DE3711539C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Abdrucksatz sowie dessem Verwendung. Dieser Abdrucksatz besteht aus einem eine farbabgebende
Beschichtung aufweisenden Geberblatt und einem Nehmerblatt, wobei die
Adhäsion zwischen dem Nehmerblatt, das auf der Oberfläche eine einen
Haftkleber enthaltende Schicht aufweist, und der farbabgebenden
Beschichtung des Geberblattes größer als die Adhäsion zwischen der farb
abgebenden Beschichtung und der Oberfläche des Trägers des Geber
blattes ist, sodaß bei Druckeinwirkung auf den Abdrucksatz und nach
folgendem Trennen von Nehmerblatt und Geberblatt auf dem Nehmerblatt
ein farbiges Abdruckbild entsteht.
Zur Schaffung von Abdrücken, insbesondere Fußabdrücken, wurden in der
Vergangenheit verschiedene Einrichtungen bzw. Verfahren herangezogen.
Bei einem bekannten Vorschlag wird ein Papier auf ein Stempelkissen
aufgelegt und durch Druckeinwirkung auf der der Stempelkissenoberfläche
aufliegenden Rückseite des Papiers der Abdruck geschaffen. Dieses Ver
fahren führt nicht zu Abdrücken mit den wünschenswerten scharfen
Umrissen und ist relativ umständlich und schmutzig, was sowohl bei der
Anwendung als auch bei der Herstellung für breite Anwendungsgebiete, z.
B. in Sportfachgeschäften, gilt. Mit ähnlichen Nachteilen ist auch das aus
der DE-OS 22 59 406 bekannte Verfahren behaftet, bei dem Fußabdrücke
in unterschiedlichen Fußstellungen auf einem Abdruckmaterial aus z. B.
Papier geschaffen werden, das unter einem flächigen flexiblen Farbträger
angeordnet wird, der an seiner Unterseite mit einer Farbschicht versehen
und für jeden Farbabdruck an seiner Oberfläche mit dem Fuß belastet
wird. Bekannt ist aus der DE-OS 25 24 186 eine Form, insbesondere eine
Fußform, die den Negativdruck eines Fußes oder der Trittfläche eines
solchen darstellt, wobei diese aus einer selbsttragenden, in einem be
stimmten Temperaturbereich ohne weiteres plastisch verformbaren
Schicht oder Folie mit einer Einlage eines drehbaren Gewebes besteht.
Hier muß erwärmt werden, um eine Verformbarkeit der Ausgangsform zu
erreichen. Nach Abkühlen und Versteifen stellt sich der Negativabdruck
dar. Das DE-GM 76 00 445 befaßt sich mit einer Vorrichtung zur Ver
formung der Konturen eines Gegenstandes, vorzugsweise der Trittfläche
eines Fußes, wobei sich ein kugelförmiges Material in einer wannen
förmigen Mulde unter einer luftundurchlässigen Folie aus einem flexiblen
und zerreißfesten Material befindet und ein Absaugen der Luft aus dem
Raum des kugelförmigen Material mittels eines Ventils möglich ist.
Durch Absaugen der in der Wanne zwischen dem Kügelchen befindlichen
Luft entsteht während der Druckeinwirkung durch den Fuß ein Vakuum,
so daß eine feste Nachbildung des Fußes entsteht. Ein scharfer Abdruck
ist hier ebenfalls nicht möglich.
Die DE-OS 31 43 320 befaßt sich mit einem Folien-Schreibsatz für die
Oberheadprojektion und kann keine wesentlichen Anregungen vermitteln,
die oben aufgezeigten Probleme bestmöglich zu lösen. Die Kontaktfläche
der bekannten Projektionsfolie ist mit einer nichtklebenden Nehmer
schicht versehen. Insbesondere ist kein Haftkleber bzw. ein spezieller
dauerklebriger Stoff vorgesehen, wie er beispielsweise in Ullmann′s
Enzyklopädie der technischen Chemie, Bd. 14, S. 238/239 beschrieben
wird. Die DE-AS 14 21 069 befaßt sich mit einem Durchschreibematerial
aus einem oder mehreren Blättern, die Träger sowie farbaufnehmende
und/oder farbabgebende Beschichtungen aufweisen. Auf der Oberfläche
der farbaufnehmenden Schicht befindet sich eine klebfähige Paste, bei
der es sich um eine permanent klebfähige Paste handeln kann. Nach der
in der DE-AS 14 21 069 beschriebenen Verfahrensweise wird eine
trockene farbabgebende Beschichtung ausgebildet. Derartige trockene
farbabgebende Beschichtungen gestatten nicht die Ausbildung sauberer
und scharfer Umrisse eines Abdrucks mit abgestufter Intensität, insbe
sondere bei geringfügiger Druckeinwirkung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den eingangs be
schriebenen Abdrucksatz so weiterzubilden, daß besonders saubere
Abdrücke mit scharfen Umrissen und mit abgestufter Intensität auch bei
geringfügiger Druckeinwirkung auf dem Nehmerblatt ausgebildet werden
können, so daß unterschiedliche Druckzonen erkennbar gemacht werden,
was insbesondere im orthopädischen Bereich, so vorzugsweise zur
Schaffung von Fußabdruckbildern von Nutzen ist, da der Fachmann
hieraus Rückschlüsse auf die inviduellen Besonderheiten, beispielsweise
eines Fußbettes, ziehen kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die farb
abgebende Beschichtung eine eine flüssige Pigmentdispersion enthaltende
poröse Kunststoffschicht darstellt.
Die Erfindung stellt zunächst darauf ab, daß die dem Geberblatt zuge
wandte Oberfläche des Nehmerblattes beim Gebrauch mit einer farb
abgebenden Beschichtung des Geberblattes unter Druckeinwirkung in
Kontakt gebracht wird und dabei die Materialauswahl derartig ist, daß
die Oberfläche des Nehmerblattes zu der farbabgebenden Beschichtung
des Geberblattes eine Adhäsion zeigt, die ausreichend größer als
diejenige ist, die zwischen der farbabgebenden Beschichtung des Geber
blattes und dem Träger des Geberblattes besteht. Damit der wünschens
werte Farbübertrag bei der Anwendung unter Druckeinwirkung statt
findet, muß die Kohäsion des Materials der farbabgebenden Beschichtung
selbstverständlich ausreichend niedrig sein, was beispielsweise für die
üblichen Kohlepapiere gilt.
Der erfindungsgemäße Abdrucksatz enthält ein Nehmerblatt, das auf der
Oberfläche eine Schicht aus einem Haftkleber aufweist. Unter Haft
klebern versteht man elastische und dauernd klebfähige Selbstklebe
massen mit großen Adhäsions- und kleinen Kohäsionskräften, die schon
unter geringem Druck bei Raumtemperatur auf den verschiedenen Ober
flächen sofort haften und deren Verbindungen meist mehrmals gelöst
werden können. Es kann sich beispielsweise um die Klebstoffe von Heft
pflastern, Klebefolien und -bändern, Selbstklebeetiketten usw. handeln.
Die modernen Haftkleber stellen viskose beispielsweise Lösungen oder Dis
persionen von Kautschuk, Polyacrylat, Polyvinylether oder Polyisobutylen
dar. Dem Fachmann ist es ohne Schwierigkeiten möglich, den für die
Zwecke der Erfindung besonders geeigneten Haftkleber zu ermitteln.
Besonders bevorzugt ist ein handelsüblicher Kautschuk-Haftkleber.
Das Geberblatt des erfindungsgemäßen Abdrucksatzes besteht aus einem
Träger, beispielsweise aus Papier oder einer Kunststoffolie, auf der die
farbabgebende Beschichtung aufgebracht ist, die die obenerwähnten An
forderungen gegenüber der Oberfläche des Nehmerblattes und des Geber
blattes erfüllen muß. In dieser farbabgebenden Beschichtung ist ein Farb
mittel, d. h. ein Farbpigment und/oder ein Farbstoff, enthalten. Bei der
farbabgebenden Beschichtung handelt es sich um eine poröse Kunststoff
schicht, die eine flüssige Farbpigmentdispersion enthält. Auf Trägern
ausgebildete farbabgebende Beschichtungen dieser Art sind allgemein
bekannt und werden beispielsweise in der Zeitschrift "Papier", 21. Jahr
gang, Heft 2, 1967, S.85-90 unter dem Titel "Kohlepapier und kohle
papierähnliche Papiere" beschrieben.
Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Abdrucksatzes wird das
farbige Abdruckbild nicht nur allein durch Druck auf das Nehmerblatt
übertragen, sondern die Oberfläche des Nehmerblattes ist so ausgestaltet,
daß eine möglichst große Adhädionskraft zwischen der farbabgebenden
Beschichtung und der Oberfläche des Nehmerblattes besteht. Diese Ziel
setzung wird insbesondere durch die erwähnte Schicht aus dem Haft
kleber erreicht. Dabei kann zwischen der farbabgebenden Beschichtung
und der Schicht des Haftklebers im Hinblick auf die wünschenswerte
Adhäsion eine definierte Abstimmung vorgenommen werden.
Damit nicht bereits vor Gebrauch des erfindungsgemäßen Abdrucksatzes
der erst bei Druckeinwirkung gewünschte Farbübertrag eintritt, befindet
sich zwischen Nehmerblatt und Geberblatt vorzugsweise ein keine oder
nur unwesentliche Adhäsion gegenüber den damit in Kontakt stehenden
Blättern aufweisendes Trennblatt, insbesondere ein silikonisiertes Trenn
blatt. Das Abdruckbild wird nach Abziehen des Nehmerblattes von dem
Geberblatt auf die Oberfläche des Nehmerblattes, insbesondere der Haft
kleberschicht sichtbar und kann
durch Auflegen einer transparenten Folie fixiert werden. Diese
transparente Folie ist dann von besonderen Vorteil, wenn der Abdruck
archiviert werden soll. So läßt sich das mit dieser Folie belegte Papier
dann ohne weiteres in einem Ordner geheftet ablegen.
Bei einer besonders praktischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Satzes werden die oben beschriebenen Bänder an einer Längsseite mitein
ander verbunden, insbesondere verklebt. Dabei ist es von Vorteil, wenn
die später zu entfernenden Blätter, insbesondere das Trennblatt sowie das
Geberblatt, an der verbundenen Längsseite perforiert sind und demzu
folge hier eine Abrißlinie aufweisen. Grundsätzlich könnten Trennblatt
und Geberblatt in der erforderlichen Folge auch zwischen transparenter
Folie und Nehmerblatt eingelegt werden. Es könnte auch auf die trans
parente Folie verzichtet werden, was jedoch die Gefahr einschließt, daß
bei Kontakt mit dem auf dem Nehmerblatt zur Haftung gebrachten Farb
abdruck ein Verschmieren möglich wird. Die Stärke der einzelnen Blätter
oder Folien des erfindungsgemäßen Abdrucksatzes sind für die ange
strebten Ziele nicht wesentlich. Im allgemeinen haben sie jedoch etwa
folgende Stärke: transparente Folie: 25 bis 75 µm, Geberblatt: 30 bis
50 µm (Träger hiervon: 12 bis 20 µm; farbabgebende Beschichtung: 5 bis
25 µm); Trennblatt: 20 bis 40 µm; Nehmerblatt: 60 bis 80 µm (Träger:
50 bis 70 µm; adhäsive Schicht: 10 bis 20 µm). Diese Werte können auch
mehr oder weniger weit unter- bzw. überschritten werden.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Fig. 1, die eine bevorzugte
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abdrucksatzes darstellt, noch näher
erläutert werden.
Nach der Fig. 1 weist der Abdrucksatz 1 ein Nehmerblatt 7 mit einem
Träger 9 und ein Geberblatt 3 mit einem Träger 5 auf, wobei die Träger
blätter 5, 9 jeweils aus Papier bestehen. Auf dem Trägerblatt 5 des
Geberblattes 3 befindet sich eine federabgebende Beschichtung 4, wobei
die Kombination aus farbabgebender Beschichtung 4 und Träger 5 durch
ein übliches Kohlepapier mit wachgebundener Rußschicht dargestellt
wird. Auf dem Träger 9 des Nehmerblattes 7 befindet sich eine Haft
kleberschicht 8 aus einem üblichen Kautschuk-Haftkleber. Zwischen dem
Nehmerblatt 7 und dem Geberblatt 3 ist ein Trennblatt 6 angeordnet, das
einen unerwünschten frühzeitigen Farbübergang vor Gebrauch aus
schließen soll. Dieses Trennblatt 6 hat eine silikonierte Oberfläche. Über
dem Geberblatt 3 ist eine transparente Folie 2 angeordnet, die nach Farb
übertragung oder Ausbildung des Farbabdrucks und nach Entfernen des
Geberblattes 3 zur Fixierung des Abdruckes mit der abdruckgemäß einge
färbten Oberfläche der Haftkleberschicht 8 des Nehmerblattes 7 im dauer
haften Kontakt gebracht und somit archiviert werden kann.
Mit dem erfindungsgemäßen Abdrucksatz können Abdrücke, insbesondere
im orthopädischen Bereich, so vorzugsweise zur Schaffung von Fuß
abdruckbildern, mit scharfen Umrissen problemlos und sauber hergestellt
werden, wobei es insbesondere wichtig ist, daß das Nehmerblatt die
Druckfarbe in abgestufter Intensität von der farbabgebenden Be
schichtung des Geberblattes aufnimmt, so daß sowohl die Abdruckumrisse
als auch unterschiedliche Druckzonen erkennbar werden, aus denen der
Fachmann Rückschlüsse auf die individuelle Anpassung beispielsweise eines
Fußbettes ziehen kann.
Claims (6)
1. Abdrucksatz mit einem eine farbabgebende Beschichtung aufweisenden
Geberblatt und einem Nehmerblatt, wobei die Adhäsion zwischen dem
Nehmerblatt, das auf der Oberfläche eine einen Haftkleber enthaltende
Schicht aufweist, und der farbabgebenden Beschichtung des Geberblattes
größer als die Adhäsion zwischen der farbabgebenden Beschichtung und
der Oberfläche des Trägers des Geberblattes ist, sodaß bei Druckeinwirkung
auf den Abdrucksatz und nachfolgendem Trennen von Nehmerblatt und
Geberblatt auf dem Nehmerblatt ein farbiges Abdruckbild entsteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die farbabgebende Beschichtung (4) aus einer
eine flüssige Pigmentdispersion enthaltenden porösen Kunststoffschicht
besteht.
2. Abdrucksatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Geberblatt (3) und Nehmerblatt (7) ein keine oder geringe Adhäsion auf
weisendes Trennblatt (6) angeordnet ist.
3. Abdrucksatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Geberblatt (3) zwischen dem Nehmerblatt (7) oder dem Trennblatt (6)
einerseits und einem transparenten Blatt (2) andererseits angeordnet ist.
4. Abdrucksatz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das trans
parente Blatt (2) eine Kunststoffolie ist.
5. Abdrucksatz nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Träger (5) des Geberblattes (3) und der Träger (9) des
Nehmerblattes (7) aus Papier oder aus einer Kunststoffolie bestehen.
6. Verwendung des Abdrucksatzes nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 5, zur Ausbildung von farbigen Abdruckbildern im orthopädischen
Bereich, insbesondere zur Schaffung von Fußabdruckbildern.
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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