DE3717921A1 - Garn, insbesondere naehgarn, sowie verfahren und vorrichtung zu dessen herstellung - Google Patents
Garn, insbesondere naehgarn, sowie verfahren und vorrichtung zu dessen herstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Garn, insbesondere
Nähgarn, mit mindestens einem Grundfaden und mindestens
einem zur Verklebung des Garnverbundes dienenden schmelz
klebenden Klebefaden, sowie auf ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Herstellung dieses Garns.
Der bei derartigen Garnen vorgesehene Klebefaden
hat den Zweck, den Garnverbund bzw. den Zwirnverbund zu
verfestigen und zu verkleben. Im einzelnen sollen dabei die
Garn- bzw. Zwirndrehungen fixiert werden, damit sie sich bei
spielsweise beim Nähen nicht gegeneinander verschieben kön
nen. Diese Verklebung oder Bondierung muß jedoch hinreichend
elastisch und biegsam sein, damit kein drahtiges Garn bzw.
kein drahtiger Zwirn entsteht.
Ein bekanntes Verfahren der eingangs genannten Art
beruht auf dem Gedanken, den thermoplastischen Klebefaden
derart mit den Grundfäden zu verzwirnen, daß er möglichst
im Zwirnzentrum zu liegen kommt und die unter erhöhter
Spannung verzwirnten Grundfäden den Klebefaden von außen
abdichtend umschließen, so daß der zum Zwecke des Ver
klebens durch Wärmebehandlung plastifizierte Klebefaden
nicht nach außen austreten kann. Dies erfordert je
doch eine sehr hohe Garndrehung, wodurch der Fertigungs
aufwand unerwünscht hoch ist. Trotzdem ist die Abdichtung
nicht vollständig, so daß ein Teil des plastifizierten
Materials aus dem Garnverbund heraustreten kann. Auch
erweisen sich die solchermaßen bondierten Garne und
Zwirne hinsichtlich einer Homogenität der Verklebung oder
Bondierung als unbefriedigend.
Außer der Bondierung durch schmelzende Klebefäden
sind auch Bondierverfahren bekannt, die mit einem chemi
schen Kleber arbeiten, der auf die zu verklebenden Fäden
aufgebracht und anschließend verfestigt wird. Die durch
diese Verfahren hergestellten Garne oder Zwirne erweisen
sich jedoch hinsichtlich der Haltbarkeit der Bondierung als
verbesserungsbedürftig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Garn
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem trotz er
höhter Stabilität des Garnverbundes keine Garndrehung
erforderlich ist, sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung eines solchen Garns anzugeben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß der durch ein multifiles Grundfilamentgarn gebildete
Grundfaden und der durch ein multifiles Klebefilamentgarn
gebildete Klebefaden miteinander verwirbelt sind.
Durch die bei dem erfindungsgemäßen Garn vorgesehene
verwirbelte Struktur, wie sie bekanntlich durch Luft
blastexturieren in einer Texturierdüse erzielt werden kann,
entstehen besonders günstige Voraussetzungen für die Bon
dierung, d.h. das gegenseitige Verkleben der Einzelfilamente
der die Grundfäden bildenden Filamentgarne, die deshalb als
Grundfilamentgarne bezeichnet sind, mittels der beigegebenen
Klebefilamentgarne. Durch die gemeinsame Verwirbelung der
Einzelfilamente des oder der multifilen Grundfilamentgarne
und der Einzelfilamente des oder der multifilen Klebefila
mentgarne weist mindestens eines der Grund- oder Klebefila
mentgarne Schlingen und Bögen seiner Einzelfilamente auf,
die über den Querschnitt des Garnverbundes verteilt sind,
was zu einer sehr beständigen und homogen verteilten Ver
klebung mittels der beim Klebevorgang geschmolzenen Klebe
filamente führt. Wegen der dadurch erzielten hohen Stabili
tät der Bondierung des Garnverbundes kann bei dem erfindungs
gemäßen Garn auf eine Garndrehung verzichtet werden. Falls
bei dem erfindungsgemäßen Garn nur ein einziges Grund
filamentgarn vorgesehen ist, erstrecken sich dabei die
Schlingen und Bögen der Einzelfilamente des Klebefila
mentsgarnes quer durch die Einzelfilamente dieses einzi
gen Grundfilamentgarnes hindurch und halten infolge ihrer
durch Schmelzung hervorgerufenen Klebewirkung die Einzel
filamente des Grundfilamentgarnes zusammen. Dabei können die
Einzelfilamente des Grundfilamentgarnes im wesentlichen un
verwirbelt parallel verlaufen. Eine weitere Steigerung des
Zusammenhaltes im Garnverbund wird jedoch dadurch erhalten,
daß auch die Einzelfilamente des Grundfilamentgarnes mit
bei der Verwirbelung erzielten Schlingen und Bögen gegen
seitig ineinandergreifen. Für den Fall, daß das erfindungs
gemäße Garn aus mehreren Grundfilamentgarnen aufgebaut ist,
durchdringen die Schlingen und Bögen der Einzelfilamente
des Klebefilamentgarnes die Einzelfilamente der verschie
denen Grundfilamentgarne.
Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Garns,
bei der mindestens zwei Grundfilamentgarne vorgesehen sind,
erweist es sich als besonders vorteilhaft, daß die Einzel
filamente der Grundfilamentgarne mit Schlingen und Bögen
untereinander verwirbelt sind. Da sich hierbei die einzelnen
Grundfilamentgarne mit den Bögen und Schlingen ihrer Einzel
filamente gegenseitig durchdringen und diese verschlungene
Struktur durch das oder die Klebefilamentgarne somit an sehr
vielen Stellen miteinander verklebt wird, entsteht ein beson
ders solider Garnverbund.
Bei einer derartigen Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Garnes, bei dem mindestens zwei multifile Grund
filamentgarne vorgesehen sind, besteht eine vorteilhafte
Weiterbildung darin, daß die Einzelfilamente des einen,
als Core dienenden Grundfilamentgarns etwa parallel ver
laufen und von den durch die Verwirbelung gebildeten Schlin
gen und Bögen der Einzelfilamente des anderen, als Effekt
dienenden Grundfilamentgarns durchsetzt sind. Bei dieser
Ausführungsform werden also an dem als Core dienenden Grund
filamentgarn im wesentlichen keine Schlingen und Bögen ge
bildet, so daß der Core eine hohe Zugfestigkeit des Garn
verbundes ergibt. Da jedoch die Schlingen und Bögen des als
Effekt dienenden Grundfilamentgarnes die etwa parallel ver
laufenden Einzelfilamente des als Core dienenden Grundfila
mentgarnes quer durchsetzen, entsteht auch hier bei der Ver
klebung mittels des oder der Klebefilamentgarne ein sehr
gut bondierter Garnverbund.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Garns ist vorgesehen, daß durch die Verwirbelung
gebildete Schlingen und Bögen des oder der Grundfilament
garne im Querschnitt des Garnverbundes gesehen, auf eine
etwa der Querschnittsgröße des unverwirbelten Garnverbundes
entsprechende Größe zusammengezogen sind. Das solchermaßen
ausgebildete Garn ist insbesondere als Nähgarn geeignet,
weil wegen der zusammengezogenen Schlingen und Bögen die
für Nähzwecke erforderliche kompakte Struktur der Ober
fläche des Garnes entsteht, welche dennoch eine hinreichen
de Mitnahme von Kühlluft beim Nähen bewirkt.
Eine mögliche Materialwahl besteht darin, daß die
Grundfilamentgarne aus einem einen höheren Schmelzpunkt
als die Klebefilamentgarne aufweisenden Polyamid oder
Polyester bestehen. Insbesondere ist es dabei vorteilhaft,
daß die Grundfilamentgarne und/oder Klebefilemantgarne eine
große Filamentzahl aufweisen. Durch diese große Filament
zahl oder Kapillare wird ein besonders guter Verwirbelungs
effekt erzielt.
Vorteilhaft bestehen die Klebefilamentgarne aus einem
Copolymer, wobei insbesondere als Copolymer ein Copolyamid
geeignet ist. In diesem Fall kann der Schmelzpunkt der
Klebefilamentgarne, der unter dem der zu verklebenden
Grundfilamentgarne liegen muß, zwischen 60 und 160°C gewählt
und damit an verschiedene Verwendungsarten angepaßt werden.
Der Anteil der die Klebefilamente bildenden Copolymere rich
tet sich nach dem gewünschten Verbund und dem vorgesehenen
Verwendungszweck. Bei hohen Anteilen von Klebefilamenten
entsteht ein stark bondierter Garncharakter, während bei
niedrigen Anteilen der Klebefilamente eine textile Struktur
des Garnverbundes erhalten wird, die jedoch sehr gut ver
klebt ist.
Ein im Rahmen der Erfindung vorgesehenes Verfahren
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Garns, bei dem minde
stens ein Grundfilamentgarn mit mindestens einem schmelz
klebenden Klebefilamentgarn zu einem Garnverbund vereinigt
und durch eine die Klebewirkung auslösende Wärmebehandlung
miteinander verklebt werden, zeichnet sich dadurch aus, daß
das multifile Grundfilamentgarn und das multifile Klebefila
mentgarn durch Luftblastexturieren miteinander verwirbelt
und anschließend jeweils feste Längen des verwirbelten Garn
verbundes der Wärmebehandlung ausgesetzt werden.
Während zunächst durch das Luftblastexturieren
Schlingen und Bögen der Grundfilamentgarne und der Klebe
filamentgarne über den Querschnitt des Garnverbundes ver
teilt werden, schrumpft dieser Filamentgarnverbund bei der
Wärmebehandlung, so daß sich dieser durch Verkürzung der
Schlingen und Bögen verfestigt. Gleichzeitig mit dem Schrumpf
vorgang wird durch die bei der Wärmeeinwirkung in Höhe der
Schmelztemperatur der Klebefilamente einwirkende Temperatur
deren Klebewirkung ausgelöst. Die während der Wärmebehand
lung in dem Garnverbund auftretenden Spannungen begünstigen
dabei eine beständige und kompakte Verklebung, weil der
Klebevorgang dabei nach Art einer Druckverklebung erfolgt.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten luft
blastexturierten Singlegarne oder Einfachgarne erreichen
Eigenschaften, die denen von vergleichbaren Zwirnen zumin
dest gleich sind. In bezug auf die Näheigenschaften werden
die herkömmlichen Zwirne sogar übertroffen.
In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsge
mäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß die Grundfilament
garne und die Klebefilamentgarne dem Luftblastexturier
vorgang mit unterschiedlicher Vorlieferung zugeführt werden.
Durch die Möglichkeit der selektiven Einstellung dieser
Vorlieferung, d.h. einer die Abführungsgeschwindigkeit
überschreitenden Zuführungsgeschwindigkeit, kann die Form
und Größe der beim Luftblastexturiervorgang gebildeten
Schlingen und Bögen gesteuert werden.
In diesem Zusammenhang besteht eine Möglichkeit der
Verfahrensführung darin, daß das Grundfilamentgarn mit ge
ringer Vorlieferung, bei der sich die Einzelfilamente nur
gegenseitig öffnen, und das Klebefilamentgarn mit höherer
Vorlieferung zugeführt wird. Hierdurch wird erreicht, daß
bei dem Luftblastexturiervorgang die Einzelfilamente des
oder der Grundfilamentgarne zwar auseinanderweichen, im
wesentlichen aber ohne eine Bildung von Schlingen und Bögen
parallel verbleiben, während die Einzelfilamente des die
höhere Vorlieferung aufweisenden Klebefilamentgarnes quer
zur Garnrichtung zwischen die Einzelfilamente des oder der
Grundfilamentgarne hineingeblasen werden und bei der an
schließenden Auslösung des Klebeeffekts die Einzelfilamente
des oder der Grundfilamentgarne gegenseitig verkleben.
Eine Variante dieser Art der Verfahrensführung be
steht sodann darin, daß mindestens ein weiteres Grundfila
mentgarn mit höherer Vorlieferung zugeführt wird. Dieses
weitere Grundfilamentgarn, das beispielsweise ein Effekt
filamentgarn sein kann, bildet somit ähnlich wie das Klebe
filamentgarn ebenfalls Schlingen und Bögen, die zwischen die
Einzelfilamente des mit geringer Vorlieferung zugeführten
anderen Grundfilamentgarnes dringen. Hierdurch wird mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren eine gut bondierte Core-Effekt-
Garnstruktur erreicht.
Eine andere Ausführungsform besteht jedoch darin,
daß das Grundfilamentgarn und das Klebefilamentgarn mit etwa
gleicher Vorlieferung zugeführt werden, bei der die Einzel
filamente des Grundfilamentgarnes und des Klebefilament
garnes gleichmäßig untereinander verwirbelt werden. Hierbei
entsteht also auch an dem Grundfilamentgarn eine Schlingen
struktur, die zu einer besonders guten Verklebung führt.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des er
findungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß
der verwirbelte Garnverbund vor der Wärmebehandlung ver
streckt wird. Durch diese im Anschluß an die Luftblastex
turierung erfolgende Verstreckung wird eine gesteuerte
Verkürzung und Verkleinerung der Schlingen und Bögen er
reicht, was zu einer weiteren Verfestigung des Garnverbundes
und zu einer insbesondere für Nähgarne wichtigen kompakten
Struktur der äußeren Oberfläche des Garnverbundes beiträgt.
Schließlich ist in einer weiteren Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens noch vorgesehen, daß der Garn
verbund nach der Wärmebehandlung gekühlt wird. Diese unmit
telbar im Anschluß an das Verkleben oder Bondieren erfolgen
de Kühlung beschleunigt den Klebevorgang und das Aushärten
der Bondierung.
Wenngleich wegen der bei der Erfindung erzielbaren
einwandfreien Bondierung keinerlei Garndrehung erforder
lich ist, kann in einer weiteren Ausgestaltung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens zusätzlich vorgesehen sein, daß
der Garnverbund vor der Wärmebehandlung gedreht wird. Dies
kann im selben Vorgang durch Falschdraht erfolgen, oder
durch Zwirnen und anschließende Weiterverarbeitung in einem
getrennten Vorgang.
Alternativ ist in einer anderen Variante jedoch auch
eine Nachbehandlung des Garnes möglich, in dem der wärme
behandelte Garnverbund gedreht wird.
Eine im Rahmen der Erfindung vorgesehene Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist eine
eingangsseitig mit mindestens einem multifilen Grundfila
mentgarn und mindestens einem multifilen Klebefilamentgarn
beschickbare Luftblastexturiervorrichtung und eine der
Luftblastexturiervorrichtung nachgeschaltete Fixiervor
richtung auf, in der die Klebewirkung der einen niedrigeren
Schmelzpunkt als die Grundfilamente aufweisenden Klebefila
mente durch eine Wärmebehandlung jeweils fester Längen
des aus der Luftblastexturiervorrichtung zuführbaren
Garnverbundes auslösbar ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch
einen einfachen Aufbau aus und läßt sich leicht durch her
kömmliche Bestandteile von Luftblastexturieranlagen ver
wirklichen. Der erfindungsgemäße Aufbau führt zu einem
störungsfreien Verfahrensablauf mit einer hohen Produk
tionsleistung.
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung ist der Luftblastexturiervorrichtung
eingangsseitig ein Vorlieferwerk vorgeschaltet, durch das
die Zuliefergeschwindigkeit für die einzelnen zugeführten
Filamentgarne selektiv einstellbar ist. Durch die unter
schiedllichen Zulieferungen oder Voreilungen der Grund-
und Klebefilamentgarne zur Luftblastexturiervorrichtung
läßt sich der Garncharakter der hergestellten Garne dem
gewünschten Einsatzgebiet anpassen.
In diesem Zusammenhang erweist es sich in konstruk
tiver Hinsicht als zweckmäßig, daß das Vorlieferwerk für
jedes zuzuführende Grundfilamentgarn je zwei hintereinander
geschaltete Klemmrollenpaare aufweist, deren Fördergeschwin
digkeit selektiv einstellbar ist. Durch diesen einfachen
Aufbau kann nicht nur die Zulieferung bzw. Voreilung der
der Texturiervorrichtung zugeführten Grundfilamentgarne
individuell angepaßt werden, sondern zwischen den jeweils
hintereinandergschalteten Klemmrollenpaaren, die die
Förderung der Grundfilamentgarne bewirken, gegebenenfalls
eine Verstreckung der zugeführten Grundfilamentgarne aus
geführt werden. Eine derartige Verstreckung ist einerseits
beim Einsatz von vororientierten Grundfilamentgarnen
(POY-Garne) erforderlich, um die zu deren Verarbeitung ge
eignete Endverstreckung zu erreichen. Ein anderer Einsatz
zweck besteht dagegen darin, den Grundfilamentgarnen eine
zur Schrumpfauslösung bei der Wärmebehandlung dienende
Verstreckung zu erteilen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der er
findungsgemäßen Vorrichtung ist zwischen der Luftblas
texturiervorrichtung und der Fixiervorrichtung eine Stabili
siervorrichtung zum Verstrecken des von der Luftblastextu
riervorrichtung gelieferten Garnverbundes vorgesehen. Hier
durch kann der für die angestrebte Garnstuktur vorteilhafte
Streckvorgang, der zu einer Verkürzung und Verkleinerung
der bei der Luftblastexturierung erzeugten Schlingen und
Bögen führt, mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung einfach
ausgeführt werden.
In diesem Zusammenhang ist es in baulicher Hinsicht
zweckmäßig, daß die Stabilisiervorrichtung zwei in der
Förderrichtung voneinander beabstandete Klemmrollenpaare
aufweist, von denen das in der Förderrichtung stromabwärts
angeordnete Klemmrollenpaar eine höhere Fördergeschwindig
keit aufweist, als das stromaufwärts angeordnete Klemm
rollenpaar. Durch diese Anordnung wird der Garnverbund von
jedem der Klemmrollenpaare fördernd festgehalten und gleich
zeitig wegen der unterschiedlichen Fördergeschwindigkeit
zwischen den Klemmrollenpaaren in der gewünschten Weise
verstreckt. Da die Stablisiervorrichtung stromaufwärts der
Fixiervorrichtung angeordnet ist, kann das stromabwärtige
Klemmrollenpaar der Stabilisiervorrichtung gleichzeitig
den Eingang der Fixiervorrichtung bilden und zur eingangs
seitigen Längenfestlegung der in der Fixiervorrichtung be
findlichen Garnlängen dienen.
Zur Verwirklichung des bei einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehenen Kühlvor
ganges ist in einer weiteren Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung vorgesehen, daß der Fixiervorrichtung
ausgangsseitig eine Kühlvorrichtung nachgeschaltet ist.
Besonders zweckmäßig ist dabei vorgesehen, daß die Kühl
vorrichtung zwischen einem eingangsseitigen Klemmrollenpaar
und einer eine Klemmrolle und eine Aufwickelrolle aufweisen
den Aufwickelvorrichtung angeordnet ist. Dieses eingangs
seitige Klemmrollenpaar der Kühlvorrichtung kann beispiels
weise durch ein ausgangsseitiges Klemmrollenpaar der
Fixiervorrichtung gebildet sein, das somit einerseits
die in der Fixiervorrichtung vorgesehene Garnlänge aus
gangsseitig festlegt und gleichzeitig die Zulieferung für
die die Kühlvorrichtung durchlaufende Garnlänge eingangs
seitig bestimmt.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und
der Zeichnung, auf die bezüglich einer erfindungswesent
lichen Offenbarung aller im Text nicht erwähnten Einzel
heiten ausdrücklich hingewiesen wird. Es zeigen:
Fig. 1 Eine Vorrichtung zur Durchführung eines
Verfahrens zur Herstellung eines Garn
verbundes aus zwei Grundfilamentgarnen und
einem Klebefilamentgarn, die eine Luftblas
texturiervorrichtung und eine Fixiervor
richtung aufweist,
Fig. 2 die Verwendung der Vorrichtung von Fig. 1 zur
Herstellung eines Garnverbundes aus nur einem
Grundfilamentgarn und einem Klebefilamentgarn.
Gemäß Fig. 1 weist eine Vorrichtung zur Herstellung
eines Nähgarns ein Vorlieferwerk 1 auf, das in dem darge
stellten Ausführungsbeispiel mit drei zueinander parallelen
Förderwegen für drei zu einem Garnverbund zu vereinigenden
Filamentgarnen versehen ist. Die dargestellte Anzahl der
Förderwege kann in anderen Ausführungsformen verschieden
sein. Die Mindestanzahl ist jedoch durch wenigstens zwei
Förderwege gegeben.
Längs einem der Förderwege verläuft ein als Core
dienendes multifiles, also eine Anzahl von Einzelfilamenten
aufweisendes, Grundfilamentgarn 2, das von einer Spule 3
abgezogen wird. Der für das Grundfilamentgarn 2 bestimm
te Förderweg weist im einzelnen zwei in der Förderrichtung
hintereinandergeschaltete Klemmrollenpaare 4, 4′ auf, durch
deren jeweiligen Klemmspalt das Grundfilamentgarn 2 prak
tisch schlupffrei hindurchläuft und infolge eines auf die
Klemmrollenpaare 4, 4′ jeweils einwirkenden Antriebs gefördert
wird. Ein denselben Aufbau aufweisender weiterer Förderweg
ist für ein als Effekt dienendes weiteres multifiles Grund
filamentgarn 5 bestimmt, das von einer Spule 6 abgezogen
wird. Die Bezugszeichen 7, 7′ bezeichnen die den Klemmrol
lenpaaren 4, 4′ des dem Grundfilamentgarn 2 zugeordneten
Förderweges entsprechenden Klemmrollenpaare des Förder
weges für das Grundfilamentgarn 5. Der dritte Förderweg ist
für ein von einer Spule 8 abgezogenes multifiles Klebefila
mentgarn 10 bestimmt, wobei in diesem Förderweg nur ein ein
ziges, angetriebenes Klemmrollenpaar 9 vorgesehen ist.
Die Fördergeschwindigkeit der Klemmrollenpaare 4, 4′
des Grundfilamentgarnes 2 sind voneinander unabhängig ein
stellbar, so daß durch die Wahl einer die Fördergeschwindig
keit des stromaufwärtigen Klemmrollenpaares 4 überschreiten
den Fördergeschwindigkeit für das stromabwärtige Klemmrol
lenpaar 4′ das Grundfilamentgarn 2 zwischen den Klemmrollen
paaren 4, 4′ verstreckt werden kann. Die gleiche Einstellbar
keit der Fördergeschwindigkeit liegt hinsichtlich der Klemm
rollenpaare 7, 7′ vor wodurch auch eine Verstreckung des
Grundfilamentgarnes 5 möglich ist. Dagegen ist für das Klebe
filamentgarn 10 eine derartige Verstreckung nicht vorgesehen.
Die zwischen den Klemmrollenpaaren 4, 4′ bzw. 7, 7′ erfolgen
de Verstreckung kann eine für eine spätere Schrumpfauslösung
erwünschte Kaltverstreckung sein. Andererseits ist jedoch
bei der Verwendung vororientierter oder POY-Grundfilament
garne eine Warmverstreckung vorgesehen, durch die die
Festigkeit erhöht und die Endverstreckung der POY-Grund
filamentgarne herbeigeführt wird.
Das Vorlieferwerk 1 führt die Grundfilamentgarne
2, 5 und das Klebefilamentgarn 10 einer Luftblastexturier
vorrichtung 11 zu in der die Filamentgarne 2, 5 und 10 zu
einem Garnverbund zusammengeführt und durch den von der Tex
turierdüse in der Luftblastexturiervorrichtung 11 eingebla
senen Luftstrom miteinander verwirbelt werden. Das als Core
dienende Grundfilamentgarn 2 durchläuft dabei vor dem Ein
tritt in den Luftstrom Wasser. Diese Art der Verwirbelung
ist wohlbekannt und wird daher an dieser Stelle nicht näher
ausgeführt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß die
Fördergeschwindigkeiten der Klemmrollenpaare 4′, 7′ und 9
je nach der gewünschten Art der Verwirbelung auf eine be
stimmte Vorlieferung eingestellt werden. Die Verwirbelung
in der Texturierdüse führt dazu, daß sich das Klebefila
mentgarn 10 und die Grundfilamentgarne 2, 5 miteinander
vermischen und verschlingen, indem bei der Verwirbelung an
den Einzelfilamenten Schlingen und Bögen hervorgerufen
werden.
Beispielsweise kann das als Core dienende multifile
Grundfilamentgarn 2 mittels des Klemmrollenpaars 4′ der
Luftblastexturiervorrichtung 11 mittels einer verhältnis
mäßig geringen Vorlieferung zugeführt werden, die gerade
ausreicht, eine gegenseitige Öffnung der Einzelfilamente
des Grundfilamentgarnes 2 zu ermöglichen, wogegen das als
Effekt dienende Grundfilamentgarn 5 mit einer höheren Vor
lieferung zugeführt wird. Dann bilden sich die Schlingen
und Bögen im wesentlichen an den Einzelfilamenten des als
Effekt dienenden Grundfilamentgarns 5 und durchdringen den
Querschnitt der im wesentlichen parallelen Einzelfilamente
des als Core dienenden Grundfilamentgarnes 2. Auch das Klebe
filamentgarn 10 kann mit einer der Vorlieferung des als
Effekt dienenden Grundfilamentgarnes 5 entsprechenden oder
einer noch höheren Vorlieferung zugeführt werden, um eine
intensive Verteilung seiner Einzelfilamente über den Quer
schnitt der Grundfilamentgarne 2, 5 zu erreichen. Alter
nativ können jedoch die Grundfilamentgarne 2, 5 auch mit
der gleichen, hohen Vorlieferung zugeführt werden, wodurch
die beiden Grundfilamentgarne 2, 5 etwa im gleichen Maße
miteinander verblasen werden.
Eine der Luftblastexturiervorrichtung 11 nachge
schaltete Stabilisiervorrichtung 12 für den die Luftblastextu
riervorrichtung 11 verlassenden Garnverbund 13 weist zwei in
der Förderrichtung voneinander beabstandete Klemmrollen
paare 14, 14′ auf, zwischen deren jeweiligen Klemmspalten
der Garnverbund 13 praktisch schlupffrei gefördert wird.
Eine zwischen den Klemmrollenpaaren 14, 14′ vorgesehene,
freilaufende Rolle 15 dient lediglich zur Umlenkung der
zwischen den Klemmrollenpaaren 14, 14′ eingespannten Garn
länge. Die Fördergeschwindigkeit des in der Förderrichtung
stromabwärtigen Klemmrollenpaars 14′ ist höher eingestellt
als die Fördergeschwindigkeit des stromaufwärtigen Klemm
rollenpaares 14, das die Abzugsgeschwindigkeit des Garnver
bundes 13 aus der Luftblastexturiervorrichtung 11 bestimmt.
Hierdurch wird der luftblastexturierte Garnverbund 13 in
einem durch die Wahl der Fördergeschwindigkeiten bestimm
ten Maße verstreckt, wodurch die Schlingen und Bögen ver
kleinert und teilweise festgezogen werden. Hierdurch findet
eine Verfestigung des aus den Grundfilamentgarnen 2, 5
und dem Klebefilamentgarn 10 gebildeten Garnverbundes statt.
Der das Klemmrollenpaar 14′ verlassende und bereits
kompaktere Garnverbund tritt sodann in eine Fixiereinrich
tung 16 ein, an deren Ausgangsseite der Garnverbund nach
Umlenkung über eine freilaufende Rolle 17 zwischen einem
der Förderung dienenden Klemmrollenpaar 18 eingespannt ist.
In dieser Fixiereinrichtung 16 erfolgt eine Wärmebehand
lung des Garnverbundes, unter deren Einfluß die Grundfila
mentgarne 2, 5 schrumpfen, so daß in der zwischen den Klemm
rollenpaaren 14′ und 18 eingespannten Garnlänge eine Span
nung aufgebaut wird. Die Größe dieser Spannung wird durch
eine geeignete Einstellung der Fördergeschwindigkeiten
der Klemmrollenpaare 14′ und 18 bestimmt. Wegen Wärme
schrumpfung kann dabei eine Vorlieferung des Klemmrollen
paares 14′, d.h. eine die Fördergeschwindigkeit des Klemm
rollenpaares 18 überschreitende Fördergeschwindigkeit,
erforderlich sein. Gleichzeitig ist die Temperatur der
Wärmebehandlung derart eingestellt, daß in dem Garnverbund
die Schmelztemperatur des Klebefilamentgarnes 10 erreicht
wird, so daß dieses im Gegensatz zu den eine höhere Schmelz
temperatur aufweisenden Grundfilamentgarnen 2, 5 schmilzt.
Hierdurch wird der gesamte Garnverbund unter Spannung ver
klebt. Durch diese unter Spannung erfolgende Verklebung ent
steht aus dem die Luftblastexturiervorrichtung 11 mit einer
gewissen Bauschigkeit verlassenden Garnverbund 13 ein kom
pakter, gut verklebter Garnverbund.
Stromabwärts des ausgangsseitigen Klemmrollenpaares
18 der Fixiervorrichtung 16 wird das Garn über freilaufende
Umlenkrollen 19, 20 einer mit einer Klemmrolle 21 zusammen
wirkenden Aufwickelrolle 22 zugeführt. Im Bereich der sich
zwischen dem Klemmrollenpaar 18 und dem durch die Klemm
rolle 21 und die Aufwickelrolle 22 gebildeten Klemmspalt
erstreckenden Garnlänge ist hinter dem Klemmrollenpaar 18
eine Kühlvorrichtung 23 angeordnet. Das Garn wird, während
es an dieser Kühlvorrichtung 23 entlangläuft, abgekühlt,
wodurch der vollständige Eintritt der Klebewirkung und die
Aushärtung der Bondierung beschleunigt wird.
Der vorstehend anhand der Vorrichtung erläuterte
Verfahrensverlauf läßt gleichzeitig die Struktur des die
Luftblastexturiervorrichtung 11 verlassenden, verwirbelten
Garnverbundes 13 erkennen. Demzufolge durchdringen die bei
der Verwirbelung an den Filamentgarnen 2, 5 und 10 hervorge
rufenen Schlingen und Bögen den Garnverbund 13 in der
Richtung seines Querschnittes und bedingen dadurch eine
etwas unregelmäßige, bauschige Außenfläche des Garnver
bundes. Dagegen weist der Garnverbund nach der Wärmebehand
lung in der Fixiervorrichtung 16 eine im wesentlichen kom
pakte Außenflächenstruktur auf. Wie ferner aus dem Ver
fahrensablauf hervorgeht, weisen die Grundfilamentgarne 2,
5 des fertigen Garnverbundes keine gegenseitige Verdrehung
auf.
In Fig. 2 ist der Verfahrensablauf der Vorrichtung
für den Fall dargestellt, daß nur ein einziges multifiles
Grundfilamentgarn 2 mit einem einzigen Klebefilamentgarn
10 verwirbelt wird, wobei der durch die Klemmrollenpaare
7, 7′ gebildete Förderweg unbenutzt bleibt. Auch hier kann
das Verfahren mit alternativen Vorlieferungen für das Grund
filamentgarn 2 und das Klebefilamentgarn 10 ausgeführt
werden. Beispielsweise wird das Grundfilamentgarn 2 mit
einer verhältnismäßig geringen Vorlieferung zugeführt,
die gerade zu der gegenseitigen Öffnung seiner Einzelfila
mente in der Luftblastexturiervorrichtung 11 ausreicht,
während das Klebefilamentgarn 10 mit einer zur Bildung von
Schlingen und Bögen seiner Einzelfilamente ausreichenden Vor
lieferung zugeführt wird, so daß das Klebefilamentgarn 10
über den Querschnitt des Grundfilamentgarnes 2 verteilt wird.
Alternativ kann jedoch vorgesehen sein, daß das Grundfilament
garn 2 und das Klebefilamentgarn 10 mit etwa gleicher ver
hältnismäßig hoher Vorlieferung zugeführt werden, so daß die
Einzelfilamente sowohl des Grundfilamentgarnes 2 als auch des
Klebefilamentgarnes 10 gleichermaßen sich gegenseitig durch
dringende und überlappende Schlingen und Bögen bilden, so
daß der ganze Querschnitt gleichmäßig verblasen wird. In
diesem Fall kann im Unterschied zur Darstellung von Fig. 2
vorgesehen sein, daß das Grundfilamentgarn 2 und das Klebe
filamentgarn 10 zueinander parallel durch ein einziges
Klemmrollenpaar hindurch der Luftblastexturiervorrichtung
11 zugeführt werden.
Wie aus den anhand von Fig. 1 und 2 erläuterten Ver
fahrensabläufen hervorgeht, ist keinerlei Drehung des Garns
vorgesehen. Sollte dies jedoch aus irgendwelchen Gründen
wünschenswert sein, kann beispielsweise in einem getrennten
Vorgang eine Nachverzwirnung des in der Fixiereinrichtung 16
bereits verklebten Garnverbundes vorgenommen werden. Alter
nativ kann aber auch das die Luftblastexturiervorrichtung
11 oder die Stabilisiervorrichtung 12 verlassende Garn ver
zwirnt und anschließend in einem getrennten Vorgang durch
Auslösung des Klebeeffekts bondiert werden. Schließlich
ist es auch möglich, dem Garn im gleichen Vorgang beim Durch
lauf durch die Fixiereinrichtung 16 einen Falschdraht zu
erteilen.
Gemäß der vorstehenden Beschreibung setzt das auf
der vorstehend erläuterten Vorrichtung durchgeführte Ver
fahren lediglich voraus, daß das oder die Klebefilament
garne 10 einen niedrigeren Schmelzpunkt aufweisen als das
oder die Grundfilamentgarne 2, 5. Hinsichtlich der Material
wahl im einzelnen kommt für die Klebefilamentgarne bei
spielsweise ein Copolymer in Betracht, insbesondere ein Co
polyamid. Der Schmelzpunkt der Klebefilamentgarne läßt sich in
diesem Fall zwischen 60 und 160°C wählen. Die Grundfilament
garne bestehen zweckmäßig aus Polyamid oder Polyester. Be
sonders zweckmäßig ist es, wenn die Grundfilamentgarne eine
große Filamentzahl aufweisen, weil dann bei der Luftblastextu
rierung viele Schlingen und Bögen gebildet werden und somit
ein besonders fester Garnverbund erzielt wird.
- Verzeichnis der Bezugszeichen
1 Vorlieferwerk
2 Grundfilamentgarn
3 Spule
4, 4′ Klemmrollenpaare
5 Grundfilamentgarn
6 Spule
7, 7′ Klemmrollenpaare
8 Spule
9 Klemmrollenpaar
10 Klebefilamentgarn
11 Luftblastexturiervorrichtung
12 Stabilisiervorrichtung
13 Garnverband
14, 14′ Klemmrollenpaar
15 Rolle
16 Fixiervorrichtung
17 Rolle
18 Klemmrollenpaar
19, 20 Umlenkrollen
21 Klemmrolle
22 Aufwickelrolle
23 Kühlvorrichtung
Claims (25)
1. Garn, insbescndere Nähgarn, mit mindestens einem
Grundfaden und mindestens einem zur Verklebung des Garnver
bundes dienenden schmelzklebenden Klebefaden, dadurch ge
kennzeichnet, daß der durch ein multifiles Grundfilament
garn gebildete Grundfaden und der durch ein multifiles
Klebefilamentgarn gebildete Klebefaden miteinander ver
wirbelt sind.
2. Garn nach Anspruch 1 mit mindestens zwei Grundfila
mentgarnen, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelfilamente
der Grundfilamentgarne mit Schlingen und Bögen untereinander
verwirbelt sind.
3. Garn nach Anspruch 2, bei dem mindestens zwei multi
file Grundfilamentgarne vorgesehen sind, dadurch gekennzeich
net, daß dieEinzelfilamente des einen als Core diendenden
Grundfilamentgarnes etwa parallel verlaufen und von den durch die Verwirbelung ge
bildeten Schlingen und Bögen der Einzelfilamente des ande
ren, als Effekt dienenden Grundfilamentgarnes durchsetzt
sind.
4. Garn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß durch die Verwirbelung gebildete Schlin
gen und Bögen des oder die Grundfilamentgarne, im Querschnitt
des Garnverbundes gesehen, auf eine etwa der Querschnittsgröße
des unverwirbelten Garnverbundes entsprechende Größe zusam
mengezogen sind.
5. Garn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Grundfilamentgarne aus einem einen
höheren Schmelzpunkt als die Klebefilamentgarne aufweisenden
Polyamid oder Polyester bestehen.
6. Garn nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch ge
kennzeichnet daß die Grundfilamentgarne und/oder Klebefila
mentgarne eine große Filamentzahl aufweisen.
7. Garn nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klebefilamente ein Copolymer sind.
8. Garn nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Copolymer ein Copolyamid ist.
9. Garn nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schmelzpunkt der Klebefilamente
zwischen 60 und 160°C liegt.
10. Verfahren zur Herstellung eines Garns nach einem
der Ansprüche 1 bis 9, bei dem mindestens ein Grundfila
mentgarn mit mindestens einem schmelzklebenden Klebefilamentgarn
zu einem Garnverbund vereinigt und durch eine die
Klebewirkung auslösende Wärmebehandlung miteinander ver
klebt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das multifile
Grundfilamentgarn und das multifile Klebefilamentgarn durch
Luftblastexturieren miteinander verwirbelt und anschließend
jeweils feste Längen des verwirbelten Garnverbundes der
Wärmebehandlung ausgesetzt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Grundfilamentgarne und die Klebefilamentgarne
dem Luftblastexturiervorgang mit unterschiedlicher Vorlie
ferung zugeführt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Grundfilamentgarn mit geringer Vorlieferung, bei der
sich die Einzelfilamente nur gegenseitig öffnen und das
Klebefilamentgarn mit höherer Vorlieferung zugeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein weiteres Grundfilamentgarn mit höherer
Vorlieferung zugeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Grundfilamentgarn und das Klebefilamentgarn mit
etwa gleicher Vorlieferung zugeführt werden, bei der die
Einzelfilamente des Grundfilamentgarnes und des Klebefila
mentgarnes gleichmäßig untereinander verwirbelt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der verwirbelte Garnverbund vor
der Wärmebehandlung verstreckt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß der Garnverbund nach der Wärme
behandlung gekühlt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 16, da
durch gekennzeichent, daß der Garnverbund vor der Wärme
behandlung gedreht wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß der wärmebehandelte Garnverbund
gedreht wird.
19. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 10 bis 18, gekennzeichnet durch eine
eingangsseitig mit mindestens einem multifilen Grundfila
mentgarn (2, 5) und mindestens einem multifilen Klebefila
mentgarn (10) beschickbare Luftblastexturiervorrichtung (11)
eine der Luftblastexturiervorrichtung (11) nachgeschaltete
Fixiervorrichtung (16), in der die Klebewirkung der einen
niedrigeren Schmelzpunkt als die Grundfilamentgarne (2, 5)
aufweisenden Klebefilamentgarne (10) durch eine Wärmebehand
lung jeweils fester Längen des aus der Luftblastexturiervor
richtung (11) zuführbaren Garnverbundes (13) auslösbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftblastexturiervorrichtung (11) eingangsseitig
ein Vorlieferwerk (1) vorgeschaltet ist, durch das die
Zuliefergeschwindigkeit für die einzelnen, zugeführten
Filamentgarne (2, 5, 10) selektiv einstellbar ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Vorlieferwerk (1) für jedes zuzuführende
Grundfilamentgarn (2, 5) je zwei hintereinandergeschaltete
Klemmrollenpaare (4, 4′, 7, 7′) aufweist, deren Förder
geschwindigkeit selektiv einstellbar ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Luftblastexturier
vorrichtung (11) und der Fixiervorrichtung (16) eine Stabi
lisiervorrichtung (12) zum Verstrecken des von der Luft
blastexturiervorrichtung (11) gelieferten Garnverbundes (13)
vorgesehen ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeich
net, daß die Stabilisiervorrichtung (12) zwei in der
Förderrichtung voneinander beabstandete Klemmrollenpaare
(14, 14′) aufweist, von denen das in der Förderrichtung
stromabwärts angeordnete Klemmrollenpaar (14) eine höhere
Fördergeschwindigkeit aufweist als das stromaufwärts an
geordnete Klemmrollenpaar (14).
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fixiervorrichtung (16) aus
gangsseitig eine Kühlvorrichtung (23) nachgeschaltet ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeich
net, daß die Kühlvorrichtung (23) zwischen einem eingangs
seitigen Klemmrollenpaar (18) und einer eine Klemmrolle
(21) und eine Aufwickelrolle (22) aufweisenden Aufwickel
vorrichtung angeordnet ist.
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