DE3727972C2 - Getränkebehälter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Getränkebehälter nach dem Ober­ begriff des Patentanspruchs 1.

Ein derartiger Getränkebehälter ist aus der deutschen Offen­ legungsschrift 35 00 414 bekannt. Er hat einen Behälterkörper, in den sich ein beidseitig offenes Rohrstück mit geschlossener Wand bis nahe zum Behälterboden erstreckt. Das Getränk wird über das Rohrstück aus dem Behälter herausgesaugt, wobei sich der Behälter entsprechend zusammenzieht. Ein vollständiges Ausgießen des Getränks aus dem mit seiner Öffnung nach unten gerichteten Behälter - beispielsweise in einen Trinkbecher - ist hingegen nicht möglich, weil in dieser Lage des Behälters zumindest ein Teil des Getränks unterhalb des nach oben weisenden Rohrendes im Behälter verbleibt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den bekannten Getränke­ behälter so auszugestalten, daß er nicht nur durch Saugen, sondern auch durch Ausgießen leicht und vollständig entleerbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Getränkebehälter der eingangs genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Da die erfindungsgemäß vorgesehene Öffnung - fakultativ können auch mehrere Öffnungen vorgesehen sein - in dem obersten, nahe dem Verbindungsstück liegenden Abschnitt der Rohrwand angeordnet ist, kann der Behälter beim Ausgießen des Getränks leicht und vollständig durch diese Öffnung entleert werden. Bei der Entnahme des Getränks durch Saugen wird durch die erfindungsgemäß vorgesehene Ausrichtung der Öffnung auf die flexible Wand diese gleich zu Beginn des Saugvorgangs infolge des Außendrucks an das Rohrstück und auf die Öffnung gelegt, so daß unmittelbar nach dem Abdecken der Öffnung die Flüssigkeit im Rohr nach oben steigt, und zwar auch dann, wenn sich über der Flüssigkeit noch Luft befindet, was beispielsweise dann der Fall ist, wenn der Behälter bereits halb leer und beim Unterbrechen des Saugens Luft eingedrungen ist. Außerdem besteht die Möglichkeit, beim Befüllen des Behälters die evtl. darin befindliche Luft durch die genannten Öffnungen vollständig entweichen zu lassen, so daß eine vollständigere Füllung des Behälters unter Ausnutzung der vollen Kapazität möglich ist.

Bei der Ausgestaltung des Behälters als Seitenfaltenbeutel ergibt sich der Vorteil, daß im unbefüllten Zustand der Behälterkörper eine flache, dünne Gestalt annimmt. Wenn der Behälterkörper befüllt ist, kann der Behälter durch die besondere Ausgestaltung des unteren Endbereichs der Seiten­ wandbereiche abgestellt werden. Hierzu werden die unteren Eckbereiche des Behälterkörpers abgeschnitten und die Ränder im abgeschnittenen Bereich heißversiegelt.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter­ ansprüchen gekennzeichnet.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 einen Getränkebehälter gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung in perspektivischer Ansicht und teilweise aufgeschnitten,

Fig. 2 die Durchflußeinheit der ersten Ausführungsform,

Fig. 3 einen Getränkebehälter gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung in perspektivischer Ansicht und teilweise aufgeschnitten,

Fig. 4 die Durchflußeinheit der zweiten Ausführungsform,

Fig. 5 ein Teil der Durchflußeinheit in der Ansicht von vorne,

Fig. 6 Teile der Durchflußeinheit mit Führungsmitteln in Seitenansicht,

Fig. 7 einen Getränkebehälter in der Ansicht von oben,

Fig. 8 einen Teil eines flexiblen Films zur Herstellung des Körpers eines Behälters gemäß Fig. 1,

Fig. 9 den Körper eines Behälters im Querschnitt,

Fig. 10 den Körper einer weiteren Ausführungsform eines Behälters in der Ansicht von vorne,

Fig. 11 den Körper eines Behälters mit einem gefalteten Teil, das vor der Befüllung in Offenstellung gezogen ist, in der Seitenansicht, und

Fig. 12 den Körper des Behälters nach der Befüllung in der Ansicht von unten.

Wie Fig. 1 zeigt, hat ein Körper 1 des Behälters eine taschenartige Gestalt und ist an seinem oberen Ende mit einer Öffnung 1a versehen. Der Behälterkörper hat eine flexible Struktur und ist aus laminierter Folie 6 gefertigt. Diese umfaßt, wie Fig. 8 zeigt, einen Polyesterfilm 2 von einer Dicke 12 µ, eine Aluminiumfolie 3 (9 µ), einen gereckten Nylonfilm 4 (15 µ) und einen Polyäthylenfilm 5 (60 bis 120 µ). Eine Durchflußeinheit 7 ist an das obere Öffnungsteil 1a des Behälterkörpers 1 angesetzt. Sie ist mit dem Behälterkörper 1 durch Versiegeln des oberen Öffnungsteils unlösbar verbunden.

Wie in Fig. 2 dargestellt ist, umfaßt die Durchflußeinheit 7 ein Mundstück 9 mit einem Gewindestück 8 und ein Rohrstück 10, das mit dem Mundstück 9 einstückig ausgebildet ist. Das Mundstück ist außerhalb des Behälterkörpers 1 angeordnet, wenn die Durchflußeinheit 7 an das offene Ende 1a des Behälterkörpers fest angesetzt ist. Ein Kappenhalteglied 9a ist in der Nähe des Mundstücks 9 ausgebildet, so daß es das untere Ende einer Kappe 16 hält, die mit dem Gewindestück 8 verschraubt ist. Das Rohrstück 10 hat ein oberes Endstück mit einem Verbindungsstück 11 zum Verbinden des Rohres mit dem Mundstück 9. Die obere Öffnung 1a ist in dichtem Kontakt mit einer äußeren peripheren Oberfläche des Verbindungsstückes 11, wenn die obere Öffnung 1a thermisch versiegelt ist. Eine Öffnung 12 ist am obersten Teil des Rohrstückes 10 ausgebildet. Die Öffnung ist durch teilweises Ausschneiden der zylindrischen Wand des Rohrstückes 10 der Durchflußeinheit gebildet. Nach dem Zusammensetzen befindet sich die Öffnung 12 innerhalb des Behälterkörpers 1 und nahe am Verbindungsstück 11. Diese Bauweise stellt eine erste Ausführungsform dar.

Bei der Darstellung einer zweiten Ausführungsform in Fig. 3 bis 7 sind gleiche Teile und Komponenten mit denselben Bezugszeichen versehen.

Bei der zweiten Ausführungsform erstrecken sich zwei Trägerflansche 14 quer zum Rohrstück 10. Sie sind zwischen dem Gewindestück 8 des Mundstückes 9 und dem Verbindungsstück 11 angeordnet. Die Flansche besitzen einen gegenseitigen Abstand in axialer Richtung des Rohrstückes 10 und weisen jeweils eine im wesentlichen achteckige Form auf. Der Behälterkörper hat nach der Befüllung mit dem Getränk eine dreidimensionale Gestalt, wobei zwei Seiten der Achteckflansche parallel zu den Vorder- und Rückflächen des Behälters ausgerichtet sind, während zwei Seiten der verbleibenden sechs Seiten senkrecht zu den Vorder- und Rückflächen des Behälterkörpers ausgerichtet sind.

Zwei Rippen 15 stehen von einer äußeren peripheren Oberfläche des Mundstückes 9 in einer Richtung senkrecht zu den Vorder- und Rückflächen des Behälterkörpers 1 ab und erstrecken sich in axialer Richtung des Rohrstückes 10. Diese Rippen sind zwischen den oberen und unteren Flanschen 14 angeordnet. Wie am besten aus Fig. 5 und 6 zu ersehen ist, erstrecken sich die Rippen 15 zu den freien Enden der Flansche 14 und untere Endteile der Rippen 15 sind abgeschnitten, wie Fig. 6 zeigt. Diese Rippen 15 dienen dazu, zu verhindern, daß die Flansche 14 eines fertigen Flüssigkeitsbehälters (A) in die Flansche 14 eines benachbarten Flüssigkeitsbehälters (B) eingreifen, wenn diese Behälter entlang eines Führungsgliedes 17 bewegt werden. Wie im Falle von Fig. 1 ist eine Kappe 16 vorgesehen, die auf das Gewindestück 8 des Mundstückes 9 aufgeschraubt und dadurch mit ihm verbunden ist.

Bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 4 erstreckt sich ein Rohrstück 10 vom Verbindungsstück 11 ähnlich wie bei der ersten Ausführungsform. Am Rohrstück 10 befinden sich nahe dem Verbindungsstück 11 und innerhalb des Behälterkörpers mehrere Öffnungen 12 und ein Paar von Rippen 13, die sich axial zum Rohrstück 10 erstrecken. Die Öffnungen 12 sind symmetrisch zueinander ausgebildet. Das Rohrstück 10 hat eine Längserstreckung derart, daß sein unteres Ende in der Nähe des Bodens des Behälterkörpers angeordnet ist, wenn die Durchflußeinheit 7 am oberen Ende des Behälterkörpers 1 fest fixiert ist. Diese Länge erscheint auch in der ersten Ausführungsform.

Nachfolgend wird die Handhabung des Getränkebehälters beschrieben:

Wenn die Durchflußeinheit 7 wie ein Trinkhalm benutzt werden soll, wird die Kappe 16 vom Mundstück 9 abgenommen, um es im Mund des menschlichen Benutzers zu halten. Durch Saugen wird die Wand des Behälterkörpers 1 gegen die Öffnung 12 am Rohrstück 10 gezogen aufgrund der Flexibilität des Behälterkörpers, so daß die Öffnung durch die Wand verschlossen wird. Als Folge hiervon wird das Getränk vom unteren Ende des Rohrstückes 10 angesaugt.

Wenn die Durchflußeinheit 7 als eine Gießvorrichtung benutzt werden soll, hält der Benutzer den Hauptkörper 1 mit einer Hand und neigt ihn, so daß das Getränk durch die Öffnung 12 des Rohrstückes 10 aus der Öffnung des Mundstückes 9 entleert wird. Da die Öffnung 12 am oberen Teil des Rohrstückes 10 angeordnet ist, kann das Getränk aus dem Behälterkörper 1 bei umgekehrter Lage des Behälters vollständig entleert werden.

Was die spezielle Handhabung der zweiten Ausführungsform gemäß Fig. 3 bis 7 betrifft, werden die Behälterkörper 1 zum Befüllen mit einem Getränk mittels der Halteflansche 14 am Führungsglied 17 des Getränkeabfüllapparates (nicht gezeigt) aufgehängt. In diesem Fall verhindern die Rippen 15, die zwischen den Flanschen 14 ausgebildet sind, daß die Flansche eines Behälterkörpers von den Flanschen des benachbarten Behälters erfaßt werden, so daß die Behälterkörper in einer Reihe ausgerichtet werden können ohne gegenseitige Beeinträchtigung während der Getränkeabfüllung. Darüber hinaus ermöglicht die Öffnung 12, daß im Behälter befindliche Luft während der Getränkeabfüllung durch diese Öffnung zur freien Atmosphäre entweichen und dadurch eine genügende Menge des Getränks in den Behälter gefüllt werden kann.

Die Rippen 15 verhindern auch eine thermische Kontraktion der Durchflußeinheit 7 während ihrer Abkühlung bei der Herstellung der Durchflußeinheit nach dem Spritzgießverfahren, wodurch die Maßtreue verbessert wird. Außerdem dienen bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 die Rippen 13 auch zur Verstärkung des Teils, an dem die Öffnungen 12 ausgebildet sind. Es ist selbstverständlich, daß auch bei der zweiten Ausführungsform der Behälterkörper aus einem Material besteht, wie es oben im Zusammenhang mit Fig. 8 beschrieben worden ist.

Bei den obigen Ausführungsformen hat der flexible Behälterkörper 1 vor der Befüllung mit Flüssigkeit eine rechteckige Gestalt (Fig. 3) und ist, wie Fig. 9 zeigt, nach Art eines Seitenfaltenbeutels gefaltet. Gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung sind die unteren rechtwinkligen Ecken gemäß Fig. 10 abgeschnitten, um nach der Befüllung mit Flüssigkeit eine selbst-stehende Form zu erhalten. Wie aus Fig. 9 bis 11 hervorgeht, sind bei den obigen Ausführungsformen vier rechtwinklige Ecken 1b, 1c, 1d und 1e vorhanden. Jedoch sind bei der dritten Ausführungsform die vier Ecken am Boden abgeschnitten, wie in Fig. 10 dargestellt ist, und die durch das Abschneiden der Ecken gebildeten Bereiche bei 30 (Fig. 10) thermisch miteinander verschweißt.

Der Behälterkörper 1 hat vier seitliche Schweißnähte 31a, 31b, 31c und 31d und eine Bodenschweißnaht 32. Wenn in Fig. 9 die Seitenwandbereiche des Behälterkörpers 1 nach teilweisem Öffnen des W-förmigen Faltungsbereiches in Richtung der Pfeile Y betrachtet werden, hat der Seitenwandbereich eine Gestalt, wie sie in Fig. 11 dargestellt ist.

Bei dieser Gestaltung wird, wenn der gefaltete Behälterkörper mit Flüssigkeit gefüllt wird, das Bodenteil des Körpers 1, d. h. der Bodenbereich Z in Fig. 10, derart gefaltet (geformt), daß sich bei Betrachtung vom Bodenteil aus gemäß Fig. 12 die rechteckige Gestalt ergibt, wodurch der Behälter aufgrund des Gewichts des Behälterinhalts die Eigenschaft des Selbst-Stehens annimmt und beibehalten kann.

Claims (4)

1. Getränkebehälter mit einem aus einer flexiblen Wand bestehenden taschenförmigen Behälterkörper (1), in dessen oberes Ende eine Durchflußeinheit (7) eingeschweißt ist, die aus einem außerhalb des Behälterkörpers (1) angeordneten Mundstück (9), einem unter dem Mundstück (9) angeordneten, die Schweißnaht aufnehmenden Verbindungsstück (11) sowie einem sich ins Innere des Behälterkörpers (1) bis nahe zum Behälterboden erstreckenden und dort offenen Rohrstück (10) besteht, das zwischen seinem nahe dem Behälterboden liegenden Ende und einer Stelle nahe dem Verbindungsstück (11) eine geschlossene Rohrwand hat, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrstück (10) in seinem obersten, nahe dem Verbindungsstück (11) liegenden Abschnitt mindestens eine Öffnung (12) in der Rohrwand aufweist, die auf die flexible Wand gerichtet ist.

2. Getränkebehälter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Paar Rippen (13), die sich von der inneren Oberkante (1a) des Behälterkörpers (1) aus parallel zueinander längs der zylindrischen Wand des Rohrstückes (10) nach unten erstrecken, sowie durch mehrere Öffnungen (12) in der zylindrischen Wand des Rohrstückes (10) zwischen den Rippen (13).

3. Getränkebehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Wand (6) aus laminierten Folien besteht.

4. Getränkebehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterkörper (1) die Form eines Seitenfaltenbeutels hat.