DE3713763A1 - Anordnung zum konditionieren von tabak oder aehnlichem faserfoermigem material - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Konditionieren von Tabak oder ähnlichem faserförmigem Material, mit einem als Schwingförderer ausgebildeten Förderkanal mit einem Ein­ laß und einem Auslaß für den Tabak und mit einer Zufuhrvor­ richtung für Dampf oder Heißgas im Boden des Förderkanals.

Derartige Anordnungen sind für Dampf in der GB-OS 21 38 666 und der US-PS 42 98 012, für Heißluft in der US-PS 38 77 469 beschrieben. In der GB-OS 20 75 373 wird eine entsprechende Anordnung zum Zusetzen eines Beimischungsgutes wie Wasser beschrieben.

Die der Erfindung zugrundliegende Aufgabe besteht darin, die Konditionierung von Tabak zu verbessern, insbesondere was den Austausch der Kondition (z. B. Wärme oder Feuchte) zwi­ schen Dampf oder Heißgas und Tabak betrifft. Eine weitere Aufgabe besteht darin, störende Ablagerungen an der oberen Begrenzungswand des Förderkanals zu vermeiden oder zu ver­ ringern.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Boden des Förderkanals mit Kanälen zum Zuführen des Dampfes oder des Heißgases in Form von Strahlen versehen ist, deren Strömungsrichtungen mit vertikalen Linien einen Winkel einschließen.

Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Strömungsrichtungen eine Strömungskomponente in ver­ tikaler Richtung und eine Strömungskomponente in einer Rich­ tung quer insbesondere senkrecht zur Förderrichtung des Ta­ baks aufweisen.

Die quer, insbesondere senkrecht zur Förderrichtung des Ta­ baks geneigten Strömungsrichtungen der Strahlen schließen mit vertikalen Linien vorteilhaft Winkel ein, die größer als 3° sind. Dabei ist nach der Erfindung ein Winkelbereich von 10 bis 45° bevorzugt, allerdings können bei bestimmten Ver­ hältnissen auch Winkel zwischen 3 und 10° und Winkel über 45° vorteilhaft sein.

Sind die aus den Kanälen ausströmenden Strahlen aus Dampf oder Heißgas quer insbesondere senkrecht zur Förderrichtung des Tabaks in unterschiedlichen Richtungen geneigt, treffen sich die Strahlen also oberhalb des Bodens des Förderkanals, so ergibt sich ein besonders intensiver Konditionsaustausch. Die Kanäle lassen sich in weiterer Ausgestaltung der Erfin­ dung bei wellenförmig ausgebildetem Boden des Förderkanals besonders vorteilhaft in den Flanken der Wellen anbringen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dienen die Dampf- oder Heißgasstrahlen dazu, im Zusammenwir­ ken mit dem Schwingförderer eine Wirbelschicht für den Tabak zu bilden, in der ein sehr intensiver Kondiditionsaustausch zwischen Dampf oder Heißgas (z. B. Heißluft) und Tabak stattfinden kann.

Die Dampfzufuhr kann gemäß der Erfindung dazu dienen, den Tabak zu befeuchten und dabei zu erwärmen, oder nur zu er­ wärmen, falls er mit dem Tabak im hygroskopischen Gleich­ gewicht steht, oder ihn sogar zu trocknen, falls der Dampf überhitzt ist.

Die Zufuhr von Heißgas, insbesondere Heißluft, dient im all­ gemeinen dazu, den Tabak zu trocknen.

Bei dem Tabak kann es sich um Blatteile oder Teile von Rip­ pen handeln; es kann aber auch vorteilhaft Schnittabak kon­ ditioniert werden, der aus Blatteilen oder aus Rippen herge­ stellt worden ist.

Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß Ablagerungen an der Deckenwand des Schwingförderers über die Wandfläche ver­ teilt werden und nicht mehr konzentriert sind, so daß die Gefahr des Abfallens derart konzentrierter Absetzungen in den konditionierten Tabak hinein und die unerwünschte Wei­ terverarbeitung mit diesem vermieden wird. Die gleichmäßig über die Deckenwand verteilten Ablagerungen werden von Zeit zu Zeit durch Reinigen entfernt.

Außerdem wird der Konditionsaustausch von Dampf oder Heiß­ gas und Tabak erheblich verbessert.

Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine unter Verwendung von Dampf arbeitende Konditionieranordnung in der Seitenansicht im Schnitt (in vergrößertem Maßstab),

Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1,

Fig. 3 eine unter Verwendung von Heißluft arbeitende Trocknungsanordnung in der Seitenansicht (teilweise geschnitten),

Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 3.

In Fig. 1 ist zum Erwärmen und Befeuchten von Tabak 1 (z.B. von Schnittabak, der aus Tabakblättern oder Tabakrippen her­ gestellt sein kann), der auf einem Förderband 2 zuführbar ist, ein geschlossener Förderkanal 3 in Form eines Schwing­ förderers vorgesehen, dem ein Trockner 4 in Form eines Vi­ browirbelschichttrockners nachgeordnet ist. Der Förderkanal 2 ist schwingungsfähig an Blattfedern 6 befestigt, die ih­ rerseits auf einem festen Rahmen 7 befestigt sind. Ein elek­ trischer Antrieb 8 treibt den Förderkanal 3 über einen Ex­ zenter 9 zu hin- und hergehenden Bewegungen (Schwingungen) an, die dem durch den Einlaß 11 zugeführten Tabak 1 eine Förderbewegung in Richtung des Pfeils 13 zu dem Auslaß 12 verleihen.

Der Boden 14 des Förderkanals 3 ist wellenförmig ausgebil­ det. Die Wellen 15 begrenzen einen Dampfraum 16, der über eine Dampfzufuhrleitung 19 und ein Stellventil 21 mit einem Dampferzeuger 22 verbunden ist. In der Dampfzufuhrzone sind in die Flanken 15 a der Wellen 15 Dampfaustrittskanäle 17 in Form von Löchern gebohrt. Diese besonders günstige Anordnung der Löcher gestattet es, die Dampfstrahlen 18 gegenüber der Vertikalen in einer Richtung zu neigen, die quer, vorzugs­ weise senkrecht zur Förderrichtung (Pfeil 13) des Tabaks 1 verläuft. Der Winkel zur Vertikalen ist vorzugsweise grö­ ßer als 3°. Er kann im Bereich von 10 bis 45° liegen, doch sind auch Winkelwerte zwischen 3° und 10° und über 45° mög­ lich. Da quer, d. h. senkrecht zur Förderrichtung entspre­ chend Pfeil 13 benachbarte Löcher sich an unterschiedlich geneigten Flanken 15 a der Wellen 15 befinden, sind die Dampfstrahlen 18 aus derartig benachbarten Kanälen 17 gegen­ einander geneigt, d. h. die horizontalen Strömungskomponen­ ten sind gegeneinandergerichtet, so daß sie sich unterhalb der Deckenwand 23 treffen. Hierdurch wird ein intensiver Austausch von Wasser und/oder Feuchte zwischen Dampf und Tabak erreicht, der durch die Verwirbelung begünstigt wird. Wenn der Förderkanal so betrieben wird, daß sich der Tabak in einer Wirbelschicht des Dampfes befindet, so ist die Er­ findung besonders vorteilhaft. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß Ablagerungen von Stoffen, die der Dampf nach Konditionsaustausch mit dem Tabak mitgerissen hat, nicht konzentriert an einzelnen Stellen der Deckenwand 23 auftreten, von wo sie sich ablösen und in unerwünschter Weise mit dem Tabak zur Weiterverarbeitung gelangen können. Vielmehr lagern sich diese Stoffe verteilt über die Decken­ wand 23 ab, so daß sie bei dem von Zeit zu Zeit erforderlich werdenden Reinigen entfernt werden.

Der dem Förderkanal nachgeordnete Trockner 4 mit einem Ein­ laß 26 ist ein an sich bekannter Vibrowirbelschichttrockner, wie er zum Beispiel aus der US-PS 38 77 469 zum Trocknen von Tabak bekannt ist.

Der beschriebene Förderkanal eignet sich besonders zu einem derartigen Konditionieren von Tabak, bei dem dieser sein Volumen erhöht.

In den Fig. 3 und 4 ist ein sogenannter Vibrowirbel­ schichttrockner mit einem Förderkanal 103 für Tabak 101 dargestellt. Dem wellenförmigen Boden 114 wird Heißgas in Form von Heißluft über eine Rohrleitung 119 von einem be­ kannten Heißlufterzeuger 122 zugeführt. Der Heißlufterzeu­ ger besteht aus einer elektrischen Heizung 131, einer Misch­ klappe 132 zum Beimischen kalter Raumluft und einem Ventila­ tor 133. In den Flanken 115 a der Wellen 115 des Bodens 114 sind Heißluft-Austrittskanäle 117 in Form von Bohrungen so angeordnet, daß die Heißluftstrahlen 118 um einen Winkel α zur Vertikalen quer (senkrecht) zur Förderrichtung 113 des Tabaks 101 geneigt sind. Die Winkel der Heißluftstrahlen 118 zur Vertikalen sind vorzugsweise größer als 3°. Infolge der besonderen Anordnung auf den Flanken 115 a sind die Heißluft­ strahlen 118, die aus benachbarten Kanälen 117 ausströmen, gegeneinander zu geneigt, d. h. die horizontalen Strömungs­ komponenten weisen entgegengesetzte Strömungsrichtungen auf.

Mit der erfindungsgemäßen Führung der Heißluftstrahlen 118 verbessert sich die Wirbelschicht und damit der Konditions­ austausch der Heißluft mit dem Tabak.

Claims (11)

1. Anordnung zum Konditionieren von Tabak oder ähnlichem faserförmigem Material, mit einem als Schwingförderer ausge­ bildeten geschlossenen Förderkanal mit einem Einlaß und einem Auslaß für den Tabak und mit einer Zufuhrvorrichtung für Dampf oder Heißgas im Boden des Förderkanals, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (14, 114) des Förderkanals (3, 103 ) mit Kanälen (17, 117) zum Zuführen des Dampfes oder des Heißgases in Form von Strahlen (18, 118) versehen ist, deren Strömungsrichtungen mit vertikalen Linien einen Win­ kel (α) einschließen.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsrichtungen eine Strömungskomponente in vertika­ ler Richtung und eine Strömungskomponente in einer Richtung quer insbesondere senkrecht zur Förderrichtung des Tabaks aufweisen.

3. Anordnung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die quer insbesondere senkrecht zur Förder­ richtung geneigten Strömungsrichtungen der Strahlen mit ver­ tikalen Linien Winkel einschließen, die größer als 3° sind.

4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkel zwischen 10° und 45° betragen.

5. Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlen in unterschiedlichen Richtungen quer insbesondere senkrecht zur Förderrichtung des Tabaks geneigt sind derart, daß die Strömungskomponenten quer insbesondere senkrecht zur Förder­ richtung des Tabaks unterschiedliche Richtungen aufweisen.

6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aus benachbarten Kanälen ausströmenden quer insbesondere senkrecht zur Förderrichtung des Tabaks strömenden Strahlen in unterschiedlichen Richtungen geneigt sind.

7. Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Förder­ kanals wellenförmig ausgebildet ist und daß die Kanäle an den Flanken der einzelnen Wellen (15, 115) angeordnet sind.

8. Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der ausströmende Dampf oder das ausströmende Heißgas, insbesondere Heißluft, eine Wirbelschicht für den Tabak bilden.

9. Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsrich­ tungen der Strahlen zusätzlich eine Komponente in Förder­ richtung des Tabaks aufweisen.

10. Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf zum Be­ feuchten und Erwärmen des Tabaks dient, der dabei gebläht werden kann.

11. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Heißgas, insbesondere Heißluft, zum Trocknen des Tabaks dient.