DE3712998A1 - Komplementaertransistorstufe zur ansteuerung kapazitiver lasten sowie verwendung - Google Patents
Komplementaertransistorstufe zur ansteuerung kapazitiver lasten sowie verwendungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Komplementärtransistorstufe gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus "Pulse, Digital, and Switching Waveforms", McGraw-Hill Book Company,
1965, Seiten 302-305, ist es bekannt, Komplementärtransistorstufen für den
Schaltbetrieb bei kapazitiven Lasten einzusetzten. In der EP 122 907 A1 ist
eine Komplementärtransistorstufe für den Schaltbetrieb zur Ansteuerung eines
Schalttransistors beschrieben.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es ausgehend vom Oberbegriff des
Patentanspruchs 1, eine Komplementärtransistorstufe anzugeben, die geringe
Schaltzeiten ermöglicht, sowie eine Verwendung aufzuzeigen. Diese Aufgabe
wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 bzw. des Anspruchs 5 gelöst.
Die Ansprüche 2 bis 4 beinhalten Ausgestaltungen der Komplementärtran
sistorstufe.
Die Erfindung geht von folgenden Erkenntnissen aus:
Bedingt durch den Widerstand R v in Verbindung mit den Transistoren T 1 und
T 2 einer herkömmlichen Komplementärtransistorstufe (Fig. 1), steht über dem
gesamten Spannungsbereich von U GS nicht der maximal nutzbare Ansteuer
strom für die angeschlossene kapazitive Last - Feldeffekttransistor FT - zur
Verfügung. Dies bedingt lange Schaltzeiten mit hohen Schaltverlusten. Durch
die erfindungsgemäße Anordnung einer Spannungssenke zwischen Eingang und
Ausgang der Komplementärtransistorstufe ergeben sich kürzere Schaltzeiten
zur Ansteuerung der angeschlossenen kapazitiven Last - z. B. eines Feld
effekttransistors - bei gleichzeitig resultierenden kleineren Schaltverlusten.
Anhand von Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung nun näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 2 ein Prinzipschaltbild der Komplementärtransistorstufe nach der
Erfindung,
Fig. 3 die Ansteuerspannung eines angeschlossenen Feldeffekttransistors,
Fig. 4 und 5 Komplementärtransistorstufen mit unsymmetrischer Aufteilung
des Strommeßwiderstandes im Ausgangskreis,
Fig. 6 die Ausbildung der Spannungssenke durch Zenerdioden,
Fig. 7 eine Komplementärtransistorstufe mit Strommitkopplung und
Fig. 8 eine spezielle Ansteuerung der Komplementärtransistorstufe.
In Fig. 2 ist ein Prinzipschaltbild der Komplementärstufe nach der Erfindung
dargestellt. Der Signaleingang E ist mit den Basisanschlüssen der zueinander
komplementären (pnp/npn) Bipolartransitoren T 1 und T 2 verbunden. Die
Emitter der beiden Transistoren sind zusammengeschaltet und führen über
einen gemeinsamen Strommeßwiderstand R 1 zum Ausgang A der Komplemen
tärstufe. Der Kollektor des Transistors T 1 ist an eine Versorgungsspannung
+U v angeschlossen und der Kollektor des Transistors T 2 liegt auf Bezugspoten
tial (Minuspotential der Versorgungsspannung). An den Ausgang A ist eine
kapazitive Last, z. B. ein Feldeffekttransistor FT gateseitig angeschlossen. Der
Ausgang A ist über eine bipolare Spannungssenke mit dem Eingang E
verbunden. Diese bipolare Spannungssenke besteht, wie das Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 zeigt, aus zwei oder Vielfachen von zwei antiparallel geschalteten
Dioden D 1, D 2. An den Dioden bildet sich bei Ansteuerung der Komplemen
tärstufe durch einen Schaltimpuls eine Spannung, die gleich dem Spannungsab
fall am Strommeßwiderstand R1 gerichtet ist. Für den Strom I GS in den
angeschlossenen Feldeffekttransistors FT hinein, wie auch für den Strom I sink
aus dem Feldeffekttransistor FT heraus, gilt:
wobei U ref den Spannungsabfall an der Spannungssenke und U BE die Basis-
Emitterspannungen der Transistoren T 1 und T 2 bezeichnen. Es wird ein
Verhalten entsprechend eine bipolaren Stromquelle erreicht mit einem
gemeinsamen Arbeitswiderstand R 1 für beide Stromquellen.
Wie Fig. 3 zeigt, würde die Spannung U GS des Feldeffekttransistors FT ohne
die bipolare Spannungssenke zwischen A und E nach einer e-Funktion an
steigen/abfallen und so zu einer beträchtlichen Ein-/Ausschaltverzögerung des
Feldeffekttransistors FT führen (gestrichelte Linie). Mit der Spannungssenke
nach der Erfindung erreicht die Spannung U GS viel früher ihren Maximalwert
(durchgezogene Linie). Der von der Komplementärstufe als Treiberstufe für
den Feldeffekttransistor FT aufgebrachte Ansteuerstrom I GS ist also für den
gesamten Spannungsbereich U GS voll nutzbar, was die Schaltverluste sehr klein
hält.
In Fig. 4 ist eine Variante der Komplementärtransistorstufe dargestellt. Im
Gegensatz zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist für die beiden bipolaren
Stromquellen kein gemeinsamer Strommeßwiderstand vorgesehen. Es erfolgt
vielmehr eine unsymmetrische Aufteilung dieses Strommeßwiderstandes in die
Teilwiderstände R 2 und R 3. Der Teilwiderstand R 3 ist hierbei in der gemein
samen Emitterleitung der Transistoren T 1 und T 2 angeordnet. Der Abgreif
punkt für den Teilwiderstand R 2, der die Verbindung zum Ausgang A her
stellt, ist an die Verbindung des Teilwiderstandes R 3 mit dem Emitter des
unteren pnp-Transistors T 2 angeschlossen. Für diese Realisierung gelten die
folgenden Beziehungen:
Für die Ausführung gemäß Fig. 5, die sich von der Ausführung nach Fig. 4
dadurch unterscheidet, daß der Abgreifpunkt für den die Verbindung zum
Ausgang A herstellenden Teilwiderstand R 4 an die Verbindung des in der
gemeinsamen Emitterleitung befindlichen Teilwiderstandes R 5 mit dem
Emitter des
oberen npn-Transistors T 1 angeschlossen ist, gelten die folgenden Beziehungen:
Anstelle der in den bisher vorgestellten Ausführungsbeispielen gezeigten
antiparallel geschalteten Dioden D 1 und D 2 als bipolare Spannungssenke
können auch antiseriell geschaltete Zenerdioden ZD 1, ZD 2 eingesetzt werden
(Fig. 6).
Zur weiteren Verkürzung der Schaltzeiten für den angeschlossenen Feldeffekt
transistor FT können die Transistoren mit jeweils einer Strommitkopplungs
stufe versehen werden. Dieses Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 7.
Der Transistor T 3 wirkt als Mitkopplungsstufe für den Transistor T 1 und der
dazu komplementäre Transistor T 4 als Mitkopplungsstufe für den Transistor
T 2. Die Kollektoren der Transistoren T 1 und T 2 sind über Referenzdioden D 3,
D 4 jeweils an die Versorgungsspannung U v bzw. an Bezugspotential angeschlos
sen sowie an die Basen der Transistoren T 3 und T 4. Die Kollektoren der
Transistoren T 3 und T 4 sind jeweils mit den Basen der Transistoren T 1 und
T 2 sowie mit dem Signaleingang E verbunden. Über niederohmige Widerstände
R 6 und R 7, z. B. 2 Ohm, sind die Emitter der Transistoren T 3 und T 4 an die
Versorgungsspannung U v bzw. an Bezugspotential angeschlossen. Diese Mit
kopplungsstufen haben folgende Wirkungsweise:
Wenn am Eingang E eine positive Anstiegsflanke eines Ansteuerimpulses
erscheint und U BE des Transistors T 1 überschritten wird, fließt ein Kollektor-
Emitterstrom i 1 im Ausgangskreis. An den Referenzdioden D 3 bildet sich
beim Fließen des Stromes i 1 ein Spannungsabfall, der ein Leitendwerden des
Transistors T 3 bewirkt. Der Strom i 2 durch den Transistor T 3 hält den
Transistor T 1 leitend und trägt zur Stromerhöhung im Ausgangskreis bei. Im
Ausgangskreis fließt dann ein Strom i 1+i 2. Der Strom i 1+i 2 fließt so lange,
bis die Kapazitäten des angeschlossenen Feldeffekttransistors - Gate-Source-
Kapazität und Miller-Kapazität - vollgeladen sind. Bei Auftreten einer
negativen Flanke des Ansteuerimpulses am Eingang E werden entsprechend die
unteren Transistoren T 2 und T 4 leitend geseteuert.
Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel, welches zur Ansteuerung der Komplemen
tärtransistorstufe über ein Bauelement mit "open-Kollektor" als Treiberstufe
besonders geeignet ist. Dem Kollektorwiderstand R 6 des Transistors T 3 ist
eine Parallelschaltung, bestehend aus einem Widerstand R 8 und einer
Überbrückungsdiode D 5 in Serie geschaltet. Zwischen den beiden Referenz
dioden D 3 in Fig. 7 befindet sich ebenfalls eine Parallelschaltung eines
Widerstandes R 9, z. B. 100 Ohm, und einer Diode D 6. Mit dem Widerstand
R 10 kann über ein Ruhestrom, z. B. von 3 mA, fließen. Bei Ansteuerung kann
ein höherer Ausgangsstrom, z. B. 0,5 A, fließen, der zu einer schnelleren
Aufladung der Feldeffekttransistorkapazitäten führt. Die Transistoren T 2/T 4
mit ihrer Beschaltung, sowie die Dioden D 1/D 2 und der Widerstand R 1 sind
wie in Fig. 7 angeordnet.
Claims (1)
1. Komplementärtransistorstufe für den Schaltbetrieb zur Ansteuerung
kapazitiver Lasten, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Eingang und
einem im Ausgangsstromkreis der Komplementärtransistorstufe (T 1, T 2)
befindlichen Strommeßwiderstand (R 1, . . . R 5) eine bipolare Spannungssenke
(D 1, D 2; ZD 1, ZD 2) angeordnet ist.
2. Transistorstufe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bipolare
Spannungssenke durch antiparallel geschaltete Dioden (D 1, D 2) realisiert
ist.
3. Transistorstufe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bipolare
Spannungssenke durch antiseriell geschaltete Zenerdioden (ZD 1, ZD 2)
realisiert ist.4. Transistorstufe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem der Komplementärtransistoren (T 1, T 2) ein Transistor (T 3, T 4)
im Sinne einer Strommitkopplung zugeschaltet ist.5. Verwendung der Transistorstufe nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur
Ansteuerung von Feldeffekttransistoren.
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