DE3731038A1 - Verfahren zum reparieren von rissen in kunststoffkoerpern - Google Patents
Verfahren zum reparieren von rissen in kunststoffkoerpernInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum Reparieren
von Rissen in großflächigen Körpern aus Kunststoff durch
Ausfräsen der Risse und anschließendes Verfüllen der Fräs
nut mit einem Kunststoff.
Dieses Verfahren kommt insbes. für vergleichsweise dick
wandige Bauteile oder Bauelemente aus Kunststoff in Be
tracht, die vielfach extremen Witterungsbedingungen ausge
setzten Gebäuden zur Verkleidung dienen oder aber auch
Antennenschalen bilden oder für sogenannte Radome Verwen
dung finden. Diese Bauteile bestehen in der Regel aus ge
schäumtem Kunststoff mit oder ohne Armierungseinlage und
mit oder ohne äußere Abdeckung. Solche Bauwerke, insbes.
aber auch ihre Verkleidungen, unterliegen durch ihre Größe,
aber auch durch vielfach extremen Witterungsbedingungen,
denen sie ausgesetzt sind, starken Beanspruchungen. Dies
führt zu erheblichen Spannungen und schließlich zu einer
Rißbildung. Diese Risse müssen von Zeit zu Zeit nachgebes
sert und wieder ausgefüllt werden, um die Qualität des
Bauteils oder Bauwerks über eine längere Zeitdauer zu erhal
ten. Die Verwendung der üblichen Verbindungselemente bei
der Montage von großflächigen Kunststoffplatten, nämlich
Schwalbenschwanzprofile oder ähnliche Verbindungselemente
verbietet sich bei der Reparatur von montierten Baukörpern
oder Bauwerken. Bisher hat man die Aufgabe in erster Linie
darin gesehen, lediglich die Risse auszufüllen und wieder
zu verschließen, um der schädigenden Einwirkung von Witte
rungseinflüssen vorzubeugen. Man hat auch bereits derartige
Risse in Form einer einfachen Nut mit zur Oberfläche etwa
senkrecht stehenden Nutwänden ausgefräst und anschließend
verfüllt, indem solche Nuten ausgeschäumt, ausgegossen oder
ausgespritzt wurden. Der Erfolg solcher Maßnahmen war des
halb begrenzt, weil sich bei diesen Reparaturarbeiten Kerb
risse nicht vermeiden ließen. Auch stellten sich nach kur
zer Zeit infolge auftretender Spannungen Scherungsrisse an
den Nutwandungen ein, die den Wert solcher Reparaturarbei
ten nachhaltig in Frage stellten.
In Erkenntnis dieser Problematik sucht die Erfindung nach
einem wirksamen Ausweg, um derartige Reparaturarbeiten
wirksamer und mit größerer Aussicht auf Erfolg als bisher
durchführen zu können. Bei einem Verfahren der eingangs
bezeichneten Art wird deshalb vorgesehen, die zu verfül
lende Nut mit seitlichen Hinterschneidungen herzustel
len. Diese können mit einem verhältnismäßig einfachen Fräs
werkzeug erstellt werden, welches einen entsprechend profi
lierten Werkzeugquerschnitt aufweist. Beim Ausfüllen einer
solchen Nut findet eine wirksame Verankerung des neu einge
brachten Werkstoffs in den Nutseitenwänden statt. Derartige
Hinterschneidungen sind viel weniger als die bekannten
senkrecht zur Oberfläche ausgefrästen Nuten einer Scherwir
kung ausgesetzt. Infolgedessen ergibt sich eine viel höhere
Lebensdauer solcher Reparaturstellen.
Diese Hinterschneidungen der ausgefrästen Nut können
grundsätzlich die verschiedenste Querschnittsgestaltung
aufweisen. Die Erfindung bevorzugt jedoch einen annähernd
halbkreisförmigen Querschnitt. Dies hat zum einen die Wir
kung, daß beim Ausfräsen einer solchen Nut keine Kerbwir
kung auf den Kunststoff des Bauteils ausgeübt wird. Dies
ist besonders wichtig bei vergleichsweise harten und/oder
spröden Kunststoffen. Andererseits greift aber auch der die
Nut ausfüllende Kunststoff beidseitig in die Nutwand ein,
so daß allenfalls auftretende Scherkräfte in eine Richtung
gelenkt werden, die für das Kunststoffbauteil unschädlich
ist. Der Scherbeanspruchung wird in Richtung der Tangente
an die abgerundeten Seitenwände abgeleitet und kann deshalb
nicht wirksam werden.
Es liegt im Rahmen dieses Gedankens der Erfindung, daß die
Hinterschneidungen bogenförmig in die Nut übergehen. Eine
solche Gestaltung fußt auf dem gleichen Grundgedanken, um
Scherkräfte, die den Erfolg solcher Reparaturarbeiten beein
trächtigen könnten, auszuschalten oder so abzuleiten, daß
sie sich im Inneren des Kunststoff-Baukörpers verlaufen. Es
liegt im Rahmen der Erfindung, an der Nutwand mehrere Hin
terschneidungen übereinander anzuordnen. Dies kommt
insbes. bei Kunststoff-Baukörpern größerer Dicke in Betr
acht oder aber dann, wenn die zu reparierenden Risse eine
größere Tiefe erreichen. Im Querschnitt in Nutlängsrichtung
gesehen ist eine solche Profilierung etwa wellenförmig
anzusprechen, und es können durchaus ein oder zwei oder
auch drei Wellentäler übereinander in die Nutseitenwand
eingearbeitet sein. Auch der Nutboden ist in der Regel
halbkreisförmig abgerundet.
Haben die in den Kunststoffkörper eingefrästen Nuten einen
größeren Querschnitt, liegt es im Bereich der erfindungsge
mäßen Maßnahme, vor dem Verfüllen einen Füllkörper in die
Nut einzusetzen, der dann in Abstand von der Nutwandung
gehalten wird. In diesem Fall umschäumt das in eine solche
profilierte Nut eingebrachte Kunststoffmaterial den Raum um
den Füllkörper und verfestigt diesen zuverlässig innerhalb
der Nut.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einiger bevor
zugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der
Zeichnung. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine in der bisher gebräuchlichen Weise ausge
fräste Nut,
Fig. 2 eine Nut gemäß der Erfindung;
Fig. 3 eine andere größere Nut bei einer Reparaturarbeit;
Fig. 4 die Zuhilfenahme eines zur Nutausfüllung dienenden
Formkörpers und
Fig. 5 eine schematische Darstellung der in einer erfin
dungsgemäß reparierten Nut wirksamen Kräfte.
Der Kunststoff-Baukörper 1, der lediglich schematisch darge
stellt ist und einem der eingangs bezeichneten Objekte
zugeordnet werden kann, hat eine beachtliche Dicke 2. Er
besteht beispielsweise aus einem geschäumten Werkstoff von
vergleichsweise großer Härte. Seine Oberfläche 3 kann in an
sich bekannter Weise durch eine aufgeschweißte Folie oder
in anderer Weise verschlossen sein, damit der Baukörper 1
den äußeren Einflüssen keine übermäßig großen Angriffsflä
chen bietet.
Die Nut 4 ist einem nach mehr oder weniger langem Gebrauch
aufgetretenen Kerbriß nachgearbeitet, der bis zur Oberflä
che 3 des Baukörpers austrat. In konventioneller Weise
wurden die parallelen Nutwände etwa im rechten Winkel zur
Oberfläche 3 eingearbeitet, und die Nut 4 erhielt insgesamt
einen etwa rechteckigen Querschnitt, wie Fig. 1 erkennen
läßt.
Die weiteren Fig. 2-4 zeigen dagegen die erfindungsgemäße
Maßnahme in entsprechender Darstellung. Die Nut 4 der Aus
führungsform nach Fig. 2 weist in jeder Nutwand 6 je eine
bogenförmige Hinterschneidung 7 auf, die im Querschnitt
etwa halbkreisförmig und zwar etwas weniger als 180°
ausgebildet ist. Diese Hinterschneidung 7 geht mit einem
zum Nutinneren konvexen Kreisbogen 8 in die Nut über. Der
Nutboden 9 ist bei dieser Ausführungsform ebenfalls nach
einem Kreisbogen profiliert und im Querschnitt etwa halb
kreisförmig. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 handelt es
sich um eine Nut 4 von größerer Tiefe, die infolgedessen in
jeder Nutwand zwei Hinterschneidungen 7 aufweist, deren
Querschnittsgestaltung in der zu Fig. 2 geschilderten Weise
gebildet ist. Die Übergänge 8 in die Nutwandung sind gleich
falls bogenförmig gestaltet, so daß sich auch bei dieser
Ausführungsform keine geraden Flächen ergeben, die die
Ausbildung von Scherkräften begünstigen könnten.
Die Fig. 4 läßt erkennen, daß die Nut 4 einen vergleichswei
se weiten Querschnitt aufweist, die zur Einsparung von
Material zum Ausfüllen der Nut 4 einen Füllkörper 10 auf
nimmt, der in Abstand von der Nutwandung 6 gehalten wird,
so daß er allseits von dem in die Nut 4 einzuschäumenden,
einzuspritzenden oder einzugießenden Kunststoff umgeben
ist. Ggf. können die Seitenwände 11 dieses Füllkörpers
unregelmäßig, z.B. wellenförmig oder zackenförmig ausgebil
det, jedenfalls mit Vertiefungen versehen sein, um auch
hier eine Verankerung des in die Nut 4 einzubringenden
Kunststoffs zu erreichen.
Die Fig. 5 läßt erkennen, daß zur Gestaltung des Profils
der Nuten 4 gemäß der Erfindung unterschiedliche Radien
Verwendung finden können. So ist der Radius R 1 des bogen
förmigen Übergangs 8 in die Hinterschneidung 7 deutlich
kleiner als der Radius R 2 der Hinterschneidung 7
selbst. Diese Wahl unterschiedlicher Radien trägt gleich
falls zur besseren Verankerung des die ausgefräste Nut
ausfüllenden Kunststoffmaterials bei. Beim Übergang des
Bogens 8 in den Bogen der Hinterschneidung 7 ist die
Tangente 12 angelegt, die eine berechenbare Bestimmung der
hier auftretenden Kräfte gestattet. Bei der Ausführungsform
nach Fig. 5 sind außerdem die Mittelpunkte M 1 des Kreisbo
gens 8 und M 2 des Bogens der Hinterschneidung 7 um ein
Maß 13 gegeneinander versetzt, so daß der Winkel α zwischen
der Tangente 12 und der Senkrechten 15 zur Mittelebene 14
der Nut 4 in einer gewünschten Weise verändert werden kann.
Der Verlauf der in den Baukörper 1 eingefrästen Nut 4 folgt
in der Regel dem Rißverlauf. Die Nut 4 verläuft also unre
gelmäßig, wie Fig. 1 beispielsweise erkennen läßt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Reparieren von Rissen in vergleichsweise
großflächigen Körpern aus Kunststoffen durch Ausfräsen
der Risse und anschließendes Verfüllen der Fräsnut mit
einem Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut
(4) mit seitlichen Hinterschneidungen (7) hergestellt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hinterschneidungen (7) annähernd einen halbkreis
förmigen Querschnitt aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Hinterschneidungen (7) bogenförmig in die
Nut (4) übergehen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Nutwand (6) mehrere
Hinterschneidungen (7) übereinander angeordnet sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Radien (R 1 und R 2) des
bogenförmigen Übergangs (8) und der Hinterschneidung
(7) eine unterschiedliche Größe aufweisen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittelpunkte (M 1, M 2) der
Radien (R 1) für den Übergangsbogen (8) und des Radius
(R 2) für die bogenförmige Hinterschneidung (7) gegen
über der Mittellängsebene (14) der Nut (4) versetzt
angeordnet sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in die Nut (4) vor dem Verfüllen
ein Füllkörper (10) eingesetzt und in Abstand von der
Nutwandung (6) gehalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873731038 DE3731038A1 (de) | 1987-09-16 | 1987-09-16 | Verfahren zum reparieren von rissen in kunststoffkoerpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873731038 DE3731038A1 (de) | 1987-09-16 | 1987-09-16 | Verfahren zum reparieren von rissen in kunststoffkoerpern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3731038A1 true DE3731038A1 (de) | 1989-04-06 |
DE3731038C2 DE3731038C2 (de) | 1989-12-07 |
Family
ID=6336097
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873731038 Granted DE3731038A1 (de) | 1987-09-16 | 1987-09-16 | Verfahren zum reparieren von rissen in kunststoffkoerpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3731038A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN115157725A (zh) * | 2022-05-30 | 2022-10-11 | 浙江天能电池江苏新能源有限公司 | 一种蓄电池外壳沙孔修复方法 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2500036A1 (de) * | 1975-01-02 | 1976-07-15 | Helmut Meyer | Verfahren und vorrichtung zum ausbessern schadhafter platten |
DE2801637A1 (de) * | 1978-01-16 | 1979-07-19 | Drehtainer Container Tech | Verfahren und vorrichtung zum ausbessern schadhafter platten |
-
1987
- 1987-09-16 DE DE19873731038 patent/DE3731038A1/de active Granted
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DE2500036A1 (de) * | 1975-01-02 | 1976-07-15 | Helmut Meyer | Verfahren und vorrichtung zum ausbessern schadhafter platten |
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CN115157725A (zh) * | 2022-05-30 | 2022-10-11 | 浙江天能电池江苏新能源有限公司 | 一种蓄电池外壳沙孔修复方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3731038C2 (de) | 1989-12-07 |
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