DE3713404A1 - Vorrichtung zum einfuehren in eine koerperoeffnung eines tieres - Google Patents
Vorrichtung zum einfuehren in eine koerperoeffnung eines tieresInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einführen in
eine Körperöffnung eines Tieres, insbesondere in den
Vaginalraum, um Chemikalien mit einer kontrollierten Rate
in den Tierkörper abzugeben.
Bei den dabei langsam abzugebenden Chemikalien kann es sich
um Hormone, Arzneimittel und Mineralien handeln.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine Vorrichtung zum Ein
führen in eine Körperöffnung, insbesondere in den Vaginal
raum eines Tieres, um Chemikalien in den Tierkörper mit kon
trollierter Rate abzugeben, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß sie ein Grundgerüst besitzt, das mit einer ersten Matrix
beschichtet ist, die mindestens einen Teil der Oberfläche
der Vorrichtung ausmacht und die mit einer oder mehreren
Chemikalien imprägniert ist, die im Kontakt mit Körper
flüssigkeiten herausgelöst werden und daß die erste Matrix
teilweise oder vollständig von einer zweiten Matrix über
deckt ist, so daß nach Einführen der Vorrichtung in den
Tierkörper freiliegende Teile der ersten Matrix ausgelaugt
und dadurch die Chemikalien freigegeben werden und daß nach
einer gewissen Einwirkungszeit der Körperflüssigkeiten auf
die zweite Matrix Freisetzung der Chemikalien aus den zuvor
abgeschirmten Abschnitten der ersten Matrix allmählich er
folgt, so daß die Zeitspanne nach Einführung in den Tierkör
per verlängert wird, in dem die Chemikalien in der gewünsch
ten Menge aus der im Tierkörper vorhandenen Vorrichtung
herausgelöst werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren
näher erläutert, welche eine bevorzugte Ausführungsform
wiedergeben.
Von den Figuren zeigen:
Fig. 1 den Längsschnitt einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung im "offenen Zustand",
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 im "ge
schlossenen Zustand" zum Einführen,
Fig. 3 Details der Anlenkung, welche Teil des
Stabes nach den Fig. 1 und 2 sind, und
Fig. 4 die Aufsicht auf die Vorrichtung nach
Fig. 1 mit einer anderen Ausführungs
form eines Zugfadens.
Wie in der Fig. 1 gezeigt, weist die Intravaginalvorrich
tung einen Körper 2 auf, der auf einem steifen, jedoch
flexiblen Stab 1 befestigt ist. Der Stab 1 besitzt mehrere,
vorzugsweise zwei Arme 3, die am Stab 1 mittels elastisch
flexibler Gelenke 4 angelenkt sind. Eine erste Matrix 20
(Überzug oder ein erster Polymerfilm) vorzugsweise aus
flüssigem Silikonkautschuk, bedeckt einen Teil des Hauptkör
pers 2. Eine zweite Matrix (7) (Überzug oder Polymerfilm), vor
zugsweise ebenfalls aus einem flüssigen Silikonkautschuk ist
so aufgetragen, daß sie die erste Matrix 20 auf den Armen 3
und dem Hauptkörper 2 teilweise oder vollständig bedeckt.
Dadurch wird ein Teil der ersten Matrix 20 oder der gesamten
ersten Matrix 20 mit einer abschirmenden Matrix bedeckt.
Auf den Innenflächen der Arme ist in der Nähe der Gelenke 4
ein Freiraum 10 vorgesehen, der ein Aufeinanderlegen oder
Zusammenfalten der Arme 3 erleichtert.
Aufwölbungen 5 auf den Armen 3 und Aufwölbungen 6 auf
dem Hauptkörper 2 erleichtern das Aufbringen und Halten
der ersten Matrix 20. Der erste Polymermatrixüberzug 20
stellt eine Matrix dar, die ein Arzneimittel enthält und
freisetzt. Diese Matrix enthält vorzugsweise eine hohe
Konzentration an Progesteron und ist somit mit dieser
Chemikalie imprägniert. Auch kann eine Substanz vorhanden
sein, welche die Abgabegeschwindigkeitdes Progesterons erhöht.
Es kann sich dabei beispielsweise um Cetiol "A" handeln.
Selbstverständlich können auch andere Chemikalien zugegen
sein.
Der Teil der zweiten Matrix 7, der die erste Matrix 20 be
deckt, kann ein aktives oder inaktives Material sein.
Mit einem aktiven Material wird eine Matrix bezeichnet, die
der ersten Matrix ähnlich ist, jedoch eine niedrigere
Konzentration an Progesteron enthält und vorzugsweise
keine beschleunigende Substanz, beispielsweise Cetiol "A",
enthält. Es kann auch eine Substanz zugegen sein, welche
die Aktivierung des Wirkstoffes verlangsamt. Mit einem
inaktiven Material ist eine Matrix bezeichnet, die
die erste Matrix 20 vor den Einwirkungen der Körper
flüssigkeiten schützt bzw. abschirmt, die jedoch im Laufe
der Zeit durch Einwirkung derartiger Körperflüssigkeiten
einerseits entweder weggelöst oder ausgelaugt wird oder
andererseits von poröser oder nicht-poröser Natur ist,
wodurch der Zutritt der Körperflüssigkeiten zu der
dadurch abgeschirmten ersten Matrix kontrolliert und
vorzugsweise begrenzt wird.
Das Verhältnis der Flächen der abgeschirmten Teile der
ersten Matrix 20 zu den nicht abgeschirmten Teilen der
genannten Matrix, die Anwesenheit der Chemikalien oder
die Abwesenheit dieser Chemikalien in der abschirmenden
Matrix und die Geschwindigkeit, mit der die eingesetzte
Chemikalie herausgelöst werden soll, hängen von der Art
des behandelten Tieres ab, wobei der Zeitraum, in dem
eine Auslaugung stattfinden soll, die erforderliche Menge
an abzugebender Chemikalie zu bestimmten Zeitpunkten
während dieses Zeitraumes sowie andere Faktoren, ein
schließlich das besondere Design, berücksichtigt werden
müssen und der Kontrolle desjenigen unterliegen, der
die Vorrichtung herstellt. Erfindungsgemäß wird eine Vor
richtung bereitgestellt, die so ausgestaltet ist, daß die
erforderlichen Mengen derjenigen Stoffe, mit der die
Vorrichtung getränkt ist, herausgelaugt werden können.
Der Beginn dieses Zeitraumes und seine Dauer kann dabei
in der gewünschten Weise gewählt werden.
Am unteren Ende des Hauptkörpers 2 ist ein Auge 8 vorge
sehen, in das man einen Zugfaden 9 einführen bzw. an dem
man den Faden befestigen kann.
Bei einer weiteren Ausführungsform, wie sie in der Fig. 4
gezeigt ist, ist der Zugfaden 12 einstückig mit dem ge
formten Film bzw. mit der Matrix 7 des Hauptkörpers 2
oder aber vorzugsweise einstückig mit dem Stab 1 gefertigt.
Der Stab 1 kann aus geeignetem nicht-toxischen und
flexiblen thermoplastischen Kunststoff geformt sein, wie
z.B. Nylon oder Polypropylen, vorzugsweise aus einem
Thermoplast mit einer relativ hohen Wärmefestigkeit, so
daß beim Härten des flüssigen Silikonkautschuks keine Ver
formungen auftreten, falls dieser Silikonkautschuk für die
das Arzneimittel tragende Matrix eingesetzt wird. Falls ein
anderer Thermoplast, wie z.B. EVA, als das Arzneimittel
tragende Matrix eingesetzt wird, ist dafür Sorge zu tragen,
daß durch die Hitze keine Zerstörung hervorgerufen wird.
Die Matrizen für das das Arzneimittel tragende Polymer
sind so geformt, daß der Teil der zweiten Polymermatrix 7,
der das Teil 2 umgibt, einen kreisförmigen Querschnitt be
sitzt. Die Polymermatrizen 11 um die Arme 3 sind von
halb-kreisförmigem Querschnitt, so daß dann, wenn zwei
Arme zusammengefaltet werden, wie dies in Fig. 2
gezeigt ist, diese Arme zusammengenommen einen kreis
förmigen Querschnitt aufweisen, dessen Abmessungen eine
Verlängerung der Matrix 7 auf dem Hauptkörper 2 bilden,
die im wesentlichen den gleichen Außendurchmesser auf
weisen. Es können auch mehr als zwei, z.B. drei Arme 3
vorgesehen werden, die derartig geformt sind, daß sie
zusammengefaltet einen kreisförmigen Querschnitt ergeben,
der wiederum im wesentlichen den gleichen Durchmesser
wie der Hauptkörper 2 aufweist. Im allgemeinen ist der
Hauptkörper 2 länger als die Arme 3. So ist der Haupt
körper 2 beispielsweise zweimal so lang wie die Arme 3.
Will man die Vorrichtung zum Einsatz bringen, dann führt
man sie in ein Tier ein. Am Anfang wird das Progesteron
aus dem nicht-abgeschirmten Teil der Matrix 20
wie üblich in einer hohen Konzentration herausgelaugt.
Diese wird dann im Laufe der Zeit geringer. Sobald die
Chemikalie, z.B. Progesteron, aus den nicht-abgeschirmten
Teilen der ersten Matrix herausgelaugt ist, wird diese
Chemikalie von dem abgeschirmten Teil der ersten Matrix
freigesetzt, da die abschirmende Beschichtung entweder
weggelöst worden oder porös geworden ist. Die Körperflüssig
keiten können dann auf die abgeschirmte Matrix einwirken.
Dies hat zum Ergebnis, daß die Konzentration der freige
setzten Chemikalien während eines längeren Zeitraumes auf
rechterhalten wird, als das bei den bisher bekannten Vor
richtungen der Fall ist.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Einführen in eine Körperöffnung, insbe
sondere in den Vaginalraum eines Tieres, um Chemikalien
in den Tierkörper mit kontrollierter Rate abzugeben,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein Grundgerüst (1, 3) besitzt, das mit einer
ersten Matrix (20) beschichtet ist, die mindestens
einen Teil der Oberfläche der Vorrichtung ausmacht und
die mit einer oder mehreren Chemikalien imprägniert ist,
die im Kontakt mit Körperflüssigkeiten herausgelöst
werden und
daß die erste Matrix (20) teilweise oder vollständig
von einer zweiten Matrix (7) überdeckt ist, so daß
nach Einführen der Vorrichtung in den Tierkörper frei
liegende Teile der ersten Matrix (20) ausgelaugt und
dadurch die Chemikalien freigegeben werden und daß
nach einer gewissen Einwirkungszeit der Körperflüssig
keiten auf die zweite Matrix (7) Freisetzung der Chemi
kalien aus den zuvor abgeschirmten Abschnitten der
ersten Matrix (20) allmählich erfolgt, so daß die Zeit
spanne nach Einführung in den Tierkörper verlängert
wird, in dem die Chemikalien in der gewünschten Menge
aus der im Tierkörper vorhandenen Vorrichtung heraus
gelöst werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Matrix (20) mit einer Chemikalie impräg
niert ist, die einen hohen Gehalt an Progesteron besitzt
und gegebenenfalls eine Substanz enthält, welche die
Abgabegeschwindigkeit des Progesterons erhöht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Matrix (7) eine niedrigere Konzentration
der Chemikalie in einem Träger enthält, der so beschaffen
ist, daß er weggelöst werden kann oder auf andere Weise
die Abgabe der Chemikalie aus der zweiten Matrix (7)
und/oder aus den zuvor abgeschirmten Teilen der von den
Körperflüssigkeiten auszulaugenden ersten Matrix (20)
ermöglicht.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Matrix nur einen
Teil der ersten Matrix abschirmt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Grundgerüst aus einem
Stab (1) und mehreren damit verbundenen Armen (3) be
steht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Arme (3) eine derartige Größe und Faltbarkeit
aufweisen, daß die Querschnittsflächen und Abmessungen
der zusammengefalteten Arme (3) im wesentlichen die
gleiche Querschnittsfläche und Abmessung wie der mit der
Matrix beschichtete Stab (1) der Vorrichtung aufweisen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR8705261A FR2613942B1 (fr) | 1987-04-21 | 1987-04-14 | Dispositif pour liberer lentement des substances chimiques, notamment dans des cavites du corps d'un animal |
DE19873713404 DE3713404A1 (de) | 1987-04-21 | 1987-04-21 | Vorrichtung zum einfuehren in eine koerperoeffnung eines tieres |
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DE3713404A1 true DE3713404A1 (de) | 1988-11-03 |
Family
ID=6326020
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DE19873713404 Ceased DE3713404A1 (de) | 1987-04-21 | 1987-04-21 | Vorrichtung zum einfuehren in eine koerperoeffnung eines tieres |
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FR (1) | FR2613942B1 (de) |
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Also Published As
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