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Einrichtung zur Destillation des Maschinenkühlwassers. Es ist bereits
vorgeschlagen «-orden, in Verbindung mit einer Verbrennungskraftniaschine einen
aus Waschapparat und Kondensator bestehende Einrichtung zur Wasserdestillation zu
verwenden. Der Zweck dieser bekannten Einrichtung besteht in der Zurückgewinnung
des Einspritzwassers der Maschine durch Abkühlung der Auspuffgase und Kondensation
des in den Auspuffgasen enthaltenen Wasserdampfes, zu welchem Zweck die Auspuffgase
zunächst durch den Waschapparat und dann durch den Kondensator geleitet werden.
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Die Erfindung betrifft nun eine Einrichtung, gemäß welcher eine aus
Waschapparat und Kondensator bestellende Einrichtung zwecks Destillation von Seewasser
unter Ausnutzung der Wärine des abfließenden Kühlwassers einer Verbrennungskraftinaschine
Verwendung findet. Die Einrichtung wirkt in der Weise, daß das abfließende Kühlwasser
durch einen Skrubber in Gegenstrom zur Luft herabrieselt, die dabei dem herabfließenden,
fein verteilten Wasser Feuchtigkeit entnimmt und diese Feuchtigkeit in einem Kondensator
wieder abgibt. Dieser Kondensator ist zweckmäßig all die Kühlwasserleitung des 'Motors
angeschlossen. Das Seewasser durchströmt zwecks Abkühlens der mit Feuchtigkeit gesättigten
Luft zunächst den Kondensator, ehe es in die Kühlwasserkanäle des Motors eintritt.
Die Erfindung eignet sich besonders für Bootsmotoren mit Salzwasserkühlung und bezweckt
die Erzeugung voll trinkbarem Wasser, so daß solches nicht besonders mitgebracht
zu werden braucht.
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Eine Ausführungsform einer Anlage zur Ausübung solcher Destillation
ist in der Zeichnung in Abb. i dargestellt, die den Destillierapparat in senkrechtem
Schnitt und die Verbindung dieses Apparates mit der Kühlwasserleitung einer Verbrennungskraftmaschine
in Ansicht zeigt.
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Die Verbrennungskraftmaschine i ist in bekannter Weise mit einem Kühlwassermantel
versehen und ein ähnlicher Kühlmantel ist uni den Schalldämpfer 2 herum angeordnet.
Vom Kühlmantel des Schalldämpfers führt ein Rohr 3 nach Brause d., die irn oberen
Teil eines Skrubbers 5 angeordnet ist.
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Der Skrubber besteht beispielsweise aus einem Zv linder und einer
Mehrzahl von Kupferzellen aus dünnem Blech, die dazu dienen, das Wasser über einer
großen Fläche in dünnen Schichten zu verteilen, wodurch die Aufnahme des vom Wasser
abgegebenen Wasserdampfes durch den hochsteigenden Luftstrom erleichtert wird. Durch
eine Anzahl feiner Öffnungen oder Kanäle fließt das Wasser aus der Brause d. in
den Skrubber. Inn unteren Teil besitzt der Skrubber 5 einen Lufteinlaß 6 und einen
Flüssigkeitsauslaß 7. Neben dein Skrubber 5 befindet sich ein Kondensator 8, dessen
Rohre oben mit dem oberen Teil des Skrubbers 5 in Verbindung stehen und unten in
eine Wassersammelkaminer 9 ausniiinden. Unten hat die Kammer 9 einen Zapfhahn i
o und vom oberen Teil der Kammer 9 führt ein Luftrohr i i entweder unmittelbar in
die Luft oder, wie in der Zeichnung dargestellt ist, in das Abgasrohr 12 des Motors.
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Die Zuleitung des Kühlwassers nach dein Kondensator 8 erfolgt mit
Hilfe einer Pumpe 13, die das Nasser aus der See oder aus dem Fluß entnimmt und
durch das Rohr 14 in den unteren Teil der Kühlkammer des Kondensators 8 drück. Vorn
oberen Teil derselben
Kammer führt ein Rohr 15 nach dein Kühlmantel
des Motors i, so daß nur eine einzige Kühlwasserpumpe zur Speisung des Kondensators
und des Kühlwassermantels des Motors erforderlich ist.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung (Abb. i) ist folgende: Das im Kühlmantel
des Motors i und im Kühlmantel des Schalldämpfers z erwärmte Kühlwasser fließt durch
das Rohr 3 der Brause 4 zu und wird durch letztere über die Rohre oder Kanäle des
Skrubbers 5 verteilt, fließt dann durch diese Kanäle langsam herab, um schließlich
durch das Rohr 7 zu entweichen. Gleichzeitig wird Luft durch das Rohr 6 hineingepreßt
und sie dringt aufwärts durch die Röhren oder Kanäle des Skrubbers 5 und nimmt dabei
Feuchtigkeit vom herabfließenden Wasser auf. Vom Skrubber strömt die mit Feuchtigkeit
gesättigte Luft in den Kondensator 8 über, wo sie die Feuchtigkeit wieder abgibt.
Diese Feuchtigkeit sammelt sich in der Kammer 9, während die von der Feuchtigkeit
freigewordene Luft durch das Rohr i i und das Abgasrohr 12 ins Freie entweicht.
Das kalte Wasser, welches durch die Pumpe 13 und die Leitung 14 dem Kondensator
zugeführt wird, fließt vorn letzteren durch die Leitung 15 in den Kühlmantel des
Motors, von dort durch den Kühlmantel des Schalldämpfers 2 und strömt dann in erwärmtem
Zustand der Brause q. zu, worauf der oben beschriebene Vorgang wiederholt wird.
Das in der Kammer 9 sich sammelnde destililerte Wasser wird je nach Bedarf durch
den Hahn io abgezapft.
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Abb.2 zeigt eine Ausführungsform der Einrichtung, bei welcher die
Erfindung an einem Motor verwendet ist, dessen Kurbelgehäuse als Pumpenkammer dient,
so daß die aus der Kondensatorkammer 9 entweichende und entfeuchtete Luft in das
Kurbelgehäuse des Motors gesaugt wird, wenn der Kolben nach oben sich bewegt. Der
Kondensator ist derart reit .dem Kurbelgehäuse verbunden, daß der Kolben beim Hochsteigen
eine entsprechende Menge von Luft und Wasserdampf durch die Einrichtung hindurch
in das Kurbelgehäuse, welches geschlossen ist, ansaugt. Die Luft tritt hierbei in
den unteren Teil des Skrubbers durch das Rohr 6 ein. Die geschilderte Einrichtung
kann nur in Verbindung mit einer Zweitaktmaschine, wo das Kurbelgehäuse als eine
Luftpumpe ausge= bildet ist, verwendet werden. Bei einer Viertaktmaschine dagegen
kann die mit Wasser gesättigte Luft unmittelbar in den Verbrennungsraum durch den
Kolben eingesaugt werden. Durch das Rohr 16, welches mit einem Rückschlagventil
versehen ist, gelangt also die Luft in das Kurbelgehäuse, wobei Leitung 16 mit einem
Ventil 17 versehen ist, das geschlossen wird, wenn die Wirkung der Kurbelkastenpumpe
ausgeschaltet werden soll, und die durch Rohr 1.2 strömenden Abgase den erforderlichen
Zug erzeugen. In Leitung i i ist ein Drosselventil 18 eingeschaltet, das geschlossen
werden muß, wenn die Kurbelkastenpumpe arbeitet, da andernfalls der Kolben bei seinem
Niedergang die Luft nicht zusammendrücken kann.
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Es ist selbstverständlich möglich, ein Gebläse zur Einpressung von
Luft durch das Rohr 6 anstatt die Saugwirkung der Kurbelkastenpumpe durch das Rohr
16 zu verwenden. Bei Verwendung einer Einrichtung gemäß der Erfindung erhält die
Maschine eine mit Wassergas gemischte Luftmenge, die -insbesondere bei Glühkopfmotoren
- von großer Bedeutung ist, weil in solchem Fall die direkte Wassereinspritzung
in .den Verbrennungsraum entbehrlich wird. Auf diese Weise erhält man allerdings
eine Ansammlung von destilliertem Wasser in dem hierzu angeordneten Behälter unterhalb
des Kondensators B. Wenn eine solche Ansammlung nicht erwünscht ist, kann die Pumpe
unmittelbar vom oberen Teil des Skrubbers 5 saugen, wodurch Luft in den unteren
Teil eintritt und sich während des Hochsteigens mit Wasserdampf mischt.