DE371342C

DE371342C - Verfahren zur Herstellung von Seilerware, insbesondere von Mehr- oder Vierkantseilen

Info

Publication number: DE371342C
Application number: DESCH56716D
Authority: DE
Original assignee: WILLI SCHROEDTER
Current assignee: WILLI SCHROEDTER
Priority date: 1919-11-16
Filing date: 1919-11-16
Publication date: 1923-03-14

Description

Verfahren zur Herstellung von Seilerware, insbesondere von Mehr- oder Vierkantseilen. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Seilerware, insbesondere von Mehr- oder Vierkantseilen, welches sich dadurch kennzeichnet, daß der Seilerware durch Ausnutzung einer den Grundfäden oder Litzen beim Versellen erteilten Überdrehung (Spannungsladung) nach dem Zusammenschlagen zur Endware (z. B. Schnur, Seil) letzterer unter Vermeidung von Kringelbildung ein dem selbsttätigen Aufdrehen entgegenwirkender Drall verliehen wird. Die Überdrehung (Spannungsladung) wird beim Versellen durch Abschnüren ohne drehbaren Nachhänger herbeigeführt, so daß also die Nachdrehung (Nachdraht) der Grundfäden oder Litzen durch die entgegengesetzte Drehung des Nachläufers nicht aufgehoben wird.
Das vorliegende Verfahren eignet sich zur Herstellung von Seilerware aller Art, insbesondere zur Herstellung von Mehr- oder Vierkantseilen, wobei der Aufbau der Seilerware aus Grundfäden erfolgt, die zu Grundlitzen zusammengebracht, in Richtung ihrer Runde d. h. Eigendrehung zusammengedreht werden, derart, daß eine Überdrehung, jene eingangs erwähnte Spannungsladung, in ihnen entsteht, die beim Zusammenbringen mehrerer solcher mit übermäßiger oder überschüssiger Drehung geladener Seilelemente dazu dienstbar gemacht wird, daß sich dieselben dann ohne Kringelbildung für das Zusammenschlagen der Endware gegenseitig erfassen. -Die vorliegende Erfindung ist bestimmt, auf dem Gebiete der Seilerei neue Bahnen zu weisen und zu ermöglichen, gedrehte Seilerware auch in Mehrkant- oder Vielkantform herzustellen, die sich dann mit großem Vorteil zu zahlreichen Verwendungszwecken weiterverarbeiten läßt.
Gemäß der Erfindung kann in der Art vorgegangen werden, daß der Grundfaden in bekannter Weise durch Drehen gebildet wird. Die Grundfäden können ein- oder mehrfädig, ein- oder mehrdrähtig sein. Diese Grundfäden erhalten eine beliebige Drehrichtung (Links-oder Rechtsdrall). Solche Grundfäden werden nun dazu benutzt, um eine Grundlitze zu schaffen, die ihrerseits wieder aus zwei oder mehreren der vorbenannten Grundfäden bestehen kann. Diese Grundlitzen werden gebildet, indem die Grundfäden, nicht wie bisher, entgegen ihrer Runde d. h. ihrer Eigendrehung zusammengedreht werden, sondern sie werden hier gerade in Richtung dieser ihrer Runde oder Eigendrehung zusammengedreht, derart, daß eine Überdrehung, eine Spannungsladung, in diesem neuen Litzengebilde entsteht, die sich dadurch bemerkbar macht, daß sich solche überdrehten Litzen zusammenkringeln würden, wenn sie von der Verseilmaschine abgehängt würden, denn auf diese Weise würde die Spannungsladung frei werden und sich, alsdann nutzlos, in einem Zusammenkringeln der ganzen Ware bemerkbar machen, und zwar in sehr unerwünschter Weise für die bisher hergestellte Ware.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nun diese überschüssige. Drehung, also die sogenannte Spannungsladung, zur Erzeugung der neuen Endware dienstbar gemacht, und zwar insofern, als gemäß der Erfindung diese Spannungsladung nicht frei gelassen wird, um die höchst unerwünschten Kringel zu bilden, sondern die einzelnen überdrehten Litzen werden in gespanntem Zustande erhalten und dann in Mehrzahl zusammengebracht, wobei dann diese Spannungsladung dazu dient, den Aufbau der neuen Seilerware beispielsweise in folgender Weise zu bewirken.
Man bringt z. B. vier solcher mit Überspannung geladener Seillitzen in gespanntem Zustande ohne drehbaren Nachhänger durch Abschnüren zusammen, so daß spie dicht nebeneinander zu liegen kommen. Dabei ergibt sich infolge Nichtaufhebens der Nachdrehung, des Nachdrahtes der Grundfäden durch entgegengesetzte Drehung des Nachläufers der Erfolg, daß sich diese zusammengebrachten Litzen nicht zu unerwünschten Kringeln formen, sondern sich gegenseitig erfassen und zum Seil zusammenspringen, indem sie ihre überschüssige Drehung, ihre Spannungsladung, zum Aufbau oder zum Zusammenschlagen der Litzen zum Seil hergeben. Es wird hier in bewußter Weise jede Kringelbildung vermieden, und es tritt infolge der kraftersparenden Spannungsladung ein Seil in die Erscheinung, das infolge dieser ihm innewohnenden Spannungsladung auch im späteren Gebrauch einem unerwünschten Aufdrehen Widerstand entgegensetzt.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHR: i. Verfahren zur Herstellung von Seilerware, insbesondere von Mehr- oder Vierkantseilen, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilerware durch Ausnutzung einer den Grundfäden oder Litzen beim Verseilen erteilten Überdrehung (Spannungsladung) nach dein Zusammenschlagen zur Endware (z. B. Schnur, Seil) letzterer unter Vermeidung von Kringelbildung ein dem selbsttätigen Aufdrehen entgegenwirkender Drall verliehen wird. a. Verfahren zur Herstellung von Seilerware nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdrehung beim Verseilen durch Abschnüren ohne drehbaren Nachhänger erfolgt, also die Nachdrehung (Nachdraht) der Grundfäden durch entgegengesetzte Drehung des Nachläufers nicht aufgehoben wird.