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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Metallisierung eines isolierenden Substrats auf
elektrochemischem Wege.
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Unterschiedliche Verfahren zur Metallisierung
von isolierenden Substraten sind bekannt, vor allem die Metallisierung
von Glasplatten bei der Herstellung von Spiegeln.
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Die ältesten Verfahren bestehen
darin, die isolierende Platte, die metallisiert werden soll, in
Kontakt mit einer Metallsalzlösung
und einer Reduktionslösung
zu bringen, welche eine Fällung
verursacht. Der Kontakt kann durch Spritzen oder Eintauchen hergestellt
werden. Dieses Verfahren erfordert die Verwendung eines Salzgemischs
und gegebenenfalls von Additiven. Außerdem ermöglicht es weder eine Regelung
der Abscheidungsgeschwindigkeit, noch der Struktur, d.h. der Qualität der erhaltenen Ablagerung.
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Vor kurzem wurden Abscheidungsverfahren durch
Aufdampfen im Vakuum entwickelt. Dieses auf einem sehr einfachen
Prinzip basierende Verfahren erfordert die vorherige Erzeugung eines
Vakuums in einer Kammer, in der die Metallaufdampfung stattfinden
soll. Die durch Aufdampfen im Vakuum erhaltenen Filme weisen im
Allgemeinen gute Qualität
auf, aber die erhöhten
Verfahrenskosten beschränken ihre
Verwendung auf spezielle Anwendungen, wie beispielsweise die Herstellung
von kleinen Spiegeln, z.B. von Rückspiegeln
für Autos
oder optischen Spiegeln.
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Ein bekanntes Verfahren besteht in
der Abscheidung von Metallüberzügen auf
Metallsubstraten auf elektrolytischem Wege. Zahlreiche Anwendungen
mit sehr guten Ergebnissen wurden entwickelt. Gleichzeitig ist jedoch
bekannt, wie z.B. von J. Dini [Electrodeposition, S. 195, Noyes
Publication, Park Ridge, NJ, USA (1992)] beschrieben, dass die Durchführung eines
Verfahrens mit höheren
Wachstumsgeschwindigkeiten zu unregelmäßigem, dendritischem oder pulverförmigem Wachstum
führt.
Solche Abscheidungen sind für
industrielle Anwendungen unbrauchbar, weil sie zu Pulver zerfallen.
Eine Lösung,
um die Bildung von Dendriten bei Elektroplattierung eines Metallfilms
auf einem leitenden Substrat zu verringern oder zu verhindern, besteht
darin, dem Elektrolyten Additive zuzusetzen. Hierbei handelt es
sich jedoch um ein im Wesentlichen empirisches Verfahren. Gute Ergebnisse
können
erzielt werden, sind aber schwer reproduzierbar. Außerdem kann
eine leichte Modifikation des Additivgehalts oder seiner Beschaffenheit
zu beträchtlichen
Veränderungen
des abgeschiedenen Films führen.
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Unabhängig davon wurden Tests durchgeführt, um
das Verfahren der elektrolytischen Abscheidung auf einem Metallsubstrat
zur Metallisierung von isolierenden Substraten, beispielsweise zur
Metallisierung von Glasplatten, anwendbar zu machen. V. Fleury ["Branched fractal
patterns in non-equilibrium electrochemical deposition from oscillatory
nucleation and growth",
Nature 390, 145–148
(Nov. 1997)] beschreibt beispielsweise ein Verfahren zur Abscheidung
eines Kupferfilms auf einem isolierenden Substrat auf galvanischem
Wege. Die zu metallisierende Oberfläche eines isolierenden Substrats
wird mit einem dünnen
Goldfilm überzogen.
Das Substrat wird anschließend
in eine Kupfersalzlösung
eingebracht und mit einer Anode aus Kupfer und einer Kathode aus
einem Goldfilm verbunden, wobei die beiden Elektroden an einen Stromerzeuger
angeschlossen sind. Der Überzug
auf der Oberfläche
eines isolierenden Substrats wird durch Reduktion des Kupfers an der
Kathode gebildet. Das reduzierte Metall beginnt sich auf Höhe der Kathode
abzulagern, wonach der Überzug
auf der zu metallisierenden Oberfläche, die mit einem dünnen nichtleitenden
Goldfilm überzogen ist,
verbleibt. Aber auch in diesem Fall kommt es zu dentritischem Wachstum,
durch das kein gleichmäßig dünner Film
erhalten wird, der die gesamte Fläche überzieht. Ganz im Gegenteil
ist die Struktur des Überzugs
außerordentlich
dendritisch und uneben. Es ist bekannt, dass bei dendritischem Wachstum
die Wahl der Stromdichte, die an die elektrochemische Zelle angelegt
wird, eine Modifikation der Geschwindigkeit ermöglicht, mit welcher der Metallüberzug gebildet
wird, wodurch eine Erhöhung
der Stromdichte zu einer Erhöhung
der Abscheidungsgeschwindigkeit führt. Es zeigte sich jedoch,
dass eine Erhöhung
der Stromdichte zur Bildung von dendritischen pulverförmigen Überzügen führt. So
zeigten T.R. Bergstrasser und H. D. Merchant [Surface Morphology
of Electrodeposits, 115–168,
Defect Structure, Morphology and Properties of Deposits, Proceedings
of the Materials Week Rosemont 1994, Publication of the Minerals-Metals-Materials
Society, Herg. N. D. Merchant], dass, je weiter die verwendete Stromstärke bezogen auf
den Gleichgewichtsstrom erhöht
wird, desto stärker
der pulverförmige
Charakter des gebildeten Überzugs
ausgeprägt
ist. Die so erhaltenen dreidimensionalen Pulver sind nicht von industriellen
Interesse, da ihr einziger Vorteil darin besteht, dass die eine
grundlegende Untersuchung des fraktalen dendritischen Wachstums
ermöglichen.
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Untersuchungen des Erfinders zeigten,
dass die Durchführung
eines elektrochemischen Verfahrens, um Pulver auf der gesamten Oberfläche eines Substrats
wachsen zu lassen, indem eine Stromdichte an die elektrochemische
Zelle angelegt wird, die deutlich höher ist als die Stromdichten,
mit denen man bisher nach dem Stand der Technik keine dreidimensionalen
Pulver erhalten konnte, zur Bildung eines Überzugs auf dem Substrat führt, in
dem die Körnchen
so zusammengesetzt sind, dass sie einen gleichmäßigen, deckenden Film und keine
Dendriten mehr bilden.
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
besteht daher in einem elektrochemischen Verfahren zum Abscheiden
eines dünnen
kontinuierlichen Metallfilms auf einem isolierenden Substrat.
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Das Verfahren zur Metallisierung
eines isolierenden Substrats durch Auftragen eines gleichmäßigen dünnen Films
aus einem Metall M auf dem isolierenden Substrat besteht darin,
das Substrat in einer elektrochemischen Zelle anzuordnen, die als Elektrolyt
eine Lösung
eines Salzes von Metall M in einem Lösungsmittel enthält und die
eine Anode, die aus dem Metall M besteht, und eine Kathode umfasst,
die in direktem Kontakt mit dem isolierenden Substrat steht, und
dann eine Elektrolyse bei konstantem Strom durchzuführen, wobei
das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass
- – zunächst auf
ein Ende des Substrates ein leitender Film aufgebracht wird, der
die Kathode bildet;
- – das
Substrat so in der elektrochemischen Zelle angeordnet wird, dass
die zu metallisierende Oberfläche
vertikal verläuft
und sich die Kathode im oberen Abschnitt befindet;
- – an
die elektrochemische Zelle im horizontalen Abschnitt der elektrochemischen
Zelle auf Höhe der
Wachstumsfläche
des sich ablagernden Films ein Strom mit einer solchen Intensität angelegt wird,
dass sie eine Stromdichte zwischen 1 und 50 mA/cm2 erzeugt.
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Während
der Durchführung
des Verfahrens kann der Strom innerhalb eines vorgegebenen Bereichs
variieren. Beim Anlegen des Stroms wird jedoch ein galvanostatisches
Verfahren bevorzugt, um die Homogenität des abgeschiedenen Films
zu erhöhen.
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Die Wachstumsgeschwindigkeit V des
Films, der auf dem Substrat abgeschieden wird, hängt von der Intensität des elektrischen
Feldes ab. In einer Parallelepipedzelle sind das elektrische Feld
und somit auch die Abscheidungsgeschwindigkeit direkt proportional
zum angelegten Strom I, wobei die folgende Gleichung gilt: V = μa x
I/σS, worin μa die
Mobilität
des Anions des Salzes im Elektrolyten ist, σ die Leitfähigkeit des Elektrolyten ist
und S der Abschnitt der Zelle ist.
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Um ein vorgegebenes Metall M in einer
vorgegebenen elektrochemischen Zelle, für die S, σ und μa bekannt
sind, in Form eines homogenen, deckenden Films auf einem Substrat
abzuscheiden, genügt es
für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung, einen Test durchzuführen, bei
dem die Intensität
des angelegten Stroms verändert
wird, um die geringste Stromintensität zu bestimmten, die eine ausreichende Stromdichte
erzeugt, um einen kontinuierlichen Film und keine Dendriten mehr
zu bilden. Bei der Durchführung
einer oben beschriebenen elektrochemischen Abscheidung ist, wenn
die Intensität
des Stroms ständig
zwischen einem niedrigen Wert und einem hohen Wert variiert wird,
eine Veränderung des Überzugs
mit freiem Auge erkennbar. Bei geringen Intensitäten weist der Überzug eine
grobe, dendritische Form mit einer Korngröße von deutlich über 1 μm auf. Wird
die Intensität,
d.h. die Stromdichte, und somit die Abscheidegeschwindigkeit erhöht, treten
immer feinere Verzweigungen auf, bis schließlich Pulver erhalten wird. Überraschenderweise
und im Gegensatz zu früheren
Beobachtungen auf dem Gebiet der Erfindung scheidet sich das gebildete
Pulver auf der Oberfläche
des Substrats ab und bildet einen kontinuierlichen Film. Die Abscheidung
beginnt am oberen Teil des Substrats, der mit dem dünnen leitenden
Film in Kontakt steht, welcher als Kathode abgeschieden wurde, und
setzt sich dann entlang der zu metallisierenden Substratoberfläche gleichmäßig und
stetig nach unten in Richtung der Anode fort.
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Das Verfahren der Erfindung kann
verwendet werden, um verschiedenste isolierende Substrate zu metallisieren,
wie beispielsweise Glasplatten oder -fäden, Platten oder Fäden aus
Teflon®,
Filterpapier oder Keramikplatten.
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Zur Metallisierung können unterschiedliche Metalle
M verwendet werden. Vor allem Kupfer, Silber, Kobalt, Eisen und
Zinn sind geeignet. Das Metall M wird in Form eines Kations, das
mit einem Anion in einem einfachen Salz verbunden ist, das eine
Löslichkeit
von über
10–3 Mol.l–1 im
Lösungsmittel
aufweisen muss, in das Lösungsmittel
eingeführt.
Als Beispiel können
Kupfersulfat, Kupferchlorid, Silbernitrat, Zinnchlorid oder Eisenchlorid
genannt werden.
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Das Lösungsmittel des Elektrolyten
kann wässrig
sein oder auch nicht. Wässrige
Lösungen sind
aufgrund ihrer einfachen Verwendung insbesondere zu bevorzugen.
Bei der Metallisierung mit einer Kupfersulfat- oder Silbernitratlösung beträgt die Salzkonzentration
des Elektrolyten vorzugsweise zwischen 0,02 und 0,05 mol.l–1.
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In den meisten Fällen wird die Oberfläche des
durch Abscheiden eines dünnen,
nicht perkolierenden und nicht leitfähigen Films aus einem Metall M', das in seiner Metallform
luftbeständig
ist, zu metallisierenden Substrats vorzugsweise vorbehandelt. Solch
eine Vorbehandlung kann im Abscheiden von kleinen Goldinseln bestehen,
um einen nicht kontinuierlichen Film mit einer Dicke von 10 bis
30 Å zu
bilden. Außerdem
kann die Oberfläche
des zu metallisierenden Substrats mit einer so genannten aktivierenden
Lösung
aus Palladiumchlorid vorbehandelt werden, wodurch Palladiuminseln
gebildet werden.
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Die Anode besteht aus einer Folie
oder einem Faden aus dem Metall M und dient als Quelle des Metalls
M. Die Kathode kann ein dünner
Film aus dem Metall M oder aus einem anderen Metall, beispielsweise
M', sein. Wenn das
die Kathode bildende Metall beispielsweise Gold ist, ist ein Film
mit etwa 1000 Å geeignet.
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1 zeigt
eine Vorrichtung zum Abscheiden eines kontinuierlichen Überzugs
aus einem Metall M auf einem Substrat.
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Die Vorrichtung umfasst eine elektrochemische
Zelle 1, die mit einem Generator 2 verbunden ist.
Die Zelle 1 besteht aus zwei rechteckigen Glasplättchen 3 und 4,
die vertikal und parallel zueinander angeordnet sind, wobei eine
Seite (der Länge
L) der Plättchen
horizontal angeordnet ist. Das zu metallisierende Substrat liegt
dem Plättchen 3 gegenüber und
ist zur Innenseite der Zelle hin angeordnet. Die Plättchen 3 und 4 werden
mithilfe eines Separators 5 in einem Abstand h voneinander
gehalten. Der Separator 5 kann ein Plättchen oder ein Faden aus dem Metall
M oder aus einem anderen Metall sein, das in Bezug auf den Elektrolyten
stabil ist, d.h. ein Metall, das ein höheres Standardoxidationspotential
aufweist als das Metall M, um eine stromlose Metallisierung zu verhindern.
Der Abstand h beträgt
vorzugsweise etwa 50 μm
oder mehr. Eine Kathode 6, die sich am oberen Abschnitt
des Plättchens 3 befindet, kann
aus einem einfachen Metalllack (Silberlack) bestehen, der auf der
oberen Kante des Plättchens 3 aufgetragen
ist. Eine Anode 7, die sich am unteren Abschnitt des Plättchens 3 befindet,
kann aus einem Faden oder einer Platte aus einem Metall M bestehen.
Der Separator 5 dient auch zur Herstellung eines Kontakts
zwischen dem Generator 2 und der Elektrode 6.
Die Anode 7 dient außerdem
als Separator. Bei dieser Ausführungsform
ist die Anode direkt mit dem Substrat verbunden. Inseln aus einem
Metall M' auf dem Überzug 8,
der ausreichend dünn
ist, um nicht perkolierend zu sein, werden auf der zu metallisierenden
Seite des Plättchens 3 aufgebracht.
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Bei solch einer Zellenkonfiguration,
beträgt die
Intensität
des an die Zelle angelegten Stroms, mit der ein gleichmäßiger und
deckender Film aus einem Metall M erhalten werden kann, bei einer
Länge L
von 1,6 cm und einer Entfernung h von 100 μm zwi schen 100 und 2000 μA, wenn die
Salzkonzentration C des Metalls M im Elektrolyten im Bereich von
0,05 mol/l beträgt.
Diese Intensität
des an die elektrochemische Zelle angelegten Stroms ergibt im horizontalen
Abschnitt der Zelle auf der Höhe
der Wachstumsfront des Überzugs
eine Stromdichte zwischen 2,5 und 50 mA pro cm2 Oberfläche.
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Im Falle einer "flachen Zelle", wie sie nachstehend definiert ist,
wird die Dicke des erhaltenen Metallfilms einfach anhand der folgenden
Formel bestimmt:
e = P × h × C/CM
worin
h für den
Abstand zwischen den Plättchen 3 und 4,
d.h. für
die Höhe
des Elektrolyten, steht, C für die
Kationenkonzentration des Elektrolyten steht und CM für die Molkonzentration
des Metalls M, d.h. für die
Molanzahl pro 1 Metall M in festem Zustand, steht. P ist ein Parameter,
der mit der Mobilität
des Kations und des Anions des Salzes zusammenhängt. P = 1 + (μc/μa),
worin μc und μa jeweils für die Mobilität des Kations
bzw. des Anions stehen. Im Allgemeinen weisen die Kationen und Anionen
eines Salzes sehr ähnliche
Mobilität
auf, und P beträgt
etwa 2. Eine vereinfachte Formel für die Bestimmung von e kann
also wie folgt lauten: e = 2h × C/CM. Wenn die Metallisierung beispielsweise
mithilfe einer Zelle, bei der h = 250 μm ist, mit einer Kupfersalzlösung einer
Konzentration von 0,05 mol/l als Elektrolyt und einer Moldichte
CM des Kupfers von 293 mol/l durchgeführt wird, liegt
die vorgesehene Dicke des aufgebrachten Kupferfilms im Bereich von
2 × 250 × 0,05/
293 = 0,085 m. Wenn der Elektrolyt eine 0,05-molare Lösung von Silbersalz
ist, beträgt
die dicke des aufgetragenen Silberfilms 2 × 250 × 0,05/223 = 0,11 μm.
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2 zeigt
eine weitere Ausführungsform, bei
der die Zelle 1' aus
einem U-förmig
gebogenen und vertikal angeordneten zylindrischen Rohr 10 mit einem
Radius R2 besteht. Das zu metallisierende Substrat
ist ein Faden 9 mit einem Radius R1,
wie beispielsweise eine Glasfaser. Der Faden 9 ist sehr
gut gereinigt und gegebenenfalls mit einem Film aus dem Metall M', z.B. einem nicht
perkolierenden Goldfilm, überzogen.
Bei Filmen mit geringem Durchmesser (im Bereich von 100 μm) ist eine Behandlung
mit einem Metall M' zwecklos.
Der Faden 9 ist an einem seiner Enden mit einem Metallüberzug beschichtet, der
die Kathode 6' bildet,
welche an einen nicht dargestellten Generator angeschlossen ist.
Das andere Ende des Fadens 9 wird in eine der Öffnungen
des U-Rohrs eingeführt,
das den Elektrolyten enthält. Durch
die andere Öffnung
wird ein Faden aus einem Metall M wird in das U-Rohr eingeführt und
bildet eine lösliche
Anode T. Bei der vorliegenden Ausführungsform ist der Faden 9 nicht
direkt mit der Anode verbunden. Seine Länge kann so gewählt sein,
dass er bis zum Ende des Fadens reicht, der die Anode darstellt.
Die Dicke e des erhaltenen Metallüberzugs kann anhand der Formel
e = [(R2
2-R1
2)/R1] × C/CM bestimmt werden, worin C und CM wie
oben definiert sind.
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Somit ist erkennbar, dass mit einem
vorgegebenen Metall M in einer vorgegebenen elektrochemischen Zelle,
die ein vorgegebenes Substrat enthält, die Dicke e des Films variiert
werden kann, indem die Salzkonzentration des Metalls M im Elektrolyten
verändert
wird.
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Ganz gleich, welche Form die verwendete elektrochemische
Zelle aufweist, wenn sie unter Spannung gesetzt wird, beginnt der Überzug aus dem
Metall M entlang der Kathode in Richtung der Oberfläche des
zu metallisierenden Substrats zu wachsen. Der dünne Film, der sich bildet, überzieht langsam
die zu metallisierende Oberfläche,
indem sich die Wachstumsfront des Überzugs nach und nach von der
Kathode entfernt. Wenn das Substrat eine Glasplatte ist, erhält man einen
Spiegel.
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Die elektrochemische Zelle kann so
aufgebaut sein, dass die Abscheidung des Metalls M kontinuierlich
erfolgt. In diesem Fall wird das Substrat in dem Maße nach
oben vertikal durch die Zelle gezogen, wie der in den Elektrolyten
eingetauchte Teil mit Metall überzogen
wird.
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Beispiel 1
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Die Fläche einer Glasplatte wurde
mithilfe einer in 1 dargestellten
Vorrichtung metallisiert.
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Die Länge L betrug 1,6 cm und der
Abstand h zwischen den Plättchen 3 und 4 betrug
250 μm.
Die Intensität
des an die Zelle angelegten Stroms betrug 600 μA. Der Elektrolyt war eine wässrige Silbernitratlösung mit
einer Konzentration von 0,05 mol/l. So wurde ein gleichmäßiger deckender
Film erhalten, der eine Dicke im Bereich von 0,1 μm aufwies.
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Beispiel 2
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Eine Glasfaser wurde in einer in 2 dargestellten Vorrichtung
metallisiert.
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Die Zelle bestand aus einem Kapillarrohrabschnitt
aus Glas mit einem Innendurchmesser von 1 mm und einer Länge von
3 cm, der U-förmig
gebogen war, so dass die beiden Öffnungen
oben angeordnet waren, um zu verhindern, dass der Elektrolyt aufgrund
der Schwerkraft austritt. Das Rohr wurde mit einer Silbernitratlösung gefüllt. Die
Glasfaser, die einen Durchmesser von 200 μm aufwies, wurde mit einem Anschluss
aus Silberlack versehen und so weit vertikal in eine der Öffnungen
eingeführt,
bis der Kathodenteil, der als Anschluss diente, bis zu einer Tiefe
von etwa 2 mm in den Elektrolyten eingetaucht war. Ein Silberfaden,
der als Gegenelektrode (Anode) diente, wurde in die andere Öffnung eingeführt. Der
Strom wurde durch das Rohr geschickt, indem ein konstanter Strom
mit 100 μA
zwischen dem Anschluss auf der Faser und der Anode eingeprägt wurde.
So wurde ein gleichmäßiger Metallfilmüberzug auf
der Faser erhalten. Die Faser wurde dann wieder herausgezogen, indem
am oberen Ende gezogen wurde, wobei darauf geachtet wurde, dass
die metallisierte Faser nicht am Rand des Glasrohrs zerkratzt wurde.