DE3720961C2 - Verfahren zum Abscheiden des Käsestaubes aus Molke - Google Patents
Verfahren zum Abscheiden des Käsestaubes aus MolkeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abscheiden des Käse
staubs aus Molke unter Verwendung einer selbstentleerenden Zentrifuge,
aus der geklärte Molke kontinuierlich und Käsestaub intermittierend abgezogen,
der Käsestaub von einem Feststoffänger aufgenommen und dem
Feststoffänger Spülflüssigkeit zugeführt wird.
Es ist ein Verfahren dieser Art bekannt, bei dem als Spülflüssigkeit
kaltes Wasser in den durch die Haube der Zentrifuge begrenzten Raum
oberhalb des Feststoffängers eingespritzt und der abgeschleuderte Käse
staub aus dem Feststoffänger herausgespült wird.
Durch die Behandlung mit dem kalten Spülwasser erleidet der Käsestaub
eine Strukturveränderung, die auch dann auftritt, wenn die Verweilzeit
des Käsestaubs in dem Feststoffraum der Schleudertrommel zu groß ist.
Die Strukturveränderung wirkt sich nachteilig auf die weitere Verarbeitung
des Käsestaubs zu einem Käseprodukt und auch auf die Käsestaubausbeute
aus.
Der Käsestaub nimmt eine kokosflockenartige Struktur an und die Staub
partikel sind hart und lassen sich nur schwer zu einem Kuchen zusammen
pressen. Weiterhin werden die feineren Partikel von den großen leichter
abgespült und gehen als Staub verloren.
Der mit dieser Struktur versehene Käsestaub läßt sich nur noch unter
Zusatz von Schmelzsalz als Schmelzkäse verarbeiten, für den ein niedri
ger Preis gezahlt wird.
Das Filieren des Käsestaubes, d. h. das Aufschmelzen und Plastifizieren
in heißem Wasser bei gleichzeitigem Kneten, ist nicht möglich. Der fi
lierte Käsestaub kann zu höheren Preisen als der Schmelzkäse vertrieben
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs
genannten Art so zu gestalten, daß unter dem Einfluß der Spülflüssigkeit
und der Verweilzeit des Käsestaubs in dem Feststoffraum der Schleudertrommel
eine Gefügeveränderung des Käsestaubes vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Spülflüssig
keit in der Zentrifuge geklärte, erwärmte Molke verwendet und die Schleudertrommel
3 im Abstand von ca. fünf Minuten teilentleert wird.
Bei dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aus der Zentrifuge ausge
tragenen Käsestaub ist die Kokosflockenstruktur nicht mehr vorhanden.
Zusätzlich zu einer verbesserten Filierbarkeit zeichnet sich der Käse
staub durch eine hellere, ansprechende Farbe aus. Ferner konnte eine Ausbeutesteigerung,
die zwischen zehn bis zwanzig Prozent liegen dürfte,
festgestellt werden.
Es kommt hinzu, daß durch das erfindungsgemäße Verfahren die Schaumbil
dung in dem Molkenauffanggefäß verhindert bzw. stark reduziert wird.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Es zeigt
Fig. 1 eine selbstentleerende Zentrifuge im Vertikalschnitt, bei der
in der linken Hälfte der die Austragöffnungen für den Käse
staub verschließende Kolbenschieber in der Verschlußstellung
und in der rechten Hälfte in der Öffnungsstellung dargestellt
ist und
Fig. 2 in schematischer Darstellung die Reinigungszentrifuge mit zuge
ordnetem Drehbürstensieb mit einem geschlossenen Molkekreis
lauf.
Die Rohmolke wird, wie durch den Pfeil 1 angedeutet, dem ortsfesten Zu
laufrohr 2 der Schleudertrommel 3 zugeführt. Da der Käsestaub in vielen
Fällen die Eigenschaft besitzt, auch im Zentrifugalfeld der Zentrifuge
als Schwebeteilchen vorzuliegen, wird die Rohmolke einem im Tellerpaket
4 außen liegendem Steigekanal 5 zugeführt, so daß beim Eintritt ins Tel
lerpaket eine sehr hohe Zentrifugalkraft auf die Rohmolke wirkt. Die zu
klärende Flüssigkeit muß im Tellerspalt der Zentrifugalkraft entgegen
fließen, um aus der Schleudertrommel in die Schälkammer 6 zu gelangen.
Dabei werden auch feinste Teilchen abgeschieden.
Die Käsestaubpartikel sammeln sich im Feststoffraum 7. Über eine Schäl
scheibe 8 fließt die geklärte Molke, die eine Temperatur zwischen 30
und 40° aufweist, durch die Leitung 9 kontinuierlich ab.
Im Bereich des größten Innendurchmessers der Schleudertrommel 3 sind im
Trommelmantel Austragöffnungen 10 für den Käsestaub vorgesehen. Diese
Austragöffnungen können durch einen innerhalb der Schleudertrommel lie
genden Kolbenschieber 11 verschlossen werden. Die Verschlußstellung des
Kolbenschiebers 11 ist in der Fig. 1 in der linken Hälfte der Zeichnung
dargestellt. In der anderen Hälfte der Zeichnung befindet sich der Kol
benschieber 11 in der Öffnungsstellung, so daß die Käsestaubpartikel
in einen ringförmigen Feststoffänger 12 abgeschleudert werden. Durch
einen Stutzen 13 wird als Spülflüssigkeit in den Raum oberhalb des
Feststoffängers 12, der nach außen durch die Haube 14 begrenzt wird,
geklärte Molke eingeführt. Diese Molke wird aus der Leitung 9 über
eine Zweigleitung 15 entnommen, in der ein Magnetventil 16 angeordnet
ist, das von einem nicht dargestellten Steuergerät, zu dem die Funktions
linie 17 führt, betätigt wird.
Der Kolbenschieber 11 wird im Betrieb der Zentrifuge im zeitlichen Ab
stand von etwa fünf Minuten in die Öffnungsstellung gefahren, um eine
Teilentleerung der Schleudertrommel einzuleiten.
Damit die Menge der geklärten Molke kleingehalten wird, die als Spül
flüssigkeit verwendet wird, wird das Magnetventil 16 etwa drei Sekunden
vor der Trommelteilentleerung geöffnet und etwa sechs Sekunden nach der
Trommelteilentleerung geschlossen.
In dem in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Käse
staub-Molke-Gemisch von dem Feststoffänger 12 einem Drehbürstensieb 18
zugeführt. Die Käsestaubpartikel setzen sich im Bodenbereich des Dreh
bürstensiebes ab und werden über einen Schieber 19 abgezogen und von
einem Vorratsbehälter 20 aufgenommen. Dieser Behälter wird manuell von
Zeit zu Zeit entleert. Dies ist unproblematisch, da pro Stunde etwa
zwölf Kilogramm Käsestaub dem Vorratsbehälter zugeführt werden.
Bei einer Teilentleerung der Schleudertrommel fallen etwa fünf Liter
des Käsestaub-(Molkeeiweiß)Molke-Gemisches mit einer Trockensubstanz
von acht Prozent an. Dieses Käsestaub-Molke-Gemisch wird, da es in dieser
Form noch nicht zu Käse verarbeitet werden kann, dem Drehbürstensieb 18
zugeführt, in dem sich, wie dargelegt, der Käsestaub absetzen kann. Die
abgetrennte Molke wird über eine Pumpe 21 zu der Leitung 9 gefördert.
Die Pumpe wird durch einen Niveauregler eingeschaltet, der den Füll
stand im Drehbürstensieb regelt. Der Motor 22 des Drehbürstensiebes wird
jeweils kurz vor den Entleerungen der Zentrifuge für einige Sekunden ein
geschaltet, damit mittels der Bürsten 24 die an den Siebwänden 23 haften
den Käsestaubteilchen abgeschabt werden und daß sie für einen erneuten
Siebvorgang vorbereitet wird.
Das Ventil 19 und der Motor 22 werden von einem Steuergerät aus betä
tigt, zu dem die Funktionslinien 25 und 26 hinführen.
Bezugszeichen
1 Pfeil
2 Zulaufrohr
3 Schleudertrommel
4 Tellerpaket
5 Steigekanal
6 Schälkammer
7 Feststoffraum
8 Schälscheibe
9 Leitung
10 Austragöffnung
11 Kolbenschieber
12 Feststoffänger
13 Stutzen
14 Haube
15 Zweigleitung
16 Magnetventil
17 Funktionslinie
18 Drehbürstensieb
19 Schieber
20 Vorratsbehälter
21 Pumpe
22 Motor
23 Siebwand
24 Bürste
2 Zulaufrohr
3 Schleudertrommel
4 Tellerpaket
5 Steigekanal
6 Schälkammer
7 Feststoffraum
8 Schälscheibe
9 Leitung
10 Austragöffnung
11 Kolbenschieber
12 Feststoffänger
13 Stutzen
14 Haube
15 Zweigleitung
16 Magnetventil
17 Funktionslinie
18 Drehbürstensieb
19 Schieber
20 Vorratsbehälter
21 Pumpe
22 Motor
23 Siebwand
24 Bürste
Claims (4)
1. Verfahren zum Abscheiden des Käsestaubs aus Molke unter Verwendung
einer selbstentleerenden Zentrifuge, aus der geklärte Molke kontinuier
lich und Käsestaub intermittierend abgezogen, der Käsestaub von einem
Feststoffänger aufgenommen und dem Feststoffänger Spülflüssigkeit zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß als
Spülflüssigkeit in der Zentrifuge geklärte, erwärmte Molke verwendet
und die Schleudertrommel (3) im Abstand von ca. fünf Minuten teilentleert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als Spül
flüssigkeit benutzte Molke eine Temperatur von ca. 30 bis 40°C aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Magnet
ventil (16) für die Zuführung der Molkespülflüssigkeit etwa drei Sekunden
vor der Trommelteilentleerung geöffnet und ca. sechs Sekunden nach
der Trommelteilentleerung geschlossen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem
Feststoffänger (12) das Käsestaub-Molke-Gemisch einem Drehbürstensieb
(18) zugeführt, die Molke mittels einer Pumpe (21) abgezogen und in
die Ablaufleitung (9) der Zentrifuge für die geklärte Molke gefördert
wird und der Käsestaub bei geöffnetem, schiebergesteuertem Stutzen in
einen Vorratsbehälter (20) fließt.
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