DE3708752A1 - Verstellbare schienenbefestigung - Google Patents
Verstellbare schienenbefestigungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine verstellbare, elektrisch isolierte,
Schienenbefestigung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei festen Fahrbahnen wird anstelle eines Schotterbettes eine
Asphalt- oder Betontragschicht für die Gleisanlage beziehungsweise
die Schwellen hergerichtet. Für einen sanften Zuglauf muß in diesen
Fällen die beim Schotterbett sich ergebende natürliche Einsenkung
der Schwelle während des Überrollens des Zuges durch eine elastische
Zwischenplatte beziehungsweise Zwischenschicht unter der Schiene
und/oder Schwelle nachgeahmt werden.
Für Hochgeschwindigkeitsstrecken und/oder hochbelastete Gleise wird
aus Sicherheitsgründen häufig ein Schienen-/Schwellenbefestigungs
system verwendet, bei dem die Funktionen "Schienenverspannung" und
"Einsenken unter Last" beziehungsweise "Höhen- und Seiten
verstellbarkeit" getrennt sind. Die moderne Signaltechnik verlangt
zudem eine Isolierung der Schiene gegenüber dem Unterbau.
Eine derartige Befestigung für Betonschwellen ist aus der
DE-AS 26 00 416 bekannt. Die Rippenplatte wird seitlich durch
Winkelführungsstücke fixiert, die wiederum mit je einer Schwellen
schraube gegen die Schwelle gezogen werden. Eine Stahlfeder spannt
die Rippenplatte auf die elastischen Zwischenplatten, die Reaktions
kraft wirkt auf die Schraubenmutter. Nachteilig ist, daß die
Winkelführungsstücke und die Stahlfeder durch Isolierstücke isoliert
werden müssen. Bei notwendiger seitlicher Verschiebung der Rippen
platte mit der Schiene müssen an jeder Schwellenschraube sechs oder
mehr Teile demontiert und schmalere beziehungsweise breitere Winkel
führungsstücke montiert werden; die seitliche Verschiebbarkeit ist
konstruktiv begrenzt. Außerdem unterliegen die Winkelführungsstücke
und/oder die Zwischenscheiben an der Rippenplatte einem Dauer-
Verschleiß und müssen daher von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden.
Beim Festziehen der Schwellenschraube mit einem Moment von
normalerweise mehr als 200 Nm ändert die Mutter ihre undefinierte
Lage auf der Stahlfeder; in der Praxis hat es durch wiederholte
Biegebeanspruchung auch Schraubenbrüche gegeben. Die Schraube wird
während des Zuglaufes durch Einsenken der Zwischenplatte einer
Schwellbeanspruchung bis zu 15 Hz ausgesetzt.
Bei der Metro Rotterdam werden Rippenplatten mit zwei diagonal
versetzten Ankerbolzen und darauf geführten Schraubfedern auf der
elastischen Zwischenplatte beziehungsweise Schwelle gehalten.
Für Hochleistungsbetrieb ist dieses Befestigungssystem ungeeignet,
da die Ankerbolzen in der Betonschwelle durch Seitenkräfte auf
Biegung beansprucht werden. Eine Höhenverstellung ist nicht möglich,
eine Seitenverschiebung durch Exzenterscheiben in nur geringem
Umfang. Die Schraubenfeder muß durch Kappen gegen eindringende Steine
geschützt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine höhen- und
seitenverstellbare, elektrisch isolierte Schienenbefestigung für
Hochleistungsgleise auf fester Fahrbahn vorzuschlagen, die für fast
alle Schwellentypen - Beton-, Holz-, Y-Stahlschwelle aus Doppel-T-
Trägern - und in Weichenstücken einsetzbar ist, dabei eine
definierte federnde Einsenkung der Schiene zuläßt, leicht montiert
werden kann sowie einfache Lagekorrekturen der Schiene während der
Gleisverlegung oder später ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch den Anspruch 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen erfaßt.
Die Anwendung eines derartigen Federelementes für die
Rippenplattenbefestigung gewährleistet, daß die Schwellenschraube
keiner Schwell- oder Wechselbelastung ausgesetzt wird. Die
Schwingungs- und damit Körperschalldämpfung und die elektrische
Isolierung wird von dem zwischen den Hülsen beispielsweise
einvulkanisierten Gummi bewirkt. Gleiche Wirkung könnte ein
zwischen den stabilen Hülsen, innen und außen formschlüssig
befestigte, Elastomer-Ring erzielen. Diese Verbindung des
dreischichtig ausgebildeten Federelementes ist wichtig, damit die
von der Zwischenplatte über die Rippenplatte wirkenden
Rückstellkräfte auf die zwischen Schraubenkopf und Schwelle
festgelegte Innenhülse übertragen werden. Dadurch läßt sich auch
eine sehr kurze, biegesteife Schraube verwenden. Die
erfindungsgemäße Lösung läßt eine einfache Montage des
Schienen-/Schwellensystems zu; Höhen- und Seitenregulierung lassen
sich nach Lösen der Schwellenschraube leicht durchführen. Besonders
vorteilhaft läßt sich die Befestigung bei Y-Schwellen, die aus
Doppel-T-Trägern bestehen, anwenden. Der Schlitz zwischen den zwei in
definiertem Abstand zueinander fixierten Trägern führt die Schwellen
schraube bei der seitlichen Schienen-Lagekorrektur während der
Schienenverlegung, insbesondere auch bei Weichenmontage, und es sind
so große seitliche Verschiebewege möglich. Die Schraubenmutter
gleitet dabei in dem durch die Trägerflansche gebildeten Hohlraum.
In diesem Fall kann die Außenhülse in die Rippenplatte geschrumpft
oder gepreßt werden. Anstelle zweier einzelner Schraubenmuttern
kann auch eine Lasche mit zwei Gewindeaugen oder eine Dübelhalterung
für je zwei gegenüberliegende Schwellenschrauben verwendet werden.
Als Federmaterial kann je nach Einsenkhäufigkeit und Einsenktiefe
der Rippenplatte ein elastomerer Werkstoff wie Naturkautschuk oder
Kunststoff verwendet werden, der vorzugsweise Shore-A-Härten
zwischen 40 und 70 hat. Der Isolierwiderstand des Federmaterials
liegt vorzugsweise zwischen 104 Ohmmeter und 1013 Ohmmeter.
Zur Verringerung der Flächenpressung sollte die Innenhülse zur
Schwelle hin eine Bördelkante ausweisen. Diese Maßnahme ist bei
Holz- oder Betonschwellen angebracht, aber auch bei Y-Schwellen kann
zur Überbrückung des Spaltes zwischen den Trägerflanschen anstelle
einer Scheibe eine solche Bördelkante vorgesehen werden.
Aus der Schienendurchbiegung beim Zuglauf kann eine geringfügige
Abhebung der Rippenplatte resultieren. Wird die Außenhülse mit
einer Bördelung versehen, die auf der Rippenplatte liegt, kann
dieser Abhebung entgegengewirkt werden. Die Bördelung begrenzt bei
der Montage zudem die Sitztiefe der Außenhülse.
Damit bei der zuvor beschriebenen oder der durch die Rückstellkräfte
des Federmaterials bedingten Abhebung der Rippenplatten die
Außenhülse nicht mit dem Schraubenkopf in Berührung kommt, kann eine
Isolierscheibe vorgesehen werden, insbesondere wenn die Außenhülse
nur geringfügig kürzer gestaltet ist als die Innenhülse.
Feingewindeschrauben sind bei gleicher Zugfestigkeit dünner als
regelmäßig beim Eisenbahnoberbau eingesetzte Schwellenschrauben.
Für eine gute Führung der dünnen Schrauben - unter Verwendung
gleicher Federelemente wie für Schwellenschrauben - wird
erfindungsgemäß eine Abstandshülse in die Innenhülse des
Federelementes eingesetzt.
Bei Beton- und Holzschwellen kann, insbesondere im häufig
verwendeten Eichen- oder Bongossi-Holz bei Weichen, die
Schwellenschraube bei seitlicher Schienenregulierung nicht ohne
großen Aufwand versetzt werden. Erfindungsgemäß wird in diesen
Fällen die Rippenplatte mit einem Schlitz oder Langloch versehen.
Anstelle eines Langloches oder Schlitzes in der Rippenplatte kann in
derartige Schwellen ein beispielsweise in die Bewehrung der Beton
schwelle integriertes Stahlprofil mit nach oben offenem Schlitz zur
Aufnahme der Schraube und Mutter eingesetzt sein, in dem die
Schraube seitlich verschoben werden kann.
Erfindungsgemäß wird in Weichen die Gleitplatte für die Weichenzunge
auf der Rippenplatte befestigt. Dies hat die Vorteile, daß bei der
Montage nur ein Bauteil existiert und sichergestellt ist, daß die
gerade Schiene und die abbiegende Weichenzunge beim Zuglauf die
gleiche Einsenktiefe haben und die Zunge nicht hochsteht.
Anhand von schematischen Zeichnungen soll die Erfindung näher
erläutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Befestigung an
einer Y-Schwelle im Schnitt,
Fig. 2 eine andere erfindungsgemäße Befestigung an einer
Y-Schwelle im Teilschnitt.
Ein Ende einer Y-Schwelle (Fig. 1) aus zwei Doppel-T-Trägern 1, die
durch ein Abstandsblech 11 zwischen den unteren Flanschen 8
verbunden sind, weist zwischen den oberen Flanschen 2 einen Spalt
auf. Eine nicht dargestellte Schiene ist auf der Rippenplatte 4
befestigt. Zwischen der Rippenplatte 4 und den Flanschen 2 der
Y-Schwelle ist eine schwingungs- und körperschalldämpfende sowie
elektrisch isolierende Zwischenplatte 3 angeordnet, die eine
definierte Einsenkung der Schiene/Rippenplatte 4 von 2 mm zuläßt.
Im Bereich der Befestigung weisen die Zwischenplatte 3 und die
Rippenplatte 4 eine Bohrung 13 auf, in der ein Federelement sitzt,
das durch den Kopf der Schraube 10 über die Innenhülse 7 und
Bördelkante 14 auf oberen Flanschen 2 mit Hilfe der unter dem Spalt
angeordneten Mutter 9 festgelegt ist.
Das anvulkanisierte Federmaterial 6 aus Gummi mit Shore-Härte-A-60
verbindet die Innenhülse 7 kraftschlüssig mit der Außenhülse 5, die
in die Bohrung 13 der Rippenplatte 4 so tief eingeschrumpft ist, daß
die Bördelung 12 auf der Rippenplatte 4 aufliegt.
Fig. 2 zeigt in Seitenansicht und versetztem Teilschnitt ein Ende
einer Y-Stahlschwelle 15.
Auf der Rippenplatte 19 mit den Rippen 18, 20 für die Lagesicherung
des Schienenfußes ist eine Schiene 25 mit Hakenschraube 23, Mutter
22, Scheibe 21 und Spannklemme 24 befestigt. Auf dieser
Rippenplatte 19 ist eine Gleitplatte 28 aufgeschweißt, die eine auf
der Schleißplatte 26 aus Kunststoff schmierungsfrei gelagerte,
seitenbewegliche Weichenzunge 27 trägt.
Die Rippenplatte 19 ist mitsamt der elastischen Zwischenplatte 17
über zwei Federelemente in einer Achse zu beiden Seiten der Schiene
durch die Schrauben 31 mit Muttern 36 auf den Flanschen 16 der
Y-Stahlschwelle 15 verspannt. Ähnlich wie in Fig. 1, jedoch
wesentlich stabiler und für höhere Belastungen konzipiert, ist das
Federelement mit der Außenhülse 29 im Bereich des Absatzes 35 in die
Bohrung der Rippenplatte 19 eingepreßt. Die kraftschlüssige
Verbindung erfolgt über eine eingeklebte Naturkautschuk-Feder 33 zur
zwischen Kopf der Schraube 31, Deckscheibe 32 und Flansch 16
lagegesicherten Innenhülse 34. Bei Belastung der Schiene 25 oder
Weichenzunge 27 kann die Zwischenplatte 17 um bis zu max. 3 mm
zusammengepreßt werden. Die Außenhülse 29 und die Feder 33 folgen
der Einsenkung der Zwischenplatte 17. Damit die Feder 33 nicht in
Gegenrichtung (Wechselbeanspruchung) belastet wird nach Entlastung
der Rippenplatte 19 oder die Rippenplatte 19 durch die Biegung in
der Schiene 25 - bei Belastung jenseits der Y-Schwelle
15 - abhebt, wird die Außenhülse 29 durch Isolierscheibe 30 aus
stark dehnfähigem Material und Deckscheibe 32
gesichert.
Bei notwendigen seitlichen Lagekorrekturen der Schiene 25 und
Weichenzunge 27 wird die Schraube 31 in der Mutter 36 ein wenig
gelöst und die Rippenplatte 19 samt Zwischenplatte 17 kann verschoben
werden. Die Höhenlage des Gleises kann durch Unterlegplatten für die
Rippenplatte 19 verändert werden; dabei ist eine Demontage des
Federelements nicht notwendig.
Bei der erstmaligen Montage des Gleissystems kann die gesamte
Rippenplatte 19 einschließlich Gleitplatte 28, der Hakenschraube 23
samt Zubehör und das Federelement mit Schraube 31 und Mutter 36
- nur mit drei Gewindegängen aufgeschraubt - im Herstellerwerk
vormontiert und am späteren Verlageort so komplett in das Ende der
Y-Stahlschwelle 15 eingeschoben werden. Dies bedeutet eine
wesentliche Zeitersparnis.
Claims (10)
1. Verstellbare, elektrisch isolierte, symmetrische Schienen
befestigung für Eisenbahnoberbau auf festen Fahrbahnen, bei
welcher zwischen einer mit dem Schienenfuß verspannten, den
Auflagedruck der Schiene verteilenden, Rippenplatte und einer
Schwelle eine Zwischenplatte aus elastischem Werkstoff
angeordnet ist und die Rippenplatte über ein Federelement mit
einer Schraube gegen die Schwelle gezogen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rippenplatte (4, 19) das Federelement
wenigstens teilweise umschließt und das Federelement aus je
einer stabilen Innenhülse (7, 34) und Außenhülse (5, 29) besteht
mit einem dazwischen angeordneten, elektrisch nicht leitenden
Federmaterial (6, 33), das reib-/oder formschlüssig mit den
Hülsen verbunden ist, die Innenhülse (7, 34) zwischen der
Schwelle (1, 15) und der Schraube (10, 31) eingespannt ist und die
Außenhülse (5, 29) sich an der Rippenplatte (4, 19) abstützt.
2. Schienenbefestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Federmaterial (6, 33) im wesentlichen aus Naturkautschuk
besteht.
3. Schienenbefestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Federmaterial (6, 33) ein Kunststoff-Elastomer ist.
4. Schienenbefestigung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Innenhülse (7, 34) zur Schwelle (1, 15)
hin eine Bördelkante (14) aufweist.
5. Schienenbefestigung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenhülse (5) mit einer Bördelung (12)
auf der Rippenplatte (4) aufliegt.
6. Schienenbefestigung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Schraube (10, 31) und der
Innenhülse (7, 34) eine Abstandshülse angeordnet ist.
7. Schienenbefestigung nach den Ansprüchen 1 bis 6, insbesondere
für Holz- und Betonschwelle, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rippenplatte (4, 19) eine sich auf beiden Seiten quer zur Schiene
(25) erstreckende Ausnehmung für das Federelement aufweist.
8. Schienenbefestigung nach den Ansprüchen 1 bis 7, insbesondere
für Holz- und Betonschwelle, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenhülse (7, 34) durch ein in die Schwelle integriertes
Stahlprofil gestützt wird.
9. Schienenbefestigung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenhülse (29) gegen Relativbewegung
zur Rippenplatte (19) durch eine an der Schraube (31)
angeordneten Scheibe (30, 32) gesichert ist.
10. Schienenbefestigung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einer Weiche zwischen der Schiene (25)
und der Schraube (31) mindestens eine Gleitplatte (28) für eine
Weichenzunge (27) auf der Rippenplatte (19) angeordnet ist.
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1987
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Legal Events
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