DE4142487C2 - Artikulationsmaterial - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Artikulationspa
pier zur Untersuchung der Bißstellung der Zähne des
Unterkiefers relativ zu denen des Oberkiefers.
Bei der Behandlung der Zähne, der Anpassung eines
Gebisses sowie der Gebißinstandhaltung muß eine An
passung dahingehend erfolgen, daß der Kontakt zwi
schen den oberen und unteren Zähnen eine normale
Bißstellung ergibt. Wie aus der GB 2 190 294 A be
kannt ist, wird als Artikulationspapier zur Unter
suchung der Berührungsfläche zwischen den oberen
und unteren Zähnen im allgemeinen ein Kohlepapier
verwendet. Wenn auf das Kohlepapier die oberen und
unteren Zähne aufbeißen, werden dunkle Wachspig
mente, die sich auf jeder Seite des Papieres befin
den, auf die Oberfläche jedes Zahnes übertragen, so
daß ein Abdruck der Bißstellung erhalten wird. Den
noch ist die Feststellung und Untersuchung von Biß
anomalien und jenen Bereichen unmöglich, in denen
abnorm hohe Bißdrucke aufgrund Fehlstellungen der
Zähne ausgeübt werden.
Als Alternative zu einem Kohlepapier ist in der
Druckschrift GB 2 190 294 ein druckempfindliches
Papier offenbart. Die Patentschrift US 3 959 881
beschreibt ein Artikulationspapier mit Farbstoff
kapseln, die bei unterschiedlichen Drücken zerstört
werden und verschiedene Farben entwickeln, so daß
die Kontaktflächen der Zähne entsprechend dem loka
len Druck eingefärbt werden.
Ausgehend von vorgenanntem, ist es ein Hauptziel
vorliegender Erfindung, ein Artikulationspapier zur
Verfügung zu stellen, welches wesentlich verbes
serte Wiedergabeeigenschaften aufweist, wenn es zur
Vorbereitung der Zahnbehandlung oder derartige
Zwecke eingesetzt wird. Eine andere Aufgabe vorlie
gender Erfindung ist die Zurverfügungstellung eines
Artikulationspapieres, welches verläßliche Informa
tionen hinsichtlich Bißanomalien liefert.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
daß die andere Oberfläche mit einem druckempfindli
chen farbentwickelnden Wirkstoff beschichtet ist.
Der Begriff "druckempfindlicher farbentwickelnder
Wirkstoff" ist im Sinne der Erfindung so auszule
gen, daß er all jene Stoffe und Stoffgemische um
faßt, die bei Ausübung eines Druckes entweder eine
Verfärbung entstehen lassen oder aber den bereits
vorhandenen Farbton ändern.
Der Vorteil besteht darin, daß der Arzt, wie bisher
bereits, Informationen aus den Verfärbungen der
Oberfläche der Zähne erhält und andererseits aus
den aufgrund der vorhandenen Wirkstoffe sich farb
lich ändernden Bereichen unabhängig davon erkennen
kann, in welchen Punkten und Bereichen die hohen
Drucke ausgeübt werden.
Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den Unteran
sprüchen dargestellt.
Andere und weitere Ziele vorliegender Erfindung
werden nach dem Verstehen der zeichnerisch darge
stellten Ausführungsformen erkennbar, die im fol
genden beschrieben werden sollen und in den beige
fügten Ansprüchen, die sich auf die beigefügten
Zeichnungen beziehen, angegeben sind.
Fig. 1 ist eine schematisch gehaltene perspek
tivische Darstellung einer ersten Aus
führungsform eines erfindungsgemäßen
Artikulationspapieres, in welchem eine
Ecke des Papieres umgebogen ist;
Fig. 2 ist eine schematisch gehaltene perspek
tivische Darstellung einer zweiten Aus
führungsform eines erfindungsgemäßen
Artikulationspapieres, in denen eine
Hälfte eines Papieres zur Wiedergabe
des Aufbaues abgetrennt ist;
Fig. 3 ist eine schematisch gehaltene perspek
tivische Darstellung einer dritten Aus
führungsform eines erfindungsgemäßen
Artikulationspapieres;
Fig. 4 ist eine schematisch gehaltene perspek
tivische Darstellung einer gegenüber der
in Fig. 3 gezeigten Artikulationspa
pieres modifizierten Ausführungsform;
Fig. 5 ist eine auseinandergefaltete Ansicht,
die den Aufbau einer Ausführungsform
eines in Fig. 3 gezeigten Artikula
tionspapieres zeigt;
Fig. 6 zeigt eine Hilfsdarstellung zur Erläu
terung der Abdrücke, wie sie auf den
Oberflächen der Zähne während des Ge
brauches eines Artikulationspapieres
gemäß der Erfindung entstehen;
Fig. 7 ist eine schematische Darstellung, die
das Beispiel eines Blattes des erfin
dungsgemäßen Papieres mit an der Ober
fläche befindlichen dunklen Wachspig
menten zeigt, nachdem auf das Papier
durch die oberen und unteren Zähne ge
bissen wurde; und
Fig. 8 ist eine schematische Darstellung, die
ein Beispiel der Oberfläche eines unte
ren Blattes eines erfindungsgemäßen Ar
tikulationspapieres zeigt, welches mit
druckempfindlichen farbentwickelnden
Wirkstoffen versehen ist, nachdem auf
das Papier durch die oberen und unteren
Zähne gebissen wurde.
Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen zeigt Fig. 1
eine erste Ausführungsform eines Artikulationspa
pieres, das allgemein mit der Bezugsziffer (10)
versehen ist. Das Artikulationspapier (10) kann aus
einem einzigen Blatt (12) aus Papier, semitranspa
rentem oder transparentem Film hergestellt sein.
Die eine Seite des Blattes (12) ist mit einem dunk
len Wachspigment (14) und die andere Seite ist mit
einem druckempfindlichen, farbentwickelnden Wirk
stoff (16) beschichtet.
Der druckempfindliche, farbentwickelnde Wirkstoff
(16) ist allgemein bekannt und besteht aus farblo
sen Pigmenten, die in einem nichtflüchtigen Lö
sungsmittel gelöst sind und feste Säure, wie z. B.
saure Tonerde oder Bisphenol-A. Das farblose, im
Lösungsmittel aufgelöste Pigment ist in einer
großen Anzahl von Mikrokapseln eingeschlossen. Die
Mikrokapseln enthalten das Pigment und die festen
Säuren können auf der Oberfläche des Blattes (12)
separat oder in Kombination aufgebracht werden. Auf
das Artikulationspapier (10) gemäß der Erfindung
kann durch die oberen und unteren Zähne des Patien
ten gebissen werden, so daß die dunklen Wachspig
mente (14) von der einen Oberfläche des Blattes
(12) übertragen und auf der Oberfläche jedes Zahnes
abgedrückt werden.
Gleichzeitig kann das farblose Pigment in dem
druckempfindlichen, farbentwickelnden Wirkstoff
(16) seine Farbe wechseln, wenn die Kapsel zerstört
und das in den Mikrokapseln eingeschlossene Pigment
mit den festen Säuren in diesen Bereichen in Kon
takt tritt, in welchen ein hoher Druck beaufschlagt
wird. Konsequenterweise kann die Position der Bißa
nomalie des Patienten durch den Arzt leicht festge
stellt werden, indem die Oberfläche jedes Zahnes
auf Markierungen durch das Wachspigment hin und die
farbändernden Bereiche auf der Oberfläche des Blat
tes (10), welches mit dem druckempfindlichen far
bentwickelnden Wirkstoff (16) beschichtet ist, un
tersucht werden.
Wenn das Blatt (12) des Artikulationspapieres (10)
aus einem semitransparenten oder transparenten Film
besteht und von den oberen und unteren Zähnen auf
gebissen ist, ist die Übertragung der dunklen
Wachspigmente (14) von der Oberfläche des Blattes
(12) auf die Zähne auf dem Blatt (12) klar zu er
kennen. Auf der anderen Seite ändern sich durch das
Beißen jene Bereich auf der Oberfläche des Filmes
ihre Farbe, die mit druckempfindlichem farbentwic
kelnder Wirkstoff versehen und mit Druck beauf
schlagt sind. Hieraus folgt, daß die Position der
Bißanomalie leicht durch den Arzt ermittelt werden
kann.
In einer zweiten Ausführungsform vorliegender Er
findung, wie sie in Fig. 2 gezeigt ist, wird das
Artikulationspapier (20) aus einem ersten Blatt
(22) und einem zweiten Blatt (24) gebildet. Das er
ste Blatt (22) kann aus Papier oder semitransparen
tem oder transparentem Film hergestellt sein und
eine Seite des Blattes mit dunklem Wachspigment
(14) und die andere Oberfläche mit den oben genann
ten farblosen Pigmenten, die in einer größeren An
zahl an Mikrokapseln enthalten sind und eine Kompo
nente des druckempfindlichen farbentwickelnden
Wirkstoffes (16) bilden, beschichtet sein. Die
Oberfläche des zweiten Blattes (24), die mit dem
ersten Blatt (22) in Kontakt tritt, ist mit der
oben erwähnten festen Säure beschichtet, welche zu
sammen mit dem farblosen Pigment den druckempfind
lichen farbentwickelnden Wirkstoff (16) bildet.
Das erste Blatt (22) ist auf das zweite Blatt (24)
aufgelegt und beide Blätter (22) und (24) können
aneinander vermittels (hier nicht gezeigter) Heft
klammern oder durch eine dünne Schicht einer Paste
(26) derart aneinander befestigt sein, so daß sie
leicht voneinander trennbar sind.
Falls erforderlich, kann das erste Blatt (22) ein
einseitig beschichtetes Kohlepapier und die Ober
fläche des zweiten Blattes (24) mit einem druckemp
findlichen farbentwickelnden Wirkstoff (16) be
schichtet sein.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Artikulationspapieres. Das Arti
kulationspapier (30) besteht aus einem ersten Blatt
(32) und einem zweiten Blatt (34) und beide Blätter
sind in zungenförmiger Gestalt geschnitten. Zur Er
leichterung der Handhabung des Papieres (30) ist es
mit Handhabungsstücken (36, 38) versehen, die sich
vom ersten und zweiten Blatt (32 und 34) jeweils
nach außen erstrecken.
Eine der Oberflächen des zungenförmigen ersten
Blattes (32) ist mit dunklen Wachspigmenten (14) in
U-förmiger Gestalt beschichtet, um so eine Anpas
sung an die Anordnung der Zähne zu erhalten. Das
zweite Blatt (34) ist mit dem oben erwähnten druck
empfindlichen farbentwickelnden Wirkstoff (16) in
der gleichen Weise als in den vorausgehenden Aus
führungsformen vorliegender Erfindung beschichtet.
Das erste Blatt (32) und das zweite Blatt (34) sind
miteinander über eine dünne, die leichte Trennung
zulassende Klebeschicht (26) verklebt. Die Handha
bungsstücke (36) des ersten Blattes (32) ist zum
Zwecke der Trennung des ersten Blattes (32) von dem
zweiten Blatt (34) mit einem Schnitt oder einer ge
stanzten Linie (40) an gewünschter Position verse
hen.
Wie in den Fig. 4 und 5 gezeigt, kann das erste
Blatt (32) auf das zweite Blatt (34) aufgelegt,
miteinander verklebt und dann zur Bildung des er
findungsgemäßen Artikulationspapieres gefaltet wer
den.
Um die Bißstellung der oberen und unteren Zähne
durch Benutzung des erfindungsgemäßen Artikulati
onspapieres zu untersuchen, kann auf das Papier von
den oberen und unteren Zähnen des Patienten gebis
sen werden. Auf diese Weise werden die dunklen
Wachspigmente (14) auf dem ersten Blatt auf die
Oberfläche jedes Zahnes übertragen werden und die
druckempfindlichen, das Blatt beschichtenden Wirk
stoffe können in jenen Positionen ihre Farben än
dern, in denen durch das Aufbeißen ein hoher Druck
beaufschlagt wird.
Das Ergebnis der Untersuchung der Bißstellung unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Artikulationspa
pieres ist in den Fig. 6 bis 8 schematisch dar
gestellt. Fig. 6 zeigt eine Anordnung der Zähne
und Fig. 7 die Oberfläche des mit Wachspigment
(14) beschichteten Artikulationspapieres und Fig.
8 die Oberfläche des mit druckempfindlichem far
bentwickelnden Wirkstoff beschichteten Blattes
(30).
Wie in Fig. 6 gezeigt, ist das druckbelastete Ge
biet auf der Oberfläche der Zähne relativ groß.
Deshalb ist die Bestimmung von Bißanomalien hieraus
unmöglich.
Auf der anderen Seite kann, nachdem die mit druck
empfindlichem farbentwicklendem Wirkstoff (16) be
schichtete Oberfläche ihre Farbe so lange nicht än
dern, bis die Mikrokapseln durch das Aufbeißen zer
stört und das Pigment in den Kapseln mit der festen
Säure in Kontakt tritt, die Bißanomalie durch den
Bereich (R) bestimmt werden, in denen während des
Beißens hohe Drucke herrschen.
Durch Vergleich des auf den Zähnen aufgebrachten
Bereiches (C) mit dem farbentwickelten Bereich (R)
auf dem Blatt des Papieres kann die Bißanomalie,
wie in Fig. 8 gezeigt, leicht festgestellt werden.
Obwohl die Erfindung in ihren bevorzugten Ausfüh
rungsformen beschrieben wurde, ist für einen Fach
mann ohne weitere klar, daß die oben beschriebenen
und anderen Änderungen in Form und Einzelheiten
vorgenommen werden können, ohne den Bereich vorlie
gender Erfindung zu verlassen.
Claims (15)
1. Artikulationsmaterial bestehend aus einem Blatt,
bei dem die eine Oberfläche mit dunklen Wachspig
menten beschichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die andere Oberfläche mit einem druckempfindlichen
farbentwickelnden Wirkstoff beschichtet ist.
2. Artikulationsmaterial gemäß Anspruch 1,
gekennzeichnet durch ein Blatt aus Papier.
3. Artikulationsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Blatt aus einem einseitigen
Kohlepapier besteht.
4. Artikulationsmaterial gemäß Anspruch 1, gekenn
zeichnet durch ein Blatt aus semitransparentem
Film.
5. Artikulationsmaterial gemäß Anspruch 1, gekenn
zeichnet durch ein Blatt aus transparentem Film.
6. Artikulationsmaterial bestehend aus einem ersten
Blatt von dem eine Oberfläche mit dunklen Wachspig
menten beschichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
das Material
aus einem zweiten Blatt besteht, das auf
die unbeschichtete Seite des ersten Blattes
aufgelegt und die dem ersten Blatt zugewandte
Oberfläche des zweiten Blattes mit einem
druckempfindlichen Farbentwickelnden Wirkstoff be
schichtet ist.
7. Artikulationsmaterial gemäß Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Blatt ein Kohlepapier
ist.
8. Artikulationsmaterial gemäß Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Rand des ersten
Blattes mit einem Rand des zweiten Blattes verbun
den ist.
9. Artikulationsmaterial gemäß Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sowohl das erste Blatt als auch
das zweite Blatt von zungenförmiger Gestalt ist.
10. Artikulationsmaterial gemäß Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sowohl das erste Blatt als auch
das zweite Blatt mit einem Handhabungsteil versehen
ist.
11. Artikulationsmaterial gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Handhabungsteil des
ersten Blattes mit einer Perforationslinie versehen
ist.
12. Artikulationsmaterial nach einem der Ansprüche
1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der druckemp
findliche farbentwickelnde Wirkstoff (16) sowohl
aus farblosen, gelösten Pigmenten als auch aus
Säure in festem Aggregatzustand besteht.
13. Artikulationsmaterial gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pigmente in
Mikrokapseln eingeschlossen sind.
14. Artikulationsmaterial gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Säure
Bisphenol-A ist.
15. Artikulationsmaterial bestehend aus einem
ersten Blatt, von dem eine Oberfläche mit dunklen
Wachspigmenten beschichtet ist und einem zweiten
Blatt, das auf das erste Blatt aufgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Blatt auf
seiner dem zweiten Blatt zugewandten Seite mit der
einen Komponente und die dem ersten Blatt
zugewandten Seite des zweiten Blattes mit der
anderen Komponente des druckempfindlichen
farbenwickelnden Wirkstoffes versehen ist.
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