DE2753992A1

DE2753992A1 - Bremsblockierschutzeinrichtung

Info

Publication number: DE2753992A1
Application number: DE19772753992
Authority: DE
Inventors: Hermann J Ing Grad Goebels
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1976-06-05
Filing date: 1977-12-03
Publication date: 1979-06-07
Also published as: GB1588909A; DE2753992C2; FR2410584B2; FR2410584A2

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einer Bremsblockierschutzeinrichtung nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es ist schon eine Bremsblockierschutzeinrichtung bekannt (DT-OS 2 212 566), bei der jedoch auf asymmetrischen Fahrbahnbelägen oder aber auch bei unsymmetrischen Fahrzeugbremsen je nach Regellogik ein deutliches Unter- oder überbremsen einzelner Räder stattfindet. Daraus resultieren unzulässig lange Bremswege oder sehr
schlechte Seitenführung.

Es ist zwar ebenfalls bereits bekannt, zur Behebung dieses Nachteils jedes Fahrzeugrad einzeln zu überwachen, derartige Einrichtungen sind aber aufwendig und teuer.

Vorteile der Erfindung

Die erfindungsgemäße Einrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß mit einem Drucksteuerventil der Bremsdruck in wenigstens zwei Brems zylindern bzw. zwei Radbrems zylindern individuell geregelt werden kann.. Durch die gewählte Anordnung der Vorsteuerventile zu den Hauptventilen ist jederzeit und unabhängig von der Schaltstellung der Vorsteuerventile ein Bremsenlösen durch den Fahrer möglich.

Dieser Vorteil muflfebei einer Regelung im hydraulischen
Kreis durch zusätzliche Rückschlagventile sichergestellt
werden.

Außerdem mußfebei der Regelung im hydraulischen Kreis durch die Inkompressibilität des hydraulischen Bremsmediums eine exakte Anpassung unterschiedlicher Magnetventilansteuerzeiten erfolgen. Dies gelingt in der Regel nur durch engtolerierte Drosselquerschnitte oder durch zusätzliche elektronische Maßnahmen.

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Die erfindungsgemäße Druckluftansteuerung hat dagegen infolge der Kompressibilität der Druckluft erheblich mehr Volumen zu transportieren, so daß toleranzbedingte unterschiedliche Magnetventilansteuerzeiten vernachlässigbar sind.

Die Ansteuerbedingung kann daher für alle Magnetventile gleich gewählt werden.

Besonders deutlich ν ir«/ dieser Vorteil, wenn bei Verwendung von aus Vorspannzylinder und Hauptzylinder bestehenden Aggregaten bei nur einer Fahrzeugachse und bei Druckluftbetätigung der Bremszylinder der anderen Achse trotz grundverschiedener Bremsmedien beide Achsen exakt gleich angesteuert werden können.

Desweiteren ist es auch noch vorteilhaft, daß mit einem einzigen, eventuell zentral angeordneten Drucksteuerventil eine 3-kanalige Bremsdruckmodulation mit übergang von Druckluft auf Hydraulik möglich ist. Schließlich ist bei Verwendung eines zentralen Drucksteuerventils die Verrohrung und Verdrahtung sehr vereinfacht. Letzteres gilt besonders bei der Einrichtung einer zentralen Ventil-Steckbuchse am Drucksteuerventil.

Zeichnung

Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Bremsblockierschutzeinrichtung mit einem 2-Kanal-Drucksteuerventil für Druckluft und mit hydraulischer Bremszylinder-Betätigung, Fig. 2 ein Schema eines Fahrzeugs mit zwei hydraulisch gebremsten Achsen und je einem 2-Kanal-Drucksteuerventil für Druckluft, Fig. 3 eine unterschiedliche Steuerung von zwei Achsen, Fig. H ein 3-Kanal-Drucksteuerventil, Fig. 5 das Drucksteuerventil nach Fig. 4 für ein Fahrzeug mit zwei hydraulisch gebremsten Achsen, Fig. 6 das Drucksteuerventil nach Fig. 4 für ein Fahrzeug mit einer hydraulisch- und einer druckluftgebremsten Achse und Fig. 7 eine Kombination von zwei 2-Kanal-Drucksteuerventilen.

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Beschreibung der Erfindung ζ

Ein Druckluft-Vorratsbehälter 1 ist an ein Bremsventil 2 angeschlossen, das die Betätigung von zwei Bremszylindern 3 und 4 einleitet. Die beiden Bremszylinder 3 und 4 betätigen die Radbremsen zweier Fahrzeugräder 5 und 6, die beispielsweise einer gemeinsamen Fahrzeugachse 7 zugeordnet sein können.

In einer vom Bremsventil 2 zu den Brems zylindern 3 und 4 führenden Leitung 8, 9 und lO sind drei Vorsteuer-Magnetventile 11, 12 und 13 angeordnet, die je eine Leitungsverbindung 14, 15 und 16 zu einem Hauptventil 17, 18 bzw. 19 überwachen. Ein mittleres Hauptventil 18 ist unmittelbar an den Leitungsteil 8 angeschlossen und hat damit direkte Verbindung zum Bremsventil 2. Dieses Hauptventil 18 ist als 3/2-Wege-Ventil ausgebildet und überwacht je einen Leitungszweig 20 bzw. 21 zu den beiden anderen Hauptventilen 17 und 19, die lediglich 2/2-Wege-Ventile sind.

Es ist zu erkennen, daß auf diese Weise das 3/2-Wege-Ventil 18 in die Leitung 8, 9, 10 eingesetzt ist, daß ferner die Leitung hinter dem 3/2-Wege-Ventil 18 über je einen Leitungszweig 20 bzw. 21 in Richtung zu einem Bremszylinder 3 bzw. 4 geführt ist und daß in jeden Leitungszweig 20 bzw. 21 noch ein eigenes 2/2-Wege-Ventil 17 bzw. 19 eingesetzt ist.

Die drei Vorsteuer-Elektromagnetventile 11, 12 und 13 und die drei Hauptventile 17, 18 und 19 sind zu einem Drucksteuerventil 22 zusammengefaßt. Im Drucksteuerventil 22 befinden sich c/er Ventilsitze 23, 24_//und 25, deren Durchgänge von Membrangliedern 26, 27, 28 als Ventilschließglieder überwachbar sind. Die Leitungsverbindungen 14, 15 und 16 zu den Vorsteuerventilen 11, 12 und 13 münden in Arbeitsräume 29, 30 und 31, die von den Membrangliedern 26, 27 und 28 begrenzt werden. An einen Ventileingang 32 ist die Bremsleitung 8 angeschlossen. Der Eingang 32 führt zum Einlaßventilsitz 24 des 3/2-Wege-Hauptventils 18, an dessen Membranglied 27 eine den Sitz 24 durchgreifende Stange 33 befestigt ist. Die Stange 33 trägt an ihrem anderen Ende einen Schließkörper 34 als Arbeitsteil. Der Schließkörper 34 bildet zusammen mit dem gehäusefesten Ventilsitz 24 ein einen Außenluftanschluß 36 überwachendes

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Auslaßventil 24/34 des 3/2-Wege-Ventils 18.

Vor jedem Bremszylinder 3 und 4 ist in die Leitung 9 bzw. 10 je ein Aggregat 37 bzw. 38 aus Vorspannzylinder 39 bzw. 39' und hydraulischem Hauptzylinder 40 bzw. 40' eingesetzt.

Wirkungsweise

Bei gewöhnlichem Bremsen besteht ein freier Bremsleitungsdurchgang vom Bremsventil 2 über die Leitung 8, 9, 10 zu den Aggregaten 37 und 38. Diese sorgen für eine Übersetzung des Luftbremsdruckes in einen hydraulischen Bremsdruck, der in die Bremszylinder 3 und 4 gelangt.

Die Arbeit der Blockierschutzeinrichtung ist in der Hauptanmeldung anhand der dortigen, den Regelverlauf im Diagramm darstellenden Fig. 4 erläutert, so daß sich eine Wiederholung hier erübrigt.

Die Bauart des Drucksteuerventils 22 läßt erkennen, daß hier den drei als Hauptventile eingesetzten Mehrwegeventilen 17, l8 und 19 gleiche Steuermagnete mit schließkörperbestückten Ankern als Vorsteuerventile 11, 12 und 13 zugeordnet sind, und daß die Membranglied-Ventilkörper 26, 27 und 28 der Mehrwegeventile 17, 18 und 19 druckseitig ebenfalls gleich sind. In der stromlosen Abschlußstellung ist eine Arbeitsraumverbindung von den Ankern der Magnete 11, 12 und 13 abgeriegelt. Bei der Bauart des Drucksteuerventils 22 handelt es sich um eine 2-Kanal-Ausführung.

Diese 2-Kanal-Ausführung überwacht direkt den Druck der Druckluft in den Vorspannzylindern 39 und 39' und damit indirekt aber genau - über die Hauptzylinder 40 und 40· - in den Radbremszylindern 3 und 4. Auf diese Weise sind genau gleiche Ansteuerbedingungen zu erreichen wie bei einer reinen Druckluftbremse. Die bei einer hydraulischen Ansteuerung notwendigen Drosseln oder sonstige Anpassungsmaßnahmen können hier entfallen.

Wird der vom Bremsventil 2 eingesteuerte Bremsdruck zurückgenommen, so erfolgt aUA^«^-!^ Qruckreduzierung in den Vorspann-

zylindern 39 und 39' und damit durch die direkte Verbindung zu den Hauptzylindern 40 und 40' auch in den Radbrems zylindern 3 und 4. Bei erregten Magnetventilen 11, 12 und 13 erfolgt hierbei zunächst der Druckahbau in den Arbeitrsräumen 29, 20 und 31 über die Leitungsverbindung 14, 15 und 16 zum Ventileingang 32. Dabei öffnen die Ventilsitze 23, 24 und 25,und es erfolgt die Druckreduzierung in den Vorspannzylindern 39 und 39'·

Die Fig. 2 zeigt ein Schema für ein Fahrzeug mit zwei hydraulisch gebremsten Achsen 41 und 42. Für jede Achse ist ein 2-Kanal-Drucksteuerventil 43 und 44 und für jedes sensorüberwachte Rad ist ein Aggregat 45, 46 bzw. 47, 48 verwendet. Die Bauart der Drucksteuerventile 43 und 44 und der Aggregate 45 bis 48 entspricht der nach der Fig. 1. Als Bremsventil ist ein Zweikreis-Druckluft-Bremsventil 49 verwendet.

In der Fig. 3 ist ein Fahrzeug schematisiert, dessen Vorderachse 51 hydraulisch und dessen Hinterachse 52 mit Druckluft gebremst wird. Es ist zu erkennen, daß gegenüber der Bauart nach der Fig. 2 hier im Hinterachsbremskreis die Aggregate 47 und 48 weggefallen sind und ein 2-Kanal-Drucksteuerventil 53 unmittelbar an zwei Druckluft-Bremszylinder 54 und 55 angeschlossen ist; im übrigen ist die Darstellung der nach der Fig. 2 gleich. Trotz der verschiedenen Druckmedien an der Vorderachse 51 und an der Hinterachse 52 können auf diese Weise die Bremsen beider Achsen genau gleich angesteuert werden.

In der Fig. 4 ist ein 3-Kanal-Drucksteuerventil 56 dargestellt, das ähnlich aufgebaut ist wie das Drucksteuerventil 22. Abweichend von diesem ist hier ein drittes 2/2-Wege-Ventil 57 mit einem Vorsteuerventil 58 vorgesehen. Eine dazugehörende Bremsanlage ist einkreisig aufgebaut,und in jede Ausgangsleitung 59» 60 und 61 ist ein aus Vorspannzylinder und Hauptzylinder bestehendes Aggregat 62, 63, 64 eingesetzt.

Eine solche Einkreis-Br*emsanlage ist für leichte Lastkraftwagen bestimmt. Auch hier ist ein Druckluft-Drucksteuerventil verwendet und die Kraftübertragung auf die Radbremsen erfolgt hydraulisch. Vorteilhaft ist, daß mit einem einzigen

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zentralen Drucksteuerventil eine 3~kanalige Bremsdruckmodulation vorgenommen werden kann. Dadurch kann auch die zur Leitungsverbindung notwendige Verrohrung und Verdrahtung sehr einfach werden.

Den Einbau eines solchen 3-Kanal-Drucksteuerventils 56 in ein Fahrzeug zeigt die Fig. 5.

Wie die Fig. 6 erkennen läßt, ist die Verwendung des genannten 3-Kanal-Drucksteuerventils 56 auch in einem Fahrzeug mit einer hydraulisch und einer druckluftgebremsten Achse möglich.

Die Fig. 7 zeigt ein Schema eines Fahrzeugs mit einer 2-Kreis-Bremsanlage. Ein 2-Kreis-Bremsventil 66 steuert Druckluft zu zwei 2-Kanal-Drucksteuerventilen 67 und 68, die geradeso aufgebaut sind wie das Drucksteuerventil 22. Jedem Drucksteuerventil 67 bzw. 68 sind zwei aus Vorspannzylinder und Hauptbremszylinder bestehende Aggregate 69, 70 bzw. 71, 72 nachgeordnet, über welche nicht dargestellte hydreulische Radbremszylinder an einer Vorderachse 73 und einer Hinterachse 7^ mit hydraulischem Druckmittel versorgt werden.

Die Leider. Drucksteuerventile 67 und 68 sind flanscht und bilden eine Einbaueinheit_f vorzugsweise sind sie aber in einem einzigen Gehäuse zusammengefaßt. Das Qehäuse hat eine zentrale Steckbuchse 75 zum Anschluß der für die Magnete der Vorsteuerventile notwendigen

Auf diese Weise wird die Verdrahtung vereinC'ßßhS un4 Einrichtung zeichnet sich durch besondere DiegnoeefPeunfilich· keit aus.

COPY

Claims

10.11.1977 He/Do

Robert Bosch GmbH, Stuttgart

Ansprüche

1J Bremsblockierschutzeinrichtung für die Radbremsen eines Kraftfahrzeugs mit gemeinsamer Regelung des Bremsdrucks in wenigstens zwei Brems zylindern eines Fahrzeuges, bei der in die Bremsleitung ein gemeinsames 3/2-Wege-Ventil eingesetzt ist und ferner die Bremsleitung hinter dem 3/2-Wege-Ventil über je einen Leitungszweig zu je einem Bremszylinder geführt ist und außerdem in jeden Leitungszweig noch ein eigenes 2/2-Wege-Ventil eingesetzt ist nach Patent ... (Patentanmeldung P 26 25 502.7), dadurch gekennzeichnet, daß die Wegeventile Drucksteuerventile (22,43,44,53,56,67,68) sind und daß zumindest für die hydraulische Betätigung der Bremsen wenigstens zweier Fahrzeugräder zwischen die Wegeventile (17,18,19,57) und die Bremszylinder (3,4) ein Aggregat (37, 38,45,46,47,48,69,70,71,72) aus Vorspannzylinder und Hauptzylinder eingesetzt ist.

2. Bremsblockierschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wegeventile (17,18,19,57) zu einem 3Kanal-Drucksteuerventil (56) zusammengefaßt sind.

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ORIGINAL INSPECTED

3. Bremsblockierschutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucksteuerventile (67,68) mehrerer Fahrzeugachsen (73,7^) zu einer Baueinheit (67/68) zusammengefaßt sind.

4. Bremsblockierschutzeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucksteuerventil-Baueinheit (67/68) mit einem elektrischen, zentralen Steckanschluß (75) versehen ist.

5. Bremsblockierschutzeinrichtung nach Anspruch 2 bis h_t dadurch gekennzeichnet, daß die sonst bei hydraulischen Radbremsen obligatorischen Rückschlagventile durch die gewählte Anordnung der Drucksteuerventile (22,k3,hk,53,67,60) ersetzbar sind.

6. Bremsblockierschutzeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsdruck der an ein Durchsteuerventil (22,U3tM» 53,56,67,6b) angeschlossenen Räder gleichzeitig reduzierbar oder bei Druckabsenkung in einem Rad oder Radpaar das andere angeschlossene Rad oder Raüpaar auf Druckhalten setzbar ist.

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