DE3730050A1 - Mehrschichtiges fugenueberbrueckungsmaterial, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung - Google Patents
Mehrschichtiges fugenueberbrueckungsmaterial, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendungInfo
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Description
In der Bautechnik sind Dehnungsfugen und Anschlußfugen bei
vielen Bauausführungen erforderlich. Solche Unterbrechungen
in Bauwerken sollen die Längenänderungen der Werkstoffe
sowohl bei der Herstellung des Bauwerkes wie auch bei
späterem Einfluß von Temperaturschwankungen auffangen. Die
Fugen werden entweder durch Aussparungen bei der
Herstellung der Fläche erzeugt oder sie entstehen beim
Zusammenfügen von Fertigteilen. Ein solches Beispiel ist
z. B. die Verlegung von Rohren.
Im allgemeinen werden solche Fugen nach Abschluß der
Arbeiten mit Dichtstoffen ausgefüllt, um das Eindringen von
unerwünschten Stoffen wie Schmutz, Wasser usw. zu
verhindern. Wesentlich ist, daß solche Dichtstoffe die
ausgleichenden Bewegungen der Fugen mitmachen. Im
allgemeinen sind dies plastisch oder elastisch bleibende
Massen, wie Bitumen, Silikonkautschuk oder andere. Teilweise
finden hier auch einpreßbare Schaumstreifen aus
verschiedenen Werkstoffen, oft in Kombination mit den oben
erwähnten Massen Verwendung. Auch ist bekannt,
Dichtungsbänder aus flexiblen Kunststoffen wie
Polyisobutylen, Weich-PVC, Hochdruckpolyethylen usw.
einzusetzen.
In vielen Fällen haben diese bekannten Systeme Nachteile.
Die Dichtungsmassen verlieren im Laufe der Zeit durch
Alterungsprozesse ihre Elastizität, sie verlieren die
Haftung zu den Fugenflanken oder reißen in sich. Von außen
einwirkende Medien können dadurch eindringen und die
Verbindung noch weiter zerstören.
Fugenbänder der herkömmlichen Art können z. B. durch
Witterungseinflüsse angegriffen und durch
depolymerisierende Einflüsse an der Oberfläche mikrorissig
werden. Die Folge ist ebenfalls erhöhte Durchlässigkeit
oder manchmal spontanes Reißen des Bandes in der Fuge. Oft
ist die Dichtheit zur Einbettungsmasse wegen fehlender
Haftung nicht gegeben. Außerdem gibt es keine befriedigende
Lösung bei winklig aufeinanderstoßenden oder sich
kreuzenden Fugen.
Bei besonders hohen Anforderungen an Dichtwirkung,
Chemikalienbeständigkeit und Witterungsstabilität gibt es
bis jetzt keine befriedigende Lösung. Ein solcher Fall
liegt z. B. bei der Beschichtung von Auffangwannen und
Auffangräumen aus Beton mit Dehnfugen vor. Besonders, wo es
um die Lagerung chlorierter Kohlenwasserstoffe geht, sind
nur wenige Kunststoffe beständig genug, um alle
Anforderungen zu erfüllen.
Es ist bekannt, daß mit einem rißüberbrückenden
mehrschichtigem System auf Basis verschiedener härtender
Kunststoff hoch chemikalienbeständige Beschichtungen
durchgeführt werden können. Dieses Beschichtungssystem ist
mit dem Prüfzeichen PA-VI 211.019 vom 12. 03. 1987 vom
Institut für Bautechnik, Berlin, zum Abdichten von
Auffangwannen und Auffangräumen aus Stahlbeton für die
Lagerung folgender Flüssigkeiten zugelassen worden:
Dichlormethan, Trichlormethan, Tetrachlormethan sowie chlorierte Kohlenwasserstoffe mit C 2, sofern sie nicht nach der Verordnung über brennbare Flüssigkeiten der Gefahrenklasse A I, A II und B zuzuordnen sind. Außerdem ist es für wäßrige Lösungen organischer Säuren bis 10% Säuregehalt geeignet.
Dichlormethan, Trichlormethan, Tetrachlormethan sowie chlorierte Kohlenwasserstoffe mit C 2, sofern sie nicht nach der Verordnung über brennbare Flüssigkeiten der Gefahrenklasse A I, A II und B zuzuordnen sind. Außerdem ist es für wäßrige Lösungen organischer Säuren bis 10% Säuregehalt geeignet.
Das System ist wie folgt aufgebaut:
Zum Versiegeln der Betonoberfläche dient ein
lösungsmittelfreies 2-Komponentensystem aus einem
Epoxidharz und einem Amin-Härter. Auf diese Schicht wird
eine gummielastische Polyurethan-Schicht aus einem Polyol
und einem Isocyanat-Härter aufgebracht, woran sich der
Auftrag der eigentlichen chemikalienbeständigen
Oberflächenschicht anschließt. Diese ist ein modifiziertes
Phenol-Formaldehydharz mit saurem Härter, die zusammen mit
einer Glasfasereinlage als Laminatschicht aufgebracht
werden kann.
Auch bei diesem Beschichtungssystem konnte bisher das
Problem der Dehnfugenüberbrückung nicht befriedigend gelöst
werden. Zwar wurde im Rahmen des Prüfzeichens eine mit
Spreizdübel im Beton verankerte aufgeschraubte
Fluorelastomerfolie zugelassen, die aufwendig und teuer
ist, doch war es wünschenswert, beispielsweise für die
Sanierung alter Auffangwannen mit Dehnfugen eine universell
anwendbare Möglichkeit zu finden. Besonders auch im
Hinblick auf winklig aufeinanderstoßende oder sich
kreuzende Fugen war eine Lösung zu suchen.
Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, eine
flüssigkeitsdichte, chemikalienresistente, flexible
Dehnfugenüberbrückung in Kombination mit einer geeigneten
Anschlußmasse zu schaffen, die die genannten Nachteile
nicht besitzt.
Gegenstand der Erfindung ist ein mehrschichtiges
Fugenüberbrückungsmaterial bestehend aus
- a) gegebenenfalls einer Versiegelungsschicht,
- b) gegebenenfalls einer gummielastischen Schicht,
- c) zwei Schichten aus Duroplastharzen
- d) einer Schicht aus thermoplastischen oder elastomeren Kunststoffen und gegebenenfalls
- e) einer mit Duroplastharz
getränkten Abdeckschicht,
wobei die Schicht d) zwischen die beiden Duroplastharzschichten c) eingelagert ist mit der Maßgabe, daß nur die Ränder der Schicht d) mit dem mehrschichtigen Material die Schichten a) bis c) in Kontakt kommt und der Mittelteil sich über dem zu überbrückenden Übergang befindet.
Ein weiterer Gegenstand ist ein Verfahren zu seiner
Herstellung, bei dem zunächst auf die Ränder einer
Übergangs(Fuge) nacheinander
- a) gegebenenfalls eine Versiegelungsschicht,
- b) gegebenenfalls eine gummielastische Schicht,
- c1) eine Duroplastharzschicht aufgebracht werden anschließend
- d) eine den Übergang und den Schichtaufbau a) bis c1) vollständig überdeckende Schicht aus einem thermoplastischen oder elastomeren Kunststoff gelegt wird, die ihrerseits an den Rändern mit
- c2) einer zweiten Duroplastharzschicht und gegebenenfalls
- e) einer ebenso getränkten Abdeckschicht beschichtet wird.
Wenn auch im nachfolgenden vielmals von Fluorkunststoffen
die Rede ist, bedeutet das nicht, daß für weniger
aggressive Chemikalieneinwirkung bzw. potentielle
Einwirkung, wie sie beim Lagern und Umschlagen von
Chemikalien vorliegt, kein anderer Kunststoff genommen
werden kann. Die Buchstabenfolge a) bis e) ergibt sich aus
der Reihenfolge der Beschichtungsschritte. Das der Erfindung
zugrunde liegende System gliedert sich in drei Teile:
- 1. Vorgefertigte und vorbereitete Kunststoff-Teile und Bänder (Kompensatoren)
- 2. Verbund der Teile untereinander
- 3. Verbund der Kompensatoren mit der Anschluß-Beschichtungsmasse
1. Für das Dehnfugenband werden im allgemeinen Folien von
0,2 bis 5,0, vorzugsweise 0,7 bis 1,5 insbesondere von ca.
1 mm Stärke und ca. 240 mm Breite verwendet. Die Breite der
Bänder kann jedoch je nach Einsatzzweck und -art variieren
z. B. in Breiten von 100 bis 500 mm. Bei flexiblem Material
kann eventuell eine Vorformung der Mittelschleife
unterbleiben. Die Schleife wird dann während der Einbettung
manuell erzeugt. Bei steiferen Folien wird durch übliche
Fertigungsmethoden für thermoplastische Kunststoffe bzw.
Elastomere eine durchlaufende Sicke von beispielsweise 20 mm
Breite und 20 mm Tiefe mit abgeschrägten Seitenflächen bei
der Herstellung des Bandes erzeugt.
Für winklig aufeinanderstoßende oder sich kreuzende Fugen
werden vorgefertigte Formstücke benötigt, die im
allgemeinen die gleichen Dimensionen hinsichtlich Stärke
und Breite wie die für das Fugenband eingesetzten Folien
aufweisen. Das können T-förmige sowie kreuzförmige Teile
bzw. Übergänge von Boden- zur Wandfuge, d. h. winkelförmige,
sein. Die Herstellung erfolgt mit entsprechenden Werkzeugen,
z. B. mittels Tiefziehen, elektrostatischem Pulverspritzen,
Wirbelsinterverfahren, Spritzgießen ist ebenso möglich.
Teile aus Elastomeren können nach den üblichen Methoden der
Kautschukverarbeitung gefertigt werden. Die freien Enden
in Längsrichtung werden zur weiteren Überbrückung der Fugen
mit Fugenband verbunden.
Die Einzelteile sollen zumindest in solcher Größe
hergestellt werden, daß die freistehenden Enden eine
einwandfreie Verbindung mit den Fugenbändern gewährleisten.
Alle Kunststoff-Teile und -Bänder haben im allgemeinen
Aussparungen z. B. eine Randlochung von mindestens 20 mm
Durchmesser, damit eine gute Verankerung in der
Anschlußmasse gewährleistet ist.
Als Material für die Herstellung der Fugenbänder und der
vorgefertigten Einzelteile werden im allgemeinen
thermoplastische Kunststoffe und Elastomere eingesetzt.
Beispiele hierfür sind Polyethylen, Polypropylen,
Polystyrol, Polyester, Polyamide, Poly(meth)acrylate,
Polyvinylidenfluorid, Polyvinylchlorid,
Polytetrafluorethylen, Fluorcopolymerisate, Elastomere wie
beispielsweise natürliche oder synthetische Kautschuktypen
oder Fluorelastomere. Aber auch gewebtes oder non-woven-
Material aus diesen Stoffen kann in Form von Laminaten
eingesetzt werden, wobei als Einlage in letzterem auch
Metallgewebe dienen kann. In vielen Fällen ist es
Voraussetzung bei der Verwendung derartiger Stoffe, daß
diese, ebenso wie die zur Laminierung verwendeten Harze,
eine genügende Chemikalien- und Wetterbeständigkeit
aufweisen.
Die härtbaren Kunststoffe, die als Anschluß(Beschichtungs)
masse eingesetzt werden, können im allgemeinen mit den für
die Härtung bei Raumtemperatur bekannten Härtersubstanzen
ausgehärtet werden, z. B. Polyaminen, anorganische und
organische Säuren, Polyisocyanate und organische
Peroxidverbindungen. Die meisten der verwendbaren
Kunststoffe ergeben keine haftfeste und dichte Verbindung
zur Anschlußmasse, die z. B. aus Duroplasten wie
Phenoplaste, Aminoplaste, Polyurethane, Epoxid- und
ungesättigte Polyesterharze aber auch aus den bereits
vorstehend genannten thermoplastischen oder elastischen
Kunststoffen bestehen kann. Eine spezielle Vorbehandlung,
d. h. eine Anätzung der Kunststoff-Teile und -Bänder ist
deshalb erforderlich. Bei den Fluorthermoplasten oder
Fluorelastomeren zum Beispiel ist es vorteilhaft, diese
Vorbehandlung im allgemeinen entweder mit einer Lösung aus
metallischem Natrium in Tetrahydrofuran und Naphthalin oder
in flüssigem Ammoniak, in dem metallisches Natrium gelöst
ist, durchzuführen. Nach gründlichem Waschen und Trocknen
werden die behandelten Teile durch Verpackung vor Berührung
geschützt.
2. Die vorgefertigten Fugenteile werden im allgemeinen je
nach den örtlichen Gegebenheiten mit verschieden langen
Bändern verbunden werden. Das kann z. B. mittels Schweißen,
Kleben bzw. bei Elastomeren mittels Vulkanisieren erfolgen.
Das Schweißen solcher Bänder mit Profil ist meist
problematisch. Hier wurde gefunden, daß das Verschweißen
mittels flächiger elektrisch leitender Bänder
(Metallgewebe), wie in der deutschen Patentanmeldung
P 37 15 377.3 beschrieben, sehr gut gelingt.
Soll der Verbund mittels Kleben hergestellt werden, so kann
dieses vielfach mit demselben Reaktivharz durchgeführt
werden, das zur Anschlußbeschichtung eingesetzt wird.
Hierbei ist der Einbau eines dünnen Glasfaservlieses wegen
der besseren Flexibilität der Klebestelle ratsam.
Während des Verbindevorganges ist es günstig, die Teile
unter Druck zu fixieren.
3. Die vorgefertigten, vorbereiteten und verbundenen
Kunststoff-Teil und -Bahnen werden nun in die
Anschlußbeschichtungsmasse eingebettet, die aus den
vorstehend genannten Stoffen besteht.
Das bereits erwähnte System aus Epoxidharz, Polyurethan
und Phenolharz kann auch vorteilhaft erfindungsgemäß mit
den Kunststoffteilen und -Bändern eingesetzt werden. Als
Epoxidkomponente dient beispielsweise ein unmodifiziertes
flüssiges Epoxidharz mit einem Epoxidäquivalent von
175-185. Als Härter können Polyamine z. B. 4,4′-Diamino-
diphenylmethan, Bis-cyclohexylaminomethan, 3,3′-Dimethyl-
4,4′-diaminodiphenylmethan eingesetzt werden, wobei das
Mischungsverhältnis 1-3 : 1, vorzugsweise 2 : 1 Gewichtsteile
beträgt.
Die gummielastische Schicht besteht aus
hydroxylgruppentragenden Verbindungen, z. B. einem Polyol
wie "PolyBD" der Fa. Sartomer, Westchester, P. A., USA und
einem Polyisocyanathärter beispielsweise Toluylen-2,4-,
Toluylen-2,6-, Cyclohexylen-1,4-, Isophoron- oder
Diphenylmethan-diisocyanat sowie die Xylylendiisocyanate.
Mischungsverhältnis in stöchiometrischem Verhältnis von
1-5 : 1, vorzugsweise 2-4 : 1 Gewichtsteile. Als modifizierte
Phenol-Formaldehyd-Harze können beispielsweise Phenolresole
eingesetzt werden. Ein solches mittlerer Viskosität und
einem Molverhältnis von Phenol : Formaldehyd von 1 : 1,75 wird
bevorzugt. Organische Sulfonsäuren wie Benzolsulfonsäure,
p-Toluolsulfonsäure u. a. können als Härter für die Phenol-
Formaldehyd-Harze in üblichen Mengen verwendet werden. In
der nachfolgenden Beschreibung werden die mitverwendeten
Härter bei den einzusetzenden Harzen im allgemeinen nicht
mehr erwähnt.
Im allgemeinen wird der erfindungsgemäße Aufbau der
Überbrückung wie folgt vorgenommen, wobei zu verstehen ist,
daß die Harzkomponenten und die Verstärkungseinlage, d. h.
die Anschlußschicht nur auf die Ränder der zu
überbrückenden Substrate aufgetragen werden und die
Kompensatoren die eigentliche Überbrückung der Fugen
bewirken; Das Epoxidharz ist die zuerst aufzutragende
Versiegelungsschicht. Darauf folgt die rißüberbrückende
gummielastische Schicht aus Polyurethan. Beide haben
funktionell nur absperrende und rißüberbrückende
Eigenschaften und sind nicht immer erforderlich. Hierauf
schließt sich eine mit Phenolharz getränkte Mattenlage
beispielsweise aus Glasfaservlies an, worauf die
Kunststoff-Kompensatoren randseitig aufgelegt werden und mit
einer zweiten getränkten Mattenlage und gegebenenfalls einem
Abdeckvlies so überdeckt, daß 60-80 mm Kompensatorrand
einlaminiert sind. Die Randlochung in den Matten
gewährleistet, daß die etwas starren Mattenlagen sich von
oben und unten im Bereich der Lochungen so annähern können,
daß eine zusätzliche Verankerung durch das gehärtete Harz
stattfindet.
Das gesamte System bietet nach der Aushärtung folgende
Vorteile:
- - Die Bewegungen an der Dehnfuge bzw. an der Anschlußfuge werden von dem flexiblen Material aufgenommen.
- - Der Verbund zwischen den Kompensatoren und der Anschlußschicht ist flüssigkeitsdicht - auch gegen Lösemittel
- - bei Verwendung geeigneter Materialien zeigen diese ausgezeichnete Beständigkeit gegen aggressive Flüssigkeiten und Gase.
Natürlich beschränkt sich die Einbettung nicht auf
Laminatsysteme. Die Kompensatoren können auch in
chemikalienfeste Ausmauerungen beispielsweise in
Produktionskesseln, Laboratoriumsbauten usw. eingebaut
werden.
Als Einsatzgebiete kommen somit in Frage: Beschichtung von
Auffangwannen mit Dehnfugenüberbrückung, Überbrücken von
Übergängen bei verlegten Rohren, Erzeugen von dichten
Übergängen bei Ausmauerungen (z. B. Waschtürmen,
Schornsteinen) zu Anschlußstutzen, hochwertige
Fassadenabdichtungen usw. Dabei ist es gleichgültig,
welche Materialien überbrückt werden sollen, z. B. Beton,
Stein, Metall, Kunststoff u. a.; wesentlich ist, daß die
Seitenteile der thermoplastischen oder elastomeren Schicht
fest und dicht in dem sie umgebenden Duroplastharz
eingelagert sind.
Für die nachstehend beschriebenen Beispiele wurde als
Anschlußbeschichtungsmasse ein Beschichtungssystem aus
einem flüssigen Epoxidharz (EA 175-185) und 4,4′-Diamino-
diphenylmethan, Mischungsverhältnis 2 : 1 / "Poly BD" und
Diphenylmethandiisocyanat, Mischungsverhältnis 4 : 1 / einem
mittelviskosen Phenolresol mit einem Molverhältnis von
Phenol : Formaldehyd von 1 : 1,75, das eine organische
Sulfonsäure als Härter enthielt, eingesetzt.
Das Epoxidharz wird in einer Stärke von ca. 0,5 mm auf das
Substrat aufgebracht (a). Nach ca. 24 Stunden folgt (b),
das Aufbringen des Polyols (ca. 2 mm) und nach weiteren
24 Stunden (c) das Phenolharz und der Kompensatoren in
folgender Reihenfolge:
- 1. mit Phenolharz getränkte Glasfasermatte (Flächengewicht 450 g/m2),
- 2. Kompensatoren,
- 3. wie 1.,
- 4. Abdeckvlies aus Glasfaser (Flächengewicht 30 g/m2), ebenfalls mit Phenolharz getränkt (Gesamtschichtdicke (c) ca. 3 mm).
Als Kompensatorenmaterial diente ein thermoplastisch
verarbeitbarer terpolymerer Fluorkunststoff in Folienform
aus Tetrafluorethylen und teilfluorierten Cokomponenten, das
vorher gelocht und angeätzt worden war. Die Ätzung erfolgte
mit flüssigem Ammoniak, in dem metallisches Natrium
aufgelöst war.
Die Prüfung auf die Beständigkeit der Überbrückungssysteme
erfolgte in Anlehnung an die "Bau- und Prüfgrundsätze für
Beschichtungen für Beton-, Putz- und Estrichflächen von
Auffangwannen und Auffangräumen für wassergefährdende
Flüssigkeiten" vom Institut für Bautechnik, Berlin.
1. Eine Stahlbetonplatte (1) mit den Abmessungen
230 × 200 × 40 mm wurde auf einer Seite dergestalt mit
Epoxidharz (2) und Polyol (3) beschichtet, daß im Zentrum
eine kreisförmige Stelle (ca. 30 mm Durchmesser) Beton (4)
frei blieb. In die nachfolgend aufzubringenden
Textilglasmatten wird vorher ein Loch gleicher Größe
gestanzt. Nach dem Aufbringen der ersten, der unteren
Mattenlage (5), getränkt mit Phenolharz wurde eine
vorbereitete Folie aus Fluorkunststoff (6) aufgelegt. Diese
Folie hatte eine Größe von 150 × 150 × 1 mm. Auf einem
Kreisbogen mit r = 45 mm waren 12 Löcher gleichmäßig
verteilt eingestanzt. Der Durchmesser der Löcher betrug
10 mm. Die Folie wurde vorher angeätzt. Darauf kan die
zweite, die obere mit Phenolharz getränkte Textilglasmatte
(7).
Nach einer Lagerungszeit von 28 Tagen bei Raumtemperatur
wurde die Probe in einer Biegeprüfmaschine so belastet, daß
quer durch die ganze Platte ein Riß (8) von 0,2 mm Breite
entstand. Nach dem Entlasten soll die bleibende Rißbreite
mindestens 0,05 mm betragen. Dann wurde ein Zylinder mit
100 mm Innendurchmesser (9) auf die zu prüfende Stelle
gesetzt. Der Zylinder wurde mit ca. 500 ml gefärbtem
Dichlormethan (10) gefüllt und unter Druck (1 bar) gesetzt.
Nach 42 Tagen bei 1 bar wurde die Prüfanordnung
auseinandergenommen und auf Dichtheit geprüft.
Das Laminat, die Verbindung zur Folie und die Folie hatten
kein Prüfmedium durchgelassen.
2. Die Versuchsanordnung war wie unter Beispiel 1
beschrieben. In der eingebetteten Folie war vorher mittels
Tiefziehen ein Näpfchen erzeugt worden. Durchmesser 20 mm,
Tiefe 20 mm, mit abgerundetem Boden. Dementsprechend war in
der verwendeten Betonunterlage eine Vertiefung
eingearbeitet worden. Lagerflüssigkeit war auch hier
Dichlormethan.
Das Laminat, die Verbindung zur Folie, die Folie und die
Folie im thermisch wie mechanisch beanspruchten
tiefgezogenen Bereich des Näpfchens waren gegen das
Prüfmedium dicht.
3. Zwei angeätzte Folienstücke aus Fluorkunststoff wurden
ca. 50 mm überlappt, mit Phenolharz verklebt und zur
Verstärkung mit einem 50 mm breiten Abdeckvlies versehen.
Nach 14 Tagen Härtungszeit wurde diese Folie, wie unter
Beispiel 1 beschrieben, geprüft. Prüfmedium war
Dichlormethan. Die Klebestelle zeigte kein Durchdringen von
Prüfmedium.
4. An einer angeätzten Fluorkunststoff-Folie wurde die
Verklebbarkeit über einen längeren Lagerungszeitraum
geprüft. Für die Versuche wurden zwei Ätzverfahren
herangezogen: die Methode mit flüssigem Ammoniak und
metallischem Natrium, zum anderen eine Lösung von
metallischem Natrium in Tetrahydrofuran und Naphthalin.
Nach dem Ätzen wurde gründlich mit Wasser und im letzten
Fall auch mit Aceton gewaschen und getrocknet.
Auf die so vorbehandelten Oberflächen wurde ein kleines
Segment sofort mit Phenolharz-Laminat beschichtet. Dann
wurden die Teile bei Raumtemperatur und Lichteinfluß
gelagert. Nach 4 Tagen / 1 Woche / 2 Wochen / 1 Monat /
2 Monaten / 3 Monaten wurde erneut ein Teilstück
beschichtet.
Schälversuche zeigten keine Haftungsabnahme.
Claims (13)
1. Mehrschichtiges Fugenüberbrückungsmaterial bestehend aus
- a) gegebenenfalls einer Versiegelungsschicht,
- b) gegebenenfalls einer gummielastischen Schicht
- c) zwei Schichten aus Duroplastharzen
- d) einer Schicht aus thermoplastischen oder elastomeren Kunststoffen und gegebenenfalls
- e) einer mit Duroplastharz getränkten Abdeckschicht, wobei die Schicht d) zwischen den beiden Duroplastharzschichten c) eingelagert ist mit der Maßgabe, daß nur die Ränder der Schicht d) mit dem mehrschichtigen Material die Schichten a) bis c) in Kontakt kommt und der Mittelteil sich über dem zu überbrückenden Übergang befindet.
2. Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen
Fugenüberbrückungsmaterials, dadurch gekennzeichnet, daß
zunächst auf die Räder einer Übergangs(Fuge)
nacheinander
- a) gegebenenfalls eine Versiegelungsschicht,
- b) gegebenenfalls eine gummielastische Schicht,
- c1) eine Duroplastharzschicht aufgebracht werden, anschließend,
- d) eine den Übergang und den Schichtaufbau a) bis c1) vollständig überdeckende Schicht aus einem thermoplastischen oder elastomeren Kunststoff gelegt wird, die ihrerseits an den Rändern mit
- c2) einer zweiten Duroplastharzschicht und gegebenenfalls
- e) einer ebenso getränkten Abdeckschicht beschichtet wird.
3. Ausführungsform nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schicht d) vorgefertigte Teile
in Form von Bändern oder Formstücken darstellt.
4. Ausführungsform nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Polyethylen,
Polypropylen, Polyester, Polytetrafluorethylen,
Fluorcopolymerisate, natürliche und synthetische
Kautschuke oder Fluorelastomere als Schicht d)
eingesetzt werden.
5. Ausführungsform nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder der
Schicht a) mit Aussparungen, vorzugsweise einer
Randlochung versehen sind.
6. Ausführungsform nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht c) aus
einem Duroplastharz besteht aus der Gruppe der
Phenoplaste, Aminoplaste, Polyurethane und ungesättigten
Polyesterharzen.
7. Ausführungsform nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Duroplastharz ein Phenol-Formaldehyd-Harz ist.
8. Ausführungsform nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder und
Formstücke der Schicht d) mit einer Mittelsicke
versehen sind.
9. Ausführungsform nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder und
Formteile der Schicht d) angeätzt sind.
10. Ausführungsform nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Versiegelungsschicht a) aus einem mit einem
Polyaminhärter gehärteten flüssigen Epoxidharz besteht.
11. Ausführungsform nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die gummielastische
Schicht b) aus einem Polyurethan aus einem Polyol und
einem Polyisocyanat besteht.
12. Verwendung des Materials nach Anspruch 1 zur Herstellung
von permanenten, rißfesten, flüssigkeitsdichten
Abdichtungen.
13. Verwendung nach Anspruch 12 als Überbrückungen von
Dehnfugen, Übergängen bei verlegten Rohren,
Ausmauerungen.
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DE8888114272T DE3866317D1 (de) | 1987-09-08 | 1988-09-01 | Mehrschichtiges fugenueberbrueckungsmaterial, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung. |
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EP88114272A EP0306834B1 (de) | 1987-09-08 | 1988-09-01 | Mehrschichtiges Fugenüberbrückungsmaterial, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung |
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ES (1) | ES2028215T3 (de) |
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