DE3729505A1 - Vorrichtung zum straffen eines sicherheitsgurtes eines fahrzeugs, insbesondere kraftfahrzeugs - Google Patents
Vorrichtung zum straffen eines sicherheitsgurtes eines fahrzeugs, insbesondere kraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Straffen eines
Sicherheitsgurtes eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahr
zeugs im Sinne der Beseitigung einer Gurtlose, mit
- - einem Sensor, der bei extremer Geschwindigkeitsänderung (Stoßbelastung) aufgrund seiner trägen Masse anspricht, und
- - einem mit dem Sicherheitsgurt verbindbaren oder verbunde nen Zugmittel, das durch ein beim Ansprechen des Sensors freigesetztes Treibmittel (Druckgas) betätigt ist.
Eine derartige, beispielsweise aus der FR-OS 24 44 473 be
kannte Vorrichtung zum Straffen eines Sicherheitsgurts dient
dazu, daß bei einer extremen Geschwindigkeitsänderung, ins
besondere bei einer durch Unfall verursachten Stoßbelastung,
der Sicherheitsgurt straff am Körper des Fahrzeuginsassen
angelegt wird. Hierdurch wird eine Gurtlose beseitigt, mit
welcher bei normalem Fahrbetrieb der Sicherheitsgurt locker
am Körper des Fahrzeuginsassen anliegt. Aufgrund dieser Gurt
lose besteht die Gefahr, daß bei einem Unfall eine allzu
starke Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen erfolgt. Durch
die angesprochene Vorrichtung zum Straffen des Sicherheits
gurts soll dies vermieden werden. Bei der bekannten Vor
richtung wird hierzu ein Arbeitskolben in einem Arbeitszylin
der durch das Gas eines von einem Sensor ausgelösten Treib
mittels, welches auch ein Druckgas sein kann, beaufschlagt.
Durch die Bewegung des Arbeitskolbens wird eine Klemmein
richtung mit dem Sicherheitsgurt fest zur Anlage gebracht,
so daß beim Weiterbewegen des Arbeitskolbens die Gurtlose
beseitigt wird. Weitere Vorrichtungen zum Straffen eines
Sicherheitsgurtes, die einen Sensor aufweisen, welcher einen
durch ein ausgelöstes Treibmittel beaufschlagten Arbeits
kolben im Sinne der Beseitigung einer Gurtlose bewegen, sind
auch aus den deutschen Offenlegungsschriften 25 05 624 und
27 26 096 bekannt. Als Zugmittel ist ein mit dem Arbeits
kolben verbundenes Zugseil bekannt (deutsche Offenlegungs
schrift 32 31 509).
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Vorrichtung
zum Straffen eines Sicherheitsgurts der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der eine verringerte Anzahl an Einzel
teilen für das funktionsgerechte Arbeiten der Vorrichtung
erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- - die träge Masse des Sensors von einem das Druckgas enthal tendem Gasspeicher gebildet ist, der bevorzugt Zylinder form aufweist und in einem Arbeitszylinder gegen eine Vorspannkraft, die insbesondere durch eine Druckfeder und/oder Magneten, welche eine Zuhaltekraft liefern, gela gert und mit dem bevorzugt als Zugseil ausgebildeten Zug mittel verbunden ist;
- - der Gasspeicher im Normalzustand durch ein Ventil geschlos sen ist, welches beim Ansprechen des Sensors zur Freiset zung des Druckgases geöffnet ist, und
- - am Gasspeicher eine Arbeitsfläche vorgesehen ist, auf welche das durch das Ventil freigesetzte Druckgas zur Bewegung des Gasspeichers im Sinne der Beseitigung der Gurtlose wirkt. Man hat dadurch die Wirkung wie bei einem Stufenkolben, weil das Druckgas auf verschieden große Ar beitsflächen wirkt.
Bei der Erfindung hat der Gasspeicher, in welchem das Druck
gas gespeichert wird, nicht nur die Speicherfunktion, son
dern wirkt auch als träge Sensormasse, welche bei extremer
Geschwindigkeitsänderung, insbesondere Stoßbelastung, an
spricht. Dieses Ansprechen gestaltet sich bevorzugt in Form
eines Trägheitshubes, durch welchen ein Ventil geöffnet
wird, so daß das Druckgas aus dem Gasspeicher freigesetzt
wird und auf eine am Gasspeicher vorgesehene Arbeitsfläche
wirkt, so daß der Gasspeicher im Sinne der Beseitigung der
Gurtlose bewegt wird und mithin auch noch als dritte Funktion
die eines Arbeitskolbens übernimmt, der durch seine Bewegung
das Zugseil im Sinne der Beseitigung der Gurtlose betätigt.
Auf diese Weise ist ein absolut mechanisches Funktionssystem
ohne Zuhilfenahme pyrotechnischer Mittel oder elektrischer
Mittel, wie sie beim Stand der Technik noch zum Einsatz kom
men, in kompakter Bauform möglich. Die Gurtstrammervorrich
tung nach der Erfindung kann auch bei schon vorhandenen
Sicherheitsgurtsystemen in Fahrzeugen nachgerüstet werden.
Die Vorrichtung stellt sich als autarkes, in sich geschlos
senes System dar, mit welchem ein einwandfreies Straffen
des Sicherheitsgurtes erreicht wird.
Im Bereich der Bewegungsstrecke, entlang welcher der Gas
speicher nach dem Auslösen des Sensors bewegt wird, kann eine
Rasteinrichtung vorgesehen sein, durch welche der aus seiner
Normalstellung herausbewegte Gasspeicher in seiner jeweiligen
Stellung rastbar ist, so daß der Sicherheitsgurt gestrafft
bleibt.
In vorteilhafter Weise kann die Strammervorrichtung in vor
handene Sitzsysteme ohne Schwierigkeiten integriert werden.
Die Vorspannkraft, mit welcher der Gasspeicher, der als
zylinderförmiger Druckbehälter ausgebildet sein kann, in
seiner Ruhe- bzw. Normalstellung gehalten wird, kann durch
eine Feder- und/oder Magnetkraft vermittelt werden. Die
Federkraft kann von einer Druckfeder und die Magnetkraft
von einem Permanentmagneten geliefert werden. Der den
Masse-Sensor (CS-empfindlich) bildende Gasspeicher kann
dabei so durch die Vorspannkraft in seiner Ruhestellung ge
steuert sein, daß die fahrzeugcharakteristischen Crash-Aus
lösezeiten fahrzeugspezifisch berücksichtigt werden können.
Durch die Vorspannkraft kann der Gasspeicher mit seinem
Ventil in Normalstellung bzw. Ruhestellung selbstdichtend
im Arbeitszylinder gehalten werden. Das Ventil kann dabei
durch eine an einer Stirnseite des zylinderförmigen Gasspei
chers vorhandene Austrittsöffnung, insbesondere in Form einer
Lavaldüse, und eine Dichtungsscheibe an der Innenseite des
Arbeitszylinders, gegen welche eine Ringschneide an der Öff
nung durch die Vorspannkraft gedrückt ist, gebildet werden.
Auf diese Weise läßt sich ein Druckluft-Federspeicher er
zielen, dessen Rückzugsverhalten wahlweise innerhalb der
ersten 22 bis 28 ms nach Unfallbeginn so einstellbar ist, daß
eine Gurtlose bis zu 160 mm aus dem Becken- und Brustgurtteil
innerhalb von 12 bis 15 ms nach erfolgter Auslösung des
Sensors erreicht wird, wenn das Zugmittel in Form des Zug
seiles am Gurtschloß angreift. Bevorzugt ist hierzu das
Gurtschloß, insbesondere mit seinem Schloßkopf, der mit dem
Zugseil verbunden ist, rückstrammbeweglich auf einer Führung,
z. B. einem Führungsschlitten, angeordnet. Hierzu läßt sich
der Schloßhalter geometrisch an der Sitzschiene des Fahr
zeugsitzes so anordnen, daß dem ergonomischen Rückstramm
verlauf des Sicherheitsgurtes Rechnung getragen wird. Das
heißt, es wird im linearen Verlauf des H-Punktes (Hüftpunkt)
für geringste Reibung gesorgt.
Bevorzugt beträgt das Verhältnis der Arbeitsflächen, auf
welche das Druckgas im Normalzustand und im freigesetzten
Zustand wirkt, 1 : 30. Zur Freisetzung des Druckgases genügt
ein durch extreme Geschwindigkeitsänderung bzw. Stoßbelastung
hervorgerufener Trägheitshub von ca. 1 bis 2 mm des Gas
speichers. Die Ruhemasse des Gasspeichers ist bevorzugt in
Fahrtrichtung des Fahrzeugs, insbesondere parallel zur Sitz
schiene, beweglich orientiert, so daß die gesamte Masse des
Gasspeichers als Sensormasse zur Wirkung kommt.
Selbst nach ungünstigster Sensoransprechzeit von 15 ms wird
vom Kraftkolben innerhalb von 12 ms über das Zugseil das ge
schlossene Sicherheitsgurtschloß um 80 mm zurückgezogen.
Damit läßt sich eine Gurtlose von maximal 160 mm so früh
zeitig (z.B. 27 ms) abziehen, daß sich in Zusammenarbeit mit
der erfindungsgemäßen Rückstrammvorrichtung die Brustvorver
lagerung auf ca. 150 mm begrenzen läßt.
Es kann ferner ein zweites Ventil, insbesondere in Form
eines Rückschlagventils, bevorzugt am Arbeitszylinder vorge
sehen sein, das über einen Verbindungskanal mit dem ersten
Ventil, insbesondere der Lavaldüse, in Verbindung steht, so
daß ein Nachfüllen des Gasspeichers bzw. Wiederauffüllen
des Gasspeichers möglich ist.
Ferner besitzt die mechanische Rückstrammvorrichtung nach
der Erfindung chokeabsorbierende Eigenschaften.
Anhand der Figuren, welche ein Ausführungsbeispiel dar
stellen, wird die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Gesamtansicht eines Ausführungsbeispiels;
Fig. 2 ein gegenüber der Fig. 1 geändertes Ausführungs
beispiel und
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel.
In einem Arbeitszylinder 5, welcher sich mit seiner Achse
in Fahrzeugbewegungsrichtung erstreckt, ist verschiebbar
ein zylinderförmig ausgebildeter Gasspeicher 2 für ein
Druckgas, insbesondere Druckluft oder ein anderes geeigne
tes Gasmedium, koaxial angeordnet. Der Gasspeicher 2 ist
hierzu an seinem einen Ende in der dargestellten Ruhestel
lung von einem Führungsring 7 geführt und an seinem anderen
Ende zu einem Kolbenteil 28 verbreitert. Im Kolbenteil 28
befinden sich umlaufende Nuten, in welche Kolbendichtungs
ringe 29 und 30 eingesetzt sind, so daß eine druckdichte
Anlage des Kolbenteils 28 an der Innenwand des Arbeits
zylinders 5 erreicht wird.
Im Kolbenteil 28 ist eine Ausströmöffnung 24, insbesondere
in Form einer Lavaldüse, vorgesehen. Die Ausströmöffnung 24
ist an der äußeren Stirnfläche des Kolbenteils 28 geöffnet.
In der gegenüberliegenden stirnseitigen Innenfläche des Ar
beitszylinders 5 befindet sich eine Dichtungsscheibe 18,
durch welche in der dargestellten Ruhestellung die Ausström
öffnung 24 und damit das Innere des Gasspeichers 2 dicht
abgeschlossen ist. Der Arbeitszylinder 5 kann, wie beim
dargestellten Ausführungsbeispiel gezeigt ist, an dieser
Stirnseite durch eine aufgeschraubte Verschlußkappe 31 ver
schlossen sein, welche an ihrer inneren Bodenfläche die
Dichtungsscheibe 18 aufweist.
Durch eine Zuhaltefeder in Form einer Druckfeder 19 wird der
Gasspeicher 2 gegen die Innenfläche der Verschlußkappe 31
gedrückt. Dabei wird insbesondere der Flächenbereich um die
Öffnung 24 der Düse gegen die Dichtungsscheibe 18, welche an
der Innenfläche der Verschlußkappe 31 angeordnet ist, ge
drückt. Dieser Flächenbereich besitzt beim dargestellten
Ausführungsbeispiel die Form einer Ringschneide 33.
Hierdurch wird durch die Wirkung der Vorspannkraft der Druck
feder 19 eine selbstdichtende Funktion des von der Öffnung
24 und dem Dichtungsring 18 gebildeten Ventils erreicht.
Über einen Verbindungskanal 27, welcher sich auch durch den
mittleren Teil der Dichtungsscheibe 18 erstreckt, ist mit der
Öffnung 24 ein Ventil 17 mit federbelastetem Schließkörper,
welches als Rückschlagventil wirkt, verbunden. Durch dieses
Ventil 17 ist ein Nachfüllen von Druckmedium in das Innere
des Gasspeichers 2 möglich.
Das andere Ende des zylinderförmig ausgebildeten Gasspeichers
2 ist durch einen als Zugblock 3 ausgebildeten Block ver
schlossen. Dieser Zugblock 3 kann mit einem Gewindeteil 32
in ein Innengewinde am Ende des Gasspeichers 2 eingeschraubt
sein. Der Gasspeicher 2 ist hier gasdicht verschlossen. Im
Zugblock 3 ist ein Rastkörper 1 verschiebbar gelagert, der
durch eine Druckfeder beaufschlagt ist. Dieser Rastkörper 1
kann durch die Wirkung der Druckfeder 20 in eine als Zahn
stange 4 ausgebildete Rasteinrichtung eingerastet werden.
Die Zahnstange 4 erstreckt sich in Bewegungsrichtung des
Gasspeichers 2 und kann beispielsweise mit Hilfe von Schrau
ben an einer Verlängerung des Arbeitszylinders 5 befestigt
sein. Der Arbeitszylinder 5 kann an seinem verlängerten
Ende mit einer Verschlußkappe 8 verschlossen sein.
Am Zugblock 3 ist mit einem Befestigungsmittel 14 das eine
Ende eines Zugseils 13, welches aus einem Stahlgewebe be
stehen kann, befestigt. Das Zugseil 13 erstreckt sich in
Längsrichtung bzw. in Bewegungsrichtung des Gasspeichers 2
und ist dann um eine Umlenkrolle 10 in Richtung zu einem
Rahmenteil 26 eines Schloßkopfes des Gurtschlosses geführt.
Der von der Umlenkrolle 10 bis zum Rahmenteil 26 sich er
streckende Zugseilteil kann in einer Schutzmanschette 33 und
einem Balgen 16 geführt sein. Über eine Verbindungsstelle,
beispielsweise ein Niet 15, läßt sich das andere Zugseilende
mit dem Rahmenteil 26 verbinden.
Die Verschlußkappe 31 des Arbeitszylinders 5 bildet mit
einer angeformten Lagernase einen Zylinderkopf 6, der zusam
men mit der Umlenkrolle 10 an einem Zapfen 9 gelagert ist.
Durch einen nicht näher dargestellten Deckel lassen sich die
Verschlußkappe 31, der Zylinderkopf 6, der Zapfen 9 und die
Umlenkrolle 10 abdecken.
Die Wirkungsweise der dargestellten Vorrichtung ist folgende:
Bei der dargestellten Ruhestellung wird der zylinderförmige
Gasspeicher 2 durch die Vorspannkraft der Druckfeder 19, wel
che auch durch eine entsprechend wirkende Magnetkraft ersetzt
sein kann oder von einer Magnetkraft noch unterstützt sein
kann (Ringmagnet 11 in Fig. 2), nach rechts in der Zeich
nung gedrückt. Hierdurch wird die schon beschriebene
selbstdichtende Wirkung im Bereich der Ausströmöffnung 24
und der Dichtungsscheibe 18 für das im Gasspeicher 2
gespeicherte Druckmedium erreicht. Beim Auftreten einer
extremen Geschwindigkeitsänderung, beispielsweise bei
einem Auffahrunfall, wird der Gasspeicher 2 aufgrund
seiner Ruhemasse entgegen der Vorspannkraft der Feder
19 nach links bewegt, wobei unmittelbar nachdem der Gas
speicher eine Hubbewegung von etwa 1 bis 2 mm durchgeführt
hat, das gespeicherte Druckmedium freigegeben wird, so daß
dieses auf eine an der Stirnseite des Kolbenteils 28 vorge
sehene Arbeitsfläche 25 einwirken kann. Diese Arbeitsfläche
25 ist durch die Dichtungsringe 29 und 30 gegenüber der
Seite des Gasspeichers, an welcher die von der Druckfeder 19
vermittelte Vorspannkraft einwirkt, druckdicht angeordnet.
Diese Druckfeder 19 liegt gegen eine Schulter an, welche von
dem Kolbenteil 28 gebildet wird. Das andere Ende der Druck
feder ist am Führungsring 7 abgestützt.
Durch die Wirkung des freigegebenen Druckgases auf die nun
mehr um das 30fache vergrößerte Arbeitsfläche an der Stirn
seite des Gasspeichers wird der Gasspeicher entgegen der
Kraft der Druckfeder 19 in der Zeichnung nach links bewegt,
wobei das Zugseil 13 mitgenommen wird. In der Endlage, in
welcher der Gasspeicher 2 bei seiner Bewegung nach links
stehenbleibt, wird er durch den Rastkörper 1, welcher durch
die Feder 20 in eine entsprechende Zahnung der Zahnstange 4
eingedrückt wird, festgehalten. Die Bewegung des Gas
speichers 2 innerhalb des Arbeitszylinders 5 wird auf das
Zugseil 13 und das Gurtschloß sowie auf den Brust- und
Beckengurtteil des Sicherheitsgurtes zur Beseitigung der
Gurtlose übertragen. Durch die Wirkung der Rasteinrichtung,
welche vom Rastkörper 1 und der Zahnstange 4 gebildet wird,
bleibt der Sicherheitsgurt straff, wodurch gewährleistet
wird, daß in Zusammenwirkung mit einem Retraktor die Brust
vorverlagerung auf ca. 150 mm begrenzt werden kann.
Bei dem in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
zur Unterstützung der Zuhaltekraft der Feder 19 in der Ver
schlußkappe 31 am Boden ein Ringmagnet 11 vorgesehen. Dieser
Ringmagnet 11 ist um die Dichtungsscheibe 18 herum angeord
net. Bei diesem Ausführungsbeispiel besteht dann das Mate
rial des Gasspeichers 2 aus einem magnetisierbaren Material.
Bei dem in der Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
im Innern des Gasspeichers 2 ein Kompensationsmedium in Form
eines Memory-Metallbalgens 34 vorgesehen. Dieser Memory-
Metallbalgen 34 besitzt die Eigenschaft, daß er sein Volumen
bei Temperaturerhöhung verringert. Hierdurch wird gewähr
leistet, daß das Gas im Gasspeicher 2 auch bei Temperatur
erhöhung einen im wesentlichen konstanten Gasdruck hat. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Memory-Metallbalken
34 an dem der Austrittsöffnung 24 entgegengesetzt liegenden
Ende des Gasspeicherinnern angeordnet. Das Innere des
Memory-Metallbalgens 34 ist gasdicht gegenüber dem im Gas
speicher 2 befindlichen Gas ausgebildet, so daß der gewünsch
te Kompensationseffekt erzielt wird. Ein geeignetes Memory
metall ist beispielsweise Nitinol, das eine Ti-Ni-Legierung
mit ca. 55% Nickel ist.
Claims (17)
1. Vorrichtung zum Straffen eines Sicherheitsgurtes eines
Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, im Sinne der Besei
tigung einer Gurtlose mit
- - einem Sensor, der bei extremer Geschwindigkeitsänderung (Stoßbelastung) aufgrund seiner trägen Masse anspricht und
- - einem mit dem Sicherheitsgurt verbindbaren oder verbunde nen Zugmittel, das durch ein beim Ansprechen des Sensors freigesetztes Treibmittel (Druckgas) betätigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die träge Masse des Sensors von einem das Druckgas ent haltenden Gasspeicher (2) gebildet ist, der in einem Arbeitszylinder (6) gegen eine Vorspannkraft beweglich gelagert und mit dem Zugmittel (13) verbunden ist;
- - der Gasspeicher (2) im Normalzustand durch ein Ventil (18, 24) geschlossen ist, welches beim Ansprechen des Sensors zur Freisetzung des Druckgases geöffnet ist, und
- - einer am Gasspeicher (2) vorgesehenen Arbeitsfläche (25), auf welche das durch das Ventil (18, 24) freigesetzte Druckgas zur Bewegung des Gasspeichers (2) im Sinne der Beseitigung der Gurtlose wirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der Bewegungsrichtung des Gasspeichers (2) eine
Rasteinrichtung (4) vorgesehen ist, durch welche der aus
seiner Normalstellung herausbewegte Gasspeicher (2) in seiner
jeweiligen Stellung rastbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorspannkraft durch Feder- und/oder Magnetkraft
gebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gasspeicher (2) mit seinem Ventil
(18, 24) in Normalstellung selbstdichtend im Arbeitszylinder
(6) durch die von der Vorspannkraft vermittelte Zuhaltekraft
gehalten ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zugmittel (13) mit einem Rahmenteil
(26) eines Gurtschlosses verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventil (18, 24) durch einen bestimm
ten Trägheitshub des Gasspeichers (2) geöffnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ruhemasse des Gasspeichers (2) in
Bewegungsrichtung des Fahrzeugs beweglich ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Arbeitsflächen, auf
welche das Druckgas im Normalzustand und im freigesetzten
Zustand wirkt, 1 : 30 beträgt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zugmittel (13) in Form eines Zug
seils am entgegengesetzt zum Ventil (18, 24) liegenden Ende
des zylindrisch ausgebildeten Gasspeichers (2) befestigt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das zum Ventil (18, 24) entgegengesetzt
liegende Ende des Gasspeichers (2) durch einen Block (3) ge
schlossen ist, der eine mit der Rasteinrichtung (4) zusammen
wirkende federbelastete Rastnase (1) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß über ein zweites Ventil (17), das mit dem
ersten Ventil (18, 24) über einen Verbindungskanal (27) ver
bunden ist, der Gasspeicher (2) auffüllbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorspannkraft, welche gegen die Ruhe
masse des Gasspeichers (2) wirkt, auf fahrzeugcharakteristi
sche Crash-Auslösezeiten einstellbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gurtschloß vom Hüftpunkt rückstramm
beweglich angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die am Gasspeicher (2) vorgesehene Ar
beitsfläche, auf welche das freigesetzte Druckgas wirkt,
druckdicht gegenüber der Seite des Druckspeichers ist, an
welcher die Vorspannkraft wirkt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventil (18, 24) gebildet ist durch
eine Dichtungsscheibe (18) und eine im Gasspeicher (2) vor
gesehene Ausströmöffnung (24), welche mit einer Ringschneide
(33) in die Dichtungsscheibe (18) durch die Zuhaltekraft
gedrückt ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß im Innern des Gasspeichers (2) ein ab
geschlossenes, ein bestimmtes Volumen des Gasspeicherinnern
ausfüllendes Kompensationsmedium vorgesehen ist, das bezüg
lich seiner temperaturabhängigen Volumenänderung ein zum
Gas umgekehrtes Verhalten aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kompensationsmedium ein Memorymetallbalgen (34) ist,
der bei Erhöhung der Temperatur sein Volumen verringert.
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