DE3718631A1 - Kombiniertes injektionsverfahren sowie vorrichtung zur herstellung eines hochverfestigten bodenvolumens bei gleichzeitiger stabilisierung des angrenzenden bodens - Google Patents
Kombiniertes injektionsverfahren sowie vorrichtung zur herstellung eines hochverfestigten bodenvolumens bei gleichzeitiger stabilisierung des angrenzenden bodensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Injektionsverfahren zur Her
stellung eines hochverfestigten Bodenvolumens. Die Er
findung betrifft außerdem eine zur Durchführung dieses
Verfahrens vorgesehene Vorrichtung zur Herstellung eines
hochverfestigten Injektionskörpers unter einem bestehen
den Gebäude zur tragfesten und/oder wasser- bzw. luft
dichten Einhüllung eines Hohlraumes bzw. unterirdischen
Bauwerks.
Durch die Anmelderin ist schon ein Verfahren bekannt ge
worden (DE-OS 35 01 128), das die Schaffung von elasti
schen Abdichthüllen betrifft. Diese dichten die abzu
bauenden Bodenmassen hermetisch gegen Grundwasser und Luft
ab. Derartige bekannte Abdichthüllen werden durch Inji
zieren einer Zementsuspension unter Hochdruck hergestellt.
Erfahrungsgemäß ist während des Hochdruck-Injektionsvor
ganges eine partielle Verflüssigung des Bodens zur Durch
mischung mit der Injektionsflüssigkeit erforderlich, wo
durch es zu einer Teilentspannung des Bodens kommen kann.
Hierdurch können Setzungserscheinungen des Gebäudes bzw.
Senkungen an der Oberfläche auftreten. Dies kann aber die
Anwendung des Hochdruck-Injektionsverfahrens in Frage
stellen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen tragfähigen,
hochverfestigten Injektionskörper durch Injizieren von
hochgespannten Zementsuspensionen bei der Auffahrung
eines unterirdischen Hohlraumes unter einer bestehenden
Bebauung zu schaffen und gleichlaufend den Boden außer
halb des Injektionskörpers in einem solchen Spannungs
zustand aufrechtzuerhalten, der Setzungen ausschließt
oder eingetretene Setzungen rückgängig macht.
Gegenstand der Erfindung ist somit die Schaffung eines
hochverfestigten Injektionskörpers, der das zu erstellen
de Hohlraumbauwerk tragfähig und/oder wasser-/luftdicht
umschließt.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und bei der erfindungs
gemäßen Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7 ge
löst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den je
weiligen Unteransprüchen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist als eine Kombination
zweier Bereiche A und B von Injektionsvorgängen zu be
trachten. Der Bereich A umfaßt die Vorgänge bei der Herstel
lung des tragfähigen, hochverfestigten Injektionskörpers,
der das Hohlraumbauwerk einhüllt und der mit Hilfe einer
Hochdruck-Injektion gebildet wird.
Der Bereich B besteht aus den Vorgängen, die den Span
nungszustand des Bodens außerhalb des Injektionskörpers
aufrechterhalten bzw. erhöhen können. Diese Wirkung wird
durch Injektion von Feststoff in den Boden erreicht, wo
durch dessen Tragkräfte in einen solchen Zustand einre
guliert werden, daß Setzungen der Bauerke an der Ober
fläche vermieden bzw. eingetretene Setzungen rückgängig
gemacht werden.
Es ist ein wesentlicher Vorteil der Erfindung, daß alle
erforderlichen Vorgänge in den Bereichen A und B von
einem einzigen kombinierten Bohr- und Injektionsgerät,
das an der Oberfläche bewegbar aufgestellt ist, getätigt
werden können.
In dem kombinierten Gerät befindet sich auch eine Packer
einrichtung mit mehreren Packerstufen, womit die Injek
tion des Feststoffes in den Boden zur Stabilisierung ört
lich gezielt durchgeführt wird.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß
sowohl die Injektion der Hochdruck-Zementsuspension als
auch die Feststoffinjektion nach Bedarf zu jedem belie
bigen Zeitpunkt wiederholt werden können. Das Verfahren
gemäß der Erfindung bietet die vorteilhafte Möglichkeit,
die Arbeitsvorgänge in beiden Verfahrensbereichen gleich
zeitig oder in beliebiger Reihenfolge auszuführen. So
kann es u.U. notwendig werden, zuerst den Boden vorab zu
stabilisieren, bevor die Vorgänge zur Herstellung des
Hochdruck-Injektionskörpers ausgeführt werden.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist darin zu sehen, daß die Arbeitsvorgänge von einem
zentralen Ansatzpunkt aus geschützter Position von der
Oberfläche aus gesteuert und getätigt werden können.
Mit dem kombinierten Gerät ist dem Baustellenpersonal
ein Instrument in die Hand gegeben, die einzelnen Ar
beitsgänge in abgestimmter Weise auszuführen und die Ge
fahren aus den Setzungen vorhandener Gebäude zu vermei
den oder gar zu korrigieren. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird die Durchführung von Baumaßnahmen, wie
z.B. von Hohlraumbauten in bebautem Gelände, ohne Gefahr
durch Setzungen vielfach erst ermöglicht.
Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung
bieten von der Oberfläche aus durch die Verfahrenskom
bination aus jeweils einer einzigen Bohrung ein Höchst
maß an Sicherheit für die darüberliegende, angrenzende
oder unmittelbar beeinflußte Bebauung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der einzigen
Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt schematisch im
Schnitt eine Baustellensituation zur Darstellung des
erfindungsgemäßen Verfahrens sowie des Bohr- und Injek
tionsgerätes gemäß der Erfindung.
Die in der Zeichnung dargestellte Baustelleneinrichtung
befindet sich unter der Oberfläche 10 und unter einem
Gebäude 5. Unter diesem ist ein Hohlraumbauwerk 3
(U-Bahn) zu erstellen, das von einem stetig fortschrei
tenden tragfähigen Injektionskörper 2 überspannt wird.
Die Herstellung des Injektionskörpers 2 erfolgt durch
z.B. sich überschneidende Injektionssäulen 4 in einem
Verfahrensbereich A, und zwar durch Injizieren einer Ze
mentsuspension 11 unter hohem Druck aus Injektionsdüsen 13.
In einem weiteren Verfahrensbereich B finden die Vorgänge
des Verfahrens zur Stabilisierung des Bodens 1 statt, um
den geforderten Spannungszustand 1 a einzustellen. Dies
erfolgt durch Injizieren von Feststoff 8 aus einem Ven
tilrohr 7 und dessen Ventilstufen 12.
Sämtliche Vorgänge in den Verfahrensbereichen A und B
werden durch ein kombiniertes Bohr- und Injektionsgerät 9
ausgeführt. Dieses besteht aus einem antreibbaren Bohr-
und Injektionsgestänge 14, an dessen Bohrkopf eine oder
mehrere der Injektionsdüsen 13 zum Ausbringen der Zement
suspension 11 in den Verfahrensbereich A angeordnet sind.
Für die Arbeiten im Verfahrensbereich B ist in einer
Bohrung 6 das bereits genannte Ventilrohr 7 vorhanden,
dessen Ventilstufen 12 einzeln mit einer Packereinrich
tung 15 absperrbar verbunden sind.
Es steht damit ein kombiniertes Injektionsverfahren sowie
eine Vorrichtung 9 zur Verfügung, um ein hochverfestig
tes Bodenvolumen herzustellen bei gleichzeitiger Stabili
sierung von angrenzendem Boden 1 zur Beherrschung des
Spannungszustandes 1 a in diesem Boden 1 durch Injektion
von Feststoff 8.
Mit dem kombinierten Injektionsverfahren und der Vor
richtung 9 hierfür zur Schaffung tragfähiger Bodenmassen
für die Ausführung von Untertagebauwerken 3, wie Hohlraum
bauten o.dgl., wird es ermöglicht, durch Injizieren der
Zementsuspension 11 unter Hochdruck den hochverfestigten,
tragfähigen, den Hohlraum umhüllenden Injektionskörper 2
zu schaffen und gleichzeitig durch Injektion von Fest
stoff 8 im Boden 1 einen solchen Spannungszustand 1 a
aufrechtzuerhalten, daß die ursprüngliche oder eine ge
zielt vorgegebene Lage des an der Oberfläche 10 stehen
den Bauwerkes 5 eingehalten werden.
Sämtliche Arbeitsvorgänge des Verfahrens werden von dem
einzigen kombinierten Bohr- und Injektionsgerät 9 aus
geführt. Das Gerät 9 besitzt den weiteren Vorteil, daß
sowohl die Hochdruck-Injektion der Zementsuspension 11
für die Herstellung des Injektionskörpers 2 als auch
die Injektion von Feststoff 8 zur Stabilisierung des
Bodens 1 zu jedem beliebigen Zeitpunkt, je nach Bedarf,
wiederholt werden kann.
Es besteht daher der Vorteil der beschriebenen Verfahrens
kombination u.a. darin, ein Höchstmaß an Sicherheit bei kon
trollierbarem steuerbarem Verfahrensablauf zu gewähren
und gleichzeitig einen gezielten Spannungszustand im
behandelten Boden 1 zum Schutz vor Setzungserscheinungen
der darüberliegenden, angrenzenden oder unmittelbar be
einflußten Bebauung aufrechtzuerhalten.
Hinsichtlich etwaiger weiterer Merkmale des beschrie
benen Verfahrens und der Vorrichtung wird, soweit sie
vorstehend nicht näher erläutert sind, ausdrücklich auf
die Zeichnung verwiesen.
Claims (8)
1. Injektionsverfahren zur Herstellung hochverfestigter
und tragfähiger Bodenmassen bei der Ausführung von Un
tertagebauwerken, wie Hohlraumbauten o.dgl.,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Injektionsvorgang im Boden (1) in zwei Ver
fahrensbereiche (A, B) unterteilt ist, wovon der
eine Verfahrensbereich (A) in der Herstellung eines
den Hohlraum (3) einhüllenden Injektionskörpers (2)
besteht, der durch lnjizieren einer Zementsuspension
(11) bzw. einer gleichwertigen aushärtenden Masse un
ter Hochdruck gebildet wird, während im anderen Ver
fahrensbereich (B) außerhalb des Injektionskörpers (2)
durch Injizieren von Feststoff (8) im Boden (1) ein
solcher Spannungszustand (1 a) aufrechterhalten wird,
der die ursprüngliche oder eine gezielt vorgegebene
Lage des Bauwerkes (5) einzuhalten gestattet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arbeitsvorgänge im Verfahrensbereich (A) mit
denen im Verfahrensbereich (B) in der Weise steuerbar
verbunden sind, daß sie von nur einem einzigen kom
binierten Bohr- und Injektionsgerät (9) ausgeführt
werden, das mit einer in einer Bohrung (6) befindlichen
Packereinrichtung (15) mit Ventilrohr (7) und Packer
stufen (12) ausgerüstet ist und dadurch die Feststoff
injektion (8) über die Ventilstufen (12) in den Boden (1)
zu dessen Stabilisierung stufenweise ausführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststoffinjektion (8) zu jedem beliebigen
Zeitpunkt zur Aufrechterhaltung des gewünschten Span
nungszustandes (1 a) wiederholbar ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Injektion der Zementsuspension (11) zur Nach
füllung der Injektionssäulen (4) von der Oberfläche (10)
her durch das unten offene Ventilrohr (7) zu jedem be
liebigen Zeitpunkt wiederholt werden kann.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Verfahrensvorgänge von einem zentralen An
satzpunkt und in geschützter Position getätigt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arbeitsvorgänge in den beiden Verfahrensbe
reichen (A, B) gleichzeitig oder in beliebiger Reihen
folge ausgeführt werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch
ein einziges, an der Oberfläche (10) anordenbares
kombiniertes Bohr- und Injektionsgerät (9), das aus
einem antreibbaren Bohr- und Injektionsgestänge (14)
besteht, an dessen Bohrkopf eine oder mehrere Injek
tionsdüsen (13) angeordnet sind, wobei für die Ar
beiten im Verfahrensbereich (B) ein Ventilrohr (7)
in der Bohrung (6) vorhanden ist, das mit mehreren
Ventilstufen (12) versehen ist, die einzeln mit einer
Packereinrichtung (15) absperrbar verbunden sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bohr- und Injektionsgestänge (14) mit Ventil
stufen (12) ausgestattet ist, so daß dadurch das
Ventilrohr (7) entfällt.
Priority Applications (2)
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Owner name: KELLER GRUNDBAU GMBH, 6050 OFFENBACH, DE |
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