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Die
Erfindung betrifft eine Abdichtungsmembran aus Kunststoff mit einem
eingebetteten Vlies zur Verwendung als Dichtungsbelag oder zum direkten Abdichten
für Dächer und Böden gegen Feuchtigkeit.
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Abdichtungsmembrane
der gattungsgemäßen Art werden beispielsweise
zum Abdichten von Flachdächern oder als Bodenbeläge
für Böden oder zum Abdichten von Armatureinbauten
in Böden oder Dächern verwendet. Der Untergrund
des Bodens oder des Flachdaches wird zunächst für
die Beschichtung vorbereitet, z. B. werden Unebenheiten durch Schleifen
und der Staub entfernt. Danach wird die flüssige Kunststoffmasse,
z. B. eine Polyurethanflüssigschicht, eine Schicht aus
Polymethylmethacrylat-Harz oder ein anderer flüssiger Kunststoff aufgebracht.
Auf diese Schicht wird sodann eine Vliesschicht aufgedrückt,
die von dem flüssigen Kunststoff mindestens teilweise durchsetzt
wird. Als Deckschicht wird eine Kunststoffschicht obenseitig aufgebracht,
die mit dem ersten Kunststoff verträglich ist und eine
Bindung hiermit eingeht, so dass die Kunststoffschicht durch die
zwischengefügte Vliesschicht bewehrt ist. Sie wird dadurch
reißfester, tritt- und schalldichter sowie tragfähiger.
Mindestens teilweise können die Flächen auch mit
mehrschichtigem Vlies versehen sein.
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Aus
der
DE 10 2004
029 597 A1 sind ein Vliesstoffverbund und ein Verfahren
zu dessen Herstellung bekannt, bei dem der Vliesstoff mit einer
Polymerbeschichtung versehen wird, die im Wesentlichen die Festigkeit übernimmt.
Durch dieses thermische Verfahren soll eine Verfestigung des Vliesstoffes
erzielt werden. Das Mischungsverhältnis zwischen Polyester
und Viskose für den Vlieswerkstoff ist dabei den geforderten
Eigenschaften entsprechend angepasst. Aus der hierzu bestehenden
Nachanmeldung
EP 1
547 839 A1 ist es ferner bekannt, den Verbundvliesstoff
ein- oder mehrlagig auszuführen und einseitig mit Polymeren
zu beschichten. In dieser Schrift sind in der Beschreibungseinleitung
diverse Textilverbundstoffe genannt, die aus Vlies bestehen und
hierfür geeignet sind.
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Aus
der
DE 102 28 324
A1 ist eine Abdichtung über Bewegungsfugen mit
einem beweglichen Band in Schlaufenform bekannt, das zwischen den Fugenflanken
und einem Winkelprofil angeordnet ist. Die Schlaufe weist ein Trägerband
und darauf mindestens eine auf der Basis eines Flüssigkunststoffes mit
einem an den Rändern des Trägerbandes überstehenden
Kunststoffvlies hergestellte Abdichtungslage auf, die über
die Enden des Trägerbandes hinausreicht. Zur Abdichtung
ist zwischen den senkrechten Schenkeln des Winkelprofils in der
Fuge ein vorkomprimiertes Schaumstoffdichtungsband eingebracht.
Die Abdichtung soll auf einem waagerechten Untergrund aufbringbar
sein, wobei zu dessen Befestigung Winkelprofile am waagerechten
Untergrund vorgesehen sind, die mittels Schwerlastdübel
und in diese einfach eingeschraubten Senkschrauben befestigbar sein
sollen. In das Bohrloch wird ein langsam reagierendes Harz, insbesondere
Epoxyharz, injiziert. Aus dieser Schrift ist es ferner bekannt,
als Flüssigkunststoff ein Polymethylmethacrylat-Harz zu verwenden,
das auch mit flammhemmenden Mitteln versetzt sein kann. Ebenso kann
als Flüssigkunststoff ein NBR-Kautschuk (Acryinitril/Butadien-Kautschuk)
verwendet werden. Der Kunststoffvlies kann aus Polyester und/oder
Polyamid gefertigt sein. Auch können Winkelprofile aus
Edelmetall oder Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen in diesen Ver bund
mit eingegossen sein. Das zusätzliche Schaumstoffdichtungsband
kann auf der Basis eines Polyurethan-Weichschaumstoffes hergestellt
sein. Auch kann ein vorkomprimiertes Kunststoffdichtungsband verwendet
werden.
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Bei
der Herstellung von Abdichtungsmembranen, die auch eine Folienstruktur
aufweisen können, um nachträglich auf ein Flachdach
oder einen Boden ausgerollt werden zu können, ist der Nachteil gegeben,
dass beim Einbetten des Vliesstoffes Blasen entstehen können
und der Vliesstoff zu Faltenbildungen bei engen Konturen neigt.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Armierung mit
Vliesstoff bei gattungsgemäßen Abdichtungsmembranen
zu verbessern.
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Die
Aufgabe löst die Erfindung durch Ausgestaltung der Abdichtungsmembran
gemäß der im Anspruch 1 angegebenen technischen
Lehre.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
detailliert angegeben.
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Die
Abdichtungsmembran nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
dass der Vlies relativ dünnwandig ist und mit Löchern
oder Durchbrüchen in der Fläche gleichmäßig
oder ungleichmäßig durchsetzt ist und ein- oder
mehrlagig in den Kunststoff im flüssigen Zustand eingebracht
ist. Da die Gase über die Löcher oder Durchbrüche
entweichen können, werden Blasenbildungen gänzlich
vermieden. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass durch Verwendung
eines perforierten, beschlitzten oder mit sonstigen Durchbrüchen
-diese können auch eine Freiform aufweisen – versehenen
Vlieses beim Verlegen keine Faltenbildung mehr möglich
ist, auch dann nicht, wenn eine Verlegung in engen Konturen, beispielsweise
bei der Verwendung bei stufenförmigem Mauerwerk, erfolgt.
Durch die Löcher ist ferner eine bessere Durchtränkung
und Brückenbildung möglich. Auch können
höhere Schichtdicken durch mehrschichtiges Einbringen des
Vlieses nach der Erfindung realisiert werden, ohne dass die Trittfestigkeit darunter
leiden würde. Ein Abdichtungsmembran nach der Erfindung
kann also beispielsweise aus einer Kunststoffschicht von 3 mm bestehen,
in die ein 0,5 mm dünnes Vlies mit Löchern eingebracht
ist. Hierdurch ist zugleich eine glatte Oberfläche erzielbar.
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Durch
das Vlies selbst ist eine hohe mechanische Festigkeit, insbesondere
Reißfestigkeit der Membran sichergestellt. Das Vlies dient
dabei zur Armierung und zur Kontrolle der Schichtdicken bei technischen
Abdichtungsmembranen. Weiterhin dient es als Schutz und zur Sicherheit
bei mechanischen Verletzungen in der Abdichtung. Es verhindert ein
Weiterreißen der Membran, wenn diese in den Kantenbereichen
beispielsweise eingeschnitten wird. Durch die Löcher hindurch
entsteht aber auch eine Kunststoffbrücke, so dass, je nachdem
welche Harze oder Kunststoffe hier verwendet werden, auch bei Elastizität
durch entsprechende Weichmacher eine hohe Trittfestigkeit gegeben
ist, so dass die Kunststoffbrücken aufweisende Membran
sogar befahren werden kann. Werden Härter hingegen eingesetzt
werden, fungiert das eingebettete Vlies als Armierung und vermeidet
Risse in der Kunststoffschicht und sorgt für eine Basiselastizität.
Grundsätzlich können alle bekannten Harze zur
Anwendung kommen, z. B. Polymethylmethacrylat-Harz mit oder ohne
flammhemmenden Mitteln, aus Kautschuk oder Acryinitril/Butadien-Kautschuk
oder Polyurethan-Harz.
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Es
hat sich ferner gezeigt, dass bei Aufbau einer Abdichtungsmembran
nach der Erfindung keine Fehlstellung an der Rückseite
der Dichtungsmembran und damit kein Austreten von Osmosenblasen möglich
ist. Es erfolgt ein voller Einschluss in das Harz, wodurch sich
vor dem Aushärten die Membran auch leicht verformen lässt,
wodurch eine leichtere Anpassung an schwierige und feine Untergrundgeometrien
möglich ist. Gerade im Abkantbereich sichern die Lochungen
ein blasenfreies Abkanten um scharfe Kanten, die bis zu 180° problemlos
verlaufen können. Bei leichterer Ausbildung von Außenecken ist
ferner die Gefahr des Monomerverlustes ausgeschlossen. Des Weiteren
können Schraubköpfe und andere Befestigungsmittel
hochstehend blasenfrei in den Verbund eingebunden werden. Diese
können auch von unten durch die Löcher eingesetzt
sein.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungsformen der Abdichtungsmembran nach der Erfindung sind
in den Unteransprüchen im Einzelnen angegeben.
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Grundsätzlich
kann der verwendete Vlies aus Natur- und/oder Kunststofffasern bestehen.
Die geschlossene Einbettung sorgt dafür, dass auch bei Verwendung
von Naturfasern diese nicht aufquellen können, da Feuchtigkeit
durch die Kunststoffschichten weder von der Unterseite noch von
der Oberseite her eindringen kann. Dies hat den Vorteil, dass beispielsweise
bei der Verwendung von Hanffasern eine sehr hohe Reißfestigkeit
bei gleichzeitiger Elastizität gegeben ist. Es können
aber auch Kunststofffasern, z. B. aus Polyester oder Polyamid oder
anderen Kunststoffen, verwendet werden, wie sie üblicherweise
in Vliesstoffen eingesetzt werden. Als besonders vorteilhaft hat
es sich erwiesen, Löcher in Form von Perforationen einzubringen,
also Lochreihen, die parallel oder durch Raster versetzt jeweils
eingebracht sind, um so sowohl in Längs- als auch Querrichtung eine
hohe Flexibilität und Elastizität zu erreichen,
so dass auch Kanten auf einfache Weise mit einer Abdichtungsmembran
abgedeckt werden können. Die Löcher können
runde Löcher, beispielsweise Löcher mit 0,5 mm
oder 1 mm Durchmesser oder größer sein. Diese
können eingestanzt oder eingestochen sein.
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Die
Löcher können eine runde Form oder eine Schlitzform
aufweisen, beispielsweise 1,5 mm lange und 0,5 mm breite Schlitze
sein. Diese können über die Fläche symmetrisch
oder asymmetrisch verteilt oder in parallelen Reihen auch symmetrisch
oder asymmetrisch über die Fläche verteilt angeordnet sein.
Die Löcher können auch Freiformen, beispielsweise
Sechseckformen, aufweisen.
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Die
Größe der Löcher richtet sich danach, wie
stark die Oberfläche belastet werden soll. Je mehr Vliesschichten
vorhanden sind und je dicker die Membran ausgeführt ist,
desto vorteilhafter ist es, wenn diese beispielsweise auch befahrbar
sein soll, dass die Löcher größer ausgebildet
sind, um durchgehende Brücken oder versetzte Kunststoffbrücken durch
den Vliesstoff hindurch zu erzeugen, über die der Druck
auf die Unterseite verteilt wird.
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In
einer anderen Ausführung hat es sich bewährt,
geflochtene Vliesmatten, die aus geschnittenen oder streifenförmig
gefertigten Vliesstoffen hergestellt werden, zu verwenden. Die Kreuzung
der Streifen bildet dabei die gewünschten Lochreihen, so dass
eine hohe Elastizität und eine gute Durchdringung gegeben
ist. Die Streifen können beispielsweise 30 mm breit sein
und über Kreuz verflochten sein, so dass Löcher
in Größenordnungen von bis zu 30 mm × 30
mm oder größer hergestellt werden können. Sie
können aber auch als schmale Schlitze ausgeführt
sein.
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Es
ist ersichtlich, dass dann, wenn der Vlies als Armierungsmaterial
verwendet wird, durch die Löcher hindurch auch Schrauben,
Stifte oder andere vorstehende Teile hindurchgesteckt werden können, die
an ihren Untenseiten einen Flansch oder einen Bund oder auch einen
Schraubkopf aufweisen. Die Einbettung solcher Teile ist auf einfacher
Weise realisierbar, wobei eine Abdichtung rundum sichergestellt
ist, damit keine Flüssigkeit, z. B Regenwasser etc., in
die Schichten eindringen kann. Auch lassen sich die eingebetteten
Teile nicht herausreißen.
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Es
ist ersichtlich, dass beispielsweise ein Parkdeck mit einer Dichtungsmembran
versehen werden kann, wie sie erfindungsgemäß aufgebaut ist.
Dabei empfiehlt es sich, mehrere Lagen gelochten Vlies einzubringen,
um eine hohe Festigkeit zu erreichen und um witterungsbedingte und
befahrlastabhängige Risse in dem Kunststoff zu vermeiden. Gerade
an den Randbereichen derartiger Parkdecks sind Abstufungen gegeben,
die mit der Membran vollständig überzogen werden
können, so dass in diesem empfindlichen Bereich die gewünschte
Elastizität beim Verlegen gegeben ist. Wird dem Harz Härter zugesetzt,
so kann der Härtegrad des Bodenbelages, der aus der Membran
besteht, definiert werden. Werden hingegen bei anderen Anwendungen,
wie auf einem Dach, Weichmacher verwendet, so kann auch der Grad
der Elastizität hier eingestellt werden. In jedem Fall
sorgt die eingefügte Vliesschicht mit den Löchern
dafür, dass eine blasenfreie Verlegung möglich ist.
Im Falle der Verwendung von Weichmachern ist es auch möglich,
die Abdichtungsmembran als Rollenware zu fertigen und diese vor
Ort auf die abzudichtenden Böden aufzubringen. Durch eine
thermische Nachbehandlung können die Schichten an den Überlappungen
miteinander verbunden werden und sich auch mit dem Untergrund verbinden.
Die Stoßkanten werden zusätzlich nach thermischer
Vorbehandlung mit Streifenvlies mit Löchern abgedeckt und
von einer zusätzlichen Kunststoffdeckschicht überzogen.
Auch die Unterschicht sollte beim Verlegen aufgebracht werden. Dadurch
ist es möglich, eine geschlossene Oberfläche und
eine geschlossene Membran auf einfache Weise herzustellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004029597
A1 [0003]
- - EP 1547839 A1 [0003]
- - DE 10228324 A1 [0004]