DE3518717C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Feststell-Bremseinrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige, den gesetzlichen Vorschriften entsprechend aus
gelegte Feststell-Bremseinrichtungen sind in den ver
schiedensten Ausführungsarten allgemein bekannt:
bei Fahrzeugen mit Vorderachs-/Hinterachs-Bremskreisauf teilung, die an den Hinterrädern Trommelbremsen haben, ist zur Realisierung der Feststellbremse eine über einen Seil zug wirkende mechanische Betätigungseinrichtung für die Trommelbremsen vorgesehen, die im Rahmen der Betriebsbremse hydraulisch betätigt werden. Bei Fahrzeugen, bei denen sowohl die Vorderrad- als auch die Hinterrad-Bremsen der Betriebs bremse als Scheibenbremsen ausgebildet sind, z.B. als Festsattel-Bremsen können an den Bremsen des einen Brems kreises - ebenfalls über einen Seilzug betätigbare - mechanisch auf einen Kolben der Festsattel-Bremse wirkende Exzenterglieder vorgesehen sein, so daß die Bremsbacken solcher Scheibenbremsen auch mechanisch an die Brems scheiben gedrückt werden können. Bei Fahrzeugen, die an sämtlichen Fahrzeugrädern Scheibenbremsen haben, ist es auch bekannt, die Feststellbremse mit Hilfe sogenannter Duo-Servo-Trommelbremsen zu realisieren, die in den Brems scheibentöpfen der Scheibenbremsen des einen Betriebs bremsenkreises untergebracht sind.
bei Fahrzeugen mit Vorderachs-/Hinterachs-Bremskreisauf teilung, die an den Hinterrädern Trommelbremsen haben, ist zur Realisierung der Feststellbremse eine über einen Seil zug wirkende mechanische Betätigungseinrichtung für die Trommelbremsen vorgesehen, die im Rahmen der Betriebsbremse hydraulisch betätigt werden. Bei Fahrzeugen, bei denen sowohl die Vorderrad- als auch die Hinterrad-Bremsen der Betriebs bremse als Scheibenbremsen ausgebildet sind, z.B. als Festsattel-Bremsen können an den Bremsen des einen Brems kreises - ebenfalls über einen Seilzug betätigbare - mechanisch auf einen Kolben der Festsattel-Bremse wirkende Exzenterglieder vorgesehen sein, so daß die Bremsbacken solcher Scheibenbremsen auch mechanisch an die Brems scheiben gedrückt werden können. Bei Fahrzeugen, die an sämtlichen Fahrzeugrädern Scheibenbremsen haben, ist es auch bekannt, die Feststellbremse mit Hilfe sogenannter Duo-Servo-Trommelbremsen zu realisieren, die in den Brems scheibentöpfen der Scheibenbremsen des einen Betriebs bremsenkreises untergebracht sind.
Der Einsatz solcher beispielhaft erwähnter Feststell-
Bremseinrichtungen ist insbesondere bei Fahrzeugen mit
Allrad-Antrieb problematisch. Bei solchen Fahrzeugen
reicht eine Feststellbremse, die nur auf ein Radpaar,
z.B. die Hinterräder des Fahrzeuges, wirkt, ausübbare
Haltekraft oftmals nicht aus, um das Fahrzeug, z.B. an
einer steilen Böschung, die mit Allradantrieb befahrbar
ist, im Stand halten zu können. In einer Situation bei
spielsweise, in welcher der zwischen den sämtlich ange
triebenen Fahrzeugrädern und dem Untergrund vorliegende
Kraftschlußbeiwert gerade noch ausreicht, um eine steile
Böschung mit einer Neigung von 30° befahren zu können,
wobei jeweils etwa 50% der Vortriebskraft über die Vorder
räder und die Hinterräder aufgebracht werden, kann das
Fahrzeug durch Betätigung der Betriebsbremse, da diese
auf alle vier Fahrzeugräder wirkt, im Stand gehalten
werden, jedoch dann nicht mehr, wenn nach einer Betätigung
der lediglich auf die Vorder- oder die Hinterräder des
Fahrzeugs wirkenden Feststell-Bremse die Betriebsbremse
gelöst wird.
Eine ähnlich problematische Situation kann sich auch bei
einem Fahrzeug, das lediglich einen Vorderachs- oder einen
Hinterachs-Antrieb hat, bei einem Anhalten des Fahrzeuges
auf abschüssiger Straße mit niedrigem Kraftschlußbeiwert
zwischen der Fahrbahn und den Fahrzeugrädern ergeben,
nämlich dann, wenn mittels der auf alle Fahrzeugräder
wirkenden Betriebsbremse das Fahrzeug zwar zum Stehen ge
bracht werden kann, die mittels der auf nur ein Radpaar
wirkenden Feststellbremse auf die Fahrbahn übertragbare
Haltekraft aber nicht mehr ausreicht, um das Fahrzeug im
Stand zu halten.
Diese Schwierigkeiten bestehen zwar - bei Allrad-getriebenen
Fahrzeugen - dann nicht, wenn der Vorderradantrieb und der
Hinterradantrieb eines Fahrzeuges durch formschlüssig wir
kende Getriebeelemente miteinander koppelbar sind, so daß
mit einem Festsetzen der Räder der einen Achse mittels der
an dieser vorgesehenen Feststellbremse auch die Räder der
anderen Fahrzeugachse - über den Antriebsstrang des Fahr
zeuges - festgehalten werden. Diese Möglichkeit besteht aber
nicht bei solchen Allrad-getriebenen Fahrzeugen, bei denen
hydrodynamische Getriebeelemente zur Kraftübertragung vor
gesehen sind, z.B. sogenannte Visco-Kupplungen, die ein
Beschleunigungs- oder Verzögerungsmoment nur im Betrieb
des Fahrzeuges übertragen können, jedoch keine statische
Kopplung der angetriebenen Fahrzeugräder miteinander ver
mitteln können.
Natürlich könnten die vorstehend erläuterten Schwierigkeiten
grundsätzlich dadurch vermieden werden, daß eine auf alle
Fahrzeugräder wirkende mechanische Feststellbremse vorge
sehen wird. Der dafür erforderliche technische Aufwand
- eine weitere Seilzug-Betätigungsvorrichtung und zwei
weitere Trommelbremsen oder mechanische Betätigungsbremsen
für Festsattel-Scheibenbremsen - wäre jedoch erheblich.
Durch die FR 24 40 854 ist eine als Einkreis-Bremsanlage
ausgebildete Betriebsbremse eines Fahrzeuges bekannt, die
sowohl auf dessen Vorderräder als auch auf dessen Hinter
räder wirkt. Diese bekannte Bremsanlage ist insbesondere
für ein Fahrschul-Fahrzeug gedacht und mit einer zusätz
lichen Betätigungseinrichtung versehen, mittels derer der
z.B. neben dem das Fahrzeug lenkenden Fahrzeugschüler
sitzende Fahrlehrer die Betriebsbremse in einer Gefahren
situation betätigen und dadurch das Fahrzeug zum Stehen
bringen kann.
Diese Betätigungseinrichtung umfaßt einen Druckspeicher,
der durch die normale Bremsenbetätigung über ein Rückschlag
ventil aufladbar ist, ein druckgesteuertes, als 3/2-Wege-
Ventil ausgebildetes Steuerventil, mit einer ersten
Steuerkammer, die permanent an den Druckausgang eines
für den normalen Bremsbetrieb zur Bremsdruck-Erzeugung
vorgesehenen Bremsgerät angeschlossen ist, sowie mit einem
zweiten Steuerdruckraum, der über ein als Magnetventil aus
gebildetes Pilotventil an den Druckausgang des Druck
speichers anschließbar ist. Dieses Pilotventil ist als
2/2-Wege-Magnetventil ausgebildet, dessen Grundstellung
die Sperrstellung ist und dessen bei Ansteuerung mit
einem elektrischen Impuls eingenommene Funktionsstellung
seine Durchfluß-Stellung ist, in welcher der Druckausgang
des Druckspeichers mit dem zweiten Steuerdruckraum des
3/2-Wege-Steuerventils verbunden ist. Das 3/2-Wege-Steuer
ventil wird durch eine Ventilfeder in seine Grundstellung
gedrängt, in welcher der Druckausgang des Bremsgeräts über
einen Durchfluß-Pfad des Steuerventils an die Hauptbrems
leitung der Bremsanlage angeschlossen ist, wodurch die
Radbremsen mit dem mittels des Bremsgeräts erzeugbaren
Bremsdruckes beaufschlagbar sind. Durch Pilotventil
gesteuerte Druckbeaufschlagung des zweiten Steuerdruck
raumes des 3/2-Wege-Steuerventils wird dieses in eine zu
der Grundstellung alternative Funktionsstellung umge
schaltet, in welcher der Druckausgang des Druckspeichers
über das zum Umschalten des 3/2-Wege-Steuerventils in seine
Offen-Stellung geschaltete Pilotventil und einen in der
zweiten Funktionsstellung des Steuerventils offenen Durch
flußpfad dieses Ventils in die Hauptbremsleitung der Brems
anlage einkoppelbar ist, diese Hauptbremsleitung jedoch
gegen den Druckausgang des Bremsgeräts abgesperrt ist.
Die beiden Steuerdruckräume des 3/2-Wege-Steuerventils
sind "entgegenwirkend", derart, daß das Steuerventil in
seiner zweiten Funktionsstellung verharrt, wenn und solange
der Druck in dem zweiten Steuerdruckraum, der über das Pilot
ventil an den Druckausgang des Druckspeichers anschließbar
ist, um mindestens den der Vorspannung der Ventilfeder
äquivalenten Druck größer ist als der Druck in dem ersten
Steuerdruckraum des Steuerventils, in den der Ausgangsdruck
des Bremsgeräts einkoppelbar ist. Dadurch bleibt Bremsdruck,
der durch Umschalten des Pilotventils und des 3/2-Wege-
Steuerventils aus dem Druckspeicher in die Radbremsen
eingekoppelt worden ist, in diesen, abgesehen von Leck
verlusten, so lange eingesperrt, d.h. die Bremsanlage
betätigt, bis durch Betätigung des Bremsgeräts ein hin
reichend großer Steuerdruck in den ersten Steuerdruckraum
des Steuerventils eingekoppelt wird, um das Steuerventil
wieder in seine Grundstellung zurückzuschalten, in welcher
- nach einer Beendigung der Betätigung des Bremsgeräts -
dann der zuvor aus dem Druckspeicher eingekoppelte Brems
druck über das Bremsgerät entspannt werden kann. Die be
kannte Bremsanlage hat aufgrund ihres insoweit geschilderten
Aufbaues und der daraus resultierenden funktionellen Eigen
schaften den erheblichen Nachteil, daß zum Lösen der Bremse
das Bremspedal betätigt werden muß, damit sich der durch
elektrische Ansteuerung des Pilotventils in die Radbremsen
eingekoppelte Bremsdruck zum Bremsgerät und dessen Vorrats
behälter hin entspannen kann. Hierfür können erhebliche
Betätigungskräfte erforderlich sein, nämlich dann, wenn
der Druckspeicher, bevor die Notbremsung ausgelöst wurde,
auf einen hohen Druck aufgeladen war. Eine derartige
Situation kann z.B. dann gegeben sein, wenn der Fahrer
unmittelbar vor oder noch während des Auslösens der Not
bremsung, gleichsam panikartig, mit voller Kraft das Brems
pedal der Betriebsbremse betätigt, wobei, weil in dieser
Situation das Lade-Rückschlagventil öffnet, der Speicher
während der Notbremsung noch auf einen höchstmöglichen
Druck aufgeladen wird. Als Feststell-Bremse, die in jeder
Situation des Fahrzeuges auch bequem wieder lösbar sein
soll, ist die bekannte Bremsanlage daher nicht geeignet.
Durch die DE-OS 25 22 259 ist weiter eine Hilfskraft
unterstützte hydraulische Mehrkreis-Bremsanlage bekannt,
welche bei einem Ausfall der Hilfsdruckquelle eine
hydraulische Betätigung des normalerweise mechanisch
betätigbaren Feststell-Bremskreises ermöglicht, die aber
nicht als hydraulisch betätigbare Feststell-Bremse benutz
bar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Feststell-Bremseinrichtung
dahingehend zu verbessern, daß durch ein Lösen der ohnehin
vorgesehenen mechanischen Feststell-Bremse auch auf ein
fache Weise ein Lösen der hydraulischen Zusatz-Feststell
bremse möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Feststell-Bremseinrichtung durch die im kennzeich
nenden Teil des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.
Durch die hiernach vorgesehene konstruktive Gestaltung und
Art der Betätigung der hydraulischen Feststell-Bremse wird
bei einem Lösen der mechanischen Feststell-Bremse - durch
Entriegelung ihres Betätigungsgliedes - das Steuerventil
in seine Grundstellung gebracht, in welcher sich der Brems
druck in der hydraulischen Zusatz-Feststellbremse zum Brems
druck-Steuergerät hin entspannen kann. Die zusätzliche
hydraulische Feststell-Bremse wird auch nur dann - bedarfs
gerecht - aktiviert, wenn der Fahrer in einer Situation,
in der er dies für nötig hält, nach einer Betätigung der
mechanischen Feststell-Bremse auch noch das Pedal der
Betriebsbremse drückt. Die erfindungsgemäße Feststell-
Bremseinrichtung gewährleistet daher auch eine sinnfällige
Art der Betätigung, im Unterschied zu der bekannten Brems
anlage, bei der die Feststell-Bremse durch Betätigung der
Betriebsbremse "gelöst" werden muß. Das Steuerventil der
erfindungsgemäßen Feststell-Bremseinrichtung ist so ausge
bildet, daß es durch höheren Druck am Ausgang des Brems
druck-Steuergeräts als in seinem Ausgangsraum in Öffnungs
richtung beaufschlagt und somit durch Betätigung der Betriebs
bremse in eine Zwischenstellung - eine Ladestellung - steuer
bar ist, in welcher sein Ausgangsraum sowohl mit dem Druck
ausgang des Bremsdruck-Steuergeräts der Betriebsbremse als
auch mit dem Speicher der zusätzlichen hydraulischen Fest
stell-Bremse kommuniziert. Durch Betätigung der Betriebs
bremse kann somit der Speicher aufgeladen werden. Dadurch
wird eine Bremsdruck-Reserve geschaffen, die bewirkt, daß
Druckabsenkungen, die z.B. durch eine Abkühlung der Brems
flüssigkeit in dem Feststell-Bremskreis eintreten können,
weitgehend kompensierbar sind und die Funktionssicherheit
des hydraulischen Zusatzkreises der Feststell-Bremsein
richtung gewährleistet ist. Der für die Realisierung der
hydraulischen Zusatz-Feststell-Bremse erforderliche tech
nische Aufwand ist gering und im wesentlichen durch das
zusätzliche Steuerventil und den Druckspeicher bestimmt,
der in bevorzugter Gestaltung als Federspeicher ausge
bildet ist und in das Steuerventil mit integriert ist.
In einer konstruktiv einfachen und besonders raumsparenden
Gestaltung ist die Speicherfeder des Druckspeichers als
Tellerfeder-Paket ausgebildet.
Die erfindungsgemäße Feststell-Bremseinrichtung eignet sich
insbesondere für Allrad-getriebene Fahrzeuge, ist aber auch
für Fahrzeuge mit nur einachsigem Antrieb geeignet, um er
höhte Sicherheit bei einem Abstellen eines Fahrzeuges auf
abschüssiger Fahrbahn zu erzielen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung, die eine
Feststell-Bremseinrichtung in Verbindung mit
einer hydraulischen Zweikreis-Betriebsbremse mit Vorderachs-/
Hinterachs-Bremskreisaufteilung zeigt.
Die in der Zeichnung
dargestellte insgesamt mit 1 be
zeichnete Betriebs- und Feststell-Bremsanlage eines im
übrigen nicht dargestellten Fahrzeuges sei als den für
ein für den Straßenverkehr zugelassenes Fahrzeug geltenden
gesetzlichen Bestimmungen entsprechend vorausgesetzt. Sie um
faßt in der dargestellten Gestaltung, eine
als hydraulische Zweikreis-Bremsanlage ausgebildete
Betriebsbremse, die auf sämtliche durch die Radbremsen 2, 3, 4
und 6 repräsentierten Fahrzeugräder wirkt, eine mechanische
Feststell-Bremse, die lediglich auf die Radbremsen 2 und 3
der Hinterräder des Fahrzeuges wirkt, die in dem einen
Bremskreis I der Betriebsbremse zusammengefaßt sind, sowie
eine zusätzliche, hydraulische Feststell-Bremse, welche
auf die im anderen Bremskreis II - dem Vorderachs-Brems
kreis - der Betriebsbremse des Fahrzeuges zusammengefaßten
Radbremsen 4 und 6 wirkt.
Als Bremsdruck-Steuergerät ist beim dargestellten
Ausführungsbeispiel ein mittels des Brems
pedals 7 über einen pneumatischen Bremskraftverstärker 8
betätigbarer Tandem-Hauptzylinder 9 vor
gesehen, durch dessen Betätigung in dem Hinterachs-
Bremskreis I und dem Vorderachs-Bremskreis II ein je
weils pedalkraftproportionaler statischer Bremsdruck
aufbaubar ist. Die dem Hinterachs-Bremskreis I und dem
Vorderachs-Bremskreis II zugeordneten Druckausgänge des
Tandem-Hauptzylinders 9 sind mit 11 bzw. 12 bezeichnet.
Die Radbremsen 2 und 3 des Hinterachs-Bremskreises I
und die Radbremsen 4 und 6 des Vorderachs-Bremskreises II
sind als Scheibenbremsen vorausgesetzt,
wobei in die Bremsscheibentöpfe der Hinterradbremsen 2 und 3
als Duo-Servo-Bremsen ausgebildete Trommelbremsen eingebaut
sind, deren Betätigung über einen schematisch angedeuteten
Seilzug 13 mechanisch erfolgt, der durch Niederdrücken
des als Pedal 14 ausgebildeten Betätigungsgliedes der
Feststell-Bremse spannbar ist, wodurch die Backen der
Trommelbremsen an den Innenmantel des Bremsscheibentopfes
angelegt werden, und durch Entriegelung des nicht darge
stellten Rastmechanismus, durch den das Feststell-Brems
pedal in seiner niedergedrückten Stellung fixierbar ist,
wieder entspannt wird, wodurch die mechanische Feststell-
Bremse wieder gelöst wird.
Die in der Zeichnung dargestellte Bremsanlage 1 umfaßt
eine zusätzliche, auf die Räder des Vorderachs-Brems
kreises II wirkende, hydraulische Feststell-Bremse, die
durch Niederdrücken des Feststell-Bremspedals 14 und
zusätzliche, lediglich kurzzeitig erforderliche Betätigung
der Betriebsbremse aktivierbar ist.
Funktionswesentliche Elemente dieser hydraulischen Zusatz-
Feststell-Bremse sind ein insgesamt mit 16 bezeichnetes
Steuerventil und ein insgesamt mit 17 bezeichneter Druck
speicher, die in einem gemeinsamen Gehäuse 18 unterge
bracht sind.
Das Steuerventil 16 ist innerhalb einer räumlich engeren, ersten
Bohrungsstufe 19, der Druckspeicher 17 innerhalb einer
zweiten, räumlich weiteren Bohrungsstufe 21 des Gehäuses 18
untergebracht, die, entlang der zentralen Längsachse 22
des Gehäuses 18 gesehen, aufeinanderfolgend koaxial ange
ordnet sind.
Das Gehäuse 18 ist an seiner gemäß der Zeichnung rechten
Stirnseite durch einen Gehäusedeckel 23 abgeschlossen.
Der Gehäusedeckel 23 ist mit einer sich in axialer
Richtung erstreckenden, zylindrischen Führungssäule 24
versehen, die sich nahezu über die gesamte
axiale Länge der räumlich weiteren Bohrungsstufe 21
erstreckt und über eine als Reduzierstück ausgenutzte
Flanschhülse 26 in die räumlich engere Bohrungsstufe 19
des Gehäuses 18 hineinragt und gegen dieses abgedichtet
ist.
Auf der Führungssäule 24 ist, gegen diese sowie gegen
die weitere Bohrungsstufe 21 des Gehäuses 18 abgedichtet
ein Ringkolben 27 verschiebbar geführt, der über ein
Paket von Tellerfedern 28, gegen den Gehäusedeckel 23
abgestützt ist. Durch den Ringkolben 27, die Führungs
säule 24 und die räumlich weitere Bohrungsstufe 21 ist
ein Ringraum 29 begrenzt, der über einen Querkanal mit
einem weiteren, kleineren Ringraum 32 kommuniziert, der
durch einen ringrippenförmigen Endabschnitt 33 der
Führungssäule 24 und die Flanschhülse 26 begrenzt ist.
In einer axialen Bohrung der Führungssäule 24 ist,
gegen diese abgedichtet, ein langgestreckt-
stabförmig ausgebildeter, insgesamt mit 36 bezeichneter
Ventilstößel verschiebbar geführt, der mit einem Ab
schnitt 37, dessen Durchmesser kleiner ist als der
Innendurchmesser des in die engere Bohrungsstufe 19
des Gehäuses 18 hineinragenden, hülsenförmigen Teils 38
der Flanschhülse 26 durch diese hindurchtritt, so daß
durch diesen Abschnitt 37 des Ventilstößels 36 und das
hülsenförmige Teil 38 der Flanschhülse 26 ein mit dem
kleineren Ringraum 32 kommunizierender Ringkanal 39 be
grenzt ist.
An den durch die engere Bohrungsstufe 19 des Gehäuses 18
begrenzten Ausgangsraum 41 des Steuerventils 16 ist über
einen Gehäusekanal 42, der zentral in den Ausgangsraum 41
mündet, der dem Vorderachs-Bremskreis II zugeordnete
Druckausgang 12 des Tandem-Hauptzylinders 9 angeschlossen;
des weiteren ist an den Ausgangsraum 41 des Ventils 16
auch die zu den Radbremsen 4 und 6 des Vorderachs-
Bremskreises II führende Bremsleitung 43 angeschlossen.
An dem in den Ausgangsraum 41 hineinragenden Endab
schnitt 44 des Ventilstößels 36 sind ein erster Ventil
körper 46 und ein zweiter Ventilkörper 47 befestigt,
die durch Verschiebungen des Ventilstößels 36 in den
durch die Pfeile 48 und 49 repräsentierten Richtungen
in alternative End-Stellungen bringbar sind, in welcher
entweder der Ringraum 32 und mit diesem auch der Ring
raum 29 gegen den Ausgangsraum 41 abgesperrt ist, wie
dargestellt, oder der Ausgang 12 des Bremsdruck-Steuer
geräts 9 gegen den Ausgangsraum 41 des Ventils 16 abge
sperrt ist.
Der Ventilstößel 36 und mit diesem der erste Ventilkörper 46
sind durch eine schwach vorgespannte Rückstellfeder 51,
die sich einerseits an dem Gehäusedeckel 33 und anderer
seits an einem Ringflansch 52 eines aus dem Gehäuse aus
tretenden, freien Endabschnittes 53 des Ventilstößels 36
abstützt, in die dargestellte Grundstellung gedrängt,
in welcher der erste Ventilkörper 46 an der einen Ventil
sitz bildenden Ring-Stirnfläche 54 der Flanschhülse 26
anliegt. An den freien Endabschnitt 53 des Ventil
stößels 36 ist ein am Gehäusedeckel 23 gelagerter Schwenk
hebel 56 gefesselt, der sich über eine vorgespannte Puffer
feder 57 an dem Flansch 52 des freien Stößelabschnittes 53
abstützt.
Am freien Ende des Schwenkhebels 56 ist eine Gleitrolle 58
angeordnet, auf die, wenn das Bremspedal 14 der Feststell-
Bremse niedergedrückt wird, ein Nocken 59 aufläuft, wodurch
das Ventil 16 aus der dargestellten Grundstellung in seine
andere Endstellung bringbar ist, in welcher der zweite
Ventilkörper 47 die Mündungsöffnung des an das Brems
druck-Steuergerät 9 angeschlossenen Gehäusekanals ver
schließt, dafür aber die Ringräume 21 und 32 mit dem
Ausgangsraum 41 kommunizierend verbunden sind.
Die insoweit anhand ihres Aufbaues erläuterte Betriebs-
und Feststell-Bremsanlage 1 arbeitet wie folgt:
In der dargestellten Grundstellung des Steuerventils 16 ist der Primär-Ausgangsdruckraum 61 des Tandem-Haupt zylinders 9 über den Ausgangsraum 41 des Ventils 16 kommunizierend mit den Radbremsen 4 und 6 des Vorder achs-Bremskreises II verbunden, und es kann durch Be tätigung der Betriebsbremse Bremsdruck in diesen Rad bremsen 4 und 6 aufgebaut werden.
In der dargestellten Grundstellung des Steuerventils 16 ist der Primär-Ausgangsdruckraum 61 des Tandem-Haupt zylinders 9 über den Ausgangsraum 41 des Ventils 16 kommunizierend mit den Radbremsen 4 und 6 des Vorder achs-Bremskreises II verbunden, und es kann durch Be tätigung der Betriebsbremse Bremsdruck in diesen Rad bremsen 4 und 6 aufgebaut werden.
Bei einer Betätigung der Feststell-Bremse durch Nieder
drücken des Feststell-Bremspedals 14 werden zum einen
die Trommelbremsen des Hinterachs-Bremskreises I ange
legt, und es wird das Steuerventil 16 in diejenige
Funktionsstellung gebracht, in welcher sein Ausgangs
raum 41 gegen den Primär-Ausgangsdruck 61 des Tandem-
Hauptzylinders abgesperrt ist. Wird hiernach oder
gleichzeitig mit der Betätigung der Feststell-Bremse auch
die Betriebsbremse über das Bremspedal 7 betätigt, so
hebt der zweite Ventilkörper 47 von seiner die Mündungs
öffnung des Gehäusekanals 42 verschließenden Stellung ab,
wobei das Ventil 16 in eine Zwischenstellung - die Lade
stellung - gelangt, in welcher sowohl der Druckausgang 12
des Tandem-Hauptzylinders 9 als auch der Ringraum 29 des
Druckspeichers 17 dem Ausgangsraum 41 des Ventils 16
kommunizieren. Es werden einerseits die Radbremsen 4 und 6
des Vorderachs-Bremskreises II mit Bremsdruck beaufschlagt
und es wird unter dem Ausgangsdruck des Bremsdruck-
Steuergeräts 9 stehende Bremsflüssigkeit in den Ring
raum 29 des Druckspeichers 17 eingespeist, dessen Ring
kolben 27 dadurch gegen die zunehmende Vorspannung des
Federpakets 28 unter Volumenvergrößerung des Ringraumes 29
verschoben wird, wodurch der Druckspeicher 17 aufgeladen
wird. Wird nunmehr die Pedalkraft am Bremspedal 7 der
Betriebsbremse wieder zurückgenommen, so gelangt das
Steuerventil wieder in seine den Ausgangsraum 41 gegen
den Tandem-Hauptzylinder absperrende Funktionsstellung,
und der nunmehr in die Radbremsen 4 und 6 des Vorderachs-
Bremskreises II eingekoppelte Bremsdruck ist durch den
jenigen Druck bestimmt, auf den der Druckspeicher 17
aufgeladen ist.
Nach einer Entriegelung der Feststell-Bremse gelangt das
Steuerventil 16 wieder in seine dargestellte Grundstellung,
wodurch sich der in die Radbremsen 4 und 6 eingekoppelte
Bremsdruck zum Tandem-Hauptbremszylinder 9 und über diesen
zu dem nicht dargestellten Vorratsbehälter der hydrau
lischen Zweikreis-Betriebsbremse hin wieder entspannen kann.
Die Radbremsen 4 und 6 des Vorderachs-Bremskreises II
werden somit nur dann aktiviert, wenn der Fahrer nach
einer Betätigung der Feststell-Bremse auch die Betriebs
bremse betätigt.
Claims (3)
1. Feststell-Bremseinrichtung an einem Kraftfahrzeug mit
einer hydraulischen Mehrkreis- insbesondere einer
Zweikreis-Bremsanlage als Betriebsbremse und mit einer
von der Betriebsbremse unabhängig betätigbaren,
mechanischen Feststell-Bremse, die auf die in einem
der Bremskreise der Betriebsbremse bremsbaren Räder
wirkt, wobei zusätzlich zu der mechanischen Feststell-
Bremse eine hydraulische Feststell-Bremse vorgesehen
ist, die auf die in dem anderen Bremskreis der Betriebs
bremse bremsbaren Räder wirkt und im Rahmen der zusätz
lichen hydraulischen Feststell-Bremse ein Druckspeicher
vorgesehen ist, aus dem - wenn die Feststell-Bremse
betätigt ist - die Druckbeaufschlagung der Radbremsen
des hydraulischen Feststell-Bremskreises erfolgt, mit
einem zur Steuerung der Aufladung des Druckspeichers
sowie zu dessen funktionsgerechtem Anschluß an die Rad
bremsen des zusätzlich wirksamen Feststell-Bremskreises,
durch die Betätigungseinrichtung der mechanischen
Feststell-Bremse betätigbaren Steuerventil, in dessen
dem ungebremsten Zustand entsprechenden Grundstellung
der Druckspeicher gegen die Radbremsen abgesperrt ist,
diese aber über einen Ausgangsraum des Ventils mit einem
Druckausgang des Bremsdruck-Steuergeräts der Betriebs
bremse kommunizierend verbunden sind, wobei dieses
Steuerventil durch eine Betätigung der mechanischen
Feststell-Bremse in eine Endstellung bringbar ist,
in welcher der Druckspeicher mit dem Ausgangsraum
des Steuerventils kommunizierend verbunden, dieser
aber gegen den Druckausgang des Bremsdruck-Steuer
geräts der Betriebsbremse abgesperrt ist, und wo
bei das Steuerventil durch höheren Druck am Ausgang
des Bremsdruck-Steuergeräts als in seinem Ausgangs
raum in Öffnungsrichtung beaufschlagt und dadurch
in eine Ladestellung steuerbar ist, in welcher der
Ausgangsraum des Steuerventils sowohl mit dem Druck
ausgang des Bremsdruck-Steuergeräts der Betriebs
bremse als auch mit dem Speicher der zusätzlichen
hydraulischen Feststell-Bremse kommuniziert,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Ausgangsraum (41)
des Steuerventils (16) zwei Ventilkörper (46 und 47)
angeordnet sind, die mittels des Betätigungs
gliedes (14, 36, 37) der Feststell-Bremse zwischen
alternativen Endstellungen gemeinsam hin- und her
verschiebbar sind, in deren einer - der Grund
stellung, die dem Zustand gelöster Feststell-Bremse
entspricht - der Ausgangsraum (41) des Steuerven
tils (16) durch den ersten Ventilkörper gegen den
Ringraum (32) und mit diesem auch gegen den Ringraum
(29) des Druckspeichers (17) abgesperrt, jedoch
über einen zentral in den Ausgangsraum (41)
mündenden Gehäusekanal (42) kommunizierend mit
dem dem Bremskreis (4, 6) zugeordneten Ausgangs
druckraum (61) des Bremsdruck-Steuergeräts (9)
der Betriebsbremse verbunden ist, und in deren
anderer - die dem Zustand betätigter Feststell-
Bremse entspricht - der Ausgangsraum (41)
des Steuerventils (16) durch den zweiten Ventil
körper gegen den Ausgangsdruckraum (61) des Brems
druck-Steuergeräts (9) abgesperrt und dafür
kommunizierend mit den Ringräumen (29, 32) des
Druckspeichers (17) verbunden sind und daß die
über einen in den Ausgangsraum (41) hineinragenden
Endabschnitt (44) eines Stößels (36) des Feststell-
Bremsen-Betätigungsgliedes (14, 36) miteinander fest
verbundenen Ventilkörper (46 und 47) durch Betäti
gung der Betriebsbremse (7, 9, 61) gegen die Wirkung
einer Pufferfeder (57) in eine Zwischenstellung
- die Ladestellung - bringbar sind, in welcher der
Ausgangsraum (41) des Steuerventils (16) sowohl mit
dem Ausgangsdruckraum (61) des Bremsdruck-Steuer
geräts (9) als auch mit dem Ringraum (29) des
Druckspeichers (17) kommuniziert.
2. Feststell-Bremseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (16)
und der Druckspeicher (17) in einem gemeinsamen
Gehäuse (18) untergebracht sind.
3. Feststell-Bremseinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druckspeicher (17)
ein Paket von Tellerfedern (28) umfaßt, die durch
Verschiebung eines Ringkolbens (27) spannbar sind,
der die bewegliche Begrenzung des Ringraumes (29)
bildet, der in der Zwischenstellung der Ventil
körper (46 und 47) mit dem Ausgangsraum (41) und
über diesen mit dem Druckausgang (12) des Brems
druck-Steuergeräts (9) der Betriebsbremse kommuni
ziert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853518717 DE3518717A1 (de) | 1985-05-24 | 1985-05-24 | Feststell-bremseinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853518717 DE3518717A1 (de) | 1985-05-24 | 1985-05-24 | Feststell-bremseinrichtung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3518717A1 DE3518717A1 (de) | 1986-11-27 |
DE3518717C2 true DE3518717C2 (de) | 1990-06-21 |
Family
ID=6271554
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853518717 Granted DE3518717A1 (de) | 1985-05-24 | 1985-05-24 | Feststell-bremseinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3518717A1 (de) |
Families Citing this family (1)
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DE102015214119A1 (de) * | 2015-07-27 | 2017-02-02 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren zum Erzeugen einer Parkbremskraft in einem Fahrzeug mit hydraulischem Bremssystem |
Family Cites Families (3)
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---|---|---|---|---|
DE2249352C2 (de) * | 1972-10-09 | 1982-07-01 | Alfred Teves Gmbh, 6000 Frankfurt | Bremsgerät für eine blockiergeschützte Bremsanlage |
FR2272871B1 (de) * | 1974-05-27 | 1976-12-24 | Citroen Sa | |
FR2440854A1 (fr) * | 1978-11-08 | 1980-06-06 | Lefort Bernard | Frein de secours |
-
1985
- 1985-05-24 DE DE19853518717 patent/DE3518717A1/de active Granted
Also Published As
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