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Erste-Hilfe-Heftpflaster
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Diese Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung an Erste-Hilfe-Heftpflastern,
womit ein Medikament aufgebracht oder der Bausch oder das Kissen des Pflasters bei
Gebrauch mit dem Medikament getränkt werden kann.
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Es standen in der Vergangenheit die verschiedensten Heftpflaster zur
Verfügung. Zum Beispiel sind Heftpflaster weit verbreitet, die mittig der Heftpflaster-Hauptlage
ein Kissen oder einen Bausch aus Gaze oder ähnlichem aufweisen, wobei der Bausch
oder das Kissen nach dem Tränken mit einem Medikament getrocknet wird.
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Das Kissen ist mit einem abschließenden Papierblatt oder ähnlich überdeckt,
welches mit der Hauptlage verbunden ist, und bei Gebrauch, das Kissen freilegend,
von dieser abgezogen wird. Diese Pflaster haben jedoch Nachteile. Obwohl das Kissen
ein Medikament enthält, ist dieses Medikament in einem trockenen Zustand, so daß
das Kissen unter Umständen die Wunde verletzen und auch dahingehend versagen kann,
daß bei Kontakt mit der Wunde die erwartete sterilisierende antis eptische Wirkung
ausbleibt; es sei denn, daß sich das Medikament aus dem Kissen auflösend in die
Flüssigkeit übergeht, welche die verwundete Stelle absondert.
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Eine andere vorgeschlagene Ausführungsform Erster-Hilfe-Heftpflaster
sieht eine Kapsel oder Blase in einem Kissen vor, die eine Medikamenten-Lösung enthält.
Bei Gebrauch wird dann durch Ausüben eines Druckes von oben eine den Boden der Kapsel
oder Blase bildende Aluminiumfolie oder ähnliche dünne Lage durch den Druck auf
die Medikamentenlösung aufgebrochen und das Kissen mit dieser Lösung
getränkt.
Wenn die Kapsel oder Blase niedergedrückt wird, um damit einen Druck auf die darin
enthaltene Flüssigkeit auszuüben, bricht der Druck der Lösung die schwächste Stelle
der dünnen Folie auf, d.h. im Bereich des äußeren Umfangs der dünnen Folie, an dem
die Unterkante der Außenwandung der Kapsel oder Blase mit der dünnen Folie oder
Lage verklebt ist. Als Folge tritt die Lösung zwangsläufig unter Druck an dieser
Stelle aus, verbreitet sich über die Haftfläche der Heftpflaster-Haupt- oder Basislage
oder über diese hinaus, womit eine einwandfreie Tränkung des Kissens bei Gebrauch
ausbleibt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Erste-Hilfe-Heftpflaster
zu schaffen, das aus einem auf der oberen Fläche oder Haftfläche der Heftpflaster-Haupt-
oder Basislage aufklebenden Kissen und einem auf dem Kissen angeordneten Behältnis
in Form einer Kapsel oder Blase besteht, wobei das Behältnis als Boden eine dünne
Folie, z.B. Aluminium-Folie, aufweist, und ein Medikament darin enthalten ist, derart,
daß bei Gebrauch des Heftpflasters die dünne Folie zum einwandfreien Aufbringen
des Medikamentes auf das Kissen oder zur Tränkung des Kissens mit dem Medikament
aufgebrochen werden kann.
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Die obige Aufgabe ist dadurch gelöst, daß am Behältnis ein vom mittigen
Bereich der oberen Wandung nach unten sich erstreckender Ansatz oder Vorsprung zum
Aufbrechen der dünnen Folie vorgesehen wird, der mit seinem unteren Ende gegen die
dünne Folie anliegt oder nächst dieser angeordnet ist.
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Das Behältnis kann in Form einer Kapsel sein.
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In diesem Fall ist das Behältnis am Kissen mittels zumindest eines
temporär an der Haft- oder Klebebeschichtung der Heftpflaster-Hauptlage haftenden,
abziehbaren Deck-oder Schutzstreifens in der Position befestigt oder teil-
weise
durch das Haftmittel gehalten.
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Wenn das Behältnis mittels des abziehbaren Deck- oder Schutzstreifens
in Position gehalten wird, ist der Deck-oder Schutzstreifen vorzugsweise mit einer
das Behältnis halternden Öffnung geformt, in der das Behältnis eingepasst ist, oder
mit einer Schnittlinie für das Behältnis versehen, so daß diese in den Streifen
passt.
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Alternativ kann das Behältnis aus einer Anordnung in Form einer im
Deck- oder Schutzstreifen eingearbeiteten und an der Haftbeschichtung der Hauptbeschichtung
der Haupt-oder Basislage des Pflasters haftenden Blase bestehen, wobei dieser Blasenbereich
oberhalb des Kissens zu liegen kommt, und die dünne Folie die Bodenöffnung des Blasenbereichs
überdeckt.
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Der Ansatz oder Vorsprung für das Aufbrechen der dünnen Folie kann
aus Kunstharz geformt und in der oberen Wandung des Behältnisses integriert sein.
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Vorzugsweise wird der Ansatz oder Vorsprung in umgekehrter Kegel-
oder Pyramidenform mit einem spitz-zulaufenden, unteren (vorderen) Ende oder als
umgekehrter Kegelstumpf ausgebildet, oder ist halbkugelförmig, um konzentrisch auf
die dünne Folie zu wirken.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination
der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere
die in den Zeichnungen dargestellte, räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungswege
darstellenden Zeichnungen näher erläutert.
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Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche
Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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In den Zeichnungen zeigt: Figur 1 eine Perspektivansicht einer Ausführungsform
der Erfindung, in der die Deck- oder Schutzstreifen im teilweise abgezogenen Zustand
dargestellt sind, Figur 2 eine Schnittansicht der Ausführungsform nach Figur 1,
Figur 3 eine Teilansicht im Schnitt einer anderen Ausführungsform, Figur 4 eine
Teilansicht im Schnitt einer wiederum anderen Ausführungsform, Figur 5,6,7 Perspektivansichten
weiterer Ausführungsformen, wobei der jeweilige Deck- oder Schutzstreifen im teilweise
abgezogenen Zustand dargestellt ist, und Figur 8 eine Schnittansicht der Ausführungsform
nach Figur 7.
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Mit Bezug auf die Figuren 1 und 2 wird eine Ausführungsform der Erfindung
beschrieben. Mit 1 ist eine Haupt- oder Basislage des Heftpflasters in Form eines
rechteckigen Haftstreifens bezeichnet, der durch Aufbringen einer Haftschicht 2
auf die obere Fläche eines gewebten Stoff- oder Nonwoven-, Plastik- oder Kunststoff-Streifens
oder ähnlichem Material präpariert ist. Ein Kissen 3 aus Gaze, absorbierender Baumwolle,
Nonwoven oder ähnlichem Material ist auf dem mittigen Bereich der Haupt- oder Basislage
1 auf der oberen Fläche derselben aufgeklebt.
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Ein Behältnis 4 in Form einer rechteckigen Kapsel oder einer Blase
besitzt eine obere Wandung 5 und eine um den
Umfang führende Wandung
6, und besteht aus einer Kuststofffolie. Das Behältnis 4 weist am unteren Ende eine
Öffnung auf, die mit einer dünnen Folie 7 aus Aluminium oder Pergaminpapier verschlossen
ist. Die obere Fläche der dünnen Folie 7 ist mittels eines geeigneten Klebstoffs
oder durch Heißverkleben an der unteren Fläche eines aus Kunststoffolie bestehenden
Bundes 8 befestigt, der sich horizontal vom unteren Ende der Wandung 6 nach außen
erstreckt. Das Behältnis 4 enthält darin eingeschlossen eine chemische Lösung, wie
zum Beispiel eine sterilisierende antisentische Lösung oder ein medizinisches Mittel
9, schmerzstillende, blutstillende Mittel, eine Salbe oder ähnlich.
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Das Behältnis 4 ist mit der dünnen Folie 7 aufliegend auf dem Kissen
3 angeordnet.
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Die obere Wandung 5 des Behältnisses 4 weist mittig einen nach unten
zeigenden Ansatz oder Vorsprung 10 in Form eines invertierten Kegels, einer invertierten
Pyramide oder eine ähnliche Formgebung auf. Dieser Ansatz oder Vorsprung 10 hat
ein spitz-zulaufendes , unteres Ende 11, welches nächst der Mitte der oberen Fläche
der dünnen Folie 7 angeordnet ist, die die Bodenwandung des Behältnisses 4 bildet.
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Ein Paar abziehbarer Deck- oder Schutzstreifen 12, die überwiegend
aus Papier, Kunstharz oder ähnlichem Material bestehen, sind auf der Haftbeschichtung
2 der Haupt- oder Basislage 1 des Heftpflasters an deren entgegengesetzten Enden
temporär befestigt. Rechteckige halternde Ausnehmungen 13,13 für das aufzunehmende
Behältnis sind mittig der Deck-oder Schutzstreifen 12, 12 , am Behältnis 4 sich
gegenseitig überlappend, eingeformt. Durch die gegenseitig überlappende Anordnung
sind die Streifen 12,12 in Kontakt mit der oberen Fläche des Bundes 8 des Behältnisses
4, um das kapsel- oder blasenähnliche Behältnis 4 auf dem Kissen 3 fixiert zu halten.
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Wenn das so ausgebildete Erste-Hilfe-Heftpflaster in Gebrauch genommen
werden soll, wird vor oder nach dem in entgegengesetzter Richtung erfolgenden Abziehen
der Deck- oder Schutzstreifen 12,12 auf das Behältnis 4 ein Druck ausgeübt, um die
obere Wandung 5 leicht nach unten durchzudrücken, wodurch der Ansatz oder Vorsprung
10 mit der dünnen Folie 7 in Kontakt gebracht wird und diese Folie 7 mit seinem
unteren Ende 11 aufbricht, ehe der auch auf das medizinische Mittel 9 ausgeübte
Druck sich auf die Folie 7 stärker auswirkt. Die obere Wandung 5 des Behältnisses
wird nach dem Aufbrechen weiter durchgedrückt und verformt, wodurch das medizinische
Mittel 9 durch den aufgebrochenen Bereich ;der Folie 7 hindurch aus dem Behältnis
4 gedrückt wird, womit das medizinische Mittel das Kissen 3 tränken kann oder auf
den mittleren Bereich des Kissens 3 aufgebracht werden kann.
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Wenn, wie in diesem Fall, der in Kontakt mit der dünnen Folie 7 befindliche
Ansatz oder Vorsprung 10 niedergedrückt wird, erfolgt ein Zusammendrücken des die
dünne Folie 7 stützenden Kissens 3 durch den mittig auf die Folie ausgeübten Druck,
wodurch dieser Bereich der dünnen Folie 7, der durch den Ansatz oder Vorsprung 10
weiter durchgedrückt wird, nach unten verformt werden kann, womit erreicht wird,
daß eine durch den Druck konzentrisch wirkende Zugbeanspruchung der Folie, diesen
Bereich der Folie leicht auf reisst. Daher braucht das untere Ende des Ansatzes
oder Vorsprungs 10 nicht immer eine spitz-zulaufende Formgebung aufzuweisen, sondern
kann kreisbogenförmig, invertiert trapezförmig oder auf andere Weise im Querschnitt
ausgebildet sein, wie dies in den Figuren 3 und 4 gezeigt ist.
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Wenn das untere Ende des Ansatzes oder Vorsprungs 1O so in Kontakt
mit oder nächst der dünnen Folie 7 plaziert ist, kann die dünne Folie 7 durch den
auf den Ansatz oder Vorsprung 10 ausgeübten Druck unmittelbar aufgerissen werden.
In den Fällen der Ausführungsformen nach Figur 3 und 4 wird die dünne Folie 7 um
ihren äußeren Umfang herum vollständig oder teilweise mittels der Haftschicht 2
an
der Haupt- oder Basislage 1 gehalten.
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Ahnlich der Ausführungsform der Figur 1 oder der in den Figuren 5
und 6 gezeigten und noch zu beschreibenden Ausführungsformen, schließen die Ausführungsformen
der Figuren 3 und 4 einen oder mehrere abziehbare Deck-oder Schutzstreifen ein,
die an der Haupt- oder Basislage 1 anhaftend aufliegen.
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Die Ausführungsform der Figur 5 hat den gleichen Aufbau wie die in
den Figuren 1 und 2 gezeigte Ausführungsform, ausgenommen die Deck- oder Schutzstreifen
121,122.
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Gemäss der Ausführungsform der Figur 5 ist einer der gegenläufig zueinander
verlaufenden Deck- oder Schutzstreifen 121,122, d.h. der Streifen 121, in einer
Länge ausgeführt, die ausreichend ist, das Behältnis 4 zu überlappen und am anderen
Deck- oder Schutzstreifen 122 ist ein Ende zurückgefaltet, und bildet eine Grifffläche
122'. Der Streifen 121 besitzt einen Kreuzschnitt 120, passend für die Aufnahme
des Behältnisses 4 in diesem Streifen 121.
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Die Ausführungsform der Figur 6 hat den gleichen Aufbau, wie die Ausführungsform
nach Figur 1 und 2, ausgenommen einen Deck- oder Schutzstreifen 123, und das Kissen.
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Das Kissen der Ausführungsform der Figur 6 besteht aus einem absorbierenden
Material 31, wie Baumwolle, Gaze, Nonwoven oder ähnlichem, und einem das Material
31 umschließenden, dünnen, flexiblen Netz 32, welches gegenüber zum Beispiel sterilisierendenlantiseptischen
Lösungen, schmerzstillenden Mitteln, blutstillenden Mitteln, Salben chemisch beständig
ist. Das Netz 32 wird um den Umfang herum von der Haftschicht 2 gehalten. Das Netz
32 besteht zum Beispiel aus Polyäthylen. Der Deck - oder Schutzstreifen 123 hat
in etwa die gleiche Länge und Breite, wie die Basislage 1 und weist einen Kreuzschnitt
120 für die passende Aufnahme des Behältnisses 4 in diesem Streifen auf.
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Obgleich das Behältnis der vorhergehend beschriebenen Ausführungsformen
in Form der üblichen Kapseln ausgeführt ist, zeigen die Figuren 7 und 8 eine andere
Ausführungsform , deren Deck- oder Schutzstreifen 12' einen Bereich in Form einer
Blase oberhalb des Kissens 3 aufweist; dieser Bereich hat eine Bodenöffnung und
bildet die obere Wandung und die um den Umfang führende Seitenwandung eines Behältnisses.
Ein medizinisches Mittel 9 ist in dieser Blase untergebracht, und die Bodenöffnung
ist mit einer dünnen Folie 7 verschlossen, womit ein Behältnis 4 zur Verfügung steht,
in welchem das Mittel 9 enthalten ist.
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Ein mittig von der oberen Wandung des Behältnisses 4 nach unten sich
erstreckender Ansatz oder Vorsprung 10 ist mit seinem unteren Ende in Kontakt mit
oder nächst der oberen Fläche der dünnen Folie 7 plaziert.
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Entsprechend der beschriebenen Ausführungsform wird das Behältnis
4 von oben lediglich mit einem leichten Druck beaufschlagt, wodurch der mittlere
Bereich der dünnen Folie 7 einfach und zuverlässig mittels des unteren Endes des
Ansatzes oder Vorsprungs 1o aufgebrochen oder aufgerissen werden kann. Dies bewirkt,
daß das im Behältnis enthaltene medizinische Mittel 9 vom mittleren Bereich des
Kissens 3 einwandfrei für den Auftrag auf oder die Tränkung des Kissens über die
gesamte Fläche des Kissens 3 verteilt wird.
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Da ferner der Ansatz oder Vorsprung 10 mit seinem unteren Ende nahe
oder in Kontakt mit der dünnen Folie 7 ist, kann die dünne Folie 7 aufgebrochen
werden, ehe ein verstärkter Druck über das im Behältnis 4 enthaltene medizinische
Mittel 9 auf die Folie 7 ausgeübt wird.
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Demzufolge ist das medizinische Mittel 9 auch nicht einem hohen Druck
ausgesetzt, wenn die Folie aufbricht, wodurch das medizinische Mittel allmählich
und gleichmässig ohne ruckartigen Ausfluß oder Verspritzen austreten kann, um das
Kissen zu tränken oder auf dieses aufgebracht zu werden.