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Gefechts-Simulationseinrichtung
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Die Erfindung betrifft Gefechts-Simulationssysteme mit mindestens
einer Sendeeinrichtung zum Aussenden eines elektromagnetischen Strahlungsbündels
als Schußsignal in Richtung auf ein Ziel und mindestens einer an einem mobilen Gefechtsteilnehmer
angeordneten Empfangseinrichtung zum Empfang des Strahlenbündels und zum Auslösen
einer Trefferanzeige und/ oder -wirkung. Insbesondere Laser-Lichtschußsimulatoren
sind bekannt und vielgestaltig vorgeschlagen worden. Sie besitzen die Fähigkeit,
mittels einer Laser-Sendeeinrichtung, die in oder am GeschUtzrohr angebracht ist,
oder aber mit einer Richtoptik - getrennt oder mit dieser Einheit kombiniert -
zu
schießen. Die Fähigkeit eines Laser-Schußsimulationssystems besteht aber auch darin,
Treffer- und Beschußdaten zu registrieren; zu diesem ZWeCk sind fotoelektrische
Empfangssysteme vorhanden, die zur omnidirektionalen Signalerfassung entsprechend
ihrem Erfassungswinkel zOBo rundum einen Panzer oder ein sonstiges Zielfahrzeug
montiert sind, soweit kein Zentralempfänger zum Einsatz gelangt. Schußsimulatoren,
die mit Laserlicht arbeiten, wurden inzwischen für alle wesentlichen direkt gerichteten
oder geführten Waffenarten vorgeschlagen. Zweckmäßigerweise werden die den Schuß
simulierenden Lasersignale codiert bzw pulscodemoduliert oder mit sonstigen Kennungen
versehene Derartige Simulationsanlagen vermitteln aber nur Erfolg oder Mißerfolg
derjenigen Waffenarten, die mit derartigen Geräten ausgestattet sind. Dies sind
z.B. Panzerkanonen und evtl. noch Panzerabwehrflugkörper. Sie allein können jedoch
nicht die besonderen Gegebenheiten eines Gefechtsfeldes in aller Realistik simulieren.
Insbesondere fehlt an der realistischen Gefechtsfelddarstellung zum Zwecke der Ausbildung
und der Abwicklung von Übungsgefechten der Faktor des zufälligen Verlustes von Fahrzeugen,
die z.B. auf ein Minenfeld geraten sind.
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In dieser Hinsicht ist bisher neben raucherzeugenden Übungskörpern
von Minen lediglich die sogenannte "Schiedsrichtereinlage" bekannt, die darin besteht,
daß durch rein
subJektive Entscheidung das Aufsichtspersonal oder
ein Manöver-Schiedsrichter bestimmte Fahrzeuge oder Verbände aus dem Gefecht nimmt.
Als Folge dieser subjektiven und oft praxisfremden Entscheidungen ergeben sich dann
am Ende von Ausbildungsabschnitten oder Manövern auch regelmäßig unerfreuliche Diskussionen;
Protestverhalten der betroffenen Einheiten ist die Regel.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Einrichtung soauszugestalten,
daß damit auch die gefechtsmäßigen Auswirkungen von Landminen, wie sie insbesondere
zum Aufbau von Sperren gegen Panzerfahrzeuge oder andere Fahrzeuge üb-
lich sind, ee simuliert/. Die Vielfalt der gebräuchlichen Minen und die unterschiedlichen
Einsatzmethoden und -bedingungen fordern ein spezielles Simulationssystem, um sowohl
die Handhabung als auch das Verhalten auf dem Gefechtsfeld zu üben und praxisnahe
Manöver zu gestalten. Die erfindungsgemäße Einrichtung soll außerdem kostengünstig
und mit bereits vorhandenen Gefechts-Simulationseinrichtungen kombinierbar bzw.
integrierbar sein.
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Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe beruht auf dem Prinzip, daß
die auf ein Minenfeld, eine Sperrmine, einen Minengürtel oder in den Zündbereich
einer Quermine gefahrenen Fahrzeuge durch entsprechende Lichtsignale, vorzugsweise
Laserlicht, abgestrahlt von einer "Simulatormine" oder einem separat aufgestellten
Lichtsignalsender, "beschossen" werden,
die von der Empfängereinrichtung
erfaßt werden und die Deaktivierung der betroffenen Fahrzeuge bewirken. Die betroffenen
Fahrzeuge können nach automatisierter Signalgabe aus dem Verkehr gezogen oder stillgelegt
werden und auch das Ereignis bzw. die Wirkungssimulation nach dem Auffahren auf
eine Mine bzw. die Beschädigung eines am Manöver beteiligten Fahrzeugs kann über
optische, akustische oder pyrotechnische Maßnahmen dargestellt werden0 Minenfelder,
Minengürtel, Panzerminen etc. sind meist getarnt verlegt Die Verlegung solcher Minen
fällt in den Spezialbereich des Pionierwesens Die Erfindung bietet den weiteren
Vorteil, daß für diese Truppeneinneiten wirklichkeitsnahe Simulationsgeräte geschaffen
werden9 die den Erfolg besser kennzeichnen als bisherO Das praktische Training der
Pioniertechniker war bisher im wesentlichen beschränkt auf das bloße Verlegen von
formgetreuen Modellen und deren Wiederauffindung durch Einheiten einer angenommenen
Gegenpartei. Die besondere Gefährdung dieser Spezialtruppe ist bekannt; vielgestaltige
Detektoren wurden entwickelt und besondere Räumeinrichtungen, die entweder verlegte
Minen großflächig beseitigen oder zerstören bzw. Minengassen für nachfolgende Fahrzeuge
erzeugen sollen, sind bekannt und eingeführt.
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Um der erfinderischen Aufgabe der Simulation dieses Benur reichs
im vollen Umfang gerecht zu werden, ist nicht der
Schadensfall eines
auf ein Minenfeld oder eine einzelne Mine geratenen Fahrzeugs zu simulieren, sondern
es sind auch die unsachgemäße Berührung von Minen und sonstige Fehlleistungen simulationstechnisch
zu vermitteln. Dies kann insbesondere durch Verwendung einer von Personen zu tragenden
Empfängereinrichtung geschehen.
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Besonders wichtig ist die Forderung nach Geringhaltung des wirtschaftlich/technischen
Aufwandes, da die Einrichtungen sehr leicht, z.B. durch Überrollen durch Fahrzeuge,
zerstört werden können und somit ein erhöhtes Verlustrisiko besteht. Die Erfindung
bietet den besonderen Vorteil, daß die Funktionen der ohnehin vorhandenen, an Fahrzeugen
montierbaren Laser-Schußsimulationseinrichtungen mitbenutzt werden können. Dies
geschieht, indem aus praxisnaher kurzer Distanz die optischen Signalempfängereinrichtungen
solcher Geräte getriggert werden. Dabei wird ein besonderes pulscodiertes Lichtsignal,
vorzugsweise von einem Halbleiterlaser oder beispielsweise einer Gats-Lumineszenz-Diode,
die ihrerseits durch simulierte Zündung eingeschaltet wird, erzeugt und abgestrahlt.
Dieses mit einer besonderen Kennung versehene Lichtsignal wird eingeschaltet, wenn
das getroffene Fahrzeug oder auch eine Person die Zündung einer Modell-Simulatormine
ausgelöst hat. Der das besonders codierte Lichtsignal abgebende Sender wird zweckmäßig
in wenigen Metern Entfernung hinter dem Modell der Mine oder aber auch seitlich
hinter dieser, rückwärts zur erwarteten Angriffsrichtung eines
Manöverfeindes,
getarnt angebracht9 kann jedoch auch unmittelbar mit diesem in einer Einheit verbunden
sein. Die Modell- oder Simulatormine erhält in weiterer Ausgestaltung eine ungefährliche
kleine Rauchpatrone 5 die auch in Verbindung mit einem ebenfalls ungefährlichen
Knallkörper bei Auslösung des Zündmechanismus in Funktion treten kann Das vom Lichtsender
abgestrahlte Pulstelegramm deaktiviert - nachdem die fotoelektrischen Sensoren dieses
Signal aufgenommen und die Daten in einer nachgeschalteten elektronischen Auswerteeinrichtung
verarbeitet wurden - die aktiven Simulationseinrichtungen des betroffenen Fahrzeuges
und das Schadensereignis wird optisch, akustisch und/oder visuell kenntlich gemacht.
Die Abstrahlcharakteristik der Lichtkeule des Senders ist zweckmäßigerweise so gestaltet
und ausgerichtet9 daß jeweils nur diejenigen Fahrzeuge ansprechen, die direkt auf
die Mine oder die Zündleitung einer Mine auffahren oder unausweichlich auffahren
würden.
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Die Modellminen erhalten entsprechend ihrer Empfindlichkeit Schalter
unterschiedlicher Sensitivität9 primär aber wohl einfache Quecksilber-Lageschalter,
die bei unsachgemäßen Berührung der Modellminen resp. des Simulationskörpers ihrerseits
zaBo eine ungefährliche Rauchpatrone zünden.
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Es seien aber auch die Sonderformen von Panzersperrminen erfindungsgemäß
behandelt, Hier ist die als Mine bezeichnete Flugkörperart zu nennen9 die - gezündet
durch ein
eine Lichtschranke oder eine spezielle Zündleitung passierendes
Fahrzeug - in niedriger Höhe, ausgerichtet querab zur Sperr-Richtung, ein Fahrzeug
anfliegt, trifft und zerstört.
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Die Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung unter militärtaktischen
Gesichtspunkten wird dazu beitragen, das Szenario des Übungsgefechtsfeldes realtistischer
zu gestaL-ten und eine Ausbildungshilfe sein für die Spezialeinheiten der Pioniertruppen.
Erfolg oder Mißerfolg werden bewertet durch falsch oder richtig angelegte Minenfelder,und
hinsichtlich der in ein Minenfeld geratenen Fahrzeuge werden ebenfalls praxisnahe
Ereignisse den Ausbildungsstand heben,und schließlich werden Erkenntnisse über die
richtige oder fehlerhafte Führung der Truppen, insbesondere Kampftruppen und Panzerverbände,
im Ergebnis feststellbar werden. Die Bewertung und Bedeutung von Spezialminen, Minengürteln
und -feldern im Verteidigungsfall läßt sich erproben.
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Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
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Abb. 1 zeigen verschiedene Ausführungsformen von bis 3 Minen-Simulationseinrichtungen
für Fahrzeuge.
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Abb. 4 zeigt eine Minen-Simulationseinrichtung für Personen.
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Gemäß Abb. 1 ist ein Ninen-Simulationskörper 5 bzw.
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eine Ubungsmine mit eingebauter Schalteinrichtung, vorzugsweise einem
Druckschalter (nicht im Detail dargestellt) gefechtsmäßig verlegt und über die Schaltleitung
6 mit dem Simulatorsender 4 verbunden, der in geeigneter Entfernung geschützt installiert
ist und mit einem Richtmittel, Richtvisier 3 so ausgerichtet wird, daß die Lichtkeule
1 - vorzugsweise moduliertes Infrarot-Laserlicht - das Gebiet oberhalb des Minensimulationskörpers
5 ausleuchtet Die Licht-oder Laserlichtkeule 1 erhält eine ausreichend große Divergenz,
so daß im Abstand zwischen Simulationskörper 5 und Simulatorsender 4 eine mehrere
Quadratmeter große Querschnittsfläche entsteht, wobei die Fläche des wirksamen Querschnitts
erfindungsgemäß im Mittel auf die Höhe der opto-elektronischen Detektoren 2, zoBo
eines Panzerfahrzeugs 7, ausgerichtet ist.
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Die Einschaltung des Simulatorsenders 4 geschieht in dieser erfindungsgemäßen
Anordnung nur, wenn das Panzerfahrzeug 7 den Minen-Simulationakörper 5 bzw. die
Ubungsmine überfährt.
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In weiterer Vervollkommnung kann der Simulationskörper 5 in an sich
bekannter Weise ein für die Umgebung harmloses Rauchsignal abgeben, wenn das Fahrzeug
7 diesen überfährt.
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Nach Empfang des optischen Signals, welches vorzugsweise pulscodiert
ist, durch die Detektoren 2 werden in an sich
Weise die Aktiv-Funktionen des Fahrzeuges, hier eines Panzerfahrzeuges 7, stillgelegt.
Falls eine Schußsimulationsanlage vorhanden ist, wird diese dergestalt abgeschaltet,
daß vom Fahrzeug 7 selbst keine "Schüsse" - bestehend aus Laserlicht-Blitzen - mitteLs
seiner Waffenanlage 8 mehr abgegeben werden können. Ijit einer besonderen erfinderischen
Maßnahme kann jedoch das auf den Simulationskörper 5 geratene Fahrzeug 7 über seine
nicht deaktivierten Detektoren 2 weitere codierte Treffersignale, z.b. von anderen
Panzerfahrzeugen oder Raketen, die mit einem entsprechenden Laserlicht-Simulationssystem
ausgestattet sind, empfangen und registrieren.
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Abb. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel ähnlich Abb 1, jedoch ist hier
der Ninen-Simulationskörper 5' in Stabform ausgebildet. Derartige Minen sind insbesondere
für Panzersperren gebräuchlich und die sachgerechte Auslegung dieser Körper ist
genauso zu üben wie die Vorsicht, mit der das Fahrzeug 7' geführt werden muß, um
nicht auf eine Mine zu geraten. Insofern ergibt sich ein doppelter Übungseffekt.
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Abb. 3 entspricht im wesentlichen den Abb. 1 und 2, jedoch ist eine
weitere Ninentechnik dargestellt, wobei, wenn das Fahrzeug "7" eine druckempfindliche
Schaltleitung 6' überfährt, eine mit einem Kaketentreibsatz versehene Flugmine 5"
als eine querab zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs 7 gerichtete Waffe abgefeuert wird.
Druckempfindliche Schaltleitungen 6', wie in Abb. 3 dargestellt, sind an sich bekannt
und kön-
nen aus Doppelleitern bestehenD die sich unter dem Bodendruck
eines Fahrzeugs "7" zum Kurzschluß verquetschenO Sie können aber auch einfache Schlauchschaltleitungen
sein, wie sie u.a. zur Verkehrszählung etc. bekannt sind. Bei Verwendung einer solchen
Leitung befindet sich ein Druckschalter in Gerätenähe am Ende der Schaltleitung,
um den erfindungsgemäßen Simulationsvorgang durch Einschaltung einzuleiten Abb.
4 zeigt die erfindungsgemäße Einrichtung im Einsatz gegen Personen, wobei der Minen-Simulationskörper
5# als sogenannte Tretmine ausgebildet ist und eine Schaltleitung 6" die Sendeeinrichtung
4' in Tätigkeit setzt. Die Detektoren 22tlsind in diesem Fall miniaturisiert und
vorzugsweise am Oberkörper undloder Helm des Soldaten 9 angebracht Diese Variante
der erfindungsgemäßen Einrichtung ist besonders geeignet, die mit der Minensuche
beauftragten und so mit zu schulenden Truppenangehörigen auszubilden und ihren Mißerfolg
ggf. zu kennzeichnen. Die Detektoren 2' am Soldaten 9 gehören vorzugsweise zu einer
an sich bekannten Anordnung der Gewehrsimulation. Ein besonders codiertes Signal
wird die Unterscheidbarkeit der unterschiedlichen Anwendung erfindungsgemäß sicherstellen.
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Eine weitere erfindungsgemäße Gestaltung, die hier nicht abgebildet
ist, besteht darin, daß mit der Sendeeinrichtung 4, 4' gemälf Abb. 1 bis 4 eine
HF-Sendeeinrichtuig verbunden ist, die bei Einschaltung der Einrichtung ein vor-
zugsweise
pulscodiertes Signal abgibt, welches von einer zentralen Empfangseinrichtung aufgenommen
und registriert wird bei gleichzeitiger Registratur der Uhrzeit und des Ortes des
Sreignisses, wobei die einzelnen HF-Sendeeinrichtungen zwecks Diskriminierung in
der Zentrale unterschiedliche Signale aufweisen. Entsprechende Einrichtungen zum
Aussenden von HF-Signalen zu der zentralen Ereignisauswerturigsstelle oder Manöverleitstelle
können auch mit den an den mobilen Gefechtsteilnehmern vorgesehenen Empfangseinrichtungen
gekoppelt sein.