DE3709164A1 - Bremseinrichtung fuer druckmittelzylinder - Google Patents
Bremseinrichtung fuer druckmittelzylinderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung für
Druckmittelzylinder, insbesondere kolbenstangenlose Zylinder, mit
einem durch Druckmittelbeaufschlagung zuspannbaren Bremsorgan,
dessen Druckmittelbeaufschlagung durch ein Schaltventil überwacht
ist.
Derartige Bremseinrichtungen zeigt beispielsweise die EP-A 1 04 364
für kolbenstangenlose Zylinder, wobei das Bremsorgan im
Kraftabnahmeorgan integriert angeordnet ist.
Bei derartigen Zylindern ist es des weiteren bekannt, am
Zylinderkörper außenseitig Klemmnuten anzubringen, an welchen
hubabhängig schaltende Schalter justierbar anklemmbar sind.
Die erwähnten, bekannten Bremsorgane weisen den Mangel auf, bei
ungewolltem Druckverlust zu lösen, was aus Sicherheitsgründen
oftmals nicht zugelassen werden kann. Zum Vermeiden dieses Mangels
ist es bekannt, die Bremsorgane als Federspeicherbremsen
auszubilden, sie also mit Federkraft zuzuspannen und durch
Druckmitteldruck zu lösen. Hierbei ist es jedoch schwierig, Federn,
die bei ausreichendem Hub ausreichend kräftig sind, in den beengten
Einbauräumen unterzubringen; außerdem können diese hoch
beanspruchten Federn erlahmen oder brechen, wodurch das Bremsorgan
ausfällt.
Es ist somit Aufgabe der Erfindung, eine Bremseinrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau eine
sichere Funktion aufweist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zwischen
einer Druckmittelquelle und das als 3/2-Wegventil ausgebildete
Schaltventil ein über ein Rückschlagventil aus einer
Druckmittelquelle aufladbarer Druckmittelspeicher eingeordnet ist,
daß der Druck der Druckmittelquelle einen Druckwächter beaufschlagt,
der bei Unterschreiten einer ersten, hohen Druckschwelle das
Schaltventil auf Öffnen einer ansonsten geschlossenen Verbindung vom
Druckmittelspeicher zum Bremsorgan schaltet, daß ein aus dem
Druckmittelspeicher beaufschlagter Federspeicherzylinder vorgesehen
ist, der bei Beaufschlagen mit einem eine zweite, mittlere
Druckschwelle überschreitendem Druck eine mechanische, zum
Bremsorgan parallel angeordnete Bewegungssperre aktiviert, und daß
das Bremsorgan die Nennlast des Druckmittelzylinders bis zum
Unterschreiten einer dritten, niedrigen Druckschwelle ihres
Beaufschlagungsdruckes haltend ausgebildet ist.
Hierdurch wird erreicht, daß bei ungewolltem Druckabfall oder
-ausfall der Druckmittelquelle anfänglich das Bremsorgan aus dem
Druckmittelspeicher zu seiner Betätigung druckbeaufschlagt wird;
fällt auch dieser Druck unzulässig ab, so schaltet der
Federspeicherzylinder die mechanische Bewegungssperre ein, wozu die
Feder des Federspeicherzylinders nur eine geringe Leistung
aufbringen muß; der Druckmittelzylinder wird also sodann durch die
mechanische Bewegungssperre in seiner Stellung verriegelt und kann
keine ungewollte Bewegung ausführen.
Nach der weiteren Erfindung vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten
der Bremseinrichtung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele für nach der Erfindung
ausgebildete Bremseinrichtungen dargestellt, und zwar zeigen
Fig. 1 u. 2 zwei unterschiedliche Ausführungsformen in
schematischer Darstellung,
Fig. 3 eine Ergänzung der Bremseinrichtung mit einer
direkten Bremssteuerung in ebenfalls
schematischer Darstellung,
Fig. 4 ein Funktionsdiagramm und
Fig. 5A bis D ein Kraftabnahmeorgan eines kolbenstangenlosen
Zylinders mit integrierter Bremseinrichtung in
drei Ansichten und einem Schnittbild.
Gemäß Fig. 1 führt von einer Druckmittelquelle 1, hier einer
Druckluftquelle, eine Druckmittelverbindung 2 durch ein
Rückschlagventil 3 zu einem als Behälter ausgebildeten
Druckmittelspeicher 4. An die Druckmittelverbindung 2 ist ein
Druckwächter 5 angeschlossen, welcher oberhalb einer relativ hohen,
durch eine verstellbare Feder 6 einstellbaren Druckschwelle in der
Druckmittelverbindung 2 einen Schalter 7 geschlossen und unterhalb
dieser Druckschwelle geöffnet hält. An den Druckmittelspeicher ist
ein als Magnetventil 8 ausgebildetes, ein 3/2-Wegeventil
darstellendes Schaltventil angeschlossen, welches im unerregten
Zustand den Druckmittelspeicher 4 mit einer zu Bremsorganen 9
führenden Druckmittelverbindung 10 verbindet; im unerregten Zustand
sperrt das Magnetventil 8 diese Verbindung und hält die
Druckmittelverbindung 10 drucklos, beispielsweise bei der
dargestellten, pneumatischen Anlage in die Atmosphäre entlüftet. Der
Schalter 7 ist in eine elektrische Verbindung 11 von einer lediglich
durch ein Pluszeichen symbolisierten Stromquelle zur Erregungsspule
des Magnetventils 8 eingeordnet. Weiterhin ist an den
Druckmittelspeicher 4 der Beaufschlagungsraum 12 eines
Federspeicherzylinders 13 angeschlossen, dessen Kolbenstange 14 bei
Unterschreiten einer zweiten, mittleren Druckschwelle im
Beaufschlagungsraum 12 unter der Kraft der Speicherfeder 15
ausfährt. Im eingefahrenen Zustand endet die einen Raststift
darstellende Kolbenstange 14 vor einer vor dem Federspeicherzylinder
13 befindlichen Lochleiste 16, im ausgefahrenen Zustand vermag die
Kolbenstange 14 in die Löcher 17 der Lochleiste 16 einzugreifen. Die
Kolbenstange 14 bildet also zusammen mit der Lochleiste 16 eine
mechanische, schaltbare Bewegungssperre 14, 16.
Die vorstehend beschriebene Bremseinrichtung ist an einem in Fig. 1
nicht dargestellten Druckmittelzylinder mit wenigstens einem
feststehenden und einem unter Druckmittelbeaufschlagung beweglichen
Teil derart angeordnet, daß sich das Rückschlagventil 3, der
Druckwächter 5, der Druckmittelspeicher 4, das Magnetventil 8, die
Bremsorgane 9 und der Federspeicherzylinder 13 am einen und die
Lochleiste 16 am anderen der beiden Teile befinden. Bei einem
kolbenstangenlosen Zylinder mit einem zumeist schlittenartig
ausgebildeten Kraftabnahmeorgan ist die Lochleiste 16 zweckmäßig
feststehend, bei einem üblichen Kolbenstangenzylinder umgekehrt die
Lochleiste 16 mit der Kolbenstange beweglich anzuordnen. Die
Bremsorgane 9 sind in üblicher Weise als Reibungsbremse aufgebaut,
sie können, wie aus der eingangs bereits erwähnten EP-A 1 04 364
ersichtlich, jeweils einen durch die Druckmittelverbindung 10
druckmittelbeaufschlagbaren Zylinder oder Balg aufweisen, der bei
seiner Druckbeaufschlagung ein Reibelement, insbesondere eine
Bremsbacke bzw. einen Bremsbelag an das hierzu relativ
verschiebliche, andere Teil des Druckmittelzylinders andrückt.
Zusätzlich zur in Fig. 1 dargestellten Bremseinrichtung kann der
Druckmittelzylinder mit einer weiteren, üblichen Bremse
beispielsweise gemäß der erwähnten EP-A 1 04 364 ausgestattet sein,
welche als Betriebsbremse im normalen Betrieb des
Druckmittelzylinders genutzt wird.
Die Bremseinrichtung nach Fig. 1 wirkt wie folgt:
Solange die Druckmittelquelle 1 ausreichenden Druck aufweist, ist
der Schalter 7 geschlossen und bei funktionsfähiger Stromquelle das
Magnetventil 8 somit erregt. Aus der Druckmittelquelle 1 wird durch
das Rückschlagventil 3 der Druckmittelspeicher 4 gefüllt, das
erregte Magnetventil 8 hält die Bremsorgane 9 jedoch drucklos und
damit gelöst. Aus dem Druckmittelspeicher 4 wird der
Federspeicherzylinder 13 beaufschlagt, so daß dessen Kolbenstange 14
eingefahren und außer Eingriff zur Lochleiste 16 ist. Sinkt nun der
an der Druckmittelquelle 1 anstehende Druck durch irgendwelche
Schäden bedingt ab, so öffnet bei Unterschreiten einer ersten, noch
relativ hohen Druckschwelle der Schalter 7 des Druckwächters 5 und
unterbricht damit die Erregung des Magnetventils 8. Das Magnetventil
8 schaltet daher in die dargestellte Schaltstellung um, wobei es die
Bremsorgane 9 von der Atmosphäre abtrennt und stattdessen an den
Druckmittelspeicher 4 anschließt. Aus dem Druckmittelspeicher 4
werden daher die Bremsorgane 9 druckbeaufschlagt und spannen zu, so
daß der Druckmittelzylinder in seiner augenblicklichen Lage
festgebremst wird. Da durch die Druckminderung der Druckmittelquelle
1 über das Rückschlagventil 3 keine Drucknachspeisung mehr in den
Druckmittelspeicher 4 erfolgt, stellt sich zwischen dem
Druckmittelspeicher 4 und den Beaufschlagungsräumen der Bremsorgane
9 ein Ausgleichsdruck ein, welcher jedoch durch entsprechendes
Bemessen des Volumens des Druckmittelspeichers 4 beachtlich über
derjenigen Druckhöhe liegt, welche zum sicheren Festbremsen des
Druckmittelzylinders unter dessen Nennlast erforderlich ist. Der
Federspeicherzylinder 13 verbleibt hierbei in seiner gespannten
Stellung, die Kolbenstange 14 verbleibt also außer Eingriff zur
Lochleiste 16.
Falls nun am Druckmittelspeicher 4 oder den mit diesem verbundenen
Räumen eine Undichtigkeit vorhanden ist oder auftritt, sinkt der in
diesen Räumen herrschende Ausgleichsdruck allmählich ab. Bei
Unterschreiten einer zweiten, mittleren Druckschwelle schiebt die
Speicherfeder 15 des Federspeicherzylinders 13 die Kolbenstange 14
aus, so daß diese in Eingriff zur Lochleiste 16 gelangt. Im
allgemeinen wird dabei die Kolbenstange 14 noch nicht in eines der
Löcher 17 der Lochleiste 16 eingreifen, sondern auf der dem
Federspeicher 13 zugewandten Oberfläche 18 der Lochleiste 16
aufstehen. Bei dieser erwähnten, mittleren Druckschwelle reicht der
Beaufschlagungsdruck immer noch aus, um die Bremsorgane 9 sicher
zuzuspannen. Bei weiter anhaltender Undichtheit sinkt der im
Druckmittelspeicher 4 und den mit diesem verbundenen Räumen
anstehende Druck weiter ab. Sobald dieser Druck eine dritte, relativ
niedrige Druckschwelle unterschreitet reicht die Zuspannkraft der
Bremsorgane 9 nicht mehr aus, um den Druckmittelzylinder bei dessen
Belastung mit einer Nennlast abzubremsen, die Kolbenstange bzw. das
Kraftabnahmeorgane des Druckmittelzylinders beginnt also bei
Belastung mit Nennlast durchzurutschen. Bei diesem Durchrutschen
verschiebt sich die Lochleiste 16 in ihrer Längsrichtung relativ zum
Federspeicherzylinder 13, so daß alsbald eines der Löcher 17 vor die
Kolbenstange 14 gelangt und die Kolbenstange 14 somit in dieses Loch
17 einrastet, wie es in Fig. 1 dargestellt ist. Bei geringer,
weiterer Verschiebung gelangt die Lochleiste 18 mit der Wandung des
Loches 17 zur Anlage an der Kolbenstange 14 und wird hierdurch
formschlüssig an einer weiteren Verschiebung gehindert. Damit ist
der Druckmittelzylinder formschlüssig gesperrt, es kann also keine
weitere Bewegung erfolgen. Sollte zufälligerweise die Kolbenstange
14 sogleich bei ihrem Ausfahren in eines der Löcher 17 eingerasten,
so bedarf es selbstverständlich des vorerwähnten Durchrutschens des
Druckmittelzylinders nicht, der Druckmittelzylinder wird hierbei
sofort ohne Durchrutschvorgang formschlüssig gesperrt.
Die Speicherfeder 15 wird bei geeigneter Dimensionierung des Kolbens
des Federspeicherzylinders 13 nur gering belastet, sie kann daher
ermüdungsfrei und bruchsicher ausgebildet werden.
In Abänderung der vorstehend vorbeschriebenen Ausführung ist es
möglich, in die elektrische Verbindung zwischen der Stromquelle und
dem Schalter 7, gegebenenfalls auch in die Verbindung 11, einen
weiteren, nur gestrichelt angedeuteten Schalter 19 einzuordnen: Bei
intakter Druckmittel- und Stromquelle kann dieser Schalter 19 zum
betriebsmäßigen Betätigen der Bremsorgane 9 dienen, es ist in diesem
Falle also keine weitere Betriebsbremse erforderlich. Zum Lösen bzw.
Gelösthalten der Bremsorgane 9 ist der Schalter 19 zu schließen,
durch die Erregung des Magnetventiles 8 werden hierbei die
Bremsorgane 9 drucklos und damit gelöst gehalten, während beim
Öffnen des Schalters 19 die Erregung des Magnetventils 8
unterbrochen und die Bremsorgane zum Einbremsen
druckmittelbeaufschlagt werden. Der Schalter 19 kann, wie für
Betriebsbremsen üblich, durch irgendwelche Anschläge oder ein
Steuerprogramm für den Druckmittelzylinder schaltbar sein.
Die Fig. 2 zeigt eine Bremseinrichtung entsprechend derjenigen nach
Fig. 1, wobei jedoch die Bremsorgane als Zweikreisbremse mit den
Bremsorganen 9 und 9′ für jeweils einen Bremskreis ausgebildet sind;
diese Zweikreisigkeit dient der weiteren Steigerung der
Betriebssicherheit. Die zu Fig. 1 übereinstimmenden Teile sind in
Fig. 2 mit den gleichen Bezugszeichen versehen und bedürfen daher
keiner weiteren Erläuterung. In Abänderung zu Fig. 1 führt vom
Magnetventil 8 eine Druckmittelverbindung 20 zu einem Eingang eines
5/3-Wegeventils 21, das in seiner mittleren Schaltstellung durch
zwei Federn 22 stabilisiert ist. Die beiden Ausgangsanschlüsse des
Wegeventils 21 sind über je eine Druckmittelverbindung 10′ bzw. 23
mit den Bremsorganen 9 bzw. 9′ verbunden. Von den
Druckmittelverbindungen 10′ und 23 führen Zweigkanäle zu endseitigen
Beaufschlagungskammern des Wegeventils 21, welche bei ungleicher
Druckmittelbeaufschlagung dieses Wegeventil 21 in eine seiner beiden
Endstellungen schalten. In der dargestellten, mittleren
Schaltstellung verbindet das Wegeventil 21 die Druckmittelverbindung
20 mit den beiden Druckmittelverbindungen 10′ und 23, so daß während
Einbremsvorgängen, wie sie vorstehend zu Fig. 1 beschrieben wurden,
beide Bremskreise druckbeaufschlagt und damit die Bremsorgane 9 und
9′ zugespannt wurden. Falls einer der beiden Bremskreise durch
Undichtigkeit ausfällt, vermag sich während Bremsungen in ihm kein
Druck aufzubauen, das Wegeventil 21 wird daher über die Zweigkanäle
einseitig druckbeaufschlagt und schaltet in eine seiner seitlichen
Endschaltstellungen, in welcher es die Druckmittelverbindung 20
allein mit dem jeweils intakten Bremskreis für die Bremsorgane 9
oder 9′ verbindet, während der andere, defekte Bremskreis drucklos
gehalten wird. Auch bei einem defekten Bremskreis wird somit die
Funktion der Bremseinrichtung sichergestellt. Im übrigen entspricht
die Funktion der Bremseinrichtung nach Fig. 2 derjenigen nach Fig. 1.
Zum Benutzen der für die Bremseinrichtung vorgesehenen Bremsorgane
auch für die im normalen Betrieb erforderlichen Betriebsbremsungen
des Druckmittelzylinders kann in weiterer Abänderung eine Anordnung
gemäß Fig. 3 vorgesehen werden: In Fig. 3 sind das Rückschlagventil 3,
der Druckwächter 5, der Luftbehälter 4 und der Federspeicher 13 zu
einer Baueinheit zusammengefaßt, welche durch ein Viereck 24
symbolisiert ist, an welches einerseits die Druckmittelquelle 1 und
andererseits ein Magnetventil 8′ angeschlossen ist. Vom Magnetventil
8′ geht die Leitung 10 bzw. 20 gemäß Fig. 1 bzw. 2 aus. In Abänderung
zu Fig. 1 und 2 verbindet das Magnetventil 8′ im erregten Zustand die
Druckmittelverbindung 10 bzw. 20 nicht mit der Atmosphäre, sondern
mit einem weiteren Magnetventil 25; im unerregten Zustand werden die
zu Fig. 1 und 2 beschriebenen Verbindungen und Funktionen bewirkt.
Das Magnetventil 25 ist als 3/2-Wegeventil ausgebildet, im
unerregten Zustand schließt es eine Druckmittelquelle 1′, welche der
Druckmittelquelle 1 entsprechen kann, an das Magnetventil 8′ an, im
erregten Zustand hält es die Verbindung zum Magnetventil 8′
drucklos. Es ergibt sich somit, daß bei intakter Druckmittelquelle
und Stromversorgung mittels des Magnetventiles 25 eine direkte
Steuerung der Druckbeaufschlagung der Bremsorgane möglich ist, wobei
bei unerregtem Magnetventil 25 die Bremsorgane betätigt und bei
erregtem Magnetventil 25 die Bremsorgane gelöst sind.
Im Diagramm nach Fig. 4 ist die Funktion der Bremseinrichtung nach
Fig. 1, 2 oder 3 verdeutlicht. In Fig. 4 bedeutet p₃ den
Beaufschlagungsdruck der Bremsorgane, also den in der
Druckmittelverbindung 10 bzw. 20 herrschenden Druck, p ₂ den Druck im
Druckmittelspeicher 4, p v den Druck der Druckmittelquelle 1 und I
den Erregungsstrom für das Magnetventil 8 bzw. 8′. Auf der Abszisse
ist jeweils der Zeitablauf aufgetragen. Während der Zeitspanne T
sind die Druckmittel- und die Stromquelle intakt. Während dieser
Zeitspanne T erfolgt während der zwischen den Zeitpunkten t 1 und
t 2 liegenden Zeitspanne ein durch Schließen des Schalters 19
gesteuerter Lösevorgang, das Magnetventil 8 zieht während dieser
Zeitspanne an, so daß der Beaufschlagungsdruck p 3 abfällt und die
Bremsorgane 9 lösen. Zum Zeitpunkt t 3 erfolgt ein neuer
Lösevorgang, welcher an sich bis zum Zeitpunkt t 4 anhalten soll.
Zum Zeitpunkt t 5 fällt jedoch die Druckmittelquelle 1 aus, ihr
Druck fällt gemäß p v rasch ab und der Schalter 7 des Druckwächtes
5 öffnet sich alsbald. Das Magnetventil 8 fällt ab und beaufschlagt
die Bremsorgane 9 aus den Druckmittelspeicher 4, so daß dessen
Druck, wie aus dem Druckverlauf des p 2 ersichtlich, geringfügig
abfällt; der abgefallene Druck reicht jedoch zum sicheren Einbremsen
aus. Zum Zeitpunkt t 6 sollen zusätzlich die Bremsorgane 9 undicht
werden, so daß ihr Beaufschlagungsdruck zusammen mit dem Druck des
Druckmittelspeichers 4, wie aus den Druckverläufen p 3 und p 2
ersichtlich, abzufallen beginnt. Zum Zeitpunkt t 7 ist der Druck im
Druckmittelspeicher 4 auf einen Wert abgefallen, bei welchem der
Federspeicherzylinder 13 anspricht und die Kolbenstange 14 ausfährt;
die Bremsorgane 9 sind jedoch noch sicher zugespannt. Bei weiterem
Druckverlust wird zum Zeitpunkt t 8 in den Bremsorganen 9 eine
Druckschwelle unterschritten, bei welcher sie unter Belastung mit
der Nennlast des Druckmittelzylinders durchzurutschen beginnen,
spätestens unmmittelbar nach diesem Zeitpunkt rastet die
Kolbenstange 14 in ein Loch 17 der Lochleiste 16 ein und verriegelt
formschlüssig den Druckmittelzylinder. Es ist also ersichtlich, daß
bei Ausfall der Druckmittelquelle die reibschlüssigen Bremsorgane 9
betätigt werden und bei nachfolgendem, undichtheitsbedingtem
Druckverlust eine formschlüssige Verriegelung erfolgt. Damit ist für
den Druckmittelzylinder eine große Sicherheit gegen unerwünschte
Bewegungen gegeben. Zum Zeitpunkt t 9 wird die Druckmittelquelle 1
wieder druckführend, der Druckwächter 5 schließt alsbald seinen
Schalter 7, so daß das Magnetventil 8 zwischen dem Zeitpunkt t 9
bis t 4 wieder erregt wird, die Bremsorgane 9 während dieser Zeit
also drucklos gehalten werden. Beim Druckaufbau im
Druckmittelspeicher 4 zieht zugleich der Federspeicherzylinder 13
seine Kolbenstange 14 aus dem Loch 17 der Lochleiste 16 zurück, so
daß die formschlüssige Verriegelung aufgehoben wird und der
Druckmittelzylinder wieder bewegungsfrei ist. Zum Zeitpunkt t 4
wird der Schalter 19 geöffnet, die Erregung des Magnetventils 8
somit unterbrochen und die Bremsorgane 9 zum Einbremsen aus dem
wiederaufgeladenen Druckmittelspeicher 4 druckbeaufschlagt.
In den Fig. 5A-C ist in Stirnansicht, Aufsicht und Seitenansicht
mit gestrichelten Linien ein kolbenstangenloser Zylinder 26
angedeutet, der mit einem ausgezogen dargestellten Schlitten bzw.
Kraftabgabeorgan 27 versehen ist. Das Kraftabgabeorgan 27 beinhaltet
ein Bremsorgan, wie es beispielsweise aus der eingangs erwähnten
EP-A bekannt ist. Aus der einen Schnitt gemäß der Linie A-B in Fig. 5
A darstellenden Fig. 5B ist ersichtlich, daß das Kraftabgabeorgan 27
Hohlräume 28 beinhaltet, welche als Druckmittelspeicher dienen.
Weiterhin ist eine Ausnehmung 29 zur Aufnahme eines
Rückschlagventils sowie eine weitere Ausnehmung 30 zur Aufnahme
eines Druckwächters 31 vorgesehen; der Druckwächter 31 ist
abweichend zu Fig. 1 als 3/2-Wegeventil ohne Schalter 7 ausgebildet
und erfüllt damit zugleich die Funktion des Magnetventils 8 nach
Fig. 1. Mittig ist im Kraftabgabeorgan 27 der Federspeicherzylinder
13 mit der Speicherfeder 15 und der Kolbenstange 14 angeordnet, die
Kolbenstange 14 verläuft quer zur Längsrichtung des Zylinders 26.
Schließlich ist noch ein Magnetventil 32 vorgesehen, welches dem
Magnetventil 25 nach Fig. 3 entspricht. Die Verschaltung der
erwähnten Funktionsteile erfolgt durch in den Wandungen des
Kraftabgabeorgans 27 verlaufende Bohrungen und Kanäle. Am Zylinder
26 sind außenseitig Klemmnuten 33 vorgesehen, an deren einer mittels
einer Klemmvorrichtung 34 ein Anschlag 35 angeklemmt ist. Der
Anschlag 35 ragt nur bei ausgefahrener Kolbenstange in deren
Bewegungsbahn bei sich bewegendem Kraftabgabeorgan 27. Insgesamt
ergibt sich somit ein kolbenstangenloser Zylinder, der bei geringem
Mehraufwand und geringer Vergrößerung des erforderlichen
Einbauraumes zusätzlich zu einer Betriebsbremse eine
reibungsbehafte, in Notfällen wirkende Bremseinrichtung mit einem
formschlüssigen, durch die Klemmvorrichtung 34 justierbar gehaltenen
Notanschlag aufweist.
Die Bremseinrichtung ist auch für hydraulische Druckmittelzylinder
geeignet, der Druckmittelspeicher ist hierbei entsprechend
auszubilden und statt Entlüftungen sind Rückleitungen vorzusehen.
- Bezugszeichenliste 1, 1′Druckmittelquelle 2Druckmittelverbindung 3Rückschlagventil 4Druckmittelspeicher 5Druckwächter 6Feder 7Schalter 8, 8′Magnetventil 9, 9′Bremsorgan10, 10′Druckmittelverbindung11Verbindung12Beaufschlagungsraum13Federspeicherzylinder14Kolbenstange15Speicherfeder16Lochleiste17Loch18Oberfläche19Schalter20Druckmittelverbindung21Wegeventil22Feder23Druckmittelverbindung24Viereck25Magnetventil26Zylinder27Kraftabgabeorgan28Hohlraum29Ausnehmung30Ausnehmung31Druckwächter32Magnetventil33Klemmnut34Klemmvorrichtung35Anschlagp₃Beaufschlagungsdruck p₂Druck p v Druck IErregungsstrom TZeitspanne t₁Zeitpunkt t₂Zeitpunkt t₃Zeitpunkt t₄Zeitpunkt t₅Zeitpunkt t₆Zeitpunkt t₇Zeitpunkt t₈Zeitpunkt t₉Zeitpunkt A-BLinie
Claims (8)
1. Bremseinrichtung für Druckmittelzylinder, insbesondere
kolbenstangenlose Zylinder (26), mit einem durch
Druckmittelbeaufschlagung zuspannbaren Bremsorgan (9, 9′), dessen
Druckmittelbeaufschlagung durch ein Schaltventil (8, 8′) überwacht
ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen eine Druckmittelquelle (1)
und das wenigstens als 3/2-Wegeventil ausgebildete Schaltventil
(8, 8′) ein über ein Rückschlagventil (3) aus der Druckmittelquelle
(1) aufladbarer Druckmittelspeicher (4) eingeordnet ist, daß der
Druck der Druckmittelquelle (1) einen Druckwächter (5) beaufschlagt,
der bei Unterschreiten einer ersten, hohen Druckschwelle das
Schaltventil (8, 8′) auf Öffnen einer ansonsten geschlossenen
Verbindung vom Druckmittelspeicher (4) zum Bremsorgan (9, 9′)
schaltet, daß ein aus dem Druckmittelspeicher (4) beaufschlagter
Federspeicherzylinder (13) vorgesehen ist, der bei Beaufschlagen mit
einem eine zweite, mittlere Druckschwelle unterschreitendem Druck
eine mechanische, zum Bremsorgan (9, 9′) parallel angeordnete
Bewegungssperre (14, 16) aktiviert, und daß das Bremsorgan (9, 9′) die
Nennlast des Druckmittelzylinders bis zum Unterschreiten einer
dritten, niedrigen Druckschwelle ihres Beaufschlagungsdruckes
haltend ausgebildet ist.
2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bewegungssperre als ein vom Federspeicherzylinder (13) schaltbarer
Anschlag (14, 16 bzw. 35) ausgebildet ist.
3. Bremseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anschlag einen vom Federspeicherzylinder (13) bewegbaren,
gegebenenfalls aus der Kolbenstange (14) gebildeten Raststift und
eine Vielzahl von in Hubrichtung des Druckmittelzylinders versetzt
angeordneten, gegebenenfalls in einer Lochleiste (16)
zusammengefaßte Anschlagflächen, gegebenenfalls Wandungen von
Bohrungen (17), aufweist.
4. Bremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckwächter (5) einen die Erregung des als
Magnetventil (8, 8′) ausgebildeten Schaltventils bei Unterschreiten
der ersten Druckschwelle unterbrechenden Schalter (7) aufweist.
5. Bremseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Schalter (7) ein weiterer Schalter (19) elektrisch vorgeschaltet
ist.
6. Bremseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schaltventil (8′) das Bremsorgan (9) wechselweise an den
Druckmittelspeicher (4) oder ein weiteres, die Verbindung zu einer
Druckmittelquelle (1′) bzw. einem Rücklauf steuerndes Schaltventil
(25) anschließt.
7. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei pneumatisch voneinander getrennte Bremsorgane (9 und 9′)
vorgesehen sind, die über ein 5/3-Wegeventil (21) an das
Schaltventil (8, 8′) angeschlossen sind, wobei das 5/3-Wegeventil
(21) in entgegengesetzten Schaltrichtungen von den
Beaufschlagungsdrücken der beiden Bremsorgane (9 und 9′)
beaufschlagt ist, in den Endschaltstellungen jeweils das es mit
seinem Beaufschlagungsdruck in der Schaltrichtung belastende
Bremsorgan (9 oder 9′) und in seiner federstabilisierten, mittleren
Schaltstellung beide Bremsorgane (9 und 9′) mit dem Schaltventil
(8, 8′) verbindet.
8. Bremseinrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, für einen kolbenstangenlosen Zylinder (26), in dessen
Kraftabnahmeorgan (27) das Bremsorgan (9, 9′) integriert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schaltventil (8, 8′), der Druckmittelspeicher
(4) und der Federspeicherzylinder (13) ebenfalls in das
Kraftabnahmeorgan (27) integriert angeordnet sind.
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