DE3722103C2 - - Google Patents
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- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
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- B01J20/282—Porous sorbents
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- B01J20/04—Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof comprising inorganic material comprising compounds of alkali metals, alkaline earth metals or magnesium
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Description
Die Erfindung betrifft ein kugelförmiges Füllmaterial,
welches sich in besonderer Weise eignet zur Auftrennung
von Materialien, wie Monosacchariden und Oligosacchariden,
durch Flüssigchromatografie.
Füllmaterialien für die Flüssigchromatografie werden
üblicherweise aus Silicagel, chemisch modifiziertem
Silicagel, synthetischen Gelen mit hohem Molekulargewicht,
natürlichen Gelen mit hohem Molekulargewicht,
Kohlenstoffgelen, etc. hergestellt. Es sind auch poröse
Füllmaterialien bekannt, die aus porösem Siliciumdioxid,
chemisch modifiziertem, porösem Siliciumdioxid, porösen
Polymeren, etc. hergestellt werden.
Verbindungen auf der Basis von Calciumphosphat,
insbesondere synthetischer Hydroxyapatit
(Ca₁₀[PO₄]₆[OH]₂), weisen die gleiche
Zusammensetzung auf, wie die wesentlichen anorganischen
Komponenten von Zähnen und Knochen; unter Nutzung der
überlegenen Biokompatibilität wurden künstliche
Zahnwurzeln und Knochenprothesematerialien aus
synthetischem Hydroxyapatit entwickelt. Über viele Jahre
wurden Versuche durchgeführt, um Füllmaterialien für die
Flüssigchromatografie aus diesem Hydroxyapatit, der die
genannte nahe Beziehung zum lebenden Körper besitzt,
herzustellen; die Ergebnisse hat man zur Auftrennung von
Substanzen, wie Proteinen und Enzymen angewendet. In den
letzten Jahren wurden Füllmaterialien vorgeschlagen, die
entweder chrakterisiert sind durch ihr
Herstellungsverfahren oder durch ihre Form; diese werden
z. B. in der nicht geprüften, offengelegten japanischen
Patentanmeldung Nr. 1 43 762/1985 beschrieben.
Die konventionellen Verbindungen auf der Basis von
Calciumphosphat werden in der Hauptsache eingesetzt zur
Auftrennung von Materialien, wie Proteinen und Enzymen; um
eine höhere Auflösung der Trennverfahren zu erzielen,
werden die meisten Verbindungen im porösen Zustand mit
einer großen Oberfläche eingesetzt.
Poröse Füllmaterialien werden auch in der
Gel-Permeations-Chromatografie verwendet (siehe z. B. nicht
geprüfte, offengelegte japanische Patentanmeldung Nr.
1 55 290/1975). In der Gel-Permeations-Chromatografie werden
Materialien ähnlicher chemischer Zusammensetzung in
Abhängigkeit von ihrem Molekulargewicht aufgetrennt, wobei
die Komponenten mit dem höheren Molekulargewicht zuerst
eluiert werden.
Die Erfinder haben nun festgestellt, daß, wenn ein
poröses Füllmaterial, das aus einer Verbindung auf der
Basis von Calciumphosphat besteht, für die Auftrennung von
Sacchariden verwendet wird, die Trennleistung des
Füllmaterials durch dessen Porosität nachteilig
beeinflußt wird, wobei eine Auftrennung der Komponenten
in abnehmender Reihenfolge von ihrem Molekulargewicht
erfolgt, wie dies bei der Gel-Permeations-Chromatografie
der Fall ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
Füllmaterial zur Verfügung zu stellen, das aus einer
Verbindung auf der Basis von Calciumphosphat hergestellt
ist, und das sich für die Auftrennung von Sacchariden
eignet.
Die Erfinder haben weitere Untersuchungen zur Auftrennung
von Komponenten, die sich von Proteinen oder Enzymen
unterscheiden, mit Füllmaterialien aus Verbindungen auf
der Basis von Calciumphosphat, wie z. B. Hydroxyapatit,
durchgeführt. Als Ergebnis wurde gefunden, daß bestimmte
dichte Verbindungen auf der Basis von Calciumphosphat für
die Auftrennung von Sacchariden geeignet sind, wobei ein
Auftrennmuster entsteht, bei dem die Komponenten mit
niedrigerem Molekulargewicht zuerst eluiert werden.
Das kugelförmige Füllmaterial zur Flüssigchromatografie
gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt kugelförmige
Partikel, die aus mindestens einem Material, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Ca₁₀(PO₄)₆(OH)₂,
Ca₃(PO₄)₂, Ca₂P₂O₇, Ca(PO₃)₂,
Ca₁₀(PO₄)₆F₂, und Ca₁₀(PO₄)₆Cl₂ bestehen,
wobei das genannte Füllmaterial bzw. Packungsmaterial eine dichte Struktur mit einer Porosität von nicht mehr als 5% aufweist.
Ca₃(PO₄)₂, Ca₂P₂O₇, Ca(PO₃)₂,
Ca₁₀(PO₄)₆F₂, und Ca₁₀(PO₄)₆Cl₂ bestehen,
wobei das genannte Füllmaterial bzw. Packungsmaterial eine dichte Struktur mit einer Porosität von nicht mehr als 5% aufweist.
Fig. 1 stellt eine elektronenmikroskopische Aufnahme
(× 15 000) dar, die die Struktur eines Partikels
in dem Füllmaterial, wie es in dem Beispiel
gemäß der Erfindung hergestellt wurde,
wiedergibt, und
Fig. 2 ist ein Chromatogramm, das die Ergebnisse bei der
Abtrennung von Glucose von Saccharose durch
Flüssigchromatografie zeigt, wobei das in dem
Beispiel gemäß der Erfindung hergestellte
Füllmaterial verwendet wurde.
Da sich das Füllmaterial gemäß der Erfindung aus dichten
kugelförmigen bzw. sphärischen Partikeln mit einer
Porosität von nicht mehr als 5% zusammensetzt, weist es
eine geringere Fähigkeit zum Auftrennen von Komponenten
gemäß dem Eluierungsprofil der
Gel-Permeations-Chromatografie auf, und ist daher zur
Anwendung der Auftrennung von Sacchariden in zunehmender
Reihenfolge ihres Molekulargewichtes geeignet.
Das Füllmaterial gemäß der Erfindung besteht aus
mindestens einem Material ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Ca₁₀(PO₄)₆(OH)₂, Ca₃(PO₄)₂,
Ca₂P₂O₇, Ca(PO₃)₂, Ca₁₀(PO₄)₆F₂ und
Ca₁₀(PO₄)₆Cl₂. Diese Verbindungen auf der Basis von Calciumphosphat können nach verschiedenen bekannten Methoden synthetisiert werden, so z. B. nach dem Naßverfahren, bei welchem ein wasserlösliches Phosphatsalz mit einem wasserlöslichen Calciumsalz in wäßriger Lösung umgesetzt wird, und nach dem Trockenverfahren, bei welchem eine Phosphorsäureverbindung mit einer Calciumverbindung unter erhöhten Temperaturen umgesetzt wird.
Ca₂P₂O₇, Ca(PO₃)₂, Ca₁₀(PO₄)₆F₂ und
Ca₁₀(PO₄)₆Cl₂. Diese Verbindungen auf der Basis von Calciumphosphat können nach verschiedenen bekannten Methoden synthetisiert werden, so z. B. nach dem Naßverfahren, bei welchem ein wasserlösliches Phosphatsalz mit einem wasserlöslichen Calciumsalz in wäßriger Lösung umgesetzt wird, und nach dem Trockenverfahren, bei welchem eine Phosphorsäureverbindung mit einer Calciumverbindung unter erhöhten Temperaturen umgesetzt wird.
Die Verbindungen auf der Basis von Calciumphosphat, wie
sie vorstehend aufgeführt sind, werden nach verschiedenen
Methoden, wie z. B. durch Sprühtrocknen und durch eine
Walz-Trommel-Kombination zu sphärischen bzw. kugelförmigen
Teilchen granuliert. Bei dem Granulierungsverfahren durch
Sprühtrocknen wird eine Verbindung auf der Basis von
Calciumphosphat in Wasser dispergiert; die erhaltene
Aufschlämmung wird bei einer Temperatur von ca. 100 bis
250°C unter Bildung kugelförmiger Granalien
sprühgetrocknet. Bei dem Granulierungsverfahren durch
Walz- und Trommelbehandlung werden Partikel aus einer
Verbindung auf der Basis von Calciumphosphat von oben her
auf einen zentralen Teil einer geneigten Rotationsscheibe
zugegeben und unter der Rotationswirkung der Scheibe
agglomeriert.
Die Granalien werden dann bei einer Temperatur von 900 bis
1400°C unter Bildung eines Füllmaterials gebrannt, wobei
letzteres kugelförmige Partikel mit einer Porosität von
nicht mehr als 5% umfaßt. Wenn die Brenntemperatur
weniger als 900°C beträgt, ergibt sich häufig ein
Füllmaterial mit einer Porosität von mehr als 5%; die
Porosität eines solchen Füllmaterials führt zu einer
Auftrennung der Komponenten in abnehmender Reihenfolge
ihres Molekulargewichtes, wie dies bei der
Gel-Permeations-Chromatografie der Fall ist; dieser
Umstand ist für die Auftrennung von Sacchariden
ungeeignet. Wenn die Brenntemperatur 1400°C übersteigt,
so erfährt die Verbindung auf der Basis von
Calciumphosphat eine Zersetzungsreaktion und es ergibt
sich ein Füllmaterial mit einer geringen Auflösung.
Die Partikel des Füllmaterials gemäß der Erfindung müssen
nicht vollständig und perfekt kugelförmig in ihrer Form
sein, vorausgesetzt, daß sie im allgemeinen eine
kugelförmige bzw. sphärische Gestalt aufweisen, und
eierförmige Gebilde oder solche mit der Form eines
Rugby-Balles ebenfalls von der Bezeichnung "kugelförmig
bzw. sphärisch", wie sie hier verwendet wird, mit
eingeschlossen sind.
Die durchschnittliche Größe (durchschnittlicher
Durchmesser) der Partikel gemäß der Erfindung ist nicht
auf einen bestimmten Wert begrenzt; es ist jedoch
vorteilhaft, daß dieser im Bereich von ca. 1 bis ca.
100 µm liegt. Wenn die durchschnittliche Größe weniger
als 1 µm beträgt, so weist das Füllmaterial einen
zunehmenden Widerstand gegenüber dem Durchgang der mobilen
Phase durch eine Säule auf. Wenn andererseits die
durchschnittliche Größe 100 µm übersteigt, so besitzt
das Füllmaterial eine verminderte Auflösung.
Das Füllmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt
sich besonders wirksam bei der Auftrennung von
Monosacchariden, wie Glucose, oder Oligosacchariden, wie
Sucrose, Lactose und Raffinose, wobei ein Separationsmuster
entsteht, in welchem die Komponenten mit dem niedrigeren
Molekulargewicht zuerst eluieren.
Eine Lösung aus einem Phosphatsalz und eine Lösung aus
einem Calciumsalz wurden nach einem bekannten Verfahren
unter Bildung einer Hydroxyapatit-Aufschlämmung umgesetzt.
Die Aufschlämmung wurde durch Sprühtrocknen mit einem
Mobile Minor-Typ Sprühtrockner granuliert.
Die erhaltenen Granalien, die eine nahezu kugelförmige
Form aufwiesen, wurden 4 h bei 1100°C gebrannt, um ein
Füllmaterial des Typs, wie es gemäß der Erfindung
erwünscht ist, zu erhalten. Die Partikel dieses
Füllmaterials wiesen eine durchschnittliche Größe von
5 µm und eine durchschnittliche Porosität von 1% auf.
Eine elektronenmikroskopische Aufnahme (× 15 000) eines
einzelnen Teilchens dieses Füllmaterials ist in Fig. 1
wiedergegeben.
Das Füllmaterial wurde in eine Säule (Durchmesser 7,5 mm,
L 100 mm) aus rostfreiem Stahl zur
Hochleistungs-Flüssigchromatografie gepackt. Es wurde eine
Auftrennung von Glucose und Saccharose auf dieser Säule
mit einer flüssigen Lösung aus 80% Acetonitril, das als
Eluierungsmittel mit einer Fließgeschwindigkeit von
1,5 ml/Min. aufgebracht wurde, durchgeführt. Das erhaltene
Chromatogramm ist in Fig. 2 wiedergegeben, wobei die
vertikale Achse die Extinktion bei 195 nm, die horizontale
Achse die Zahl der Minuten wiedergibt. In Fig. 2 bedeutet
G den Glucose-Peak, S den Saccharose-Peak. Wie aus Fig. 2
hervorgeht, eignet sich das Füllmaterial gemäß der
Erfindung zum Auftrennen von Sacchariden mit hoher
Auflösung.
Wie vorstehend beschrieben, setzt sich das Füllmaterial
gemäß der Erfindung im allgemeinen aus nahezu
kugelförmigen Partikeln einer Verbindung auf der Basis von
Calciumphosphat zusammen, wobei dieselben eine dichte
Struktur mit einer Porosität von nicht mehr als 5%
aufweisen. Dieses Füllmaterial weist eine verminderte
Tendenz auf, eine Auftrennung der Komponenten in
abnehmender Reihenfolge ihres Molekulargewichtes
herbeizuführen wie dies im Falle der
Gel-Permeations-Chromatografie der Fall ist. Daher ist das
genannte Material bei Auftrennung von Sacchariden nach der
Größenordnung ihres Molekulargewichtes geeignet, wobei
die Komponenten mit niedrigerem Molekulargewicht zuerst
eluieren.
Claims (5)
1. Kugelförmiges Füllmaterial für die
Flüssigchromatografie, gekennzeichnet
durch kugelförmige Partikel aus mindestens einem
Material, ausgewählt aus der Gruppe
Ca₁₀(PO₄)₆(OH)₂, Ca₃(PO₄)₂,
Ca₂P₂O₇, Ca(PO₃)₂, Ca₁₀(PO₄)₆F₂, und
Ca₁₀(PO₄)₆Cl₂, wobei das genannte Füllmaterial eine dichte Struktur mit einer Porosität von nicht mehr als 5% aufweist.
Ca₁₀(PO₄)₆(OH)₂, Ca₃(PO₄)₂,
Ca₂P₂O₇, Ca(PO₃)₂, Ca₁₀(PO₄)₆F₂, und
Ca₁₀(PO₄)₆Cl₂, wobei das genannte Füllmaterial eine dichte Struktur mit einer Porosität von nicht mehr als 5% aufweist.
2. Kugelförmiges Füllmaterial nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die
durchschnittliche Größe der genannten Partikel im
Bereich von ca. 1 bis 100 µm liegt.
3. Verfahren zur Herstellung eines kugelförmigen Füllmaterials,
nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch die folgenden Schritte:
Dispergieren einer Verbindung auf der Basis von Calciumphosphat in Wasser unter Herstellung einer Aufschlämmung;
Trocknen der genannten Aufschlämmung bei einer Temperatur von ca. 100 bis 250°C unter Bildung kugelförmiger Granalien; und
Brennen der genannten kugelförmigen Granalien bei einer Temperatur von 900 bis 1400°C zur Herstellung des genannten Füllmaterials, welches kugelförmige Partikel mit einer Porosität von nicht mehr als 5% umfaßt.
Dispergieren einer Verbindung auf der Basis von Calciumphosphat in Wasser unter Herstellung einer Aufschlämmung;
Trocknen der genannten Aufschlämmung bei einer Temperatur von ca. 100 bis 250°C unter Bildung kugelförmiger Granalien; und
Brennen der genannten kugelförmigen Granalien bei einer Temperatur von 900 bis 1400°C zur Herstellung des genannten Füllmaterials, welches kugelförmige Partikel mit einer Porosität von nicht mehr als 5% umfaßt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das genannte
kugelförmige Füllmaterial mindestens ein Material,
ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus
Ca₁₀(PO₄)₆(OH)₂, Ca₃(PO₄)₂,
Ca₂P₂O₇, Ca(PO₃)₂, Ca₁₀(PO₄)₆F₂ und
Ca₁₀(PO₄)₆Cl₂, umfaßt.
Ca₁₀(PO₄)₆(OH)₂, Ca₃(PO₄)₂,
Ca₂P₂O₇, Ca(PO₃)₂, Ca₁₀(PO₄)₆F₂ und
Ca₁₀(PO₄)₆Cl₂, umfaßt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die durchschnittliche
Größe der genannten Partikel im Bereich
von 1 bis 100 µm liegt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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