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Anlage zum Zerkleinern und pneumatischen Sichten von Tabakblättern
o. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum Zerkleinern und pneumatischen
Sichten von Tabakblättern o.,dgl., bei der das von der Zerkleinerungsvorrichtung
kommende Gut einem ansteigenden Sichtluftstrom übergeben wird, aus dem die schwereren
Bestandteile, wie Rippen, ausgeschieden werden und wobei die leichteren Teile und
mit ihnen der Staub in eine sich an. den Luftsichter anschließende Auffangkammer
gelangen. Bei diesen Vorrichtungen hat man bisher die aus der Auffangkammer entweichende
staubhaltige Luft vielfach ins Freie geleitet, wenn die örtliche Lage des Gewerbebetriebes
eine solche Maßnahme zuließ, oder man hat diese Luft einem Luftfilter zwecks Reinigung
zugeführt, wenn man entweder die Umgebung des Gewerbebetriebes nicht durch ,das
Ausblasen der staubhaltigen Luft beeinträchtigen oder wenn man die Luft zwecks Erhöhung
der Wirtschaftlichkeit wieder verwenden und vorher von Staub reinigen wollte. Weil
nun die zum- Betrieb der bekannten pneumatischen Vorrichtungen benötigten Luftmengen
sehr groß sind, waren Luftfilteranlagen von verhältnismäßig großen Abmessungen ierforderlich.
Es ist bekannt, daß diese Luftfilter den gleichen, wenn nicht gar einen größeren
Raumbedarf aufweisen als die gesamte übrige Behandlungsanlage. Dieser Umstand .
macht sich insbesondere dann sehr, nachteilig geltend, wenn die pneumatischen Vorrichtungen
zum Behandeln der Tabakblätter in Gewerbebetrieben kleinen odermittleren -Umfanges
zur Verwendung kommen sollen, bei denen vielfach sehr beengte Verhältnisse vorherrschen.
Davon abgesehen sind mit den großen Luftfiltern naturgemäß auch erheblich höhere
verknüpft, welche gerade die mittleren und kleinen - Betriebe stark belasten.
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Die geschilderten Nachteile sollen bei einer Anlage mit Wiederverwendung
der Sichtluft, also mit Kreislaufführung des Sichtluftstromes,
erfindungsgemäß
dadurch vermieden werden, daß die -mit dem Staub :erfüllte Luft vor dem Wiedereintritt
in den Sichter dadurch von dem Gehalt an Staub befreit wird, -däß" sie in an sich
bekannter Weise durch einen' gekrümmten Kanal geführt wird, dessen außen .fliegende
Begrenzungswand mit :einer Abschal -': zunge versehen ist, durch welche die nahe
dieser Wand entlang fließenden Luftschichten abgezweigt und dem Luftfilter zugeführt
werden. Durch die Führung der Luft in einem gekrümmten Kanal werden :die Staubteilchen
unter dem Einfluß :der Fliehkraft nach der äußeren Wand des Krümmers hin abgedrängt,
so daß sie nur noch in einem Teil des gesamten Luftstromes enthalten sind. Bei Anwendung
eines solchen Krümmers bedarf nur die tverhältnismäßig kleine, durch die Abschälzunge
abgeleitete Luftmenge der Reinigung, so daß man mit einem Luftfilter auskommen kann,
welches gegenüber den früher verwandten, Aden gesamten Luftstrom behandelnden iFiltern
erheblich kleiner ist. Die Luftfilter können bei ihrer geringen Größe beispielsweise
unterhalb des Förderers angeordnet werden, welcher das Behandlungsgut der Zerkleinerungsvorrichtung
zuführt. So kann bei Vermeidung zusätzlicher Räume für die Reinigung der Luft ein
sonst vorhandener toter Raum innerhalb der Einrichtung nutzbringend verwertet werden.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens ist in :der Zeichnung
dargestellt. Dort ist mit i eine feste Unterlage für das. zu behandelnde Gut, beispielsweise
Tabakblätter, bezeichnet, auf @ welcher zunächst ein gewisser Vorrat angesammelt
werden kann. 2 bedeutet einen Förderer, mit welchem das Gut zwischen den Walzen
3 und g. in an sich bekannter Weise :einer Zerkleinerungsvorrichturig 5 zugeführt
wird. Diese enthält als wesentlichen Bestandteil umlaufende Zähne 6 und im Gehäuse
ortsfest angeordnete Zähne 6'. An diese Zerkleinerungsvorrichtung schließt sich
ein abwärts führender Kanal? an, durch welchen sich das zerkleinerte Gut nach unten
bewegt. Der Kanal? mündet in das untere Ende eines im Ausführungsbeispiel senkrecht
dargestellten Luftsichters 8 ein. In diesem wird mittels des nachstehend näher zu
beschreibenden Gebläses. 16 ein aufsteigender Luftstrom erzeugt, welcher in bekannter
Weise die leichteren Bestandteile des aus der Zerkleinerungsvorrichtung anfallenden
Gemisches, d. h. Blatteile und Staub, mit sich führt, hingegen die schwereren Bestandteile,
Rippen und schwere Fremdkörper, abscheidet. Die letzteren entweichen durch die untere
Öffnung 9 des Kanals 8 im freien Fall in den zu ihrer Aufnahme bestimmten Behälter
io. Das obere Ende des Steigsichters 8 steht mit einer Auffangkammer i i in Verbindung.
In dieser Auffangkammer ist in an sich bekannter Weise eine Siebtrommel 12 angeordnet,
welche fest oder auch drehbar angeordnet sein kann . und .deren Inneres mit einer
Luftleitung 13 in Verbindung steht. Am unteren Ende der Auffangkammer ist eine Schleuse
1¢ vorgesehen; welche von Hand oder mechanisch angetrieben wird und periodisch die
in der Auffangkammer abgeschiedenen Blatteile der Schurre 15 übergibt, welche diese
Gutteile einem Behälter zuleitet.
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Die mit dem Innern der Siebtrommel in Verbindung stehende Rohrleitung
13 ist beim Ausführungsbeispiel in den Saugstutzen des Gebläses 16 :eingeführt.
Die aus der Siebtrommel angesaugte Luft wird demgemäß durch das Flügelrad 17 wieder
angesaugt und unter Druckerhöhung in die Gehäusespirale 18 eingeführt, aus welcher
sie durch den Stutzen 26 an der Regelklappe 27 und der unteren Mündung des Kanals
7 vorbei in den Steigsichter 8 eintritt. Bis auf die nachstehendnoch zu erläuternden
Verluste an Luft beschreibt demnach die Sichtluft einen ununterbrochenen Kreislauf
durch die gesamte Vorrichtung hindurch.
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Um nun die durch die Rohrleitung 13 aus der Auffangkammer i z .entnommene
Luft von dem Gehalt an Staub zu befreien und damit die Nachteile zu vermeiden, welche
sich aus dem Verbleiben des Staubes in :der Arbeitsluft ergeben können, ist :erfindungsgemäß
in der .außenliegenden Wandung r 9 der Gehäusespirale i 8 eine Vorrichtung in Form
einer einstellbaren Klappe 20 vorgesehen, mit welcher die nahe der Wandung i9 entlang
fließenden Luftschichten abgeschält und einem Luftfilter zugeführt werden können.
Die durch die Gehäusespirale strömende Luft und zeit ihr der Staubgehalt unterliegen
sämtlich dem Einfluß der Fliehkraft, welche den in der Luft enthaltenen Staub in
die nahe den Wandungen 19 strömenden Luftschichten abdrängt. Bei geeigneter Stellung
der Klappen 20 gelingt es demnach, gerade :die Luftschichten aus dem Hauptstrom
abzuleiten, welche allein noch Staub enthalten, und diese Luft über die Leitung
22 in einen Luftfilter bekannter 1 Bauart zu leiten, welcher im wesentlichen aus
der Verteilungskammer 23 und nach oben hin anschließenden Filtersäcken 24 besteht.
Die vorteilhafte Wirkung der Abzweigung dieses Luftstromes besteht darin, daß zur
Reinigung der gesamten Luft nicht mehr die großen, kostspieligen und räumlich sehr
ausgedehnten Luftreinigungsanlagen erforderlich sind, die bei den vorbekannten Einrichtungen
stets als erheblicher Nachteil empfunden worden sind.
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Der durch :die Abzweigung der staubhaltigen Luft entstehende Verlust
und der sonst
entstehende Luftverlust durch Undichtigkeiten u. dgl.,
werden durch Einströmen zusätzlicher Luft durch die untere Mündung 9 des Saugsichters
8 ausgeglichen.
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Im Ausführungsbeispiel ist zur Unterbringung des Luftfilters der bei
den bekannten Vorrichtungen stets unbenutzte Raum unterhalb des Gurtfärderers 2
ausgenutzt worden, in welchem auch .ein leichtes Gerüst 25 für die Aufhängung der
Filtersäcke 24 angeordnet ist.
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Beim Ausführungsbeispiel ist die verstellbare Klappe 20, welche auch
so eingestellt werden kann, @daß keinerlei Luft abgezweigt wird, am,unteren Scheitel
der Gehäusespirale 18- vorgesehen. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß nicht nur
.die Fliehkraft, sondern auch noch das Eigengewicht der Staubteilchen und Fremdkörper
zur Abdrängung derselben in die an der Wand i9 entlang fließenden Luftschichten
ausgenutzt werden kann. Selbstverständlich muß die Klappe 20 zur Abzweigung des
Luftstromes nicht notwendig an oder nahe dem Gebläse vorgesehen sein, sie kann ebensogut
an einem gekrümmten Teil des Rohres 13 oder auch am Stutzen 26 angeordnet
werden, aus welchem die Luft in den Sichter 8 einströmt.