DE4135225C2 - Verfahren zum Simulieren der Wirkung von Minen auf verschiedene Minenziele sowie Simulationsmine für die Durchführung eines derartigen Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Simulieren der Wirkung von Minen auf verschiedene Minenziele sowie Simulationsmine für die Durchführung eines derartigen VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und auf eine
Simulationsmine zur Verwendung bei einem derartigen
Verfahren.
In der DE 26 33 964 A1 ist eine Gefechts-Simulations
einrichtung beschrieben, bei der eine Simulationsmine
mittels einer einen durch Berührung oder Annäherung
des mobilen Gefechtsteilnehmers betätigbaren Auslöser
aufweisenden Fühleinrichtung ein in ihre Nähe gelan
gendes Minenziel erfaßt und in Abhängigkeit von der
Erfassung des Minenziels eine Feststellung erfolgt,
ob und gegebenenfalls wo die Simulationsmine eine
Trefferwirkung erzielt hat, und in einem solchen Fal
le eine Sendeeinrichtung ein elektromagnetisches
Strahlungsbündel als Schußsignal in Richtung auf das
Minenziel aussendet. Bei der bekannten Einrichtung
ist der Auslöser in Form üblicher Teller-, Stab- oder
Tretminen ausgebildet und die Sendeeinrichtung im Ab
stand vom Auslöser angeordnet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein zuver
lässiges Simulationsverfahren der eingangs erwähnten
Art sowie eine dafür geeignete Simulationsmine zu
schaffen, das/die eine differenzierte Auswertung der
Wirkung von Minen, unter anderem auch in Abhängigkeit
vom Minen- und Minenzieltyp, ermöglicht.
Die auf die Schaffung eines Simulationsverfahrens ge
richtete Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Simulationsverfahrens ergeben sich aus den Unteran
sprüchen 2 bis 6.
Eine Simulationsmine zur Verwendung bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren ist in dem nebengeordneten An
spruch 7 angegeben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Simulationsmine nach Anspruch 7 ergeben sich aus den
Unteransprüchen 8 bis 10.
Das erfindungsgemäße Simulationsverfahren ermöglicht
auf zuverlässige Weise das Trainung des Minenkampfes
und der Minenräumung unter Manöverbedingungen für
unterschiedliche Minentypen und unterschiedliche
Minenziele. Die dafür angegebenen Simulationsminen
sowie die an den Minenzielen anzubringenden Sende-
/Empfangseinrichtungen gewährleisten insbesondere
eine sichere Verfahrensdurchführung auch dann, wenn
die Simulationsminen von Schnee, Schlamm, Laub oder
dergleichen bedeckt sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausfüh
rungsbeispielen in den Zeichnungen näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt ein Blockschaltbild einer
Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Simulationsverfahrens mit einer Simulationsmine und
einem Minenziel.
In der Zeichnung ist mit dem Bezugszeichen 10 ein
Minenziel bezeichnet, das ein Kampfpanzer, ein Schüt
zenpanzer, ein Lastkraftwagen oder ein Infanterist
sein kann. An dem Minenziel 10 ist eine Sende-
/Empfangseinrichtung 20 befestigt, deren Aufbau noch
im einzelnen erläutert werden soll. Anstelle einer
einzigen Sende-/Empfangseinrichtung 20 können am Mi
nenziel 10 - verteilt über dessen Außenkontur - auch
mehrere Sende-/Empfangseinrichtungen 20 angebracht
sein, um in noch zu erläuternder Weise die lokal un
terschiedliche "Verwundbarkeit" des Minenziels 10 si
mulieren zu können.
Die Sende-/Empfangseinrichtung 20 umfaßt einen Sender
21, welcher elektromagnetische Zielkennsignale gene
riert und über einen Sende-/Empfangsumschalter 22
einer Sende-/Empfangsantenne 23 zuführt, von wo die
Zielkennsignale abgestrahlt werden. Bei den Zielkenn
signalen handelt es sich beispielsweise um digitale
Signale, welche auf einer Trägerfrequenz moduliert
sind, die im Längstwellenbereich von ca. 10 bis 100
KHz liegt. Hierdurch kann als Sende-/Empfangsantenne
23 eine Feritantenne mit kurzen Abmessungen einge
setzt werden. Zur Modulation des Trägers eignen sich
beliebige Modulationsverfahren, beispielsweise eine
4-PSK-Modulation. Das Zielkennsignal enthält insbe
sondere eine Information über den Typ des jeweiligen
Minenziels 10, um dem Umstand Rechnung zu tragen, daß
die Wirkung einer simulierten Mine auf unterschied
liche Minenziele 10 entsprechend unterschiedlich ist.
Die Generierung des Zielkennsignals im Sender 21 er
folgt unter der Steuerung einer Steuerungs- und Aus
wertungseinheit 24, welche auf die einzelnen Minen
ziele 10 programmierbar ist. Auf diese Weise läßt
sich auch für die unterschiedlichen Minenziele 10 ein
einheitlicher Schaltungsaufbau der Sende-/Empfangs
einrichtung 20 vorsehen, der lediglich durch Änderung
der Programmierung der Steuerungs- und Auswertungs
einheit 24 an das jeweilige Minenziel 10 angepaßt
wird.
Sobald das mit der Sende-/Empfangseinrichtung 20 ver
sehene Minenziel 10 in die Nähe einer Simulationsmine
30 gelangt, werden die von der Sende-/Empfangsan
tenne 23 abgestrahlten Zielkennsignale von einer
Sende-/Empfangsantenne 31 der Simulationsmine 30 auf
gefangen und über einen Sende-/Empfangsumschalter 32
einem Empfänger 33 zugeleitet. Der Empfänger 33 demo
duliert die empfangenen, trägerfrequenten Zielkenn
signale und leitet die demodulierten Zielkennsignale
einer Steuerungs- und Auswertungseinheit 34 zu, in
welchen der jeweilige Minentyp der Simulationsmine 30
gespeichert ist. In der Steuerungs- und Auswertungs
einheit 34 wird ferner die in den Zielkennsignalen
enthaltene Information über den Typ des jeweiligen
Minenziels 10 identifiziert. Entsprechend dieser
Identifikation wird festgestellt, ob der in der
Steuerungs- und Auswertungseinheit 34 gespeicherte
Simulationsminentyp zu dem identifizierten Minenziel
10 "paßt". Darunter ist zu verstehen, daß bestimmte
Minentypen, beispielsweise eine Panzermine, nicht
ausgelöst werden, wenn es sich bei dem Minenziel 10
z. B. um einen Infanteristen handelt. In einem solchen
"Nicht-Detonations"-Falle entscheidet die Steuerungs-
und Auswertungseinheit 34 aufgrund ihrer Auswertungs
logik, daß die Simulationsmine 30 auf das Minenziel
10 nicht ansprechen soll. Im umgekehrten Falle, wenn
die Steuerungs- und Auswertungseinheit 34 als Minen
ziel 10 ein Panzerfahrzeug oder dergleichen erkennt,
löst ihre Auswertungslogik in einem nachgeschalteten
Sender 36 die Erzeugung eines Antwortsignals aus,
welches über den Sende-/Empfangsumschalter 32 der
Sende-/Empfangsantenne 31 zugeführt wird, von wo es
zur Sende-/Empfangseinrichtung 20 abgestrahlt wird.
Dieses Antwortsignal ist vorzugsweise wiederum ein
auf einem Träger im Längstwellenbereich moduliertes
Digitalsignal, dessen Inhalt die Aussage enthält, daß
die betreffende Simulationsmine 30 detoniert ist. Das
abgestrahlte Antwortsignal wird an der Sende/Emp
fangsantenne 23 der Sende-/Empfangseinrichtung 20
aufgefangen und über den Sende-/Empfangsumschalter 22
einem Empfänger 25 zugeführt, wo es demoduliert wird.
Das demodulierte Antwortsignal gelangt von dem Emp
fänger 25 zu der Steuerungs- und Auswertungseinheit
24, welche entsprechend dem Inhalt des Antwortsignals
bestimmte Feststellungen trifft. Enthält beispiels
weise das Antwortsignal die Aussage "Simulationsmine
detoniert", so stellt die Auswertungslogik der Steue
rungs- und Auswertungseinheit 24 fest, daß das be
treffende Minenziel 10 getroffen ist, was in irgend
einer Form signalisiert wird, beispielsweise durch
Zünden einer pyrotechnischen Anzeigeladung. Die in
der Steuerungs- und Auswertungseinheit 24 program
mierte "Verwundbarkeit" entsprechend der Lage der
Sende-/Empfangseinrichtung 20 am Minenziel 10 erlaubt
ferner eine differenzierte Feststellung über den Grad
der "Beschädigung". Wenn beispielsweise bei einem
Panzer lediglich die linke Kette beschädigt worden
ist (weil die auf die Simulationsmine 30 ansprechende
Sende-/Empfangseinrichtung 20 an der linken Seite des
Panzers angebracht ist), nicht dagegen der Kampfraum
oder der Motor, so ist das Ergebnis der Auswertung
der Steuerungs- und Auswertungseinheit 24, daß der
betreffende Panzer nicht vernichtet, sondern ledig
lich reparaturbedürftig ist.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird zur Si
mulation bestimmter Abstände zwischen Minenziel 10
und Simulationsmine 30 der Empfangspegel am Ausgang
des Empfängers 33 oder des Empfängers 25 ausgewertet,
da dieser Pegel vom Abstand zwischen dem Minenziel 10
und der Simulationsmine 30 abhängig ist. Durch Setzen
entsprechender Schwellwerte in der Auswertungslogik
der zugeordneten Steuerungs- und Auswertungseinheit
34 bzw. 24 kann
- a) der Zeitpunkt einer Trefferauslösung entsprechend dem Grad der Annäherung des Minenziels 10 an die Simulationsmine 30 und
- b) eine unterschiedliche "Verwundbarkeit" unter schiedlicher Stellen des Minenziels 10 und damit eine unterschiedliche Trefferwirkung
simuliert werden.
Es ist möglich, von einer Zentrale 40 aus über deren
Antenne 41 ein Programmierungssignal für die Simula
tionsminen 30 auszusenden, welches in gleicher Weise
wie ein Zielkennsignal von jeder Simulationsmine 30
empfangen und der Steuerungs- und Auswertungseinheit
34 zugeführt wird. Mit Hilfe dieser Programmierung
ist es auf einfache Weise möglich, vor Auslegung der
Simulationsminen 30 deren Minentyp festzulegen und
ausgelegte Simulationsminen 30 nach einem Manöver zu
reaktivieren. Ferner ist es mit Hilfe einer derarti
gen telemetrischen Programmierung möglich, die Simu
lationsminen 30 zur Aussendung bestimmter Peilsignale
zu veranlassen, um sie im Gelände leicht auffinden zu
können.
Claims (10)
1. Verfahren zum Simulieren der Wirkung von Minen auf
verschiedene Minenziele (10), beispielsweise
Kampfpanzer, Schützenpanzer, Lastkraftwagen, Räum
geräte oder Infanteristen, bei dem jede Simulati
onsmine (30) mit einer eingebauten elektrischen
Fühlereinrichtung ein in ihre Nähe gelangendes Mi
nenziel (10) erfaßt und in Abhängigkeit von der
Erfassung eines Minenziels (10) eine Feststellung
erfolgt, ob und gegebenenfalls wo die Simulations
mine (30) eine Trefferwirkung erzielt hat, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Erfassung des Minenziels
(10) durch die als Empfänger (33) ausgebildete
Fühlereinrichtung der Simulationsmine (30) von
einer am Minenziel (10) angebrachten Sendeeinrich
tung (21) ein elektromagnetisches Zielkennsignal
abgestrahlt wird, das von dem Empfänger (33) de
tektiert und einer Steuerungs- und Auswertungsein
heit (34) der Simulationsmine (30) zugeleitet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zielkennsignal den Typ des Minenziels (10)
und gegebenenfalls die Lage der Sendeeinrichtung
für das Zielkennsignal am Minenziel (10)
identifiziert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das typspezifische Zielkennsignal
von der Auswertungslogik der Simulationsmine (30)
dahingehend ausgewertet wird, daß nur bei einem
bestimmten, zum Minentyp passenden Zielkennsignal
ein Antwortsignal abgestrahlt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß von einer Zentrale (40)
ein Programmierungssignal an die Simulationsminen
(30) übertragen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Programmierungssignal die Aussendung eines
Peilsignals durch die Simulationsmine (30) aus
löst, welches zum Orten der Simulationsmine (30)
dient.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Typ des Minenziels
(10) programmierbar ist.
7. Simulationsmine (30) zur Verwendung bei dem Ver
fahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einer
eingebauten Fühlereinrichtung zum Erfassen eines
in der Nähe der Simulationsmine (30) gelangenden
Minenziels (10) und mit einem Sender (36) zum
Aussenden von elektromagnetischen Antwort- bzw.
Detonationssignalen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fühlereinrichtung einen Empfänger (33) und
eine Steuerungs- und Auswertungseinheit (34) für
elektromagnetische Zielkennsignale aufweist.
8. Simulationsmine nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fühlereinrichtung einen Detektor
für telemetrische Programmierungssignale aufweist.
9. Simulationsmine nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß mittels der Programmierungssignale
der Minentyp programmierbar ist.
10. Simulationsmine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß mittels der Programmierungssi
gnale die Ausstrahlung von Peilsignalen auslösbar
ist.
Priority Applications (1)
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DE19914135225 DE4135225C2 (de) | 1991-10-25 | 1991-10-25 | Verfahren zum Simulieren der Wirkung von Minen auf verschiedene Minenziele sowie Simulationsmine für die Durchführung eines derartigen Verfahrens |
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DE4135225A1 DE4135225A1 (de) | 1993-04-29 |
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DE19914135225 Expired - Fee Related DE4135225C2 (de) | 1991-10-25 | 1991-10-25 | Verfahren zum Simulieren der Wirkung von Minen auf verschiedene Minenziele sowie Simulationsmine für die Durchführung eines derartigen Verfahrens |
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