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Verfahren zur Behandlung von Jute und ähnlichem Spinnmaterial. Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung von Jute für die jutefeinspinnerei
und bezweckt, die Anfangsstufe der Bearbeitung vor dem Verspinnen zu vereinfachen
und Arbeit zu ersparen, während gleichzeitig ein glatteres Band für die Vorkrempel
geliefert wird. Zu diesem Zwecke werden die Risten, nachdem spie durch den Öffner
gegangen sind, geschnitten, um die Faserlänge unter 6o Cm zu halten, so daß die
;Faser infolge ihrer gekürzten Länge mittels einer Trichterbeschickungsvorrichtung
bzw. eines Kastenspeisers in die Quetschmaschine und später durch eine ebensolche
Vorrichtung in die Vorkrempel geliefert werden können.
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Es ist in der Flachsspinnerei bekannt, die Flachristen auf Stücke
zu schneiden, und man hat auch schon für die Wergspinnerei bzw. die juteabfallspinnerei
die Wurzelenden der Juteristen .in bestimmter Länge abgeschnitten, ohne Rücksicht
auf die Länge des Jutematerials. Demgegenüber handelt es sich bei dem vorliegenden
Verfahren darum, die Juteristen für die Feinspinnerei zu dem angegebenen Zwecke
in Stücke von einer Länge bis etwa 6o cm zu zerschneiden. Die Juteristen wechseln,
wenn sie aus dem Ballen genommen werden, in ihrer Länge von etwa i m bis etwa q.
m. Mit Rücksicht auf diese beträchtliche Menge wird bei dem in der jutefeinspinnerei
gebräuchlichen Verfahren in erheblichem Maße Handarbeit gel-Iraucht, ehe das Fasermaterial
in die Quetschmaschine kommt, sowie dazu, es aus dieser Maschine zu entfernen und
der Vorkrempel zuzuführen. Bei dem gebräuchlichen Verfahren werden die Juteristen,
wenn sie aus dem Öffner kommen, von Hand in Strähnen zerlegt, welche wiederum von
Hand in die Quetschmaschine eingelegt werden, wobei ein Qrdnen mit der Hand nötig
ist, damit der Durchgang durch die Quetschmaschine erleichtert wird. Kommen sie
dann aus der Quetschmaschine, so werden die erweichten Risten von Hand aufgenommen,
ausgewunden und auf Lagergestelle gelegt, wo sie für einige Stunden verbleiben,
um dann wieder von Hand auf den Anlegetisch der Vorkrempel gelegt zu werden. Demgegenüber
wird gemäß der vorliegenden Erfindung das Material, sobald es durch den Öffner gegangen
ist, durch eine Schnittmaschine auf höchstens
6o cm Faserlänge geschnitten,
worauf die geschnittenen Fasern selbsttätig mittels einer oder mehrerer Trichterbeschickungsvorrichtungen
bzw. Kastenspeiser in eine oder mehrere Ouetschniaschinen gelangen. Nachdein sie
diese verlassen und die erforderliche Zeit auf dem Trockengestell gelegen haben,
werden die Fasern durch eine weitere Trichterbeschickungsvorrichtung bzw. einen
Kastenspeiser in die Vorkrempel gefördert.
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Die Zeichnung zeigt schematisch den Arbeitsgang gemäß dem vorliegenden
Verfahren.
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Die Fasern werden auf dem üblichen Wege in den Offner A eingebracht,
so daß sie in der Richtung ihrer Länge durch diese Maschine gellen. Beim Herauskommen
aus dem Öffner ist es nötig, die Fasern von Hand auf den Zubringertisch der Schneidv
orrichtung B zu bringen. Die aus dem Öffner A kommenden Jutefasern werden von Hand
in einzelne Risten getrennt und diese quer auf das Eintrittsende B1 der Schneidvorrichtung
B gelegt, so daß sie quer auf dem Förderband durch diese Maschine gehen. Hierbei
werden sie in Längen unter 6o cm zerschnitten. Beim Herauskommen aus der Schneidvorrichtung
B werden die kurzen Faserstücke durch die Förderbänder in den Speisetrichter C weitergeführt.
Die Abgabe kann hierbei, wie die Zeichnung zeigt, unmittelbar aus der Schneidvorrichtung
Bin den Kastenspeiser C erfolgen oder aber mittels Zwischenbändern, welche die zerschnittenen
Fasern in eine Mehrzahl solcher Speiser liefern. Letzteres ist vorteilhafter, weil
eine einzige Schneidvorrichtung B zwei oder mehrere Trichter versorgen kann. Falls
eilt Aussortieren erforderlich ist, so kann (lies in dieser Verfahrensstufe erfolgen.
Beispielsweise kann auf den verschiedenen Förderbändern mit der Hand aussortiert
werden, indem die Spitzen und Wurzelenden entfernt werden können und ihrerseits
durch andere Förderbänder fortgeschafft werden. Die aussortierten Teile können dann
für sich weiterbehandelt werden, während das Gros der zerschnittenen Fasern in den
oder die Speiser C gelangt. Gegebenenfalls kann dieses Sortieren auch selbsttätig
in der Weise erfolgen, daß die Außenförderbänder der Schneidv orrichtung B, auf
denen die Enden der Risten liegen, diese auf ein Förderband am Ende der Schneidmaschine
ablegen, während die anderen Stücke entweder direkt in den einen Speiser C oder
mittels verschiedener Förderbänder in verschiedene Speiser gelangen. Jeder dieser
Speiser hat beispielsweise die schematisch dargestellte Ausführungsform mit Nadelreihen
tragendem Förderband Cl und eine Abstreifwalze C2. In diesem Speiser werden die
Fasern so behandelt, daß sie aus dem Trichter in Form einer Faserdecke herauskommen,
welche in die Quetschmaschine D geliefert wird. Die Fasern fallen auf ein Beschickungsband
Dl und gehen von diesem durch die Quetschwalzen D. Wegen der verhältnismäßig kurzen
Längen der Fasern und der Form einer Faserdecke werden sie in vollkommener Weise
durch die O_uetschmaschine hindurchgeführt und können nicht zwischen den Quetschwalzen
hindurchfallen. Am Abgabeende der Quetschmaschine werden sie durch ein Förderband
F in die gebräuchlichen fahrbaren Gestelle F geliefert, in denen sie in der üblichen
Weise eine Anzahl von Stunden liegen bleiben. Ist der Einweichungsprozeß beendet,
so werden die Fasern von Hand aus dem Gestell F herausgenommen und in einen zweiten
Kastenspeiser G gelegt. Die hier ebenso wie vorher behandelten Fasern gelangen dann
in der bekannten Weise in Form einer Faserdecke zunächst auf das Beschickungsband
Hl der Vorkrempel H. Auf diese Weise wird die Vorkrempel gleichmäßig beschickt.
Letztere ist von der gebräuchlichen Ausführungsform, gegebenenfalls unter anpassenden
Abänderungen bezüglich der Stellung der Abstreifwalzen j.e nach der Länge der Fasern,
in welche diese durch die Schneidorrichtung B geschnitten wurden.
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Jeder Speiser C und G ist naturgemäß auch der Länge der geschnittenen
Fasern angepaßt, und der Trichter G muß diesbezüglich dem ersten Speiser C entsprechen.
Eine gewisse Krempelwirkung wird bereits in diesem Speisetrichter ausgeübt, so daß
die Fasern, wie bemerkt, in. Form einer Faserdecke der Quetschmaschine bzw. der
Vorkrempel zugeführt werden.