DE37294C - Bremsvorrichtung an Fahrrädern. 0 - Google Patents

Bremsvorrichtung an Fahrrädern. 0

Info

Publication number
DE37294C
DE37294C DENDAT37294D DE37294DA DE37294C DE 37294 C DE37294 C DE 37294C DE NDAT37294 D DENDAT37294 D DE NDAT37294D DE 37294D A DE37294D A DE 37294DA DE 37294 C DE37294 C DE 37294C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
brake
lever
bicycles
fork
disc
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT37294D
Other languages
English (en)
Original Assignee
STREHLE in München, Amalienstr. 77 I
Publication of DE37294C publication Critical patent/DE37294C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62LBRAKES SPECIALLY ADAPTED FOR CYCLES
    • B62L3/00Brake-actuating mechanisms; Arrangements thereof

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 63: Sattlerei und Wägenbau.
OTTO STREHLE in MÜNCHEN. Bremsvorrichtung an Fahrrädern.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Februar 1886 ab.
Die Bremsen an Fahrrädern bestanden' gewöhnlich in einer einfachen Löffelbremse,, welche drückend auf den Gummireifen des Vorderrades die Bremsreibung erzielte. Im Falle des Gleichgewichtes auf einer schiefen Ebene mufs das M01-ment der Reibungsarbeit F- 2 R = K-R dem Moment der treibenden Kraft sein, Fig. 1. Die treibende Kraft K = Q sin α, wobei Q. das Gewicht des Fahrrades mit Fahrradfahrer, α den Neigungswinkel der schiefen Ebene bedeutet. Dieses Moment K-R= Q.R sin α will das Fahrrad um den Unterstützungspunkt A kippen,, und diesem entgegen wirkt Q-α, wobei α den horizontalen Abstand der Schwerlinie des Fahrrades mit Fahrer von dem Unterstützungspunkt A bedeutet. Im allgemeinen ist Qa> QR sin α. Wird Qa= Q. R sin a, so tritt der Fall ein, dafs es der geringsten Gleichgewichtsstörung bedarf, um ein Kippen, also Stürzen des Fahrers zu bedingen. Für α.= 6° ist a = R sin 6° = °j7 X °5IO5 = 0,0735 m. Nach Fig. 1 ist a = 0,08, und es ist bei einem gröfser werdenden Winkel α oder durch einen zufällig gröfser werdenden Widerstand durch die Strafse ein Ueberkippen unausbleiblich, wenn der Fahrer seinen Schwerpunkt nicht durch Zurücklegen oder durch Absteigen auf den Aufsteiger B nach rückwärts verlegt. Bei letzterer Methode hat sich erwiesen, dafs die Bremse entweder nicht genügend wirkt oder dafs sie den Gummireifen durch zu starkes Eindrücken verletzt.
Vorliegende Anordnung der Bremse soll nun diesen beschriebenen Uebelstand vermeiden und nebenbei einige andere Vortheile gewähren... Die Bremse ist in ihrem; Princip eine Bandbremse mit Hebel, wober das Bremsband circa 6 ,ium starker Gufsstahldraht ist; die Bremsseheibe von ca, 200 mm Durchmesser wird auf der Achse des Vorderrades dadurch befestigt, dafs man- sie an die Nabe eines Speichensystems anschraubt, Fig. 3, oder dafs man sie mit der Kurbel aus einem Stück fertigt, Fig. 4. Die Bremse kann rechts oder links oder auf beiden Seiten zugleich angebracht werden, je nachdem der Fahrer gewöhnt ist, nach rechts oder links abzusteigen. Das Bremsband wird mit Hülfe eines Spannringes an der Gabel im Punkt C befestigt, und zwar so, dafs es leicht abnehmbar ist; es schlingt sich um den halben Umfang der Scheibe bis zum Punkt D, wo es mit dem Bremshebel EDF fest verbunden ist. Von D aus legt sich der Bremshebel durch Vermittelung eines darauf befestigten Gufsstahldrahtes an die. Scheibe bis zum Punkt E, wenn an dem anderen Ende F des Hebels ein Druck nach abwärts erfolgt. Dadurch will sich aber Punkt D nach abwärts bewegen; es spannt sich also das Bremsband C D. Es kommt also ca. 3/4 des Umfanges der Scheibe zur Bremsung. Eine Feder G, welche bei C mit der Gabel und bei E mit dem Hebel EDF fest verbunden ist, entfernt das Bremsband mit Hebel von der Scheibe, wenn die Bremse nicht benutzt wird, so dafs keine unnöthige Reibung durch das Anliegen des Bremsbandes erfolgt. Der Hebel wird durch den Fufs des Fahrers, welcher zu dem Behufe denselben von dem Pedal entfernt,, im Punkt F nach abwärts ge-
drückt; die Gröfse der Trittkraft kann er nach Belieben von ο bis zum eigenen Körpergewicht anwachsen lassen und auch wieder verringern, wenn er sein Körpergewicht theilweise oder ganz auf dem Sattel ruhen läfst.
Der Bremshebel könnte auch so angebracht werden, dafs er, mit einem Gufsstahldraht als ■Bremsband bekleidet, über der Bremsscheibe zu liegen kommt, so dafs das Ende bei F drehbar an einer an der Gabel festgeschraubten Lamelle befestigt wird, während der Trittpunkt D derselbe bleibt. Die Bremsfläche wäre dadurch auf den halben Umfang reducirt. Eine Feder könnte, ähnlich wie oben beschrieben, ein Ausweichen und Anliegen des Hebels verhindern.
Eine kleine Rechnung beweist, dafs es nicht nöthig ist, die Trittkraft ^3 gröfser als 50 kg wirken zu lassen. Das Reibungsmoment ist
(Z-I-r) (1
= Q. R sin α, wo-
bei I=DF, r = Radius der Bremsscheibe, 0=2,71828, f = Reibungscoefficient ist. Für I = 300 mm, r = 100 mm, e = 2,4, Q. = go kg ist *P = 270 sin α, für α = io° ist *P = 270 X 0,174 = 47 kg.
Es ist noch zu untersuchen, ob bei einer Neigung von a = 1 o° (so ziemlich die gröfste Strafsenneigung) der Abstand a grofs genug ist, dafs ein Umkippen nicht erfolgen kann. Es mufs Qa> R Qsin u sein; a >> R sin α = o,7 X o,i74 = o,i23 m. Nach Fig. 2 ist aber a = 0,190 m, wodurch den Anforderungen genügt ist.
Die Anordnung des seitlichen Hebels EDF mit dem Trittpunkt F erlaubt gleichzeitig, dafs der Fahrer während der Bergfahrt einen seitlichen Abstieg erzielen kann, wenn er wegen eines anderen Fuhrwerkes, zu schlechter Strafse, irgend eines Hindernisses die Bergfahrt unterbrechen müfste.
Ferner gestattet diese Bremse auf der ebenen Strafse bei jeder gröfseren Geschwindigkeit eine kräftige.und momentane Bremsung, also Hemmung der Geschwindigkeit in kürzester Zeit.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Anordnung einer Bremsvorrichtung an der Achse des Triebrades von Fahrrädern mit zwei hinter einander liegenden Rädern, derart, dafs die Bremsscheibe entweder an der Nabe, Fig. 3, oder Kurbel befestigt oder mit der Nabe oder Kurbel, Fig. 4, aus einem Stück gefertigt ist und die Bremsung durch den Fufs des Fahrers mit Hülfe eines Bremshebels erfolgt, welcher in Verbindung mit dem Bremsbande C D die Bremsscheibe zangenartig umfafst, oder welcher im Punkt F in einer angeschraubten Lamelle der Gabel drehbar befestigt ist, über dem Bremsrade auf dem halben Umfang zur Wirkung kommt, wobei in beiden Fällen eine an der Gabel und dem Bremshebel befestigte Feder ein seitliches Ausweichen des Hebels sowie ein Anliegen des Bremsbandes verhindert.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT37294D Bremsvorrichtung an Fahrrädern. 0 Expired - Lifetime DE37294C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE37294C true DE37294C (de)

Family

ID=313058

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT37294D Expired - Lifetime DE37294C (de) Bremsvorrichtung an Fahrrädern. 0

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE37294C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US7040878B2 (en) * 2002-02-22 2006-05-09 Netzsch-Mohnopumpen Gmbh Eccentric screw-type pump

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US7040878B2 (en) * 2002-02-22 2006-05-09 Netzsch-Mohnopumpen Gmbh Eccentric screw-type pump

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102018114452A1 (de) Ferngesteuerte Bremsvorrichtung für insbesondere muskelbetriebene und/oder rollende Fahrzeuge sowie Verfahren zur Betätigung und/oder Auslösung der Bremsvorrichtung
DE37294C (de) Bremsvorrichtung an Fahrrädern. 0
DE2754099A1 (de) Bremsvorrichtung fuer motor- oder fahrraeder und mit einer solchen bremsvorrichtung ausgeruestetes motor- oder fahrrad
DE187291C (de)
DE10140995A1 (de) Senk- und hebbarer Sattel
DE3518992C2 (de)
DE96831C (de)
DE911467C (de) Durch eine schwenkbare Lenkstange betaetigter Bremsantrieb fuer Fahrraeder, Motorraeder, Motorroller od. dgl.
DE3638878C2 (de)
DE75860C (de) Bremsvorrichtung für Kinderwagen
DE98104C (de)
DE50675C (de) Bremsvorrichtung für Fahrzeuge
DE110221C (de)
DE47309C (de) Dreirädriges Fahrrad
CH226382A (de) Bremsvorrichtung an Fahrrädern.
DE122767C (de)
DE51642C (de) Vorrichtung zur Verwandlung von Sicherheits-Zweirädern in Eis- und Schneefahrräder
DE847111C (de) Felgenbremse fuer Fahrraeder und aehnliche Fahrzeuge
DE42588C (de) Hinterrad-Bremse für zweirädrige Fahrräder
DE50173C (de) Hebelbremse für Fuhrwerke mit Anwendung gezahnter Nabenringe
DE4321916A1 (de) Mit Muskelkraft angetriebenes Zweirad
DE162853C (de)
DE80964C (de)
DE187347C (de)
DE124171C (de)