DE3734919A1 - Ausleger mit horizontaler seilabspannung - Google Patents
Ausleger mit horizontaler seilabspannungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen um eine waagerechte
Achse schwenkbaren Ausleger mit einer zentral
angeordneten Druckstütze, parallel zur Schwenkachse
verlaufenden Traversen und einer in der durch die
Schwenkachse und die Druckstütze gegebenen gedachten
Ebene verlaufenden, von einer senkrechten
Seilabspannung unabhängigen, seitlichen
Seilabspannung.
Ein gattungsgemäßer Ausleger ist in der DE-PS
32 07 419 für einen Direktversturzabsetzer
offenbart. Die Traversen dieses bekannten Auslegers
sind fest mit der zentralen Druckstütze verbunden.
In der Praxis sind die Seile der horizontalen
Seilabspannung zwischen der Schwenkachse und dem
ersten Traversenpaar, zwischen den einzelnen
Traversenpaaren und zwischen dem letzten
Traversenpaar und dem letzten Spannpunkt am freien
Ende der Druckstütze jeweils für sich, d.h. nur in
ihrer jeweiligen Seillänge vorgespannt. Eine
derartige Seilabspannung ist aber statisch
hochgradig unbestimmt. Die Ungenauigkeit der
Seilkräfte vergrößert sich noch durch jede
unbeabsichtigte Änderung der Vorspannung eines
Seiles, wie sie z.B. infolge einer
unbeabsichtigten Dehnung auftreten kann. Beim
Reißen eines einzelnen Seiles kommt es zu einem
unzulässigen Verformen der Druckstütze bzw. des
ganzen Auslegers. Dieser Gefahr kann lediglich mit
einer unwirtschaftlichen Überdimensionierung für
den Schadensfall entgegengewirkt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
die horizontale Seilabspannung so zu gestalten, daß
der Grad der statischen Unbestimmtheit deutlich
verringert wird.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Durch
die parallel zur Druckstütze verlaufenden
durchgehenden Seile ist die Anzahl der zu
spannenden Seile und damit die Anzahl der
Spannstellen und der Grad der statischen
Unbestimmtheit deutlich reduziert, zumal die schräg
verlaufenden Seile durch die Anlenkung der
Traversen mitgespannt werden. Zudem erlauben die um
die Schwenkachse angeordneten Spannvorrichtungen an
einem gut zugänglichen Ort eine einfache, beliebig
wiederholbare Prüfung der Vorspannung der Seile und
damit eine einwandfreie Aussage über den
Spannungszustand der gesamten Seilabspannung. Durch
die Prüfbarkeit der Seilspannungen und damit des
Spannungszustandes der gesamten
Horizontalabspannung ist die Gefahr des
Reißens eines Seiles bereits weitgehend gebannt. Im
Falle eines unbeabsichtigten Reißens eines Seiles
wird die Druckstütze aber zumindest in ihrem der
Schwenkachse zugewandten, gefährdeten Bereich noch
von den parallel verlaufenden Seilen gehalten, so
daß eine etwaige Deformation der Druckstütze
begrenzt wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen beschrieben. So stellt die
Ausführungsform des Auslegers nach Anspruch 2 eine
vorteilhafte Ausbildung mit durchgehender zentraler
Druckstütze dar, während durch die Aufspreizung
der Druckstütze zwischen der Schwenkachse und dem
dieser benachbarten Traversenpaar nach Anspruch 3
die Spannzylinder für die sonst an dieser
Stelle vorgesehenen schrägen Seile entfallen können.
Durch die nach Anspruch 4 vorgesehene Verwendung
von Hydraulikzylindern ergibt sich in einfacher
Weise die Möglichkeit, über den hydraulischen Druck
die Seilspannung zu bestimmen. Mit der Maßnahme
nach Anspruch 5 ist weiterhin eine einfache
Möglichkeit gegeben, auf beiden Seiten des
Auslegers gleiche Seilspannungen zu erzeugen. Zur
Vereinfachung und Entlastung der
Hydraulikanordnungen ist weiter vorgesehen, diese
nach Anspruch 6 mit einer mechanischen Arretierung
auszurüsten. Die hydraulische Anordnung braucht
dann nur noch zum Spannen der Seile und zur
Kontrolle der Seilspannung in Betrieb gesetzt
werden. Die nach Anspruch 7 vorgesehene Maßnahme
soll die freie Seillänge bzw. den damit verbundenen
Seildurchhang begrenzen und die nach Anspruch 8
vorgesehene Maßnahme dient der weiteren
Verbesserung der Sicherheit des Auslegers.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den
Zeichnungen schematisch dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausleger mit seiner horizontalen
Abspannung in der Draufsicht,
Fig. 2 eine an der Auslegerdruckstütze angelenkte
Traverse in einer Seitenansicht,
Fig. 3 den für ein Seil vorgesehenen Teil der
Spannvorrichtungen in der Seitenansicht,
Fig. 4 die Druckversorgung für die Zylinder der
Spannvorrichtungen in einer auszugsweisen
symbolischen Darstellung,
Fig. 5 den für eine aus zwei Seilen bestehende
Seilgruppe vorgesehenen Teil einer
Spannvorrichtung in einer Seitenansicht
und
Fig. 6 eine andere Ausführungsform eines
Auslegers mit seiner Horizontalabspannung
in der Draufsicht.
Der Ausleger 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 weist eine Druckstütze 2 auf, die
beispielsweise als Stahlfachwerkkonstruktion mit
rechteckigem Querschnitt ausgebildet ist. Die
Druckstütze 2 ist um eine waagerechte Schwenkachse
3 über ein Bolzengelenklager 4 an einem Träger 5
eines (nicht dargestellten) z.B. auf Raupen
fahrbaren Tragrahmens angelenkt. An dem angelenkten
Ende weist die Druckstütze 2 eine Querstütze 6 auf,
deren seitliche Enden ebenfalls über
Bolzengelenklager 7 an dem Träger 5 angelenkt
sind. Dabei weisen die Bolzengelenklager 4 und 7 die
gemeinsame Schwenkachse 3 auf.
Gleichmäßig über die Länge verteilt, weist die
Druckstütze 2 rechts und links Lagerstellen 8 auf
(s. Fig. 2), an denen jeweils Spreizungen oder
Traversen 11...16 angelenkt sind. An ihren freien
Enden weisen die Traversen 11...16 an jeder Seite
jeweils eine Verankerung 17 bzw. 18 für das Auge
eines Seiles auf. Gleichachsig mit den
Lagerstellen 8 weist die Druckstütze 2 jeweils
eine Verankerung 21...28 für das Auge eines Seiles
auf.
Zwischen den am freien Ende der Druckstütze 2
angeordneten Verankerungen 21, 22 und den Verankerungen
17 der von der Schwenkachse 3 am weitesten
entfernten Traversen 11, 12 ist jeweils ein schräg
angeordnetes Seil 31, 32 vorgebbarer Länge
angelenkt. Von der der Schwenkachse 3 zugewandten
Verankerung 18 der Traversen 11, 12 führt ein
durchgehendes Seil 33 bzw. 34 von etwa 3/4 der
Länge der Druckstütze 2 zu einer Spannvorrichtung
45 bzw. 46 an den Enden der Querstütze 6. In
gleicher Weise sind die Seile 35...42 angeordnet,
wobei sich die Länge der parallel geführten Seile
37, 38 und 41, 42 auf 1/2 bzw. 1/4 der Länge der
Druckstütze 2 beschränkt. Schließlich ist noch von
den der Schwenkachse 3 nächstgelegenen
Verankerungen 27, 28 jeweils ein schräg
angeordnetes Seil 43 bzw. 44 zu einer ebenfalls
schräg angeordneten Spannvorrichtung 47 bzw. 48
geführt. Die über den Abstand zweier
Traversenpaare reichenden Seile 33, 34 und 37, 38
liegen dabei kraftschlußfrei auf an den Traversen
13...16 angeordneten Kabelsätteln 49 auf.
Die Spannvorrichtungen 45...48 sind an der
Querstütze 6 befestigt. Jedes für jeweils ein Seil
bestimmtes Teil 50 der Spannvorrichtungen 45...48
weist zwei Hydraulikzylinder 51, 52 mit
Plungerkolben 53 auf, die auf einen in Richtung des
betreffenden Seiles bewegbaren Spannschlitten 55
einwirken, der wiederum in Führungen 56 geführt
ist. Jedes Seil - beispielhaft ist hier das Seil 33
angeführt - ist über eine Bolzengelenkverbindung 57
mit einer Gewindestange 58 verbunden, die durch
eine Stützkonstruktion 59 und den Spannschlitten 55
hindurchgeführt ist. Sowohl gegen die
Stützkonstruktion 59 als auch gegen den
Spannschlitten 55 ist die Gewindestange 58 mit
einer Mutter 61 bzw. 62 über einen Druckring 63
bzw. 64 abstützbar.
Die jeweils ein Seil spannenden Hydraulikzylinder
51, 52 sind - wie in Fig. 4 dargestellt - sowohl
untereinander als auch mit den beiden
entsprechenden Hydraulikzylindern der jeweils
anderen Seite hydraulisch gekoppelt. Auf rechts und
links angeordnete entsprechende Seile - z.B. 33 und
34 - wird somit immer die gleiche Spannkraft
ausgeübt.
Zum Spannen werden die Plungerkolben 53 der
Hydraulikzylinder 51, 52 ausgefahren, so daß sich
der Spannschlitten 55 mit der Gewindestange 58 -
mit Blick auf Fig. 3 - nach links bewegt. Dabei
wird die Spannung des Seils 33 erhöht. Die über den
Druckring 64 an der Stützkonstruktion 59 anliegende
Mutter 62 wird dabei mit nach links bewegt und
anschließend z.B. von Hand soweit zurückgedreht,
bis sie wieder an der Stützkonstruktion 59 anliegt.
Die Hydraulikzylinder 51, 52 werden dann entlastet,
der Spannschlitten 55 zurückgeschoben und die
Mutter 61 entsprechend nachgedreht. Dieser
Spannvorgang wird solange wiederholt, bis der durch
den Druckgeber 65 gemessene hydraulische Druck der
vorgegebenen Seilspannung entspricht. Mit Hilfe der
Spannvorrichtung kann die Seilspannung auch
jederzeit kontrolliert und ggf. korrigiert werden.
Dazu werden die Hydraulikzylinder 51, 52 mit dem
der vorgesehenen Seilspannung entsprechenden Druck
beaufschlagt. Bewegt sich dabei der Spannschlitten
55 und die Mutter 62 - etwa infolge nachgelassener
Seilspannung - nach links, so wird die Mutter 62
wiederum soweit zurückgedreht, bis sie an der
Stützkonstruktion 59 anliegt. Eine solche Kontrolle
kann in vorgebbaren Zeitabständen beliebig
wiederholt werden.
Die in den Spannvorrichtungen 45...48 vorhandenen
Hydraulikzylinder 51, 52 für die verschiedenen
Seile weisen jeweils eine separate Zweigleitung 66
zu einer gemeinsamen Druckversorgung 67 auf. Um die
Seilpaare 33/34, 37/38, 41/42 bzw. 43/44 jeweils
unabhängig voneinander spannen zu können, weisen
die Zweigleitungen 66 jeweils ein Absperrventil 68
und jeweils einen gesonderten Druckgeber 65 auf.
Mit Hilfe eines einstellbaren
Druckbegrenzungsventils 69 ist es auch möglich, die
Seilgruppen 33/34, ... mit unterschiedlichen
Kräften vorzuspannen.
In Fig. 5 ist der Teil 150 einer Spannvorrichtung
dargestellt bei dem anstelle eines Seiles, z.B. des
Seiles 33, zwei Seile 133, 133′ paarweise gespannt
werden. Da die beiden zusammengehörenden Seile 133,
133′ beim Beginn des Spannens nicht unbedingt
gleiche Anfangsspannungen haben, kann es beim
Ausfahren der Plungerkolben 53 der
Hydraulikzylinder 151, 152 zu einer Schieflage des
Spannschlittens 155 kommen. Um dies zu ermöglichen,
muß den Führungen 156 eine entsprechend größere
Toleranz gegeben werden. Weiterhin sind zwischen
den Muttern 161 und dem Spannschlitten 155
jeweils ein dem Spannschlitten zugeordneter
Druckring 163 a mit einer konkaven Druckfläche und
ein der Mutter 161 zugeordneter Druckring 163 b mit einer
konvexen Druckfläche zugeordnet. Durch (nicht
dargestellte) Weggeber kann bei einer unzulässigen
Schräglage des Spannschlittens 155 der Spannvorgang
zunächst abgebrochen, die Muttern 162 bis zu
ihrer Anlage an die Stützkonstruktion 159
nachgedreht und der Spannvorgang in mehreren
kleinen Schritten fortgesetzt werden.
Bei dem Ausleger 101 gemäß Fig. 6 ist die
Druckstütze 102 an ihrem der Schwenkachse 103
zugewandten Ende aufgespreizt und stützt sich über
zwei Streben 171, 172 gegen Bolzengelenklager 107
am Träger 5 ab. Während die Horizontalabspannung
dieses Auslegers bis einschließlich der Seile 41
und 42 wie bei dem Ausleger gemäß Fig. 1
ausgebildet ist, entfallen bei diesem
Ausführungsbeispiel die schräg angeordneten
Spannvorrichtungen 47, 48 und die entsprechenden
Seile 43, 44.
Claims (9)
1. Um eine waagerechte Achse schwenkbarer Ausleger
mit einer zentral angeordneten Druckstütze,
parallel zur Schwenkachse verlaufenden Traversen
und einer in der durch die Schwenkachse und die
Druckstütze gegebenen gedachten Ebene
verlaufenden, von einer senkrechten
Seilabspannung unabhängigen, seitlichen
Seilabspannung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Traversen (11...16) gelenkig an der
Druckstütze (2; 102) angeordnet sind und
daß jede Traverse (11...16)
- a) über ein schräg angeordnetes Seil vorgebbarer Länge (31, 32, 35, 36, 39, 40) mit einem von der Schwenkachse (3; 103) wegweisenden Punkt (21...26) der Druckstütze (2, 102) und
- b) über ein weiteres, parallel zur Druckstütze (2; 102) verlaufendes durchgehendes Seil (33, 34, 37, 38, 41, 42) mit einer um die Schwenkachse (3, 103) schwenkbaren Spannvorrichtung (45, 46) verbunden ist,
wobei die Verankerung der Seile an der
Druckstütze, den Traversen und
Spannvorrichtungen jeweils gelenkig
ausgebildet ist.
2. Ausleger nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckstütze (2) durch je
ein links und rechts im Bereich des der
Schwenkachse (3) nächstgelegenen Traversenpaares
(15, 16) angelenktes schräg verlaufendes Seil
(43, 44) mit je einer weiteren Spannvorrichtung
(47, 48) verbunden ist.
3. Ausleger nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckstütze (102)
zwischen dem der Schwenkachse (103)
nächstgelegenen Traversenpaar (15, 16) und der
Schwenkachse (103) gabelförmig aufgespreizt ist.
4. Ausleger nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Spannvorrichtungen (45...48) Hydraulikzylinder
(51, 52; 151, 152) aufweisen.
5. Ausleger nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß rechts und links symmetrisch
am Ausleger (1; 101) angeordnete, sich
entsprechende Hydraulikzylinder (51, 52; 151,
152) hydraulisch gekoppelt sind.
6. Ausleger nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtungen
(45...48) eine mechanische Arretierung (62; 59)
aufweisen.
7. Ausleger nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Seile
(33, 34, 37, 38), deren Länge größer als der
Abstand zweier benachbarter Traversenpaare ist,
an den dazwischenliegenden Traversen (13...16)
kraftschlußfrei abgestützt sind.
8. Ausleger nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Seil (31...44) durch Hinzufügen mindestens eines
weiteren Seils zu einer Seilgruppe (133, 133′)
ergänzt ist, wobei alle Seile einer Gruppe
gemeinsam gespannt sind.
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