen Werkstücks W be
sitzen glatte Oberflächen und bilden eine scharfe gerad
linige Schneidkante 132, die frei von Graten ist. Je nach dem,
wie dies erwünscht oder erforderlich ist, kann das Werkstück
W mit Zweifach-Abschrägung, wie dies durch die gestrichelte
Linie mit dem Bezugszeichen 136 dargestellt ist, oder sogar
mit Dreifach- oder Mehrfachabschrägung mittels der Super
finish-Vorrichtung 10 geschliffen werden, um eine dauerhaftere
Schneidkante zu schaffen, deren schräge Seite 22 im Querschnitt
gesehen im wesentlichen abgerundet ist. Ein solches Schleifen
des Werkstücks mit Mehrfachabschrägung ist möglich durch
Variieren der Winkelstellung der unteren Schleifeinheit 26
um die Achse der Schwenkzapfen 62, wie dies im folgenden aus
führlich beschrieben wird.
Nach dem Montieren und Festklemmen des Werkstücks W auf dem
Tisch 18 läßt sich die Winkelstellung der unteren Schleifein
heit 26 so einstellen, wie es zum Schleifen der schrägen
Seite 22 des Werkstücks W unter einem optimalen Winkel er
forderlich ist. Eine solche Einstellung erfolgt in ein
facher Weise durch Rotation des Winkeleinstellmotors 78 in
einer von beiden Richtungen.
Danach wird der Schlittenantriebsmotor 38 in Rotation ver
setzt, um den Schleifvorrichtungs-Schlitten 30 in einem Aus
maß über die Führungsschienen 34 zu bewegen, wie es erforder
lich ist, um die beiden Schleifkörper 28 und 28′ in eine
Position gegenüber der schrägen Seite 22 bzw. der geraden
Seite 24 des Werkstücks W zu bringen. Es ist darauf hinzu
weisen, daß die Schleifkörper 28 und 28′ nun durch die Förder
motoren 116 und 116′von dem Werkstück W beabstandet gehalten
sind.
Während die Rotationsbewegung des Schlittenantriebsmotors 38
dann möglicherweise gestoppt wird, werden die Luftzylinder
120 und 120′ dann mit der Pumpe 121 in Kommunikation ge
bracht, um ihre Kolbenstangen 124 und 124′ durch die Zufuhr
von Druckluft in ihre kopfendigenKammern vollständig auszu
fahren. Dieses Ausfahren der Luftzylinder 120 und 120′ führt
zu der maximalen Relativverschiebung der ersten Gleitelemente
98 und 98′ und der zweiten Gleitelemente 104 und 104′ in
parallel zu den Schleifkörper-Antriebswellen 90 und 90′
verlaufender Richtung. Die Schleifkörper-Antriebsmotoren 82
und 82′ können nun in Bewegung gesetzt werden, um den Schleif
körpern 28 und 28′, die sich immer noch außer Berührung mit
dem Werkstück W befinden, über die Endlosriemen 92 und 92′
und die Schleifkörper-Antriebswellen 90 und 90′ eine Rotations
bewegung zu erteilen.
Danach können die Fördermotoren 116 und 116′ zum Drehen der
Förderschnecken 114 und 114′ in Rotation versetzt werden.
Da die ersten Gleitelemente 98 und 98′ an ihren rückwärtigen
Verlängerungen 110 und 110′ über die Arme 112 und 112′ mit
den Förderschnecken 114 und 114′ in gewindemäßigem Eingriff
stehen, bewegen sich die ersten Gleitelemente 98 und 98′
zusammen mit den an den Verlängerungen 110 und 110 vorgesehenen
Luftzylindern 120 und 120′ und Feinanzeigern 122 und 122′
somit entlang der Führungen 96 und 96′ in Richtung auf das
Werkstück W. Eine derartige Bewegung der ersten Gleitelemente
98 und 98′ wird auf die zweiten Gleitelemente 104 und 104′
und von dort auf die Schleifkörper-Antriebswellen 90 und 90′
und die daran vorgesehenen Schleifkörper 28 und 28′ über
tragen, wenn die voll ausgefahrenen Kolbenstangen 124 und 124′
der Luftzylinder 120 und 120′ gegen die an den zweiten Gleit
elementen 104 und 104′ angebrachten Anstoßflächen 106 und 106′
anstoßen.
Wenn dann die Schleifflächen der sich drehenden Schleifkörper
28 und 28′ gegen die gegenüberliegenden Seiten 22 und 24 des
Werkstücks W stoßen, wird die Bewegung der zweiten Gleitele
elemente 104 und 104′ arretiert, da diese relativ zu den
Schleifkörper-Antriebswellen 90 und 90′ nicht axial ver
schiebbar sind. Die Fördermotoren 116 und 116′ können in
Rotation verbleiben, nachdem die sich drehenden Schleif
körper 28 und 28′ an dem Werkstück W in Anlage gekommen sind.
Eine solche andauernde Rotation der Fördermotoren 116 und 116′
verursacht lediglich eine Bewegung der ersten Gleitelemente
98 und 98′ nach vorne, wodurch sich eine Zusammenbewegung
der Luftzylinder 120 und 120′ ergibt, während die in ihren
kopfendigen Kammern enthaltene Luft komprimiert wird.
Die auf diese Weise in den Luftzylindern 120 und 120′ ge
speicherte Energie wird dazu verwendet, die Schleifkörper 28
und 28′ während dem sich anschließenden Feinstschleifvorgang
gegen das Werkstück W zu drücken. Die Fördermotoren 116 und
116′ können an einem voreingestellten Moment oder dann, wenn
die Feinanzeiger 122 und 122′ eine vorbestimmte Anzeige auf
weisen, außer Betrieb gesetzt werden. Die in der vorstehend
erläuterten Weise in den Luftzylinder 120 und 120′ gespei
cherte Energiemenge muß ausreichend sein, um die Schleif
körper 28 und 28′ in die Lage zu versetzen, das Werkstück W
selbst bei Wellungen oder anderen Oberflächenmängeln, die
in dem grobgeschliffenen Werkstück vorhanden sein können,
feinstzuschleifen, wobei auch der unweigerliche Verschleiß
der Schleifkörper an sich während dieses Feinstschleifvorgangs
zu berücksichtigen ist.
Bei dem bisher beschriebenen Arbeitsverfahren befanden sich
die Schleifkörper 28 und 28′ während der gesamten Zeitdauer
in Rotation, in der sie mit dem Werkstück W in Berührung
standen. Wenn es erforderlich oder gewünscht ist, kann der
Schleifvorrichtungs-Schlitten 30 während dieser Zeitdauer mit
einer niedrigen Geschwindigkeit angetrieben werden, um zu
verhindern, daß die Schleifkörper 28 und 28′ zu viel Material
von denselben Stellen des Werkstücks W abnehmen.
Als Alternative hierzu können die Schleifkörper 28 und 28′
zu Beginn auch außer Rotationsbetrieb gehalten werden und
von dem Werkstück weg zurückgezogen werden, nachdem ein
vorgeschriebener Betrag an Schleifenergie eingestellt worden
ist. Danach können die Schleifkörper 28 und 28′ in Rotation
versetzt werden, bevor sie in Schleifberührung mit dem
Werkstück bewegt werden.
Die Vorrichtung 10 ist nun zur Ausführung für den eigentlichen
Feinstschleifvorgang bereit. Der Schlittenantriebsmotor 38
kann wiederum in Rotation versetzt werden, um den Schlitten
30 entlang der Führungsschienen 34 anzutreiben. Durch den
Antrieb, den das Kettenrad 54 von dem Schlittenantriebsmotor
38 erfährt, dreht sich das Kettenrad 54 in formschlüssigem
Eingriff mit der Kette 56, die aufgrund der beiden Führungs
kettenräder 58 über einen derart großen Winkelbereich um das
Kettenrad 54 geschlungen ist, daß jegliche Möglichkeit von
Schlupf ausgeschlossen ist. Die sich drehenden Schleifkörper
28 und 28′ schleifen die gegenüberliegenden Seiten 22 und 24
des Werkstücks W gleichlaufend mit ihrer Bewegung zusammen
mit dem Schlitten 30 in Längsrichtung des Werkstücks.
Jedesmal, wenn der Schleifvorrichtungs-Schlitten 30 eines der
Enden des Werkstücks W erreicht, wird die Rotationsrichtung
des Schlittenantriebsmotors 38 ansprechend auf das Ausgangs
signal eines der beiden das Ende des Bewegungsstreckeerfas
senden Sensoren 128 automatisch umgeschaltet. Dieses Ausgangs
signal von einem der beiden Sensoren 128 kann auch zum zeit
weisen Ablassen von Fluid aus den kopfendigen Kammern der
Zylinder 120 und 120′ verwendet werden, um dadurch die Schleif
körper 28 und 28′ von den Kräften zu entlasten, die sie gegen
das Werkstück W gedrückt haben. Die kopfendigen Kammern der
Zylinder 120 und 120′ können beide sofort wieder mit Druck
beaufschlagt werden, wenn der Schlitten 30 seine Bewegung in
der entgegengesetzten Richtung wieder aufnimmt. Ein übermäßiges
Schleifen der einander gegenüberliegenden Längsendbereiche
des Werkstücks W läßt sich somit verhindern.
Eine derartige Hin- und Herbewegung des Schleifvorrichtungs-
Schlittens 30 läßt sich in einer erforderlichen Anzahl
wiederholen, bis das Werkstück W in der in Fig. 7 gezeigten
Weise feinstgeschliffen ist. Selbstverständlich ist es in
solchen Fällen, in denen nur die schräge Seite 22 des Werk
stücks W feinstgeschliffen werden soll, möglich nur die
untere Schleifeinheit 26 in der vorstehend erläuterten Weise
zu betätigen. Die obere Schleifeinheit 26′ kann außer Betrieb
bleiben oder braucht überhaupt nicht vorgesehen zu sein, wenn
die erfindungsgemäße Vorrichtung für eine derartige Verwendung
gedacht ist.
Die Anordnung der oberen Schleifeinheit 26′ ist dennoch be
vorzugt, da sie sich zur einfachen Entfernung der in Fig. 6
gezeigten Grate 134 von der Schneidkante 132 des Werkstücks W
sowie dazu verwenden läßt, die gerade Seite 24 des Werkstücks
frei von verschiedenen möglichen Oberflächenmängeln zu machen,
die durch den vorangehenden Grobschleifvorgang verursacht
worden sind. Normalerweise muß die obere Schleifeinheit 26′
die gerade Seite 24 des Werkstücks W auf eine viel geringere
Tiefe schleifen als die untere Schleifeinheit 26 die schräge
Seite 22 des Werkstücks schleifen muß. Wenn sich die untere
Schleifeinheit 26 zum Feinstschleifen der schrägen Seite 22
des Werkstücks W zehnmal hin- und herbewegen muß, muß sich
die obere Schleifeinheit 26′ ungefähr siebenmal hin- und
herbewegen, um die gerade Seite 24 des Werkstücks auf ein
zufriedenstellendes Ausmaß zu schleifen. In diesem Fall läßt
sich die obere Schleifeinheit 26′ in Betrieb setzen, nachdem
die untere Schleifeinheit 26 bereits drei Hin- und Herbe
wegungen ausgeführt hat, so daß das Schleifen der beiden
Seiten des Werkstücks gleichzeitig beendet wird. Wenn das
Werkstück W mit Mehrfachabschrägung geschliffen werden soll,
läßt sich die obere Schleifeinheit 26′ in einer zurückge
zogenen Position halten, während der zweite sowie die folgenden
Schritte des winkelmäßigen Schleifens der schrägen Seite des
Werkstücks von der unteren Schleifeinheit 26 ausgeführt
werden.
In manchen Fällen kann auch die obere Schleifeinheit 26′ um
eine parallel zur Längsrichtung des Werkstücks W verlaufende
Achse schwenkbar ausgebildet sein. Eine solche schwenkbare
obere Schleifeinheit läßt sich zum Abschleifen der Schneid
kante 132 des Werkstücks W auf ein Ausmaß, wie es zur Schaf
fung eines sehr dauerhaften Schneidwerkzeugs erforderlich ist,
verwenden. Auch in diesem Fall läßt sich das Schleifen der
beiden Seiten des Werkstücks gleichzeitig beenden.
Die Superfinish -Vorrichtung 10, die die vorstehend beschrie
bene Konstruktion und Arbeitsweise besitzt, ist für die Auto
mation gut ausgelegt. Die Fig. 8 bis 13 zeigen Blockdiagramme
mehrerer möglicher automatischer und halbautomatischer Steuer
systeme, die mit der Superfinish-Vorrichtung integrierbar
sind. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß sich
alle diese Darstellungen auf die Steuerung nur der unteren
Schleifeinheit 26 beschränken, die für das Schleifen mit
Mehrfachabschrägung verwendet wird.
Die Fig. 8, 10 und 12 veranschaulichen automatische Steuer
systeme mit elektronischen Steuerschaltungseinrichtungen
140, in denen praktisch als eine Vielzahl verschiedener Super
finish-Modelle Daten gespeichert sind, die den Winkel und
die Schleiftiefe beim Schleifen mit Einfachabschrägung sowie
die Winkel und Schleiftiefen beim Schleifen mit Mehrfachab
schrägung darstellen. Die Fig. 9, 11 und 13 dagegen zeigen
halbautomatische Steuersysteme mit Speichereinrichtungen 142
zum Speichern von Daten, die die gewünschten Schleifwinkel
und Schleiftiefen darstellen, wobei solche Daten vor Beginn
jedes Vorgangs von Hand eingegeben werden.
All diese automatischen und halbautomatischen Steuersysteme
lassen sich in drei Gruppen einteilen, und zwar nach Maßgabe
der Art und Weise, in der die Schleiftiefe bei jedem Winkel
festgestellt wird. Bei den Systemen der Fig. 8 und 9 werden
die Schleiftiefen aufgrund der Anzahl der Hin- und Herbe
wegungen der Schleifeinheit 26 in Längsrichtung des Werkstücks
W ermittelt. Zu diesem Zweck ist ein Zähler 144 mit einem
der das Ende der Bewegungstrecke erfassenden Sensoren 128
an dem Schleifvorrichtungs-Schlitten 30 elektrisch verbunden.
Bei den Systemen der Fig. 10 und 11 besitzt der Feinanzeiger
122 elektrische Kontakte an vorbestimmten Stellen, die zum
Voreinstellen der Schleiftiefen dienen, wobei der erwartete
Verschleiß des Schleifkörpers 28 berücksichtigt wird. Das
Schleifen auf die voreingestellten Schleiftiefen, das sich
durch die relative Verschiebung zwischen dem ersten und dem
zweiten Gleitelement 98 und 104 in Axialrichtung der Schleif
körper-Antriebswelle manifestiert, ist durch Annäherungs
schalter oder dgl. feststellbar. Die Systeme der Fig. 12 und
13 verwenden einen Videosensor 146 zum Aufnehmen des Werk
stücks W und zum Erzeugen eines Bildsignals 148, das den Fort
gang des Schleifvorgangs anzeigt. Das Schleifen auf jede vor
eingestellte Schleiftiefe wird mittels dieses Bildsignals
festgestellt.
Aus den Fig. 8 bis 13 ist auch zu erkennen, daß die Steuer
schaltung 140 sowohl mit der Winkeleinstelleinrichtung 68
bzw. deren Motor 78 sowie auch mit dem Winkeldetektor 80 elek
trisch verbunden ist. Jedesmal wenn die Winkelstellung der
unteren Schleifeinheit 26 in bezug auf das Werkstück W durch
die Winkeleinstelleinrichtung 68 verändert wird, wird dieser
neue Winkel von dem Winkeldetektor 80 an die Steuerschaltung
140 rückgemeldet. Danach beginnt die Schleifeinheit 26 mit
dem Schleifen des Werkstücks W nach dem vorstehend erläuter
ten Verfahren, wobei sie sich an dem Werkstück entlang vor
und zurück bewegt.
Die Steuerschaltung 140 setzt die Schleifeinheit 26 zeit
weise außer Betrieb, wenn das Werkstück auf eine gewünschte
Tiefe geschliffen ist. Die Tatsache, daß das Werkstück auf
die gewünschte Tiefe geschliffen ist, wird bei den Systemen
der Fig. 8 und 9 dadurch ermittelt, daß der Zähler 144 eine
vorbestimmte Anzahl von Eingangsimpulsen zählt, die die Hin-
und Herbewegung der Schleifeinheit 26 wiedergeben, bei den
Systemen der Fig. 10 und 11 dadurch, daß der Feinanzeiger 122
ein elektrisches Signal erzeugt, das die vorgeschriebene
relative Verschiebung zwischen dem ersten und dem zweiten
Gleitelement 98 und 104 wiedergibt, sowie bei den Systemen
der Fig. 12 und 13 dadurch, daß das Bildsignal 148 von dem
Videosensor 146 ein vorgeschriebenes Niveau wiedergibt. Danach
veranlaßt die Steuerschaltung 140 eine erneute Betätigung der
Winkeleinstelleinrichtung 68 zum Einstellen des Schleifkörpers
28 auf den nächsten erforderlichen Winkel. Danach wird der
selbe Vorgang wiederholt, bis der gewünschte Feinstschleif
vorgang mit Mehrfachabschrägung vollständig ausgeführt worden
ist.
Es wird empfohlen, der Steuerschaltung 140 ein Anzeigesystem
zuzuordnen, das entweder einen Satz von Analoganzeigefenstern
150 der in Fig. 14 gezeigten Art oder einen Satz von Digital
anzeigefenstern 150′ der in Fig. 15 gezeigten Art aufweist.
Bei den in diesen Fenstern 150 oder 150′anzuzeigenden Daten
handelt es sich um die Winkel des Schleifkörpers 28, die
gewünschte (voreingestellte) Schleiftiefe, die derzeitige
bereits geschliffene Tiefe sowie die verbleibende noch zu
schleifende Tiefe, und zwar für jeden einzelnen Winkel.
Genauer gesagt können im Fall der Steuersysteme der Fig. 8
und 9 die Anzeigefenster 150 oder 150′ jeweils die vorein
gestellte Anzahl der Hin- und Herbewegungen der Schleifein
heit, die bereits ausgeführte Anzahl der Hin- und Herbewegun
gen sowie die verbleibende Anzahl der Hin- und Herbewegungen
bei den verschiedenen Winkeln des Schleifkörpers 28 anzeigen,
wie dies in den Fig. 14 und 15 dargestellt ist. Im Fall der
Steuersysteme der Fig. 10 und 11 können die Anzeigefenster
150 oder 150′ jeweils die voreingestellte, die derzeitige
sowie die verbleibende relative Verschiebung zwischen dem
ersten und dem zweiten Gleitelement 98 und 104 bei den ver
schiedenen Schleifkörperwinkeln anzeigen. Im Fall der Steuer
systeme der Fig. 12 und 13 können die Anzeigefenster 150
oder 150′ jeweils die voreingestellte, die derzeitige sowie
die verbleibende Schleiftiefe bei den verschiedenen Schleif
körperwinkeln anzeigen.
Die speziellen Darstellungen der Fig. 14 und 15 zeigen, daß
der Schleifkörper 28 zuerst auf einen Winkel von 28° und dann
auf einen Winkel von 25° in bezug auf die Horizontale einzu
stellen ist. Die gewünschte Anzahl der Hin- und Herbewegungen
der Schleifeinheit beträgt zehn bei dem ersten und vier bei
dem zweiten Winkel. Im Moment hat die Schleifeinheit vier
Hin- und Herbewegungen bei dem ersten Winkel ausgeführt, und
die restliche Anzahl der Hin- und Herbewegungen beträgt sechs.
Im allgemeinen werden in Furnier- oder Sperrholzherstellungs
werken oder anderen Holzbearbeitungswerken die Schneidwerk
zeuge in regelmäßigen Abständen geschärft, und ihre Schleif
winkel und Schleiftiefen werden gewohnheitsmäßig festgelegt.
Daher lassen sich die Schneidwerkzeuge in den meisten Fällen
mittels der Vorrichtung 10 automatisch schärfen, indem man
einen der gewohnheitsmäßig verwendeten Sätze von Schleif
winkeln und -tiefen auswählt, die in die Steuerschaltung 140
eingebaut sind. In einigen speziellen Fällen kann jedoch eine
manuelle Eingabe verschiedener Schleifwinkel und Schleif
tiefen erforderlich werden. Die Schleiftiefen bei verschie
denen Winkeln beim Schleifen mit Mehrfachabschrägung sind
normalerweise verschieden. Eine typische Schleiftiefe beim
ersten Schritt des Schleifens mit Mehrfachabschrägung beträgt
normalerweise 5/100 bis 8/100 mm. Dieser Schleiftiefenbereich
entspricht einem von dem Zähler 144 in dem Steuersystem der
Fig. 9 gezählten Zählstand von sieben bis zehn. Bei dem
Steuersystem der Fig. 11 muß die gewünschte Schleiftiefe an
dem Feinanzeiger 122 unter Berücksichtigung des zu erwartenden
Verschleisses des Schleifkörpers 28, der den Spezialisten
empirisch bekannt ist, voreingestellt werden. Bei dem System
der Fig. 13 können die gewünschten Schleiftiefen in die
Steuerschaltung 140 eingegeben werden und dort in einer Form
gespeichert werden, die einen Vergleich mit dem von dem
Videosensor 146 zu erzeugenden Bildsignal 148 gestattet.
Alle diese Daten, die die gewünschten Schleifwinkel und
Schleiftiefen wiedergeben, werden in den in Fig. 14 und 15
gezeigten Fenstern 150 oder 150′ in geeigneter analoger oder
digitaler Form angezeigt, und zwar in Abhängigkeit von der
Art und Weise, in der die Schleiftiefen voreingestellt und
ermittelt werden.
Unabhängig davon, ob der erforderliche Satz von Feinstschleif
daten von Hand eingegeben wird oder von unter den in die
Steuerschaltung 140 integrierten exemplarischen Sätzen aus
gewählt wird, so arbeitet die Vorrichtung 10 dennoch im wesent
lichen in der vorstehend erläuterten Weise zum Feinstschleifen
des Werkstücks W. Jedesmal, wenn das Schleifen des Werkstücks
W bei einem speziellen Winkel beendet ist, wie dies durch den
Zählstand des Zählers 144 (Fig. 8 und 9), durch das Ausgangs
signal des Feinanzeigers 122 (Fig. 10 und 11) oder durch das
Bildsignal 148 von dem Videosensor 146 (Fig. 12 und 13) ange
zeigt wird, wird der Schleifvorgang automatisch ausgesetzt.
Danach wird der Winkeleinstellmotor 78 wieder in Betrieb
versetzt, und zwar entweder nach Maßgabe des Programms der
Steuerschaltung 140 oder nach Maßgabe der von Hand in dessen
Speichereinrichtung 142 eingegebenen Daten, zum Einstellen
der unteren Schleifeinheit 26 auf den nächsten Schleifwinkel
in bezug auf das Werkstück W.
Derselbe Vorgang wird danach wiederholt, bis der Schleifvor
gang mit der gewünschten Mehrfachabschrägung abgeschlossen ist.
Wie in Verbindung mit Fig. 14 oder 15 erwähnt wurde, wird
die für die Vorrichtung 10 zuständige Bedienungsperson oder
Aufsicht über den Fortgang eines solchen Schleifens mit
Mehrfachabschrägung mittels der Anzeigefenster 150 oder 150′
visuell auf dem laufenden gehalten.
Es ist nun zu erkennen, daß sich die automatischen Steuer
systeme der Fig. 8, 10 und 12 sowie die halbautomatischen
Steuersysteme der Fig. 9, 11 und 13 als Extremfall des vor
stehend erläuterten Schleifvorgangs mit Mehrfachabschrägung
für eine konvexe oder gerundete Ausbildung der schrägen Seite
22 des Werkstücks W eignen, wie dies durch die durchgezogene
Linie in Fig. 16 gezeigt ist, um dadurch eine Schneidkante
mit noch höherer Standzeit bzw. Lebensdauer zu schaffen.
Im folgenden wird nun erörtert, wie das Werkstück W mit Mehr
fachabschrägung zu schleifen ist, um die schräge Seite 22
mit gerundetem Profil zu schaffen, wie dies in Fig. 16 ge
zeigt ist.
Es sei nun angenommen, daß die in Fig. 16 im Umriß darge
stelle Schneidkante 132 des Werkstücks W, wie sie durch eine
separate Schleifeinrichtung grobgeschliffen und auf der
Superfinish-Vorrichtung 10 montiert ist, einen Winkel von
beispielsweise 21° aufweist. Die schräge Seite 22 dieses
Werkstücks W kann zuerst mit einem größeren Winkel von bei
spielsweise 30° und sodann mit zunehmend kleineren Winkeln
von beispielsweise 28°, 26° usw. geschliffen werden. Die
Schleiftiefe bei dem ersten Winkel von 30° sollte am größten
sein und kann zum Beispiel von 8/100 bis 10/100 mm betragen,
und die Schleiftiefen bei den sich anschließenden kleineren
Winkeln sollten ebenfalls fortlaufend kleiner werden. Zum
Beispiel kann die Schleiftiefe bei dem zweiten Winkel von 28°
von 5/100 bis 6/100 mm betragen, und die Schleiftiefe bei dem
dritten Winkel von 26° kann zum Beispiel von 2/100 bis 3/100
mm betragen.
Die Fig. 17 und 18 erläutern ein typisches automatisches bzw.
ein typisches halbautomatisches Steuersystem zur Verwendung
bei der praktischen Ausführung des Schleifens mit Mehrfach
abschrägung gemäß Fig. 16. Diese automatischen und halbauto
matischen Steuersysteme entsprechen den Systemen der Fig. 8
bzw. 9 darin, daß die Schleiftiefen durch den Zähler 144
bestimmt werden, jedoch mit der Ausnahme, daß bei den Systemen
der Fig. 17 und 18 der Zähler durch die beiden das Ende der
Bewegungsstrecke erfassenden Sensoren 128 an beiden Enden
des Schleifvorrichtungs-Schlittens 30 der Fig. 1 bis 3 akti
viert wird. Somit zählt bei den Systemen der Fig. 17 und 18
der Zähler 144 die Anschläge bzw. Hubbewegungen des Schlittens
30 in jeder Richtung enlang der Führungsschienen 34, anstatt
die Hin- und Herbewegungen des Schlittens zu zählen, wie dies
bei den Systemen der Fig. 8 und 9 der Fall ist.
Die vorstehend aufgeführten gewünschten Schleiftiefen bei
den verschiedenen Winkeln entsprechen in diesem speziellen
Ausführungsbeispiel sieben bis zehn Anschlägen bei 30°, vier
bis fünf Anschlägen bei 28° und zwei bis drei Anschlägen bei
26°. Es ist jedoch zu beachten, daß das Werkstück bei jeder
Hubbewegung des Schleifkörpers 28 nicht notwendigerweise auf
dieselbe Tiefe geschliffen wird. Zum Beispiel ist der Schleif
körper 28 zum Schleifen bei dem ersten Winkel von 30° zu
Beginn lediglich mit der Schneidkante 132 des Werkstücks W
in Berührung. Da sich das Werkstück W in Richtung auf seine
Schneidkante 132 verjüngt, wird die Berührungsfläche zwischen
dem Werkstück und dem Schleifkörper 28 mit fortlaufendem
Schleifvorgang zunehmend größer, so daß der Schleifkörper
das Werkstück W während jedes der sieben bis zehn aufeinander
folgenden Hubbewegungen auf eine zunehmend geringere Tiefe
schleift.
All diese Daten, die die gewünschten Schleifwinkel und Tiefen
wiedergeben, können entweder im voraus in die Steuerschaltung
140 eingegeben werden, wie dies bei dem automatischen Steuer
system der Fig. 17 der Fall ist, oder sie können vor Ausfüh
rung jedes Arbeitsganges von Hand in die Speichereinrichtung
142 eingegeben werden, wie dies bei dem halbautomatischen
Steuersystem der Fig. 18 der Fall ist.
Der eigentliche Schleifvorgang mit Mehrfachabschrägung zur
Schaffung der gerundeten schrägen Seite 22 gemäß Fig. 16
kann in derselben Weise ausgeführt werden, wie dies vor
stehend unter Bezugnahme auf die Fig. 8 bis 13 beschrieben
wurde. Bei einem derartigen Schleifvorgang wird die ursprüng
lich planare schräg velaufende Seite 22 des Werkstücks W,
die in Fig. 16 durch die Umrißlinie dargestellt ist, derart
konvex ausgebildet ist, wie dies durch die durchgezogene Linie
in derselben Fig. dargestellt ist. In dem Ausmaß, in dem man
die Anzahl der verschiedenen Schleifwinkel größer macht, wird
die schräg verlaufende Seite 22 des Werkstücks W selbstver
ständlich eine gleichmäßigere Rundung darbieten, wie dies in
einer Querschnittsansicht oder in einer Endansicht wie in
Fig. 16 zu sehen ist.
Außerdem zeigt Fig. 16, daß die gerade Seite 24 des Werkstücks
W bei dem Bezugszeichen 152 in einem Winkel zu seiner Ebene
abgeschliffen wird, um dadurch eine noch dauerhaftere Schneid
kante zu schaffen. Dieses winkelige Schleifen der gerade
verlaufenden Seite 24 erfordert die schwenkbare Anbringung
der oberen Schleifeinheit 26′ zusätzlich zu der schwenkbaren
Anbringung der unteren Schleifeinheit 26. Es ist offensicht
lich, daß sich die obere Schleifeinheit 26′ mit denselben
Mitteln verschwenken und in seiner Winkelstellung einstellen
läßt, mit denen die untere Schleifeinheit 26 verschwenkt und
hinsichtlich ihres Winkels in bezug auf das Werkstück einge
stellt wird.
Bei einer alternativen Superfinish-Vorrichtung 10 b, die in
den Fig. 19 und 20 gezeigt ist, ist das Werkstück W auf
einem Tisch 18 b derart montiert, daß seine Schneidkante nach
oben weisend angeordnet ist, und nicht nach vorne weisend,
wie bei der Vorrichtung 10 des ersten Ausführungsbeispiels.
Die schräge Seite des Werkstücks W ist nach vorne weisend,
d.h. in bezug auf Fig. 19 nach unten weisend und in bezug
auf Fig. 20 nach links weisend, angeordnet. Eine Reihe fluid
betätigter Zylinder 20 b sind auf einem Rahmen 12 b in Längs
richtung desselben voneinander beabstandet angeordnet und
dienen dazu, das Werkstück W in unbeweglicher Weise gegen den
Tisch 18 b zu halten.
Ein Schleifvorrichtungs-Schlitten 30 b ist auf dem Rahmen 12 b
derart montiert, daß er eine Rollbewegung entlang eines Paares
von Führungsschienen 34 b ausführen kann, und der Schlitten
30 b besitzt im wesentlichen die Gestalt eines umgekehrten
U, wie dies in der Seitenansicht der Fig. 20 zu sehen ist.
An dem Schlitten 30 b sind eine vordere Schleifeinheit 26 b
zum Schleifen der schrägen Seite des Werkstücks W sowie eine
hintere Schleifeinheit 26′b zum Schleifen der geraden Seite
des Werkstücks montiert. Obwohl Fig. 19 die Schleifscheiben
bzw. Schleifkörper 28 b und 28′b sowie die Basisplatten 60 b
und 60′b der vorderen und der hinteren Schleifeinheiten nur
für Erläuterungszwecke zeigt, ist trotzdem zu erkennen, daß
die beiden Schleifkörper in Längsrichtung des Werkstücks W
zueinander versetzt angeordnet sind, um eine gegenseitige
Störung während des Schleifvorgangs zu verhindern. An dem
Schlitten 30 b ist ein Schlittenantriebsmotor 38 b montiert,
wodurch der Schlitten 30 b einen Eigenantrieb zur Hin- und
Herbewegung in Längsrichtung des Werkstücks aufweist.
Die vordere Schleifeinheit 26 b ist mit einer Winkeleinstell
einrichtung 68 b zum einstellbaren Variieren des Winkels des
vorderen Schleifkörpers 28 b in bezug auf das Werkstück W ver
sehen. Die Winkeleinstelleinrichtung 68 b dieser alternativen
Vorrichtung 10 b umfaßt ein an der Basisplatte 60 b starr mon
tiertes sektorartiges Verzahnungsteil 160 sowie ein an dem
Schlitten 30 b drehbar montiertes Ritzel 162 zum antriebsmäßigen
Eingriff mit dem sektorartigen Verzahnungsteil 160. Aus der
vorstehenden Offenbarung ist zu erkennen, daß die hintere
Schleifeinheit 26′b ebenfalls um eine parallel zur Längsrich
tung des Werkstücks W verlaufende Achse schwenkbar gemacht
werden könnte.
Bei dem Bezugszeichen 164 in den Fig. 19 und 20 ist eine
Steuerkonsole gezeigt, in der die verschiedenen elektrischen
und elektronischen Steuerungen einschließlich der Steuer
schaltung 140 der Fig. 8 bis 13, 17 und 18 der Superfinish-
Vorrichtung untergebracht sind. Die Steuerkonsole 164 besitzt
eine Steuertafel 166, auf der die Anzeigefenster 150 gemäß
Fig. 14 oder die Anzeigefenster 150′ gemäß Fig. 15 angeordnet
sein können.
Die Fig. 21 und 22 zeigen vergrößerte Ansichten der vorderen
Schleifeinheit 26 b, wobei sich versteht, daß die hintere
Schleifeinheit 26′b eine entsprechende Konstruktion aufweisen
kann. Die vordere Schleifeinheit 26 b ist mit ihrer Basisplatte
60 b zwischen zwei Trageplatten 64 b des Schlittens 30 b schwenk
bar montiert. Auf dieser schwenkbaren Basisplatte 60 b ist ein
Fördermotor 116 b über eine Ritzelanordnung 170 mit einer
Zahnstange 168 betriebsmäßig gekoppelt, die sich parallel zu
einer Schleifkörper-Antriebswelle 90 b erstreckt. Die Ritzel
anordnung 170 beinhaltet eine nicht gezeigte Zahnstangenfüh
rungsanordnung, so daß sich die Zahnstange 168 ansprechend
auf die in beiden Richtungen mögliche Rotationsbewegung des
Fördermotors 116 b in Längsrichtung hin oder her bewegt. Die
Zahnstange 168 besitzt einen Trägerarm 172, der starr an dieser
angebracht ist und sich rechtwinklig von dieser wegerstreckt.
Ein fluidbetätigter Zylinder 120 b, bei dem es sich mormaler
weise um einen Luftzylinder handelt, ist mit seinem kopfsei
tigen Ende an dem freien Ende des Trägerarms 172 fest ange
bracht, und die Kolbenstange 124 b des Zylinders 120 b ist paral
lel zu der Schleifkörper-Antriebswelle 90 b ausgerichtet. Die
Kolbenstange 124 b ist über einen weiteren Arm 106 b mit der
Schleifkörper-Antriebswelle 90 b gekoppelt.
Wie bei der unteren Schleifeinheit 26 der Vorrichtung 10 ge
mäß Fig. 1 bis 3 ist die Schleifkörper-Antriebswelle 90 b durch
die beiden Lager 94 auf der Basisplatte 60 b drehbar gelagert
und wird über die Riemenscheiben 84 und 88 und den Endlos
riemen 92 von dem Schleifkörperantriebsmotor 82 angetrieben.
Die Schleifkörper-Antriebswelle 90 b ist relativ zu der Riemen
scheibe 88 und den Lagern 94 axial verschiebbar.
Im Betrieb der vorderen Schleifeinheit 26 b gemäß Fig. 21
und 24 führt die in einer vorbestimmten Richtung erfolgende
Rotationsbewegung des Fördermotors 116 b zu der linearen Be
wegung der Zahnstange 168 und somit des Schleifkörpers 28 b
in Richtung auf das Werkstück W. Die andauernde Rotationsbewe
gung des Fördermotors 116 b, nachdem der Schleifkörper 28 b sich
in Anlage an das Werkstück W bewegt hat, führt zu der Zusam
menbewegung des Luftzylinders 120 b. Die auf diese Weise in dem
Luftzylinder 120 b gespeicherte Energie kann dazu verwendet
werden, den Schleifkörper 28 b während des sich anschließenden
Feinstschleifvorgangs gegen das Werkstück W zu drücken. Die
weiteren Einzelheiten der Konstruktion und der Betriebsweise
der alternativen Vorrichtung 10 b gemäß der vorliegenden Er
findung ergeben sich in offensichtlicher Weise aus der vor
stehenden Beschreibung der Fig. 1 bis 18.
Claims (13)
1. Verfahren zum Feinschleifen eines länglichen Schneid
werkzeugs, das eine durch eine schräge Seite und eine gerade
Seite definierte geradlinig verlaufende Schneidkante aufweist,
wobei die beiden Seiten einen ersten spitzen Winkel mitein
ander einschließen,
gekennzeichent durch folgende Schritte:
- a) Drücken eines Schleifkörpers mit seiner Stirnfläche gegen das Schneidwerkzeug über einen fluidbetätigten Zylinder, bis sich eine ausreichende Fluidenergie in dem Zylinder aufbaut, die es dem Schleifkörper ermöglicht, das Schneid werkzeug auf jede beliebige erforderliche Schleiftiefe zu schleifen;
- b) Halten des Schleifkörpers gegen die schräge Seite des Schneidwerkzeugs unter einem zweiten spitzen Winkel in bezug auf die gerade Seite des Schneidwerkzeugs, wobei der zweite spitze Winkel größer als der erste spitze Winkel ist;
- c) Hin- und Herbewegen des Schleifkörpers in Längsrichtung des Schneidwerkzeugs zwischen dessen einander gegenüberlie genden Enden, wobei der Schleifkörper konstant in Rotation gehalten wird und durch die Fluidenergie gegen das Schneid werkzeug gedrückt wird, bis das Schneidwerkzeug unter dem zweiten spitzen Winkel auf eine vorher zugeordnete Schleif tiefe geschliffen ist;
- d) in ähnlicher Weise erfolgendes Schleifen des Schneidwerk zeugs im wesentlichen durch Wiederholen des ersten Drück schrittes (a) und des zweiten Halteschrittes (b) in einer vorbestimmten Anzahl, und zwar lediglich mit dem Unter schied, daß der Schleifkörper unter solchen zusätzlichen Winkeln in bezug auf die gerade Seite des Schneidwerkzeugs gegen das Schneidwerkzeug gehalten wird, die zunehmend kleiner als der zweite spitze Winkel werden und das Schneid werkzeug bei jedem zusätzlichen Winkel auf eine zunehmend geringere Schleiftiefe geschliffen wird; und
- e) Entlasten des Schleifkörpers von der Fluidenergie jedes mal,wenn der Schleifkörper eines der beiden Enden des Schneidwerkzeugs erreicht, bis der Schleifkörper seine Bewegung in Richtung auf das jeweils andere Ende des Schneid werkzeugs wieder aufnimmt.
2. Schleifverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gerade Seite des Schneidwerkzeugs zur Schaffung einer
dauerhafteren Schneidkante in einem Winkel zu dieser ge
schliffen wird.
3. Schleifverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schleifkörper in Rotation
versetzt wird, bevor er zur Erzeugung der Fluidenergie in dem
fluidbetätigten Zylinder gegen das Schneidwerkzeug gedrückt
wird.
4. Schleifverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleifkörper in Längsrichtung des Schneidwerkzeugs
bewegt wird, während er zur Erzeugung der Fluidenergie in dem
fluidbetätigten Zylinder gegen das Schneidwerkzeug gedrückt
wird.
5. Schleifverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleifkörper außer Rotation verbleibt, während er
zur Erzeugung der Fluidenergie in dem fluidbetätigten Zylinder
gegen das Schneidwerkzeug gedrückt wird.
6. Schleifverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzlichen Winkel des Schleifkörpers in bezug auf
die gerade Seite des Schneidwerkzeugs zur Schaffung eines
gerundeten Profils der schrägen Seite des Schneidwerkzeugs
fortlaufend verändert werden.
7. Vorrichtung zum Schleifen eines länglichen Schneid
werkzeugs mit geradliniger Schneidkante auf einen Feinschliff,
gekennzeichnet durch:
- a) eine Rahmeneinrichtung (12; 12 b);
- b) eine an der Rahmeneinrichtung vorgesehene Einrichtung (18, 20; 18 b) zum unbeweglichen Halten des Schneidwerk zeugs (W) in einer vorbestimmten Weise;
- c) einen Schleifvorrichtungs-Schlitten (30; 30 b), der an der Rahmeneinrichtung (12; 12 b) derart montiert ist, daß er in Längsrichtung des Schneidwerkzeugs (W) hin- und herbewegbar ist;
- d) einen Schleifkörper (28; 28 b), der an dem Schlitten (30; 30 b) derart montiert ist, daß er sowohl um seine eigene Achse drehbar als auch in Axialrichtung auf das Schneid werkzeug (W) zu und von diesem weg rechtwinklig zurLängs richtung des Schneidwerkzeugs (W) bewegbar ist, wobei der Schleifkörper (28; 28 b) außerdem in der Lage ist, sich zusammen mit dem Schlitten (30; 30 b) zwischen zwei ein ander gegenüberliegenden Längserstreckungsenden des Schneid werkzeugs (W) zu bewegen;
- e) eine an dem Schlitten (30; 30 b) vorgesehene Schleifkörper- Antriebseinrichtung (82) zum rotationsmäßigen Antreiben des Schleifkörpers (28; 28 b);
- f) eine an dem Schlitten (30; 30 b) vorgesehene Energiespeicher einrichtung mit einem fluidbetätigten Zylinder (120; 120 b) und einer Fördereinrichtung (116; 116 b) zum Bewegen des Schleifkörpers (28; 28 b) axial in Richtung auf das Schneid werkzeug (W) über den fluidbetätigten Zylinder (120; 120 b), wobei die Fördereinrichtung (116; 166 b) in der Lage ist, den Schleifkörper (28; 28 b) mit dessen Stirnfläche über den fluidbetätigten Zylinder gegen das Schneidwerkzeug (W) zu drücken, bis sich eine ausreichende Fluidenergie in dem Zylinder (120; 120 b) aufbaut, die es dem Schleif körper (28; 28 b) ermöglicht, das Schneidwerkzeug (W) auf jede beliebige erforderliche Schleiftiefe zu schleifen;
- g) eine Schlittenantriebseinrichtung (38; 38 b) zum Hin- und Herbewegen des Schlittens (30; 30 b) in Längsrichtung des Schneidwerkzeugs (W);
- h) eine dem fluidbetätigten Zylinder (120; 120 b) zugeordnete Ventileinrichtung (123) zum Entlasten des Schleifkörpers (28; 28 b) von der Fluidenergie jedesmal, wenn der Schleif körper (28; 28 b) eines der beiden Enden des Schneidwerk zeugs (W) erreicht, bis der Schleifkörper (28; 28 b) seine Bewegung in Richtung auf das jeweils andere Ende des Schneidwerkzeugs (W) wieder aufnimmt;
- i) eine an dem Schlitten (30; 30 b) vorgesehene Winkelein stelleinrichtung (68; 68 b) zum einstellbaren Variieren des Winkels der Achse des Schleifkörpers (28; 28 b) in bezug auf das Schneidwerkzeug (W) um eine parallel zur Längsrichtung des Schneidwerkzeugs (W) verlaufende Achse;
- j) eine Winkeldetektoreinrichtung (80) zum Feststellen des Winkels des Schleifkörpers (28; 28 b) in bezug auf das Schneidwerkzeug (W);
- k) eine Schleiftiefen-Detektoreinrichtung (128, 144; 122; 146, 148) zum Feststellen der Tiefe, auf die das Schneid werkzeug (W) von dem Schleifkörper (28; 28 b) geschliffen worden ist; und
- l) eine mit der Winkeldetektoreinrichtung und der Schleif tiefen-Detektoreinrichtung elektrisch verbundene Steuer einrichtung (140) für die Eingabe von Daten, die den Winkel des Schleifkörpers (28; 28 b) in bezug auf das Schneidwerkzeug (W) sowie die Schleiftiefe, auf die das Schneidwerkzeug (W) von dem Schleifkörper (28; 28 b) ge schliffen worden ist, darstellen, wobei die Steuerein richtung (140) außerdem mit der Schleifkörper-Antriebs einrichtung (82), der Schlittenantriebseinrichtung (38; 38 b) und der Winkeleinstelleinrichtung (68, 68 b) zur Steuerung deren Betriebs nach Maßgabe der eingegebenen Daten elektrisch verbunden ist.
8. Schleifvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum automatischen Schleifen des Schneidwerkzeugs (W) mit
Mehrfachabschrägung in der Steuereinrichtung (140) Daten
gespeichert sind, die eine Mehrzahl von Serien gewünschter
Winkel des Schleifkörpers (28; 28 b) in bezug auf das Schneid
werkzeug (W) sowie eine gewünschte Tiefe, auf die das Schneid
werkzeug (W) bei jedem gewünschten Winkel geschliffen werden
soll, darstellten.
9. Schleifvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum halbautomatischen Schleifen des Schneidwerkzeugs (W)
mit Mehrfachabschrägung die Steuereinrichtung (140) eine
Speichereinrichtung (142) aufweist, in die vor Beginn des
Schleifvorgangs des Schneidwerkzeugs (W) Daten manuell ein
gebbar sind, die eine Serie gewünschter Winkel des Schleif
körpers (28; 28 b) in bezug auf das Schneidwerkzeug (W)
sowie eine gewünschte Tiefe, auf die das Schneidwerkzeug (W)
bei jedem gewünschten Winkel geschliffen werden soll, dar
stellen.
10. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleiftiefen-Detektoreinrichtung einen Zähler (144)
zum Zählen der Hubbewegungen des Schlittens (30; 30 b) in
bezug auf das Schneidwerkzeug (W) umfaßt.
11. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleiftiefen-Detektoreinrichtung einen Anzeiger (122)
umfaßt, der in der Lage ist, die axiale Verlagerung des
Schleifkörpers (28; 28 b) in Richtung auf das Schneidwerkzeug
(W) relativ zu dem Schlitten (30; 30 b) anzuzeigen.
12. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleiftiefen-Detektoreinrichtung einen Videosensor
(146) zum Aufnehmen des im Schleifvorgang befindlichen Schneid
werkzeugs (W) umfaßt.
13. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine der Steuereinrichtung (140) zugeordnete Anzeigeein
richtung (150, 150′) zum visuellen Anzeigen von den Fortgang
des Betriebs der Vorrichtung wiedergebenden Daten vorgesehen
ist.
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