DE2528838C3 - Bremsanlage für ein Schienen-Gelenkfahrzeug - Google Patents
Bremsanlage für ein Schienen-GelenkfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsanlage für ein Schienen-Gelenkfahrzeug mit mehreren miteinander
verbundenen Fahrzeugabschnitten, mit zwei sich über die gesamte Fahrzeuglänge erstreckenden Bremsleitungen,
die zwischen den Fahrzeugabschnitten durch lösbare Kupplungen verbunden sind, mit Hilfs- und
Not-Druckmittelbehältern, mit einem auf Betriebs- und Notbremsfälle ansprechenden und dabei der -»weiten
Bremsleitung aus den Behältern Druckmittel / uiührenden
Steuerventil in einem Fahrzeugendabschnitt, und mit auf den Druck in der zweiten Bremsleitung
ansprechenden Bremsenbetätigungseinrichtungen in Fahrzeugendabschnitten.
In der jüngeren Vergangenheit sind Eisenbahnwagen entwickelt worden, die eine erhebliche Länge aufweisen.
So ist beispielsweise eine Länge von mehr als 30 m nicht ungewöhnlich. Dies kann zu Schwierigkeiten führen,
wenn die Wagenlänge sich der maximalen Länge nähen, mit der eine Fahrt über Gleisabschnitte mit dem derzeit
gebräuchlichen minimalen Krümmungsradius gerade noch möglich ist. Um diese Schwierigkeiten zu
beseitigen, sind Gelenkwagen entwickelt worden, die aus mehreren Wagenabschnitten bestehen, die ständig
flexibel miteinander verbunden sind. Die verbundenen Wagenabschnitte werden dabei insgesamt als Fahrzeugeinheit
eingesetzt. Eine entsprechende Entwicklung ist auch bei Lastwagenanhängern zu beobachten.
Aus der I)SPS 24 11 406 ist eine Bremsanlage für
eine Kombination aus einem Zugwagen und einem Anhänger bekannt. Die beiden Fahrzeugabschnitte sind
dabei über Bremsleitungen miteinander verbunden, die
zwischen den Fahrzeugabschnitten über lösbare Kupplungen miteinander in Verbindung stehen. Not-Druckmittelbehälter,
wie sie zum Betätigen einer Notbremse bei Schienen-Gelenkfahrzeugen erforderlich sind, enthält
die bekannte Bremsanlage jedoch nicht. Da es sich bei den Fahrzeugabschnitten um die Zugmaschine und
den Anhänger handelt, muß berücksichtigt werden, daß die beiden Abschnitte häufig voneinander getrennt und
to zusammen mit anderen Fahrzeugabschnitten wieder zu einem vollständigen Fahrzeug zusammengesetzt werden.
Die mit Hilfe der Erfindung zu schaffende Bremsanlage soll dagegen bei einem Gelenkfahrzeug
eingesetzt werden, das stets als eine Einheit benutzt wird.
Auen aus der DE PS 4 49 867 ist eine Bremsanlage
bekannt, die zum Bremsen von zwei gekuppelten Lokomotiven benutzt wird. Die speziellen Bedingungen,
die in einer Bremsanlage für ein stets als Einheit eingesetztes Gelenkfahrzeug berücksichtigt werden
müssen, liegen hier nicht vor. Auch die US-PS 11 83 911
beschreibt eine Bremsanlage für einen Eisenbahnzug mit Lokomotive und Wagen, also nicht für ein aus
mehreren verbundenen Fahrzeugabschnitten zusammengesctztes und als Einheit benutztes Schienen-Gelenkfahrzeug.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bremsanlage der eingangs angegebenen Art so
auszugestalten, daß beim Trennen oder Beschädigen von Kupplungen zwischen den Fahrzeugabschnitten die
Bremsmöglichkeit des gesamten Gelenkfahrzeugs aufrechterhalten bleibt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in dem anderen Fahrzeugendabschnitt eine
Schutzeinrichtung gegen Bremsenausfall bei Trennung oder Beschädigung der Kupplungen zwischen Fahrzeugabschnitten
vorgesehen ist, mit einem über ein Rückschlagventil mit Druck versorgbaren Not-Druckmittelbehälter,
einem Zweiwege-Rückschlagventil, das den größeren Druck aus der zweiten Bremsleitung oder
dem Not-Druckmittelbehälter an die Bremsenbetiitigungseinrichtung
in diesem Fahrzeugendabschnitt anlegt, und einem Steuerorgan, das an die erste Bremsleitung angeschlossen ist und eine Leitungsverbindung
zwischen dem Not-Druckmittelbehälter und der Bremsenbetätigungseinrichtung über das Zweiwege-Rückschlagventil
bei einem starken Druckabfall in der ersten Bremsleitung öffnet.
Die erfindungsgemäße Bremsanlage gestattet also unter Aufrechterhalten der Konzeption, für das gesamte
Gelenkfahrzeug nur eine vollständige Bremsanlage vorzusehen, im wesentlichen mittels der zusätzlichen
und apparativ wenig aufwendigen Schutzeinrichtung, das Beibehalten der Bremswirkung, auch wenn die
Kupplungen zwischen den Fahrzeugabschnitten beschädigt werden sollten. Diese Schutzeinrichtung spricht auf
den Druckfall beim Beschädigen der Kupplungen zwischen den Fahrzeugabschnitten an, und sie sorgt
dafür, daß während eines solchen Notfalls der Druck aus dem Not-Druckmittelbehälter zum Bremsen zur Verfügung
gestellt wird. Dieses Umschalten vom Betriebsbremsdruck auf den Druck aus dem Not-Druckmittelbehälter
erfolgt automatisch, sobald auf Grund einer Beschädigung einer der Kupplungen das Zweiwcge-
·>"> Rückschlagventil den nun größeren Druck aus dem
Not-Druckmiltelbehälter an die Bremsbetätigungseinrichtung
des zugehörigen Kahrzeugendabschnitts anlegt.
Die Erfindung wird nun an Hand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Darstellung eines Schienen-Gelenkfahrzeugs
mit der Bremsanlage,
F i g. 2 ein schematisches Schaltbild der Bremsanlage
und
F i g. 3 eine Darstellung eines Teils der Bremsanlage von Fig.2.
Ein Gelenkfahrzeug 10 besteht aus drei einzelnen Fahrzeugabschnitten 12, 14 und 16. Die einzelnen
Fahrzeugabschnitte 12, 14 und 16 sind an ihren Enden jeweils durch einachsige Drehgestelle 18, 20 und 22
unterstützt und durch nicht näher dargestellte flexible Kupplungen miteinander verbunden. Der Fahrzeugabschnitt
16 ist teilweise ausgebrochen dargestellt, wodurch das Innere sichtbar wird; im Inneren des
Fahrzeugabschnittes sind mehrere übereinander angeordnete Stauräume 24,26 und 28 zur Aufnahme von
Ladungen wie etwa Personenkraftwagen vorgesehen. Unterhalb des Fahrzeugabschnittes 16 ist eine Bremssteuereinheit
30 üblicher Bauart mit einem Steuerventil und Hilfsluftbehältern vorgesehen. Unterhalb des
Fahrzeugabschnittes 12 befindet sich ferner eine Schutzeinrichtung 3Z Am Fahrzeugabschnitt 16 ist ein
Handrad 34 zum Betätigen des Standbremsensystems der zu beschreibenden Bremsanlage vorgesehen,
welches in F i g. 1 nicht näher dargestellt ist.
Die Bremsanlage kann auch bei einem Schienen-Gelenkfahrzeug eingesetzt werden, das weniger oder menr
Fahrzeugabschnitte aufweist als in Fig. 1 dargestellt sind. Ähnlich ist auch die Anordnung der üblichen
Steuereinheit 30 mit Steuerventil und Hilfsluftbehälter, der Schutzeinrichtung 32 und des Standbremssystems
bzw. dessen Handrades 34 an den endseitigen Fahrzeugabschnitten lediglich beispielhaft veranschaulicht.
Eine Bremsleitung 46 der Bremsanlage verläuft über die gesamte Länge des Gelenkfahrzeugs und weist
zwischen den Fahrzeugabschnitten 12 und 14 sowie 14 und 16 flexible Kupplungen 48 in der dargestellten
Weise auf. Die Kupplungen 48 sind so ausgelegt, daß beim Trennen der Abschnitte des Gelenkfahrzeugs
während des Betriebes ein Lösen der Kupplungen erfolgt und ein Druckfall an beiden Seiten der
Unterbrechung stattfindet, dessen Zweck weiter unten noch näher erläu'ert wird. Die Bremsleitung 46 kann
mittels elektro-pneumatischer Verbindungsstücke 50 an die entsprechenden Bremsleitungen der benachbarten
Wagen im Zug angeschlossen sein, wobei diese benachbarten Wagen von üblicher Bauart sein können.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein übliches Steuerventil 52 mit einem üblichen Zweikammer-Hilfsluftbehälter
54 für das Betätigen der Betriebs- und der Notbremse am Fahrzeugabschnitt 16 vorgesehen und
steht in Strömungsverbindung mit der Bremsleitung 46. Bremsleitungen 56 und 58 mit Verbindungen 62 gehen in
der dargestellten Weise vom Steuerventil 52 ab. Die Leitung 58 verläuft vom Fahrzeugabschnitt 16 zurück
durch die Fahrzeugabschnitte 14 und 12 und ist zwischen den Fahrzeugabschnitten 16 und 14 sowie 14
und 12 durch übliche flexible Kupplungen 60 verbunden, die beim Lösen oder Unterbrechen die Leitung 58 an
beiden Seiten der Trennung abschließen, um einen Druckfall zu vermeiden. Die Leitungen 56 und 58 sind
jeweils mit als BremsenbetäPgungscinrichtungen wirkenden Pneumatik-Hydraulik-Druckverstärkern 66
bzw. 64 verbunden, die in den Fahrzeugabschnitten 16 bzw. 12 angeordnet sind. Die Druckverstärker 64 und 66
weisen hydraulische Ausgangsdruckleitungen 68 und 70 auf, die in der dargestellten Weise mit der Betriebsbremsleitung
72 der Bremseinrichtungen verbunden sind. Die Betriebsbremsleitung 72 verläuft über die
gesamte Länge der Fahrzeugabschnitte 12, 14 und 16 und ist zwischen den Abschnitten 12 und 14 sowie 14
und 16 mittels Anschlußkupplung 74 verbunden, die
ίο flexible Kupplungen aufweisen, welche in ihrer Arbeitsweise
den Kupplungen 60 entsprechen, also beim Unterbrechen die benachbarten Leitungsstücke abschließen.
Die Anschlußkupplungen 74 sorgen auch für eine hydraulische Verbindung der Bremsleitungen 72 zu
den Bremszylindern 76 mittels Anschlußleitungen 72/4, 72ßund72C
Eine weitere Bremsleitung 78 für die Standbremse verläuft in Längsrichtung entlang den Fahrzeugabschnitten
12, 14 und 16 und ist mittels der Anschlußkupplungen 74 zwischen den Abschnitten 12 und 14
sowie 14 und 16 flexibel verbunden. Die Bremsleitung 78 für die Hand- oder Standbremse ist mittels der
Anschlußkupplung 74 mit einem Handbremsteil 80 auf dessen Bremsseite über Verbindungsleitungen 7SA, 7SB
.'"> und 78C verbunden. Standbremsleitungen 82 und 84
verbinden die als Standbremshauptleitung wirkende Bremsleitung 78 mit dem stromaufseitigen Ende der
Nachstelleinrichtung der Druckverstärker 64 und 66, wie dies in F i g. 3 im einzelnen dargestellt ist. Eine
jo Handbremslöseleitung 86 verläuft über die gesamte Länge der Fahrzeugabschnitte 12, 14 und 16 und ist
mittels der Anschlußkupplung 74 zwischen den Abschnitten 12 und 14 sowie 14 und 16 flexibel verbunden.
Die Leitung 86 ist mittels der Verbindungsleitungen
J5 86/4,86S und 86Cmit der Löseseite des Handbremsteiles
80 verbunden. Eine Versorgungsleitung 88, die zu einem Hydraulikbehälter führt, verläuft entlang der
Fahrzeugabschnitte 12, 14 und 16 und ist zwischen den Fahrzeugabschnitten 12 und 14 sowie 14 und 16 durch
au Kupplungen 90 und 92 flexibel verbunden, die genauso
wie die Kupplungen 60 ausgebildet sind.
Die Schutzeinrichtung 32 ist mit der Bremsleitung 46, der Bremsleitung 58 und dem Druckverstärker 64
verbunden (Fig.3). Mit der Bremsleitung 46 ist ein an
4"; sich bekanntes Druckminder-Relaisventil 96 verbunden.
Dieses Ventil hat die Aufgabe, den Druckfall entlang der Bremsleitung 46 zu beschleunigen, der die Bremsbetätigung
auslöst. Das Ventil 96 ist von der bekannten Bauart, die bei Schienenfahrzeugen eingesetzt wird,
)0 deren Druckluftleitung in jedem Wagen langer als etwa
23 Meter ist. Ein Betätigungsglied 98 für die Standbremse ist mit den Leitungen 78 und 86 sowie mit
dem Hydraulikbehälter 100 verbunden, der in der dargestellten Weise seinerseits mit der Leitung 88
ν-, verbunden ist.
Mit der Bremsleitung 46 ist über eine Zweigleitung 114 ein druckgesteuertes, federbelastetes Steuerorgan
112 verbunden, das als Zweistelluii(?sschieber ausgebildet
ist, wobei die Zweigleitung 114 in der dargestellten
w) Weise an die Steuerseite des Steuerorgans 112
angeschlossen ist. Die Zweigleitung 114 ist weiterhin an
ein Rückschlagventil 116 angeschlossen, durch welches hindurch Druckluft zum Not-Druckmittelbehälter 118
strörrin kann; hierzu ist ein T-Anschluß 120 vorgese-
hi hen, durch den Luft vom Rückschlagventil 116 zum
Not-Druckniittelbehälter 118 strömt. Wenn die Bremsleitung
46 unter Druck ist, wird das Steuerorgan 112 aus seiner mit 1 bezeichneten Ruhestellung in seine mit 2
bezeichnete Steuerstellung überführt, in der in der Zweigleitung 114 fließende Druckluft im Not-Druckmittelbehälter
118 gespeichert wird. Wenn ein wesentlicher Druckfall in der Bremsleitung 46 austritt, beispielsweise
bei einem Bruch der flexiblen Kupplung 48 zwischen den Fahrzeugabschnitten 12 und 14, kehrt das
Steucorgar. 1J2 in seine Ruhestellung ί zurück, in der
die im Not-Druckmittelbehälter 118 gespeicherte Luft durch das Steuerorgan 112 abfließen und ein Zweiwege-Rückschlagventil
124 mit Anschlüssen 128, 130 und 132 über eine Leitung 122 betätigen kann, in der Darstellung
gemäß Fig. 3 befindet sich das Zweiwege-Rückschlagventil
124 mit einer Dichtkugel 125 in seiner normalen Betriebslage, in der eine Strömungsverbindung zwischen
der Bremsleitung 58 und dem Druckverstärker 64 hergestellt ist.
Wenn infolge einer Unterbrechung der Kupplungen 48 und 60 ein Druckfall in der Bremsleitung 46 auftritt,
wird das Steuerorgan 112 in seine Stellung 1 zurückgeführt, wodurch Druck aus dem Not-Druckmittelbehälter
118 die Dichtkugel 125 des Rückschlagventils 124 in der Zeichnung nach rechts drückt und zu
einem Betätigen des Druckverstärkers 64 führt. Dies führt zu einem Anlegen der Bremsen im Abschnitt 12
des Gelenkfahrzeugs; derselbe Druckfall in der Bremsleitung 46 führt gleichzeitig zum Betätigen der
Bremsen in den Abschnitten 14 und 16 durch das Steuerventil 52. Das Sicherheitssystem der Bremsanlage
stellt somit sicher, daß im Falle eines Bruches in der Bremsleitung 46 ein Bremsen in sämtlichen Fahrzeugabschnitten
erfolgt.
Die über eine Leitung 126 und Anschlußteile 134 und 136 mit dem Rückschlagventil 124 verbundenen
Druckverstärker 64 und 66 der Bremsanlage weisen jeweils einen verstärkenden Pneumatik-Hydraulik-Druckübersetzer
150, eine Nachstelleinrichtung 152 und ein doppeltwirkendes Rückschlagventil 154 auf. Der
Druckübersetzer 150 enthält eine Hydraulikpumpe mit einem Pumpenzylinder 156 und einem hin- und
herbeweglichen Kolben 158, der im Zylinder 156 einen Arbeitsraum 160 mit einem Kanal 168 begrenzt, durch
den Druckmittel zu und von den Bremszylindern 56 strömen kann. Der Kolben 158 wird im Förderhub zum
Verdrängen von öl aus dem Arbeitsraum 160 durch einen Druckluftantrieb 162 angetrieben, der auf den
Ausgangsdruck entweder der Schutzeinrichtung 32 oder des Steuerventils 52 anspricht; der Kolben 158 wird in
seinem Saughub in die dargestellte zurückgezogene Lage durch eine Rückführfeder 164 zurückgeführt. Der
maximale Förderdruck der hydraulischen Pumpe entspricht dem Produkt des dem Antrieb 162 zugeführten
pneumatischen Druckes und dem Verhältnis der Wirkflächen des Kolbens des Pneumatikantriebes und
des Pumpenkolbens 158. Der Druckübersetzer 150 ist mittels einer Leitung 94 mit dem Behälter 100 der
Steuereinheit 98 für die Standbremse über die Versorgungsleitung 88 verbunden, zwei Leitungswege
verbinden die Leitung 95 mit dem Arbeitsraum 160. Der erste Leitungsweg umfaßt den Kanal 166 und ein durch
den Pumpenkolben 158 sowie die öffnung 168 in der Wand des Zylinders 156 gebildetes Steuerorgan,
welches eine Strömung nur zuläßt, wenn der Kolben im Bereich seiner zurückgezogenen Lage ist Dieser
Leitungsweg dient dazu, den Arbeitsraum 160 und die mit ihm verbundenen Kammern mit Hydraulikflüssigkeit
gefüllt zu halten, wenn die Betriebsbremse gelöst wird, und einen Abfluß von öl aus den Bremszylindern
zu ermöglichen, wenn der Arbeitsspalt an den Bremsbacken vergrößert wird. Der zweile Leitungswej
umfaßt den Kanal 166, den an der Kolbenrückseile in Bereich der Kolbenstange liegenden Raum 170 de
Zylinders 156 und einen Kanal 172, der durch der Kolben 158 hindurch verläuft und ein Rückschlagventi
174 enthält, welches eine Strömung aus dem Arbeits raum 160 blockiert.
Dieser zweite Leitungsweg dient zum Steuern de Saugwirkung, welche der Druckübersetzer 150 auf di<
ίο Nachstelleinrichtung 152 ausübt, und stellt sicher, dal
der Kolben 158 in seine zurückgezogene Lag( zurückkehrt. Das Rückschlagventil 154 weist einen Sit;
176 im Kolben 158 und einen damit zusammenarbeiten den Ventilteller 178 auf, der an einem hin- um
herbeweglichen Ventilschaft 180 befestigt ist; de Ventilteller 178 ist durch eine leichte Schraubendruckfe
der 182 gegen den Sitz 176 belastet. Durch den schräger Kanal 172, der den rückwärtigen Zylinderraum 170 mi
einer Kammer 184 im Kolben 158 am stromaufseitigei
2(i Ende des Sitzes 176 verbindet, wird dem Rückschlag
ventil öl zugeführt. Der Ventilteller 178 weist ein« Dichtfläche auf, die sowohl einen Metallabschnitt al:
auch einen durch einen elastischen O-Ring gebildete!
Abschnitt aufweist. Bei dieser Ausbildung muß de Druckfall über den Ventilteller 178 vergleichsweisi
niedrig gehalten werden, um ein Abheben des O-Ringe von seiner Nut im Ventilteller zu vermeiden. Daher is
der im Winkel verlaufende Kanal 172 so bemessen, dal er den überwiegenden Anteil des Druckfalles erzeug!
der zum öffnen des Ventils 174 erforderlich ist. Dadurcl
wird der vorteilhafte Nebeneffekt erzielt, daß au einfache Weise die Saugwirkung gesteuert werdei
kann, welche der Übersetzer 150 auf die Nachstellein richtung 152 ausübt. Wenn daher die Saugwirkung de
Übersetzers zum Erhöhen der Rückzugskräfte an dei Bremszylindern 76 ausgenutzt werden soll, so kann da
Maß dieser Unterstützung ganz einfach durch Vermin derung oder Vergrößerung des Durchmessers de
Kanals 172 erhöht oder vermindert werden.
Das doppeltwirkende Rückschlagventil 154 dien wahlweise zum Verbinden der Nachstelleinrichtung 15;
mit der Standbremsleitung 82 oder einem Verbindungs kanal 186 zum Druckübersetzer 150, je nachdem, ii
welcher dieser beiden Leitungen der höhere Drucl herrscht. Das Ventil weist einen mit zwei Steueröffnun
gen 188 und 190 versehenen Ventilkörper auf; di( Steueröffnungen 188 und 190 sind mit der Steuerzweig
leitung 82 bzw. dem Kanal 186 verbunden. Weiterhir weist das Gehäuse des Ventils 154 zwei Steueröffnun
so gen 192 und 194 auf, die über eine Leitung 196 mit dei
Nachstelleinrichtung 152 in Verbindung stehen. In
Ventilgehäuse ist h>n- und herbeweglich gelagert eit zylindrischer Schaltkörper 198 vorgesehen. Die einan
der gegenüberliegenden Enden des Schaltkörpers 19J sind dem Druck an den Steueröffnungen 188 und 19<
ausgesetzt und jeweils mit einem Dichtkopf 200 bzw 202 versehen, der jeweils mit einem der gehäuseseitigei
Sitze 204 bzw. 206 zum Steuern der Strömung zwischei der zugeordneten Steueröffnung 188 oder 190 und de
benachbarten, der Steueröffnungen 192 bzw. 19< zusammenarbeitet Die Dichtfläche jedes Dichtkopfe:
weist einen Metallabschnitt und einen elastischei O-Ring auf, die mit dem zugehörigen Sitz zun
Vermeiden einer Leckströmung bei hohen bzw niedrigem Druck zusammenarbeiten. Der Schaltkörpe:
198 ist mit einem mittleren zylindrischen Steuerteil 20) versehen, dessen axiale Abmessungen so gewählt sind
daß bei der Mittellage des Schaltkörpers 198 die beidei
Steueröffnungen 192 und !94 teilweise abgedeckt und
damit gedrosselt werden. Dadurch, daß niemals beide Steueröffnungen 192 und 194 vollständig abgeschlossen
sind, ist sichergestellt, daß der Schaltkörper 198 niemals in seiner Mittellage stecken bleibt, während die
erwähnten Drosselungen verhindern, daß eine Kurzschlußströmung zwischen den Steueröffnungen 188 und
190 eine solche Größe annimmt, daß die Funktion des einen oder des anderen Bremszylinders beeinträchtigt
wird.
Die Nachstelleinrichtung 152 weist einen abgesetzten Zylinder 210 auf, dessen einander gegenüberliegende
Enden durch Abschlußplatten 212 und 214 abgeschlossen sind. Im Zylinder 210 ist hin- und herbeweglich ein
Kolben 216 mit unterschiedlichen Wirkflächen gelagert, der einen Abschnitt 218 großen Durchmessers und
einen Abschnitt 220 kleinen Durchmessers aufweist, welche in die abgesetzten Abschnitte des Zylinders 210
passen. Der Kolben 216 teilt den Zylinder 210 in zwei Arbeitsräume 222 und 224. Der Arbeitsraum 224 am
Ende des Zylinders mit kleinerem Durchmesser steht über eine öffnung 226 und die Leitungen 68 bzw. 70 in
ständiger Strömungsverbindung mit dem Bremszylinder 76. Der Mittelabschnitt des Zylinders, der den Bereich
der Abstufung 228 umfaßt, ist mittels einer öffnung 230
zur Atmosphäre hin drucklos gehalten. Die beiden Arbeitsräume 222 und 224 sind normalerweise voneinander getrennt; unter bestimmten Arbeitsbedingungen
jedoch kann Druckflüssigkeit von einem Arbeitsraum in den anderen durch eine nach Art einer Hülse in eine
axiale, den Kolben 216 durchsetzende Bohrung eingeschraubte Ventileinheit übertreten. Die Ventileinheit 232 weist einen Übertrittskanal mit einem axialen
Abschnitt 234 und einem radialen Abschnitt 236 auf, zwischen denen ein Sitz 238 angeordnet ist, der mit
einer Dichtkugel 240 zusammenarbeitet. Die Dichtkugel wird durch den Druck im Arbeitsraum 222 und durch die
Spannung einer Schraubendruckfeder 242 gegen den Sitz 238 gedrückt, durch den Druck im Arbeitsraum 224
wird sie vom Sitz abgehoben. Die Ventileinheit 232 wirkt somit als Überdruckventil und erlaubt eine
Strömung vom Arbeitsraum 224 in den Arbeitsraum 222, wenn der Druck im Arbeitsraum 224 den Druck im
Arbeitsraum 222 um einen vorbestimmten Betrag übersteigt Die Spannung der Feder 242 wird dabei so
gewählt, daß die Ventileinheit 232 bei einer Druckdifferenz in der Größenordnung von etwa 0,8 bar öffnet. Die
Dichtkugel 240 kann außerdem mechanisch durch eine Schubstange 244 von ihrem Sitz abgehoben werden; die
Stange ist an einem an der Abschlußplatte 214 gelagerten Kreuzstück 246 befestigt Eine solche
Ventilbetätigung dient dazu, das Ventil zu öffnen, unmittelbar bevor der Kolben 216 sein (in der
Zeichnung) rechtes Hubende erreicht, also beispielsweise 1,6 mm bevor der Kolben an der Abschlußplatte 214
anschlägt, so daß in der Endlage eine Strömung aus dem
Arbeitsraum 222 in den Arbeitsraum 224 erfolgen kann. Die Bedeutung des Flüssigkeitsübertrittes durch die
Ventileinheit 232 ergibt sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Arbeitsweise der Bremsanlage. Der
Hub des Kolbens 216, also der axiale Abstand zwischen den beiden Endlagen, in denen der Kolben an den
Platten 212 bzw. 214 anschlägt, bestimmt den Arbeitsspalt zwischen den Bremsbacken und den Rädern.
Wenn die Bremsanlage gemäß F i g. 2 und 3 in Betrieb ist und sowohl die Standbremse als auch die
Betriebsbremsen gelöst sind, nehmen die Bauteile ihre dargestellte Lage ein; der Schaltkörper 198 der
Ventileinheit 154 bleibt in der Lage, die er während der unmittelbar vorangegangenen Bremsenbetätigung eingenommen hat Wenn eine Betriebsbremsung eingeleitet wird, liefert das Steuerventil 52 Druckluft für die
Druckverstärker 64 und 66 mit einem der beabsichtigten Bremsleistung entsprechenden Druck; der Luftdruckantrieb 162 bewegt dann den Pumpenkolben 158 zur
Veränderung von öl nach rechts. Bei Bewegungsbeginn des Kolbens 158 wird der Kanal 168 gegenüber dem
ίο Arbeitsraum 160 abgeschlossen, so daß das aus dem
Arbeitsraum verdrängte und zur Arbeitsleistung bestimmte öl durch den Verbindungskanal 186 austritt. Da
die Standbremsleitung 82 bei gelöster Standbremse drucklos in den Behälter 100 mündet wird das durch den
is Verstärker in den Kanal 186 eingedrückte öl den
Schaltkörper 198 des doppeltwirkenden Rückschlagventils 154 nach oben drücken, so daß der Dichtkopf 200
an den Sitz 204 angelegt und die Steueröffnung 188 von der Steueröffnung 194 getrennt wird, während der
Dichtkopf 202 vom Dichtsitz 206 abhebt und eine Strömungsverbindung zwischen der Steueröffnung 190
und der Steueröffnung 194 hergestellt wird. Als Folge hiervon strömt das vom Druckübersetzer 150 verdrängte öl durch das Rückschlagventil 154 und den Kanal 186
in den Arbeitsraum 222 der Nachstellvorrichtung 152. Beim Druckaufbau im Arbeitsraum 222 wird der Kolben
216 in der Zeichnung nach rechts verschoben und verdrängt öl aus dem Arbeitsraum 224 in die
Bremszylinder 76. Dadurch werden die Bremsstangen
der Bremszylinder 76 ausgetrieben und die Bremsbakken an die Räder angelegt Wenn der Arbeitsspalt der
Bremsbacken kleiner ist als er von der Nachstelleinheit 152 aufrechterhalten werden soll, werden die Bremsbakken an die Räder angelegt bevor der Kolben 216 sein
rechtes Hubende erreicht, unter Umständen bereits nach einer kurzen Bewegung des Kolbens 216 aus seiner
Anfangslage heraus. Als Folge hiervon wird in dieser Lage der Druck im Arbeitsraum 224 über den Druck im
Arbeitsraum 222 hinaus ansteigen, da der die Arbeits
räume 222 und 224 trennende Kolben 216 Abschnitte
216 und 220 mit verschiedenen Wirkflächen aufweist Wenn die Druckdifferenz den an der Ventileinheit 232
eingestellten Wert erreicht hebt die Dichtkugel 240 vom Sitz ab und gestattet eine Strömung vom
Arbeitsraum 224 in den Arbeitsraum 222 durch die Übertrittskanalabschnitte 234 und 236. Dadurch wird
erreicht daß der Kolben 216 über seinen gesamten Hubbereich bis zum rechten Hubende verschoben
werden kann.
Unmittelbar bevor der Kolben 216 an der Abschlußplatte 214 anschlägt gelangt die Schubstange 244 mit
der Dichtkugel 240 in Berührung. Wenn der Kolben sein Hubende erreicht hat, wird daher die Dichtkugel in ihrer
Öffnungslage gehalten; dann stehen die Bremszylinder
76 in unmittelbarer Strömungsverbindung mit dem
Arbeitsraum 160 des Druckübersetzers 150. Dadurch kann Hydrauliköl in der Menge in die Bremszylinder
einströmen, wie dies während der Bremsbetätigung erforderlich wird, wobei die Drücke in den Bremszylin
dem proportional zum pneumatischen Steuerdruck der
Steuerventile 52 aufrechterhalten werden.
Wenn die Betriebsbremse gelöst wird, wird der
Ausgangsdruck des Steuerventils 52 abgebaut, so daß die Rückführfeder 164 des Druckverstärkers den
es Kolben 158 zurückführt und so den Druck in den
Arbeitsräumen 160 und 222 des Druckübersetzers 150 bzw. der Nachstelleinrichtung 252 vermindert Der
Druck in den Bremszylindern, der auch im Arbeitsraum
224 herrscht, schiebt sodann den Kolben 216 nach links,
so daß sich die Dichtkugel 240 wieder auf ihren Sitz 238 legt. Wenn somit der Druckkolben 158 des Druckverstärkers zurückgezogen wird und öl aus dem Arbeitsraum 222 abzieht, wird auch der Kolben 216 der
Nachstellvorrichtung in seine ursprüngliche Lage zurückgezogen; es tritt dann öl aus den Bremszylindern
in den Arbeitsraum 224 über. Dabei ist zu beachten, daß während des Bremsens die Dichtkugel 240 durch die
Schubstange 244 in vom Sitz 238 abgehobener Lage gehalten wurde, so daß ein Druckausgleich zwischen
den Arbeitsräumen 222 und 224 stattfand. Wegen des Unterschiedes in den Wirkflächen der Kolbenabschnitte
218 und 220 hält der beidseitig ausgeglichene Druck den Kolben 216 in seiner rechten Endlage. Wenn die
Bremsen sodann gelöst werden, muß der Druck im Arbeitsraum 222 unter den Druck im Arbeitsraum 224
um einen solchen Betrag abgesenkt werden, der ausreicht, die auf den Kolben 216 trotz der unterschiedlichen Wirkflächen einwirkenden Druckkräfte auszugleichen und überdies die Reibung des Kolbens im
Zylinder zu überwinden, damit der Kolben 216 eine Bewegung in Richtung auf seine Ausgangslage beginnt
Da die Ventileinheit 232 im Moment des Bremsenlösens geöffnet ist, muß der zum Einleiten der Bewegung des
Kolbens 216 erforderliche Differenzdruck anfangs ausschließlich durch die ölströmung aus dem Arbeitsraum 224 durch das Ventil hindurch erzeugt werden. In
der Regel erfolgt das Bremsenlösen schnell genug, so daß die Strömungsgeschwindigkeit durch die Ventileinheit 232 hindurch ausreicht, den für ein Verschieben des
Kolbens 216 erforderlichen Differenzdruck zu erzeugen und das Ventil zu schließen. Wenn jedoch der Druck im
Arbeitsraum 222 sehr langsam abgebaut wird, so kann es vorkommen, daß sich der erforderliche Differenzdruck nicht einstellt und der Kolben 216 folglich in
seiner rechten Endlage stehenbleibt.
In einem solchen Fall kann das gesamte öl in den Bremszylindern in den Speicherbehälter 100 fließen;
dann ziehen die Bremszylinder 76 die Bremsstangen voll ein, so daß die zuvor erfolgte Bremseneinstellung über
die Nachstelleinrichtung 152 verlorengeht Der Hub des Druckkolbens 158 des Druckverstärkers ist jedoch
unter der Annahme bemessen, daß eine ständige Einstellung oder Nachstellung der Bremsen erfolgt
Daher schlägt der Kolben bei der nächsten Betriebsbremsung in seiner rechten Endlage des Druckhubes an,
bevor die Bremsbacken den Arbeitsspalt überbrückt haben. Somit greifen die Betriebsbremsen bei dieser
Betätigung nicht
Um einen solchen Ausfall der Betriebsbremse zu vermeiden, kann die Nachstelleinrichtung 152 mit einer
Einrichtung zum Drosseln des ölflusses durch die Ventileinheit 232 hindurch versehen sein, wenn diese
durch die Schubstange 244 offengehalten wird. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist diese Einrichtung
als Rückschlagventil ausgebildet, welches einen Sitz 248,
der an der Ventileinheit 232 vorgesehen ist und den axialen Abschnitt 234 des Obertrittskanals umgibt,
sowie einen Dichtkörper 250 aufweist, der gleitbeweglich an der Schubstange 244 gelagert ist Der
Dichtkörper 250 ist in Richtung auf das Ende der Schubstange 244 durch eine Schraubendruckfeder 252
belastet, die sich andernends am Kreuzstück 246 abstützt, wobei die Bewegung des Dichtkörpers in
Richtung auf das Ende der Schubstange 244 durch einen Sprengring 254 an der Schubstange 244 begrenzt ist
Dieser Sprengring ist so angeordnet, daß während der
Bewegung des Kolbens 216 der Sitz 248 den
Dichtkörper 250 unmittelbar vor einer Berührung der Dichtkugel 240 mit der Schubstange 244 berührt. Bei
einer solchen Anordnung verhindert das durch den Sitz 248 und den Dichtkörper 250 gebildete Rückschlagventil stets eine Strömung vom Arbeitsraum 224 in den
Arbeitsraum 222, wenn die Dichtkugel 240 durch die Schubstange 244 in ihrer Öffnungslage gehalten ist. Als
Folge hiervon wird der zum Verschieben des Kolbens
216 zurück in seine linke Endlage erforderliche
Differenzdruck bei einem Bremsenlösen sofort aufgebaut, und zwar unabhängig von der Geschwindigkeit
des Druckabbaues im Arbeitsraum 222. Das durch den Dichtsitz 248 und den Dichtkörper 250 gebildete
Rückschlagventil hat selbstverständlich keinerlei Wirkung mehr, wenn der Kolben 216 sich so weit bewegt
hat daß mittels des Sprengringes 254 der Dichtkörper 250 von seinem Sitz abgehoben wird, so daß dieses
Rückschlagventil in der oben beschriebenen Weise ein
Die Bewegung des Druckkolbens 158 und des Kolbens 216 der Nachstelleinrichtung beim Lösen der
Bremse wird durch den kombinierten Einfluß der vom Druckverstärker erzeugten Saugwirkung und der auf
die Bremszylinder ausgeübten Rückzugskräfte herbeigeführt, die entweder durch Rückholfedern oder wie
häufig üblich ist, durrt die auf die Bremsbacken und deren Hängegestänpe einwirkende Schwerkraft erzeugt
werden. Wenn angenommen wird, daß der Arbeitsspalt
an den Bremsbacken beim Beginn der Bremsenbetätigung zu klein war, so ist die bei der Bewegung des
Kolbens 216 aus dem Arbeitsraum 222 wieder ausgetriebene ölmenge zwangsläufig größer als die
beim Bremsen aus dem Arbeitsraum 160 des Druckver
stärkers verdrängte ölmenge. Daher kehrt der Kolben
158 des Druckverstärkers in seine zurückgezogene Anfangslage zurück, bevor der Kolben 216 der
Nachstelleinrichtung seine linke Endlage erreicht hat Dies hindert jedoch den Kolben 216 nicht daran, in seine
*o linke Endlage zu gleiten, da beim vollen Rückzug des
Druckkolbens 158 die Kanäle 168 wieder geöffnet werden, durch die überschüssiges öl aus dem Arbeitsraum 222 in den Behälter 100 entweichen kann. Daher
wird der am Ende des Lösevorganges der Bremsen
«5 herrschende Arbeitsspalt der Bremsbacken durch das Verschiebevolumen des Kolbens 216 der Nachstelleinrichtung bestimmt. Wenn somit der Arbeitsspalt der
Bremsbacken zu klein ist so kann er durch wiederholtes Bremsenbetätigen mittels der Nachstellvorrichtung 152
auf den gewünschten Wert vergrößert werden.
Wenn ein Bremsen bei anfänglich zu großem Arbeitsspalt an den Bremsbacken erfolgt, so erreicht
der Kolben 216 der Nachstelleinrichtung seine rechte Endlage, bevor die Bremszylinder 76 die Bremsbacken
an die Räder angelegt haben. In diesem Fall erfolgt daher während der Bewegung des Kolbens 216 nach
rechts kein Druckanstieg im Arbeitsraum 224; die Ventileinheit 232 bleibt daher bis kurz vor dem
Erreichen der rechten Endlage, also Anschlag des
eo Kolbens an der Abschlußplatte 214, geschlossen. In
dieser Lage hebt die Schubstange 244 den Dichtkörper 250 ab, so daß zusätzliches öl zum Oberbrücken des
Arbeitsspaltes an den Bremsbacken und zum Erzielen der gewünschten Bremskraft durch den Übertrittsab-
es schnitt 234 und 236 in die Bremszylinder 76 eintreten
kann. Da beim Bremsenbetätigen der Kolben 216 über seinen gesamten Hub in Anlage an die Abschlußplatte
214 verschoben wird, entzieht die Nachstelleinrichtung
152 dem Bremszylinder 76 beim nachfolgenden Lösen der Betriebsbremse genau dieselbe ölmenge wie in dem
weiter oben beschriebenen Fall. Somit wird in Fällen, in denen der Arbeitsspalt der Bremsbacken anfänglich zu
groß ist, dieser Arbeitsspalt mittels der Nachstelleinrichtung 152 auf den gewünschten Wert vermindert.
Wie ohne weiteres ersichtlich ist, ist bei einem anfänglich zu großen Arbeitsspalt der Bremsbacken die
vom Druckverstärker 150 beim Bremsen verdrängte ölmenge zwangsläufig größer als die beim nachfolgen-
12
den Lösen der Bremsen in den Druckverstärker zurückgeführte ölmenge. Beim Lösen der Bremsen wird
daher der Kolben 216 der Nachstelleinrichtung in seine Anfangslage, in der er die Absch'ußpiatte 212 berührt,
r^rückgeführt, bevor der Kolben 158 des Druckverstärkers
seine zurückgezogene Lage erreicht hat. In diesem Fall wird öl vom Behälter 100 durch den Kanal 172 und
das Rückschlagventil 174 in den Arbeitsraum 160 '■herführt, so daß sichergestellt ist, daß der Kolben 158
in seine zurückgezogene Lage zurückkehrt
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Bremsanlage für ein Schienen-Gelenkfahrzeug mit mehreren miteinander verbundenen Fahrzeugabschnitten, mit zwei sich Ober die gesamte Fahrzeuglänge erstreckenden Bremsleitungen, die zwischen den Fahrzeugabschnitten durch lösbare Kupplungen verbunden sind, mit Hilfs- und Not-Druckmittelbehältern, mit einem auf Betriebs- und Notbremsfälle ansprechenden und dabei der zweiten Bremsleitung aus den Behältern Druckmittel zuführenden Steuerventil in einem Fahrzeugendabschnitt, und mit auf den Druck in der zweiten Bremsleitung ansprechenden Bremsenbetätigungseinrichtungen in Fahrzeugendabschnitten, dadurch gekennzeichnet, daß in dem anderen Fahrzeugendabschnitt (12) eine Schutzeinrichtung (32) ^egen Brecisenausfall bei Trennung oder Beschädigung der Kupplungen (48) zwischen Fahrzeugabschnitten (12, 14 und 16) vorgesehen ist, mit einem über ein Rückschlagventil (116) mit Druck versorgbaren Not-Druckmittelbehälter (118), einem Zweiwege-Rückschlagventil (124), das den größeren Druck aus der zweiten Bremsleitung (58) oder dem Not-Druckmittelbehälter (115) an die Bremsenbetätigungseinrichtung (64) in diesem Fahrzeugendabschnitt (12) anlegt, und einem Steuerorgan (112) das an die erste Bremsleitung (46) angeschlossen ist und eine Leitungsverbindung (122, 126) zwischen dem Not-Druckmittelbehälter (118) und der Bremsenbetätigungseinrichtung (64) über das Zweiwege-Rückschlagventil (124) bei einem starken Druckabfall in der ersten Bremsleitung (46) öffnet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Family Applications (1)
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FR (1) | FR2276203A1 (de) |
GB (1) | GB1489945A (de) |
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RU208479U1 (ru) * | 2021-08-25 | 2021-12-21 | Общество с ограниченной ответственностью «Всесоюзный научно-исследовательский центр транспортных технологий» (ООО «ВНИЦТТ») | Тормозная система сочлененного железнодорожного транспортного средства |
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- 1975-06-27 FR FR7520240A patent/FR2276203A1/fr active Granted
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