DE3711500A1 - Richtmine - Google Patents
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F42C—AMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
- F42C11/00—Electric fuzes
- F42C11/001—Electric circuits for fuzes characterised by the ammunition class or type
- F42C11/007—Electric circuits for fuzes characterised by the ammunition class or type for land mines
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Description
Die Erfindung betrifft eine Panzerabwehr-Richtmine gemäß dem Ober
begriff des Anspruches 1.
Eine gattungsgemäße Richtmine ist als das Waffensystem "PARM 1"
bekannt. Eine solche Richtmine wird abseits der Wirkortes aufgestellt,
um ein Projektil mit panzerbrechendem Gefechtskopf abzufeuern, wenn
mittels eines Zieldetektors in der Wirkachse ein zu bekämpfendes
Zielobjekt akquiriert wurde. Gattungsähnliche Vorschläge für derartige
Panzerabwehr-Richtminen arbeiten zur Überbrückung der Wirkdistanz
nicht mit einem Projektil für die Beförderung des Gefechtskopfes
(mit stachelbildender Hohlladungseinlage und Abstands-Zündeinrichtung)
an das Zielobjekt heran, sondern mit einem stationären Gefechtskopf,
indem eine projektilbildende Einlage vom Sprengstoff umgeformt
und auf das akquirierte Zielobjekt abgefeuert wird.
Derartigen Richtminen-Konzepten ist gemeinsam, daß ihre Einsatz-
Effektivität stark von der in der Wirkachse erfaßten Treff-Fläche
des Zielobjektes abhängt. Wenn ein Zielobjekt, insbesondere ein
Panzerfahrzeug, also beispielsweise durch eine Geländesenke fährt
und dadurch nur mit dem oberen Teil seines Turmes die Wirkachse
der Richtmine kreuzt, ist mit einer geringen Wirkung im Ziel oder
sogar mit einem Fehlschuß zu rechnen. Wenn es sogar aufgrund der
Geländegegebenheiten gelingen sollte, ein Fahrzeug unter der Wirkachse
kreuzen zu lassen und dabei nur ein Täuschziel zum Ansprechen der
Sensoren des Richtminen-Zieldetektors in die Wirkachse zu heben,
wird dadurch die Richtmine ausgelöst und der an sich von der Richtmine
zu beherrschende Geländestreifen von dieser Bedrohung befreit.
In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, den Einsatz herkömmlicher Panzerabwehrrichtminen ohne
große Steigerung des apparativen oder bedienungstechnischen Aufwandes
wesentlich zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer gattungsgemäßen Panzer
abwehr-Richtmine dadurch gelöst, daß sie gemäß dem Kennzeichnungsteil
des Anspruches 1 ausgestattet ist.
Nach dieser Lösung ist es möglich, am Einsatzorte der Richtmine
die Geländekontur zu berücksichtigen und dadurch die Zündung der
Richtmine auf Auftreten von Zielobjekten in Geländebereichen zu
beschränken, in denen eine große Treff-Fläche eine hohe Wirkung
im Ziel verspricht. Dazu braucht lediglich im Rahmen des Zieldetektors
der Richtmine zusätzlich zu einem Entfernungsmesser ein Speicher
für Entfernungsmeßwerte vorgesehen zu sein, um den Wirkbereich längs
der Minen-Wirkachse in wirkungslose Bereiche und Aktionsbereiche
aufzuschlüsseln. Dabei sind Aktionsbereiche diejenigen Geländegebiete
zwischen jeweils einer Anfangs- und einer Endentfernung, die in
Hinblick auf die Wirkachse der eingerichteten Mine eine solche Erhebung
aufweisen, daß ein dort die Wirkachse kreuzendes Zielobjekt mit
möglichst voller Breitseite erfaßt wird. Wenn ein Zielobjekt in
Abstandsbereichen erfaßt werden sollte, die vor oder hinter einem
so definierten Aktionsbereich liegen, wird über den Entfernungs
speicher die Ausgabe eines Zündsignales selbst dann gesperrt, wenn
der Zieldetektor mit hinreichender Wahrscheinlichkeit eine Ziel
akquisition meldet; um diese Mine nicht gegen ein Ziel mit offenbar
geringerer Treff-Fläche einzusetzen, sondern für ein Zielobjekt
in günstigerem Aktionsbereich aufzusparen.
Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen
und, auch unter Berücksichtigung der Darlegungen in der Zusammen
fassung, aus nachstehender Beschreibung eines in der Zeichnung unter
Beschränkung auf das Wesentliche stark abstrahiert skizzierten bevor
zugten Realisierungsbeispiels zur erfindungsgemäßen Lösung.
Es zeigt:
Fig. 1 im Gelände-Längsschnitt den typischen Einsatzfall
einer erfindungsgemäß ausgestatteten Richtmine
und
Fig. 2 die Richtmine mit Entfernungsdiskriminator im ein
poligen Blockschaltbild.
Der typische Einsatzfall der skizzierten Richtmine 11 dient dem
Sperren definierter Geländestreifen wie insbesondere von schwerge
panzerten Fahrzeugen zu benutzenden Gebirgsdurchlässen, Brücken,
Wegen oder Minensperren-Passagen aus mittlerer Entfernung. Im in
Fig. 1 skizzierten Szenario ist eine Richtmine 11 in einem Gehölz
12 getarnt abseits eines Fahrweges 13 eingerichtet, der zwischen
einer Felswand 14 und einer Geländesenke 15 verläuft. Die Wirkrichtung
16 des Minen-Gefechtskopfes 17 ist derart ausgerichtet, daß ein
den Fahrweg 13 benutzendes Zielobjekt 18 möglichst mit seiner gesamten
Breitseite, also mit einer großen Trefferfläche über dem Fahrweg
13 erfaßt wird und bekämpft werden kann. Daraus resultiert, daß
sich günstige Bekämpfungsgegebenheiten einstellen, wenn das Zielobjekt
18 sich in Aktionsbereichen A befindet, die, im dargestellten Szenario,
durch die Breite des Fahrweges 13 und durch einen Geländestreifen
19 in gewisser Mindestfunktions-Entfernung e vor der Richtmine 11
deren Wirkachse 20 kreuzen. Wenn dagegen das Zielobjekt 18 die Wirkachse
12 weiter zur Geländesenke 15 hin versetzt kreuzt, dann wird die
erfaßte Querseite, also die verfügbare Trefferfläche zunehmend kleiner
und dadurch die Einsatzeffektivität der Richtmine 11 geringer. Es
ließe sich eine solche Richtmine sogar relativ ungefährdet unschädlich
machen, wenn eigens zum Zwecke der Fehlauslösung geschützt in der
Senke 15 ein Fahrzeug parallel zum Fahrweg 13 verkehren würde; das
nur eine Zielattrappe in die Wirkachsen 20 von möglicherweise abseits
eingerichteten Richtminen 11 hochrecken müßte, um damit zu Täusch
zielauslösungen zu führen so daß anschließend der Fahrweg 13 unge
fährdet benutzt werden könnte.
Um solches auszuschließen, ist in der Richtmine 11 im Rahmen ihres
Zieldetektors 21 neben Weck- und Auslösesensoren 22 (die beispiels
weise auf von schwereren Verbänden ausgelöste Bodenschwingungen
und auf die Wärmeabstrahlung der Antriebsaggregate von vorbeifahrenden
Zielobjekten 18 ansprechen) wenigstens ein Entfernungsmesser 23
vorgesehen, der vorzugsweise aktiv, also im Rückstrahlortungsbetrieb
arbeitet und beispielsweise als Laser-Entfernungsmesser und vorzugs
weise als Radar-Entfernungsmesser ausgelegt sein kann. Außerdem
ist ein Entfernungsspeicher 24 zum Ausblenden von entfernungsabhängig
definierbaren Aktionsbereichen A nach Maßgabe der topographischen
Gegebenheiten längs der Wirkachse 20 vorgesehen. Eine Sensorlogik
25, in der die vom Zieldetektor 21 gelieferten Sensorsignale analysiert
und miteinander verknüpft werden, liefert dann und nur dann ein
Zündsignal 26 zum Initiieren des Gefechtskopfes 17, wenn das sensorisch
akquirierte Zielobjekt 18 sich nicht außerhalb eines der gelände
abhängig definierten Aktionsbereiche A befindet; wenn also aufgrund
hoher Trefffläche des Zielobjektes 18 mit einer guten Einsatzeffektivität
der Richtmine 11 gerechnet werden darf.
Die Definition der Aktionsbereiche A erfolgt im Interesse guter
Anpassung an die tatsächlichen Geländegegebenheiten vorzugsweise
unmittelbar nach der Aufstellung und Ausrichtung der Richtmine 11.
Dafür kann ein z.B. in der Geodäsie sogenanntes kooperatives Ziel
eingesetzt werden, also eine Hilfskraft, die das Gelände längs der
Wirkachse 20 abschreitet und funktionskritische Geländepunkte -
nämlich jeweils des Anfang und das Ende eines brauchbaren Aktions
bereiches A - mittels einer Entfernungs-Meßlatte 27 nacheinander
markiert. Vorzugsweise ist die Meßlatte 27 mit auf das Arbeitsspektrum
des Entfernungsmessers 23 optimierten Reflektoren 28 (Tripelspiegeln
im sichtbaren Bereiche bzw. Cornerreflektoren im Millimeterwellen
bereich des elektromagnetischen Strahlungsspektrums) ausgestattet.
Um die Anfangsentfernung e 1 und die Endentfernung e 2 des jeweiligen
Aktionsbereiches A zu kennzeichnen, können unterschiedliche Reflektor
muster oder unterschiedlich orientierte Polarisatoren vor den Reflektoren
28 vorgesehen sein, so daß die entsprechenden Entfernungswerte e
unmittelbar durch den Richtminen-Entfernungsmesser 23 erfaßt und
in den Entfernungsspeicher 24 zum Ausblenden der Zwischenbereiche
zwischen Aktionsbereichen A eingespeichert werden können, indem
die Hilfskraft die Meßlatte 27 längs der Wirkachse 20 durch das
Gelände bewegt und jeweils die entsprechende Reflexionsorientierung
zur Angabe des Anfangs bzw. des Endes eines Aktionsbereiches sicherstellt.
Apparativ einfacher und weniger störanfällig kann es sein, außer
mit der Hilfskraft mit einem Einrichter zu arbeiten, der bei der
Richtmine 11 verbleibt und auf ein entsprechendes Signal der Hilfs
kraft aus der jeweiligen Entfernung e über ein Eingabefeld 29 an
der Richtmine 11 eine Entfernungsmessung, bezogen auf die Distanz
zwischen Richtmine 11 und momentaner Position der Meßlatte 27, auslöst
und damit in den Speicher 24 übergibt. Beispielsweise können am
Eingabefeld 29 je ein Tastschalter 30 für die Messung und Übergabe
einer Anfangsentfernung e 1 und einer Endentfernung e 2, zu betätigen
in Abhängigkeit vom momentanen Standort des Meßlatte 27 bzw. von
der Signalgabe der Hilfsperson, vorgesehen sein. Dabei kann vorge
sehen sein, beispielsweise im Irrtumsfalle den Inhalt des Entfernungs
speichers 24 für eine Neueingabe zu löschen, etwa durch Betätigung
beider Tastschalter 30 gleichzeitig. Auch kann eine Speichersteuer
schaltung 31 vorgesehen sein, die beispielsweise dafür sorgt, daß
aufgrund entsprechender Entfernungsangaben irrtümlich überlappend
oder nur mit funktionell unbedeutenden Zwischenräumen eingegebene
Bereiche für die scharfe Funktion der Mine 11 als ein durchgehender
Aktionsbereich A abgespeichert wird.
Wenn die Richtmine 11 so ausgerichtet und vorbereitet ist und die
Hilfsperson wieder aus dem Gelände zurückgekehrt ist, stellt sie
einen Betriebsarten-Umschalter 32 aus der bisher betrachteten Einricht
stellung (Fig. 2) in die Scharfstellung um, in der künftig von einem
Zielobjekt 8 erfaßte Entfernungen vom Entfernungsmesser 23 direkt
in die Sensorlogik 25 eingespeist und darin mit den abgespeicherten
Entfernungsinformationen zur Definition der Aktionsbereiche A verglichen
werden, um nur bei gegebener Zielentfernung in einem Aktionsbereich
A das Zündsignal 26 auszulösen.
Claims (6)
1. Panzerabwehr-Richtmine (11) mit Sensorlogik (25) für die Gewinnung
eines Zündsignales (26),
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit einem Entfernungsmesser (23) und mit einem Speicher
(24) für Anfangs- und Endwerte (e 1, e 2) wenigstens eines längs
der Minen-Wirkachse (20) entfernungsabhängigen Aktionsbereiches
(A) ausgestattet ist, mit Unterdrückung der Abgabe von Zündsignalen
(26) bei Zielentfernungen außerhalb eines eingespeicherten
Aktionsbereiches (A).
2. Richtmine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Entfernungsspeicher (24) mit einer Steuerschaltung (31)
für Aufarbeitung von Entfernungswerten (e) zur Definition von
Aktionsbereichen (A) ausgestattet ist.
3. Richtmine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Anfang und Ende eines Aktionsbereiches (A) in der Wirkachse
(20) mittels Reflektoren (28) erfaßt sind.
4. Richtmine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß für Anfangs- und Endentfernungen unterschiedliche Reflektor-Muster
vorgesehen sind.
5. Richtmine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß für Anfangs- und Endentfernungen unterschiedliche Polari
sationsrichtungen reflektierter Strahlung vorgesehen sind.
6. Richtmine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Eingabefeld (29) mit Tastschaltern (30) zur Übergabe
momentan gemessener Anfangs- und Endentfernungen (e 1, e 2) an
den Entfernungsspeicher (24) vorgesehen ist.
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