DE19514190C2 - Korrosionsschutzisolierung an einem Metallrohr - Google Patents
Korrosionsschutzisolierung an einem MetallrohrInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Korrosionsschutzisolierung
an einem Metallrohr in Form wenigstens einer auf der
zu schützenden metallischen Oberfläche haftenden Deck
schicht.
Für Oberflächen aus Stahl, wurden bisher neben Anstrichen
auch Folien verwendet, die einseitig oder beidseitig
selbstklebend ausgerüstet waren, wobei die selbstkleben
den Schichten vorwiegend aus elastoplastischen Kautschuk
formulierungen bestanden. Beispielsweise bei der Umwick
lung von Stahlrohren mit derartigen Folien mit beidseiti
ger Klebausrüstung verwächst die spiralig überlappende
Wicklung selbsttätig zu einem dichten geschlossenen
Schlauch. Dabei können die selbstverwachsenden Schichten
solcher Wicklungen beispielsweise aus elastoplastischen
Kautschukformulierungen oder beispielsweise aus zähplasti
schen Bitumen-Formulierungen oder beispielsweise aus
weichplastischen Petrolatum-Formulierungen bestehen.
Auch Polyethylenfolien, die beidseitig mit einer warmver
schweißbaren Thermoplastschicht ausgerüstet sind, werden
eingesetzt. Bei einer mehrlagigen Abdeckung, beispiels
weise einer spiralig überlappenden Wicklung über einem
Rohr wird die Wicklung solcher Folien nachträglich durch
Erhitzung zu einer geschlossenen Schicht verschweißt.
Auch sogenannte Prepregs aus einem Glasfasergewebe mit
einseitiger oder beidseitiger Thermoplastbesinterung,
die durch Vorhitzung sofort während der Wicklung ver
schweißt oder nach dem Auflegen durch nachträgliches
Erhitzen verschweißt werden, sind bekannt. Die Thermo
plastbesinterung solcher Prepregs besteht beispielsweise
aus Polyethylen, Polypropylen, Polyamid oder auch aus anderen
Thermoplasten. In ähnlicher Weise werden auch Bitumenbinden
während der Wicklung durch Erhitzung mit offener Flamme ver
schweißt.
Bei allen Wickelverfahren bleibt außenseitig eine spiralige
Wickelkante bestehen, die in Rohrlängsrichtung angreifenden
Schürf- oder Scherkräften prinzipiell unerwünschte Angriffs
möglichkeiten bietet, durch die die Umwicklungen aufgerissen
werden können, so auch bei dem aus DE 27 02 064 C2 bekannten
Metallrohr, bei dem außer auf eine auf das Metallrohr aufge
brachten Schutzschicht aus Urethanharzbasis ein Schutzgewebe
oder eine Folie aufgebracht ist.
Ferner ist es bekannt, Beschichtungen aus kalthärtenden oder
warmhärtenden Reaktionsharzen aufzubringen. Diese sind voll
kommen nahtlos und bieten eine kantenfreie glatte Oberfläche.
Sprödharte Dickbeschichtungen sind jedoch rißanfällig und
zähharte oder zähelastische Dickbeschichtungen besitzen prin
zipiell eine gewisse Schwäche gegenüber spitzen Schlag-,
Druck- oder Schnitteinwirkungen. Daher werden sowohl spröde
als auch zähe Dickbeschichtungen ggf. mit in die Reaktions
harzmasse eingelegten oder eingewickelten Glasfaserlaminaten
armiert. Sie müssen dann aber zur vollständigen Einbettung
und Abdeckung hervorstehender Faserbüschel des Glasfaserlami
nats zusätzlich mit einem Vlies umhüllt und dieses nochmals
mit Beschichtungsmasse versiegelt werden. Solche Laminat-
Verbundsysteme sind kostspielig und zeitraubend in der
Aufbringung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Korrosions
schutzisolierung zu schaffen, die aus einer vollflächigen,
praktisch nahtlosen und dichten Deckschicht besteht, die von
Hand kalt applizierbar ist und die den Anforderungen eines
fugenlos dichten Langzeitkorrosionsschutzes genügt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Korrosions
schutzisolierung entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Der Begriff "Metallrohr" im Sinne der vorliegenden Erfindung
umfaßt sowohl ein Rohr im eigentlichen Sinne als auch die üb
licherweise mit Rohren oder Rohrleitungen in Verbindung ste
henden Teile und Ausrüstungen, wie Abzweigungen, Armaturen,
Schieber, Ventile, Flansche oder dergl. Darüber hinaus um
faßt der Begriff auch sonstige gegen Korrosion zu schützende
Metallbauteile, insbesondere Hohlkörper in Form von Behältern
oder dergl.
Der Begriff "Wickelband" im Sinne der vorliegenden Erfindung
umfaßt sowohl von der Rolle abzuziehende Bänder, die bei
spielsweise durch Umwickeln an Rohrleitungen appliziert wer
den, als auch Folienstücke, die auf eine zu schützende Ober
fläche "auftapeziert" werden. Der Begriff "Wickelband" im
Sinne der Erfindung umfaßt neben Folien im eigentlichen Sinne
mit einer Dicke von wenigen Mikrometern bis zur Millimeter
stärke auch Platten bis zu Dicken von mehreren Millimetern,
sowie hieraus durch Abkantprozesse, Tiefziehprozesse oder
dergl. vorgeformte Schalenteile.
Der Begriff "Haftverbund" umfaßt sowohl ein Verkleben oder
ein Verwachsen zwischen der Reaktionsharzmasseschicht und dem
Wickelband als auch eine Verbindung über eine chemische Reak
tion zwischen der Reaktionsharzmasse und dem Wickelband, wo
bei beide Materialien miteinander vernetzen. In diesem Falle
ist es von Bedeutung, daß die Reaktionsharzmasse in noch re
aktivem Zustand, d. h. also vor abgeschlossener Aushärtung
mit dem Wickelband in Kontakt gebracht wird.
Die erfindungsgemäße Deckschicht kann einlagig oder auch
mehrlagig auf die zu schützende Oberfläche aufgebracht
werden. Die Reihenfolge, in der die Deckschicht auf die zu
schützende Oberfläche aufgebracht wird, richtet sich nach den
Vorgaben des jeweiligen Anwendungsfalles. Zunächst wird auf
die zu schützende Oberfläche das Wickelband aufgebracht und
dieses dann mit der Reaktionsharzmasse bedeckt. Nach dem Aus
härten bildet dann die Reaktionsharzmassenschicht eine mecha
nisch kantenlose widerstandsfähigere Außenschicht für die
Korrosionsschutzisolierung. Die Oberfläche kann hierbei zuvor
mit einem Anstrich in Form einer Korrosionsschutzgrundierung
oder eines Haftprimers versehen sein. Sie kann aber auch vor
her einer besonderen mechanischen Vorbehandlung, beispiels
weise durch ein Abrasionsstrahlen, unterzogen sein, um bei
spielsweise die Haftfestigkeit zwischen der metallischen
Oberfläche und einer harten organischen Grenzfläche einer
Schicht aus einer chemisch härtenden Reaktionsharzmasse zu
verbessern.
Das Wickelband kann nun homogen aus einem einheitlichen Werk
stoff oder einem Schichtwerkstoff bestehen, der entweder in
bezug auf die verwendete Reaktionsharzmasse gute Klebeigen
schaften aufweist oder aber sogar unmittelbar eine chemische
Verbindung mit der Reaktionsharzmasse eingeht. Es ist aber
auch möglich, das Wickelband selbst mehrschichtig aufzubauen
und hierbei eine Trägerfolie zu verwenden, die auf wenigstens
einer Außenseite mit einer kleb- oder adhäsionsfähigen Be
schichtung versehen ist. Die kleb- oder adhäsionsfähige Aus
rüstung der Träger
folie kann aus einem selbstklebenden oder selbstverwach
sungsfähigen oder zur Verklebungsfähigkeit kalt oder
warm aktivierbaren Werkstoff bestehen, der beispielsweise
laminiert ist oder im Coextrusionsverfahren hergestellt
ist. Das Wickelband selbst und/oder dessen Schichten
können unterschiedlich gebaut bzw. ausgerüstet sein,
wobei die nachstehenden Werkstoffe auch Zusätze wie
Harze, Öle und/oder organische Füll- und/oder Verstär
kungsstoffe oder auch verstärkende Halbzeuge aus organi
schem oder anorganischem Material enthalten können.
Hierzu gehören beispielsweise gesättigte oder teilweise
ungesättigte homopolymere oder copolymere Polyolefine
in thermoplastischem, elastomerem oder elastoplastischem
Zustand sowie Blends aus solchen Thermoplasten, Elasto
meren oder Elastoplasten. Hierzu gehören ferner gesättig
te oder teilweise ungesättigte, thermoplastische oder
elastomere oder elastoplastische Homo- oder Copolymere
mit Heteroatomen wie Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel
oder Silicium und/oder mit gesättigten, ungesättigten
oder aromatischen ringförmigen Kohlenwasserstoffgruppen
in der Hauptkette sowie Blends aus solchen Polymeren
miteinander oder mit Polyolefinen der vorstehend genann
ten Art. Hierbei können die Haupt- und/oder Seitenketten
der genannten Polymeren unsubstituiert oder epoxydiert
sein oder auch Substituenten, beispielsweise aus gesättig
ten, ungesättigten oder aromatischen Kohlenwasserstoffen,
Carbonyl- oder Carboxylverbindungen, Hydroxylgruppen,
Halogenatomen oder auch Verbindungen der Elemente Stick
stoff, Schwefel, Phosphor, Silicium, Bor mit beispielw
esie den Elementen Wasserstoff, Kohlenstoff, Sauerstoff
besitzen.
Organische oder anorganische Säuregruppen als Substituen
ten können unverändert vorliegen oder mit Metallionen
oder anderen Kationen neutralisiert sein. Ferner gehören
zu den Werkstoffen auch zähplastische bis weichplastische
Substanzen wie Bitumen, Wachse und Petrolaten sowie
Formulierungen dieser Substanzen mit polymeren Zusatz
stoffen.
Die gemäß der Erfindung einzusetzende Reaktionsharzmasse
muß eine Reihe von wesentlichen Bedingungen erfüllen.
Zum einen muß sie eine ausreichend feste Verklebung,
Verwachsung oder Adhäsion mit der Außenfläche des Wickel
bandes eingehen. Die Reaktionsharzmasse muß unter Berück
sichtigung der wechselhaften Temperatur- und Witterungs
bedingungen von Rohrverlegungsbaustellen zügig durchhärten
können oder ggf. zur Beschleunigung der Durchhärtung
eine gefahrlose und wirksame Anwendung von Wärmequellen
zulassen. Soll die Reaktionsharzmasse als äußere Schutz
schicht für die Wickelbandschicht dienen, muß sie nach
erfolgter Aushärtung eine Härte aufweisen, die den Anfor
derungen des mechanischen Schutzes gegen Scher- und
Schürfkräfte sowie Widerstand gegen Eindruck und Schlag,
und bei entsprechenden Einsatzfällen auch den Bedingungen
bei erhöhten Temperaturen an warmgehenden Leitungen
genügen.
Somit kommen Reaktionsharzmassen auf der Basis von unge
sättigten Polyesterharzen, Epoxyharzen, Methylmethacrylat-
Harzen, zweikomponentigen Polyurethanharzen oder einkompo
nentigen Isocyanat-Präpolymeren, Thioplasten und deren
Vernetzungsprodukten, Siloxanharzen in Betracht. Ferner
kommen in Betracht Reaktionsharze auf der Basis von
Kondensationsprodukten des Formaldehyds, Acetaldehyds,
Furfurols oder Acrolein, wie beispielsweise Phenoplaste,
Aminoplaste oder abgewandelte Phenolharze. Die Reaktions
harzmasse kann hierbei in Form einer Anstrichmasse,
einer eingedickten Gießmasse oder als Spachtelmasse
formuliert sein und je nach Konsistenz manuell oder
maschinell appliziert werden.
In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Reaktionsharzmasseschicht aus einer Polyurethan-
Reaktionsharzmasse besteht. Zweckmäßigerweise wird als
Polyurethan-Reaktionsharzmasse eine Zweikomponentenformu
lierung verwendet. Erfindungsgemäß eignen sich für die
Polyurethan-Reaktionsharzmasse als Polyol-Komponenten
grundsätzlich alle Di-, Tri-, Tetra- oder Polyhydroxy
verbindungen. Hierzu zählen beispielsweise
Niedermolekulare Hydroxy-Verbindungen wie z. B. Diole, Glycerin, Pentaerythrit, Sorbit
Polyhydroxyverbindungen, z. B. auf der Basis von
linearen oder verzweigten Polyestern,
linearen oder verzweigten Polyethern,
linearen oder verzweigten Polyacetalen,
linearen oder verzweigten Polythioethern,
vegetabilischen Ölen, wie z. B. Rizinus- oder Leinöl.
Niedermolekulare Hydroxy-Verbindungen wie z. B. Diole, Glycerin, Pentaerythrit, Sorbit
Polyhydroxyverbindungen, z. B. auf der Basis von
linearen oder verzweigten Polyestern,
linearen oder verzweigten Polyethern,
linearen oder verzweigten Polyacetalen,
linearen oder verzweigten Polythioethern,
vegetabilischen Ölen, wie z. B. Rizinus- oder Leinöl.
In erfindungsgemäßer Ausgestaltung eignen sich als
Isocyanat-Komponenten für die Polyurethan-Reaktionsharz
masse grundsätzlich alle Verbindung mit freien Isocyanat
gruppen. Hierzu zählen auch Voraddukte aus den genannten
Hydroxyverbindungen und Isocyanatverbindungen mit noch
freien Isocyanat-Endgruppen.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung enthält eine
Polyurethan-Reaktionsharzmasse zusätzliche Verdickungs
mittel und/oder Reaktivverdünner und/oder organische
oder anorganische Füllstoffe in Form von Pulvern, Körnern,
Microhohlkörpern, Schuppen oder Fasern. Hierdurch können
zusätzlich die für das Aufbringen wichtigen rheologi
schen Eigenschaften der Polyurethan-Reaktionsharzmasse
eingestellt werden, so daß diese unter Berücksichtigung
der gewünschten Schichtdicke als dünnschichtige Lacke
oder als dickschichtige Spachtelmassen oder auch als
schnellhärtende Formulierung in beliebiger Schichtdicke
von Hand oder mittels zwei Komponenten-Applikations
maschinen aufgetragen werden.
Bei der Vewendung von Polyurethan-Reaktionsharzmassen
hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn
das Wickelband zumindest auf einer Außenfläche eine
Polyamid enthaltende Oberfläche aufweist. Das bedeutet,
daß neben Folien, die homogen aus einem Polyamid herge
stellt sind, auch solche Folien eingesetzt werden können,
die eine Kernschicht aus einem anderen Kunststoff, bei
spielsweise einem Polyethylen, aufweisen und auf deren
Außenfläche eine Beschichtung mit einem Polyamid oder
einem Polyamid-Blend aufgebracht ist. Die Werkstoff
paarung Polyurethan/Polyamid bietet eine Reihe von
Vorteilen. Zum einen kann Polyurethan direkt auf die
zu schützende metallische Oberfläche aufgebracht werden,
da Polyurethan auf Metall gut haftet. Zum anderen gehen
Polyurethane und Polyamide eine chemische Verbindung
ein, so daß hier auch die gewünschte Verklebung oder
Verwachsung zwischen der Reaktionsharzmasse und dem
Wickelband erreicht wird.
Als "Polyamid" sind grundsätzlich alle Amidgruppen ent
haltende Polymermaterialien geeignet, die sich zu Folien
oder Folienteilschichten verarbeiten lassen.
Als Polyamide zur Anwendung im erfindungsgemäßen Verfahren
eignen sich insbesondere
Polyamide vom Aminosäure-Typ, beispielsweise PA 6, PA 11, PA 12,
Polyamide vom Diamin-Dicarbonsäure-Typ, bei spielsweise PA 66, PA 610 PA C8, PA 6-3-T,
Copolyamide, beispielweise PA 6/11, PA 6/12, PA 6/66,
Polyether-block-amide, beispielsweise PEBA 6, PEBA 66,
Polyblends aus Polyamiden miteinander, beispielsweise PA 6/66, PA 6/66/DC6,
Polyblends aus Polyamiden und Ethylencopolymeren, beispielsweise PE/PA 6, PE/PA 66,
Polyblends aus Polyamiden und Ethylen/Acrylsäure/ Maleinsäureanhydrid-Copolymeren, deren Säure gruppen unverändert sein oder mit Metallionen oder anderen Kationen neutralisiert sein können.
Polyamide vom Aminosäure-Typ, beispielsweise PA 6, PA 11, PA 12,
Polyamide vom Diamin-Dicarbonsäure-Typ, bei spielsweise PA 66, PA 610 PA C8, PA 6-3-T,
Copolyamide, beispielweise PA 6/11, PA 6/12, PA 6/66,
Polyether-block-amide, beispielsweise PEBA 6, PEBA 66,
Polyblends aus Polyamiden miteinander, beispielsweise PA 6/66, PA 6/66/DC6,
Polyblends aus Polyamiden und Ethylencopolymeren, beispielsweise PE/PA 6, PE/PA 66,
Polyblends aus Polyamiden und Ethylen/Acrylsäure/ Maleinsäureanhydrid-Copolymeren, deren Säure gruppen unverändert sein oder mit Metallionen oder anderen Kationen neutralisiert sein können.
In einer Ausgestaltung der Erfindung können anstelle
oder in Verbindung mit Folien aus Polyamid auch Folien
und/oder Halbzeuge aus einem Polyurethan-Elastomer verwen
det werden. Zweckmäßig sind hierbei Polyurethan-Weich
elastomere, Polyurethan-Hartelastomere, lineare thermo
plastische Polyurethan-Elastomere oder auch thermoplasti
sche Polyurethan-Elastomere. Auch bei diesen Materialien
verbinden sich die Isocyanatgruppen der Polyurethan-
Reaktionsharzmassen-Schicht spontan und vollflächig
mit der Folie durch Bildung von Allophanat-Verknüpfungen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß eine Folie mit Mehrschichtenaufbau verwendet wird,
mit einer Kernschicht aus einem thermoplastischen Kunst
stoff oder Kunststoffgemisch, die auf beiden Seiten
mit einer Beschichtung aus einem Polyamid und/oder einem
Polyurethan-Elastomer versehen ist. Als Kernschicht
kommen hierbei beispielsweise in Betracht Polyethylen
oder Polypropylen. Besonders im Fall von steifen Polyamid
sorten haben solche Mehrschicht-Folien gegenüber Polyamid-
Vollmaterialien den Vorteil einer größeren mechanischen
Flexibilität.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zum
Aufbringen von wenigstens zwei Deckschichten übereinander
die außenliegende Folie vor dem Aufbringen der nächsten
Schicht aus Polyurethan-Reaktionsharzmasse die Außen
fläche der Folie mit einem nicht-reaktiven Lösemittel
aktiviert wird. Durch diese physikalische Aktivierung
wird die Verklebung der Polyurethan-Reaktionsharzmasse
mit der Außenfläche der Folie begünstigt.
In einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist vorgesehen, daß zum Aufbringen von wenig
stens zwei Deckschichten übereinander die außenliegende
Folie mit Poyamidoberfläche und/oder Polyurethanoberfläche
vor dem Aufbringen der nächsten Schicht aus Polyurethan-
Reaktionsharzmasse mit einem Haftvermittler auf der
Basis einer niedermolekularen oder einer polymeren
Isocyanatverbindung chemisch gepfropft wird. Diese
Isocyanatverbindung kann ggf. mit einem nicht-reaktiven
Lösungsmittel vermischt sein. Als haftvermittelnde Pfropf
reagenzien eignen sich erfindungsgemäß beispielsweise
Tris-(p-isocyanatophenyl)-methan, Phosphorsäure-tris-
(p-isocyanatophenylester) oder Thiophosphorsäure-tris-
(p-isocyanatophenylester). Die Oberflächenaktivierung
der Folie mit solchen Pfropfungsreagenzien bewirkt außer
dem unter Bildung von Harnstoff-Verbindungen eine voll
ständige Entfernung oberflächlich adsorbierter Wassermole
küle und macht dadurch weiteren NH-Gruppen der Folie
für die eigentliche Pfropfungsreaktion des Isocyanats
verfügbar. Dieser chemisch erzwungene Wasserentzug stei
gert besonders bei Folien aus wasserhaltigen Polyamiden
merklich die Polyamid-Polyurethan-Verbundfestigkeit.
Die erfindungsgemäße Korrosionsschutzbeschichtung erreicht
auf sauberen und ausreichend trockenen metallischen
Oberflächen ohne zusätzliche Maßnahmen eine hohe, voll
flächige Haftfestigkeit. Zweckmäßig ist es jedoch, wenn
die zu schützende Oberfläche vor dem Aufbringen der
Reaktionsharzmassenschicht aufgerauht wird. Altbeschich
tungen aus Epoxidharzen oder Polyurethan lassen sich
außer einer aufrauhenden mechanischen Vorbehandlung
ggf. auch durch eine Vorbehandlung mit haftvermittelnden
Propfungsreagenzien reaktivieren, so daß eine Beschich
tung mit Polyurethan-Reaktionsharzmasse haftet.
Es ergeben sich somit die nachstehend in allgemeiner
Form angegebenen bevorzugten Werkstoffpaarungen:
Wickelband | |
Reaktionsharzmasse | |
Polyethylen-Butyl-Blend | Polyurethan |
Butylmasse plastisch | Polyurethan |
Bitumina | Polyurethan |
Petrolaten | Polyurethan |
Ethylen/Vinylacetat | Acrylharz |
Wie bei der Werkstoffpaarung eines Wickelbandes mit
Polyamid- oder Polyurethanoberfläche und einer Polyurethan-
Reaktionsharzmasse setzen auch die vorstehend genannten
Werkstoffpaarungen voraus, daß die Polyurethan-Reaktions
harzmasse in noch nicht gehärtetem und damit noch reak
tivem Zustand mit dem Wickelband in Kontakt gebracht
wird, damit ein vollflächiger inniger Kontakt zwischen
den beiden Grenzflächen möglich ist.
In einer dieser Ausgestaltungen ist vorgesehen, daß
das Wickelband eine Trägerfolie aufweist, die auf minde
stens einer Seite mit einer elastoplastischen Beschich
tung aus einem Polyethylen/Kautschuk-Blend oder einem
Ethylen-Acrylsäure-Maleinsäureanhydrid-Copolymer/
Kautschuk-Blend versehen ist, dem ein klebrigmachendes
Harz zugesetzt sein kann und dessen Kautschukgehalt
vorzugsweise aus Butylkautschuk besteht. Bei der Kontak
tierung mit einer noch nicht gehärteten Polyurethan-
Reaktionsharzmasse verwächst die Blend-Schicht des Wickel
bandes selbsttätig mit der Reaktionsharzmasse und bildet
mit ihr einen zuverlässig dichten, mechanisch sehr zähen
Verbund.
In einer anderen dieser Ausgestaltungen ist vorgesehen,
daß die Folie des Wickelbandes auf mindestens einer
Seite mit einer plastischen Beschichtung auf der Basis
einer Butylkautschuk-Formulierung versehen ist, der
klebrigmachende Harze, Öle und/oder Füllstoffe zugesetzt
sein können. Auch diese Beschichtung verwächst mit einer
noch nicht gehärteten Polyurethan-Reaktionsharzmasse
selbsttätig zu einem zuverlässig dichten, mechanisch
zähen Verbund.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß das Wickelband durch eine weichplastische
bis zähplastische Bitumenbinde oder eine weichplastische
bis zähplastische Petrolatumbinde gebildet wird. Diese
Werkstoffe gehen sowohl mit noch nicht gehärteten als
auch mit bereits ausgehärteten Polyurethan-Reaktionsharz
massen selbsttätig einen innigen, zuverlässig dichten
Verbund ein.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ferner
vorgesehen, daß das Wickelband eine Trägerfolie aufweist
oder im wesentlichen aus dieser Trägerfolie besteht,
die auf mindestens einer Seite mit einer Beschichtung
aus einem Ethylen-Vinylacetat-Copolymer versehen ist,
und daß die Reaktionsharzmasse aus einem in monomerem
Methalmethacrylat vorpolymerisierten Polymethylmethacrylat
harz besteht, das mit etwa 4 Gewichts-% pyrogener oder
gefällter Kieselsäure eingedickt ist und mit etwa 3 Gewichts-%
Acetylaceton-Peroxid oder einem anderen kalt
reaktivem Peroxid als Härtungsinitiator gehärtet wird.
Der Vinylacetatgehalt des Ethylen-Vinylacetat-Copolymers
beträgt etwa 40 Gewichts-%. Bei der Kontaktierung dieses
Wickelbandes aktiviert der Methylmethacrylatgehalt der
noch frischen Reaktionsharzmasse die Ethylen-Vinylacetat
beschichtung des Wickelbandes zu starker Klebrigkeit
und Verbundfreudigkeit.
Das Grundprinzip der Erfindung, eine Korrosionsschutzisolie
rung aus wenigstens einer Schicht eines Wickelbandes
und wenigstens einer Schicht einer Reaktionsharzmasse
aufzubauen, eröffnet gegenüber der alleinigen Aufbringung
eines Korrosionsschutzbandes oder der alleinigen Aufbrin
gung einer Reaktionsharzbeschichtung verschiedene wesent
liche technische Vorteile. Diese ergeben sich aus der
Vielzahl der Variationsmöglichkeiten hinsichtlich der
Materialpaarungen und der Reihenfolge der Aufbringung
der einzelnen Schichten der die Korrosionsschutzisolierung
bildenden Deckschicht.
In einer
Ausführungsweise ist vorgesehen (Fall A), zuerst eine
wendelförmig überlappende Wicklung aus einem Wickelband
auf die zu schützende Oberfläche aufzubringen, die einen
geschlossenen "Schlauch" bildet und damit den eigentli
chen Korrosionsschutz sicherstellt. Diese aus einer
Wicklung gebildete Schicht wird anschließend mit einer
Reaktionsharzmasse beschichtet, die in diesem Fall eine
zusätzliche mechanische Schutzschicht bildet.
Zweckmäßig ist auch eine Ausführung (Fall B) in der
Weise, gleichzeitig mit dem Wickelvorgang eine Reaktions
harzmasse zwischen die zu schützende Stahloberfläche
und das Wickelband und in die Band/Band-Überlappungszone
eingebracht wird, wobei dieses Verbundsystem abschließend
nochmals mit einer äußeren Schicht einer Reaktionsharz
masse überzogen werden kann.
Je nach der vorgesehenen Ausführungsweise ergeben sich
für den speziellen Anwendungsfall weitere Variationsmög
lichkeiten dadurch, daß die Trägerfolie des Wickelbandes
einseitig oder beidseitig beschichtet sein kann und
daß bei beidseitiger Beschichtung die Beschichtungsmate
rialien von gleicher oder unterschiedlicher Art und
Dicke sein können.
Diese Anforderung läßt sich besonders gut
durch Aufbringen einer ausreichend dicken, sprödhart
aushärtenden Grundschicht, beispielsweise auf der Basis
eines Epoxyharzes oder eines einkomponentigen Isocyanat-
Präpolymeren erfüllen. Sprödharte Beschichtungen dieser
Art wären jedoch wegen ihrer prinzipiellen Rißanfällig
keit als alleiniger Korrosionsschutz nicht genügend
zuverlässig. In diesem Fall übernimmt das außenliegende
Wickelband die zuverlässige Abdichtung etwaiger Spröd
risse, die innenliegende Grundbeschichtung gewährleistet
hohen Widerstand gegen kathodische Unterwanderung für
den Fall einer bis auf die zu schützende Stahlober
fläche durchgehenden Verletzung des Wickelbandes.
Die Ausführungsweise gemäß Fall B bietet den Vorteil,
daß sich hierbei auch solche Wickelbänder zu einem
schlauchartig geschlossenen Wickelverbund verkleben
lassen, die keine selbstklebende oder selbstverwachsungs
fähige Beschichtung besitzen. Dadurch können weiche
oder bei Erwärmung des Rohres erweichende Bandbeschich
tungen vermieden werden und somit mechanisch wärmefeste
Korrosionsschutzisolierungen kalt aufgebracht werden,
ohne daß diese, wie im Fall von Wickelbändern mit Heiß
siegelbeschichtungen erforderlich, eine Warmverschweißung
notwendig wird. Da man bei der Ausführungsweise gemäß
Fall B die in den Wickelverbund eingebrachte Reaktions
harzmasse so wählen kann, daß sie zur mechanischen
Festigkeit des Verbundsystems erheblich beiträgt, ergibt
sich hierdurch ohne Minderung der mechanischen Wider
standsfähigkeit die Möglichkeit, die Überlappungsbreite
der Bandwicklung auf ein Minimum, d. h. auf etwa 5 mm
zu reduzieren.
Die Ausführungsweise gemäß Fall B eignet sich vorzugsweise
für die Aufbringung von Korrosionsschutzisolierungen
im stationären Verfahren, d. h. im sogenannten "Yard-
Wrapping". Hierbei werden nackte Stahlrohre in einem
entsprechend ausgerüsteten Zulieferwerk oder auf der
Baustelle vor dem Zusammenschweißen einzeln maschinell
mit einer Korrosionsschutzisolierung versehen. Um die
Korrosionsschutzisolierung der erfindungsgemäßen Art
aufzubringen, wird die Reaktionsharzmasse seitlich vom
rotierenden Rohr auf die zum Rohr weisende Innenseite
des zur Bildung der Wicklung auf das Rohr auflaufenden
Wickelbandes kontinuierlich aufgetragen. Gleichzeitig
hierzu oder in einem späteren Arbeitsgang kann die äußere
Oberfläche der gewickelten Schicht mit einer abschließen
den Reaktionsharzmassenschicht überzogen und dadurch
die Bewicklung kantenfrei gemacht werden.
Bevorzugt werden bei einer derartigen stationären Rohr
bewicklung hochbeschleunigte, sehr schnell durchhärtende
Reaktionsharz-Formulierungen im Zweikomponenten-Heiß
spritzverfahren in die Wicklung eingebracht und/oder
auf die Wicklung aufgebracht, wodurch die mit der Korro
sionsschutzisolierung versehenen Rohre bereits kurz
nach ihrer Fertigstellung stapelfähig sind.
Bei besonders hohen mechanischen Anforderungen kann
auf die aus einer Bandwicklung und darin eingebrachter
Reaktionsharzmasse aufgebaute Korrosionsschutzisolierung
ein weiterer entsprechend zusammengesetzter Wickelverbund
aufgebracht werden.
Die Ausführungsweise gemäß Fall A, bei der zuerst das
Wickelband allein aufgebracht wird und den eigentlichen
Korrosionsschutz sicherstellt, während die nachfolgend
aufgebrachte Reaktionsharzmasseschicht den äußeren mecha
nischen Schutz des Wickelbandes übernimmt, läßt sich
gleichfalls in einer stationären Rohrbewicklung ausführen.
Dieses Verfahren ist aber auch für eine Aufbringung
der Korrosionsschutzisolierung von Hand geeignet.
Für den Korrosionsschutz von Rohrteilen, beispielsweise
Rohrabzweigungen und sonstigen kompliziert geformten
Teilen wird entsprechend einer Ausgestaltung der Erfindung
eine weichplastische Petrolatumbinde in einer überlappen
den Bewicklung aufgebracht. Diese mechanisch leicht
verletzliche Schicht wird nachfolgend durch Aufbringen
einer zweiten Schicht auf der Basis einer zweikomponenti
gen, kalthärtenden Polyurethan-Formulierung geschützt.
Diese Materialpaarung ist besonders bevorzugt, weil
Binden mit einer Schicht aus einem weichplastischen
Petrolatum oder einer Petrolatum/Kunststoffmischung
hervorragende Korrosionsschutzwirkung haben und auf
kompliziert geformten Teilen besonders leicht und schmieg
sam verarbeitbar sind. Überraschenderweise hat sich
nun gezeigt, daß Polyurethan-Reaktionsharzmassen einen
hervorragenden Adhäsionsverbund mit Petrolatum eingehen
und sogar bei Verreibung von Petrolatum in der Polyurethan-
Reaktionsharzmasse keine Härtungsstörungen eintreten.
Zur Mischung mit Petrolatum eignet sich beispielsweise
Polyethylenwachs.
Die erfindungsgemäße Korrosionsschutzisolierung läßt
sich auch in der Weise gestalten, daß zunächst ein Wickel
band auf Bitumenbasis und nachfolgend auf dieses
Wickelband eine Schicht aus einer kalthärtenden Polyure
than-Reaktionsharzmasse aufgebracht wird. Hierbei er
füllt die Polyurethan-Schicht vor allem die Aufgabe,
die Bitumenbinde gegen den Eindruck spitzer Steine zu
schützen. Auch diese Materialpaarung ist besonders bevor
zugt, da Polyurethan-Reaktionsharzmassen auf Bitumen
oberflächen eine gute Haftung erreichen und auch bei
einer Durchmischung mit Bitumen ungestört aushärten.
Die Materialpaarung Bitumen/Polyurethan-Reaktionsharzmasse
bietet auch große Vorteile bei der Sanierung des Korrosions
schutzes von älteren, mit Bitumen beschichteten Rohrleitun
gen. Nach dem bisherigen technischen Stand mußte die
alte Bitumenbeschichtung der Rohrleitung vollständig
entfernt werden, bevor man eine neue Korrosionsschutziso
lierung in Form einer Bewicklung mit einem Korrosions
schutzband aufbringen konnte, das einseitig oder beidseitig
mit einer selbstklebenden bzw. selbverwachsungsfähigen
Kautschukbeschichtung ausgerüstet war. Würde man ein
derartiges Korrosionsschutzband auf die noch vorhandene
Bitumenbeschichtung aufwickeln, würden die öligen Bestand
teile aus dem Bitumen von der Kautschukbeschichtung
absorbiert und diese hierdurch aufweichen.
Die erfindungsgemäßen Materialpaarungen ermöglichen
es dagegen, die alte Bitumenbeschichtung mit Ausnahme
hohlliegender Stellen, die aufgeschnitten werden müssen,
auf der Rohrleitung zu belassen. Zur Sanierung der Korro
sionsschutzisolierung kann dann alternativ auf die Bitumen
beschichtung eine etwa ein bis zwei Millimeter dicke
Schicht aus einer kalthärtenden Polyurethan-Reaktionsharz
masse aufgebracht werden, die in diesem Fall die neue
mechanisch robuste Korrosionsschutzisolierung darstellt,
wobei die alte Bitumengrundschicht, soweit sie noch
intakt ist, weiterhin zum Korrosionsschutz beiträgt.
Fehlstellen können hierbei vor dem Aufbringen der Reak
tionsharzmasseschicht ausgeflickt werden.
Alternativ hierzu wird auf die alte Bitumenbeschichtung
eine dünne Schicht einer kalthärtenden Polyurethan-
Reaktionsharzmasse aufgebracht, die gerade ausreicht,
um als geschlossene Ölsperre gegen das Bitumen zu wirken
um Unebenheiten der Bitumenoberfläche auszugleichen.
Auf diese noch reaktive Polyurethanschicht wird dann
wendelförmig überlappend eine Wicklung eines einseitig,
vorzugsweise beidseitig mit einer selbstverwachsungsfähi
gen Kautschukbeschichtung versehenes Wickelband aufge
bracht. Bei diesem Verfahren erfüllt die Polyurethan
schicht mehrere unabdingbare Voraussetzungen für die
Aufbringung eines solchen Wickelbandes auf Bitumenbasis,
nämlich die Ausfüllung von Unebenheiten sowie die
Funktion einer Ölsperre und einer für Kautschuke geeig
neten Haftgrundierung. Es wurde nämlich überraschender
weise gefunden, daß Polyurethanharzmassen in noch nicht
gehärtetem Zustand mit plastischen bis elasto-plasti
schen Kautschuk-Formulierungen selbsttätig zu einem
vollflächigen, sehr zähen und zuverlässig dichten
Verbund verwachsen.
Anhand schematischer Zeichnungen wird ein Anwendungsfall
einer Korrosionsschutzisolierung für Rohrleitungen mit
außenliegender, ausgehärteter Reaktionsharzmasseschicht
beschrieben.
Die drei Zeichnungen zeigen jeweils in einem Längsschnitt
zwei Rohre 1 und 2, die mit ihren Stirnenden zu einem
Rohrstrang miteinander verschweißt sind. Die Schweiß
stelle ist durch die Schweißraupe 3 gekennzeichnet.
Beide Rohre 1 und 2 sind jeweils werksseitig mit einer
Ummantelung 4 aus einem thermoplastischen Kunststoff,
beispielsweise Polyethylen versehen. Im Bereich der
Schweißzone ist die Ummantelung 4 an beiden Rohrenden
entfernt worden. Nach dem Verschweißen wird zunächst
die freiliegende Stahloberfläche 5 mit einem üblichen
Haftprimer versehen und anschließend durch überlappendes
Umwickeln mit einem Korrosionsschutzband mit einer
ersten Schicht 6 abgedeckt. Diese erste Schicht erstreckt
sich bis über die werksseitig aufgebrachte Ummantelung 4.
Auf diese erste Schicht 6 wird anschließend eine zweite
Schicht 7 in Form einer Reaktionsharzmasse aufgebracht.
Die in Fig. 1 dargestellte Nachisolierung kann beispiels
weise in einem Graben verlegt werden.
Bei der Ausführungsform gem. Fig. 2 sind die die Schweiß
zone begrenzenden Randbereiche 8 der Ummantelung 4 flach
abgeschrägt und die erste Schicht 6 so aufgebracht,
daß ihre beidseitigen Endkanten 9 noch unterhalb des
Niveaus der werksseitigen Ummantelung 4 liegen. Auf
die erste Schicht 6 ist dann wiederum die zweite Schicht
7 aufgebracht. Bei einer derartigen Ausgestaltung liegt
der Randbereich der zweiten Schicht bündig mit dem Außen
durchmesser der werksseitigen Ummantelung 4.
Bei der Ausgestaltung gem. Fig. 3 ist anstelle einer
Abschrägung des Randbereichs 8 hier eine Abstufung an
der Ummantelung vorgesehen. Diese in Fig. 3a in größerem
Maßstab dargestellte Abstufung 10 kann werksseitig bereits
an die Ummantelung, beispielsweise durch einen thermischen
Formprozeß angeformt werden.
Es hat sich jedoch überraschend gezeigt, daß die Abstufung
10 auch auf der Baustelle angebracht werden kann. Hierzu
genügt eine relativ langsam rotierende, mit einem groben
Schleifbelag, beispielsweise Schleifleinen belegte Scheibe,
die um das Rohr herumgeführt wird und mit der in entspre
chender Dicke ein Teil der Ummantelung abgenommen wird.
Die Ummantelung weist in der Regel je nach Rohrdurchmesser
eine Dicke von 3 bis 4 mm auf. Eine Abstufung auf die
Hälfte der Dicke, also auf eta 2 mm reicht aus, da die
aufzubringenden Wickelbänder je nach Aufbau in ihrer
Dicke im Bereich von etwa 0,5 bis 0,75 mm liegen. Die
Abstufung 10 nimmt die Kante 9 der ersten Wickelbandschicht
vollständig auf und deckt mir ihren Rändern 11 auch
noch die Kanten der zweiten Reaktionsharzmasseschicht
ab. Diese außen widerstandsfähige glattflächige und
praktisch ohne Vorsprünge ausgeführte Nachisolierung
eignet sich besonders für die Verlegung im Vorpreßverfah
ren. Bei Preßversuchen in gefrorenem Erdreich erfolgte
kein Abschälen der Nachisolierung.
Claims (17)
1. Korrosionsschutzisolierung an einem Metallrohr in Form we
nigstens einer auf der zu schützenden metallischen Oberfläche
haftenden Deckschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Deck
schicht zumindest aus einer äußeren Schicht aus einer che
misch aushärtenden Reaktionsharzmasse und einer auf die zu
isolierende Metallrohroberfläche aufgebrachten Schicht aus
einem mit der Reaktionsharzmasse einen Haftverbund eingehen
den Wickelband aufgebaut ist.
2. Korrosionsschutzisolierung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Wickelband aus einem Trägerband be
steht, das wenigstens auf seiner der Reaktionsharzmasse zuge
kehrten Seite mit einer Beschichtung versehen ist, die bei
frischem reaktiven Zustand der Reaktionsharzmasse mit dieser
chemisch reagiert.
3. Korrosionsschutzisolierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionsharzmasse aus einem Poly
urethan besteht, das als Polyol-Komponente Di-, Tri-, Tetra-
oder Polyhydroxyverbindungen enthält.
4. Korrosionsschutzisolierung nach Anspruch 1, 2 oder 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Polyurethan-Reaktionsharzmasse
als Isocyanat-Komponenten Verbindungen mit freien Isocyanat
gruppen enthält.
5. Korrosionsschutzisolierung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyurethan-Reaktions
harzmasse Verdickungsmittel und/oder Reaktivverdünner
und/oder organische und/oder anorganische Füllstoffe in Form
von Pulvern, Körnern Microhohlkörpern oder Fasern enthält.
6. Korrosionsschutzisolierung nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickelband zumindest auf
einer seiner Außenflächen ein Polyamid enthält.
7. Korrosionsschutzisolierung nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickelband zumindest auf
einer seiner Außenflächen ein Polyurethan enthält.
8. Korrosionsschutzisolierung nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickelband einen Mehr
schichtenaufbau aufweist, mit einer Kernschicht aus einem
thermoplastischen Kunststoff oder Kunststoffgemisch, die auf
beiden Seiten mit einer ein Polyamid und/oder ein Polyurethan
enthaltenden Beschichtung versehen ist.
9. Korrosionsschutzisolierung nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickelband auf wenigstens
einer seiner Außenflächen mit einer ein Ethylen-Vinylacetat-
Copolymer enthaltenden Beschichtung versehen ist.
10. Korrosionsschutzisolierung nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickelband selbst, zumin
dest aber eine seiner Außenflächen auf wenigstens einer Seite
mit einer ein gesättigtes und/oder teilweise ungesättigtes
homopolymeres und/oder copolymeres Polyolefin aufweist.
11. Korrosionsschutzisolierung nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickelband selbst, zumin
dest aber wenigstens eine seiner Außenflächen in thermopla
stischer, elastomerer und/oder elastoplastischer Form wenig
stens ein Homo- oder ein Copolymer mit Sauerstoff, Stick
stoff, Schwefel oder Silicium als Heteroatomen und/oder mit
gesättigten, ungesättigten oder aromatischen ringförmigen
Kohlenwasserstoffgruppen in der Hauptkette aufweist.
12. Korrosionsschutzisolierung nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickelband auf wenigstens
seiner der Rohroberfläche zugekehrten Innenseite, mit einer
plastischen Beschichtung auf der Basis einer Kautschukformu
lierung, vorzugsweise Butylkautschuk, versehen ist.
13. Korrosionsschutzisolierung nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickelband auf wenigstens
seiner der Beschichtung aus einer Reaktionsharzmasse zuge
kehrten Seite mit einer elastoplastischen Beschichtung aus
einem Polyethylen/Kautschuk-Blend und/oder einem Ethylen-
Acrylsäure-Maleinsäureanhydrid-Copolymer/Kautschuk-Blend ver
sehen ist, dem ein klebrigmachendes Harz zugesetzt ist.
14. Korrosionsschutzisolierung nach einem der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickelband ein Trägerband
aufweist, das auf wenigstens einer Seite mit einer Schicht
aus einem Petrolatum oder einer Petrolatum/Kunststoffmischung
versehen ist.
15. Korrosionsschutzisolierung nach einem der Ansprüche 1 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise auf die me
tallische Oberfläche aufgebrachte Schicht aus einem Wickel
band auf Bitumenbasis, insbesondere einer Bitumenmischung be
steht.
16. Korrosionsschutzisolierung nach einem der Ansprüche 1 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsharzmasse für
die äußere Schicht aus einem in monomerem Methylmethacrylat
vorpolymerisierten Polymethylmethacrylatharz mit etwa 4,0 Gewichts-%
pyrogener Kieselsäure und etwa 3,0 Gewichts-% Acety
lacetonperoxid als Härtungsinitiator besteht.
17. Korrosionsschutzisolierung nach einem der Ansprüche 1 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsharzmasse für
die äußere Mantelschicht aus einem Polyesterpolyol mit einem
Zusatz eines nachhydrierten Rhizinusöls und einem oligomeren
Isocyanat vom MDI-Typ sowie einem in der Menge auf die Umge
bungstemperatur abgestimmten tertiären Amin als Härtungsbe
schleuniger besteht.
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DE1995114190 DE19514190C2 (de) | 1995-04-15 | 1995-04-15 | Korrosionsschutzisolierung an einem Metallrohr |
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DE19514190A1 DE19514190A1 (de) | 1996-10-17 |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN108501355A (zh) * | 2018-03-30 | 2018-09-07 | 山东三达科技发展有限公司 | 一种弹性防腐涂层现场施工的防腐处理方法 |
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DE102008017452B4 (de) | 2008-04-05 | 2013-01-17 | Metallwerk Möllersdorf Handelsgesellschaft m.b.H. | Verfahren zum Isolieren von Verbindungsstellen bei Rohrleitungen mit Korrosionsschutzisolierung |
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1995
- 1995-04-15 DE DE1995114190 patent/DE19514190C2/de not_active Expired - Fee Related
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