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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verlegematerialsatz zur Erstellung eines Verlegematerialverbunds, wobei der Verlegematerialsatz wenigstens eine zumindest unterseitig klebend ausgestaltete Klebebahn zur Anbindung an die entsprechende abzudichtende Oberfläche und wenigstens eine Vlieslage umfasst und eingerichtet ist, zusammen mit wenigstens einem auf der Vlieslage applizierbaren Flüssigkunststoff insbesondere in der Art einer versiegelnden Deckschicht den Verlegematerialverbund zu bilden. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung einen entsprechend erstellten bzw. davon ausgehend hergestellten Verlegematerialverbund, z.B. erstellt in Randbereichen von Dächern, Terrassen, Balkonen oder dergleichen. Nicht zuletzt betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung einer insbesondere in Bandform bereitgestellten Klebebahn in Verbindung mit einer auf der Oberseite der Klebebahn aufkaschierten Vlieslage zum Erstellen eines solchen Verlegematerialverbunds durch Hinzufügung eines auf der Oberseite der Vlieslage applizierten Flüssigkunststoffs. Insbesondere betrifft die Erfindung Vorrichtungen und Verwendungen gemäß dem Oberbegriff des jeweiligen unabhängigen Anspruchs.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bei der Abdichtung von Flächen oder Randbereichen insbesondere auf dem Gebiet der Gebäudetechnik besteht Interesse an einem flexibel bzw. variabel adaptierbaren und einsetzbaren Produkt, mittels welchem auch Unebenheiten und/oder unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten bzw. Relativbewegungen ausgeglichen werden können. Gemäß dem Stand der Technik werden bereits so genannte Anschlussbänder angeboten, mittels welchen z.B. der Rand-/Übergangsbereich zwischen einer im Wesentliche horizontalen Fläche (z.B. Flachdach) zu einer z.B. zumindest annähernd vertikal ausgerichteten Fläche (z.B. Mantelfläche eines Schornsteinschachts) mit guter Dichtwirkung versiegelt werden kann. Anschlussbänder liefern eine Haltebrücke zwischen der zu versiegelnden Oberfläche und einer auf dem Anschlussband zu applizierenden Deckschicht. Üblicherweise sind dabei wenigstens zwei/drei manuelle Arbeitsgänge erforderlich: zu versiegelnde Oberfläche reinigen, Verkleben des Anschlussbandes, gegebenenfalls Andrücken des Anschlussbandes mittels Andrückrolle, Klebeschicht auf dem Anschlussband aufbringen, Vlies auflegen (insbesondere zwecks Vliesarmierungs-Funktion im Sinne einer mechanischen Stabilisierung bzw. Verstärkungseinlage und auch hinsichtlich Lagetoleranz), weitere Klebeschicht zum Versiegeln der Vliesoberseite vorsehen. Das Vlies kann auch perforiert sein, beispielsweise wie in
DE 20 2010 000 225 U1 beschrieben, insbesondere um die Anbindung der Klebeschicht optimieren zu können. Davon ausgehend besteht Interesse an einer verbesserten Ausgestaltung eines Verlegematerialsatzes insbesondere in Bandform, insbesondere zwecks Einsparung von Verlegeaufwand im Rahmen der Erstellung der Versiegelung.
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Beispielhaft kann die Veröffentlichung
EP 3 048 212 B1 genannt werden, welche ein Beschichtungssystem beschreibt, das im Vergleich zu klassischen Vliesarmierungen (wenigstens ein Flüssigkunststoff in Kombination mit vorteilhaft perforiertem Vlies) dank einer bestimmten durch Kanäle sichergestellten und in der relativen Größe einen Mindestschwellwert überschreitenden offenen Fläche vornehmlich eine vorteilhaft hohe so genannte Durchtränkbarkeit des Vlies mit Flüssigkunststoff sicherstellen mag. Dabei wird klassischerweise zunächst eine erste flüssige aushärtbare Komponente auf eine Fläche in Schichtform aufgebracht, daraufhin das mit den Kanälen versehene Vlies aufgelegt, um daraufhin nach einer gewissen Zeit eine weitere flüssige aushärtbare Komponente auf dem Vlies zu applizieren (irgendein Flüssigkunststoff entsprechend einem oder versetzt mit einem Polymerisationsharzprodukt bzw. aushärtbaren Reaktionsharz).
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Ausgehend vom Stand der Technik ist demnach ein Bedarf an vermindertem Verlegeaufwand insbesondere bei Verwendung solcher oder vergleichbar wirkender Vlieslagen zu spüren. Die exakte Ausgestaltung des Vlies steht dabei nicht notwendigerweise im Vordergrund, insbesondere da die spezifische Ausgestaltung des Vlies auch vom zu verwendenden Flüssigkunststoff abhängen mag.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe ist, eine Verlegematerialkombination bereitzustellen, mittels welcher eine Versiegelung von Oberflächen auf besonders effiziente Weise realisierbar ist. Auch ist es Aufgabe, die Verlegematerialkombination derart auszugestalten, dass ein versiegelnder Verlegematerialverbund für z.B. horizontal und/oder vertikal ausgerichtete Oberflächenabschnitte auf möglichst einfache Weise ohne große Fehlerquellenrisiken erstellt werden kann, also auch bei wenig Fachkenntnissen und/oder nur kurzer verfügbarer Verlegezeit, so dass ein Verlegen insbesondere im Außenbereich vorteilhaft unabhängig von witterungsbedingten Umständen auf vergleichsweise flexible Weise umsetzbar bleibt.
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Diese Aufgabe wird durch einen Verlegematerialsatz gemäß Anspruch 1 sowie durch einen Verlegematerialverbund gemäß dem nebengeordneten Vorrichtungsanspruch sowie durch Verwendungen gemäß dem nebengeordneten Verwendungsanspruch gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden in den jeweiligen Unteransprüchen erläutert. Die Merkmale der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele sind miteinander kombinierbar, sofern dies nicht explizit verneint ist.
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Bereitgestellt wird ein Verlegematerialsatz zur Erstellung eines Verlegematerialverbunds, insbesondere für streifenförmige Randbereiche oder auch großflächige Oberflächen speziell im Außenbereich zur Abdichtung u.a. gegen Feuchte, wobei der Verlegematerialsatz wenigstens eine insbesondere in Bandform (z.B. als so genanntes Anschlussband in einer Breite von z.B. 12cm) bereitgestellte zumindest unterseitig selbstklebend ausgestaltete Klebebahn zur Anbindung an die entsprechende Oberfläche und wenigstens eine Vlieslage umfasst und eingerichtet ist, zusammen mit wenigstens einem auf der Vlieslage applizierbaren bzw. zu applizierenden Flüssigkunststoff insbesondere in der Art einer versiegelnden Deckschicht den Verlegematerialverbund zu bilden; Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die wenigstens eine Vlieslage einseitig auf der (bestimmungsgemäßen) Oberseite der Klebebahn dauerhaft haftend aufbringbar ist, insbesondere aufkaschiert/aufkaschierbar ist, insbesondere bereitgestellt oder bereitstellbar zusammen mit der Klebebahn aufgerollt in Bandform. Dies ermöglicht die Einsparung eines Verklebevorgangs im Feld, wodurch die Applikation beschleunigt wird und auch stark entkoppelt wird von witterungsbedingten Einflüssen. Die Vlieslage ist bereits haftend mit der Klebebahn (Schnittstelle zur zu versiegelnden Oberfläche) verbunden; lediglich die final versiegelnde Flüssigkunststoffschicht ist noch auf der Vlieslage zu applizieren. Da dies der prozessual letzte Schritt der Applikation ist, sind keine Warte- bzw. Aushärtezeiten erforderlich. Hierdurch wird die Applikation auch deutlich zeiteffizienter.
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Als Verlegematerialsatz ist insbesondere die Materialkombination aus Klebebahn (Schnittstelle zur zu versiegelnden Oberfläche) und dauerhaft haftend darauf aufgebrachter bzw. aufkaschierter Vlieslage zu verstehen. Als Verlegematerialverbund ist insbesondere ein/der im Feld ausgebrachte und mittels ausgehärtetem bzw. ausgetrocknetem Flüssigkunststoff versiegelte Verlegematerialsatz zu verstehen, jedoch auch die zur Applikation entsprechend bereitgestellte Materialkombination aus Verlegematerialsatz und zu applizierendem Flüssigkunststoff.
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Wahlweise kann die Vlieslage eine Perforation aufweisen. Beispielsweise ist eine/die im Vlies vorgesehene Perforation eine gemäß der in
DE 20 2010 000 225 U1 beschriebenen technischen Lehre eingebrachte Perforation gemäß dem seit vielen Jahren bekannten Stand der Technik. Der Fachmann kann davon ausgehend Variationen an der Perforation vornehmen, z.B. indem einzelne Perforationsreihen hinzugefügt werden (doppelte, dreifache... Perforation), ohne erfinderisch tätig werden zu müssen. Sofern eine spezifische Perforation als besonders vorteilhaft zu erachten sein sollte, ist diese abhängig von den Eigenschaften des zu applizierenden Flüssigkunststoffs, kann also nur dann als besonders vorteilhaft deklariert werden, wenn auch definiert ist, welche Fließ- und Festigkeitseigenschaften beim Kunststoff definiert sind (z.B. Viskosität, Aushärtverhalten bzw. Trocknungsverhalten). Vollkommen klar und selbsterklärend ist, dass eine steigende Durchlöcherung (höherer Anteil von offenen Flächen- bzw. Volumenanteilen bzw. Poren/Kanälen) ein vergleichsweise schnelles und vollständiges Durchziehen des Vlies mit Flüssigkunststoff begünstigt. Je nach gewünschter Aushärtgeschwindigkeit ist es also zweckdienlich, den Porenanteil anzupassen. Der Fachmann kann den Anteil der offenen Poren also ohne erfinderisches Zutun erhöhen, falls ersichtlich wird, dass der Flüssigkunststoff die Vlieslage nicht ausreichend durchzieht. Alternativ kann der Fachmann die Aushärtgeschwindigkeit anpassen. Nicht zuletzt ist auch eine Abstimmung dieser interagierenden Eigenschaften in Abhängigkeit von der (z.B. horizontalen oder vertikalen) Ausrichtung der zu versiegelnden Oberfläche sinnvoll.
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Es ist zu verstehen, dass die vorliegende Erfindung unabhängig von einer Perforation der Vlieslage (d.h., sei es mit oder ohne Perforation) auf dem Konzept basiert, die untere Schicht (Klebebahn) schon dauerhaft mit der Vlieslage verbunden zu haben (Kaschierung), bevor der Verlegematerialsatz insbesondere in Bandform bereitgestellt wird, bzw. auch um den Verlegematerialsatz in vorteilhaft vorkonfektionierter Bandform bereitstellen zu können. Anders ausgedrückt: Untere Klebebahn und versiegelnde Deckschicht sind unterschiedliche Materialien bzw. Systeme. Dies begünstigt z.B. auch eine vergleichsweise schnelle Applikation auf geneigten bzw. vertikalen Oberflächen, oder ein spontanes Applizieren unter freiem Himmel zeitlich zwischen unvorteilhaften Wetterphänomenen, die z.B. nur ein Zeitfenster von wenigen Stunden eröffnen. Im Gegensatz dazu wird gemäß
EP 3 048 212 B1 vorgeschlagen, das Vlies durch Perforation dahingehend zu optimieren, dass die erste (untere) Schicht (sinngemäß der Anschluss zur zu versiegelnden Oberfläche) das aufgelegte perforierte Vlies durchtränkt, also von unten in das Vlies eindringt; die auf dem Vlies daraufhin noch aufzubringende weitere Schicht (obere Deckschicht bzw. Versiegelung) findet demnach kein perforiertes bzw. kein löchriges Vlies mehr vor, sondern ein durchtränktes Vlies; demnach können sich (vermutlich) die erste und zweite Schicht durch das Vlies hindurch auch auf gewisse Weise untereinander verbinden. Dabei ist zu verstehen, dass die untere Schicht üblicherweise ca. 2/3 des versiegelnden Materials ausmacht, und die obere Schicht ca. 1/3; dazwischen ist das Vlies als eine Art durchtränkte Armierung vorgesehen. Davon abweichend lehrt die vorliegende Erfindung, die erste Schicht bereits vorab dauerhaft mit der Vlieslage zu verbinden, jedoch nur im Bereich der aneinander anliegenden Oberflächen (Kaschierung); demnach unterscheidet sich die vorliegende Erfindung von der Lehre gemäß
EP 3 048 212 B1 auch grundlegend dadurch, dass ein Durchtränken von (unterer) erster Schicht und Vlies gar nicht erfolgen kann/soll. Gleichwohl umfasst die vorliegende Lehre, dass die Vlieslage gemäß herkömmlicher Perforationsarten (z.B. wie in
DE 20 2010 000 225 U1 beschrieben) perforiert sein kann (optional), insbesondere zwecks Optimierung der Verbindung zwischen Vlieslage und oberer Flüssigkunststoffschicht, ohne dabei jedoch eine Brücke zur unteren Schicht (Klebebahn) herzustellen.
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Die dauerhaft haftende Verbindung zwischen Klebebahn (insbesondere Kautschukunterlage) und Vlieslage (Aufkaschierung) kann vorteilhaft durch Zusammenwalzung beider Materialien bei vordefiniertem Druck und vordefinierter Temperatur erfolgen, in der Art eines Druckverschweißens. Das Aufkaschieren erfolgt bevorzugt per Walzung bei Applikation von Wärme. Beispielsweise werden Bahnen beider Materialien bzw. Lagen mit einer Breite von z.B. 105cm in einer Presswalze miteinander verbunden, bei vordefiniertem Anpressdruck sowie vordefinierter Temperatur, insbesondere bei vorgewärmtem bzw. durchwärmtem Kautschuk bzw. Klebeband. Die Vlieslage muss für den Vorgang des Aufkaschierens nicht notwendigerweise vorbehandelt werden.
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Vorteilhaft kann mittels der Klebebahn je nach Untergrund eine Haftkraft bzw. Abzugskraft im Bereich von ca. 110N/25mm2 [Newton pro Quadratmillimeter] sichergestellt werden (Reißkraft längs). Vorteilhaft kann mittels der Aufkaschierung eine vergleichbar hohe Haftkraft sichergestellt werden.
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Vorteilhaft ist eine Temperaturbeständigkeit bezüglich der klebenden Wirkung der Unterseite des Kautschuks bzw. der Klebebahn einerseits und bezüglich der Aufkaschierung andererseits im Bereich von -40 bis +110 °C sichergestellt.
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Personifizierte Begriffe, soweit sie hier nicht im Neutrum formuliert sind, können im Rahmen der vorliegenden Offenbarung alle Geschlechter betreffen. Etwaige hier verwendete englischsprachige Ausdrücke oder Abkürzungen sind jeweils branchenübliche Fachausdrücke und sind dem Fachmann in englischer Sprache geläufig.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die wenigstens eine Vlieslage auf der Klebebahn aufkaschiert vorgesehen, insbesondere in unter Druck verschweißter Ausgestaltung. Dies liefert nicht zuletzt auch eine gute Robustheit.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Vlieslage eine unter Walzendruck und thermischer Behandlung auf der Oberseite der Klebebahn aufkaschierte Vlieslage, insbesondere eine durch Thermokaschieren in einer Presswalze aufkaschierte Vlieslage. Dies begünstigt nicht zuletzt auch das Ausbilden einer vergleichsweise hoch belastbaren Verbindung zwischen Klebebahn und Vlieslage.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist eine/die Perforation der Vlieslage durch im Wesentlichen runde und/oder schlitzartige Löcher gebildet, insbesondere bei flächig zumindest annähernd gleichverteilter Dichte, beispielsweise in einer Anzahl im Bereich von 200-400 Löchern je 10cm2, insbesondere 340-370 Löchern je 10cm2. Dies begünstigt auch einen guten Kompromiss aus vergleichsweise einfacher Art und Weise der Einbringung der Perforation einerseits und Offenporigkeit der Vlieslage insbesondere hinsichtlich vorteilhafter Verbindung mit Flüssigkunststoff andererseits.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist eine/die Perforation der Vlieslage durch in der Fläche gleichmäßig verteilte Löcher gebildet, beispielsweise in einer Anzahl im Bereich von 200-400 Löchern je 10cm2, insbesondere 340-370 Löchern je 10cm2. Dies liefert eine insbesondere für räumlich gleich ausgerichtete Oberflächen vorteilhafte Ausgestaltung. Die Löcher können z.B. in runder Form oder als Schlitze ausgestaltet sein.
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Die Perforation weist z.B. einen relativen offenen Flächenanteil von maximal 2mm2/cm2 auf, oder einen relativen offenen Flächenanteil von mindestens 20mm2/cm2.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist/wird eine/die Perforation durch einfaches oder mehrfaches Applizieren eines Perforationswerkzeugs mit linienförmiger Erstreckung der einzelnen Perforationspunkte in die Vlieslage eingebracht, insbesondere mit den einzelnen Linien in je Applikation vordefiniertem Abstand von z.B. 4, 5 oder 7 oder 9mm, wahlweise auch bis zu 1,5cm. Dies vereinfacht einerseits die Realisierung einer möglichst exakten Gleichverteilung, andererseits kann die Perforationsapplikation mehrfach skaliert erfolgen, also indem bei leicht versetzter Anordnung des Vlies erneut perforiert wird. Bevorzugt ist die Perforation eine durch zweifaches Applizieren einer Perforationsreihe eines Perforationswerkzeugs, z.B. einer Perforationswalze, erhaltene Perforation (doppelte Perforation).
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist eine/die Perforation der Vlieslage durch für einen ersten Oberflächenbereich gleichmäßig verteilte erste Löcher und durch für einen zweiten Oberflächenbereich gleichmäßig verteilte zweite Löcher gebildet, wobei die erste Verteilung andersartig ist als die zweite Verteilung. Dies begünstigt z.B. eine Optimierung der Ausgestaltung des Verlegematerialsatz hinsichtlich räumlich unterschiedlich ausgerichteter Oberflächen, z.B. einer ersten im Wesentlichen horizontalen Oberfläche und einer zweiten im Wesentlichen vertikalen Oberfläche. Anders ausgedrückt: Die Ausgestaltung der Perforation kann raumrichtungsspezifisch (hinsichtlich bestimmungsgemäßer Applikation) optimiert sein/werden, z.B. um das Einziehen von Flüssigkunststoff hinsichtlich unterschiedlicher relativer Gravitationskraftwirkungsrichtungen optimieren zu können. Wahlweise können dabei auch die ersten und zweiten Löcher in Geometrie und/oder Größe voneinander abweichen.
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Für die (optionale) Perforation kommen z.B. Nadeln mit einem Durchmesser von ca. 1,5mm zum Einsatz, wobei die erstellten und bestehen bleibenden Löcher freilich kleiner sind, aufgrund der Materialeigenschaften des Vlies.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel basiert die (bestimmungsgemäße) Unterseite der Klebebahn auf synthetischem Gummi. Vorteilhaft ist der Untergrund (bzw. die Oberfläche) trocken, staub-, schmutz- und fettfrei. Die Klebebahn stellt dann eine sehr gute Oberflächenklebrigkeit umgehend nach Kontakt sicher, bei vorteilhaft hoher Alterungsbeständigkeit, vorteilhaft in Kombination mit Wasserdampf- und Gasundurchlässigkeit, vorteilhaft in Kombination mit keinem Schwund und mit UV-Beständigkeit. Dabei kann eine vorteilhafte Distanzhaltung sichergestellt werden, auch Beständigkeit gegen Seewasser (bzw. z.B. durch Gischt auftreffendes See-/Salzwasser), und das Material ist vorteilhaft physiologisch unbedenklich sowie korrosionsverhindernd.
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Dabei kann die Klebeschicht z.B. auf chemischer Basis synthetischen Gummis (IIR/PIB) bereitgestellt sein. Vorteilhaft kann die gleiche Art Klebeschicht für alle denkbaren potentiell zu versiegelnden Untergründe vorgesehen sein/werden.
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Vorteilhaft wird die Klebeschicht vor dem Aufkaschieren vorgesehen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die klebende Unterseite der Klebebahn mit einer Folie versehen, insbesondere mit zwei sich in einem kleinen Breitenabschnitt überlappenden Folienabschnitten. Dies liefert den Vorteil einer noch einfacheren Anwendung: Die Folie wird vorteilhaft kurz vor dem Aufkleben auf die zu versiegelnde Oberfläche von der Klebebahn entfernt. Dies erleichtert bzw. beschleunigt die Applikation noch weiter, insbesondere da die Folie bzw. die einzelnen Folienbahnen vergleichsweise schnell und unkompliziert von der Klebebahn abgezogen werden kann/können, bevor die Klebebahn auf der Oberfläche aufgeklebt wird.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die Klebebahn eine Dicke bzw. Materialstärke im Bereich von 0,7 bis 1mm auf, insbesondere bei einem Dickenverhältnis im Bereich von 0,5 bis 2 im Vergleich zur Dicke bzw. Materialstärke der Vlieslage. Beispielsweise liegt die Dicke der Klebebahn im Bereich von 0,2mm bis 3mm, insbesondere in Abhängigkeit von einem oberflächenspezifisch gewünschten Isolier-/Versiegelungseffekt, insbesondere auch in Abhängigkeit von der gewählten Vliesdicke.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der Flüssigkunststoff in Ausgestaltung als 1K- oder 2K-Flüssigkunststoff nach Applikation aushärtbar, insbesondere durch Reaktion mit Luftfeuchte. Der Flüssigkunststoff kann z.B. auch im Zusammenhang mit einem bestimmten Luftfeuchtigkeitsbereich aushärten/-trocknen bzw. reagieren, insbesondere im Temperaturbereich von 5°C bis 40°C. Der Flüssigkunststoff kann ein 1K- oder 2K-Kunststoff sein, insbesondere ohne dass die Beigabe eines Beschleunigers für das Aushärten erforderlich ist. vorteilhaft ist der Flüssigkunststoff nach ca. 15-20min. regensicher, also insofern bereits durchgehärtet/-trocknet, dass Umwelteinflüsse wie z.B. Regen ab diesem Zeitpunkt kein schädlichen Effekte hervorrufen.
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Beispielsweise basiert der Flüssigkunststoff auf SMP (silanmodifizierte Polymere), beispielsweise auch auf Basis von PU oder PMMA.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist der Flüssigkunststoff eine Viskosität im Bereich von 45.000 bis 55.000mPas auf, insbesondere für Vertikalapplikation, oder der Flüssigkunststoff weist eine Viskosität im Bereich von 20.000 bis 30.000mPas auf, insbesondere für Horizontalapplikation. Anders ausgedrückt: Bei Vertikalapplikation ist der Flüssigkunststoff bevorzugt ca. Faktor 2 höherviskos. Dies begünstigt nicht zuletzt eine vorteilhafte Verbindungscharakteristik mit der Vlieslage auch bei Einwirkung von Gravitationskräften zumindest annähernd orthogonal zur zu versiegelnden Oberfläche. Für den Facharbeiter kann dadurch auch eine (simultane, zeitgleiche) Anwendung sowohl auf horizontalen als auch auf vertikalen Oberflächen vereinfacht werden. Die Viskosität eines für sich zumindest annähernd vertikal erstreckende Oberflächen vorgesehenen Flüssigkunststoffs liegt dabei z.B. bei ca. 50.800 mPas (sp 7/10RMP 22/23 Grad). Die Viskosität eines für sich zumindest annähernd horizontal erstreckende Oberflächen vorgesehenen Flüssigkunststoffs liegt dabei z.B. bei ca. 24.800 mPas (sp 7/10RMP 22/23 Grad).
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Vorteilhaft ist ein für sich zumindest annähernd vertikal erstreckende Oberflächen vorgesehener Flüssigkunststoff als thixotroper Flüssigkunststoff ausgeführt. Es hat sich gezeigt, dass thixotrope Eigenschaften vornehmlich dann von Vorteil sind, wenn die Applikation auf sich zumindest annähernd vertikal erstreckenden Oberflächen oder auf nur um eine vergleichsweise kleine Abweichung von der lotrechten Ausrichtung schräg verlaufenden Oberflächen erfolgen soll. Erwähnenswert ist, dass diese beiden unterschiedlichen Flüssigkunststoff-Viskositätsbereiche auch miteinander kombiniert werden können, also indem beide Flüssigkunststoff-Typen appliziert werden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die Klebebahn zusammen mit der wenigstens eine Vlieslage eine Dicke im Bereich von 1,1 bis 2,2mm auf, insbesondere bei einer Dicke der aufkaschierten Vlieslage im Bereich von 0,4 bis 1,2mm, insbesondere bei einem Flächengewicht der aufkaschierten Vlieslage im Bereich von 100 bis 180g/m2 [Gramm pro Quadratmeter]. Diese Dickenbereiche haben sich als ein vorteilhafter Kompromiss für zahlreiche unterschiedliche Applikationen erwiesen, insbesondere hinsichtlich Materialeinsatz und Abdichtwirkung und Festigkeit. Dabei liegt eine vorteilhafte Luftdurchlässigkeit des Vlies bevorzugt bei über 14001/h ([Liter/Stunde]; DIN 53887). Beispielsweise ist die Vlieslage ca. 1mm dick.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst die wenigstens eine Vlieslage wenigstens ein Vliesmaterial aus der folgenden Gruppe: Nadelvliesstoff insbesondere bestehend aus einer Polyestermischung; Natur- und/oder Kunststofffasern; Kunststoffvlies aus Polyester- und/oder Polyamidfasern. Diese Materialien liefern einerseits vorteilhafte Eigenschaften im hier beschriebenen Materialverbund, andererseits können sie auf vergleichsweise einfache Art und Weise bereitgestellt werden, wahlweise auch in perforierter Ausgestaltung. Der Fachmann kann davon ausgehend weitere Materialkombinationen insbesondere für spezifische Anwendungen vorsehen.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird auch gelöst durch einen Verlegematerialsatz gemäß der vorliegenden Offenbarung, hergestellt durch Thermokaschieren der Vlieslage auf der Oberseite der Klebebahn bei thermischer Behandlung und vorteilhaft auch in Kombination mit appliziertem (Walzen-)Druck. Hierdurch lassen sich zuvor genannte Vorteile realisieren, insbesondere auch in Hinblick auf das Bereitstellen von für spezifische Oberflächengeometrien oder -größen oder -verläufe besonders adäquat angepasste Klebebahnen; der applizierte Flüssigkunststoff stellt die Versiegelung sicher, jedoch im vorhergehenden Arbeitsschritt kann der zu versiegelnde Bereich sehr exakt und schnell mittels der Klebebahn(en) abgesteckt bzw. definiert werden.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird auch gelöst durch einen Verlegematerialverbund gebildet durch Applizieren von Flüssigkunststoff auf einem verlegten Verlegematerialsatz gemäß der vorliegenden Offenbarung. Hierdurch lassen sich zuvor genannte Vorteile realisieren.
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Beispielsweise weist der Flüssigkunststoff für die Applikation eine Viskosität (bei 100/s) im Bereich von 3mPas ±20% auf. Beispielsweise weist der nach Applikation ausgehärtete (Flüssig)Kunststoff eine Shore Härte (D) im Bereich von 20 ±10% auf.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird auch gelöst durch einen Verlegematerialverbund umfassend wenigstens eine insbesondere in Bandform bereitgestellte Klebebahn und wenigstens eine auf der Oberseite der Klebebahn aufkaschierte Vlieslage und wenigstens einen auf der Vlieslage applizierten/applizierbaren Flüssigkunststoff, insbesondere Verlegematerialverbund gebildet durch Applizieren des Flüssigkunststoffs auf einem verlegten Verlegematerialsatz gemäß der vorliegenden Offenbarung zum Bereitstellen einer Abdichtungsmembranwirkung, wobei der Verlegematerialverbund hergestellt ist durch Applizieren des wenigstens einen Flüssigkunststoffs auf einer bevorzugt durch Thermokaschieren auf der Oberseite der Klebebahn aufgebrachten Vlieslage, welche mittels der Klebebahn auf eine/die jeweils zu versiegelnde Oberfläche aufgeklebt ist. Hierdurch lassen sich zuvor genannte Vorteile realisieren, insbesondere auch in Hinblick auf eine für den applizierenden Facharbeiter besonders pragmatische und zeiteffiziente Vorgehensweise.
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Die Kunststoffschicht kann z.B. aus Polymethylmethacrylat-Harz mit oder ohne flammhemmenden Mitteln, aus Kautschuk, insbesondere Acryinitril-/Butadien-Kautschuk oder einem Polyurethan-Harz bestehen oder wenigstens eine dieser Komponenten umfassen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel beträgt die Dicke von Vlieslage und appliziertem Flüssigkunststoff mindestens 1,5mm, bevorzugt mindestens 2mm. Diese Mindestdicken haben sich als ein vorteilhafter Kompromiss für zahlreiche unterschiedliche Applikationen erwiesen.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird auch gelöst durch Verwendung wenigstens einer insbesondere in Bandform bereitgestellten Klebebahn und wenigstens einer auf der Oberseite der Klebebahn aufkaschierten Vlieslage zum Erstellen eines Verlegematerialverbunds ferner umfassend wenigstens einen auf der Oberseite der Vlieslage applizierbaren/applizierten Flüssigkunststoff, wobei die Unterseite der Klebebahn auf einer zu versiegelnden Oberfläche aufklebbar ist bzw. aufgeklebt wird, bevor der Flüssigkunststoff appliziert wird, insbesondere basierend auf einem Verlegematerialsatz gemäß der vorliegenden Offenbarung. Hierdurch lassen sich zuvor genannte Vorteile realisieren, insbesondere in Hinblick auf zeiteffizientes Versiegeln und einfache Handhabung und geringe Trocken-/Aushärtzeiten (insbesondere ohne dass einzelne Schritte auf irgendwelche Trocken-/Aushärtzeiten abgestimmt werden müssen). Beispielsweise ist der Verlegematerialsatz bzw. der Verlegematerialverbund für wenigstens eines der folgenden Anwendungsfelder optimiert: Fensteranschlüsse beispielsweise im Flachdachbereich; Detailanschlüsse (Tür- oder Wandanschlüsse, Anschlüsse für Lüfter, Schornsteine, Lichtbänder, Lichtkuppen, Abläufe oder dergleichen) insbesondere im Flachdachbereich;
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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In den nachfolgenden Zeichnungsfiguren wird die Erfindung noch näher beschrieben, wobei für Bezugszeichen, die nicht explizit in einer jeweiligen Zeichnungsfigur beschrieben werden, auf die anderen Zeichnungsfiguren verwiesen wird. Es zeigen jeweils in schematischer Darstellung:
- 1A, 1B in einer Draufsicht die im Wesentlichen zweischritte Applikation von Verlegematerialsatz und Flüssigkunststoff zum Erstellen eines/des Verlegematerialverbunds gemäß Ausführungsbeispielen;
- 2A, 2B, 2C in einer Draufsicht Details zu Ausgestaltungen von optionalen Perforationen von Vlieslagen eines Verlegematerialsatz gemäß Ausführungsbeispielen und in zwei Seitenansichten einen Verlegematerialsatz und einen applizierten/erstellen Verlegematerialverbund jeweils gemäß Ausführungsbeispielen;
- 3A, 3B in Seitenansicht eine Applikation eines Verlegematerialsatz gemäß Ausführungsbeispielen sowohl an horizontalen als auch vertikalen Oberflächenabschnitten zum Erstellen eines sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Ausrichtung erstreckenden Verlegematerialverbunds gemäß Ausführungsbeispielen;
- 4 in einer perspektivischen Seitenansicht einen auf einer sich im Wesentlichen zweidimensional erstreckenden Oberfläche applizierten Verlegematerialverbund gemäß Ausführungsbeispielen;
- 5 Schritte eines Verfahrens gemäß Ausführungsbeispielen;
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die Erfindung wird zunächst unter allgemeiner Bezugnahme auf alle Bezugsziffern und Figuren erläutert. Besonderheiten oder Einzelaspekte oder in der jeweiligen Figur gut sichtbare/darstellbare Aspekte der vorliegenden Erfindung werden individuell im Zusammenhang mit der jeweiligen Figur thematisiert.
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Bereitgestellt wird ein Verlegematerialsatz 10 zur Erstellung eines Verlegematerialverbunds 30, insbesondere für streifenförmige Randbereiche 1a, 1b oder auch großflächige Oberflächen 1 speziell im Außenbereich zur Abdichtung u.a. gegen Feuchte, wobei der Verlegematerialsatz 10 wenigstens eine zumindest unterseitig selbstklebend ausgestaltete Klebebahn 11 zur Anbindung an die entsprechende Oberfläche 1 und wenigstens eine perforierte Vlieslage 12 umfasst und eingerichtet ist, zusammen mit wenigstens einem auf der Vlieslage 12 applizierbaren Flüssigkunststoff 20 insbesondere in der Art einer versiegelnden Deckschicht den Verlegematerialverbund 30 zu bilden; wobei die wenigstens eine perforierte Vlieslage 12 einseitig auf der Oberseite 11b der Klebebahn 11 dauerhaft haftend aufgebracht ist, insbesondere aufkaschiert ist, insbesondere bereitgestellt zusammen mit der Klebebahn aufgerollt in Bandform. An der Unterseite der Klebebahn 11 kann eine Folie 11.1 aufgebracht sein. Die Perforation kann beispielsweise durch Applikation von Perforationsreihen eingebracht sein. Die perforierte Vlieslage 12 kann wahlweise eine einfache Perforation 12.1, eine doppelte Perforation 12.2 (z.B. erstellt durch zweifache Applikation von Perforationsreihen) und/oder eine dreifache Perforation 12.3 (z.B. erstellt durch dreifache Applikation von Perforationsreihen) aufweisen, z.B. auch jeweils in spezifischen (Breiten-)Abschnitten des Bandes. Dabei ist es auch implementierbar, ein Band mit einem Breitenabschnitt mit größerem offenem Flächenanteil für vertikale Applikation und mit einem Breitenabschnitt mit größerem offenen Flächenanteil für vertikale Applikation vorzusehen.
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Die Aufkaschierung 13 (Verbundstelle zwischen Oberseite Klebebahn und Unterseite Vlieslage) ist bevorzugt hergestellt durch Thermokaschieren der perforierten Vlieslage auf der Oberseite der Klebebahn bei thermischer Behandlung in Kombination mit appliziertem (Walzen-)Druck, wobei die klebende Unterseite der Klebebahn bereits vorhanden sein kann.
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Auf der Oberseite 12b einer/der bereits verlegten Vlieslage 12 wird Flüssigkunststoff 20 aufgebracht. Dieser verbindet sich mit der Vlieslage derart, dass ein Verlegematerialverbund 30 gebildet wird. Die Applikation kann bei unterschiedlicher Ausrichtung erfolgen, sei es z.B. horizontal (Raumrichtungen x, y) und/oder vertikal (Raumrichtungen x, z bzw. y, z). Einerseits kann die Perforation für die jeweils gewünschte Raumrichtung bzw. Ausrichtung der zu versiegelnden Oberfläche optimiert sein, andererseits kann auch das Fließ-/Aushärteverhalten des Flüssigkunststoffs darauf abgestimmt sein, insbesondere indem der Verlegematerialverbund 30 zumindest für die beiden Anwendungen „horizontal“ und „vertikal“ durch spezifische Perforation und/oder spezifisches Fließ-/Aushärteverhalten raumrichtungsspezifisch bereitgestellt bzw. erstellt wird.
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Die Applikation wird beispielsweise basierend auf den folgenden Schritten durchgeführt: Schritt S1 Bereitstellen des Verlegematerialsatzes mit klebender Unterseite, gegebenenfalls auch reinigende Vorbehandlung der zu versiegelnden Oberfläche; Schritt S2 Aufkleben des Verlegematerialsatzes, gegebenenfalls in Kombination mit Andrückrollenanwendung (in Vorbereitung kann eine Folie auf der Unterseite der Klebebahn entfernt werden); Schritt S3 Applikation des Flüssigkunststoffs; Schritt S4 Aushärten/Trocknen in vordefiniertem Zeitfenstern von z.B. mindestens 15min. Schritt S4 ist hier nur insofern als einzelner Schritt gelistet, als im Nachgang zu Schritt S3 beispielsweise ein die zu versiegelnde Oberfläche temporär überdachender Regenschutz rückgebaut wird. Strenggenommen handelt es sich in der Anwendung als solcher um eine Applikation in nur zwei Schritten (Aufkleben S2, Versiegeln S3). Zwischen den Schritten können optionale Revisionsschritte R0 vorgesehen sein (zeitlich nicht vordefiniert, sondern unabhängig), und zum Ende der Applikation kann ein finaler Revisionsschritt R1 insbesondere nach bestimmungsgemäß erfolgtem Aushärten/Trocknen vorgesehen sein, z.B. eine Qualitätsprüfung hinsichtlich Dichtheit oder dergleichen (insbesondere auch im Sinne einer Abnahme/Zulassung).
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Im Folgenden werden Besonderheiten der Erfindung unter Bezugnahmen auf einzelne Figuren bzw. Ausführungsbeispiele erläutert. Dabei ist zu verstehen, dass die im Zusammenhang mit einer/der Perforation beschriebenen Aspekte optionale Maßnahmen bleiben können, d.h., die Vlieslage kann gleichermaßen auch ohne Perforation bereitgestellt werden.
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In den 1 ist eine Situation dargestellt, in welcher der Verlegematerialsatz 10 auf einer zumindest annähernd ebenen horizontalen Oberfläche 1 appliziert wird. In 1A ist bereits ein Aufkleben/Andrücken des Verlegematerialsatzes 10 erfolgt. In 1B ist bereits die Applikation von Flüssigkunststoff 20 zum Bilden des Materialverbunds 30 erfolgt.
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In den 2 sind unterschiedliche Perforationen 12.1, 12.2, 12.3 sowie die einzelnen Verfahrensschritte bei ebener Applikation insbesondere auf horizontalen Untergründen veranschaulicht. In 2A sind eine einreihige Perforation 12.1, eine zweireihige Perforation 12.2 und eine dreireihige Perforation 12.3 veranschaulicht, wobei der Fachmann den jeweiligen Abschnitt der Klebebahn für die jeweilige Art der Perforation frei vorgeben kann. Die Abstände der einzelnen Perforationsreihen 12.1, 12.2, 12.3 können z.B. im Bereich von 0 bis 1,5cm liegen. Üblicherweise wird eine einzige Art der Perforation vordefiniert sein; wahlweise können zwei unterschiedliche Arten der Perforation vordefiniert sein, z.B. in Abhängigkeit von einem im Wesentlichen horizontal und einem im Wesentlichen vertikal applizierten Abschnitt der Klebebahn. Hinweis: In 2A sind unterschiedliche Typen einer Perforation lediglich exemplarisch veranschaulicht; üblicherweise weist die jeweilige Vlieslage nur einen Typ einer Perforation auf, z.B. einfach oder doppelt perforiert. Wahlweise kann die jeweilige Vlieslage auch zwei unterschiedliche Typen in jeweils dafür vorgesehenen (Breiten-)Abschnitten aufweisen (vorteilhaft nebeneinander in Längserstreckungsrichtung des Bandes), z.B. bei Anwendung in unterschiedlichen räumlichen Ebenen (insbesondere horizontal und vertikal).
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In 2B ist der Verlegematerialsatz 10 mit Folie 11.1 vor Applikation dargestellt. In 2C ist der Verlegematerialverbund 30 nach Applikation von Flüssigkunststoff 20 dargestellt.
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In den 3 ist eine Anwendung für unterschiedlich ausgerichtete Oberflächenabschnitte veranschaulicht, z.B. beim Abdichten eines Schornsteinsockels auf einer Dachfläche. In 3A ist der Verlegematerialsatz 10 nach Applikation auf den beiden Oberflächen unterschiedlicher Ausrichtung dargestellt. In 3B ist der Verlegematerialverbund 30 nach Applikation von Flüssigkunststoff 20 dargestellt. In 3B ist auch eine Eckversiegelung 20a über unterschiedliche Ausrichtungen, insbesondere horizontal/vertikal veranschaulicht. Dabei können sich im Bereich der Ecke 20a auch Flüssigkunststoffe unterschiedlicher Viskosität untereinander verbinden (wenn sie zumindest annähernd gleichzeitig appliziert oder später angeschlossen werden).
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In 4 ist der Verlegematerialverbund 30 in perspektivischer Ansicht illustriert.
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5 veranschaulicht Schritte eines Verfahrens zur Applikation des erfindungsgemäßen Verlegematerialsatzes 10 bzw. Verlegematerialverbunds 30.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- zu versiegelnde Oberfläche
- 1a
- Randbereich, insbesondere horizontal
- 1b
- Randbereich, insbesondere vertikal
- 10
- Verlegematerialsatz
- 11
- unterseitig klebend ausgestaltete Klebebahn
- 11a
- Unterseite der Klebebahn
- 11b
- Oberseite der Klebebahn
- 11.1
- Folie auf klebender Unterseite der Klebebahn
- 12
- Vlieslage, wahlweise perforiert
- 12.1
- einfache Perforation
- 12.2
- doppelte Perforation
- 12.3
- dreifache Perforation
- 12b
- Oberseite der Vlieslage
- 13
- Aufkaschierung
- 20
- Flüssigkunststoff
- 20a
- Eckversiegelung über unterschiedliche Ausrichtungen
- 30
- Verlegematerialverbund
- R0
- optionaler Revisionsschritt
- R1
- finaler Revisionsschritt nach Aushärten/Trocknen
- S1
- Schritt S1, insbesondere Bereitstellen des Verlegematerialsatzes
- S2
- Schritt S2, insbesondere Aufkleben/Andrücken des Verlegematerialsatzes
- S3
- Schritt S3, insbesondere Applikation des Flüssigkunststoffs
- S4
- Schritt S4, insbesondere Aushärten/Trocknen
- x, y, z
- Raumrichtungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010000225 U1 [0002, 0009, 0010]
- EP 3048212 B1 [0003, 0010]