DE3735951A1 - Verfahren zur herstellung von kalkmilch in beliebiger konzentration und menge, sowie einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kalkmilch in beliebiger konzentration und menge, sowie einrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Kalkmilch wird in verschiedenen Konzentrationen und Mengen zur Neutrali
sierung und Hygienisierung von kommunalen und industriellen flüssigen
bis breiigen Abfällen verwendet.
Verschiedene Verfahren zur Kalkmilch-Herstellung sind bekannt und
werden tagtäglich angewendet. Ein wesentlicher Nachteil dieser bekannten
Verfahren ist es, daß zur Erzielung großer Durchsatzmengen großvolumige
Zwischenbehälter mit Rührwerken erforderlich sind, die die Kalkmilch in
der gewünschten End-Konzentration bevorraten.
Teilweise wird die Kalkmilch in fahrbaren Tankwagen zum Verbraucher
transportiert. Da jedoch gewöhnliche Kalkmilch zum Sedimentieren neigt,
beschränkt sich dieses Verfahren auf Kalkmilch mit der einer maximalen
Konzentration von etwa 35 Gew.%, d. h. 65 Gew.% entfallen allein auf
den Wasseranteil und verursachen vermeidbare Transportkosten. Zudem
besteht bei diesem Verfahren immer die Sorge, die Kalkmilch wegen der
Absetzgefahr restlos dem Tankfahrzeug entnehmen zu können.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht aus einem Behälter für pulver
förmiges Kalkhydrat und einer Mischpumpe, die in der ersten Stufe
kontinuierlich einen Kalkbrei möglichst hoher Konzentration produziert,
um die Anlage möglichst klein zu halten. In der 2. Stufe wird der
Kalkbrei in einem, der Mischpumpe nachgeschaltetem Nach-Mischer konti
nuierlich mit zusätzlichem Wasser zu Kalkmilch in beliebiger Konzentra
tion vermischt. Der Vorteil dieses Verfahrens ist darin zu sehen, daß
die Mischerpumpe nur etwa ein Viertel bis ein Drittel des Volumens der
tatsächlich erzeugten Kalkmilch fördern muß und dadurch klein und
kompakt gehalten werden kann. Hierdurch ist es sogar möglich geworden,
die Anlage mobil zu gestalten und Kleinabnehmern von Kalkmilch jede
gewünschte Menge zu liefern.
Erfindungsgemäß wird auch vorgeschlagen, die Anlage mit einem Silo oder
Container auszustatten, um Großverbrauchern von Kalkmilch die Möglich
keit zu geben, jederzeit beliebige Mengen Kalkmilch zu mischen, ohne
daß die
Kalkmilch in einem Rührbehälter zwischengelagert werden muß. Die Ein
richtung mit Silo kann sowohl beim Verbraucher mittels Silofahrzeug mit
Kalkhydrat nachgeladen werden, oder mittels in der der Fertigmörtel
industrie üblichen Siloaufstellfahrzeugen zum Nachfüllen ins Kalkwerk
zurückgeholt werden und gegebenenfalls anschließend einem anderen Groß
verbraucher zur Verfügung gestellt werden.
Das Verfahren sieht auch vor, die zu neutralisierende Flüssigkeit
direkt der Mischpumpe und dem nachgeschalteten Mischer zuzuführen,
wodurch eine unnötige Volumenvergrößerung durch an sich sauberes Wasser
vermieden wird und die Gesamtmenge der zu verarbeitenden Flüssigkeits
menge drastisch verringert.
Ein pH-Wert-Meßaufnehmer, welcher in die Entnahmeleitung der Einrichtung
eingebaut ist, kann gegebenenfalls die zuströmende Menge Wasser oder zu
neutralisierende Flüssigkeit über ein Stellventil so regeln, daß die
austretende Flüssigkeit einen eingestellten, gewünschten pH-Wert erhält.
Zur Kostenermittlung oder auch zur reinen Mengenermittlung bei Kalk
milchlieferungen kann z. B. ein magnetisch-induktiver Durchflußmesser
in die Entnahmeleitung eingebaut werden, der eine exakte Abrechnung mit
dem Abnehmer ermöglicht.
Durch die geschlossene Bauweise der Einrichtung ist es möglich, Kalk
hydrat wochenlang zu lagern und dennoch jederzeit die erforderliche
Menge Kalkmilch in kürzester Zeit zur Verfügung zu stellen.
Die Einrichtung ist so konzipiert, daß nach der Kalkmilchentnahme vor
einer längeren Pause nur geringfügige Reinigungsarbeiten erforderlich
sind. Bei regelmäßiger, täglicher Entnahme entfallen alle Reinigungs
arbeiten; somit ist die Einrichtung ideal in einen automatischen Prozeß
zu integrieren mit geringstmöglichem Wartungsaufwand, Platz- und Ener
gieaufwand.
Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand eines Ausfüh
rungsbeispiels. Es stellen dar:
Fig. 1 eine Gesamtansicht und Funktionsschema einer erfindungsgemä
ßen Einrichtung,
Fig. 2 eine vorzugsweise Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Ein
richtung mit transportablem Silovorratsbehälter,
Fig. 3 eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Einrich
tung mit einem direktgekoppelten Nachmischer ohne eigenen
Antrieb,
Fig. 4 eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Einrich
tung mit einem nachgeschalteten statischen Mischer.
In Fig. 1 ist ein Vorratsbehälter (1) für das pulverförmige Kalkhydrat
in den eine Auflockerungsschnecke (2) mit Antriebsmotor (3) integriert
ist. Das pulverförmige Kalkhydrat wird durch die Auflockerungsschnecke
(2) durch eine Öffnung (4) in der Seitenwand des Vorratsbehälters (1)
dem senkrecht stehenden Mischrohr (5) zugeführt. In diesem arbeitet
eine Mischwelle (6), die von einem Motor (7) in Drehung versetzt wird
und gleichzeitig auch die Pumpenwelle (8) im Stator (9) antreibt. Das
pulverförmige Kalkhydrat wird in dem Mischrohr (5) kontinuierlich mit
Wasser, das durch den Anschluß (10) zugeführt wird zu Kalkbrei ver
mischt. Der fertige Kalkbrei tritt am Druckflansch (11) der Pumpe (8/9)
aus und wird durch einen kurzen Verbindungsschlauch (12) zum Nachmischer
(13) gefördert. Dieser besitzt eine hochtourig drehende Mischwelle (14)
mit Antriebsmotor (15) in einem druckfesten zylindrischen Körper (16)
mit einem zusätzlichen Wasseranschluß (17). Der Kalkbrei tritt durch
einen mit Schnellkupplung versehenen Anschluß (18) ein, wird von der
Mischwelle (14) erfaßt und mit dem durch Wasseranschluß (17) zugeführten
Wasser zu Kalkmilch verdünnt. Die fertige Kalkmilch wird durch einen
Schlauch (19) zum Verbrauchsort gefördert.
Die Wasserarmatur (20) selbst besitzt zur erfindungsgemäßen Funktion je
ein Nadelventil (21), ein Magnetventil (22), einen Druckminderer (23)
und einen Durchflußmesser (24). Die Wasserzufuhr für den Nachmischer
(13) besitzt zusätzlich noch eine Wasserdruckerhöhungspumpe (25) und
ein Rückschlagventil (26).
In Fig. 2 ist ein transportables Silo (27) mit Fülleitung (28) und
verschließbarer Auslauföffnung (29) dargestellt an das die erfindungsge
mäße Einrichtung mit Mischpumpe (1 a) Nachmischer (13) und Wasserarmatur
(20) betriebsmäßig montiert ist und gegebenenfalls zusammen mit dem
Silo transportiert wird.
In Fig. 3 ist bei der erfindungsgemäßen Einrichtung der Nachmischer
(13) mit eigenem Motor (15) durch einen mit der Pumpenwelle (8) direkt
gekoppelten Nachmischer (30) ersetzt. Der Nachmischer (30) besteht aus
einem druckfesten Gehäuse (31) mit einem darin montierten Mischorgan
(32) das von einem Zapfen (33) der in die Schnecke (8) drehfest einge
lassen ist, angetrieben wird. Das druckfeste Gehäuse (31) besitzt je
einen Anschluß (34) für das Wasser und (35) für den Entnahmeschlauch
(19) für die Kalkmilch.
In Fig. 4 der erfindungsgemäßen Einrichtung ist der Nachmischer (13)
durch einen statischen Mischer in der Druckleitung für die Kalkmilch
ersetzt. Der Kalkbrei mündet aus der Schneckenpumpe (8/9) kommend in
einen Druckflansch (36) der einen Wasseranschluß (34) besitzt, sowie
einen Anschluß (37) für den statischen Nachmischer (38), bestehend aus
einem zylindrischen Rohrkörper (39) und flügelförmigen Mischelementen
(40). Am Ende des Nachmischers ist der Anschluß (35) für die Leitung
(19) vorgesehen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Kalkmilch in beliebiger Konzentration,
bestehend aus einem Vorratsbehälter für pulverförmiges Kalkhydrat und
einer an sich bekannten Mischpumpe mit regelbarem Wasserzulauf, da
durch gekennzeichnet, daß die Mischpumpe aus Kalkhydrat und
Wasser zunächst kontinuierlich einen Kalkbrei hoher Konzentration
produziert und diesen Kalkbrei zu einem unmittelbar hinter der Pumpe in
der Anlage integrierten geschlossenen Nach-Mischer fördert, in dem
durch einen regelbaren Wasserzufluß der Kalkbrei zu einer Kalkmilch mit
variabel einstellbarer Konzentration vermischt und mittels Pumpendruck
durch eine Leitung zur Entnahmestelle gefördert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beschriebene Anlage an einen Silo oder Container angeflanscht ist,
und mit einem Siloaufstellfahrzeug im gefüllten Zustand zum Verbrauchs
ort gefahren und dort aufgestellt werden kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wasserzuleitung zur Kontrolle und Abrechnung der gelieferten
Kalkmilch mit einem Durchflußmesser und Wasserzähler ausgestattet ist
und sowohl die Mischpumpe mit einem Durchflußmesser zur Einstellung der
Konzentration des Kalkbreis ausgestattet ist, als auch der geschlossene
Nachmischer mit einem Durchflußmesser zur Einstellung der Konzentration
der Kalkmilch.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung komplett auf einen fahrbaren Anhänger montiert ist.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nach-Mischer direkt von der Pumpenwelle angetrieben wird.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nach-Mischer durch einen eigenen Antriebsmotor angetrieben
wird.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß direkt hinter der Mischpumpe ein statischer Mischer mit geregeltem
Wasserzufluß zur Einstellung der Konzentration der Kalkmilch angeord
net ist und dieser in die Austragsleitung übergeht.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1-7, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Austragsleitung ein Meßgerät zur direkten Mengenmessung der
gelieferten Kalkmilch angeordnet ist.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1-8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Silobehälter pneumatisch von einem Silowagen mit pulverför
migem Kalkhydrat beschickt werden kann und mit einem Abluftfilter zur
Reinigung der Transportluft versehen ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Silobehälter an geeigneter Stelle je eine Minimum- und Maximum
füllstandssonde aufweist zur Kontrolle des pneumatischen Füllvorgangs
und als Überfüllsicherung des Silobehälters.
11. Verfahren nach Ansprüchen 1-10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wasserzufluß in den Mischer durch einen pH-Wert-Meßaufnehmer
in der Entnahmeleitung und zugehörigem Stellventil für den Wasserzu
fluß in Abhängigkeit des gewünschten pH-Wertes der Kalkmilch geregelt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873735951 DE3735951A1 (de) | 1987-10-23 | 1987-10-23 | Verfahren zur herstellung von kalkmilch in beliebiger konzentration und menge, sowie einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19873735951 DE3735951A1 (de) | 1987-10-23 | 1987-10-23 | Verfahren zur herstellung von kalkmilch in beliebiger konzentration und menge, sowie einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3735951A1 true DE3735951A1 (de) | 1989-05-03 |
Family
ID=6338965
Family Applications (1)
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DE19873735951 Withdrawn DE3735951A1 (de) | 1987-10-23 | 1987-10-23 | Verfahren zur herstellung von kalkmilch in beliebiger konzentration und menge, sowie einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
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8130 | Withdrawal |