DE3736076A1 - Verfahren zur beschickung eines elektrochromen systems mit wasserstoff - Google Patents
Verfahren zur beschickung eines elektrochromen systems mit wasserstoffInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Beschickung eines elektrochromen Schichtenpakets (Spiegels)
mit Wasserstoff und zur Aufbringung einer Rückseite auf ein
elektrochromes Schichtenpaket (Spiegel). Ein derartiges
Schichtenpaket besteht aus einer auf dessen Vorderseite
angeordneten transparenten Substratplatte, mindestens zwei
Elektroden, wobei die zuerst nach dieser Substratplatte
angeordnete Elektrode (erste Elektrode) der beiden Elektro
den eine transparente Elektrode ist, mindestens einer
elektrochromen Schicht, einer wasserstoffspeichernden
Schicht, einer wasserstoffionenleitenden Schicht, sowie
einer das Schichtenpaket abschließenden Rückseite, die
unmittelbar auf die zweite der beiden Elektroden folgt.
Elektrochrome Materialien sind Materialien, welche beim
Anlegen eines elektrischen Feldes ihre optischen Konstanten
(n, k) ändern, nach Abschalten des Feldes diesen Zustand
beibehalten und nach Umpolen wieder in den Ausgangszustand
zurückkehren, wobei das elektrochrome Material in einen
Redox-Prozeß involviert ist.
Typische Beispiele für elektrochrome Materialien sind WO3
und MoO3, die in dünner Schicht auf einem Glasträger
aufgebracht, farblos und durchsichtig sind. Wird jedoch an
eine solche Schicht eine Spannung geeigneter Größe angelegt,
dann wandern von der einen Seite geeignete Ionen, z.B.
Protonen und von der anderen Seite Elektronen in diese
Schicht und bilden die blaue Wolfram- bzw. Molybdänbronze H x WO3 bzw. H x MoO3. Die Intensität der Färbung wird bestimmt
durch die in die Schicht eingeflossene Ladungsmenge.
Schichtenpakete, die unter Mitverwendung elektrochromer
Materialien hergestellt werden mit steuerbar veränderlichen
optischen Eigenschaften, insbesondere mit variierbarer
Lichtabsorption, sind für Displays sowie für transparente
optische Geräte - Brillen, Lichtventile - und reflektierende
Systeme - Spiegel, spiegelnde Displays - von erheblichem
Interesse.
Möglichkeiten zum Aufbau elektrochromer Schichtenpakete
durch verschiedenartige Schichtanordnungen sind beispiels
weise beschrieben in Schott Information 1983, Nr. 1, S. 11,
in der DE-PS 30 08 768, in Chemistry in Britain, 21 (1985),
643 oder in Dechema-Monographien Band 102 - VCH Verlagsge
sellschaft 1986, S. 483.
Elektrochrome Spiegel gemäß der DE-PS 30 08 768 sind
ausschließlich aus Feststoffschichten aufgebaut, wodurch
sich bestimmte Vorteile gegenüber elektrochromen Spiegeln
mit flüssigen Elektrolyten, wie beispielsweise in der US-PS
38 44 636 beschrieben, erzielen lassen (z.B. geringe Dicke
des gesamten Systems, kein Verspritzen der als Elektrolyt
verwendeten Säure bei Beschädigung und Bruch des Systems).
Dabei bestehen verschiedene Möglichkeiten für die Anordnung
der einzelnen Schichten, um einen elektrochromen Spiegel
aufzubauen. Die nachstehende Schichtenfolge (in Blickrich
tung) soll ein Beispiel für einen möglichen Aufbau repräsen
tieren:
Glassubstrat
transparente Elektrode
elektrochrome Elektrode
feste wasserstoffionenleitende Schicht
wasserstoffionendurchlässiger Reflektor
feste wasserstoffionenleitende Schicht
wasserstoffionenspeichernde Schicht
katalytische Schicht, die gleichzeitig Elektrode ist
Kleber
Abschlußscheibe.
Glassubstrat
transparente Elektrode
elektrochrome Elektrode
feste wasserstoffionenleitende Schicht
wasserstoffionendurchlässiger Reflektor
feste wasserstoffionenleitende Schicht
wasserstoffionenspeichernde Schicht
katalytische Schicht, die gleichzeitig Elektrode ist
Kleber
Abschlußscheibe.
Soll die Reflexion des Spiegels vermindert werden, wird die
Absorption der EC-Schicht durch Farbvertiefung erhöht: Die
transparente Elektrode wird als Kathode und die hinter der
ionenspeichernden Schicht liegende Elektrode als Anode
geschaltet. Protonen bewegen sich aus der ionenspeichernden
Schicht durch die davorliegenden Schichten, die ionen-,
nicht aber elektronendurchlässig sind, hindurch bis in die
elektrochrome Schicht, Elektronen gelangen aus der Span
nungsquelle über die transparente Elektrode direkt in die
EC-Schicht. Dort findet dann mit dem elektrochromen Mate
rial, z.B. WO3, eine Redoxreaktion unter Bildung der blauen
Wolframbronze H x WO3 statt:
x wird als Reaktionstiefe bezeichnet; von ihr hängt die
Lichtabsorption der EC-Schicht ab.
Da die elektrochrome Reaktion reversibel ist, läßt sich
durch Umpolung des zur Abdunklung der EC-Schicht angelegten
elektrischen Feldes die Reaktion umkehren und die EC-Schicht
wieder aufhellen. Die unmittelbar vor der Rückseite angeord
nete Elektrode wird als Kathode geschaltet, wodurch die
Protonen in die protonenspeichernde Schicht zurücktranspor
tiert werden:
Dabei kann es vorkommen, daß Protonen bis zur Kathode
gelangen können und dann dort entladen werden.
Rückseitig ist das System durch eine aufgeklebte Rückwand
aus Glas oder aus aufgeklebtem oder aufgeschäumtem Kunst
stoff abgeschlossen.
Bevor ein derartiges Schichtensystem funktionsfähig ist und
in Betrieb genommen werden kann, muß es mit Wasserstoff
beladen bzw. beschickt werden. Bisher wird diese Beladung so
durchgeführt, daß ein entsprechendes Schichtenpaket unter
Kurzschließen der ersten und zweiten Elektrode einer
Wasserstoffgas-Atmosphäre ausgesetzt wird; dabei diffundiert
Wasserstoff in einer Gleichgewichtsreaktion über die notwen
digerweise aus einem katalytischen Metall zur Spaltung der H₂-
Moleküle in H-Atome bestehende zweite Elektrode in das
Schichtenpaket ein. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
die erste Elektrode gegenüber der zweiten Elektrode als
negative Elektrode zu schalten und unter Anlegen einer
Spannung Wasserstoffionen über die katalytische, zweite
Elektrode in das EC-Schichtenpaket eintreten zu lassen. Nach
der Beladung mit Wasserstoffionen muß überschüssiger Wasser
stoff auf der Hinterseite der zweiten Elektrode verbrannt
werden. Beide genannten Methoden benötigen jeweils eine
katalytische zweite Elektrode zur Spaltung der H2-Moleküle;
das Verfahren zur Beladung aus einer H2-Atmosphäre ist
außerdem sehr aufwendig, da die Schichtenpakete in "Hand
schuhboxen" gehandhabt werden müssen. Nach der Beladung mit
Wasserstoff stellt die nur mäßige Dichtheit des fertigen
Schichtenpakets ein Problem dar.
Herkömmliche elektrochrome Schichtenpakete der hier be
schriebenen Art werden durch die Anbringung einer Rückseite
nach der Beladung mit Wasserstoff abgeschlossen; durch eine
solche Rückseite soll ein derartiges Schichtenpaket sowohl
"abgedichtet" als auch die zweite Elektrode
vor äußeren mechanischen Einflüssen oder reaktiven Angriffen
geschützt werden. Dies war bisher mit einer Rückseite in
Form einer aufgeklebtem Glas-, Metall- oder Kunststoffplatte
oder aus aufgeschäumtem Kunststoff nur begrenzt möglich.
Erst kürzlich ist es gelungen, durch elektrolytische
Aufbringung einer Metallschicht auf die zweite Elektrode ein
herkömmliches elektrochromes Schichtenpaket hermetisch abzu
dichten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Beschickung eines elektrochromen Schichtenpakets mit Wasser
stoff anzugeben, bei welchem die zweite Elektrode nicht
notwendigerweise aus einem teuren, katalytischen Metall zu
bestehen braucht, bei welchem die Menge des Wasserstoffs bei
der Beschickung genau dosiert werden kann, bei dem gegebe
nenfalls mehrere Schichtenpakete gleichzeitig beladen werden
können und das gegebenenfalls mit der Aufbringung einer
Metallschicht als Rückseite kombiniert werden kann.
Das neue Verfahren soll kostengünstig und mit wenig Aufwand
im Vergleich zu den bekannten Verfahren durchgeführt werden
können.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, bei dem ein
elektrochromes Schichtensystem vor der Aufbringung der
Rückseite und nach der Aufbringung der zweiten Elektrode,
auf die die Rückseite folgen soll, zunächst in einem ersten
Schritt elektrolytisch aus einer Wasserstoffionen enthalten
den Elektrolyt-Lösung mit Wasserstoff beladen und dann in
einem zweiten Schritt eine Metallschicht als gegen H2-
Verlust und H2O-Austausch dicht abschließende Rückseite
reduktiv aus einer das betreffende Metall
als Ion enthaltenden Lösung auf der zweiten Elektrode
abgeschieden, und nach dieser Abscheidung der Metallschicht
das Schichtenpaket vervollkommnet wird.
Mittels dieses Verfahrens ist es möglich, das elektrochrome
Schichtenpaket, das mit Wasserstoff beladen werden soll, mit
einer billigeren, nicht-katalytischen zweiten Elektrode aus
einem der Platinmetalle oder einer Legierung von diesen
herzustellen.
Nach der elektrolytischen Beladung des elektrochromen
Schichtenpakets mit Wasserstoff wird in einem nächsten
Schritt eine Metallschicht als Rückseite reduktiv auf die
zweite Elektrode aufgebracht.
Besondere Vorteile der vorliegenden Erfindung bestehen
darin, daß die beiden Verfahrensschritte sehr einfach
kombiniert werden können, da auch die Metallschichtbildung
elektrolytisch durchgeführt werden kann, so daß mehrere
anfallende Arbeitsgänge wegen des gemeinsamen Reaktionstypus
Elektrolyse der Beladung und der Metallschichtbildung für
diese beiden Verfahrensschritte nur einmal ausgeführt werden
müssen (z.B. Kontaktierung der Elektroden, Eintauchen in die
und Entnahme aus der (den) Elektrolyt-Lösung(en)).
Vorteilhafte Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Bevorzugterweise besteht die zuerst nach der Substratplatte
angeordnete transparente Elektrode aus einer ITO-Schicht
(ITO = indium tin oxide); dieses bietet bei guter Trans
parenz eine gute Flächenleitfähigkeit.
Ein ganz entscheidender Vorteil der elektrolytischen Be
schickung eines elektrochromen Schichtenpakets mit
Wasserstoff gegenüber der herkömmlichen Beschickung aus
einer wasserstoffhaltigen Gasatmosphäre, bei der die Di
wasserstoffmoleküle an einer katalytisch wirkenden Metall
oberfläche unter Energieaufwendung in Wasserstoffatome
zerlegt werden müssen, ist der Wegfall einer katalytischen
Schicht oder katalytisch wirkenden Elektrode.
Als zweite Elektrode des elektrochromen Schichtenpakets kann
deshalb statt einer teuren, katalytisch wirkenden Schicht
oder Elektrode, z.B. aus einem der Pt-Metalle oder deren
Legierungen auch eine billige Elektrode aus beispielsweise
Nickel Verwendung finden.
Diese zweite Elektrode braucht lediglich der Forderung zu
genügen, daß sie für die Protonen, die während der
elektrolytischen Beschickung in das Schichtenpaket hinein
transportiert werden, durchlässig sein muß.
Für die Durchführung der Elektrolyse(n) zur Beladung des
Schichtenpakets mit Wasserstoff und zur Aufbringung der
Metallschicht bestehen verschiedene Varianten.
Entweder wird zur Beladung des Schichtenpakets mit Wasser
stoff die Elektrode, die zuerst nach der Substratplatte
angeordnet ist, als negative Elektrode (Kathode) geschaltet
und zur Elektrolyse das Schichtenpaket und eine Gegenelek
trode in einen Wasserstoffionen enthaltenden Elektrolyten
getaucht und durch Anlegen einer Spannung Wasserstoff in das
Schichtenpaket transportiert und anschließend wird die
andere der beiden Elektroden des Schichtenpakets als
negative Elektrode geschaltet und das Schichtenpaket und
eine Gegenelektrode in eine das betreffende Metall als Ion
enthaltenden Elektrolyten getaucht werden und gegebenenfalls
durch Anlegen einer anderen Spannung als bei der Wasser
stoffbeladung die Metallschicht rückwärtig auf der zweiten
Elektrode abgeschieden.
Bei dieser Ausführungsform ist es auch möglich, das
Schichtenpaket nach der Beladung mit Wasserstoff aus der
protonenhaltigen Elektrolyt-Lösung zu entfernen und nach
Schalten der zweiten Elektrode als Kathode die Abscheidung
der Metallschicht nach Eintauchen in eine andere Elektrolyt-
Lösung dort vorzunehmen.
Das Anlegen einer höheren Spannung kann z.B. erforderlich
werden, wenn das abzuscheidende Metall wesentlich edler ist
als Wasserstoff. Das Verfahren kann auch so durchgeführt
werden, daß die vor der Rückseite liegende Elektrode (zweite
Elektrode) als negative Elektrode geschaltet wird und zur
Elektrolyse das Schichtenpaket und eine Gegenelektrode in
einen Wasserstoffionen enthaltenden Elektrolyten getaucht
werden und durch Anlegen einer geeigneten Spannung Wasser
stoff in das Schichtenpaket transportiert wird und an
schließend das Schichtenpaket eine Gegenelektrode in eine
das betreffende Metall als Ion enthaltenden anderen Elektro
lyten getaucht werden und durch Anlegen einer höheren
Spannung als bei der Wasserstoffbeladung die Metallschicht
rückwärtig auf der als Kathode geschalteten Elektrode
abgeschieden wird.
Bei diesem Verfahren fungiert die zweite Elektrode sowohl
bei der Wasserstoff-Beladung als auch bei der Metall
schicht-Aufbringung als Kathode, so daß zwischen beiden
Verfahren nicht zwischen der ersten und zweiten Elektrode
umgeschaltet werden muß. Werden beide Elektrolyse-Reaktionen
in ein und demselben Gefäß durchgeführt und sind die
Metallionen schon während des Einbaus des Wasserstoffs in
das Schichtenpaket in der Elektrolyt-Lösung vorhanden, so
muß dieser Einbau bei einer Spannung erfolgen, die geringer
als die Abscheidungsspannung für die Metallionen ist und
danach muß zur Abscheidung der Metallschicht die Spannung
erhöht werden.
Bei dieser Vorgehensweise werden allerdings nur undefinier
bare Wasserstoff-Mengen in das elektrochrome Schichtenpaket
eingebracht, da die Protonen auf der noch freiliegenden
zweiten Elektrode entladen werden und der entstandene
Wasserstoff teilweise in die Lösung abdiffundieren bzw. in
Form von Blasen die Elektrode verlassen kann.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens wird so durchgeführt, daß die Beladung
des Schichtenpakets mit Wasserstoff und die Abscheidung der
Metallschicht aus einer wasserstoffionenhaltigen, sowie das
entsprechende Metall als Ion enthaltenden Elektrolyt-Lösung
in einem Elektrolysebehälter kombiniert und nacheinander
durchgeführt werden, indem beide Elektroden des Schichten
pakets kontaktiert werden und zunächst zur Beschickung mit
Wasserstoff die zuerst hinter der Substratplatte liegende
Elektrode, beispielsweise eine ITO-Elektrode, als Kathode
und dann durch Umschalten die zweite Elektrode zur Kathode
gemacht und gegebenenfalls unter Erhöhung der angelegten
Spannung die Metallschicht aufgebracht wird.
Die Vorteile dieser Methode sind offensichtlich, nämlich
Zeitersparnis, niedrigere Kosten durch Fortfall der kata
lytischen Elektrode und einfache Herstellungsbedingungen, da
keine aufwendigen und umständlichen Verfahrensmaßnahmen wie
in einer H2-Atmosphäre erforderlich sind. Auch kann die
einzubringende Wasserstoffmenge genau coulometrisch dosiert
werden. Es empfiehlt sich, während der elektrolytischen
Prozesse eine Bezugselektrode in die jeweilige Elektrolyt-
Lösung zu tauchen, um deren Potential zu messen, da sowohl
die Beschickung mit Wasserstoff als auch die Beschichtung
mit der Metallschicht dadurch reproduzierbar
durchgeführt werden können; über eine solche Prozeßkontrolle
läßt sich die Qualität des fertigen Schichtenpakets günstig
beeinflussen.
Als Metalle zur Metallschicht-Bildung kommen Blei, Zinn,
Nickel, Kobalt, Kupfer, Zink, Gold oder Kadmium in Betracht;
besonders geeignet sind Blei, Zinn und Nickel.
Die elektrolytischen Verfahren der Wasserstoff-Beschickung
und der Metallschicht-Aufbringung kommen einer Serienfer
tigung der elektrochromen Schichtenpakete zur Verwendung in
abblendbaren Automobil-Rückspiegeln in sehr hoher Stückzahl
besonders entgegen, da gleichzeitig eine größere Anzahl
EC-Schichtpakete in einer Reihenschaltung hintereinander
oder in einer Parallelschaltung nebeneinander angeordnet und
an eine Spannungsquelle angeschlossen werden können.
Bei einer derartigen Reihenschaltung sollten die Dimensionen
der eintauchenden Schichtenpakete und die des betreffenden
Elektrolyse-Behälters so aufeinander abgestimmt sein, daß
durch die in die Elektrolyt-Lösung eingetauchten Schichten
pakete einzelne, durch die Schichtenpakete voneinander
getrennte Elektrolyse-Zellen entstehen. Durch diese einzel
nen, geschlossenen Elektrolyse-Zellen wird die Stromausbeute
beträchtlich erhöht, da kein elektrolytischer Kurzschluß
auftreten kann.
Bei guter Trennung der einzelnen Elektrolyse-Zellen und
Schaltung der EC-Schichtenpakete in Reihe fließen bei
Nichberücksichtigung der einzelnen Potentiale in ihnen
gleiche Ströme und in die verschiedenen Schichtenpakete die
gleichen Ladungsmengen. Die zwischen der jeweils in die
Elektrolyt-Lösung eintauchenden Anode und der
Kathode des jeweiligen Schichtenpakets auftretenden Galva
nispannungen können unterschiedlich sein.
Bei der Reihenschaltung sind für verschiedene Schichten
pakete die Bedingungen zur Befüllung reproduzierbar.
Der umgekehrte Fall liegt bei der Parallelschaltung vor.
Alle Schichtenpakete sind über eine ihrer Elektroden an die
Kathode der verwendeten Spannungsquelle angeschlossen und
eine Anode als Gegenelektrode taucht in die Elektrolyt-Lö
sung. Bei einer derartigen Anordnung findet die Befüllung
mit Wasserstoff der und die Aufbringung der Metallschicht
auf den einzelnen Schichtenpaketen unter gleichen Spannungen
zwischen Gegenelektrode und den Schichtenpaketen statt,
während die den einzelnen Systemen mitgeteilten Ladungen und
durch sie fließenden Ströme unterschiedlich sein können.
Eine günstige Anordnung entsteht, wenn die Parallelschaltung
so angeordnet wird, daß die Elektroden der EC-Schichtensys
teme als Kathoden geschaltet werden und nur eine zentral
angeordnete Gegenelektrode vorgesehen ist, zu der alle
Schichtenpakete etwa den gleichen Abstand besitzen.
Bei der Parallelschaltung können durch entsprechende Maß
nahmen gleiche Bedingungen für alle Schichtenpakete mit nur
einer Anode realisiert werden.
Denkbar ist, durch Zwischenschalten von rechnergesteuerten
Potentiometern zwischen Spannungsquelle und EC-Schichtensys
temen diese Unterschiede in den anliegenden Spannungen bzw.
fließenden Ladungen und Strömen zu egalisieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so ausgeführt
werden, daß gleichzeitig mit der Wasserstoff-Beladung eine
Konditionierung, d.h. eine Einstellung des Wassergehalts des
EC-Schichtenpakets stattfindet. Durch den
elektrolytischen Transport der Wasserstoffionen in das
EC-Schichtenpaket aus einer genügend wasserhaltigen Elektro
lyt-Lösung werden gleichzeitig Wassermoleküle in das EC-
Paket mit hineintransportiert. Als Lösungsmittel für die
Herstellung der Elektrolyt-Lösung(en) müssen protische
Lösungsmittel verwendet werden. Als besonders tauglich haben
sich Wasser, Aceton, Methanol, Athanol, Glycerin, Glykole,
Propanole sowie Mischungen dieser Lösungsmittel untereinan
der erwiesen.
Vorteilhafterweise wird der pH-Wert in der (den) Elektrolyt-
Lösung(en) während der Elektrolyse annähernd konstant
gehalten.
Dies läßt sich zum einen durch die Verwendung einer (Pt, H2)-
Elektrode als Gegenelektrode oder auch durch die Verwen
dung gepufferter Elektrolyt-Lösung(en) erreichen. Konstant
halten der Bedingungen während der Beschickung mit
Wasserstoff und der Metallschichtbildung gewährleistet eine
gleichbleibende und reduzierbare Qualität der fertigen
EC-Schichtenpakete. Die Wasserstoffionen enthaltende Elek
trolyt-Lösung wird durch Zugabe von Mineral- und/oder
Carbonsäuren zu den genannten Lösungsmitteln zubereitet.
Besondere Beachtung verdient dabei die Auswahl der Gegenio
nen der Wasserstoffionen und der Metallionen. Besonders
geeignete Anionen sind Chlorid-, Sulfat-, Phosphat- und/oder
Acetat-Ionen. In jedem Fall müssen diese Anionen unter den
gewählten Elektrolysebedingungen stabil sein.
Zum bereits erwähnten Konstanthalten der Bedingungen während
der Elektrolyse gehört auch eine gleichbleibende Konzentra
tion der Metallionen in der Elektrolyt-Lösung während der
Metallschichtbildung. Dies kann nur erreicht werden durch
Verwendung einer sich elektrolytisch auflösenden Elektrode
aus einem Metallblech, wobei das Blech
aus demselben Metall besteht, welches als dicht abschließen
de Metallschicht auf der zweiten Elektrode abgeschieden
wird. Konstante Metallionen-Konzentration während der Elek
trolyse bewirkt eine homogene Ausbildung der Metallschicht
bei gleichmäßiger Elektrolysegeschwindigkeit, ohne daß die
Abscheideparameter während der Elektrolyse geändert werden
müßten.
Die Leitfähigkeit(en) der verwendeten Elektrolyt-Lösung(en)
läßt (lassen) sich durch die Zugabe von Leitsalzen,
beispielsweise Kaliumchlorid, einstellen. Der Vorgang der
Entladung der Metallionen und der Metallschichtabscheidung
kann durch Zusatz von Komplexbildnern zur Elektrolyselösung
verbessert werden.
Während bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen der
Erfindung sowohl die Beschickung des EC-Schichtenpakets mit
Wasserstoffionen als auch die Abscheidung der das EC-Schich
tenpaket dicht abschließenden Rückseite in Form einer
Metallschicht elektrolytisch durchgeführt wurde, kann die
Abscheidung der Metallschicht auch durch chemische, strom
lose Reduktion mittels eines für das betreffende, abzuschei
dende Metall selektiv wirkenden Reduktionsmittels erreicht
werden. Hierzu wird auf folgende Literaturstelle verwiesen:
G.G. Gawrilow, Chemische (stromlose) Vernickelung, Eugen G.
Lenze Verlag, Saulgau, Württ., 1974, Band 15, Schriftenreihe
Galvanotechnik.
Als selektiv wirkende Reduktionsmittel werden komplexe
Boranate verwendet, wie zum Beispiel Natriumboranat oder
Dimethylammoniumboranat. Die Reduktion der in der Elektro
lyt-Lösung vorhandenen Metallionen findet dabei direkt auf
der zweiten Elektrode unter Ausbildung der das EC-Schichten
paket abschließenden Metallschicht statt.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnungen näher erläutert, in welcher zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Elektrolyse
anordnung für die vorliegende Erfindung,
Fig. 2 eine besondere Ausführungsform der Erfindung,
wobei die elektrochromen Schichtenpakete in einer
Reihenschaltung zur Elektrolyse angeordnet sind
und
Fig. 3 eine andere Ausführungsform, wobei die elektro
chromen Schichtenpakete in einer Parallelschaltung
angeordnet sind.
In Fig. 1 ist wiedergegeben, wie eine Elektrolyseanordnung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens aussehen
kann. In einem einen, von einer Temperierflüssigkeit
(Temperatur: 25°C) durchströmten Temperiermantel 13 a aufwei
senden Elektrolysegefäß 13, befindet sich eine 16 g/l
Zinnionen enthaltende Elektrolyt-Lösung 7 und in dieser
Elektrolyt-Lösung 7 ein aus verschiedenen Schichten aufge
bautes elektrochromes Schichtenpaket. Im hier dargestellten
Fall weist das Schichtenpaket folgenden Aufbau auf: Eine
transparente Substratglasplatte 1 trägt auf ihrer hinteren
Seite (in der Blickrichtung auf den späteren Spiegel
gesehen) eine ebenfalls als Schicht ausgebildete, transpa
rente ITO-Elektrode 2, die nach bekannten Verfahren,
beispielsweise Aufdampfung, aufgebracht wurde. Darauf folgt
die für die Elektrochromie verantwortliche WO3-Schicht 3 und
darauf weitere, hier mit 4 bezeichnete Schichten, die das
Schichtenpaket zusammen mit einer Rückelektrode 5, die aus
einer Schicht aus aufgedampftem Nickel besteht, vervollstän
digen. Die elektrochrom-aktiven Flächen der einzelnen
Schichten des EC-Systems betragen jeweils 10 cm2, wobei die
Fläche der Substratglasplatte 1 geringfügig größer als die
Fläche der nachfolgenden Schichten ist, da der Randbereich
der Substratglasplatte allseitig etwas über die nachfolgen
den Schichten hinausragt. Mit 6 ist hier bereits die
erfindungsgemäß abzuscheidende Metallschicht angedeutet, auf
die später näher eingegangen wird. In einem geringen Abstand
von der Seitenwand 13 b des Elektrolysegefäßes 13 und in
einer zentralen Position hinter der Rückseite des Schichten
pakets befindet sich eine Pt/H2-Elektrode 9, die an die
Anode einer Spannungsquelle 14 angeschlossen ist. Der
Abstand zwischen der Rückseite des Schichtenpakets und der
Elektrode 9 beträgt 3 bis 5 cm. Die Pt/H2-Elektrode 9 ist
von einer rohrförmigen Abdeckung 8 umgeben, die einerseits
dicht auf der Seitenwand 13 b des Elektrolysebehälters 13
befestigt und an ihrer Stirnseite vor der Elektrode 9 durch
ein für Wasserstoffionen durchlässiges Diaphragma 8 a abge
deckt ist, so, daß um die Pt/H2-Elektrode 9 eine abgeschlos
sene Kammer 10 gebildet wird. In dieser Kammer 10 befindet
sich eine zweite Elektrolyt-Lösung 10 a aus 0,1 normaler
Salzsäure.
Ebenfalls in einer zentralen Position 3 bis 5 cm hinter dem
Schichtensystem und geringfügig von der Seitenwand 13 b des
Elektrolysebehälters 13 beabstandet und in Nachbarschaft zur
Pt/H2-Elektrode 9 befindet sich eine flache Elektrode 11 aus
Zinn. Die Fläche der Elektrode 11 ist um ein Mehrfaches
kleiner als die Querschnittsfläche des Schichtenpakets
(ungefähr 10 cm2). Auch die Elektrode 11 ist als Anode an
die Spannungsquelle 14 angeschlossen. Ebenfalls an die
Spannungsquelle 14 ist die ITO-Schicht 3 über ein Ampereme
ter 15 und die Rückelektrode 5 über ein Amperemeter 16,
beide als Kathode und getrennt mit verschiedenen Spannungen
beaufschlagbar, angeschlossen. In die metallionenhaltige
Elektrolytlösung 7 taucht außerdem noch eine handelsübliche
ThalamidR-Elektrode als Bezugselektrode 12.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird wie folgt
vorgegangen:
Zunächst wird an die Elektroden 2 und 9 eine Spannung
angelegt, die über die Bezugselektrode 12 konstant einre
guliert wird, so, daß an der Bezugselektrode 12 gegenüber
der Elektrode 2 eine Potentialdifferenz von 1,3 Volt
besteht. Unter Rühren der Elektrolyt-Lösung 7 werden bei
einer Stromdichte von 3 mA/cm2 ungefähr 5 sec lang
Wasserstoffionen bis in die EC-Schicht 3 des Schichtenpakets
hineintransportiert. Durch die Verwendung der Pt/H 2-Elektro
de 9 oder durch gepufferte ElektrolytLösungen 7 und 10 läßt
sich deren pH-Wert konstant halten. Nach Beendigung der Be
schickung des Schichtensystems mit Wasserstoffionen wird
jetzt eine höhere Spannung an die Elektrode 5 und 11
angelegt, die so einreguliert wird, daß an der Bezugs
elektrode 12 eine konstante Potentialdifferenz von 3 Volt
gegenüber der Elektrode 5 gemessen wird. Unter Rühren werden
bei einer Stromdichte von 20 mA/cm2 3 min lang Zinnionen aus
der Elektrolyt-Lösung 7 auf der Rückelektrode 5 als
gleichmäßige Zinnschicht 6 abgeschieden, die nach Beendigung
des Abscheidevorganges eine Dicke von ungefähr 3 µm
aufweist. Durch Messung der Ströme während der Beschickung
mit Wasserstoffionen bzw. während der rückwärtigen Beschich
tung des Schichtenpakets mit Zinn mit den Amperemetern 15
bzw. 16 lassen sich diese beiden Teilprozesse quantitativ
verfolgen und steuern.
Weil die Elektrode 11 ebenfalls aus Zinn besteht, verarmt
die Lösung 7 während des Abscheidevorganges nicht an
Zinnionen, da sich die Elektrode 9 in gleichem Maße wie auf
der Rückelektrode 5 Zinnionen abgeschieden werden, elektro
lytisch auflöst. Durch dieses Konstanthalten der Zinnionen
konzentration in der Lösung sowie des pH-Wer
tes der Lösungen 7 bzw. 10 a, durch die Temperierung und vor
allem durch Kontrolle und Konstanthalten der Abscheidepara
meter Strom bzw. Spannung wird eine hohe und gleichbleibende
Qualität des mit Wasserstoffionen beschickten und mit einer
Metallschicht hermetisch versiegelten Schichtenpakets ge
währleistet.
Die Abbildung 2 zeigt eine andere Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung.
Mehrere Schichtenpakete 17 a . . . 17 z, die alle jeweils auf
ein Glassubstrat 1 a . . . 1 z aufgedampft sind, sind in einer
Reihenschaltung angeordnet. Diese Schichtenpakete 17 a . . .
17 z sind in ihren Dimensionen so auf die Dimension eines
Elektrolysetroges 20 mit im wesentlichen rechteckiger Grund-
und Querschnittsfläche abgestimmt, daß durch zueinander
paralleles und gleichsinniges Einsetzes der Schichtenpakete
17 a . . . 17 z senkrecht zur Längsachse des Elektrolysetroges 20
dieser quasi in mehrere, gegeneinander abgegrenzte Elektro
lysezellen 23 unterteilt wird. Die Anode einer Spannungs
quelle 21 ist über ein Amperemeter 22 mit einer Gegenelek
trode 19 verbunden, die hinter dem auf der einen Stirnseite
des Elektrolysetroges zuletzt angeordneten Schichtenpaketes
17 a in eine wasserstoffionenhaltige Metallsalzlösung 18
eintaucht. Alle einzelnen Elektrolysezellen sind mit dieser
Lösung 18 befüllt. Die Kathode der Spannungsquelle 21 ist an
die Rückelektrode des vor der anderen Stirnseite des
Elektrolysetroges zuletzt angeordneten Schichtenpakets 17 z
angeschlossen. Um einen ungestörten Ladungstransport ohne
Kurzschluß durch die einzelnen Elektrolysezellen 23 zu
gewährleisten, ragt von der Rückelektrode des unmittelbar
neben der Gegenelektrode 19 befindlichen Schichtenpakets 17 a
eine weitere Gegenelektrode 19 a in die vor diesem und dem
nächsten Schichtenpaket ausgebildeten Elektrolysezelle 23.
An den weiteren Schichtenpaketen . . . 17 x, 17 y befindet sich
ebenfalls je eine solche weitere Gegenelektrode . . . 19 x, 19 y.
Die am
vorletzten Schichtenpaket 17 y angebrachte Gegenelektrode 19 y
bildet dabei die Gegenelektrode für das letzte Schich
tenpaket 17 z, dessen Rückelektrode direkt an die Spannungs
quelle 21 angeschlossen ist. Bei Anlegen einer Spannung
zwischen der Gegenelektrode 19 und der Rückelektrode des
Schichtenpakets 17 z werden die einzelnen Schichtenpakete
zunächst mit Wasserstoffionen beschickt und nach Erniedri
gung der Spannung die jeweiligen Rückelektroden mit einer
Metallschicht versehen. Vorteile dieser Methode ergeben sich
aus der schon gegebenen allgemeinen Beschreibung.
Abbildung 3 gibt noch eine weitere Ausführungsform der
Erfindung an. In einem zylindrischen Elektrolysetrog 20 ist
eine Mehrzahl von Schichtenpaketen 17 konzentrisch um eine
im Mittelpunkt eines Elektrolysetrogs 20 angeordnete Gegen
elektrode 19 angeordnet, die an die Anode einer Spannungs
quelle 21 angeschlossen ist. Die Schichtenpakete sind,
umschaltbar über ITO-Elektrode und Rückelektrode, an die
Kathode der Spannungsquelle 21, jeweils über Amperemeter 22,
parallel angeschlossen. Die Durchführung der Beschickung
sowie Beschichtung kann analog zu den bei der Abb. 1
gegebenen Ausführungen erfolgen. Die Vorteile der Parallel
schaltung ergeben sich aus dem allgemeinen Teil der
Beschreibung.
Claims (26)
1. Verfahren zur Beschickung eines elektrochromen, mit
Wasserstoff arbeitenden Schichtenpakets (Spiegels) mit
Wasserstoff und zur Aufbringung einer Rückseite auf ein
derartiges Schichtenpaket, bestehend aus einer auf dessen
Vorderseite angeordneten transparenten Substratplatte, min
destens zwei Elektroden, wobei die zuerst nach dieser
Substratplatte angeordnete Elektrode (erste Elektrode) der
beiden Elektroden eine transparente Elektrode ist, min
destens einer elektrochromen Schicht, einer wasserstoffspei
chernden Schicht, einer wasserstoffionenleitenden Schicht
sowie einer das Schichtenpaket abschließenden Rückseite, die
unmittelbar auf die zweite der beiden Elektroden folgt,
dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrochromes Schichtensys
tem vor der Aufbringung der Rückseite und nach der
Aufbringung der zweiten Elektrode, auf die die Rückseite
folgen soll, zunächst
in einem ersten Schritt elektrolytisch aus einer Wasser
stoffionen enthaltenden Elektrolyt-Lösung mit Wasserstoff
beladen und dann in einem zweiten Schritt eine Metallschicht
als gegen H2-Verlust und H2O-Austausch dicht abschließende
Rückseite reduktiv aus einer das betreffende Metall als Ion
enthaltenden Lösung auf der zweiten Elektrode abgeschieden
und nach dieser Abscheidung der Metallschicht das Schichten
paket vervollkommnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als die zuerst nach dieser Substratplatte angeordnete
transparente Elektrode eine ITO-Schicht (ITO = indium tin
oxide) gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die unmittelbar vor der Rückseite liegende
Elektrode (die zweite Elektrode) aus einer metallischen
Schicht hergestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Elektrode aus einem der Platinme
talle oder einer Legierung von diesen hergestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Metallschicht ebenfalls
elektrolytisch abgeschieden wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß zur Beladung des Schichtenpakets mit Wasserstoff
die Elektrode, die zuerst nach der Substratplatte angeordnet
ist, als negative Elektrode (Kathode) geschaltet wird und
zur Elektrolyse das Schichtenpaket und eine Gegenelektrode
in einen Wasserstoffionen enthaltenden Elektrolyten getaucht
werden und durch Anlegen einer Spannung Wasserstoff in das
Schichtenpaket transportiert
wird und anschließend die andere der beiden Elektroden des
Schichtenpakets als negative Elektrode geschaltet wird und
das Schichtenpaket und eine Gegenelektrode in eine das
betreffende Metall als Ion enthaltenden Elektrolyten ge
taucht werden und gegebenenfalls bei einer anderen Spannung
als bei der Wasserstoffbeladung die Metallschicht rückwärtig
auf der zweiten Elektrode abgeschieden wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die vor der Rückseite liegende Elektrode
als negative Elektrode geschaltet wird und zur Elektrolyse
das Schichtenpaket und eine Gegenelektrode in einen Wasser
stoffionen enthaltenden Elektrolyten getaucht werden und
durch Anlegen einer geeigneten Spannung Wasserstoff in das
Schichtenpaket transportiert wird und anschließend das
Schichtenpaket und eine Gegenelektrode in eine das betref
fende Metall als Ion enthaltenden Elektrolyten getaucht
werden und gegebenenfalls bei einer anderen Spannung als bei
der Wasserstoffbeladung die Metallschicht rückwärtig auf der
als Kathode geschalteten Elektrode abgeschieden wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beladung des Schichtenpakets mit Wasserstoff und die
Abscheidung der Metallschicht aus einer wasserstoff
ionenhaltigen, sowie das entsprechende Metall als Ion
enthaltenden Elektrolyt-Lösung in einem Elektrolysebehälter
kombiniert und nacheinander durchgeführt werden, indem beide
Elektroden des Schichtenpakets kontaktiert werden und
zunächst zur Beschickung mit Wasserstoff die zuerst hinter
der Substratplatte liegende Elektrode als Kathode und dann
durch Umschalten die zweite Elektrode zur Kathode gemacht
und gegebenenfalls nach Veränderung der angelegten Spannung
die Metallschicht aufgebracht wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Elektrolyt-Lösung zur
Steuerung des Elektrolyse-Prozesses zusätzlich eine Bezugs
elektrode getaucht wird.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Metallschicht eine Schicht
aus Pb, Sn, Ni, Co, Cu, Zn, Au oder Cd abgeschieden wird.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schichtenpakete in einer
Reihenschaltung zur Elektrolyse hintereinander angeordnet
werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Schichtpakete in einer Parallel
schaltung zur Elektrolyse nebeneinander angeordnet werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Parallelschaltung so angeordnet wird, daß die
Elektroden der EC-Schichtensysteme jeweils über Potentio
meter als Kathode geschaltet werden und nur eine zentral
angeordnete Gegenelektrode vorgesehen ist.
14. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit der Wasser
stoffbeladung eine Konditionierung (Einstellung des Wasser
gehalts) des EC-Schichtenpakets durchgeführt wird.
15. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des elektrolytisch
erzeugten Wasserstoffs coulometrisch kontrolliert und gege
benenfalls die Menge des in das Schichtenpaket eingetragenen
Wasserstoffs coulometrisch dosiert wird.
16. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel für die
Herstellung der Elektrolyt-Lösungen ein protisches Lösungs
mittel oder Mischungen von solchen verwendet werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß als protisches Lösungsmittel Wasser, Aceton, Methanol,
Äthanol, Glycerin, Glykole, Propanole sowie Mischungen
dieser Lösungsmittel untereinander verwendet werden.
18. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Gegenelektrode eine (Pt, H2)-
Gegenelektrode verwendet wird.
19. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyt-Lösung(en) gepuf
fert ist (sind).
20. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserstoffionen enthaltende
Elektrolyt-Lösung unter Verwendung von Mineral- und/oder
Carbonsäuren als Wasserstoffionenlieferant hergestellt wird.
21. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Gegenionen der Metallionen
Chlorid-, Sulfat-, Phosphat- und/oder Acetat-Ionen verwendet
werden.
22. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der Elektro
lytlösung an Metall-Ionen während der Elektrolyse konstant
gehalten wird durch Verwendung einer sich elektrolytisch
auflösenden Elektrode aus demselben Metall.
23. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leitfähigkeit(en) der
Elektrolyt-Lösung(en) durch Zugabe von Leitsalzen einge
stellt wird (werden).
24. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt-Lösung zur
Verbesserung der Entladung der Metallionen und Abscheidung
als Metallschicht Komplexbildner zugesetzt werden.
25. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis
4 sowie 9 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Metall
schicht stromlos unter Verwendung eines für das betreffende,
abzuscheidende Metall selektiv wirkenden Reduktionsmittels
auf der zweiten Elektrode abgeschieden wird.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
daß als selektiv wirkendes Reduktionsmittel ein komplexes
Boranat verwendet wird.
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