DE3543059A1 - Verfahren zum verfestigen von bodenabschnitten - Google Patents

Verfahren zum verfestigen von bodenabschnitten

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DE3543059A1 DE19853543059 DE3543059A DE3543059A1 DE 3543059 A1 DE3543059 A1 DE 3543059A1 DE 19853543059 DE19853543059 DE 19853543059 DE 3543059 A DE3543059 A DE 3543059A DE 3543059 A1 DE3543059 A1 DE 3543059A1
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E02HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
    • E02DFOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
    • E02D3/00Improving or preserving soil or rock, e.g. preserving permafrost soil
    • E02D3/12Consolidating by placing solidifying or pore-filling substances in the soil
    • EFIXED CONSTRUCTIONS
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    • E02D27/32Foundations for special purposes
    • E02D27/48Foundations inserted underneath existing buildings or constructions

Description

  • Verfahren zum Verfestigen von
  • Bodenabschnitten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verfestigen von Bodenabschnitten, insbesondere durch von zueinander beabstandeten Bohrungen ausgehenden, mittels Injektion von Zementsuspensionen gebildeten Streifen verfestigten Zustandes.
  • In der auf die Anmelderin zurückgehenden Werbedruckschrift M 690 - J2 - 483 - 5 - idw (Seite 3) vom April 1983 wurde bereits ein Verfahren zum Herstellen von Bodentragwerken mittels Zementinjektionen unter Druck beschrieben. Bei diesem Verfahren bestimmen die Düsenführung, der Injektionsdruck sowie die Menge der injizierten Suspension die Form und die Festigkeit der im Boden hergestellten Boden-Zementkörper.
  • Die in dieser Druckschrift beschriebenen, ggf. auch horizontal hergestellten und auf bestimmte Länge durchgehenden Boden-Zementkörper haben sich in der Praxis bewährt.
  • Die Verfestigung ist jedoch immer nur auf bestimmte Abschnitte dieser Boden-Zementkörper beschränkt. Wenn aber der Verfestigungsbereich vergrößert werden soll, so sind stets mehrere, z.B. hinter- und/oder nebeneinanderliegende Boden-Zementkörper herzustellen. Die bei dieser Verfahrensweise einzusetzenden Suspensionsmengen und damit im Gefolge ein entsprechend hoher Bedarf an Zement sind im Verhältnis zum Gewinn an Tragfähigkeit überproportional groß.
  • Von diesen Erkenntnissen ausgehend, soll mit der vorliegenden Erfindung die Aufgabe gelöst werden, das bekannte Verfahren derart weiter auszugestalten und fortzubilden, daß ein Zugewinn an Tragfähigkeit bei zugleich wesentlich geringerem Materialeinsatz, insbesondere an Zement, erzielt zu werden vermag.
  • Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, -daß zunächst eine Bohrung bestimmter Länge in den Boden eingebracht wird, -daß anschließend, ausgehend von der Bohrung, radial gerichtet eine Zementsuspension streifenförmig über eine vorbestimmte Länge und Breite unter Aufrechterhaltung eines bestimmten Drucks injiziert wird, - daß danach in die gleichzeitig ausgefüllte Bohrung vor dem Aushärten des durch das Injizieren in den Bohrungsbereich gelangten, mit Zementsuspensiondurchmischten Bodenanteils ein Rohr, welches an seinem Einschubende geschlossen ist, eingeführt wird, - daß nach dem Verfestigen des mit Zementsuspension versehenen Bereiches, ausgehend vom Inneren des eingebrachten Rohres, welches als Sollbruchstellen oder als Ventile ausgebildete, durch Druck öffenbare Durchlässe aufweist, in einen bestimmten Teil außer halb des streifenförmigen Bodentragwerkes eine Zeme-ntsuspension unter einem zur Öffnung der Ventile oder der Sollbruchstellen sowie Aufsprengung des aus genügend yerfestigter Zementsuspension gebildeten Zentralbereiches bzw. Knotenpunktes der zunächst eingebrachten Bohrung genügenden Druck eingespritzt wird.
  • Mit diesem Lösungsvorschlag geht der Vorteil einher, daß eine relativ große Bodenfläche durch die Zusatzinjektion nach Bildung der Streifen gezielt verfestigt werden kann, wobei jedoch der Aufwand an Material und Arbeit relativ gering ist.
  • Hierdurch verbilligt sich zugleich ein Bauvorhaben nicht unwesentlich. Vorteilhaft wirkt sich zudem aus, daß es das vorgeschlagene Verfahren auch ohne weiteres zuläßt, Bereiche zwischen dem durch Injektion einer Zement-Suspension hergestellten Bodentragwerk zu verfestigen, nachdem die für die Zusatz-Injektion notwendigen Öffnungen durch Druckeinwirkung von innen aufgebrochen wurden. Hierbei wird das im Hinblick auf die jeweiligen Bodenverhältnisse bezüglich Aushärtezeit ausgewählte Injektionsmittel unter einem nach der Injektionsreichweite bestimmten Druck in den zu stabilisierenden Bodenbereich eingepreßt. Ferner wird die Aushärtezeit für den das Rohr aufnehmenden Zentralbereich so bemessen, daß für das Aufbrechen bzw. Aufsprengen desselben ein genügend großer Druck aufgebaut werden kann und eine Umläufigkeit verhindert wird. Andererseits ist es jedoch auch möglich, eine separate Spülbohrung vorzusehen oder die zunächst eingebrachte Bohrung durch ein Rohr zu stützen, welches beim Einbringen der Zementsuspension zum Bilden der Streifen zurückgezogen werden muß. Eine solche Vorgehensweise ist jedoch wesentlich aufwendiger als das gleichzeitige Einbringen des thixotrophen Spülmittels.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Bohrung unter gleichzeitigem Einleiten eines Spülmittels thixotrophen Verhaltens zum Ausspülen des Bohrgutes und Stützen der Bohrung eingebracht wird.
  • In vorteilhafter Ausgestaltung dieses die vorgeschlagene Erfindung tragenden Merkmals ist zudem vorgesehen, daß zum Herstellen der streifenförmig verlaufenden Verfestigungsbereiche vor Einleitung der Zementsuspension mit Hilfe eines gerichteten Hochdruck-Wasserstrahls ein entsprechender Hohlraum im Boden ausgeräumt wird. Das Ausräumen des Hohlraumes erfolgt dabei einem anderen wesentlichen Erfindungsmerkmal zufolge gleichzeitig, jedoch abstandsversetzt mit einem Hochdruck-Wasserstrahl und mit der Injektion der Zementsuspension. Mit dieser Verfahrensweise geht der Vorteil einer guten Vorbereitung der Streifen einher, weil in kurzer Zeitabfolge zuerst der Boden durch Anwendung von Hochdruck-Wasser ausgeräumt und sodann, daran anschließend, das Ausfüllen durch die Suspension erfolgt. Die losen bzw. löslichen Bestandteile werden dabei unter gleichzeitigem Ausspülen des thixotrophen Spülmittels aus der Bohrung nach rückwärts entfernt, wobei ein bestimmter Druck über das zusätzliche Dichtrohr und einen Preventer aufrechterhalten wird.
  • Wesentlich zum Erfolg des Verfahrensablaufes trägt nach einem weiteren Merkmal der Erfindung bei, daß mit einer thixotrophen, Bentonit und Zement aufweisenden Spülmittel-Suspension gearbeitet wird. Hierdurch läßt sich in vorteilhafter Weise erreichen, die in den Boden niedergebrachte Bohrung für weitere, den Verfahrensablauf bestimmende Maßnahmen offen bzw. ausspülbar zu halten.
  • Ein weiteres wesentliches Erfindungsmerkmal besteht darin, daß der Wasserstrahl von einem Druckluftstrahl umschlossen ist. Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß der Wasserstrahl eine gerichtete und abgegrenzte Führung erhält.
  • Nach der vorliegenden Erfindung ist einem weiteren wesentlichen Merkmal zufolge vorgesehen, daß die in den Boden niederzubringende Bohrung unter Zuhilfenahme einer Bohreinrichtung hergestellt wird, deren Bohrkopf mit Öffnungen zum Austritt des Spülmittels versehen ist, wobei die Einrichtung im Bereich des Bohrkopfes eine oder mehrere radial gerichtete Düsenöffnungen für die Zementsuspension aufweist, aus welchen nach dem Herstellen der Bohrung während des Zurückziehens des Bohrgestänges samt Bohrkopf die Zementsuspension in den Boden zur streifenförmigen Verfestigung injiziert wird. Mit einer derart ausgebildeten Bohreinrichtung geht der Vorteil einher, daß diese sowohl das Herstellen des Bohrloches selbst im Vorwärtsgang als auch das Herstellen der der Verfestigung dienenden Streifen im Rückwärtshub gewährleistet.
  • Ein anderes wesentliches Erfindungsmerkmal besteht darin, daß in das Innere des Rohres ein über eine bestimmte Rohrlänge sich erstreckender und an eine Zuleitung angeschlossener Injektionspacker eingeführt wird und nach dem steuerbaren Abdichten gegenüber der Rohrinnenwandung in seinem zu einer oder mehreren Öffnungen des Rohres ausgerichteten Abschnitt mit der Zuleitung der Zementsuspension verbunden ist. Der Vorteil, der sich aus diesem Merkmal ergibt, besteht im wesentlichen aus der Anwendung eines bereits vielfach in der Praxis bewährten Injektionspackers, der ein gleichermaßen abschnittsweises und gezieltes Injizieren der Suspension wie auch ein Arbeiten bei nur relativ geringem Druck gewährleistet. In entsprechender Ausgestaltung dieses Merkmals schlägt die vorliegende Erfindung vor, daß die Zement-Suspension mit einem Druck von etwa 20.. .50 bar eingeleitet wird.
  • Der Wasserstrahl, der dem Ausräumen dient, hat eine Geschwindigkeit von etwa 150...250 m/sec; die dem Bilden der Streifen dienende Suspension wird einem weiteren Lösungsvorschlag zufolge mit einem Druck von etwa 50...100 bar injiziert.
  • Der Injektionspacker wird nach einem weiteren wesentlichen Erfindungsmerkmal in Intervallen fortschreitend vom Rohrende zum Rohranfang hin fortbewegt.
  • Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht darin, daß die streifenförmigen Verfestigungsbereiche zweier benachbarter Bohrungen unter einem Winkel zur Horizontalen verlaufen, wobei sie sich ggf. schneiden. Der sich hieraus ergebende Vorteil besteht im Aufbau eines falt- oder gitterartigen Netzwerkes. Darüber hinaus wird zusätzlich zu dem schon vorhandenen Bodentragwerk mittels Injektionen der ober-, unter-und/oder innerhalb des Tragwerks befindliche Boden in seinen Trageigenschaften nachhaltig verbessert, so daß hierdurch ein regelrechtes Boden-Verbundtragwerk großer Homogenität sowie auch mit guten Trag- und Dichtungsverhalten entsteht. Natürlich ist die Erfindung nicht nur auf ein falt- oder gitterartiges Netzwerk begrenzt. Ebenso ist es möglich, eine wand-oder kastenartige Struktur zu wählen.
  • Im Sinne überaus rationeller Arbeitsweise zeigt sich auch das weitere erfindungswesentliche Merkmal, daß die Zementsuspension, ausgehend von der niedergebrachten Bohrung, in jeweils mindestens zwei diametral entgegengesetzt gerichtete Streifen injiziert wird.
  • Abgerundet und vervollkommnet wird die vorgeschlagene Erfindung schließlich noch dadurch, daß das Rohr im Abstand zueinander und auf einer bestimmten Umfangsstellung angeordnete Bohrungen aufweist, die mittels einer flexiblen Manschette, insbesondere Gummimanschette, abgedeckt sind und so ein Ventil bilden. Mit diesem Lösungsvorschlag geht der Vorteil einer besonders einfachen und gezielten Einleitung der nachträglich injizierten Suspension einher.
  • In den Zeichnungen ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen dargestellt. Dabei zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Boden-Verbund-Tragwerk, das dem Abfangen von Lasten aus der Oberfläche sowie auch zum Schutze etwaiger unterirdischer Hohlräume dient, Fig. 2 schematisch das Herstellen eines Boden-Zementkörpers in waagerechter Richtung aus einem senkrecht zur Herstellrichtung verlaufenden Stollen, Schacht od. dgl., Fig. 3 ein zusammenhängendes, etwa streifen- oder gitterartig hergestelltes Tragewerk, Fig. 4 eine Teillängschnitt durch ein einseitig abgeschlossenes, in den mit Zement-Suspension durchmischten Bodenanteil einschiebbares Rohr, das durch Druck öffenbare Durchlässe aufweist und in das ein Injektionspacker einführbar ist, Fig. 5 einen Querschnitt durch ein in thixotrophem Zustand befindliches streifenartiges Tragwerk im Augenblick seines Aufsprengens mittels eines durch Druck seine Durchlässe öffnenden Rohres, und Fig. 6 einen Querschnittt durch ein in thixotrophem Zustand befindliches gitterartiges Tragwerk im Augenblick seines Aufsprengens mittels zweier zueinander etwa paralleler, durch Druck ihre Durchlässe öffenender Rohre.
  • In Fig. 1 ist schematisch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens am Beispiel eines - nicht weiter dargestellten -Gebäudes als Oberflächenlast 1-gezeigt. Diese Last wird dabei gegen schädliche Setzungen aus einem untertägigen Streckenvortrieb, dargestellt durch den Hohlraum 2, abgeschirmt. Das Herstellen des schematisch angedeuteten, beispielsweise gitterartig ausgebildeten Boden-Verbundtragwerks 3 erfolgt in noch näher zu beschreibender Weise über die Schächte 4.
  • Entsprechend Fig. 2 erfolgt das Herstellen eines Boden - Zementkörpers 8 in waagerechter Richtung aus einem senkecht zur Herstellrichtung verlaufenden Schacht, Stollen od. dgl. 4.
  • Über eine Leitbohrung 5, die je nach Bodenart und spezifischer Aufgabenstellung einen Durchmesser in der Größenordnung von etwa 50...100 mm aufweist und deren Länge der Längserstreckung des herzustellenden Boden-Zementkörpers 8 entsprechen kann, wird vom Bohrlochtiefsten bzw. vom äußersten Ende des Bohrlochs der Bohrkopf mit dem (den) austretenden Düsenstrahl(en) 7 nach rückwärts zurückgezogen. "Rückwärts" bedeutet demgemäß von der entferntesten Stellung der Leitbohrung 5 aus bis hin zum Ausgangspunkt, also etwa bis zum Herstellschacht, Stollen od. dgl. 4. Dabei kann die Wirkung des Düsenstrahls auf bestimmte Abschnitte begrenzt werden.
  • Der Überschuß an in den Boden eingebrachten, der Streifenbildung dienenden Wasser bzw. Zementsuspension fließt innerhalb des Ringraumes zwischen der Leitbohrung 5 bzw. einem Dichtrohr und dem Bohrgestänge in Richtung des Schachtes 4 in nicht weiter dargestellter Weise zurück. Er wird dort vor einem Preventer gesammelt. Nach Erreichen einer Wasser-bzw. Zementsuspensionssäule bestimmter Größe wird selbsttätig ein Überdruckventil geöffnet, um die gesammelte Suspension abzuführen und ggf. einer Neuverwendung zuzuführen.
  • Je nach Anordnung der - nicht weiter dargestellten - Düsen zum Austritt der thixotrophen, im wesentlichen aus einem Bentonit und Zement bestehenden Suspension, d.h. nach der Stellung des Düsenwinkels zur Achse des Bohrlochs bzw. zur Achse des Düsenträgers, und bei einem Abstand der einzelnen, aufeinander folgenden Bohr- bzw. Suspensions-Füllstrecken, überschneiden sich die Einwirkbereiche der Düsenstrahlen (Düsvorgänge) derart, daß ein zusammenhängender, bevorzugt streifen-oder faltwerkähnlicher, sich horizontal erstreckender Boden-Zementkörper entsteht. Unter "streifenförmig" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist zu verstehen, daß es sich um ein ebenes Gebilde von endlicher Länge und Stärke handelt.
  • Als thixotrope werden solche Stoffe bezeichnet, die durch Rühr-, Schüttel- od. dgl. Bewegungen von einem flüssigen in einen halbfesten, etwa gallertartigen Zustand übergehen; der Zementanteil in der im vorliegenden Falle aus Wasser, Bentonit und Zement bestehenden Suspension gewährleistet schließlich deren Erstarrung.
  • Der vorstehend beschriebene Verfahrensablauf nach der Erfindung ist über die Anordnung und Stellung der Düsen so wählbar, daß möglichst große Flächeneinheiten aus einer Bohrung hergestellt werden können bzw. daß zum Bilden derartiger räumlich-körperlicher Tragwerke oder Dichtungselemente ein sicherer Verbund gewährleistet ist. Fig. 3 zeigt eines solches zusammenhängendes Tragwerk 8. Dieses ist dabei vergleichbar mit einem unmittelbar zusammenhängenden Rohrschirm in den Berührungsflächen. Diese lassen sich mittels zweier, sich gegenüberstehender und gleichgroßer Austrittsdüsen erzielen, die bei einem zweiten Düsvorgang in derselben Leitbohrung um 900 verschwenkt werden. In Fig. 3 ist das Innere eines derart hergestellten Körpers mit 9, dessen Oberhaut mit 10 und dessen Unterhaut mit 11 bezeichnet.
  • Nach beendetem Herstellen der Boden-Zementkörper 8 wird in die thixotrophe, also noch nicht abgebundene Suspension der Leitbohrung 5 (Fig. 2) ein oder mehrere Ventilrohre 12 (Fig.
  • 3) eingeführt. Das Einführen der Rohre 12 erfolgt so, daß die Ventile entsprechend Fig. 4 derart ausgerichtet sind, daß die Ventilöffnungen 13 in Richtung der zu stabilisierenden und zu injizierenden Bodenbereiche mit möglichst geringer Wandstärke des umschließenden Boden-Zementkörpers 8 liegen. Die Ventilrohre 12 weisen radial, z.B. gruppenweise angeordnete Ventilöffnungen oder Bohrungen 13 auf, die durch über diese Ventilöffnungen geschobene Manschetten 14 aus Gummi- od. dgl. Werkstoff verschlossen sind. Rohr 12, Öffnung 13 und Manschette 14 bilden jeweils ein Ventil.
  • Wenn der (die) Boden-Zementkörper 8 abgebunden haben bzw.
  • erhärtet sind, wird sodann über an sich bekannte Injektionspacker die jeweils vorgegebene Stelle am Ventilrohr 12 mit einer zweiten Injektionssuspension beaufschlagt. Durch die Wahl eines entsprechenden Injektionsdruckes, etwa 20...50 bar, wird mittels der auf dem Rohr 12 angeordneten Ventile 13 ein Aufsprengen der noch in thixotrophem Zustand befindlichen Boden-Zementkörper 8 bewirkt. Hierbei wird das Injektionsmittel in der je Stufe vorgegebenen Menge in den zu stabilisierenden Bodenbereich eingepreßt.
  • Der (die) Injektionspacker werden bei diesem Vorgang in Intervallen fortschreitend vom Ende eines Rohres 12 zu dessen Anfang hin fortbewegt. In Fig. 5 ist das Aufsprengen bzw.
  • Aufbrechen und Verfüllen des Umgebungsbereiches eines Boden-Zementkörpers 8 mittels eines Ventilrohres 12 und in Fig. 6 mittels zweier solcher Ventilrohre gezeigt. Im letzteren Falle erfolgt das Verfüllen gleichzeitig in diametral entgegengesetzten Richtungen.
  • Infolge des Beaufschlagens der an den Boden-Zementkörper angrenzenden Bereiche mit Zementsuspension zwischen oder am äußeren Umfang der Körperflächen wird eine Stabilisierung derart vorgenommen, daß ein Boden-Verbundtragwerk entsteht.
  • Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine ganz wesentliche Verbesserung und damit zugleich auch ein größerer Anwendungsbereich derartiger, sich horizontal erstreckender Boden-Zementkörper 8 durch die Möglichkeit erreicht, auch die tangierenden oder eingeschlossenen Bodenbereiche gezielt zu stabilisieren und zu verfestigen.
  • Mittels gezielter, einseitiger Injektionen, etwa zwischen einem Tragwerk und einer darunterliegenden, höher tragfähigen Schicht, kann ein gezielter, flächenhafter Druck zur Oberfläche hin bewirkt werden, wobei der Druck durch die Injektionsmenge, d.h. Volumenvergrößerung, so gesteigert werden kann, daß gezielte Hebungen als gleichmäßig große Flächenbewegungen entstehen. Gleichermaßen kann ein Absacken einer unterhalb eines solchen Tragwerks liegenden Bodenformation durch Nachinjektion in die Zwischenschicht derart ausgeglichen werden, daß oberhalb des Tragwerks keine Setzungs- oder Sackungseinflüsse entstehen.
  • Zusätzlich läßt sich der Einfluß auf den Oberflächenbereich flächenhaft oder partiell durch eine zweite, ausschließlich in den oberhalb liegenden Bodenbereich gerichtete Injektion verstärken.
  • Bei Verwendung eines entsprechenden Ventilrohr-Materials und einer entsprechenden Ventilrohr-Konstruktion können derartige Stabilisierungs- und Injektionsvorgänge in zeitlichen Abständen wiederholt werden. Normalerweise jedoch erfolgt nur eine einmalige Verfestigung. Das Ventilrohr 12 verbleibt im Boden-Zementkörper 8.
  • Bei gleichzeitiger oder ausschließlicher Aufgabe der flächenhaften Boden-Zementkörper 8 als Abdichtungsfläche gegen Wasser bietet eine Anordnung nach Fig. 3 den Vorteil doppelten Sicherheit. Die eingeschlossenen Bodenbereiche zeigen bei gezielter Entwässerung den Grad der erreichten Abdichtung, wobei durch gezielte Nachinjektionen in solchen umschlossenen, entwässerten Bereichen eine zusätzliche Nachabdichtung erfolgen kann.
  • Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens findet seine Grenze keineswegs allein in einer waagerechten Anordnung.
  • Ebensogut läßt sich das Verfahren nach der Erfindung auch in senkrechter oder schräger Anordnung anwenden.
  • - Leerseite -

Claims (15)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zum Verfestigen von Bodenabschnitten, insbesondere durch von zueinander beabstandeten Bohrungen ausgehenden, durch Injektion von Zementsuspensionen gebildeten Streifen verfestigten Zustandes, dadurch gekennzeichnet, - daß zunächst eine Bohrung bestimmter Länge in den Boden eingebracht wird, - daß anschließend, ausgehend von der Bohrung, radial gerichtet eine Zementsuspension streifenförmig über eine vorbestimmte Länge und Breite unter Aufrechterhaltung eines bestimmten Drucks injiziert wird, - daß danach in die gleichzeitig ausgefüllte erste oder dazu beabstandete zweite oder in beide Bohrung(en) vor dem Aushärten der durch das Injizieren in den Bohrungsbereich gelangten Zementsuspension ein Rohr, welches an seinem Einschubende geschlossen ist, eingeführt wird, - daß nach genügender Verfestigung des mit Zementsuspension versehenen Bereiches, ausgehend vom Inneren des eingebrachten Rohres, welches als Sollbruchstellen oder als Ventile ausgebildete, durch Druck öffenbare Durchlässe aufweist, in einen bestimmten Teil außerhalb des streifenförmigen Bodentragwerkes eine Zementsuspension unter einem zur Öffnung der Ventile oder der Sollbruchstellen sowie Aufsprengung des aus genügend verfestigter Zementsuspension gebildeten Zentralbereiches bzw. Knotenpunktes der zunächst eingebrachten Bohrung genügenden Druck eingespritzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung unter gleichzeitigem Einleiten eines Spülmittels thixotrophen Verhaltens zum Ausspülen des Bohrgutes und Stützen der Bohrung eingebracht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der streifenförmig verlaufenden Verfestigungsbereiche vor Einleitung der Zementsuspension mit Hilfe eines gerichteten Hochdruck-Wasserstrahls ein entsprechender Hohlraum im Boden ausgeräumt wird.
  4. b. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausräumen des Hohlraumes mittels gerichtetem Hochdruck - Wasserstrahl und das Injizieren der Zementsuspension gleichzeitig, jedoch abstandsversetzt erfolgt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als thixotrophes Spülmittel eine Bentonit und Zement aufweisende Suspension vorgesehen ist.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 3, -dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserstrahl von einem Druckluftstrahl umschlossen ist.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung durch eine Bohreinrichtung hergestellt wird, deren Bohrkopf mit Öffnungen zum Austrittt des Spülmittels versehen ist und im Bereich des Bohrkopfes eine oder mehrere radial gerichtete Düsen-Öffnungen für die Zementsuspension aufweist, aus welchen nach Herstellen der Bohrung während des Zurückziehens des Bohrgestänges (Bohrkopfes) die Zementsuspension in den Boden zur streifenförmigen Verfestigung injiziert wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in das Innere des Rohres ein über eine bestimmte Rohrlänge sich erstreckender und an eine Zuleitung angeschlossener Injektionspacker eingeführt wird und nach dem steuerbaren Abdichten gegenüber der Rohrinnenwandung in seinem zu einer oder mehreren Öffnungen des Rohres ausgerichteten Abschnitt mit der Zuleitung der Zementsuspension verbunden ist.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Injektionspacker in Intervallen fortschreitend vom Rohrende zum Rohranfang bewegt wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zementsuspension mit einem Druck von etwa 20...50 bar eingeleitet wird.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserstrahl eine Geschwindigkeit von etwa 150...250 m/sec. hat.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Bilden der Streifen dienende Suspension mit einem Druck von etwa 50...100 bar injiziert wird.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die streifenförmigen Verfestigungsbereiche zweier benachbarter Bohrungen unter einem Winkel zur Horizontalen verlaufen, wobei sie sich ggf. schneiden.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, daß die Zementsuspension, ausgehend von der Bohrung, in jeweils mindestens zwei diametral entgegengesetzt gerichtete Streifen injiziert wird.
  15. 15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr im Abstand zueinander und auf einer bestimmten Umfangsstellung angeordnete Bohrungen aufweist, die mittels einer flexiblen Manschette, insbesondere Gummimanschette, abgedeckt sind.
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