DE3727302A1 - Verfahren zur elektrizitaetserzeugung und ein thermoelektrisches umwandlungssystem - Google Patents
Verfahren zur elektrizitaetserzeugung und ein thermoelektrisches umwandlungssystemInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ganz allgemein die Umwandlung
von Wärmeenergie in elektrische Energie, und insbesondere
ein Verfahren und ein System zum Transportieren von Wasserstoffionen
durch einen selektiven Elektrolyt unter einem Gradienten
eines chemischen Potentials zur Erzeugung von Elektrizität.
Die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie
kann auf vielfache Art bewerkstelligt werden. Üblicherweise
beruhen elektrochemische Zellen und Batterien auf Redox-Reaktionen,
welche den Übergang von Elektronen aus der zu oxidierenden
Substanz in die zu reduzierende Substanz einbeziehen.
Wenn man die Reaktion auf solche Weise durchführt, daß die
Reaktanten nicht in direktem Kontakt miteinander kommen, ist
es möglich die Elektronen zu veranlassen, durch einen äußeren
Stromkreis zu fließen, wo sie zur Arbeitsleistung verwendet
werden können.
Obwohl sie für eine Anzahl von Anwendungsbereichen von großem
Wert sind, weisen elektrochemische Zellen bestimmte Nachteile
auf. Insbesondere haben solche Zellen eine begrenzte Lebensdauer,
die auf der Erschöpfung der Reaktanten beruht. Obwohl
die meisten Zellen durch Anlegen einer Spannung von umgekehrter
Polarität an die Elektroden wieder aufgeladen werden können,
erfordert ein derartiges Wiederaufladen eine getrennte
elektrische Quelle und verhindert den kontinuierlichen Betrieb
der Zelle über unbestimmte Zeiträume.
Um diese Probleme zu überwinden, wurden Brennstoffelemente
entwickelt. Im allgemeinen arbeiten Brennstoffelemente so,
daß man eine ionisierbare Spezies durch einen selektiven Elektrolyt
hindurchführt, welcher die Passage der nichtionisierten
Spezies blockiert. Indem man poröse Elektroden an jede
Seite des Elektrolyts placiert, kann ein Strom in einem äußeren,
die Elektroden verbindenden Stromkreis induziert werden.
Das häufigste Brennstoffelement ist das Wasserstoff-Sauerstoff-
Brennstoffelement, in welchem Wasserstoff durch eine
der Elektroden geführt wird, während Sauerstoff durch die andere
Elektrode geleitet wird. Der Wasserstoff und der Sauerstoff
vereinigen sich an der Elektrolyt-Elektroden-Grenzfläche
unter Bildung von Wasser. Durch kontinuierliches Entfernen
des Wassers wird ein Konzentrationsgradient aufrechterhalten,
um den Strom von Wasserstoff und Sauerstoff in das
Element herbeizuführen. Brennstoffelemente dieses Typs haben
sich als besonders wertvoll bei bemannten Raumflügen erwiesen,
wo sie nicht nur große Mengen Elektrizität liefern, sondern
auch Trinkwasser für das Personal.
Trotz ihrer Brauchbarkeit leiden Brennstoffelemente des oben
beschriebenen Typs an einer Reihe von Nachteilen. In erster
Linie erfordern die Brennstoffelemente eine kontinuierliche
Zuführung des Reaktanten, um die Erzeugung von Elektrizität
aufrechtzuerhalten. Diesbezüglich produzieren die Elemente
auch einen kontinuierlichen Produktstrom, der entfernt werden
muß. Obwohl die Beseitigung des durch Wasserstoff-Sauerstoff-
Brennstoffelemente gebildeten Wassers selten ein Problem darstellt,
ist die Entfernung des Produkts von anderen Brennstoffelement-
Systemen nicht immer einfach. Das zweite Problem
betrifft die Auswahl und die Instandhaltung der porösen Elektroden.
Elektroden müssen für die in das Element eintretende
Reaktant-Spezies permeabel sein. Im Laufe der Zeit werden jedoch
solche poröse Elektroden häufig verschmutzt und verstopft,
so daß die Migration der Reaktanten durch die Membran
verlangsamt wird. Eine derartige Verlangsamung führt zu einer
herabgesetzten Produktion von Elektrizität. Drittens ist die
Auswahl eines geeigneten Elektrolyts nicht immer leicht. Der
Elektrolyt, der ein fester Elektrolyt sein kann, muß die ionisierte
Spezies rasch transportieren, um die Stromerzeugung zu
erhöhen. Häufig ist die beschränkte Wanderung der ionisierten
Spezies durch den Elektrolyt ein beschränkender Faktor für
die Menge des erzeugten Stroms.
Aus diesen Gründen wäre es erwünscht, Brennstoffelemente zu
schaffen, welche für den Betrieb keine kontinuierliche Quelle
von Reaktanten benötigen. Insbesondere wäre es erwünscht,
wenn die Brennstoffelemente mit Reaktanten arbeiten könnten,
welche mittels einer anderweitigen Energiequelle, vorzugsweise
Wärme, regeneriert werden könnten. Derartige thermoelektrische
Umwandlungszellen werden bevorzugterweise Elektroden
und Elektrolyte verwenden, die nicht verstopft oder verschmutzt
werden und die eine rasche Wanderung der ionisierbaren
Spezies gewährleisten. Schließlich werden derartige thermoelektrische
Umwandlungszellen hohe Strom-zu-Gewicht-Verhältnisse
zeigen, was ihre Verwendung in Anwendungsbereichen erlaubt,
wo Volumen und Gewicht entscheidend sind, wie beispielsweise
im Raumflug.
Bestimmte thermoelektrische Umwandlungszellen wurden bereits
vorgeschlagen. Vgl. beispielsweise die US-PS 34 58 356, bei
der geschmolzenes Natrium veranlaßt wird, durch einen festen
Elektrolyt mittels eines Druckgradienten, induziert durch
einen Temperaturgradienten, zu fließen. Der Elektrolyt ist
so ausgewählt, daß er selektiv Natriumionen hindurchläßt,
und es wird ein Strom erzeugt, wenn Natriumionen Elektronen
beim Eintreten in den Elektrolyt verlieren und Elektronen
beim Verlassen des Elektrolyts gewinnen. Die Zelle ist arbeitsfähig,
leidet jedoch an Verstopfung der porösen Elektroden,
die für die Hindurchführung der Natriumionen benötigt
werden. Darüber hinaus ist die Diffusion der Natriumionen
durch die festen Elektrolyte relativ langsam, was die Menge
des aus der Zelle verfügbaren Stroms begrenzt.
Thermisch regenerierbare Brennstoffelemente bzw. -zellen sind
ferner noch in den US-PSen 31 19 723 und 33 57 860 beschrieben.
Die nachfolgend angeführten Patentschriften sind ebenfalls
von Interesse: US-PSen 30 14 048, 30 31 518, 31 92 070,
33 38 749, 33 68 921, 35 11 715, 38 17 791, 40 49 877 und
44 43 522.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird Elektrizität erzeugt,
indem man Wasserstoffgas durch eine elektrische Umwandlungszelle,
enthaltend ein Paar voneinander getrennter Elektroden
mit einem dazwischenbefindlichen Elektrolyt, hindurchführt.
Der Elektrolyt ist so ausgewählt, daß er ionisierten Wasserstoff
selektiv hindurchläßt und nichtionisierten Wasserstoff
blockiert, und der elektrische Strom wird erzeugt, wenn der
Wasserstoff Elektronen an einer Elektrode verliert und Elektronen
an der anderen Elektrode erhält. Auf diese Weise wird
ein brauchbarer Strom durch Verbinden der zwei Elektroden mittels
eines äußeren Stromkreises erhalten.
Die Verwendung von Wasserstoff als alleiniger ionisierbarer
Spezies vereinfacht die Konstruktion der Zelle erheblich, da
eine Vielzahl von festen Elektroden für den Wasserstoff permeabel
und für eine Verwendung geeignet sind. Ein Blockieren
und Verstopfen von Elektroden, wie es prinzipiell in allen
Anwendungen der Brennstoffzellen des Standes der Technik auftritt,
ist bei der Umwandlungszelle der vorliegenden Erfindung
nicht von Belang. In ähnlicher Weise ist die Wanderung
von Wasserstoff durch den Elektrolyt rasch, was auf Basis der
Elektrodenfläche sehr hohe Stromdichten erlaubt. Daher liefert
die Umwandlungszelle der vorliegenden Erfindung eine sehr hohe
Energieleistung, welche sich mit der Zeit nicht wesentlich
verringert.
Die Elektrizitätserzeugung unter Verwendung der eben beschriebenen
Umwandlungszelle beruht auf der Aufrechterhaltung eines
kontinuierlichen Wasserstoff-Konzentrationsgradienten quer
durch die Zelle. In der bevorzugten Ausführungsform wird der
Konzentrationsgradient durch kontinuierliches Einführen zu
einer ersten der Elektroden bewirkt, während das Wasserstoffgas
mit einem geschmolzenen Metall an der zweiten Elektrode
unter Bildung eines Metallhydrids reagiert. Das Metallhydrid
kann von der zweiten Elektrode entfernt und thermisch
zersetzt werden, um den Wasserstoff und das geschmolzene Metall
zu regenerieren. Auf diese Weise können die Zellen der
vorliegenden Erfindung in einem System zur kontinuierlichen Erzeugung
von Elektrizität aus Wärme eingesetzt werden. Wegen
der für eine thermische Zersetzung von Metallhydriden benötigten
Temperaturen ist das System besonders für die Umwandlung
von Hochtemperatur-Wärmequellen, wie beispielsweise Kühlmittel
von mit Flüssigmetall gekühlten Kernreaktoren, brauchbar.
Das System wird auch für die Elektrizitätserzeugung dort besonders
geeignet sein, wo mechanische Generatoren unpraktisch
sind, wie beispielsweise in Raumfahrzeugen.
Fig. 1 ist ein Fließschema, welches die allgemeinen Gesichtspunkte
des Betriebes der vorliegenden Erfindung erläutert.
Fig. 2 ist ein Fließschema, welches eine besondere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erläutert.
In Fig. 1 wird ein System 10 zur Umwandlung von Wärmeenergie
aus einer Quelle Q in Elektrizität beschrieben. Das System
10 umfaßt eine Umwandlungszelle 12, welche eine erste
Elektrode 14 und eine zweite Elektrode 16 mit einem dazwischenliegenden
Elektrolyt 18 enthält. Die Elektroden 14 und
16 werden innerhalb eines Gefäßes 20, welches so konstruiert
ist, daß es die weiter unten detailliert beschriebenen
rigorosen Betriebstemperaturen aushält, voneinander getrennt
gehalten. Die Elektroden 14 und 16 sind gegenüber der Innenwandung
des Gefäßes 20 isoliert, so daß die Elektroden und
das Gefäß zusammen eine Kammer für den Elektrolyt 18 bilden.
Das Gefäß 20 und die damit verbundenen Rohrleitungen (wie
nachstehend beschrieben) können aus geeigneten Metallen, wie
Wolfram und Molybdän, oder faserverstärkter Keramik, hergestellt
sein. Wenn eine Metallkonstruktion verwendet wurde,
müssen alle Leiter, einschließlich der Elektroden 14 und 16,
gegenüber dem Gefäß 20 elektrisch isoliert sein, so daß die
Elektroden voneinander isoliert bleiben.
Die Elektroden bestehen aus massivem Metall, das gegenüber
Wasserstoff chemisch inert ist und eine relativ schnelle Wasserstoffpenetration
erlaubt. Geeignete Metalle schließen Nickel,
Palladium, Vanadium, Zirkonium und Niob, und dergleichen,
ein. Wie in Fig. 1 erläutert, sind die Elektroden 14 und 16
flache Platten, die voneinander getrennt parallel angeordnet
sind, jedoch können die Geometrie und die Dimensionen der
Elektroden erheblich variieren. Die Fläche der Elektrode(n)
werden von dem gewünschten Ausmaß der Stromerzeugung
abhängen und können von mehreren cm² bis zu mehreren m² oder
größer, variieren. Die Elektroden sollten so dünn wie möglich
sein, jedoch verträglich mit der strukturellen Unversehrtheit
und der Fähigkeit, die erwarteten Stromdichten zu leiten. Derartige
dünne Elektroden ergeben einen minimalen Widerstand gegenüber
der Diffusion von Wasserstoff.
Der Elektrolyt 18 ist dafür vorgesehen, Wasserstoffionen zwischen
den Elektroden 14 und 16 hindurchzulassen (und die Passage
von nichtionisiertem Wasserstoff zu verhindern). Geeignete
Elektrolyte schließen Alkalimetallsalze und Erdalkalimetallsalze,
gemischt mit einem Metallhydrid in einer Menge
im Bereich von etwa 5 bis 20%, typischerweise etwa 10%, ein.
Geeigneterweise wird der Elektrolyt durch Erhöhen der Temperatur
in einem flüssigen Zustand gehalten. Um den unvermeidlichen
Schmelzpunkt zu erniedrigen, können eutektische Salzmischungen
verwendet werden. Geeignete eutektische Mischungen
schließen Lithiumchlorid und Kaliumchlorid, Lithiumiodid
und Kaliumiodid, Calciumchlorid und Calciumhydrid, und dergleichen,
ein. Geeignete Metallhydride umfassen Lithiumhydrid
und Natriumhydrid. Von derartigen Elektrolyten wurde gefunden,
daß sie negativ geladene Wasserstoffionen rasch hindurchlassen,
wohingegen sie geeigneterweise die Passage von
ungeladenen und positiv geladenen Wasserstoffionen blockieren.
Der Abstand der Elektroden 14 und 16 und demzufolge das Volumen
des Elektrolyts 18 ist nicht entscheidend. Es ist lediglich
notwendig, daß ausreichend Elektrolyt 18 vorhanden
ist, um die Passage von nichtionisiertem Wasserstoff und positiv
geladenen Wasserstoffionen wirksam zu verhindern. Typischerweise
ist ein Abstand zwischen den Elektroden 14 und 16
im Bereich von etwa 1 bis 5 mm erwünscht, noch typischer von
etwa 2 mm.
Das System 10 enthält ferner ein Gefäß 26 für die thermische
Zersetzung, welches Wärme aus einer Quelle Q aufnimmt. Das
Zersetzungsgefäß 26 nimmt einen Strom von geschmolzenem Metall
und Metallhydrid 28 durch die Leitung 30 von einer unteren
Kammer 42 in dem Gefäß 20 auf. Das Metallhydrid 28
wird thermisch zu Wasserstoff und geschmolzenem Metall zersetzt.
Der Wasserstoff strömt durch eine Überkopfleitung 34
zu dem Gefäß 20, während das geschmolzene Metall zu der unteren
Kammer 42 des Gefäßes 20 durch eine untere Leitung 36
zurückkehrt. Der Wasserstoff betritt einen oberen Raum 38
in dem Gefäß 20, wo er gleichmäßig über die obere Oberfläche
der Elektrode 14 verteilt ist. Über der Zelle 12 existiert
ein Konzentrationsgradient, da der durch die Zelle
hindurchgeleitete Wasserstoff in dem unteren Raum 42 ständig
erschöpft ist. Demzufolge existiert für das Induzieren eines
Wasserstoffstroms quer durch die Zelle 12 eine Antriebskraft
und der Wasserstoff ist fähig, durch die erste Elektrode 14
zu diffundieren, bis er die Innenseite mit dem Elektrolyt 18
erreicht. An diesem Punkt ist der nichtionisierte Wasserstoff
nicht fähig, den Elektrolyt zu durchdringen. Jedoch durch
äußere Verbindung der Elektroden mittels eines äußeren Stromkreises
40 sind Elektronen (erzeugt, wie weiter unten angegeben)
fähig, von der zweiten Elektrode 16 zu der ersten Elektrode
14 zu fließen. Daselbst werden negative Wasserstoffionen
nach der folgenden Gleichung gebildet:
H + e- = H-
Die negativ ionisierten Wasserstoffatome sind demzufolge fähig,
durch den Elektrolyt 18 hindurchzugehen und erreichen
die Grenzflächen mit der zweiten Elektrode 16. Wenn die Wasserstoffionen
in die Elektrode 16 eintreten, verlieren sie
die Elektronen unter Regenerierung des nichtionisierten Wasserstoffs
und schaffen eine Quelle für die Elektronen, welche
durch die Leitung 40 zu der oberen Elektrode 14 geben.
Es ist einzusehen, daß auf diese Weise elektrischer Strom
erzeugt wird, der imstande ist, nützliche Arbeit zu leisten.
Der nichtionisierte Wasserstoff geht dann in den Raum 42, wo
er in Kontakt mit dem geschmolzenen Metall 28 gelangt, das
aus dem Gefäß für die thermische Zersetzung 26, wie oben beschrieben,
rezirkuliert worden ist. Der Wasserstoff reagiert
rasch mit dem geschmolzenen Metall unter Bildung von Metallhydrid,
welches dann durch die Leitung 30 in das Zersetzungsgefäß
26 im Kreis zurückgeführt wird. Es ist einzusehen, daß
das geschmolzene Metall 28 am Boden des Gefäßes 20 auf einer
niedrigeren Temperatur als das Metallhydrid in dem Zersetzungsgefäß
26 gehalten wird, um die Bildung von Metallhydrid
zu begünstigen.
Das eben beschriebene System ist geschlossen, mit Ausnahme
der aufgenommenen Wärme Q und der abgegebenen Elektrizität
durch den äußeren Stromkreis 40, und kann demzufolge ein mechanisches
System bilden, welches Wärmeenergie in Elektrizität
umwandelt.
Bezugnehmend auf Fig. 2 wird ein detaillierteres System zur
Erzeugung von Elektrizität gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Wo dies möglich ist, verwendet
Fig. 2 Bezugsziffern, welche denen entsprechen, die in Fig. 1
verwendet wurden.
Die Wärmequelle in dem System 50 von Fig. 2 ist ein Kühlmittelstrom
von einem mit Flüssigmetall gekühlten Kernreaktor
52. Das Kühlmittel wird durch eine Austauschleitung 54 mittels
einer elektromagnetischen Pumpe 56 gepumpt. Das Zersetzungsgefäß
26 wird entweder LiH oder ein NaH als Metallhydrid
verwenden, in Abhängigkeit von der Temperatur des eingesetzten
Flüssigmetall-Kühlmittels. Typischerweise wird LiH
für höhere Kühlmittel-Temperaturen im Bereich von etwa 1000°
bis 1400°K verwendet, während NaH für niedrigere Kühlmittel-
Temperaturen im Bereich von etwa 600° bis 1000°K eingesetzt
wird. Bei der geeigneten Temperatur T₁ wird das Metallhydrid
zu Wasserstoff, der durch die Überkopfleitung 34 zu dem Gefäß
20 strömt, und geschmolzenem Lithium oder Natrium, welches
durch eine Leitung 60 zu einem Wärmeaustauscher 62
fließt, gespalten. Der Wärmeaustauscher 62 erniedrigt die
Temperatur des geschmolzenen Metalls auf eine Temperatur T₂,
bei welcher das Metall sich erneut mit Wasserstoff unter Bildung
eines Metallhydrids verbinden kann. Das gekühlte geschmolzene
Metall wird dann durch die Leitung 64 zu dem unteren
Raum 32 des Gefäßes 20 geführt, wo es in der Lage ist,
mit Wasserstoff, der von der zweiten Elektrode 16 der Zelle
12 zugeführt wird, zu reagieren.
Wasserstoff aus dem Zersetzungsgefäß 26 wird zu dem oberen
Raum 38 der Zelle 12 durch die Leitung 34 geführt. Dort tritt
der Wasserstoff in eine Vielzahl von röhrenförmigen Elektroden
70 ein, welche sich von einer Trägerplatte 72 nach unten
erstrecken. Die röhrenförmigen Elektroden 70 bestehen aus den
gleichen Materialien, wie sie oben als für Elektroden geeignet
beschrieben wurden, und liefern eine vergrößerte Elektrodenoberfläche
zur Steigerung der Permeation des Wasserstoffs
in den Elektrolyt 18 zwischen der Trägerplatte 72 und der
zweiten Elektrode 16. Wie oben beschrieben, sind die Elektroden
70 von der Elektrode 16 isoliert, jedoch durch den äußeren
Stromkreis 40 mit der Elektrode 16 verbunden. Wenn der
Wasserstoff durch die röhrenförmigen Elektroden 70 hindurchgeht,
vereinigen sich die Wasserstoffatome mit Elektronen,
die aus der Elektrode 16 freigesetzt werden. Die negativ geladenen
Ionen sind in der Lage, rasch durch den Elektrolyt
18 zu wandern und treffen bei der Elektrode 16 ein, wo die
Elektronen abgegeben werden. Der durch die Elektrode 16 in
den unteren Raum 32 eintretende nichtionisierte Wasserstoff
verbindet sich mit dem geschmolzenen Metall, welches auf der
niedrigeren Temperatur T₂ ist. Das Metallhydrid wird dann
durch die Leitung 30 mittels einer elektromagnetischen Pumpe
82 zum Zersetzungsgefäß 26 gepumpt, wo es erneut auf die
Temperatur T₁ erhitzt und zu Wasserstoff und geschmolzenem
Metall zersetzt wird.
Die Betriebstemperatur liegt für die bevorzugten LiH- und
NaH-Systeme der vorliegenden Erfindung wie folgt:
Im Betrieb können Systeme des eben beschriebenen Typs hohe
Stromdichten auf Basis der Elektrodenflächen erreichen. Die
erforderliche Fließgeschwindigkeit des flüssigen Metallhydrids
wird von der Fließgeschwindigkeit des Wasserstoffs abhängen
und wird ausreichend groß sein, um einen sehr niedrigen
Wasserstoff-Partialdruck in dem unteren Raum 32 aufrechtzuerhalten,
typischerweise im Bereich von etwa 10-5 bis 10-4
mm Hg. Die durch die Zellen erzeugte Spannung wird von den
angewandten Temperaturen abhängen, während der Strom von der
Temperatur, der Elektrodenfläche als auch von der Zirkulationsgeschwindigkeit
des Flüssigmetallhydrids abhängen wird.
Obwohl die vorstehende Erfindung im Detail und beispielhaft
zum Zwecke der Klarstellung erläutert wurde, ist es offensichtlich,
daß bestimmte Änderungen und Modifikationen innerhalb
des Umfangs der anliegenden Ansprüche in der Praxis
durchgeführt werden können.
Auf alle in der vorliegenden Beschreibung angeführten Patentschriften
und Veröffentlichungen wird ausdrücklich Bezug genommen
und der Offenbarungsgehalt aller dieser Veröffentlichungen
durch diese Bezugnahme in vollem Umfang in die vorliegende
Anmeldung integriert.
- Verzeichnis der Bezugsziffern der Fig. 1 und 2
Fig. 1
system10 System conversion cell12 Umwandlungszelle first electrode14 Erste Elektrode second electrode16 Zweie Elektrode electrolyte18 Elektrolyt vessel20 Gefäß thermal decomposition vessel26 Gefäß für die thermische Zersetzung (stream of molten metal and metal hydride28 (Strom von geschmolzenem Metall und Metallhydrid) conduit30 Leitung lower chamber32* (42) Untere Kammer overhead conduit34 Überkopfleitung lower conduit36 Untere Leitung upper plenum38 Oberer Raum external circuit40 Äußerer StromkreisFig. 2
system50* (fehlt in der Zeichnung!) System liquid metal cooled nuclear reactor52 Flüssigmetallgekühlter Kernreaktor exchange conduit54 Austauschleitung electromagnetic pump56 Elektromagnetische Pumpe decomposition vessel26 Zersetzungsgefäß overhead conduit34 Überkopfleitung vessel20 Gefäß conduit60 Leitung heat exchanger62 Wärmeaustauscher conduit64 Leitung lower plenum32 Unterer Raum second electrode16 Zweite Elektrode cell12 Zelle upper plenum38 Oberer Raum conduit38** (34) Leitung tubular electrodes70 Röhrenförmige Elektroden support plate72 Trägerplatte electrolyte18 Elektrolyt external circuit40 Äußerer Stromkreis conduit30 Leitung electromagnetic pump82 Elektromagnetische Pumpe
Claims (23)
1. Verfahren zur Elektrizitätserzeugung, dadurch
gekennzeichnet, daß es das Hindurchfließen von
Wasserstoff durch eine elektrische Umwandlungszelle, enthaltend
ein Paar voneinander getrennter Elektroden mit einem dazwischenbefindlichen
Elektrolyt, der ausgewählt ist, ionisierten
Wasserstoff selektiv hindurchzulassen, wodurch ein elektrischer
Strom durch einen die Elektroden verbindenden äußeren
Stromkreis induziert wird, umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt selektiv H- hindurchläßt
und der Wasserstoff an der ersten Elektrode zu H-
reduziert und an der zweiten Elektrode zu H oxidiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wasserstoffstrom durch einen
quer über die Zelle ausgebildeten Gradienten eines chemischen
Potentials induziert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gradient des chemischen Potentials
aus der Reaktion von Wasserstoff mit einem Metall
unter Bildung eines Metallhydrids herrührt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metall aus der Gruppe bestehend
aus Lithium und Natrium ausgewählt ist.
6. Verfahren zur Elektrizitätserzeugung, dadurch
gekennzeichnet, daß man
ein Metallhydrid bei einer ersten Temperatur zur Herstellung von Wasserstoffgas und geschmolzenem Metall thermisch zersetzt,
das Wasserstoffgas zu einer ersten Elektrode einer Zelle führt, die ein Paar voneinander getrennter fester Elektroden mit einem dazwischenliegenden Elektrolyt enthält, der so ausgewählt ist, daß er ionisierte Wasserstoffatome selektiv hindurchläßt,
das geschmolzene Metall auf eine zweite Temperatur abkühlt, und
das abgekühlte geschmolzene Metall zu einer der zweiten Elektrode benachbarten Stelle führt, so daß das Metall mit durch die Zelle hindurchgegangenem Wasserstoff unter Rückbildung des Metallhydrids reagiert, wobei der durch die Zelle hindurchgehende Wasserstoff bewirkt, daß ein elektrischer Strom durch einen die Elektroden verbindenden äußeren Stromkreis fließt.
ein Metallhydrid bei einer ersten Temperatur zur Herstellung von Wasserstoffgas und geschmolzenem Metall thermisch zersetzt,
das Wasserstoffgas zu einer ersten Elektrode einer Zelle führt, die ein Paar voneinander getrennter fester Elektroden mit einem dazwischenliegenden Elektrolyt enthält, der so ausgewählt ist, daß er ionisierte Wasserstoffatome selektiv hindurchläßt,
das geschmolzene Metall auf eine zweite Temperatur abkühlt, und
das abgekühlte geschmolzene Metall zu einer der zweiten Elektrode benachbarten Stelle führt, so daß das Metall mit durch die Zelle hindurchgegangenem Wasserstoff unter Rückbildung des Metallhydrids reagiert, wobei der durch die Zelle hindurchgehende Wasserstoff bewirkt, daß ein elektrischer Strom durch einen die Elektroden verbindenden äußeren Stromkreis fließt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt selektiv H-
hindurchläßt und der Wasserstoff an der ersten Elektrode zu
H- reduziert und an der zweiten Elektrode zu H oxidiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallhydrid Lithiumhydrid
ist, die erste Temperatur im Bereich von 1000° bis 1400°K
und die zweite Temperatur im Bereich von 500° bis 800°K liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallhydrid Natriumhydrid
ist, die erste Temperatur im Bereich von 600° bis 1000°K und
die zweite Temperatur im Bereich von 400° bis 600°K liegt.
10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt aus der Gruppe
bestehend aus einer Mischung von Lithiumhydrid und Lithiumchlorid
und einer Mischung von Calciumhydrid und Calciumchlorid
ausgewählt ist.
11. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden aus einem Metall,
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Nickel, Palladium,
Vanadium, Zirkonium und Niob, bestehen.
12. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallhydrid durch Einwirkung
von aus einem Kernreaktor erhaltener Wärme zersetzt wird.
13. Thermoelektrische Umwandlungszelle, dadurch
gekennzeichnet, daß sie
ein Paar voneinander getrennter Elektroden mit einem dazwischenbefindlichen Elektrolyt, der ausgewählt ist, ionisierte Wasserstoffatome selektiv hindurchzulassen,
Vorrichtungen für die Zuführung von Wasserstoffgas zu einer ersten der genannten Elektroden,
Vorrichtungen für die Zuführung eines mit Wasserstoffgas reagierenden Reaktanten zu einer zweiten der genannten Elektroden, so daß ein chemisches Potential quer über die Elektroden geschaffen wird, wodurch der Wasserstoffstrom quer durch die Elektroden einen Stromfluß zwischen den Elektroden induziert,
enthält.
ein Paar voneinander getrennter Elektroden mit einem dazwischenbefindlichen Elektrolyt, der ausgewählt ist, ionisierte Wasserstoffatome selektiv hindurchzulassen,
Vorrichtungen für die Zuführung von Wasserstoffgas zu einer ersten der genannten Elektroden,
Vorrichtungen für die Zuführung eines mit Wasserstoffgas reagierenden Reaktanten zu einer zweiten der genannten Elektroden, so daß ein chemisches Potential quer über die Elektroden geschaffen wird, wodurch der Wasserstoffstrom quer durch die Elektroden einen Stromfluß zwischen den Elektroden induziert,
enthält.
14. Zelle nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden aus einem Festmetall,
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Nickel, Palladium,
Vanadium, Zirkonium und Niob, bestehen.
15. Zelle nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt aus der Gruppe bestehend
aus einer Mischung von Lithiumhydrid mit Lithiumchlorid
und einer Mischung von Calciumhydrid und Calciumchlorid,
ausgewählt ist.
16. Zelle nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reaktant ein geschmolzenes Metall
ist, das mit Wasserstoff unter Bildung eines Metallhydrids
reagiert.
17. Zelle nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtungen für die Zuführung von
Wasserstoffgas Vorrichtungen zur thermischen Zersetzung des
durch Reaktion von Wasserstoff und dem geschmolzenen Metall
gebildeten Metallhydrids enthalten, welche Vorrichtungen für
die thermische Zersetzung auch das geschmolzene Metall zuführen.
18. Thermoelektrisches Umwandlungssystem, dadurch
gekennzeichnet, daß es
eine Zelle, enthaltend ein Paar voneinander getrennter Elektroden mit einem dazwischenbefindlichen Elektrolyt, der ausgewählt ist, ionisierte Wasserstoffatome selektiv hindurchzulassen,
einen äußeren Stromkreis, der die Elektroden verbindet,
Vorrichtungen zum thermischen Zersetzen eines Metallhydrids zu Wasserstoffgas und geschmolzenem Metall,
Vorrichtungen zum Führen des Wasserstoffgases zu einer ersten der genannten Elektroden,
Vorrichtungen zum Abkühlen des geschmolzenen Metalls und
Vorrichtungen zum Führen des gekühlten geschmolzenen Metalls zu einer zweiten der genannten Elektroden, so daß das Metall mit durch die Zelle hindurchgegangener Wasserstoff unter Rückbildung des Metallhydrids reagiert, wobei der durch die Zelle hindurchgehende Wasserstoff bewirkt, daß ein elektrischer Strom durch einen die Elektroden verbindenden äußeren Stromkreis fließt,
enthält.
eine Zelle, enthaltend ein Paar voneinander getrennter Elektroden mit einem dazwischenbefindlichen Elektrolyt, der ausgewählt ist, ionisierte Wasserstoffatome selektiv hindurchzulassen,
einen äußeren Stromkreis, der die Elektroden verbindet,
Vorrichtungen zum thermischen Zersetzen eines Metallhydrids zu Wasserstoffgas und geschmolzenem Metall,
Vorrichtungen zum Führen des Wasserstoffgases zu einer ersten der genannten Elektroden,
Vorrichtungen zum Abkühlen des geschmolzenen Metalls und
Vorrichtungen zum Führen des gekühlten geschmolzenen Metalls zu einer zweiten der genannten Elektroden, so daß das Metall mit durch die Zelle hindurchgegangener Wasserstoff unter Rückbildung des Metallhydrids reagiert, wobei der durch die Zelle hindurchgehende Wasserstoff bewirkt, daß ein elektrischer Strom durch einen die Elektroden verbindenden äußeren Stromkreis fließt,
enthält.
19. System nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden aus einem Metall, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Nickel, Palladium, Vanadium,
Zirkonium und Niob, bestehen.
20. System nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt negativ geladene Wasserstoffionen
selektiv hindurchläßt.
21. System nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt aus der Gruppe bestehend
aus einer Mischung von Lithiumhydrid und Lithiumchlorid und
einer Mischung von Calciumhydrid und Calciumchlorid ausgewählt
ist.
22. System nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtungen für die thermische
Zersetzung ein durch einen Kernreaktor beheiztes Gefäß einschließen.
23. System nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß es ferner Vorrichtungen für die Rückführung
des rückgebildeten Metallhydrids zu den Vorrichtungen
für die thermische Zersetzung enthält.
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