DE3730373A1 - Verfahren zum automatischen beheben eines fadenbruches an einer spinnstelle einer ringspinnmaschine und ringspinnmaschine - Google Patents
Verfahren zum automatischen beheben eines fadenbruches an einer spinnstelle einer ringspinnmaschine und ringspinnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Beheben
eines Fadenbruches an einer Spinnstelle einer Ringspinnmaschi
ne, bei welchem der gebrochene Faden an einem auf einer still
gesetzten Spindel befindlichen Kops aufgenommen, durch einen
Läufer und einen Fadenführer hindurch zurück in die Nähe des
zugehörigen Streckwerkes geführt und nach Wiederanlaufen der
Spindel und des Kopses mit einer aus dem Streckwerk auslaufen
den Lunte zusammengeführt wird, und eine Ringspinnmaschine.
Es ist eine Ringspinnmaschine mit einer verfahrbaren Anspinn
vorrichtung bekannt (DXE-OS 15 10 644), bei welcher das Anspin
nen nach einem festen Zeitprogramm derart durchgeführt wird,
daß das Zusammenführen von zurückgeführtem Faden und Lunte er
folgt, nachdem die Spindel mit dem Kops wieder angelaufen ist
und die Betriebsdrehzahl erreicht hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der
eingangs genannten Art so zu verbessern, daß insbesondere die
Erfolgsquote des Wiederanspinnens verbessert wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Wiederanlaufen der
Spindel und des Kopses überwacht und davon abhängig der Faden
mit der Lunte bei Erreichen einer vorgenommenen Drehzahl zusam
mengeführt wird, bevor die Spindel ihre Betriebsdrehzahl er
reicht hat.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß es für den Er
folg des Verbindens von Lunte und Faden günstige Bedin
gungen gibt, die insbesondere dann vorliegen, wenn die Spindel
und der Kops die Betriebsdrehzahl noch nicht erreicht haben.
Durch Einhalten dieses günstigen Bereiches läßt sich die Er
folgsquote verbessern. Dabei wird davon ausgegangen, daß ein zu
spätes Zusammenführen von Faden und Lunte dazu führt, daß die
Spannung in dem Faden aufgrund der hohen Drehzahl und der damit
verbundenen vielen Drehungen zu hoch ist, so daß sich die Lunte
nicht gut mit dem Faden verbindet. Nach unten, d.h. in Richtung
zu geringen Drehzahlen wird dagegen dadurch eine Grenze gesetzt,
daß dann der Faden möglicherweise noch keine ausreichende Drehung
ausführt, so daß auch dann kein Einbinden der Lunte in befrie
digender Form erfolgt. Die Drehzahl, oder besser ein Drehzahl
bereich, kann zwischen zwei Dritteln und drei Vierteln des Wer
tes der Betriebsdrehzahl liegen.
Bei dem Offenend-Rotorspinnen ist es zwar bekannt (DE-PS 25 07 199,
DE-PS 26 05 978, DE-PS 31 44 760, DE-PS 31 44 776, DE-OS
31 44 761, DE-OS 34 40 009), das Anlaufverhalten von Spinnro
toren beim Anspinnen zu überwachen und das Ansetzen des anzu
spinnenden Fadens an einen in dem Spinnrotor erzeugten Faser
ring vor Erreichen der Betriebsdrehzahl durchzuführen. Dadurch
soll erreicht werden, daß die mit hohen Rotordrehzahlen verbun
denen Fliehkräfte noch nicht während der Anspinnphase auf das
Garn wirken.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß der
Faden mit der Lunte vor Erreichen einer vorgewählten Anzahl von
Spindelumdrehungen zusammengeführt wird. Diese Maßnahme hat den
Vorteil, daß das Zusammenführen von Faden und Vorgarn zu einem
bestimmten Zustand erfolgt, in welchem definierte Verhältnisse
vorliegen. Würde das Zusammenführen von Faden und Vorgarn nach
einem bestimmten Zeitabschnitt durchgeführt, so ließe sich zwar
auch sicherstellen, daß das Zusammenführen erfolgt, bevor die
Spindel und der Kops die Betriebsdrehzahl erreicht haben. Da
jedoch der Kops einen sehr unterschiedlichen Füllungszustand
aufweisen kann, beispielsweise eine (fast) leere Hülse oder ein
(fast) voller Kops, ergeben sich sehr unterschiedliche Hoch
laufzeiten, so daß dann wieder ein Zusammenführen bei sehr un
terschiedlichen Drehzahlen durchgeführt würde. Da gemäß der
vorliegenden Erfindung das Wiederanlaufen überwacht wird, las
sen sich immer wieder und vor allem auch wiederholbar gleiche
Bedingungen erzielen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsform.
Fig. 1 zeigt eine Teilansicht einer einzelnen Spinnstelle
einer Ringspinnmaschine, der eine ebenfalls in ei
ner Teilansicht dargestellten Anspinnvorrichtung
zugestellt ist, und
Fig. 2 ein Diagramm zur Erläuterung unterschiedlicher Zu
stände während des Wiederanlaufens eines Kopses
nach einem Fadenbruch.
Eine Ringspinnmaschine enthält üblicherweise eine Vielzahl von
Spinnstellen (10), von denen eine in Fig. 1 schematisch darge
stellt ist. Üblicherweise sind diese Spinnstellen (10) auf bei
den Maschinenseiten angeordnet. Jede Spinnstelle (10) enthält
ein Streckwerk (12), mit welchem ein Faserband (13) zugeführt
wird, das von dem Streckwerk (12) auf die gewünschte Garnfein
heit verzogen wird. Das Garn wird durch einen Fadenführer (14)
hindurch über einen Läufer (15) zu einem Kops (17) geführt. Der
Läufer (15) ist auf einem Ring (16) geführt, der den Kops (17)
konzentrisch umgibt. Die Ringe (16) sind an einer Ringbank an
geordnet. Der Kops (17) ist auf einer Spindel (18) angeordnet,
die in einer Spindelbank (19) gelagert und angetrieben ist,
beispielsweise mittels eines in Maschinenlängsrichtung durch
laufenden Tangentialriemens. Die Spindel (18) jeder Spinnstelle
(10) kann mittels einer nur angedeuteten Spindelbremse (20)
individuell stillgesetzt werden.
Bei einem Fadenbruch wird die das Streckwerk (12) verlassende
Lunte in ein Absaugrohr (11) abgesaugt. Das gebrochene Faden
ende wird auf den Kops (17) aufgewickelt, der weiter rotiert.
Zum Beheben eines Fadenbruches ist eine Anspinnvorrichtung (26)
vorgesehen, die in nicht näher dargestellter Weise entlang der
Ringspinnmaschine patroulliert und bei einem Fadenbruch der be
treffenden Spinnstelle (10) zugestellt wird. Die Anspinnvor
richtung (26) ist mit einem der Bremse (20) zustellbaren Brems
arm (21) versehen, der über eine Antriebseinrichtung (28) aus
fahrbar ist. Ferner enthält die Anspinnvorrichtung (26) Mittel,
mittels denen auf dem stillgesetzten Kops (17) das gebrochene
Fadenende gesucht und aufgenommen wird. Das gebrochene Fadenen
de wird dann durch den Läufer (15) und ebenfalls durch den
Fadenführer (14) hindurch in eine Absaugung (23) eingeführt,
wobei der Faden (31) sich dann in der Nähe des Ausgangs
walzenpaares des Streckwerkes (12) befindet.
Die Anspinnvorrichtung (26) enthält ferner einen mittels einer
Antriebseinrichtung (29) ausfahrbaren Arm (24), an dessen Ende
eine Rolle (25) angeordnet ist, die den zu der Absaugung (23)
laufenden Faden (31) erfaßt und dem Ausgangswalzenpaar des
Streckwerkes (12) zustellt, wie dies in Fig. 1 gestrichelt dar
gestellt ist. Die Zustellung erfolgt dabei in der Weise, daß
der Faden (31) mit der um die Unterwalze des Ausgangswalzenpaa
res des Streckwerkes (12) herumlaufenden Lunte (13) zusammen
geführt wird.
Die Anspinnvorrichtung (26) enthält eine Steuereinrichtung
(27), die sowohl die Antriebseinrichtung (28) des Bremsarmes
(21) als auch die Antriebseinrichtung (29) des Armes (24) steu
ert. An die Steuereinrichtung (27) ist ein Sensor (22) ange
schlossen, mit welchem das Anlaufverhalten der Spindel (18) der
betreffenden Spinnstelle erfaßt werden kann, insbesondere die
Drehzahl. Die Spindel (18) ist mit Markierungen, beispielsweise
optischen oder magnetischen Markierungen versehen, die der Sen
sor (22) bei einem Vorbeilaufen erfaßt, wobei jedes Mal ein Im
puls ausgelöst wird. Über das Messen der Impulsfrequenz in der
Steuereinrichtung (27) läßt sich die jeweilige Spindeldrehzahl
ermitteln.
Um die Erfolgsquote des Anspinnens zu erhöhen, wird vorgesehen,
daß der Faden (31) und die das Streckwerk (12) verlassende Lun
te (13) zusammengeführt werden, bevor die Betriebsdrehzahl der
Spindel (18) erreicht ist. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, in
welcher die Drehzahl (n) der Spindel (18) über die Zeit (t)
aufgetragen ist, erreicht ein nahezu ungefüllter Kops entspre
chend der Kurve (a) sehr schnell die Betriebsdrehzahl, während
ein nahezu gefüllter Kops wesentlich später entsprechend der
Kurve (b) die Betriebsdrehzahl erreicht. Um dennoch bei jeweils
gleichen, gegenüber der Betriebsdrehzahl reduzierten Drehzahlen
anspinnen zu können, wird für das Anspinnen die Drehzahl der
Spindel (18) und damit des Kopses (17) überwacht, wobei bei
einer vorgegebenen Drehzahl (nl), die in Fig. 2 gestrichelt
angedeutet ist und die etwa 1/4 bis 1/3 unter der Betriebsdreh
zahl liegt, das Zusammenführen von Faden (31) und Lunte (13)
durchgeführt wird. Damit wird erreicht, daß einerseits eine
ausreichende Drehung in dem Faden (31) vorliegt, um die Lunte
(13) sicher einzubinden, während andererseits die Spannung in
dem Faden (31) noch nicht so hoch ist, daß das Einbinden wieder
gefährdet werden könnte. Durch dieses Zusammenführen von Faden
(31) und Lunte (13) bei gegenüber der Betriebsdrehzahl der
Spindel (18) und des Kopses (17) reduzierter Anspinndrehzahl,
läßt sich die Erfolgsquote wesentlich erhöhen.
Claims (4)
1. Verfahren zum automatischen Beheben eines Fadenbruches
an einer Spinnstelle einer Ringspinnmaschine, bei welchem der
gebrochene Faden an einem auf einer stillgesetzten Spindel be
findlichen Kops aufgenommen, durch einen Läufer und einen Fa
denführer hindurch zurück in die Nähe des zugehörigen Streck
werkes geführt und nach Wiederanlaufen der Spindel und des Kop
ses mit der aus dem Streckwerk auslaufenden Lunte zusammenge
führt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Wiederanlaufen der
Spindel und des Kopses überwacht und davon abhängig der Faden
mit der Lunte bei Erreichen einer vorgewählten Drehzahl zusam
mengeführt wird, bevor die Spindel ihre Betriebsdrehzahl er
reicht hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden mit der Lunte vor Erreichen einer vorgewählten Anzahl
von Spindelumdrehungen zusammengeführt wird.
3. Ringspinnmaschine mit einer Vielzahl von Spinnstellen
und mit einer verfahrbaren, den einzelnen Spinnstellen zum Be
heben eines Fadenbruches zustellbaren Anspinnvorrichtung, die
Mittel zum Stillsetzen und Wiederanlaufen einer einen Kops mit
einem gebrochenen Faden aufweisenden Spindel, Mittel zum Auf
nehmen des gebrochenen Fadens von dem Kops und Mittel zum Zu
sammenführen des Fadens mit einer aus dem Streckwerk der Spinn
stelle auslaufenden Lunte enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anspinnvorrichtung (26) mit Mitteln (22) zum Überwachen des
Wiederanlaufens der Spindel (18) der betreffenden Spinnstelle
(10) versehen ist, die ein die Mittel (24, 25) zum Zusammenfüh
ren von Faden (31) und Lunte (13) steuerndes Signal erzeugen.
4. Ringspinnmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Anspinnvorrichtung (26) mit einem den Spindeln
(18) der Spinnstellen (10) zugeordneten Sensor (22) versehen
ist, und daß die Spindeln (18) mit Markierungen versehen sind,
wobei der Sensor an eine Steuerung (27) angeschlossen ist, die
die Mittel (24, 25) zum Zusammenführen von Faden (31) und Lunte
(13) steuert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873730373 DE3730373A1 (de) | 1987-09-10 | 1987-09-10 | Verfahren zum automatischen beheben eines fadenbruches an einer spinnstelle einer ringspinnmaschine und ringspinnmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873730373 DE3730373A1 (de) | 1987-09-10 | 1987-09-10 | Verfahren zum automatischen beheben eines fadenbruches an einer spinnstelle einer ringspinnmaschine und ringspinnmaschine |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3730373A1 true DE3730373A1 (de) | 1989-03-23 |
DE3730373C2 DE3730373C2 (de) | 1992-06-11 |
Family
ID=6335686
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873730373 Granted DE3730373A1 (de) | 1987-09-10 | 1987-09-10 | Verfahren zum automatischen beheben eines fadenbruches an einer spinnstelle einer ringspinnmaschine und ringspinnmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE3730373C2 (de) | 1992-06-11 |
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