DE3904080A1 - Kollabierbarer behaelter zur aufnahme von fluessigen substanzen - Google Patents
Kollabierbarer behaelter zur aufnahme von fluessigen substanzenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen kollabierbaren Behälter aus
Kunststoffolie zur Aufnahme von flüssigen Substanzen, insbesondere zur
Aufnahme von Dialyse-Konzentraten, mit einem Füllstutzen zum Befüllen des
Behälters und mit einem Entnahmestutzen zur Entnahme des Inhalts aus dem
Behälter sowie mit mindestens einem Griff.
Behältnisse dieser Art sind bekannt und haben sich im allgemeinen für die
unterschiedlichsten Anwendungen auch bewährt. Diese Anwendungen beschrän
ken sich jedoch auf solche im alltäglichen und/oder technischen Bereich.
Im sensiblen Bereich der Medizin und Medizintechnik, insbesondere in
Verbindung mit dem Transport, der Aufbewahrung und der Bereitstellung von
Dialyse-Konzentraten für Dialysemaschinen sowie in Verbindung mit der
Entsorgung der Behälter für die Dialyse-Konzentrate, wird jedoch bis dato
von den bekannten Behältnissen aus an sich unerklärlichen Gründen noch
wenig Gebrauch gemacht. Offenbar ist ein latentes Vorurteil vorhanden,
sensible, insbesondere pharmazeutische Substanzen, wie eben Dialyse-
Konzentrate, mittels derartiger Behältnisse zu handhaben.
Für den Transport und die Aufbewahrung von Dialyse-Konzentraten werden
auch heute noch, und zwar überwiegend für größere Gebinde, starre steife
Kanister benutzt, die über eine Schraubkappe zugänglich sind. Im Bedarfs
fall wird die Schraubkappe dann abgenommen und die mit der Dialysemaschine
verbundene Entnahmelanze in den Kanister bzw. in das Dialyse-Konzentrat
eingetaucht. Diese Handhabung bringt jedoch einige Probleme mit sich:
Einmal ist die Entsorgung der relativ großen starren Kanister ein Problem;
in Arztpraxen und mehreren parallelen Dialysestationen ergibt sich eine
Zwischenlagerung, wobei diese Kanister aus Sterilitätsgründen jeweils nur
einmal verwendet werden dürfen.
Der Kanister muß zum Befüllen und vor der Ingebrauchnahme geöffnet werden,
um die Entnahmelanze einführen zu können. Dabei besteht die Gefahr, daß
Fremdstoffe in das Dialyse-Konzentrat gelangen und eine Sekundärkontamina
tion verursachen.
Bezüglich der Frage der Entsorgung, d.h. im Hinblick auf das große Abfall
volumen bei Kanistern sind inzwischen auch Folienbeutel bekannt geworden,
die sich aus einer oder mehreren Folienlagen zusammensetzen. Diese Folien
beutel sind jedoch nur für kleinere Volumina geeignet, da sich mit zuneh
mendem Volumen die Festigkeit, bezogen auf eine Fall- bzw. Stoßbelastung,
der Schweißnähte ungünstig auswirkt und so die Gefahr von Leckagen be
steht. Die bekannten Folienbeutel weisen darüberhinaus den Nachteil auf,
daß sie aufgrund ihrer Forminstabilität nicht einfach an der Dialysema
schine abgestellt werden können; sie müssen vielmehr über geeignete Auf
hängemittel und komplementäre Einhängemittel an der Dialysemaschine oder
an einem separaten Infusionsständer aufgehängt werden. Damit ist letztlich
der Bewegungsradius der auf Rollen stehenden Dialysemaschine stark
eingeengt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, für die Handha
bung von flüssigen Substanzen, insbesondere von Dialyse-Konzentraten,
einen Behälter der gattungsgemäßen Art zu entwickeln, der einfach und
steril zu handhaben, einfach in Position zu bringen und einfach zu ent
sorgen ist.
Die vorgenannte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einem Behälter der
eingangs geschilderten Art der Griff den Füllstutzen und/oder den Ent
nahmestutzen als integrierten Bestandteil aufweist.
Dabei handelt es sich - mit anderen Worten ausgedrückt - um einen soge
nannten kollabierbaren Behälter, der mit der Entnahme seines Inhalts,
beispielsweise des Dialyse-Konzentrats, in sich zusammenfällt, ohne jedoch
seine über die Länge und Breite bestimmte Auflagefläche zu verändern.
Damit läßt sich der Behälter bei geeigneter Wahl seiner Auflagefläche auf
den üblichen Ablagevorrichtungen in der Dialysemaschine abstellen, wobei
er über dieser Auflagefläche in sich zusammenfällt. Die Materialstärke des
verwendeten Kunststoffs ist dabei so zu wählen, daß der Behälter bei einer
starken mechanischen Belastung (Stoß, Fall) dicht bleibt. Als Kunststoff
material wird vorzugsweise ein Material mit guter Verformbarkeit, Bestän
digkeit und unproblematischer Entsorgung gewählt, beispielsweise LDPE (Low
Density Polyethylen) oder LLDPE (Linear Low Density Polyethylen).
Weiterbildungen bzw. besondere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Behälters sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei geht es insbesondere
darum, den genannten Behälter mit einem oder auch zwei Griffen zum Trans
portieren so zu modifizieren, daß der Griff oder die Griffe den Füllstut
zen und/oder den Entnahmestutzen als integrierten Bestandteil umfassen.
Der Entnahmestutzen ist dabei mittels eines Gummistopfens und eines Ver
schlußdeckels verschlossen, wobei letzterer über eine Ringnut unter
Zwischenlage eines Metallrings auf den Entnahmestutzen aufgesetzt und
durch Induktionsschweißung dicht mit diesem verbunden ist. Der Entnahme
stutzen weist zusätzlich eine Dichtmembran auf, die als Originalitäts
sicherung gedacht ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 den erfindungsgemäßen Behälter mit zwei Griffen sowie mit Füll
und Entnahmestutzen in zwei Prinzipdarstellungen;
Fig. 2 den Entnahmestutzen nach Fig. 1 als Einzelheit in Schnittdar
stellung.
Fig. 1 zeigt einen quaderförmigen Behälter 1, dessen Ecken abgerundet und
dessen von der Länge a und der Breite b bestimmte Grundfläche als Auflage
fläche (linke Ansicht) konstant ist und beim Entnehmen des Inhalts auch
bleibt. Gemäß der Seitenansicht nach Fig. 1 (rechte Ansicht) ist die
Höhe c des Behälters entsprechend unterschiedlicher Volumina, beispiels
weise 6, 8 oder 10 Liter, abgestuft (L 6, L 8, L 10). Der Behälter wird an
der Dialysemaschine abgestellt und kollabiert mit der Inhaltsentnahme.
Der Behälter 1 weist an seinen beiden Stirnseiten je einen Griff 3 bzw. 4
auf, der in erster Linie dem einfachen Transport und gegebenenfalls der
Fixierung an einer geeigneten Aufhängung, beispielsweise an einem
Infusionsständer, dienen. Diesbezüglich ist es unter Umständen auch
ausreichend nur einen Griff vorzusehen. Die Griffe sind bezogen auf die
Stirnflächen mittig angeordnet.
In besonderer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Behälters ist vorge
sehen, einen der Griffe, beispielsweise Griff 4, so zu konzipieren, daß er
als integrierten Bestandteil einen Füllstutzen 5 und einen Entnahme
stutzen 6 umfaßt. Griff, Füllstutzen und Entnahmestutzen werden bei der
Herstellung des Behälters an- bzw. ausgeformt. Füllstutzen und Entnahme
stutzen sind nach dem Herstellungsvorgang verschlossen oder verkapselt. In
diesem Zustand wird der Behälter sterilisiert und zur Füllstation,
beispielsweise in die pharmazeutische Fabrik, gebracht.
Zur Befüllung wird der Füllstutzen 5 abgeschnitten und nach dem Füllen in
an sich bekannter Weise so verschweißt, daß er einerseits dicht ver
schlossen ist und andererseits im Hinblick auf die Kollabierbarkeit nur
ein minimales Restvolumen aufweist.
Der Entnahmestutzen 6 ist - wie erwähnt - ebenfalls zunächst verschlossen.
In der Füllstation wird dann ein Verschlußdeckel 7 aufgebracht, der den
Behälter einerseits dicht und keimfrei verschließt und andererseits zum
Zwecke der Inhaltsentnahme mittels einer Entnahmelanze in besonderer Weise
ausgebildet ist. Materialmäßig ist der Verschlußdeckel dem Behälter und
damit dem Entnahmestutzen entsprechend angepaßt.
Der Entnahmestutzen 6 ist im Schnitt in Fig. 2 dargestellt. Er weist eine
ringförmige Einschnürung unterhalb der freien Stirnseite auf. Von dieser
offenen Stirnseite her ist in den Entnahmestutzen ein Stopfen 8 aus
gummielastischem Material, beispielsweise Gummi, eingesetzt und zwar so,
daß dieser an der genannten Einschnürung ansteht und gegen die freie
Stirnseite zurücksteht. Auf den über den Stopfen 8 überstehenden Kragen
des Entnahmestutzens wird dann der Verschlußdeckel 7 aufgesetzt. Dieser
weist eine umlaufende Ringnut 2 auf, in die vor der Montage des Verschluß
deckels 7 ein Metallring 12, beispielsweise ein Ring aus rostfreiem Stahl,
eingelegt wird. Mittels induktiver Erhitzung des Metallrings wird sodann
der Verschlußdeckel 7 dicht und fest mit der freien Stirnseite des
Entnahmestutzens verschweißt. Der Verschlußdeckel 7 schließt somit den
Entnahmestutzen 6 dicht ab.
Zwischen dem Verschlußdeckel 7 und dem Stopfen 8 ist als Originalitäts
verschluß eine Dichtmembran 9 eingelegt, die mittels des Verschluß
deckels 7 relativ zum Entnahmestutzen 6 verklemmt ist. Soll nun aus dem
Inneren des Behälters 1 Dialyse-Konzentrat entnommen werden, so wird die
Entnahmelanze durch die Dichtmembran 9 und den Stopfen 8 gestoßen und in
den Behälter 1 eingeführt. Die Entnahmelanze ist somit während einer
Dialyse fest und hygienisch dicht umschlossen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Stopfen 8 einen einge
stanzten Schlitz 8′ auf, der sich sowohl an der Ober- als auch an der
Unterseite des Stopfens 8 befinden kann. Damit läßt sich erreichen, daß
die Entnahmelanze leichter eingeführt und bei entsprechender Vorspannung
des Stopfens 8 noch besser abgedichtet wird. Darüberhinaus ergibt sich auf
der Grundlage dieser Konzeption des Stopfens 8 auch der Vorteil, daß der
Behälter 1 nach der Entnahme der Entnahmelanze wieder dicht verschlossen
ist; dies ist im Hinblick auf die Entsorgung des Behälters ein ganz
wesentlicher Faktor.
In weiterer Ausgestaltung des Entnahmestutzens 6 ist vorgesehen,
beispielsweise den Verschlußdeckel 7 mit einem Kodierstutzen 10 zu
versehen, der je nach Inhalt, beispielsweise ob Acetat oder Bi-carbonat im
Behälter 1 enthalten ist, einen unterschiedlichen Innenquerschnitt hat.
Damit können bei inhaltsspezifischem Querschnitt der Entnahmelanze
Verwechslungen ausgeschlossen werden.
Die konstruktive Gestaltung des Entnahmestutzens 6 gewährleistet, daß
stets das richtige Dialyse-Konzentrat verwendet und auch kontaminationsarm
entnommen werden kann.
Was die konkrete Ausbildung der Griffe 3, 4 und des Füll- bzw. Entnahme
stutzens 5 bzw. 6 angeht, so sind unterschiedliche Gestaltungsvarianten
denkbar. So können sich beispielsweise ein Griff und Füll- und Entnahme
stutzen diametral an zwei Seiten des Behälters 1 gegenüberstehen. Es ist
ferner auch denkbar, zwei Griffe anzuordnen und am einen den Füllstutzen
und am anderen den Entnahmestutzen zu integrieren. Auch ist es möglich,
den Füllstutzen am Griff zu integrieren und den Entnahmestutzen
beispielsweise seitlich am Behälter anzubringen.
Im Hinblick auf die konstruktive Ausgestaltung des Entnahmestutzens 6 ist
noch anzumerken, daß zwischen der genannten ringförmigen Einschnürung und
dem Übergang zum Inneren des Behälters 1 ein Freiraum 11 verbleibt, in den
die Entnahmelanze eintaucht. Beim Kollabieren des Behälters während der
Entnahme des Inhalts ist somit die einfallende Behälterwand vor der Spitze
der Entnahmelanze geschützt, so daß auf diesem Wege keine Verunreinigungen
entstehen können.
Claims (8)
1. Aus Kunststoffolie bestehender, kollabierbarer Behälter zur Aufnahme
von flüssigen Substanzen, insbesondere zur Aufnahme von Dialyse-
Konzentraten, mit einem Füllstutzen (5) zum Befüllen des Behälters (1)
und mit einem Entnahmestutzen (6) zur Entnahme des Inhalts aus dem
Behälter sowie mit mindestens einem Griff, dadurch gekennzeichnet, daß
der Griff (4) den Füllstutzen (5) und/oder den Entnahmestutzen (6) als
integrierten Bestandteil aufweist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Füll
stutzen (5) und der Entnahmestutzen (6) in ein und demselben Griff (4)
integriert sind.
3. Behälter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch je einen Griff (3, 4)
an den Stirnseiten des Behälters (1), wobei der Füllstutzen (5) im
einen und der Entnahmestutzen (6) im anderen Griff integriert ist.
4. Behälter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Entnahmestutzen (6) durch einen Stopfen (8) aus gummielastischem
Material verschlossen ist.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfen (8)
zur leichteren Einführung einer Entnahmelanze partiell geschwächt,
insbesondere angeschlitzt, ist.
6. Behälter nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Entnahmestutzen (6) einen nach außen offenen, inhaltsspezifischen
Kodierstutzen (10) aufweist.
7. Behälter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Entnahmestutzen (6) durch einen Verschlußdeckel (7) verschlossen ist,
der über eine umlaufende Ringnut (2) auf die freie Stirnseite des
Entnahmestutzens formschlüssig aufgesetzt und mit diesem dicht
verbunden ist.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in die Ring
nut (2) ein Metallring (12) eingelegt und die Verbindung zwischen dem
Entnahmestutzen (6) und dem Verschlußdeckel (7) mittels induktiver
Erhitzung des Metallrings ausgeführt ist.
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |